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The CINE-PHILES


663 Antworten in diesem Thema

#601 Cine-Phil

    Speckiger Latino, der in Tijuana Wunderkerzen verkauft

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Geschrieben 21. März 2008, 23:12

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THE GREATEST STORY EVER TOLD
(dt. Titel: DIE GRÖSSTE GESCHICHTE ALLER ZEITEN)
USA, 1965
George Stevens Productions
Regie: George Stevens, David Lean, Jean Negulesco
Produktion: George Stevens
Buch: James Lee Barrett, George Stevens, Carl Sandburg nach dem Buch THE GREATEST STORY EVER TOLD von Fulton Oursler
Kamera: William C. Mellor, Loyal Griggs
Schnitt: Harold F. Kress, Frank O'Neil, Argyle Nelson Jr.
Musik: Alfred Newman, Hugo Friedhofer, Fred Steiner
Darsteller: Max von Sydow, Dorothy McGuire, Robert Loggia, Charlton Heston, Joanna Dunham, Telly Savallas, Claude Rains
Premiere: 15. Februar 1965

Inhalt: Das Leben und das Leiden Jesu Christus (Max von Sydow) von der Geburt bis zu seiner Kreuzigung und seiner Auferstehung.

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Puh, mal wieder überstanden. Solche Bibelschinken sind natürlich Hollywood-Gigantomanie pur (eine Armada an Superstars bis in kleinste Nebenrollen und drei große Regisseure, die hier ein ungeheures Budget verpulvern durften), der ich recht kritisch gegenüber stehe.

Die Geschichte ist bekannt, es geht nur darum sie mit einem möglichst hohen Aufwand in Szene zu setzen, um eine prachtvolle, mehr als dreistündige Kriecherei vor dem Herrn in Szene zu zelebrieren. Dabei muss man sich einer Dauerpredigt aussetzen, bis einem die Ohren bluten.

Trotzdem sehe ich solche Filme alle paar Jahre zu den Feiertagen mal ganz gerne. Klingt irgendwie schizophren, aber manchmal hinterlässt ein Werk wie dieses doch ein Gefühl der Wärme bei mir. Da gehören dann die säuselnden Geigen zum guten Ton. Alles im Namen des Herrn natürlich. Amen!

So gehet denn hin in Frieden und liebet eure Nächste!

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#602 Cine-Phil

    Speckiger Latino, der in Tijuana Wunderkerzen verkauft

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Geschrieben 24. März 2008, 18:33

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DJANGO
(dt. Titel: DJANGO)
Italien / Spanien, 1966
Tecisa / B.R.C. Produzione S.r.l.
Regie: Sergio Corbucci
Produktion: Sergio Corbucci, Manolo Bolognini
Buch: Sergio Corbucci, Bruno Corbucci
Kamera: Enzo Barboni
Schnitt: Sergio Montanari, Nino Bragli
Musik: Luis Enriquez Bacalov
Darsteller: Franco Nero, José Bódalo, Eduardo Fajardo, Loredana Nusciak, Angel Álvarez, Gino Pemice, Simón Arriaga, Giovanni Ivan Scratuglia
Starttermin: 6. April 1966

Inhalt: Ein schwarzgewandeter Cowboy namens Django (Franco Nero), der einen Sarg hinter sich herzieht, kommt in ein runtergekommenes Westernstädtchen. Nicht der Zufall verschlägt ihn hierher, wie es zunächst scheint, sondern der fiese Major Jackson (Eduardo Fajardo), mit dem Django noch ein Hühnchen zu rupfen hat. Doch anstatt kurzen Prozess zu machen lässt der mysteriöse Django Ruhe walten. Er hat noch Pläne...

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Ein unrasierter Mann mit stahlblauen Augen, das Gesicht meist unter einem schwarzen Hut mit breiter Krempe verborgen, einen Sarg hinter sich herschleifend. Eine Ikone tritt auf: Django.

Auch dieser neue Held des Italowesterns wurde von Sergio Leones "Blondem", bekannt aus den bis dahin gedrehten zwei DOLLAR-Filmen, inspiriert. Dass geschickte Ausspielen zweier Parteien kupferte der kleine Sergio dem großen Sergio dreist ab. Doch Django war zu gut, um als müdes Plagiat belächelt zu werden. Ein neuer Archetyp des Spaghettiwestern wurde mit dem düsteren Rächer geschaffen.

Dabei geht Corbucci einen konträren Weg zu den Welterfolgen des allgegenwärtigen Leone. Statt in dessen Inszenierungslust zu schwelgen ist DJANGO reduziert, kurz und schroff auf den Punkt gebracht. Statt ausladenden Bildern voller Eleganz herrscht bei DJANGO der Dreck vor. DJANGO ist ein dreckiger kleiner Western, im wahrsten Sinne des Wortes. Statt durch trockenen Wüstenstaub stapfen die Protagonisten knietief durch Schlamm und Schlick, landen auch schon mal mit dem Gesicht darin oder stehen gar bis zum Hals im Dreck.

Was durchaus symbolbehafteten Charakter hat. Lange bleibt keiner sauber in DJANGO. Selbst der "Held" hat keine reine Weste, ist ein verschlagener Ganove mit Ecken, Kanten und einem nicht wirklich feinen Charakter. Ihn trotzdem als Sympathieträger und Identifikationsfigur zu etablieren, dem gehört dann schon ein ausgesprochen fieser Kotzbrocken von Gegner gegenüber. Und der hat es wirklich in sich und knallt Mexikaner einfach so zum Spaß ab.

Inspiriert von einem Comic und benannt nach dem legendären Jazzgitarristen Django Reinhardt schuf Sergio Corbucci nicht nur eine Style-Ikone. Es dauerte zwar bis 1987, bis Franco Nero wieder in die Rolle seines Lebens schlüpfte und die erste offizielle Fortsetzung zu fertigen. Der 1967 gedrehte IL FIGLIO DI DJANGO wird gern als erstes Sequel genannt, hat aber mit dem wirklich wahren Django so wenig gemein, wie die unzähligen Epigonen, die im Zuge des Riesenerfolgs die Kinos überschwemmten. Besonders in Deutschland sah man sich einer Welle von Django-Filmen ausgesetzt, die allerdings erst durch den deutschen Verleihtitel zu einem solchen wurden (übrigens kein rein deutsches Phänomen). Nero wurde zum Superstar, aber stets mit dem "Django"-Stempel und er dem er stets zu leiden hatte. Dabei hatte er, wie gesagt, sich erst 21 Jahre später wieder zu einer Rückkehr überreden lassen, kämpfte fortan gegen sein Image an und überließ das Feld seinem legitimen Nachfolger - Terence Hill.

Hill, mit ähnlich stechend-blauen Augen wie Franco gesegnet sollte dessen Platz einnehmen. Zunächst mit mäßigem Erfolg. Erst unter der Regie des Mannes, der bei DJANGO noch für die Kameraführung zuständig war - Enzo Barboni - auch bekannt als E.B. Clucher, konnte er seinen Durchbruch feiern. Als Star von Westernkomödien an der Seite seines Dauerpartners Bud Spencer.

Aber das ist eine andere Geschichte. Zurück zu DJANGO dessen wundervolle Musik von Enrique Bacalov ich hier noch lobend erwähnen will. Der Titelsong geht ins Ohr und lässt einen nicht mehr los. An Corbuccis Seite saß übrigens sein langjähriger Regieassistent Ruggero Deodato, der wohl auch nun wirklich jedem ein Begriff sein sollte.

DJANGO - ein schroffes, blutiges und kantiges Meisterwerk. Ein ungeschliffenes Juwel. Zeitlos macht er immer wieder Freude und gewinnt bei jedem Ansehen mehr dazu. Bis zum nächsten Mal, alter Freund!

Ich warte sehnsüchtig auf die Takashi-Miike-Version!

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Bearbeitet von Cine-Phil, 24. März 2008, 18:33.


#603 Cine-Phil

    Speckiger Latino, der in Tijuana Wunderkerzen verkauft

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Geschrieben 24. März 2008, 19:57

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TARZOON, LA HONTE DE LA JUNGLE
(dt. Titel: TARZOON - SCHANDE DES DSCHUNGELS / SCHANDE DES DSCHUNGELS)
Frankreich / Belgien, 1975
SND Valisa Films
Regie: Picha, Boris Szulzinger
Produktion: Boris Szulzinger
Buch: Picha, Pierre Bartier
Kamera: Raymond Burlet
Schnitt: Claude Cohen
Starttermin: 4. September 1975

Inhalt: Als seine Geliebte June ihres Haarschopfes wegen von der bösen Bazonga entführt wird, schreitet der Dschungelheld Tarzoon zur Tat. Ein gefährliches Abenteuer, was da auf den schwanzgesteuerten Volltrottel wartet. Eine Armee Schnellspritzer setzt ihm ebenso zu wie so einiges garstiges Urwaldgetier.

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Bei TARZOON handelt es sich um einen der populärsten Vertreter der eine sehr kurze Phase lang recht beliebten erotischen Zeichentrickfilme.

Dabei ist von Erotik keine Spur. Die betont dilletantisch gezeichnete Geschichte ist von infantilen Kalauern jenseits der Gürtellinie geprägt. Eigentlich nicht wirklich witzig, irgendwann lacht man dann aber doch. Humor ist eben, wenn man trotzdem lacht.

Einen gewissen Kultstatus kann man nicht verleugnen und streckenweise ist er auch ganz unterhaltsam. Seine Bekanntheit speist sich aber sicherlich vor allem aus der Tatsche, dass in der englischen Vertonung einige illustre Namen wie Bill Murray oder John Belushi am Mikrofon standen. Da hat man in der deutschen Version natürlich leider nichts von.

Von seinem ursprünglichen Verleihtitel TARZOON - SCHANDE DES DSCHUNGELS musste man sich schnell trennen, da die Erben von Tarzan-Schöpfer Edgar Rice-Burroughs von der derben Verulkung des alten Trivialhelden nicht viel hielten und eine Klage anstrengten. Seither also nur noch SCHANDE DES DSCHUNGELS und "Schande" wurde auch der deutsche Name des potenten Titelhelden.

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Bearbeitet von Cine-Phil, 24. März 2008, 22:49.


#604 Cine-Phil

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Geschrieben 24. März 2008, 23:01

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WHAT'S UP, DOC?
(dt. Titel: IS' WAS, DOC?)
USA, 1972
Saticoy Productions
Regie: Peter Bogdanovich
Produktion: Peter Bogdanovich
Buch: Buck Henry, David Newman, Robert Benton
Kamera: László Kovács
Schnitt: Verna Fields
Musik: Artie Butler
Premiere: 9. März 1972

Inhalt: Zufällig vier gleichaussehende Reisetaschen in demselben Hotel. Interesse an zwei der Taschen haben Juwelendiebe als auch Geheimagenten. Das alleine könnte schon für Turbulenzen sorgen. Die Katastrophe perfekt macht jedoch Judy (Barbra Streisand), das wandelnde Chaos, die alles um sie rum auf magische Weise ins Unglück stürzt. In diesen Kreislauf des Unheils gerät nicht nur der zerstreute Musikprofessor Howard Bannister (Ryan O'Neal). Nein, ganz San Francisco sollte in Deckung gehen vor der biblischen Heimsuchung namens Judy.

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Ein wahrer Evergreen, diese turbulente Burleske von Peter Bogdanovich, die zeigt, was Komödie so alles kann. Sie ist heute so lustig wie vor 36 Jahren und wird es auch in 50 Jahren noch sein.

In einem nahezu atemberaubendem Tempo brennt der Film ein Komödienfeuerwerk ab, dass es nur so qualmt. Eine Unmenge an turbulenten Verwicklungen bricht auf den Zuschauer ein und verliert nie den Überblick über die Ereignisse. Auf einfach geniale Weise passt alles wie aus einen Guss. Als wortwitzige Screwballkomödie beginnt der Klassiker und mündet schließlich in der berühmten, aufwendigen Slapstickverfolgungsjadg durch die Straßen von San Francisco, bei der selbst wahrscheinlich Steve McQueen blass wurde.

Ein echter Klassiker, wohl eine der besten Komödien aller Zeiten mit glänzend aufgelegten Darstellern. Immer wieder gern gesehen.

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Bearbeitet von Cine-Phil, 24. März 2008, 23:06.


#605 Cine-Phil

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Geschrieben 25. März 2008, 13:02

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HOUSE OF FRANKENSTEIN
(dt. Titel: FRANKENSTEINS HAUS)
USA, 1944
Universal Pictures
Regie: Erle C. Kenton
Produktion: Paul Malvern
Buch: Edward T. Lowe
Kamera: George Robinson
Schnitt: Philip Cahn
Musik: Hans J. Salter, Paul Dessau
Darsteller: Boris Karloff, Lon Chaney Jr., John Carradine, Anne Gwynne, Peter Coe, Lionel Atwill, George Zucco, Elena Verdugo
Starttermin: 1. Dezember 1944

Inhalt: Der die Arbeiten des Dr. Frankenstein verehrende Wissenschaftler Dr. Niemann (Boris Karloff) entkommt dem Gefängnis um seinen unheilvollen Experimenten weiter nachzugehen. Zunächst kapert er ein reisendes Horrorkabinett und gerät so zufällig in den Besitz von Graf Dracula (John Carradine). Etwas was ihn weniger interessiert. Niemann hat es mehr auf die Kreatur Frankensteins (Glenn Strange) und den sageunwobenen Wolfsmenschen (Lon Chaney Jr.) abgesehen, die eingeforen in Eisblöcken auf ihr Auftauen warten.

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Die Universal war um die Ausschlachtung ihrer Goldenen Kälber nie verlegen. Nachdem sich ihre Erfolgsmonster durch eine Unzahl an dürftiger Fortsetzungen kämpfen mussten, ist man auf die geniale Idee gekommen, ein Gipfeltreffen aller zu zelebrieren, um die Kasse mehrfach klingeln zu lassen.

So warb das Studio gleich mit fünf Schrecken vereint auf einer Leinwand: Frankensteins Monster, Graf Dracula, der Wolfsmensch, der Mad Scientist und der Bucklige sollte für gruseliges Vergnügen im Vorratspack sorgen. Doch anstatt sich zu multiplizieren hielt sich der Schrecken in Grenzen. HOUSE OF FRANKENSTEIN ist ein kommerzieller Schnellschuss, naiv und äußerst trivial, von der Klasse des Meilensteins FRANKENSTEIN von 1931 etwa Ligen entfernt.

Uninspiriert und öde sorgt er nur für verhaltenen Horror beim Publikum. Damals vielleicht etwas mehr, heute nur noch als Schlaftablette zu gebrauchen. Nicht einmal die Verpflichtung großer Namen des Genres kann da was retten. Der Auftritt von John Carradine als Vampirfürst ist kurz, gequält und unbedeutend. Boris Karloff - nicht in der Rolle des Monsters, sondern in der des verrückten Professors - wäre seinem Gesichtsausdruck zufolge lieber auf irgendeiner Beerdigung als am Set dieses Films zu sehen. Und Lon Chaney glänzt eher durch solide Anwesenheit.

Als unterhaltsamer Trash ist der Streifen zu dröge und nicht wirklich zu schlecht, als ernstzunehmender Genrevertreter aber ein Rohrkrepierer. Höchstens als historisches Dokument für Freunde des Klassischen Horrorfilms zu gebrauchen. Damals jedoch ging das Konzept an der Kinokasse noch auf. Und so wiederholte man den Versuch der Vereinigung der Allstars im folgenden Jahr wieder, in HOUSE OF DRACULA.

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#606 Cine-Phil

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Geschrieben 25. März 2008, 23:23

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SI QIU
(dt. Titel: DER RÄCHER AUS DER TODESZELLE)
(int. Titel: THE CONDEMNED)
Hong Kong, 1976
Shaw Brothers
Regie: David Chiang
Produktion: Runme Shaw
Buch: Ni Kuang
Schnitt: Hung Huang Chih
Musik: Chen Yung-Yu
Darsteller: Tsai Hung, Lily Li, David Chiang, Pai Ying, Chan Shen, Chiang Han, Chiang Yang, Hu Chin, Ko Ti Hua, Feng Ku, Lee Hoi San
Starttermin: 27. Mai 1976

Inhalt: Der ehrenhafte Kämpfer Feng Ta-Kang (Tsai Hung) wird gelinkt und eines Verbrechens angeklagt, dass eine brutale Verbrechensorganisation begangen hat. Zusammen mit dem kleinen Dieb Yang Lin (David Chiang) türmt er aus dem Todestrakt, um die Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen.

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Dass David Chiang einer der unumstrittenen Stars des erfolgreichen Shaw Brothers Studios war, ist allgemein bekannt. Weniger wahrgenommen als seine vielen glanzvollen Auftritte als glänzender Martial-Arts-Star wurden seine gelegentlichen Regiearbeiten.

Nicht wirklich verwunderlich, sind sie doch eher als solides Mittelmaß zu bezeichnen. Auch SI QIU ist gutes, aber nicht herausragendes Genrekino, was in einem Genre, was auch von unzähligen Gurken geprägt wurde, immerhin schon einmal eine Bank ist. Aber aus dem Gesamtausstoß der SB-Schmiede kann er qualitativ nicht herauslugen.

Dabei orientiert sich Chiang hier an seinem Mentor Chang Cheh, selbstverständlich aber nicht ansatzweise dessen Klasse zu erreichen. Etwas behäbig wirkt das schon, aber grundsolide Handwerksarbeit. Der grimmige Unterton wird hin- und wieder durch komödiantische Einlagen aufgelockert, die zum Glück nie ins klamaukhafte verfallen. Selbst eine der Hauptrollen spielend, überlässt Chiang, der von anderen Regisseuren stets als bei Damen beliebter Held mit bübischen Lächeln in Szene gesetzt wird, sympatisch uneitel das Rampenlicht seinem Kollegen Tsai Hung und tritt als komischer Sidekick in Erscheinung.

#607 Cine-Phil

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Geschrieben 26. März 2008, 20:00

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NOSFERATU, EINE SYMPHONIE DES GRAUENS
Deutschland, 1922
Prana-Film GmbH / Jofa-Atelier Berlin-Johannisthal
Regie: F.W. Murnau
Produktion: Albin Grau, Enrico Dieckmann
Buch: Henrik Galeen, nach dem Roman DRACULA von Bram Stoker
Kamera: Fritz Arno Wagner, Günther Krampf
Musik: Hans Erdmann
Darsteller: Max Schreck, Gustav von Wangenheim, Greta Schröder, Alexander Granach, John Gottowt, Max Nemetz, Georg Heinrich Schnell
Premiere: 4. März 1922

Inhalt: Im Auftrag des Maklers Knock (Alexander Granach) reist der junge Hutter (Gustav von Wangenheim) in die Karpaten, um dort dem Grafen Orlok (Max Schreck) ein Haus in Hutters Heimatort Wisbourg anzubieten. Noch ahnt Hutter nicht, welch schreckliches Geheimnis der Graf verbirgt und schenkt den Warnungen der Landbevölkerung keinen Glauben.

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Auch wenn NOSFERATU nicht der erste Film war, der auf klassischem Horrorstoff basierte - er war nicht mal die erste Dracula-Verfilmung - zeichnet er doch heute für mich die Geburtsstunde des Genres.

In der Zeit als der deutsche Expressionismus im weltweiten Kinogeschehen den Ton angab, machte sich der deutsche Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau an die Verfilmung des weltberühmten Romans DRACULA von Bram Stoker. Dass er die Rechte an dem Werk gar nicht besaß, hielt ihn nicht davon ab, seinen Plan in die Tat umzusetzen. Ein paar Umänderungen und Umbenennungen und damit war die Herkunft mehr schlecht als recht kaschiert.

Seinen Mut bewundere ich zutiefst, mächte ich dieses cineastische Meisterwerk nicht mehr missen wollen. 86 Jahre alt und noch immer verdaaaaammt gruselig! Ein meisterhaft inszenierter Stummfilm, der als erster Film die Klaviatur des Schreckens spielte und die Schraube des Horrors bis in die letzte Konsequenz durchgezogen hat. Murnau war der erste, der sich traute, seinem Publikum große Angst einflössen zu wollen. Dabei nahm er viele Element vorweg, die zum Standard im Horrorgenre wurden. Auch die Sonnenscheu des Vampirs geht auf Murnaus Film zurück. Mit Max Schreck hatte er einen kongenialen Hauptdarsteller mit der perfekten Statur und einer furchteinflössenden Präsenz. Um ihn rangten sich lange Zeit Gerüchte, sogar das er ein echter Vampir wäre. Der Film SHADOW OF THE VAMPIRE von 2000 mit John Malkovich und Willem Dafoe nahm dieses Thema auf.

Ein Wunder, dass es den Film überhaupt noch gibt. Florence Stoker, die Witwe von Bram Stoker, reichte Klage ein und ließ die Vernichtung aller Kopien von NOSFERATU anordnen. Einige Kopien gelangten glücklicherweise ins Ausland, so zum Beispiel in die Hände der Universal Studios, die den Film über die Zeit retteten. Ein Umstand für den jeder Filmfan auf Knien danken sollte.

Die künstlerische Seite des Films zu beleuchten würde jetzt den Rahmen dieses kleinen Tagebucheintrags sprengen. Dazu gibt's einfach viel zu viel zu berichten.

Dafür sage ich jetzt mal ohne Umschweife und ohne Übertreibung:

DER BESTE FILM ALLER ZEITEN

Da zu NOSFERATU, EINE SYMPHONIE DES GRAUENS kein Traile existiert, den ich hier zeigen könnte, biete ich euch eben gleich mal den KOMPLETTEN FILM an. Dafür aber in mieser Qualität, ohne die notwendigen Viragierungen und mit englischen Texttafeln. Also, hopp hopp: DVD besorgen. Wird euch nur gut tun! Versprochen!

#608 Cine-Phil

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Geschrieben 27. März 2008, 16:53

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CARRY ON CAMPING
(dt. Titel: DAS TOTAL VERRÜCKTE CAMPINGPARADIES)
Großbritannien, 1969
The Rank Organisation / Peter Rogers Productions
Regie: Gerald Thomas
Produktion: Peter Rogers
Buch: Talbot Rothwell
Kamera: Ernest Steward
Schnitt: Alfred Roome
Musik: Eric Rogers
Darsteller: Sidney James, Charles Hawtrey, Joan Sims, Kenneth Williams, Terry Scott, Barbara Windsor, Hattie Jacques, Bernard Bresslaw
Premiere: 29. Mai 1969

Inhalt: Inspiriert von einem Nudistenfilm bekommt Sid (Sidney James) die geniale Idee, wie er und sein Kumpel Bernie (Bernard Bresslaw) ihre Freundinnen dazu bringen könnten, endlich ihre Hemmungen fallenzulassen und endlich zum Stich kommen - man fahre mit ihnen auf einen FKK-Campingplatz. Leider stellt sich das vermeintliche Nacktparadies als stinknormaler Campingplatz. Doch dass es dort trotzdem nicht langweilig wird, sorgen schon Peter Potter (Terry Scott) und seine unerträgliche Frau (Betty Mardsen), der tollpatschige Charlie (Charles Hawtrey) sowie eine ganze Busladung voll draller Internatsschülerinnen.

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Bei CARRY ON CAMPING handelt es sich mal wieder um einen Film, den ich in meiner Kindheit bis zum Erbrechen gesehen habe und nichts draufkommen lasse.

Dabei handelt es sich um einen der besseren Filme der unendlich langen CARRY-ON-Reihe. Wenn auch die Niveau-Latte nicht gerade auf Limbo-tauglicher Höhe liegt, leidet er doch auch nicht unter den unerträglichen Albernheiten, die vor allem die späteren Werke in den Siebziger Jahren ausmachten. Fast schon satirisch könnte man den Humor bezeichnen, wobei das natürlich in Relation gesetzt werden sollte, prägt sich doch auch CAMPING aus anzüglichen Zoten, mit denen die kleinbürgerliche Prüderie und Verklemmtheit der Briten bloßgelegt werden soll.

Das Stammensemble ist bestens aufgelegt und bleibt seinen Images treu. Sid James mimt den ollen Schwerenöter, Klappergestell und Schwulenikone Charles Hawtrey die Nervensäge vom Dienst und Kenneth Williams, die Autoritätsperson am Rande des Wahnsinns.

Hier stimmt einfach alles und der Film sorgt für stets für diebische Freude bei mir. Ich wüsste zwar nicht, wie er mir gefallen würde, würde ich ihn heute entdecken, doch mit der rosaroten Brille der Nostalgie und den vielen wertvollen Erinnerungen, die an dem Strefen hängen, hat er stets einen Sonderplatz in meinem Herzen sicher. Schön, dass solche Filme jetzt auch für den DVD-Markt erschlossen werden.

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#609 Cine-Phil

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Geschrieben 28. März 2008, 00:08

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BULLITT
(dt. Titel: BULLITT)
USA, 1968
Warner Brothers/Seven Arts / Solar Production
Regie: Peter Yates
Produktion: Philip D'Antoni
Buch: Alan Trustman, Harry Kleiner, nach dem Roman MUTE WITNESS von Robert L. Pike
Kamera: William A. Fraker
Schnitt: Frank P. Keller
Musik: Lalo Schifrin
Darsteller: Steve McQueen, Robert Vaughn, Jacqueline Bisset, Don Gordon, Robert Duvall, Simon Oakland, Norman Fell
Starttermin: 17. Oktober 1968

Inhalt: Es beginnt als reine Routine für den Cop Frank Bullitt (Steve McQueen), als er einen Kronzeugen (Felice Orlandi) beschützen soll. Dieser segnet aus eigener Dummheit schon früh das Zeitliche und Bullitt sieht sich einer harten Nuss von einem Fall ausgesetzt. Nicht nur, dass er sich in der Schusslinie des Syndikats befindet, muss er sich auch noch mit den Schikanen des schmierigen Staatsanwalts Chalmers (Robert Vaughn) rumschlagen.

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Heute ein Klassiker, einst der Wegbereiter für eine neue Art von Copthriller. Nicht nur die innovative Kamera- und Schnittarbeit, die den Film auch nach 40 Jahren noch frisch aussehen lässt erweist sich im Rückblick als wegweisend. Er öffnete auch Türen für eine neue Sorte knallharter Leinwandcops wie etwa der in ebenfalls in San Francisco tätige Harry Callahan oder der langsam sterbende John McLane.

Haudegen McQueen gestaltete seinen Bullitt mit einigen Realismusanspruch und nahm sich für seine Rolle Dave Toschi zum Vorbild, der später durch den (nie gelösten) Zodiac-Fall zu Ruhm kommen sollte. Auch die Gestaltung der Gewaltszenen war für die damalige Zeit sehr realitätsnah und blutig in Szene gesetzt. Hier wird einfach nichts geschönt.

Heimlicher Co-Star McQueens wurde der schwarze Mustang Bullitt, der spätestens durch diesen Film zum Kultauto wurde. Höhepunkt des Films ist eine aufregende Verfolgungsjagd über die abschüssigen Straßen San Franciscos, bei denen sich McQueen nicht doublen ließ. Bei seinem Mustang versagten die Bremsen und nur durch geschickte Fahrmanöver konnte McQueen Schmlimmstes verhindern und den Wagen zum Halten zu bringen.

Regisseur Peter Yates wurde auf persönlichen Wunsch Steve McQueens engagiert, weil er die Autoverfolgung in dessen ROBBERY von 1967 so bewunderte.

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#610 Cine-Phil

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Geschrieben 28. März 2008, 13:40

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LA COURSE À L'ÉCHALOTE
(dt. Titel: DER TOLPATSCH MIT DEM SECHSTEN SINN / MICH LAUST DER AFFE)
Frankreich / BRD, 1975
Renn Productions / Les Films Christian Fechner / Hermes Synchron
Regie: Claude Zidi
Produktion: Christian Fechner
Buch: Claude Zidi, Jean-Luc Voulfow, Michel Fabre
Kamera: Henri Decaë
Schnitt: Robert Isnardon, Monique Isnardon
Musik: Vladimir Cosma
Darsteller: Pierre Richard, Jane Birkin, Michel Aumont, Marc Doelnitz, Amadeus August, Henri Déus, Luis Rego
Premiere: 8. Oktober 1975

Inhalt: Das ist zuviel für Pierre Vidals (Pierre Richard) dünnes Nervenkostüm: er soll eine Woche den Bankdirektor vertreten. Hinter jeder Ecke vermutet der übereifrige Pierre einen vermeintlichen Überfall. Als dann tatsächlich aus einem der Schließfächer ein Koffer mit wertvollen Dokumenten abhanden kommt und damit die Zukunft seiner Bank sowie seiner Karriere davon abhängt, wird der korrekte Schreibtischtäter zum Abenteurer. Sehr zur Freude seiner Verlobten Janet (Jane Birkin), die vom durchreglementierten Alltag mit dem Sesselpupser angeödet ist.

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Ein willkommenes Wiedersehen ist dieses auf seinen Star und sein komödiantisches Können zugeschnittene Vehikel von Frankreichs Komödienspezialist Claude Zidi.

Einst versüßte er verregnete Nachmittage in der Kindheit und war stets ein beliebter Wiederholungstäter im Fernsehen, den man als sehr spaßig in Erinnerung hatte. Die Erinnerung trügt nicht. Die Wiederbegegnung zeigt, dass der Film durchaus was taugt und zu den großen Klassikern mit dem großen Blonden gehört. Diva Jane Birkin verkommt hier neben dem präsenten Zappelphillip und dessen gekonnten Slapstickeinlagen zur Stichwortgeberin und ist eher was für's Auge des männlichen Zuschauers.

Auch wenn der Zahn der Zeit leicht an ihm genagt hat, gewinnt er doch auch über die Distanz einiges dazu. Die Macht der Nostalgie.

Notiz an mich: mehr Pierre-Richard-Filme auf DVD besorgen!

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#611 Cine-Phil

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Geschrieben 30. März 2008, 22:12

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THE GREAT MUPPET CAPER
(dt. Titel: DER GROSSE MUPPET-KRIMI / DIE GROSSE MUPPET-SAUSE / DER GROSSE MUPPET-COUP / DIE GROSSE MUPPET-PARTY)
Großbritannien, 1981
Henson Associates / Incorporated Television Company
Regie: Jim Henson
Produktion: Frank Oz, David Lazer
Buch: Tom Patchett, Jay Tarses, Jerry Juhl, Jack Rose
Kamera: Oswald Morris
Schnitt: Ralph Kemplen
Musik: Joe Raposo
Darsteller: Diana Rigg, Charles Grodin, John Cleese, Peter Ustinov, Robert Morley, Jack Warden, Steve Whitmire, Peter Falk
Starttermin: 26. Juni 1981

Inhalt: Die unfähigen Reporter Kermit, Fozzie und Gonzo reisen nach London, um die schwerreiche Lady Holiday (Diana Rigg) zu interviewen, die Opfer eines Juwelendiebstahls wurde. Während die Muppets weiter erfolglos an ihrer Story arbeiten wird die Dame ein weiteres Mal bestohlen. Unter Verdacht steht ihr windiger Bruder Nicky Holiday (Charles Grodin).

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THE GREAT MUPPET CAPER war der zweite Ausflug der beliebten Plüschfiguren auf die große Leinwand.

Auch dieser ist für die Fans der Serie eine große Gaudi. Mit satirischem Biss gibt es intelligenten Humor vom Feinsten, der auch mit Spitzen gegen die Filmindustrie nicht spart.

Das Salz in der Suppe sind - wie in der legendären TV-Show - die Gastauftritte berühmter Stars. Neben den Hauptdarstellern Charles Grodin und Diana "Emma Peel" Rigg sind in Cameos Größen wie Peter Ustinov, Peter Falk oder Jack Warden zu sehen. Den besten Part des Films hat dabei John Cleese abbekommen, der in einer brüllend komischen Szene das tut, was er am besten kann: den steifen Briten zu mimen und damit seine Landsleute gehörig auf Korn zu nehmen.

Punktabzüge gibt es für die doch etwas zu häufigen Gesangseinlagen. Dennoch gewohnt feinste Unterhaltung vom 1990 verstorbenen Jim Henson, wobei gerade die kleinsten Details den Reiz ausmachen.

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#612 Cine-Phil

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Geschrieben 31. März 2008, 11:49

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FARLAND
Deutschland, 2004
Zero Film GmbH
Regie: Michael Klier
Produktion: Martin Hagemann
Buch: Michael Klier, Undine Damköhler
Kamera: Hans Fromm
Schnitt: Bettina Böhler
Musik: Neil Black
Darsteller: Laura Tonke, Richy Müller, Daniel Brühl, Karina Fallenstein, Thure Lindhardt, Fabian Busch, Dagmar Sitte, Annika Blendl
Premiere: 30. Juli 2004

Inhalt: Karla (Laura Tonke) kehrt vorübergehend aus Berlin in ihr brandenburgisches Heimatdorf zurück, weil ihre Schwester Marie (Vera Baranyai) nach einem Autounfall im Koma liegt. Im Krankenhaus lernt sie Axel (Richy Müller) kennen, den Vater von Maries Freund Torsten (Johannes Poppenburg), der bei dem Unfall ebenfalls schwerst verletzt wurde. Aufgemuntert durch die lebendige Karla öffnet sich der abgekühlte Axel immer mehr.

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So sehr unterscheiden sie sich nicht von den Komapatienten, die sie zusammenführen. Die Figuren sind verschlossen, abgeschottet in ihrer eigenen Welt. Unfähig oder unwillig zur Kommunikation.

Gezeichnet von einer inneren Trostlosigkeit, die sich in der Tristesse des von der Westabwanderung junger Leute geprägten Brandenburg irren sie blind durch ihr Leben und suchen ziellos nach Halt.

Auch der Film gibt sich verschlossen. Er ist spannungs- und ereignisarm, spiegelt die innere Leere wieder. Nicht grundsätzlich schlecht, für Leute, die sich sonst nur hochbudgetierte Hollywood-Actionware "reinziehen" sicher ein rotes Tuch. Für Freunde deutscher Dramen (nicht Melodramen!) ein interessanter Film, ist lebensnah und realistisch. Leider aber auch nicht wirklich umgänglich. Etwas zu sehr Filmhochschule vielerorts. Unangenehm Verkopft und doch oberflächlich, selbst etwas ziellos. An den Hauptdarstellern liegt es nicht, sie sind großartig. Versteckt im Nachtprogramm der Öffentlich-Rechtlichen, noch immer wartend auf eine DVD-Auswertung wird der Film wohl weiter unter Ausschluss der Öffentlichkeit seinem Schicksal frönen.

Ein besserer Fernsefilm, was aber nichts schlechtes zu heißen hat. FARLAND hat zweifelsfrei seine guten Seiten. Aber wo viel Licht, da auch viel Schatten.

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#613 Cine-Phil

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Geschrieben 01. April 2008, 22:37

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DRACULA PÈRE ET FILS
(dt. Titel: DIE HERREN DRACULA)
Frankreich, 1976
Société des Etablissements L. Gaumont / Productions 2000
Regie: Edouard Molinaro
Produktion: Alain Poiré
Buch: Edouard Molinaro, Jean-Marie Poiré, Alain Godard, nach dem Roman DRACULA PÈRE ET FILS von Claude Klotz
Kamera: Alain Levent
Schnitt: Robert Isnardon, Monique Isnardon
Musik: Vladimir Cosma
Darsteller: Christopher Lee, Bernard Menez, Marie-Hélèlene Breillat, Bernard Alane, Catherine Breillat, Raymond Bussières, Mustapha Dali
Starttermin: 15. September 1976

Inhalt: Als stattlicher Vampir adeligen Geschlechts hat der Prinz der Dunkelheit (Christopher Lee) seine liebe Müh und Not mit seinem (natürlich gezeugten) Sohnemann Ferdinant (Bernard Menez), der zu keinem Biss fähig ist. Doch das ist erst einmal eine ihrer geringeren Sorgen, als sie das sozialistische Transylvanien verlassen müssen. Auf der Flucht werden beide getrennt und Ferdinant findet sich in Frankreich wieder, während Vater in London strandet, wo er eine Karriere als Horrordarsteller beginnt.

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Es ist unglaublich, aber die Videokassette meiner Eltern mit der Fernsehaufnahme aus dem Jahr 1979(!) tut es heute noch! Auch wenn das schwere und klobige Ding laut poltert und auch die Bildqualität im Laufe der Jahre etwas gélitten hat.

Die Veröffentlichung dieser Perle meiner Kindheit auf DVD war dennoch ein freudiges Ereignis. Dass ich mir den als kleiner Pöps schon angucken durfte, grenzt fast an ein Wunder. Zwar musste ich bei den gruseligsten Szenen wegsehen, erinnere mich aber dran, wie ich mir angesichts der verbrennenden Vampire oder der makabren Schlußpointe die Hosen vollschiss (im übertragenenen Sinne!).

Gerade diese Szenen lassen auch heute noch einen wohligen Schauer des Grusels über meinen Rücken sausen und ich bin doch positiv überrascht, wie gut dieser Film noch immer funktioniert. Geschickt hält er die Balance zwischen Humor und Horror, wobei mich einige Gags noch immer vom Sessel hauen.

Mit höherer geistiger Reife fällt dann plötzlich auch der satirische Witz auf, der mit der französichen Alltagssituation seiner Zeit seine Späße trieb, wie auch mit den Filmschaffenden und den Allüren der Schauspieler. Besondere Sympathiepunkte fährt dabei Christopher Lee ein, der hier sich und sein Dracula-Image durch den Kakao zieht. Jahrelang hatte er vergeblich gegen den Stempel angespielt, spielte Rollen verschiedenster Art - so auch in den Bond-Bösewicht in THE MAN WITH THE GOLDEN GUN - blieb im öffentlichen Bewußtsein aber immer der Dracula. So kehrte er dann resigniert zu den Vampirproduktionen der Hammerstudios zurück und ergab sich seinem Schicksal. Heute ist der Mann eine Legende.

Immer wieder ein Vergnügen ist auch Bernard Menez, übrigens französicher Kandidat bei der Europawahl 2004, der den verweichlichten weil zu menschlichen Filou auf köstliche Weise gibt. In einer Nebenrolle ist auch die spätere Skandalregisseurin Catherine Breillat zu entdecken, die zusammen mit ihrer Schwester Marie-Hélène hier was fürs männliche Auge tun.

#614 Cine-Phil

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Geschrieben 02. April 2008, 21:09

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HOOPER
(dt. Titel: UM KOPF UND KRAGEN)
USA, 1978
Warner Bros.
Regie: Hal Needham
Produktion: Lawrence Gordon, Burt Reynolds, Hank Moonjean
Buch: Bill Kerby, Thomas Rickman, Walt Green, Walter S. Herndon
Kamera: Bobby Byrne
Schnitt: Donn Cambern
Musik: Bill Justis
Darsteller: Burt Reynolds, Jan-Michael Vincent, Sally Field, Brian Keith, John Marley, Robert Klein, James Best, Adam West
Starttermin: 28. Juli 1978

Inhalt: Stuntman Sonny Hooper (Burt Reynolds) ist der Beste seines Fachs. Davon war er zumindest bis jetzt überzeugt. Nur langsam machen die Knochen nicht mehr mit und nachwachsende Konkurrenz rückt in Form des ehrgeizigen Jungstuntmans Ski (Jan-Michael Vincent) nach. So einfach überlässt er dem Frischling nicht das Feld. Angefacht mit neuem Ehrgeiz wagt sich Sonny an neue Herausforderungen. Was stören da schon kleine Wehwechen und der Unwille seiner Verlobten Gwen (Sally Field).

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In Hal Needhams Filmen waren Männer doch noch ganze Männer. Cowboyhut tragende Chauvis, die soviel Blech reden wie sie produzieren. Wer ist für die Hauptrolle in solch gediegenem Machospaß besser geeignet als Needham-Spezi Burt Reynolds?

Ein Jahr nach dem Hit SMOKEY AND THE BANDIT (EIN AUSGEKOCHTES SCHLITZOHR), der sogar das bessere Startwochenende hinlegte als der gleichzeitig angelaufene STAR WARS, holte Stuntspezialist Needham Reynolds nebst Sally Field wieder vor die Kamera, um das zu machen, was er am besten kann: Prollklamotten mit Bleifuss und Autoverschleiss, diesmal mit selbstreflektivem Touch.

Hatte ich wenigstens ansatzweise so etwas wie BANDIT erwartet, wurde ich doch von einer Komödie enttäuscht, die mit angezogener Handbremse und Standgas daherkommt. Die Story ist dünn, klischeehaft und nur Mittel zum Zweck, um möglichst spektakuläre Stunts und Materialschlachten darzustellen, denen es aber irgendwie an Esprit fehlt. Die Masche nach Schema F wirkt sehr durchschaubar und die Gags allesamt gequält. Nur selten gibt's wirklich witziges, wie etwa die Szene, in der Reynolds einem im Tiefschlaf befindlichen Publikum stolz Super-8-Ausschnitte aus DELIVERANCE zeigt oder auch wenn sonst das Filmwesen kräftig Hiebe einstecken muss.

Allegorisch merkt man, dass das Schicksal Hoopers auch das des Burt Reynolds wurde. Reynolds war einst der begehrte Megastar, ein Machotyp vor dem Herrn, der jede und jeden haben konnte, die er wollte. Er gehörte aber zu diesem Zeitpunkt schon längst zu einem älteren Eisen, einem Typ, der nicht mehr gefragt war. Seine Art ist heute ausgestorben. Reynolds inzwischen ein abgehalfteter Altstar, der nie mehr an alte Erfolge anknüpfen konnte.

HOOPER spielte noch Gewinn ein, dafür reichte die Zugkraft des Namens Burt Reynolds noch aus. Needham und Reynolds drehten noch einige Male miteinander, CANNONBALL RUN 1 und 2, SMOKEY AND THE BANDIT PART 2 und STROKER ACE (DER RASENDE GOCKEL) - mit stetig sinkendem Erfolg.

Was bietet HOOPER noch? Einen jungen und unverbrauchten Jan-Michael Vincent, dem späteren AIRWOLF-Piloten. Und in einer Nebenrolle den Ur-Batman Adam West.

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Geschrieben 03. April 2008, 20:04

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AMERICAN GANGSTER
(dt. Titel: AMERICAN GANGSTER)
USA, 2007
Universal Pictures / Imagine Entertainment / Relativity Media / Scott Free Productions
Regie: Ridley Scott
Produktion: Brian Grazer, Ridley Scott
Buch: Steven Zaillian, nach dem Artikel THE RETURN OF SUPERFLY von Mark Jacobson
Kamera: Harris Savides
Schnitt: Pietro Scalia
Musik: Marc Streitenfeld
Darsteller: Denzel Washington, Russell Crowe, Chiwetel Ejiofor, Josh Brolin, Lymari Nadal, Ted Levine, Roger Guenveur Smith, RZA
Premiere: 19. Oktober 2007

Inhalt: Der Vietnamkrieg verhilft Frank Lucas (Denzel Washington) zum Erfolg. Mit feinster Schorre aus dem Dschungel Südostasiens macht der aus armen Verhältnissen stammende Afroamerikaner in New York die große Patte. Fest an seinen Hacken klebt der unbestechliche Cop Richard Roberts (Russell Crowe), der vor allem mit schwarzen Schafen in eigenen Reihen zu kämpfen hat.

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Das Gangsterfilmgenre hat schon eine enorme Anzahl großer Klassiker hervorgebracht. Ein unergründlicher Fundus, aus den man sich bedienen kann, wenn einem nichts einfällt.

Und genau das tut Drehbuchautor Steven Zaillian hier. Nichts Neues zum Thema fällt ihm ein, alles schonmal dagewesen. Ja sicher, beruht der Film auf wahren Begebenheiten. Aber das tut jeder Gangsterfilm mehr oder weniger. Hier ist aber alles schon einmal irgendwie dagewesen. Die korrupten und die unkorrupten Bullen oder die Geschenke des Gangsters an die geliebte Mutter, die fuchsig wird, als sie merkt, dass dies alles aus Drogengeld stammt sind nur zwei Beispiele. Was ihm dabei abgeht ist der sezierende und ergründende Blick für das Wesentliche. Offene Fragen zu den Motivationen kann und versucht der Film gar nicht zu beantworten.

Man merkt deutlich, dass die Macher im Gegensatz zu einem wie Martin Scorsese nicht in dem Milleu großgeworden sind. Es ist irgendwie der befremdete Blick eines Außenstehenden. Etwas Zeitkolorit kann den fehlenden natürlichen Bezug nicht ersetzen. Scott ist Brite und steht fassungslos vor dem American Dream, der einmal mehr herhalten muss.

Es ist einzig und allein Scotts Routine und seinen (unterforderten) Hauptdarstellern zu verdanken, dass AMERICAN GANGSTER noch ein ansehnlicher Film geworden ist. Ein Meilenstein ist er beweitem nicht geworden.

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Geschrieben 04. April 2008, 12:56

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SHAFT
(dt. Titel: SHAFT)
USA, 1971
MGM / Shaft Productions Ltd.
Regie: Gordon Parks
Produktion: Joel Freeman
Buch: Ernest Tidyman, John D.F. Black, nach dem Roman SHAFT von Ernest Tidyman
Kamera: Urs Furrer
Schnitt: Hugh A. Robertson
Musik: Isaac Hayes, J.J. Johnson
Darsteller: Richard Roundtree, Moses Gunn, Charles Cioffi, Christopher St. John, Gwenn Mitchell, Lawrence Pressman, Victor Arnold
Starttermin: 2. Juli 1971

Inhalt: John Shaft (Richard Roundtree) ist Privatdetektiv in Harlem. Er kennt die Straßen seines Viertels wie seine Westentasche und erkennt seine Schweine am Gang. Dass ist auch überlebenswichtig, denn ein Routinejob, wie das Lösen eines Entführungsfalls an der Tochter des Pimps Bumpy (Moses Gunn) kann schon in einen größeren Bandenkrieg ausarten.

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"Say it loud: I'm black and I'm proud!". Black Power, das neue Selbstbewußtsein der Black Community, das sich im Kino in Form des Blaxploitationkinos zementierte.

Erstmals räumten schwarze Helden mit schwarzen Problemen auf und reflektierten die kargen Lebensumstände der Afroamerikaner in US-amerikanischen Großstädten. Das Wichtigste dabei: keine Spur von Selbstmitleid! Dem weißen Herrscher warf man seine eigenen Klischees vor die Füße. Shaft - schon der Name steht für Potenz. Die Angst des weißen Mannes vor der Übergröße des farbigen Genitals.

Auch wenn SHAFT bereits mit weißen Geldern entstand, bezeichnet er doch den nachhaltigsten Höhepunkt des Schwarzen Kinos. John Shaft ist eine Ikone, ein Vorbild, Spiegelbild des neuen Selbstverständnisses, aber auch deren Manifestierung.

Dabei tut Shaft nichts anderes, als das was seine weißen Kollegen tun. Die Story ist nebensächlich, da reißt SHAFT keine Bäume aus. Die Zusammenhänge machen den Unterschied aus. Und das Symbol, für das SHAFT steht.

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Geschrieben 07. April 2008, 20:56

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BACK TO THE FUTURE
(dt. Titel: ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT)
USA, 1985
Universal Pictures / Amblin Entertainment
Regie: Robert Zemeckis
Produktion: Bob Gale, Neil Canton
Buch: Robert Zemeckis, Bob Gale
Kamera: Dean Cundey
Schnitt: Arthur Schmidt, Harry Keramidas
Musik: Alan Silvestri
Darsteller: Michael J. Fox, Christophre Lloyd, Lea Thompson, Crispin Glover, Thomas F. Wilson, Claudia Wells, Marc McClure
Starttermin: 3. Juli 1985

Inhalt: Mit der in einem schnittigen Sportwagen eingebauten Zeitmaschine von Doc Brown (Christopher Lloyd) landet der 17jährige Marty McFly (Michael J. Fox) im Jahr 1955. Weil er leider kein Plutonium bei sich hat muss Marty mit der Hilfe des jungen Doc einen Weg finden, wieder in die Gegenwart zu reisen. Als wäre das nicht schon schlimm genug, bringt er auch noch das Liebesleben seiner sich im Teenageralter befindlichen Eltern (Crispin Glover, Lea Thompson) durcheinander, was seine eigene Existenz gefährdet.

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BACK TO THE FUTURE ist wohl einer dieser Filme, über die man nicht mehr viel sagen muss. Wer (aus meiner Generation) liebt ihn nicht, diesen Dauerbrenner im VHS-Rekorder?

Es ist einer dieser Filme, in denen einfach alles passt und ein gutes Gefühl hinterlässt. Selbst nach 23 Jahren (mein Gott, wie die Zeit vergeht) verbreitet er noch immer Spaß. Wie immer am besten gefällt mir Thomas F. Wilson als Biff, dessen Part aber in den Sequels mehr Gewicht bekommt.

BTTF war, wie mir gerade so einfällt, der erste Soundtrack, den ich mir je in meinem Leben gekauft habe. Angetan vom Score Alan Silvestris und dem Titelsong "The Power of Love" von Huey Lewis and the News. Wobei Huey Lewis hier ja mit einem witzigen Cameo dabei ist als Musikjuror, der für Rock'n'Roll so gar nichts übrig hat.

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Bearbeitet von Cine-Phil, 07. April 2008, 21:06.


#618 Cine-Phil

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Geschrieben 08. April 2008, 20:53

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CADDYSHACK
(dt. Titel: CADDYSHACK - WAHNSINN OHNE HANDICAP / TERROR AUF DEM GOLFPLATZ)
USA, 1980
Orion Pictures Corporation
Regie: Harold Ramis
Produktion: Harold Ramis
Buch: Brian Doyle-Murray, Harold Ramis, Douglas Kenney
Kamera: Steve Larner
Schnitt: William C. Carruth
Musik: Johnny Mandel
Darsteller: Chevy Chase, Rodney Dangerfield, Ted Knight, Michael O'Keefe, Bill Murray, Sarah Holcomb, Scott Colomby
Starttermin: 25. Juli 1980

Inhalt: Der Schulabgänger Danny (Michael O'Keefe) hält sich mit einem Job als Caddy in einem exlusiven Club dessen ganzer Stolz sein Golfplatz ist über Wasser, in der Hoffnung irgendwann sein Studium finanzieren zu können. Um ihm rum versinkt die noble Anlage aber im Chaos, als sich der elitäre Richter Smalls (Ted Knight) mit dem nervtötenden Neureichen Al Czervik (Rodney Dangerfield) sowie der Vietnamveteran Carl Spackler mit ein paar platzumwühlenden Gophers Kleinkiriege liefern.

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CADDYSHACK ist für mich ein Film wie ein guter Wein, der mit der Zeit immer besser wird.

Harold Ramis wirft mit seinem Regiedebüt alle narrativen Konventionen über Bord, worauf man zunächst einmal klar kommen muss. Ungewöhnlich vor allem, dass der Storyaufhänger um den jungen Caddy Danny völlig nebensächlich ist und Ramis sich voll auf die Nebenschauplätze konzentriert.

Dabei hält er sich auch nicht an eine sich entwickelnde Handlung, sondern lässt eine ganz auf die Fähigkeiten seiner Darsteller zugeschnittene lose Folge von Gags und Pointen los, die öfter mal für sich alleine stehen müssen und von der Storyline nirgends gerechtfertigt sind. Kann man sich damit anfreunden und sieht über viele vulgäre Albernheiten hinweg (oder genießt gerade die), hat man einen nach fast 30 Jahren noch immer erfrischend abgehobenen Film vor sich.

Für mich als Fan der alten Filme der "Saturday Night Live"-Garde um Chase, Murray und co. ist der Film sowieso ein Kleinod. Wobei Chase und Murray besonders entfesselt aufspielen und mit viel Improvisationsfreiheit einiges ihres komödiantischen Talents ausspielen können. Was Rodney Dangerfield allerdings zu einer überladenden Performance nötigte, die stets nah am Rand der nervlichen Erträglichkeit balanciert und auch mal desöfteren über diesen Rand hinaustritt.

Die deutsche (Blödel-)Synchronisation sorgt mit asynchronen zusätzlichen Kalauern für das ihre. Eigentlich wollte ich mir den Film irgendwann mal im Original ansehen, habe mich aber doch wieder für diese deutsche Spracherzeugniss entschieden, weil ich den Film so nun einmal einst als Kind lieben lernte.

Die Szene mit der vermeintlichen Scheiße im Clubpool mit spontaner Massenpanik und Bill Murrays anschließenden Biss in den Übeltäter ist für mich einer der Comedyhighlights der Achtziger schlechthin. Eine Szene, die übrigens auch völlig sinnfrei von der Handlung abgelöst für sich alleine steht, aber vielleicht gerade deswegen so gut ist.

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#619 Cine-Phil

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Geschrieben 09. April 2008, 15:04

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IL GRANDE SILENZIO
(dt. Titel: LEICHEN PFLASTERN SEINEN WEG)
Italien, 1968
Les Films Corona / Adelphia Compagnia Cinematografica
Regie: Sergio Corbucci
Buch: Sergio Corbucci, Bruno Corbucci, Mario Amendola, Vittoriano Petrilli
Kamera: Silvano Ippoliti
Musik: Ennio Morricone
Darsteller: Jean-Louiis Trintignant, Klaus Kinski, Frank Wolff, Luigi Pistilli, Vonetta McGee, Mario Brega, Carlo D'Angelo
Starttermin: 19. November 1968

Inhalt: Rauhe Sitten herrschen in Snow Hill. Skrupellose Kopfgeldjäger legen jeden Gesuchten sofort um, wenn auch nur ein bißchen Geld dabei rausspringt. Vor allem der irre Loco (Klaus Kinski) sorgt für Furcht bei vielen, die unschuldig auf Fahndungsblättern zu finden sind. Der couragierte Sheriff Burnett (Frank Wolff) verzweifelt an den harschen Methoden, die sich immer im Rahmen des Gesetzes halten. Bis der schweigsame Silence (Jean-Louis Trintignant) auftaucht, der für Geld zum Rächer der Enterbten wird. Eine persönliche Rechnung hat er aber auch noch offen.

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Zwei Jahre nach seinem epochalen Erfolg mit DJANGO zeichnete Sergio Corbucci für einen weiteren Meilenstein des Spaghetti-Westerngenres verantwortlich.

War schon DJANGO weit entfernt von einer überwältigen Cinemathographie eines Sergio Leone und zeichnete sich durch bewußte handwerkliche Reduktion aus um seinen ruppigen Charme zu versprühen, so fährt IL GRANDE SILENZIO noch weiter zurück, um seine ohnehin schon durch die unwirtlische Schneelandschaft erzeugte karge Atmosphäre nicht durch irgendwelche Schnörkel zu verwässern.

Unschafe und verwackelte Zooms und Schwenks, gepaart mit harten, kalten Schnitten erzeugen beim Betrachter den Eindruck eines aus der Hüfte geschossenen Instinktfilms, eines ungeschliffenen und dreckigen Filmwerks, das alles tut, um seine harte Themaktik dem Zuschauer spüren zu lassen. Dabei erleben wir auch einen selten zurückhaltenden Score vom Meister Morricone, der niemals die trostlosigkeit der Bilder erdrückt.

Mit der Blutrünstigkeit und Kaltschnäuzigkeit, die schon DJANGO prägte, hält sich Corbucci in SILENZIO selbstverständlich auch nicht zurück. Das Zerstören der Hände, ein Motiv aus dem Vorgänger, der etwas von Stagmatisierung hat, findet sich auch hier wieder.

Franco Nero allerdings nicht, der Wunschkandidat von Corbucci für die Heldenrolle war bereits ausgebucht. Dafür sprang der ebenfalls charismatische Jean-Louis Trintignant ein, um dem befreundeten Produzenten einen Gefallen zu tun. Allerdings nur unter der Prämisse keine Texte lernen zu müssen. So kam das, dass unser Pistolero den ganzen Film über kein Wort verliert und sein Schweigen auch Einzug in den Titel hielt.

Die Show stiehlt ihm aber selbstverständlich Klaus Kinski. Klause mimt(?) einmal mehr mit einiger Hingabe den Wahnsinnigen und gibt wohl eine der fiesesten Rollen in seiner mit fiesen Rollen reichen Karriere.

Insgesamt bietet der Streifen ein barsches, aber rundes Vergnügen für den Italowesternfan. Kein zweiter DJANGO, aber ebenfalls ein großer Klassiker seines Metiers und
Spoiler
.

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Bearbeitet von Cine-Phil, 09. April 2008, 15:04.


#620 Cine-Phil

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Geschrieben 11. April 2008, 16:36

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SURVIVING THE GAME
(dt. Titel: SURVIVING THE GAME / SURVIVING THE GAME - TÖTET IHN! / SURVIVING THE GAME - HETZJAGD DURCH DIE HÖLLE)
USA, 1994
New Line Cinema / David Permut Productions
Regie: Ernest Dickerson
Produktion: David Permut, Fred C. Caruso
Buch: Eric Bernt
Kamera: Bojan Bazelli
Schnitt: Samuel D. Pollard
Musik: Stewart Copeland
Darsteller: Ice-T, Rutger Hauer, Charles S. Dutton, Gary Busey, F. Murray Abraham, John C. McGinley, William McNamara
Starttermin: 15. April 1994

Inhalt: Der Obdachlose Mason (Ice-T) staunt nicht schlecht, als ihm von einer reichen Clique ein Job als Jagdhelfer angeboten wird. Ein wenig hat Burns (Rutger Hauer) bei der Stellenbeschreibung geschummelt - Mason soll nicht den Snobs bei der Beutejagd zur Hand gehen, sondern er selbst ist die Beute.

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Das Thema Menschenjagd gab es in der Filmgeschichte schon oft, angefangen bei dem Klassiker THE MOST DANGEROUS GAME, an dem sich auch dieser stark orientiert.

Hollywoods-B-Garde Rutger Hauer, Charles S. Dutton, Gary Busey, F. Murray Abraham und zwei nicht nennenswerte Chargen jagen den Gangsta-Rap-Pionier Ice-T durch's Gehölz. Das ist ganz nett anzusehen, hatte den Film aber deutlich besser in Erinnerung.

Der ehemalige Kameramann und heute beim Fernsehen arbeitende Ernest Dickerson (DEMON KNIGHT) fängt zwar schöne Bilder ein, aber für einen Actionfilm lahmt der Film doch zu sehr. Ein paar nett fiese Einlagen sorgen für Freude, aber die Spannung hält sich in Grenzen.

Hätte man deutlich mehr draus machen können. Zum Thema gibt es ja noch genug Alternativen, die spannender, rasanter und auch anspruchsvoller sind. Ich empfehle Walter Hills SOUTHERN COMFORT, den raren B-Actioner OPEN SEASON oder den berüchtigsten deutschen TV-Film: DAS MILLIONENSPIEL.

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#621 Cine-Phil

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Geschrieben 14. April 2008, 17:59

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IO STO CON GLI IPPOPOTAMI
(dt. Titel: DAS KROKODIL UND SEIN NILPFERD)
Italien, 1979
Denver Film Productions
Regie: Italo Zingarelli
Produktion: Roberto Palaggi
Buch: Barbara Alberti, Amedeo Pagani, Vincenzo Mannino, Italo Zingarelli
Kamera: Aiace Parolin
Schnitt: Claudio Cutry
Musik: Walter Rizzati
Darsteller: Terence Hill, Bud Spencer, Joe Bugner, May Diamiini, Dawn Jürgens, Malcolm Kirk, Ben Masinga, Les Marcowitz

Inhalt: Sie schlugen und sie küssten sich - die beiden in Schwarzafrika lebenden Vettern Slim (Terence Hill) und Tom (Bud Spencer) leben mit Leidenschaft ihre Hassliebe aus. Sie müssen sich aber zusammenraufen, als sie dem skrupellosen Spekulanten Ormond (Joe Bugner) und seinem tumben Schlägertrupp den Krieg erklären. Der will die Savanne nämlich auf Kosten der Eingeborenen plattwalzen und heimische Tiere an ferne Zoos verkaufen.

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Zu meinen vielen Spencer/Hill-Faves seit frühen Kindheitstagen zählt auch dieser, der mich immer wieder zum Brüllen bringt bis die Nille kracht.

Neben den gut gelaunt aufspielenden Buddy und Terry hat daran auch mal wieder das Brandt-Studio seinen Anteil, das für stets vergnügliche Momente wie "Wenn du mich nochmal dutzt haue ich dir eine Delle in die Gewürzgurke" (neben dem Fressgelage meine Lieblingsszene) sorgt.

Das der gute Herr es auch mal wieder mit seiner Juxvertonung übertreibt muss man wohl nicht extra erwähnen. Die deutsche Tonspur hält niemals still und legt den Darstellern einige Albernheiten in den Mund, auch wenn dieser fest verschlossen ist. Am redseligsten sind die, die erst gar nicht im Bild sind. Dennoch eine Wundertüte von einem Dialogbuch mit einigen zitierungswürdigen Momenten.

Als da wären:

- "Du Sitzriese!"
- "Donnerwetter ist das alles echt?" "Nein, das ist 'ne Prothese!"
- "Wenn du glaubst, du hast einen Dummen vor dir, bist du an der richtigen Adresse!" "Davon bin ich überzeugt."
- "Du dutzt mich ja schon wieder!"
- "Butter ist Fett. Und Fett verklebt die Klumpzipien oder wie das heißt."
- "Hey... na, da geht einem ja das Messer in der Hose auf"
- "Früher hast du mit der Dampf zugehauen, da hatte die Pfanne 'ne Beule!" "Gußeisen verbiegt sich nicht." "Ach so..."

usw., usf.

Ach ja: und Bud Spencer darf noch in Begleitung einiger afrikanischer Kinder den Ohrwurm "Grau! Grau! Grau!" trällern.

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Geschrieben 14. April 2008, 21:09

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LA CÓLERA DEL VIENTO
(dt. Titel: DER TEUFEL KENNT KEIN HALLELUJA)
Spanien/Italien, 1970
Cesáreo González Producciones Cinematográficas / Fair Film
Regie: Mario Camus
Produktion: Marciano De La Fuente, Mario Checchi Gori
Buch: Mario Camus, Mario Cecchi Gori, José Vicente Puente, Miquel Rubio, Alberto Silvestri, Franco Verucci
Kamera: Roberto Gerardi
Schnitt: José Luis Matesanz
Musik: Augusto Martelli
Darsteller: Terence Hill, Mario Pardo, Carlo Alberto Cortina, Máximo Valverde, Ángel Lombarte, William Layton, Fernando Rey, Maria Grazia Buccella

Inhalt: Marco (Terence Hill) ist ein Profikiller, der seinen Job stets präzsie und eiskalt ausführt. Ein neuer Auftrag führt ihn in ein mexikanisches Städtchen, in dem die arme Landbevölkerung von gewalttätigen Herrschern unterjocht wird. Zunächst tut er das wofür er bezahlt wird und tötet einen lautstarken Revoluzzer. Danach entdeckt er jedoch - nicht zuletzt aus Liebe zu der hübschen Soledad (Maria Grazia Buccella) - sein Gewissen und schließt sich den Aufständischen an.

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Im Dezember 1970 kam ein Film heraus, der die Terence Hill und Bud Spencer zum Superstarstatus verhelfen sollte - LO CHiAMAVANO TRINITÀ (DIE RECHTE UND DIE LINKE HAND DES TEUFELS).

Der letzte Film, den Terence Hill vor dem großen Durchbruch drehte war dieser spanisch-italienische Revolutionswestern, der lange Zeit ein eher unbeachtetes Dasein führte. Ihm wurde nicht, wie so vielen anderen ältere Filme der beiden Prügelknaben, das Schicksal zuteil, in einer neu synchronisierten Juxversion in die deutschen Kinos zu kommen.

Es wäre wohl auch eine unmögliche Aufgabe diesen ungemein ernsten und tragischen Paella-Western zu einer Klamotte zu transformieren. Er passt so gar nicht in das Image des blauäugigen Sonnyboys, welches Herr Girotti ab da zu pflegen verstand. Bis zu seinem Charakterwandel zeigt er sich als ausgesprochenen Unsympathen, einen Eisblock und kurz Kotzbrocken.

So hat man den Guten selten gesehen und von daher bietet der Film den beinharten Fans des Blonden ihr Idol von einer ganz anderen Seite kennenzulernen, wie man ihn später nicht mehr erleben sollte. Ein guter Ansatz für den Streifen, ein Kapital aus dem er aber nicht über die gesamte Laufzeit schlagen kann. Die "vom-Saulus-zum-Paulus"-Geschichte speist sich aus allen bekannten Klischees und ist eine dementsprechend zähe Angelegenheit.

Für echte Terence-Hill-Fans als interessantes Dokument zu grebrauchen, für Italowestern-Anhänger vielleicht einen kurzen Blick wert. Nur kein Klassiker.

Englischer Vorspann

#623 Cine-Phil

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Geschrieben 15. April 2008, 21:31

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GHOST BUSTERS
(dt. Titel: GHOSTBUSTERS - DIE GEISTERJÄGER)
USA, 1984
Columbia Pictures Corporation / Delphi Films / Black Rhino Productions
Regie: Ivan Reitman
Produktion: Ivan Reitman
Buch: Dan Aykroyd, Harold Ramis
Kamera: László Kovácz
Schnitt: Sheldon Kahn, David E. Blewitt
Musik: Elmer Bernstein
Darsteller: Bill Murray, Dan Aykroyd, Sigourney Weaver, Harold Ramis, Rick Moranis, Annie Potts, Ernie Hudson, William Atherton
Premiere: 7. Juni 1984

Inhalt: Unehrenhaft aus der Obhut der Universität entlassen, finden sich die Parapsychologen Peter Venkman (Bill Murray), Ray Stantz (Dan Aykroyd) und Egon Spengler (Harold Ramis) auf der Straße wieder. Mit einem von Spengler entwickelten Ektosperrsystem kommen sie auf eine grandiose Geschäftsidee: sie wollen gegen entsprechendes Honorar Gespenster fangen. Zunächst lahmen die Geschäfte, doch als in Dana Barretts (Sigourney Weaver) Küche unheimliche Dinge vor sich gehen, bekommt man plötzlich immer mehr Arbeit. Der Spuk in Danas Appartementhaus ist nur der Vorbote für eine viel größere Bedrohung.

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Einer der Filme, die ich in meinem Leben wohl am häufigsten gesehen habe ist wohl GHOSTBUSTERS.

Einst mit 7 Jahren durfte ich ihn noch im Autokino von Kirchhorst erleben und seither macht er mir immer wieder große Freude. Einer der ganz großen Filme meines Lebens sozusagen. Die Sprüche von Bill Murray zünden noch immer und GHOSTBUSTERS ist einer der Fälle, den ich zwar in der deutschen Synchro kennen- und liebengelernt habe, inzwischen aber nur noch zum O-Ton greife, weil der Wortwitz der Jungs in Grau im Original einfach genial ist.

Über leichte Abnutzungserscheinungen hier und da kann man hinwegsehen. Der Oberbösewicht Gozer, ein Grace-Jones-Verschnitt nervt noch immer tierisch, das macht der kultige Marshmellow-Mann aber um ein vielfaches wieder wett.

Das Drehbuch von Dan Aykroyd und Harold Ramis (das Aykroyd einst für sich und seinen Kumpel John Belushi erdachte, der ja leider 1982 überraschend an einer Drogenvergiftung starb) macht zusammen mit der Regie von Ivan Reitman sowie den individuellen Talenten der Darsteller einen der Tophits der 80er aus. Neben STAR WARS für mich das wichtigste Phänomen der Dekade, also meiner prägenden Kindheitsphase.

Mein Lieblingsspruch stammt überraschenderweise nicht von Murray, sondern von Harold Ramis:

"Do you have any hobbies?"
"I collect spores, molds, and fungus."

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#624 Cine-Phil

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Geschrieben 16. April 2008, 16:19

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30 DAYS OF NIGHT
(dt. Titel: 30 DAYS OF NIGHT)
USA, 2007
Columbia Pictures / Dark Horse Entertainment / Ghost House Pictures
Regie: David Slade
Produktion: Sam Raimi, Robert G. Tapert
Buch: Steve Niles, Stuart Beattie, Brian Nelson, nach dem Comic 30 DAYS OF NIGHT von Steve Niles und Ben Templesmith
Kamera: Jo Willems
Schnitt: Art Jones
Musik: Brian Reitzell
Darsteller: Josh Hartnett, Melissa George, Danny Huston, Ben Foster, Mark Boone Junior, Mark Rendall, Amber Sainsbury, Manu Bennett
Premiere: 16. Oktober 2007

Inhalt: Das am Polarkreis liegende Städtchen Darrow bereitet sich auf den alljährlichen Monat ohne Sonnenschein vor. Routine für die hartgesottenen Bewohner. Ungewöhnlich nur, dass Sheriff Oleson (Josh Hartnett) es mit Fällen von verbrannten Handys, getöteten Schlittenhunden und außer Gefecht gesetzten Fahrzeugen zu tun bekommt. Möchte da jemand den ohnehin schon abgeschnittenen Ort ganz von der Außenwelt isolieren?

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Kreuzberger Nächte sind lang, in Alaska sogar noch länger. 30 Tage von der Sonne abgewendet, ein Monat Dunkelheit - das andere Extrem wurde bereits in dem Christopher-Nolan-Thriller INSOMNIA thematisiert - eine hervorragende Prämisse für einen düsteren Vampirfilm.

Und sieht man mal von ein paar Schwächen ab, nutzt 30 DAYS OF NIGHT diese auch hervorragend aus. Sicher muss man sich erstmal an Bubi Josh Hartnett als strammen Sheriff gewöhnen, genauso wie an die Vampire, die zuerst befremdlich wirken, mir im Laufe des Films aber zunehmend besser gefielen. Etwas verwässernd wirken die Zugeständnisse an das Mainstreampublikum, wie etwa das alles haargenau erklärt werden muss, damit's auch jeder kapiert. Auch das Blut spritzt im Stakkatotakt - viel, aber nicht deutlich. Und dann noch die unvermeidliche Shutterkamera (ein Fluch für's zeitgenössische Kino, aber ich wiederhole mich).

Sieht man darüber hinweg hat man es mit hervorragenden Horrorthrill zu tun, der im Subtext (für eine trendige Comicumsetzung) überraschend viel zu erzählen hat und zum Ende hin von Beliebigkeit zu echter Klasse erweckt. In seiner Konsequenz entfesselnd. Eine wahrlich positive Überraschung, die ihren Vorschusslorbeeren gerecht wird. Sicher einer der interessantesten Horrorproduktionen der letzten Monate und (man mag es kaum glauben) eine nachhaltige Bereicherung für das schon "ausgelutschte" Vampirfilmgenre.

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#625 Cine-Phil

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Geschrieben 17. April 2008, 20:02

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ARACHNOPHOBIA
(dt. Titel: ARACHNOPHOBIA)
USA, 1990
Amblin Entertainment / Hollywood Pictures / Tangled Web Productions
Regie: Frank Marshall
Produktion: Kathleen Kennedy, Richard Vane
Buch: Don Jakoby, Wesley Strick
Kamera: Mikael Salomon
Schnitt: Michael Kahn
Musik: Trevor Jones
Darsteller: Jeff Daniels, Harley Jane Kozak, John Goodman, Julian Sands, Stuart Pankin, Brian McNamara, Mark L. Taylor, Henry Jones
Starttermin: 18. Juli 1990

Inhalt: Der junge Arzt Jennings (Jeff Daniels) lässt sich mit seiner Familie in einer kalifornischen Kleinstadt nieder. Das zunächst die Patienten ausbleiben ist nicht von langer Dauer. Bald häufen sich die Todesfälle in dem Ort. Sofort verdächtigen die konservativen Bewohner Jennings der Kunstfehler. Doch nicht er ist der Übeltäter, sondern eine aus dem Amazonasgebiet "importierte" Giftspinne, die sich fleißig vermehrt und für Hochbetrieb im hiesigen Bestattungsinstitut sorgt.

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Gut funktionierende Mainstramhorrorfilme muss man ja gemeinhin mit der Lupe suchen. Mit den schon zúm Klassiker avancierten ARACHNOPHOBIA hat man es mit einem glänzenden Beispiel wirkungsvoller Popcornunterhaltung zu tun.

Man könnte ja kritisieren, dass die Regie Frank Marshalls (unter der Führung von Executive Spielberg) reichlich berechnend ist, aber gerade das macht doch die Intesität des Films aus. Jeder der auch nur ein wenig Ekel vor den achtbeinigen Krabblern hat, dürfte bei ARACHNOPHOBIA eine Achterbahnfahrt der Gefühle erleben.

Ich erinner mich noch, dass wir vor ca. 15 Jahren (mein Gott, wie die Zeit vergeht) mit etwa 20 Leuten in meinem Zimmer saßen und sich alle (ich betone ALLE) - zumeist "coole Kids", die ja gar nichts erschüttern konnte - irgendwann Schweißausbrüche hatten.

Und selbst heute noch schafft es dieser routinierte Film für eine gediegene Gänsehaut zu sorgen und das obwohl das Schema F, nachdem der Film funktioniert, schon sowas von abgegriffen ist. Respekt!

Der Videorekorderdauerbrenner der Neunziger kann sich auch heute noch sehen lassen!

Ausschnitt

#626 Cine-Phil

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Geschrieben 18. April 2008, 09:48

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THE PARTY
(dt. Titel: DER PARTYSCHRECK)
USA, 1968
The Mirisch Corporation
Regie: Blake Edwards
Produktion: Blake Edwards
Buch: Blake Edwards, Tom Waldman, Frank Waldman
Kamera: Lucien Ballard
Schnitt: Ralph E. Winters
Musik: Henry Mancini
Darsteller: Peter Sellers, Claudine Longet, Natalia Borisova, Jean Carson, Marge Champion, Al Checco, Corinne Cole, Dick Crockett
Starttermin: 4. April 1968

Inhalt: Ein peinliches Versehen sorgt dafür, dass der indische Schauspieler Hrundi V. Bakshi (Peter Sellers) sich auf der Gästeliste einer Dinnerparty des Produzenten wiederfindet, dessen Set er gerade versehentlich in die Luft gesprengt hat. Und er ist auch dabei die Party zu sprengen. Zunächst sind es nur kleine Missgeschicke, denen jedoch ein immer größer werdendes Chaos folgt.

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Nach ihren ersten erfolgreichen PINK PANTHER-Filmen fand sich das Gespann Edwards/Sellers wieder zusammen, um ein weiteres Mal Filmgeschichte zu schreiben.

Dass THE PARTY zu den Meilensteinen unter den Komödien gehört, lässt sich auch heute noch unschwer erkennen. Wie der unersetzbare Peter Sellers von einer Katastrophe in die nächste tappst, ist Komödie in reinform. Urkomisch, dass man von anfänglichem Schmunzeln unweigerlich zu ununterbrochen Lachanfällen getrieben wird und zeigt dabei, was gut Sistuationskomik alles sein kann. Genial choreographierte und koordinierte Slapstickeinlagen, oftmals in genial in langen Einstellungen ohne Schnitt, zeigen wahre Könnerschaft der Meister ihres Fachs.

Dabei ist THE PARTY, der voll und ganz seine turbulent-bunte Zeit wiederspiegelt und in einem Hippie-Happending mündet, eine eiskalte Abrechnung mit der Blassiertheit Hollywoods. Eine Genugtuung wie das gekünstelte Grinsen jedes Einzelnen Produzentenarschkriechers angesichts der über sie hereinbrechenden Unglückslawine zu verzerrten Fratzen mutieren. Und nebenbei schaffen es Edwards und Sellers auch noch dem Film eine richtig schön warmherzige Note zu verleihen.

Große Klasse! Ein große Klassiker eben!

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#627 Cine-Phil

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Geschrieben 18. April 2008, 18:16

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UNTERM DIRNDL WIRD GEJODELT
(alt. Titel: DIRNDLJAGD IN OBERBAYERN)
BRD, 1973
Regie: Alois Brummer
Produktion: Blake Edwards
Buch: Peter Genzer
Kamera: Hubs Hagen
Schnitt: Jürgen Wolter
Musik: Fred Tomow
Darsteller: Gisela Schwartz, Annemarie Wiese, Annemarie Wendl, Edgar Anliker, Margot Mahler, Monika Rohde, Uschi Stiegelmaier
Starttermin: 29.11.1973

Inhalt: Die Heidi (Gisela Schwartz) is a fesches Madel un moag's imma und überall. Nach einem Streit mit ihrem Onkel entflieht sie der Stadt zu ihren Eltern auf's Land. Dort wo die Buam alle Lederhos'n troan und es ebenfalls gerne krachen lassen.

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Jo mei, ist des a Gaudi! Die deutschen Softsexkomödien der Siebziger (besonders die in Dirndl und Lederhosen) waren in meiner frühen Pubertät die Kracher auf RTL bzw. später auf Sat.1.

Mit einer Mischung aus Entsetzen und Belustigung konnte man die Geschehnisse nicht wirklich einordnen. Erotisch waren die Nackerten aber auch für mich als 12jähriger nicht. Und heute schon gar nicht. Ich meine, die Mädels haben allesamt buschige Bermudadreiecke, in dem schon mancher Ozeanriese versenkt wurde. Dennoch schaute man sie im Kinderzimmer mit gedämpfter Lautstärke. Sonst käme man doch den Eltern gegenüber in Erklärungsnot. Dabei war es einfach der Spaß an dem Kuriosum der im Mittelpunkt stand. Der Einstieg in die große weite Welt der Trash- und Exploitationfilme.

Ob ich UNTERM DIRNDL WIRD GEJODELT jemals in der Vergangenheit gesehen habe, kann ich kaum sagen. Dennoch kam dieses alte Feeling wieder hoch. Nach dem Motto "kennst du einen, kennst du alle" funktionierte er auf wunderbare Weise wie etwa einst LIEBESGRÜSSE AUS DER LEDERHOSE Teil 1 bis x und Consorten.

Der Film ist ein Regiewerk vom emsigen Alois Brummer, der als Regisseur, Produzent und Verleiher einschlägiger Filmchen in inflationärer Quantität die bundesdeutschen Unterhosen in Wallung brachte.

Ob der olle Kolle sich so seine sexuelle Revolution gedacht hat? In kleinen Rollen sind übrigens "Else Kling" Annemarie Wendl sowie Troubadour Kokain Wecker zu sehen. Untertitel für uns Saupreiß'n wären gelegentlich ganz angebracht gewesen, aber der "Handlung" konnte man auch so problemlos folgen. Oder gibt es jemanden, der sich diese Filme der interessanten Story wegen anguckt?

Jedenfalls ist UNTERM DIRNDL dicker Brummer, ein Partykracher mit Nostalgieeffekt. Ein unerklärbares Wohlgefühl macht sich bei Ansicht breit. Hier geht einem das Herz (oder je nach Gusto auch etwas anderes) auf.

#628 Cine-Phil

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Geschrieben 20. April 2008, 18:45

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ALTRIMENTI CI ARRABBIAMO
(dt. Titel: ZWEI WIE PECH UND SCHWEFEL)
Italien/Spanien, 1974
Filmayer / Rizzoli Film / Capital Films
Regie: Marcello Fondato
Produktion: Mario Cecchi Gori
Buch: Marcello Fondato, Francesco Scardamaglia, Vicente Coello, Jesús R. Folgar
Kamera: Arturo Zavattini
Schnitt: Sergio Montanari, Alfonso Santacana
Musik: Guido De Angelis, Maurizio De Angelis
Darsteller: Terence Hill, Bud Spencer, Patty Shephard, Deogracias Huerta, John Sharp, Manuel de Blas, Donald Pleasence, Luis Barbero
Starttermin: 29. März 1974

Inhalt: Der Strandbuggy, den Kid (Terence Hill) und Ben (Bud Spencer) bei einem Stock-Car-Rennen gewonnen haben, geht bei dem Angriff des Schlägertrupps eines skrupellosen, aber verweichlichten Mafioso (John Sharp) zu Bruch. Das lassen die beiden selbstredend nicht auf sich sitzen und verlangen von dem halbseidenen Spekulanten, der es auf den hiesigen Freizeitpark abgesehen hat, Ersatz. Der Beginn eines Kleinkrieges, bei denen die Fäuste nicht kalt werden.

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Wenn ich mich für einen Lieblingsfilm meiner beiden Helden entscheiden müsste, dann wäre es ohne zu zögern dieser.

Mit ihm verbindet mich zwar nicht diese innere Verbundenheit wie etwa zu SIE NANNTEN IHN MÜCKE oder DAS KROKODIL UND SEIN NILPFERD, weil ich ihn als Kind nicht so häufig sehen konnte. Dafür lässt er alle anderen durch seine Klasse links liegen und ist heute ein Dauerrenner bei gemeinschaftlichen Filmabenden.

Ein unnachamlicher Höhepunkt jagt hier den Nächsten und ich weiß gar nicht, was ich hervorheben sollte. Das Wettessen, das Tanzlokal, der Jahrmarkt, die Schlägerei in der Sporthalle (vielleicht die bestgemachte aller Spencer/Hill-Filme), die Motorradverfolgung, die Chorprobe oder die finale Abrechnung - am Ende des Films habe ich nur eins: heftige Bauchschmerzen von den ständigen Lachanfällen.

Dass dabei noch Donald Pleasence mitmischt würde jeden anderen Film adeln, ist mir hier aber sowas von egal. Das hat der Film gar nicht nötig. Die Gesichtsausdrücke von Bud Spencer allein sind ihr Geld wert.

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Geschrieben 22. April 2008, 14:37

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SHIN DU BEI DAO
(dt. Titel: DAS SCHWERT DES GELBEN TIGERS)
Hong Kong, 1971
Shaw Brothers
Regie: Chang Cheh
Produktion: Runme Shaw
Buch: Ni Kuang
Kamera: Kung Mu-To
Schnitt: Kuo Ting Hung
Musik: Chen Yung-Yu
Darsteller: David Chiang, Lee Ching, Ti Lung, Ku Feng, Chen Sing, Cheng Lei, Wang Chung, Chung Kang-Yeh, Fung Hak On
Starttermin: 07.02.1971

Inhalt: Einst war Lei Li (David Chiang) ein edler und ehrenvoller Schwertkämpfer. Bis er einer List des bösen Lung (Ku Feng), Herrn der berüchtigten Tigerburg, zum Opfer fällt. Li zahlt mit seinem rechten Arm und dem Schwur nie wieder ein Schwert in die Hand zu nehmen. Jahre später fristet er ein trauriges Dasein als verspotteter Kellner. Dann tritt jedoch der junge Kämpfer Feng (Ti Lung) in sein Leben, mit dem ihm bald eine innige Freundschaft verbindet. Es kommt zu tragischen Ereignissen, die Lei Li seinen Schwur brechen lassen und er wieder in den Kampf zieht.

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Nach dem unrühmlichen Abgang ihres Zugpferdes Wang Yu - der fortan für die Konkurrenzfirma Golden Harvest drehte, aber auch in taiwanesischen Billigproduktionen versackte - setzten die Shaw Brothers auf ihre aufstrebenden Jungstars. David Chiang und Ti Lung, die in einigen wichtigen Produktionen des Studios Seite an Seite kämpften, sollten nun die von Wang Yu hinterlassene Lücke schließen.

Wang Yus (und auch der Shaw Brothers) größter Erfolg waren die beiden ONE-ARMED SWORDSMAN-Filme unter der Regie von Meister Chang Cheh. David Chiang sollte nun den Platz Wang Yus einnehmen und an alte Erfolge nahtlos anknüpfen.

Ein Experiment was aufging. Auch THE NEW ONE-ARMED SWORDSMAN wurde zu einem einflussreichen Klassiker des Martial-Arts-Film, an den noch heute Referenzen in westlichen Kinohits wie STAR WARS oder KILL BILL zu finden sind. Trotz der etwas naiven Geschichte ist er ein brachiales Ungetüm von Kampffilm, ein Edelstein im Easterngenre.

Die Kampfszenen sind zwar reichlich over-the-top und unrealistisch, aber von einer ungeheuren Kraft. Das Blut spritzt ganz in Chang-Cheh-Tradition in Gallonen und die Swordsplay-Szenen sind eine martialisches Ballet vom Allerfeinsten. Ti Lungs ungewöhnlicher Kampfstil sollte sogar inspirierend sein für eine ganz neue Tanzdisziplin - dem Breakdance!

Für mich wohl DER ganz große Klassiker der Shaw-Brüder, die ja noch so einige andere großartige Filme ablieferten. Mit dem für mich (neben A BETTER TOMORROW II) geilsten Showdown der Filmgeschichte.

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#630 Cine-Phil

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Geschrieben 23. April 2008, 13:03

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PREDATOR 2
(dt. Titel: PREDATOR 2)
USA, 1990
20th Century Fox
Regie: Stephen Hopkins
Produktion: Joel Silver, Lawrence Gordon, John Davis
Buch: Jim Thomas, John Thomas
Kamera: Peter Levy
Schnitt: Mark Goldblatt, Bert Lovitt
Musik: Alan Silvestri
Darsteller: Danny Glover, Gary Busey, Rubén Blades, Maria Conchita Alonso, Bill Paxton, Robert Davi, Adam Baldwin, Kevin Peter Hall
Premiere: 19. November 1990

Inhalt: Mitten in den blutigen Auseinandersetzungen rivalisierender Drogenbanden geschieht eine grauenhafte Mordserie, die Lieutenant Harrigan (Danny Glover) und sein Team vor ein Rätsel stellt. Auch das FBI interessiert sich brennend für den Fall, was Harrigan die Arbeit zusätzlich erschwert. Dennoch kommt man bald darauf, dass hier kein Mensch hinter den blutigen Taten steckt.

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"Endlich" diese Bildungslücke geschlossen und mir auch mal das Sequel zu Arnies Kracher zu Gemüte geführt.

Im Grunde hat er genau das geboten, was ich erwartet habe - prollige Action mit selbstzweckhaften Gewaltspitzen. Hollywoodstoff wie man ihn eben gewohnt ist. Die Verlegung des Settings vom kolumbianischen Urwald in den urbanen Dschungel L.A.'s soll den Horror natürlich steigern, indem das Grauen sich immer mehr nähert und bietet reichlich Gelegenheiten für augesetzte Sozialkritiken, kann aber nicht kaschieren, dass man sich doch eigentlich nur selbst wiederholt.

Danny Glover ist als Polizist ohne Mel Gibson nicht mal ein Viertel wert. Gary Busey scheint die Rolle des schmierigen FBI-Manns mit Dreck am Stecken auf den Leib geschrieben zu sein. Es gibt ein wenig albernen Voodoozauber und Überraschungen hat der Film auch sonst nicht wirklich zu bieten.

Teil 1 war im Grunde ja auch nur ein Dumdum-Geschoss ohne Feingefühl, hatte aber doch ein wenig mehr Klasse. Zumindest kann man P2 guten Gewissens als routiniert bezeichnen und ist größtenteils kurzweilig.

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