The Critic sagte am 20.07.2007, 19:47:
Kann nun nur für mich sprechen, aber ich sehe mir auch gewalttätige Filme an, wenn sie explizit und detailliert diese Gewalttätigkeit abbilden. Das *gern* in bekays Posting trifft es nicht, es bereitet mir keinerlei Spaß, dem zuzusehen. Aber Film ist für mich eine Möglichkeit, alle Facetten des gesellschaftlichen Lebens kennenzulernen. Dazu gehören auch die negativen Seiten, Schmerz, Leid, Brutalität. Da in näherer Zukunft Gott nun wohl doch nicht das Paradies auf der Erde errichten wird, bleibt es nicht aus, sich damit beschäftigen zu müssen. Eine Vergewaltigung, Krieg, ein Mord, jeder Gewaltakt, der den Schmerz des Opfers nicht auf mich überträgt, ist imho eine verlogene Heuchelei und viel fataler als die explizite Darstellung.
Was du sagst, mag ja für die Gewaltdarstellung als ernsthaftes Anliegen in "ernsthaften" Filmen gelten. Aber im Exploitation-Kino ist das alles doch viel zu "kinky", um so eine von dir verlangte affektive Erschütterung wirklich herbeiführen zu können. - Übrigens habe ich den starken Verdacht (ohne das jetzt mit Freud oder so genau belegen zu können), dass das alles sexuell aufgeladen ist, auch wenn es keinen "Spaß" beim Sehen macht. Da werden tiefergelegene Triebschichten der Psyche berührt, der Intellekt spielt zweite Geige, auch wenn er später zur Rechtfertigung herhalten muss.