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More than meets the Eye - Filmforen.de

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More than meets the Eye


14 Antworten in diesem Thema

#1 thrillkiller

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Geschrieben 22. Juli 2003, 01:24

Herzlich willkommen, lieber Leser!

Auf diesen Seiten gewähre ich euch einen Einblick in mein mediales Konsumverhalten, welches sich natürlich hauptsächlich um das Thema Film dreht.
Was mich zu diesem Filmtagebuch veranlasst hat, ist vor allem der oft gehegte Wunsch, meine Eindrücke nach dem Ansehen eines Films auf Papier bzw. auf den Monitor zu bringen. Da ich mich selber aber nicht als einen grossen Schreiberling bezeichnen würde, kam mir dieses Filmtagebuch genau richtig. Auf diese Weise habe ich nun die Gelegenheit, meine Eindrücke mit anderen Filminteressierten zu teilen und vielleicht sogar den ein oder anderen Leser zu einem Kino- bzw. Videothekengang zu animieren.;)
Ich werde versuchen, so häufig wie möglich über "meine" Filme zu schreiben... Sollte es dennoch mal zu längeren Pausen kommen, denkt an Goethes Worte:

"Die Zeit ist kurz, die Kunst ist lang."

:)

Und nun viel Spaß beim Lesen, euer

thrillkiller

#2 thrillkiller

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Geschrieben 22. Juli 2003, 13:26

Slow Fade
Wu jian lucheng
Hongkong 1999
Regie: Daniel Chan
90 Min.
DVD

„Jeder hat seine Vergangenheit, seine Gegenwart und seine Zukunft.
Die Gegenwart ist die Verlängerung der Vergangenheit und die Zukunft ist die Reflexion der Gegenwart.
An jenem Abend fühlte er seine Zukunft nicht mehr.
Und er konnte sich nicht mehr an seine Vergangenheit erinnern...“


Eingefügtes Bild
„Slow Fade“ beginnt mit einer rasanten Fahrt über den Hongkonger Freeway, begleitet vom pulsierenden Technobeat des Komponisten Daniel Lam. Von der ersten Minute an nimmt der Film den Zuschauer mit auf einen Rausch, der ihn auch nach Einblendung der Credits nicht mehr loslässt. Dazu trägt insbesondere der halluzinatorische Look des Films bei, der irgendwo zwischen den urbanen Albträumen eines David Fincher oder Darren Aronofsky angesiedelt ist. Wunderschöne, atmosphärische Aufnahmen der Hongkonger Skyline wechseln mit grellen, stakkatoartigen Zeitraffersequenzen, die durchbrochen werden von Bildern grotesker Gewalt.
Daniel Chan’s „Slow Fade“ erzählt die Geschichte von Fin, einem Mann, der schon zu Beginn des Films ein menschliches Wrack ist, der sich selber aufgegeben hat und dem nichts geblieben ist außer der Verdammnis zu seiner trostlosen Existenz. Durch seinen Freund Alex gerät Fin auf die schiefe Bahn und erledigt als Nachwuchsgangster die Schmutzarbeit für die Unterwelt Hongkongs. Als seine Frau Shannon auf tragische Weise ums Leben kommt, sucht Fin sein Heil in Drogen und beginnt ein Leben auf der Straße, das ihn schließlich ins Krankenhaus bringt. Hier lernt er eine Prostituierte kennen, die zunächst wie seine Rettung aus dem Drogen- und Triadensumpf erscheint, in Wahrheit jedoch dafür sorgen wird, dass Fin’s Schicksal einen noch schlimmeren Verlauf nehmen wird, als ihm lieb ist. Die schicksalhaften Ereignisse münden in einem tragischen Finale, welches Fin schlussendlich auch die letzten Illusionen raubt.

„Slow Fade“ ist gewiss kein Film für „Zwischendurch“ und lässt dem Zuschauer zudem nur sehr wenig Raum zur Identifikation mit den Figuren. Trotz oder gerade wegen seiner pessimistischen Grundhaltung ist „Slow Fade“ einer der besten Filme, die ich in letzter Zeit aus Hongkong genießen durfte und mir half, die schwüle Sommernacht zu überdauern.;) Von der düsteren, urbanen Grundstimmung her fühlte ich mich bei Zeiten an Buddy Giovinazzos „Combat Shock“ oder Abel Ferrraras „Bad Lieutenant“ erinnert, die ebenso wie „Slow Fade“ aus dem filmischen Underground stammen. Es ist dem Film zu wünschen, dass er mit der DVD Veröffentlichung von Asian Film Network (welche neben einer Soundtrack CD und einem hübschen Digipack leider einen Fehler in der Bild-Kodierung aufweist) von seinem Dasein als Underground-Hit befreit wird und Zugang zu einem größeren Publikum findet.

#3 thrillkiller

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Geschrieben 27. Juli 2003, 17:31

The Rock
USA 1996
Regie: Michael Bay
Ca. 131 Min.
DVD

“Losers always whine about their best. Winners go home and f**k the prom queen!”

Eingefügtes Bild

Ich weiß nicht, wie viele unzählige Male dieser Film schon den Weg in meinen DVD- bzw. Videoplayer gefunden hat und wie er es jedes Mal schafft, mich von neuem zu begeistern. Meines Erachtens ist „The Rock“ nicht nur die bis dato beste Bruckheimer-Produktionen aller Zeiten, sondern auch einer der letzten grossen Actionreißer, bevor es mit der Schwemme von PG-13 Actionfilmen, die bewusst auf ein junges Publikum zugeschnitten wurden (siehe „xXx“), losging. Die TV Today urteilte über „The Rock“: „Das schärfste Stück Actionkino seit Stirb Langsam!“ Das kann ich nur unterschreiben. „The Rock“ bietet alles, was einen modernen Actionfilm auszeichnen sollte: Eine nicht gerade originelle, aber durchaus interessante Story, rasante Schnitte und Kamerafahrten, ein ungleiches Heldenduo (Connery und Cage), einen charismatischen Bösewicht (Harris), einen bombastischen Score (Hans Zimmer) und natürlich jede Menge „Äktschn“ vom feinsten. Was „The Rock“ besonders auszeichnet ist seine unerreichte Dynamik. Das Tempo, welches hier an den Tag gelegt wird, ist ohne Worte. Als Beispiel sei hier die spektakuläre Einbruchszene zu Beginn des Films genannt, welche meiner Meinung nach zu den Sternstunden des 90er Jahre Actionkinos zählt. Bei "The Rock" gilt: Wo Action draufsteht, ist auch Action drin. Hier ist noch nichts zu sehen von den mit unnötigen CGI-Murks aufgemotzen Verfolgungsjagden oder den mit Hip Hop unterlegten Prügelszenen wie wir sie aus dem derzeitigen Kinoprogramm kennen, hier wird ein ganzer Mensch von einer Rakete mitgerissen, um nach freiem Fall auf einem Zaun aufgespießt zu werden. Popcorn-Kino pur, gewürzt mit einer Prise Pathos und Comic-Humor, perfekt geeignet für laue Sommerabende, an denen der Weg zum Biergarten zu weit ist, die Grillwurst bereits im Magen liegt und man einfach nur die Füße hochlegen und sich vom Effektdonner berieseln lassen möchte. „This Summer... get ready to ROCK!“
Immer wieder gerne.:)

#4 thrillkiller

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Geschrieben 27. Juli 2003, 23:02

Es war einmal in Amerika
Once upon a Time in America
USA/Italien 1984
Regie: Sergio Leone
Ca. 220 Min
DVD

“Yesterday,... all my troubles seemed so far away…”

Eingefügtes Bild

Wegen schlecht gewählter Sendezeiten der öffentlichen Privatsender ist dieses Meisterwerk bislang immer an mir vorbeigezogen, doch dank des Mediums DVDs ergab sich endlich auch für mich die Möglichkeit, dieses zeitlose Meisterwerk in seinem vollen Glanze zu erleben.
Es gibt nur wenige Filme, die es schaffen, den Zuschauer über knapp 4 Stunden bei der Stange zu halten und noch viel weniger Filme, von denen man sich wünscht, sie würden noch länger andauern. „Es war einmal...“ ist einer dieser Kandidaten. Innerhalb kürzester Zeit ist man gefangen von der Geschichte und kann seine Augen nicht mehr vom Bildschirm bzw. von der Leinwand abwenden. Mit einer überwältigenden Bildersprache schafft es Sergio Leone, nahezu die komplette Lebensgeschichte seiner Protagonisten abzuhandeln, ohne dass der Zuschauer glaubt, ihm würde etwas vorenthalten bleiben. Dass der Film des öfteren zwischen den Zeitebenen wechselt ist zunächst gewöhnungsbedürftig, aber mitunter einer der großen inszenatorischen Kniffe, die diesen Film so einmalig machen. Die Schauspieler spielen ihre Rollen nicht, sie leben sie! Es ist beeindruckend, Robert DeNiro als den gealterten Noodles beobachten zu dürften, welcher vor den Trümmern seines Lebens steht. Der Soundtrack von Ennio Morricone, der im perfekten Einklang mit den Bildern steht, zählt meiner Meinung zu den besten Filmscores, die ich je gehört habe. „Es war einmal...“ ist eine zutiefst bewegende Parabel über den amerikanischen Traum, über Freundschaft, über verschwendetes Glück und der Gier nach Macht. Leone's Film regt sowohl zum Lachen als auch zum Nachdenken an und ist fürs mehrmalige Ansehen geradezu prädestiniert.

#5 thrillkiller

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Geschrieben 06. August 2003, 22:34

Terminator 3: Rebellion der Maschinen
Terminator 3: Rise of the Machines
USA 2003
Regie: Jonathan Mostow
ca. 109 Min.
Kino

"Talk to the hand."

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(Spoiler inside!)
Nach den ersten Trailern hatte ich ein ungutes Gefühl, was den dritten Teil der Terminator-Saga betraf. Ein neuer Regisseur, keine Linda Hamilton, kein Edward Furlong, ein alt gewordener Arnie, dessen letzten drei Filme nicht gerade als Erfolge bezeichnet werden konnten, weder in kommerzellier noch in qualitativer Hinsicht. "Ob das gut gehen kann?", fragte ich mich. Ja, kann es... nicht mehr und nicht weniger.
Aber der Reihe nach. Den Beginn des Films empfand ich als sehr intensiv erzählt. John Conner resümiert in einem knappen Monolog die zurückligenden Ereognisse, verpackt in düsteren und trostlosen Bildern, die zwischen Gegenwart und Zukunft wechseln. T2 endete mit einer Fahrt über den Highway, einer Fahrt in eine ungewisse Zukunft. T3 knüpft hier wieder an, wieder befindet sich John Conner auf einer Motorradfahrt auf einer dunklen Landstraße, doch er erleidet einen Sturz. Ein böses Vorzeichen auf die kommenden Ereignisse.
Was dann folgt ist Brachial-Action in Reinstform, die allerdings schon nach kurzer Zeit ermüdend wirkt. Bei der Verfolgungsjagd knallt und rummst aus allen Ecken und dies ist auch wunderbar anzusehen, doch irgendwann war der Punkt erreicht, an dem ich mich sattgesehen hatte an der "Äktschn"orgie. Da gefiel mir die Toiletten-Prügelszene zwischen Arnie und dem T-X- schon weitaus besser, denn hier ist wirklich Dynamik zu spüren.
Leider ist der Film um ein Vielfaches harmloser in der Gewaltdarstellung ausgefallen als seine Vorgänger und das ist schade, wenn man bedenkt, das der Name "Terminator" doch u.a. immer ein Aushängeschild für ruppige Action und Gewalt darstellte (insbesondere Teil 1). Lobenswert ist jedoch, dass sich die Macher für mehr "bodenständige" Action denn für computeranimierte Effekte entschieden haben und der Film längst nicht so FX-überladen wirkt wie z.B. "Matrix Reloaded". Auch der Showdown zwischen den beiden Kontrahenten ist überaschenderweise recht knapp ausgefallen und das ist auch vollkommen in Ordnung so.
Von Nick Stahl war ich ein wenig enttäuscht. Er ist kein schlechter Schauspieler, aber er ist kein John Conner! Teil 2 ließ eindeutige Führungsqualitäten bei Conner entdecken, bei Teil 3 sucht man vergebens, was wohl eher ein Versäumnis der Drehbuchschreiber ist. Auch Claire Danes wirkte deplaziert, zumal sie nicht als die Frau erscheint, die John Conner schätzen und lieben würde, obgleich er anmerkt, sie erinnere ihn an seine Mutter... Sarah Conner war eine Kämpfernatur, Kate Brewster ist eine hysterische Kuh.
Große Pluspunkte sammelte der Film durch die lässigen Sprüche von Arnold, auf dem eigentlich meine ganze Sympathie ruhte. Nach dem unglaublich trockenen und bierernsten "Colleteral Damage" dachte ich schon, die Zeiten der obligatorischen Arnie-Oneliner wären endgültig vorbei.
Auch Kristanna Loken machte ihren Job als Terminatrix sehr gut. Trotz ihres attraktiven Aussehens schafft sie es, Bedrohlichkeit auszustrahlen. Wäre dies nicht der Fall, hätte ein Grossteil des Films nicht funktioniert.
Den intensivsten Moment des Films stellte für mich dann der Schluss dar, in dem alle Hoffnungen auf einen Happy End zunichte gemacht werden und der Zuschauer in schrecklich schönen Aufnahmen die Anfänge des Judgment Days "bewundern" darf.
Das ist dann aber auch eine der wenigen Szenen, die es schaffen, an die No-Future-Atmosphäre der Vorgänger anzuknüpfen. Auch der typische, blautönige "Terminator-Cameron-Look" in den nächtlichen Szenen habe ich vermisst. Vermutlich wollte Regisseur Jonathan Mostow seinen eigenen Stil einbringen statt nur kopieren, leider zu Ungunsten der Homogenität der Reihe.

Trotz der genannten Negativpunkte ist der Film stimmig, unterhält gut (was im Grunde die Hauptsache ist) und macht Lust auf den vierten Teil. Unterm Strich bleibt es der schwächste Part aller drei Teile, doch mit etwas anderem hat wohl auch keiner gerechnet.

...He'll be back!

#6 thrillkiller

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Geschrieben 11. August 2003, 18:32

Get Carter - Die Wahrheit tut weh
Get Carter
USA 2000
Regie: Stephen T. Kay
ca. 102 Min.
DVD

We're all a little freaky, Doreen. It's the straight ones you've got to worry about.

Eingefügtes Bild

Manchmal ist es besser, mit keinen oder möglichst niedrigen Erwartungen an einen Film ranzugehen. Denn dann ist die Überraschung manchmal umso grösser.
Von "Get Carter" habe ich nicht viel erwartet. Dass der Film bei Publikum und Kritikern durchgefallen ist, liegt wohl daran, dass Stallones Comeback bei weitem nicht so spektakulär ausgefallen ist, wie man es von einem "Rambo" erwartet hätte. Nein, Stallone wirkt stark gealtert, resignativ und in gewisser Hinsicht sogar (lebens)müde. Und das beste ist: Es passt zu seiner Rolle. Sicher, Stallone ist kein Schauspieler der obersten Liga, aber man nimmt ihn den Ganoven, der plötzlich Reue zeigt, ab.
Die Stärken von "Get Carter" liegen auch nicht in Stallones Darstellung oder in der äusserst rar gesäten Action. Vielmehr haben wir es hier endlich mal wieder mit einem schnörkellosen Rachedrama der alten Schule zu tun. Die Story wird geradlinig erzählt, ohne auflockernde komödiantische Aspekte oder übertriebene Action und nimmt sich Zeit für die Entwicklung der Figuren. Die ruppige Atmosphäre des Films erinnerte mich an die der Krimiklassiker der 70er von Pekinpah, Don Siegel oder William Friedkin. Ohne unnötiges Brimborium kommt der Film schnell auf den Punkt. Erst schlagen, dann fragen, lautet hier die Devise. Ganz ein Unterhaltungsfilm nach meinem Geschmack, von dessen Kaliber es heute leider nur noch wenige gibt.

#7 thrillkiller

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Geschrieben 12. August 2003, 02:11

Die Reifeprüfung
The Graduate
USA 1967
Regie: Mike Nichols
ca.102 Min.
DVD

Eingefügtes Bild

"And here's to you, Mrs. Robinson
Jesus loves you more than you will know..."


Wer kennt es nicht?
Die Schule bzw. das Studium ist beendet, man ist jung und will das Leben genießen, statt sich mit Gedanken an seine Zukunft herum zu plagen. Benjamin geht es nicht anders. Er kommt frisch von der Uni und weiß mit seinem "neuen" Leben nur wenig anzufangen. Er beginnt eine Affaire mit seiner ehemaligen Lehrerin Mrs. Robinson, wodurch sich ihm nicht nur die Möglichkeit bietet, den alltäglichen Sorgen um seine Zukunft zu entfliehen, sondern auch ein wenig (bis dato unbekannte) sexuelle Erfahrung zu sammeln. Doch es ist nicht Mrs. Robinson, die Ben liebt, sondern deren Tochter Elaine, mit der sich Ben eine gemeinsame Zukunft erhofft ...womit Mrs. Robinson natürlich überhaupt nicht einverstanden ist.
"The Graduate" ist meines Erachtens eine der besten Film (wenn nicht sogar der Film) über das "Erwachsenwerden", neben dem nicht minder grandiosen "Gost World". Der Film erzählt eine ernste Geschichte, die druch reichlich pointierte Dialoge, Wortwitz und Situationskomik aufgepeppt wurde. Hier stimmt eigentlich so gut wie alles. Die Schauspieler, insbesondere Dustin Hoffman, spielen ihre Rollen perfekt und auch die Inszenierung weiß nach wie vor zu überzeugen. Besondere Erwähnung verdient der Soundtrack von Simon & Garfunkel, der in perfekter Harmonie zu den Bildern steht und die Atmosphäre des Films noch zusätzlich unterstreicht. "Hello darkness, my old friend. I've come to talk with you again..." - Diese Melodie klingt noch Tage, nein, Wochen... Jahre... nach Ansehen des Films in meinen Ohren und erinnert mich an einer der vielleicht witzigsten und zugleich rührensten Filme, die ich je gesehen habe. Ganz grosses Kino, zeitlos schön und zum immer-wieder-Ansehen.

#8 thrillkiller

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Geschrieben 30. August 2003, 21:46

Unbreakable - Unzerbrechlich
Unbreakable
USA 2000
Regie: M. Night Shyamalan
ca. 102 Min.
DVD

“This part won't be like a comic book. Real life doesn't fit into little boxes that were drawn for it.”

Eingefügtes Bild

Keine Action, keine markigen Sprüche, keine übertriebene Kostümiererei und trotzdem spannend von Anfang bis Ende... So muß eine Comicverfilmung aussehen. Das Paradoxum: "Unbreakbale" ist keine Comicverfilmung, sondern eine fantastische Heldengeschichte mit Einflüssen aus der Comichelden-Mythologie, serviert als subtiles Mysterydrama. Wieder mal schafft es Regisseur M. Night Shyamalan, mit minimaler Inszenierung maximale Gänsehaut zu erzeugen. „Unbreakable“ ist ein sehr spezieller Film, noch außergewöhnlicher und massenuntauglicher als sein „Vorgänger“. Interessant an M. Night Shyamalan's Filmen finde ich (ohne "Signs" gesehen zu haben), wie er es schafft, aus einem eigentlich recht simplen Story-Grundgerüst einen abendfüllenden Film zu schaffen, der den Zuschauer (wenn man sich darauf einlässt) über die komplette Filmlänge bei der Stange hält. Andere Regisseure hätten aus dem "Unbreakable" den 1. Akt eines Heldenepos gemacht, an dessen Ende sich die beiden Kontrahenten einen gigantomanischen Zweitkampf liefern, Shyamalan macht daraus ein 2stündiges Drama. Zur spannenden Atmosphäre trägt meines Erachtens auch der fantastische Score von James Newton Howard bei, der das Filmgeschehen einfach nur perfekt unterstreicht. Von Bruce Willis schauspielerischer Leistung war ich nicht ganz so überzeugt wie in "The Sixth Sense", nichtsdestotrotz agiert er dem Charakter seiner Figur entsprechen zurückhaltend und das ist auch gut so. Im Gegensatz zum Finale von „The Sixth Sense“ ist die Auflösung von „Unbreakable" recht unspektakulär ausgefallen, was aber auch vollkommen ok ist. Denn im Gegensatz zum sechsten Sinn besitzt „Unbreakable“ auch beim zweiten Ansehen noch genügend Power und Potential, um den Zuschauer zu begeistern.

#9 thrillkiller

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Geschrieben 30. August 2003, 22:06

Der Herr der Ringe: Die Zwei Türme
The Lord of the Rings: The Two Towers
USA/NZ 2002
Regie: Peter Jackson
ca. 172 Min. (Kinofassung)
DVD

“There's some good in this world, Mr. Frodo... and it's worth fighting for.”

Eingefügtes Bild

Nachdem ich den zweiten Teil der legendären Trilogie im Kino verpasst hatte, konnte ich es natürlich kaum erwarten, die DVD gleich am Erscheinungstag in den Player legen zu dürfen.:)
Der Beginn, der nahtlos an Gandalf’s Kampf gegen den Balrog aus „Die Gefährten“ anknüpft, ist schon mal recht spektakulär ausgefallen und stimmt bereits hervorragend auf das folgende Epos ein. Im Gegensatz zu „Die Gefährten“ besitzt „Die zwei Türme“ keine Exposition als solche, was aber aufgrund der Tatsache, dass die Filme als ein großes Ganzes konzipiert wurden, verschmerzbar ist. Im Gegenteil, es kommt zu keinem Zeitpunkt Langweile auf, neue Nebenhandlungen ergeben sich aus der Geschichte, wie z.B. das Schicksal von König Théoden, Merry und Pippins Zusammentreffen mit den Ents und die natürlich die Rückkehr von Gandalf, welche aber aufgrund von Vorab-Spoilern in Form von Trailern nicht wirklich überraschend ausgefallen ist (für Kenner des Buches sowieso nicht).
Auch wenn ich die idyllischen Momente aus „Die Gefährten“ (Auenland, Hobbingen, Beutelsend) ein wenig vermisst habe, kann „Die Zwei Türme“ hinsichtlich der Inszenierung ein weiteres Mal glänzen... Kostüme, Sets, Schnitt, Kamera, Musik, Schauspieler, Special Effects... alles ergibt eine perfekte Symbiose und man kann New Line Cinema nur dazu gratulieren, dass sie einen kreativen Geist wie Peter Jackson für das Projekt verpflichtet haben und ihm quasi freie Hand ließen. Einige Kameraeinstellungen und „Gore“szenen (Kannibalismus unter den Orks) verweisen auf Jackson’s Wurzeln im Splattergenre, was für die Fans natürlich umso erfreulicher ist. Ein Mann, der seinem Stil treu bleibt...
Aber zurück zu „Mittelerde“...Der heimliche Star des zweiten Teils ist ganz klar Gollum alias Sméagol, der von Andy Serkis und modernster Computeranimation so perfekt zum Leben erweckt wurde, dass einem Angst und Bange wird. Angesichts seiner authentischen Mimik wird Gollum zu einem natürlich agierenden Wesen, dass seinen Pendants aus Fleisch und Blut in nichts nachsteht.
Die Handlung um das Schicksal von Frodo ist ein wenig in den Hintergrund gerückt und es zeichnet sich bereits ab, welches tragische Schicksal seine Reise nehmen wird. Dafür wurde Aragorn zur zweiten Heldenfigur stilisiert, auf der nun alle Hoffnungen ruhen.
Höhepunkt des Films ist die bildgewaltige Schlacht um Helm’s Klamm, die alle Schlachten des ersten Teils in den Schatten stellt und deren Rohheit nur durch die Sprüche von Gimli und Legolas aufgelockert wird. Die Schlacht wird leider immer wieder von der Nebenhandlung der Ents „unterbrochen“, was leider das Tempo ein wenig bremst, aber wodurch andererseits eine Übersättigung à la „Matrix Reloaded“ ausbleibt. Besonders ergreifend ist dann der Monolog von Sam gegen Ende des Films, wenn wieder ein Funken Hoffnung aufblitzt inmitten von Zeiten des Krieges.
Unterm Strich ist „Die Zwei Türme“ ein weiteres Meisterwerk und zugleich das düstere Kernstück der Trilogie, dass selbst die epische Breite seines Vorgängers noch zu toppen vermag. „Herr der Ringe“ ist auch im zweiten Teil Unterhaltung pur, aber auf schwindelerregend hohem Niveau, mit viel Leidenschaft und Herz erzählt, was ihn wie immer aus der Masse der alljährlichen Kinoblockbuster herausragen lässt.
„Herr der Ringe“: Ein Fantasyepos für die Ewigkeit wurde hier geschaffen, an das man sich auch in vielen Jahren noch mit Freude erinnern wird.

#10 thrillkiller

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Geschrieben 30. August 2003, 22:26

Narc
USA 2002
Regie: Joe Carnahan
ca. 101 Min.
DVD

"I do something else? Okay. What would THAT be?"

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Ray Liotta ist eigentlich immer einen Film wert, dachte ich mir beim (Blind)Kauf der DVD und in der Tat, nie war er so gut wie heute.
„Narc“ ist mal wieder ein Vertreter der erfolglosen Film-in-den-USA-gefloppt-und-in-Deutschland-nur-Videopremiere-Reihe, was aber wie im Falle von „Requiem for a Dream“ oder „Equilibrium“ nicht im mindesten etwas mit der Qualität des Films zu tun hat, denn die ist auch bei „Narc“ überraschend groß. Regisseur Joe Carnahan wollte einen Copthriller im Stil der 70er inszenieren, inspiriert von Klassikern der Copfilms wie „French Connection“ und „Serpico“. Nicht nur unter diesem Aspekt kann man seinen zweiten abendfüllenden Spielfilm als gelungen betrachten.
Liotta und Patric, zwei (leider) in Vergessenheit geratene Top-Mimen, geben ein ungleiches Copduo ab, aber zum Glück wurde auf die üblichen Buddymovie-Klischees verzichtet und so bleibt ihr Verhältnis auch bis zum Finale durchgehend zwiespältig.
„Narc“ ist ein düsteres, deprimierendes Portrait der Drogenhölle Detroit, kompromisslos und realitätsnah erzählt. Der dokumentarische Look und der blaue Farbfilter erinnern an die Douglas-Episode aus „Traffic“, eingestreute Rückblenden sorgen für den nötigen Thrill. Die Drehorte und das Setdesign tragen ebenfalls entscheidend zur deprimierenden und trostlosen Atmosphäre des Films bei.
Im emotionsgeladenen Finale laufen dann sowohl Inszenierung als auch Schauspieler zu Höchstform auf und der Film mündet in einem Abgrund aus Drogen, Lügen und Gewalt. Ray Liotta beweist mit „Narc“ um ein weiteres Mal, dass er wohl zu den besten aber auch zu den zugleich unterbewertesten Schauspielern seiner Generation gehört. Auch Jason Patric verleiht seiner Figur Tiefe und Tragik.
Am ehesten ließe sich „Narc“ wohl als eine Mischung aus „8mm“, „Corruptor“ und “Training Day“ beschreiben. Jeder, der sich für Copthriller der alten Schule interessiert, sollte mal einen Blick riskieren. „Narc“ ist mitunter das beste, was man seit langer Zeit aus diesem Genre erleben durfte, eine Ausnahme bildet vielleicht noch Kurt Russel's„Dark Blue“.

#11 thrillkiller

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Geschrieben 30. August 2003, 22:35

Tränen der Sonne
Tears of the Sun
USA 2003
Regie: Antoine Fuqua
ca. 121 Min.
Kino

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"Black Hawk Down" im Dschungel. So könnte man "Tears of the Sun" wohl am gröbsten zusammenfassen. Leider mutet der Film eher als ein schlechtes Plagiat von Kriegsfilmen (und ja, das "Anti-" hab ich bewusst ausgelassen ;)) der neueren Zeit an, und das soll schon was heißen.
Dabei standen die Zeichen gar nicht so schlecht. Bruce Willis mimt mal wieder den harten Kerl mit Herz, Monica Bellucci hat auch schon gezeigt, dass sie mehr auf dem Kasten hat als gut auszusehen und Atoine Fuqua hat mit "Training Day" eines der gelungensten Copdramen der Neuzeit inszeniert.
Nun ja... Die gehegten Erwartungen mag der Film nicht zu erfüllen. Die erste Hälft des Films ist noch wirklich packend und ergreifend erzählt, auch wenn der Einstieg ein wenig abrupt geraten ist. Die krassen Dorfszenen sorgen für so manchen Schlucker und nebenbei wird auf subtile Weise Spannung erzeugt. Trotz dieser Pluspunkte vermag der Film nicht so richtig in Fahrt zu kommen. Dass der Film dann gegen Ende zum Actionreißer mutiert, ist noch verschmerzbar, da das Kriegsgeschehen solide inszeniert wurde. Enttäuschend ist vielmehr, dass die bis zu diesem Zeitpunkt recht ernste Atmosphäre durch klischeehaftes Verhalten der Soldaten und unglaubwürdige Dialoge zunichte gemacht wird. Auch das Finale hätte nicht banaler ausfallen als es hier der Fall ist. Der Film möchte kritischer sein als er ist (siehe Zitat zu Beginn sowie Fernsehaufnahmen), aber er taugt weder als grundsolider Actionfilm denn als Antikriegsdrama um Moral und Ethik. Wirklich überzeugend war (wie immer) der Score von Hans Zimmer sowie die wuchtige Soundkulisse. Bruce Willis spielt zum x-ten Mal die Rolle, die er am besten kann und die Bellucci hat nichts besseres zu tun, als die hysterische Kuh zu mimen oder ihre zwei Argumente aus dem tiefen Dekoltee hängen zu lassen, was den Film aber auch nicht retten kann.
Fazit: Fast Food Kriegsfilm, der kaum neues zu bieten hat.

#12 thrillkiller

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Geschrieben 15. September 2003, 15:54

Daredevil
USA 2003
Regie: Mark Steven Johnson
ca. 103 Min.
DVD

"A man without fear is a man without hope."

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Ok, die erwartete Filmgurke ist "Daredevil" wirklich nicht, da sind mir schon schlimmere Vertreter aus dem Bereich der Comicverfilmungen untergekommen, wie der hundsmiserable "Batman & Robin". Aber man muß ja nicht gleich den Bodensatz des Genres zum Vergleich ziehen. Besonders wenn man wie ich die Comicvorlage kennt, schneidet "Daredevil" nicht besonders gut ab. Die Handlungsstränge um Daredevils Anfänge in Hell's Kitchen, die Beziehungen seines Vaters zur Unterwelt etc. wurden stark komprimiert und auf die wesentlichen Ereignisse reduziert, um möglichst schnell zur Action zu kommen. Mit dieser verhält es sich ähnlich wie mit den Computereffekten... Das gebotene Spektrum reicht von mittelmäßig bis gut. Die Action ist an manchen Stellen viel zu unbersichtlich und zu schnell geschnitten, MTV lässt grüssen. Der Wechsel zwischen Handlungs- und Actionszenen wirkt recht unharmonisch, ein wenig mehr Homogenität in der Dramturgie hätte nicht geschadet. Besonders im Finale "springt" der Held wie in einem Videospiel von einem Level zum anderen. Vielleicht liegt es aber auch an den fehlenden 30 Minuten, die Regisseur Mark Steven Johnson aus dem Film schneiden musste, dass ich ständig das Gefühl hatte, etwas verpasst zu haben. Der versprochene Director's Cut wird hoffentlich diese Dramaturgie- und Logik ein wenig ausbügeln. Auch die Leinwandpräsenz von "Grössen" wie Colin Farrell (herrlich verrücktes Overacting als Bullseye), Michael Clarke Duncan, Leland Orser und David Keith ist überraschend kurz ausgefallen. Es ist schon beachtlich, wie viel Talent und Potential hier verschwendet wurde. Wenn ich die alten Daredevil-Klassiker "The Man without Fear" oder "Born Again" durchblättere, sehe ich viele grossartige Geschichten, die sich um Liebe, Tod und Hoffnung drehen, aber von denen es leider kaum eine auf die Leinwand geschafft hat, was schade ist. Und wenn M.S. Johnson dann auch noch beteuert, er wäre ein grosser Fan der Vorlage, dann stellt sich mir die Frage, wieso das Ergebnis so mittelmäßig ausgefallen ist. Was bleibt, ist ein düsteres Actiondrama, irgendwo angesiedelt zwischen "The Crow" und dem ersten "Batman", mit einem blassen Hauptdarsteller. Als reiner Popcorn-Blockbuster betrachtet, hat "Daredevil" durchaus seine Stärken, von der optischen Umsetzung, dem brachialen Rocksound und den solide inszenierten Fights fühlte ich mich gut unterhalten. Ein "Aha"-Effekt bleibt allerdings aus und so blieb ich bei Beginn der Credits ein wenig ungesättigt vor dem Bildschirm sitzen. Fast Food mag nun mal den Hunger auf lange Zeit nicht zu stillen.

#13 thrillkiller

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Geschrieben 15. September 2003, 16:31

Cannibal Holocaust
Italien 1979
Regie: Ruggero Deodato
ca. 92 Min.
DVD

"I wonder who the real cannibals are."

Von allen vermeintlichen Kannibalen-Schockern, die ich gesehen habe, ist "Nackt und zerfleischt"aka "Cannibal Holocaust" wohl der effektivste und zugleich abstoßendste.
Der von Regisseur Ruggero Deodato gebotene Tiersnuff (Erdolchung eines Ameisenbärs, Köpfung und Ausweidung einer Schildkröte, etc.) ist und bleibt unverzeihlich und hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Lässt man diese Tötungsszene ausser Acht (was schwer ist), hat man es hier mit einem zivilisationskritischen Film mit einer klaren Message zu tun. Nicht die Kannibalen sind es, die durch wildes und barbarisches Verhalten auffallen, es ist das Dokuteam, das die wirklichen üblen Schandtaten begeht und letztendlich dafür mit dem Leben bezahlt.
Handwerklich gesehen gibt es an dem Film nichts auszusetzen, auch nach fast 25 Jahren wirken die Effekte grausam und realistisch, was man von manch anderen Filmen, die zur gleichen Zeit entstanden und heute für unfreiwillige Lacher sorgen, nicht behaupten kann. Der Film verzichtet gänzlich auf humoristische oder auflockernde Szenen und behält von Anfang bis Ende seinen ernsten Grundton bei.
Der Film ist unterteilt in zwei Handlungsstränge. In der ersten Hälfte sehen wir Professor Monroe und seine Begleiter bei ihrer Expidition in den südamerikanischen Dschungel, auf der Suche nach dem Filmmaterial des verschollenen Dokuteams. Die zweite Handlung wird als "Film im Film" dargestellt, minutiös wird die "Arbeit" der Filmemacher Stück für Stück aufgerollt, bis die grausame Wahrheit zutage kommt. Die mit Handkamera gefilmten Exzesse der Filmemacher erinnern stark an das "Blair Witch Project" bzw. umgekehrt und sind als das Kernstück des Films anzusehen.
"Cannibal Holocaust" verfehlt seine Wirkung nicht und regt zum Nachdenken an. Viele Kritiker reduzierten den Film auf die abscheulichen Tiersnuff-Szenen und sorgten dafür, dass Deodatos Film zu einem der mißverstandesten seines Genres wurde. Ob zurecht oder unrecht, sei mal dahingestellt. Fakt ist: Deodato weidet sich in Grausamkeiten, die er eigentlich zu kritisieren vermag. War dies wirklich den Preis wert?
Fazit: Nach wie vor ein zwiespältiges Filmerlebnis, das durch gute Ansätze begeistert und durch unentschuldbare Perversitäten abschreckt.

#14 thrillkiller

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Geschrieben 19. September 2003, 11:40

Noctem
D 2003
Regie: Jens Wolf
ca. 100 Min.
DVD

"Carpe diem,
carpe noctem
...Erlebe den Tag,
erlebe die Nacht!"


Splatter made in Germany - Eine Geschichte voller Mißverständnisse?
Mitnichten. Jens Wolf's "Noctem" gibt es uns wieder Anlaß zur Hoffnung, und das nicht zu knapp, denn "Noctem" ist ein gelungener Film, der im Amateurfilmbereich seinesgleichen sucht. Ich bin zwar kein grosser Fan von Amateurfilmen, aber ich denke ich habe bereits genug (6 an der Zahl) gesehen und auch schon selber "Hand angelegt", um mitreden zu können. Die Mühe und Arbeit, die in den Film gesteckt wurde, hat sich definitv gelohnt und das sieht man dem Film in nahezu jeder Sekunde an.
Grund zur Kritik geben eigentlich nur die aufgesetzten "Gags" im Maisfeld und die unpassende Musikuntermalung der Liebesszene. Der Soundtrack ist aber bis auf erwähnte Szene der absolute Hammer! Der Chor passt zum Filmgeschehen wie der Faust aufs Gretchen und macht für mich einen Grossteil der düsteren (Endzeit)Atmoshpäre aus, die klasse eingefangen wurde.
Die Effekte könnten noch einen Tick besser sein (Suizidversuch zu Beginn), nichtsdestotrotz erfüllen sie aber ihren Zweck und werden durch die gelungenen Zombiemasken wieder wett gemacht, die den schlumpfblauen Romero-Zombies locker das Wasser reichen können.
An der visuellen Gestaltung habe ich kaum etwas auszusetzen. Schnitt, Kameraführung, Licht (der Dialog im Auto) sind super gelungen!
Besondere Erwähnung verdienen natürlich die Darsteller. Manche Dialogpassagen wirken etwas hölzern vorgetragen, trotzdem kauft man den Darstellern ihre Rollen und ihr Handeln ab, besonders Werner Köchel ist ein sypamthischer Hauptdarsteller. Aber auch Andrea Schönherr und Michael T. Bauer machen ihre Sache sehr gut. Und der Dialekt hat mich zu keinem Zeitpunkt richtig gestört (nur in Amys Off-Texten hörte ich ihn deutlich heraus). Also... auch in diesem Fall ein grosses Lob an die "Schauspieler".
...Und nun zu dem, was mir am besten gefiel an dem Film... Die ausgefeilte Dramaturgie! Es wird mehr als deutlich (besonders in der finalen "Auflösung"), dass die Macher eine Geschichte erzählen wollten, statt nur ein Gore-Happening nach dem anderen zu präsentieren. Die Gewalt ergibt sich als Konsequenz aus der Handlung und selbige ist verflucht gut! Der Erzählrythmus fließt, der Film hat seine blutigen und seine ruhigen Momente genau an den richtigen Stellen und darum ist "Noctem" auch einer der wenigen Amateurfilme, die funktionieren.

Wer gerne mal einen Blick über den cineastischen Tellerrand wagt, sollte sich dieses Splatterdrama nicht entgehen lassen, eine klare Empfehlung von mir und noch mal thx@Timo Rose für die DVD!:)

#15 thrillkiller

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Geschrieben 29. September 2003, 09:04

Sorry, folks. Augrund Zeitmangels (komme immer seltener zum DVD Gucken und noch weniger zum Schreiben) muß ich mein Filmtagebuch schließen. Möglich, dass ich es zu einem späteren Zeitpunkt nochmal fortführen werde, im Moment sehe ich mich aber dazu nicht imstande. :(

Bye,

thrillkiller





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