Gesehen am 03.02.2003 im Kino (Lichtburg, Ulm):
Mystic River (Clint Eastwood, USA 2003)
Mystic River ist großartiges Charakterkino. Was Eastwood und Drehbuchautor Helgeland hier auf die Leinwand gebracht haben ist gutes Kino. Faszinierend, da ich die eigentliche Geschichte eher als gehobener Durchschnitt betrachte, allerdings geht es hier auch nicht um die Oberflächligkeiten. Der eigentliche Mord ist nur Nebensache.
Der Kern sind die Charaktere. Einst Freunde, jetzt jeder auf seine Art ein Wrack. Tim Robbins als gebrochener Mann am Rande des Zusammenbruchs, Sean Penn anfangs noch als Ladenbesitzer, später als fast astreinen Paten zu erkennen und dann Kevin Bacon als Polizist, der nur nach außen den hartgesottenen spielt, dabei sich bei der Vernehmung sofort ausgespielt fühlt.
Robbins und Penn liefern in Mystic River eine grandiose Leistung, wären Bacon und auch Laurence Fishburne eher unterlegen wirken.
Zurück zur Geschichte: So kommt es auch, daß mir der Schluß nicht ganz gefallen hat. Zu schnell wird aufgelöst um dann noch quälende Minuten Dialog dranzuhängen. Wirkte meiner Meinung nach nicht gut.
Fazit von mir: Sehenswert wegen der Leitstung der Schauspieler und der Betracheter muß stark an der Oberfläche kratzen um die Story zu erschließen. Ich kann die Leute verstehen die Mystic River als überbewertet und langweilig empfinden.
Für Eastwood, der nach der Schlaftablette "Blood Work" endlich wieder zu Hochform aufläuft, und Brian Helgeland auf jeden Fall wieder ein Erfolg.