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Ich weiss, dass es sehr viele gibt die diesen Film gar nicht mögen. Gerade dieser Film, wird unter der "sog. Filmexperten" sehr häufig als "übler Kitsch" abgetan. Und deshalb: demonstrativ und mit einem schallenden JOOOOPPPP lasse ich es über den Dächern dieser Welt erschallen: Ich sehe das nicht so! Nein - vielmehr bin ich der Auffassung: dieser Film ist toll, großartig und zeitweise phänomenal.
Zum einen ist diese Geschichte über das Schiff "Titanic" hervorragend aufgearbeitet und dargestellt - was selbst bei sog "Titanic-Experten" unbestritten ist. Es ist wirklich toll wie Cameron es schafft die Tragödie dieses Schiffes darzustellen. Angefangen von den Personen die mit dem Untergang des Schiffes sehr eng verbunden sind - also J. Bruce Ismay (dieser kleine machtgeile Wichser- was er auch wirklich war), Capt. Edward J. Smith (dessen letzte große Fahrt es werden sollte - auch vom Bild her toll getroffen/ vergl. dazu orginal Aufnahmen) und Thomas Andrews (der Architekt des Schiffes). Dann die Darstellung des Untergangs selbst - das ist toller Geschichtsunterricht. Selten habe ich so interssante und aufschlussreiche Details so gut nahe gebracht bekommen. Das Beginnt bei der Darstellung wie der Eisberg gerammt wird und das Schiff beginnt unterzugehen, die langsam einsetztende Panik die sich immer mehr und mehr steigert, das Problem mit den Rettungsbooten sowie die sterbenden Menschen im kalten Wasser und die Kappelle, die bis zum Schluss spielte. Ich weiss es gibt noch viel mehr wichtige Dinge die ich aufzählen könnte was den Rahmen sprengen würde - was allerdings nur wieder ein Beleg für die tolle Arbeit von Cameron ist.
Ferner ist der Film handwerklich ein absolutes Meisterwerk. Angefangen von den Schnitten bis zu den Überblendungen rundum gelungen. Ebenso sind einzelne Szenen unglaublich gut anhand von Bildern dargestellt , die tiefe Eindrücke hinterlassen. Auch die Zeitsprünge sind exzellent insziniert und tragen zum Gefallen an diesem Film im höchsten Maße bei.
Ja, und nun diese oft verschmähte Liebesgeschichte. Was bitte ist an dieser Geschichte schlecht? Es ist eben eine Liebesgeschichte und da geht es nun mal um Gefühle wie Schmerz, Trauer, Hass, Neid und Hoffnung..... Und wenn ich mich so umsehe, verhalten sich die Menschen denn wirklich so anderes als wie es hier dargestellt wird? Den Vorwurf, dass gerade diese Geschichte den Film kitschig macht, kann ich nicht ansatzhalber nachvollziehen. Wer sehnt sich nicht nach Hingabe, nach dem Einssein mit dem anderen, nach diesen glücklichen Momenten die man zusammen verbringt und wie oft werden diese Hoffnungen und diese Gefühle enttäuscht. Genau da hat der Film seine große Stärke. Er erweckt diese Sehnsucht nach diesen Gefühlen für eine kurze Zeit. Exakt dieses kurze Eintauchen in vielleicht längst verdrängte Tiefen seiner Selbst, ist einfach wunderbar. Oftmals habe ich den Eindruck, dass dieser Film bei vielen diese Gefühle hervorruft und sie sich dabei unwohl fühlen. Die übliche Reaktion: das ist ja wohl ein schlechter Kitsch......
Nun genug gelaabert. Die Frage stellt sich, wann ist ein Film wirklich gut? Meine Atwort: wenn ich aus dem Kino komme und emotional berührt und gefesselt bin ( positiv wie in negativ). Wenn ich beim einschlafen noch oft an die Szenen denke und Tage danach das Bedürfnis habe über diesen Film zu sprechen. Sobald ich nur wenige Töne der Filmmusik höre sofort an diesen Film denken muss und in den einzelnen Szenen gedanklich versinke. Ja, dann ist ein Film wirklich gut!