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FakeShemps Testikel-Kino - Filmforen.de - Seite 10

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FakeShemps Testikel-Kino


397 Antworten in diesem Thema

#271 FakeShemp

    Schlauer noch, als Sokrates! Zudem Anwalt schlechter Filme..

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Geschrieben 28. März 2005, 03:52

28.03.05 – Constantine, USA 2005

Die Welt der Bibel und die Welt der Comics, es wächst einmal mehr zusammen, was zusammengehört, so könnte man sagen. Oder aber man glaubt an eine der möglicherweise erfolgreichsten Fantasy-Epen der Menschheit, erfolgreicher noch als "Lord of the Rings", dann vergibt man womöglich nur einen bis drei Punkte auf IMDb, um die Lästerei mit Verachtung zu strafen. Und ich, der ich weiß, dass ich nicht viel weiß (was ja immerhin noch mehr ist als Sokrates), fühlte mich weder auf einen latent schwelenden katholischen Schlips getreten, noch kenne ich die Comics, die meine Erwartungen womöglich sonstwohin geschraubt hätten. Also durfte ich doch einen recht genehmen Kinoabend verleben, mit einem Lucifer und einem Gabriel, die zumindest einen Bruchteil des Eintrittsgeldes wert waren.

Bearbeitet von FakeShemp, 11. Oktober 2008, 06:36.

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#272 FakeShemp

    Schlauer noch, als Sokrates! Zudem Anwalt schlechter Filme..

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Geschrieben 29. März 2005, 04:32

29.03.05 – Hammer House Of Horror – The House That Bled To Death, England 1980

Lange hab ich den Moment hinausgezögert, weil TV-Serien nicht unbedingt mein Ding sind und Hammer für mich halt in erster Linie für Kinounterhaltung steht. Aber meine Bedenken sind wohl unberechtigt gewesen, zumindest was schon mal die erste Folge aus der Kollektion (von Carlton) anbelangt. „The House That Bled To Death“ wird dabei seinem Titel vollends gerecht, denn ich kann beinahe behaupten, dass hier mehr Blut fließt, als in den meisten Hammer-Kinofilmen. :o Auch dramaturgisch konnte diese erste Folge überzeugen, die einen mit einigen kühnen Kniffen bestens bei der Stange hält. Spannend und absolut Hammer-würdig. Hoffentlich geht’s so weiter!

Erinnert hat mich das Szenario anfangs ein wenig an den hervorragenden „London Voodoo“, würde mich nicht wundern, wenn in letzteren der eine oder andere Bluttropfen mit eingeflossen ist.

Außerdem, auch wenn’s langsam schmerzt…(aber ich muss auf so was hinweisen ;) ), könnte ein besonders makaberer Moment direkt als Inspiration für meinen heiß geliebten „Evil Dead“ hergehalten haben, aber das ist natürlich eine eher gewagte Behauptung. Ich verrate nicht, um was es sich handelt. Selber kaufen und gucken!

Bearbeitet von FakeShemp, 11. Oktober 2008, 06:39.

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#273 FakeShemp

    Schlauer noch, als Sokrates! Zudem Anwalt schlechter Filme..

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Geschrieben 29. März 2005, 18:17

28.03.05 – Silentium, Österreich 2004

Die erfolgreiche Kreuzung aus Woody Allen und Humphrey Bogart in einem weiteren düsteren Krimi österreichischer Prägung. Entsprechend humorig, poetisch, kauzig und schneidig geht es zur Sache. Irgendwie ist alles ausnahmslos gut, die Stimmung, die Darsteller, die Story. Auch die diversen cineastischen Höhepunkte glänzen. Zum Beispiel die Sequenz in der Dusche mit dem kochend heißen Wasser, die eigentlich Filmgeschichte schreiben müsste, und selbst hier noch hämischer Humor vom Feinsten. Ein Film wie aus dem Exil der letzten Kino-Macher, der im Angesicht der übergroßen blassen Zelluloid-Vernichter wohl nur am Rande noch Beachtung finden wird, wie so manches heutzutage. Ein bissiges und handgemachtes Vergnügen, im Prinzip außer Konkurrenz, aber auch gleichzeitig schon so gut wie übersehen und vergessen.

Besonderer Moment: Brenner wird von einem ferngesteuerten Flugzeug gejagt…

Einmal mehr: Jürgen Tarrach zeigt Mut zur Grässlichkeit. :eek:

Manischer Moment: Herbert Fux kurz als Taxifahrer. :D

Tja, Österreicher Blut… :sof:

Bearbeitet von FakeShemp, 11. Oktober 2008, 06:45.

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#274 FakeShemp

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Geschrieben 31. März 2005, 03:23

30.03.05 – Hammer House Of Horror – Silent Scream, England 1980

Und munter ging es weiter. Auch die zweite Folge war absolut spannend und kredenzte einen hervorragenden Peter Cushing, der selbst reichlich betagt noch alle anderen an die Wand spielte. Die Story gefiel mir außerdem recht gut und ist ganz schön zynisch für TV-Verhältnisse seiner Entstehungszeit. Ja, Leckerli Nummero 2 aus der 4:3-Hammer-Schatulle war kein Ausfall. Bisher läuft es gut. Aber das hat ja noch nicht viel zu sagen…

Bearbeitet von FakeShemp, 11. Oktober 2008, 06:48.

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#275 FakeShemp

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Geschrieben 31. März 2005, 03:37

31.03.05 – Hammer House Of Horror – The Two Faces Of Evil, England 1980

Herrgottsakra, das wird ja immer besser! Folge Nummer 3 ist bisher mein Spitzenreiter. Sehr sehr spannend und ziemlich unheimlich. Verraten darf man hier leider gar nichts was die Handlung angeht. Das Thema ist bis zum heutigen Tage natürlich schon oft durchgekaut worden und etwas Neues war es im Grunde schon damals nicht mehr, soviel sei mal verraten, aber trotzdem haben wir hier sagen wir die englische Variante des „Steaks“, was für einen ganz eigenen Geschmack sorgt. Ein wenig blutiger und würziger, nicht so tot gebrutzelt wie ein Hamburger…

*TUSCH*

Bearbeitet von FakeShemp, 11. Oktober 2008, 06:53.

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#276 FakeShemp

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Geschrieben 31. März 2005, 21:19

31.03.05 – La Comunidad, Spanien 2000

Bereits seinerzeit auf dem FFF für fabulös befunden und auch jetzt reite ich wieder selig auf einer hohen Endorphin-Welle dahin, während der Abspann vor sich hinrumpelt…, "tamTAM tamTAM tamTAM TAMTAM…" :band:
Was der geniale Spanier Iglesia da zusammengerührt und mit Finesse und schwarzem Humor meisterlich abgeschmeckt hat, ist zum Niederknien! Genau mein Ding. Was treibt er eigentlich zurzeit? Ich hoffe er dreht Filme, wehe wenn nicht! :kill:

*Feuerwerk*

Bearbeitet von FakeShemp, 11. Oktober 2008, 06:54.

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#277 FakeShemp

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Geschrieben 03. April 2005, 05:09

31.03.05 – Der Pate II, USA 1974

Ich weiß nicht was alle immer haben, ich finde den Film gut...
Spaß beiseite, aber den Film gut zu finden macht bei dem einhelligen Geblöke ja schon beinahe keinen Spaß mehr. Deswegen spare ich mir das verdiente Lob-Geschrei und hebe hervor, was mir diesmal glatt noch besser gefallen hat, als der eigentliche Film, was an sich Käse ist, denn es, vielmehr er, ist freilich ein Teil davon. Gastone Moschin in der Rolle des Don Fanucci zu sehen erfreute mich mehr, als die anderen gewohnten Würdenträger des amerikanischen Kinos. Und was für eine schöne Rolle er da abbekommen hat, Ugo Piazza hat wohl Eindruck hinterlassen. Nur leider viel zu kurz sein Auftritt.

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#278 FakeShemp

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Geschrieben 03. April 2005, 05:15

01.04.05 – Hammer House Of Horror – The Mark Of Satan, England 1980

Und abermals kein Einknicken zu verzeichnen, sehr schön. Der Albtraum eines jeden Verschwörungs-Paranoikers: der Teufel selbst wird zum auserkorenen Feind, da gruselt’s garantiert auch den frommen Zuschauer. Das ganze wird herrlich makaber dargereicht und geht wohl an die Grenze dessen, was damals im TV zeigbar war. Gelungen!

Bearbeitet von FakeShemp, 11. Oktober 2008, 06:57.

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#279 FakeShemp

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Geschrieben 03. April 2005, 05:23

03.04.05 – Barfuss, Deutschland 2005

Da hat der Manta-Til aber mal nen richtig schönen Film abgeliefert. Gut, es handelt sich um eine leichtFüßige Komödie so mit Herz und anderen plüschigen Teilen, aber sie versinkt eigentlich nie zu tief in drohendem Kitsch, noch gerät sie allzu ernst, um den märchenhaften Einschlag zu gefährden, den manch einer sicherlich ab und an vorschnell mit Kitsch verwechselt. Ein imho gelungener Balanceakt zwischen jenen beiden Schlagseiten, die ich sonst gar nicht ab kann. Da verzeiht man gerne ein paar kleinere Taumeleinlagen, die es trotzdem gibt und wie immer hätten einige Stellen sicher Gelegenheit für noch mehr geboten, aber muss man denn immer das Haar in der Suppe suchen? Wer das muss, kann halt den Til nicht leiden... :D

Bearbeitet von FakeShemp, 11. Oktober 2008, 06:59.

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#280 FakeShemp

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Geschrieben 05. April 2005, 21:25

05.04.05 – Milano Kaliber 9, Italien 1972

Der Film ist etwas Besonderes. Dem in manchen Momenten überstilisierten, bis hin zum Overacting überspitzten “Bösbubentum“, wie man es von solchen Genrefilmen erwartet, steht ein äußerst cooler Ugo Piazza (Moschin) gegenüber, der mit seiner stoisch besonnenen Art ein wenig wie der Pfleger im Affengehege wirkt, den man nach Feierabend versehentlich dort eingesperrt hat. Der Film spielt sehr schön mit diesen beiden Extremen, weiß sie gegeneinander zu stellen und daraus seinen Reiz zu ziehen. Getragen wird das Meisterwerk seiner Zunft von einer selten schönen und vor allem stimmigen musikalischen Begleitung. Moschin und Adorf machen die im Prinzip einfache Geschichte zum großen Wurf, der Rest ist handwerklich gediegenes Ganoven-Kino, mit Ecken und Kanten und vor allem dem einzig wahren Espresso-Flair. Das grandiose Finale rundet das alles dann noch perfekt ab. Il conto, per favore! B)

Bearbeitet von FakeShemp, 11. Oktober 2008, 07:01.

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#281 FakeShemp

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Geschrieben 14. April 2005, 18:56

11.04.05 – DellaMorte DellAmore, Italien/Frankreich 1993
Nachtrag:

Ich saß kürzlich auf dem Donnerbalken und dachte einmal mehr über den Film nach, ohne ihn erneut gesehen zu haben und da kam mir eine Sichtweise in den Sinn, die mich schon einmal beschäftigte. „DD“ könnte man ja auch als, sagen wir Allegorie auf das tatsächliche Leben auffassen, welches unter unserer alltäglichen Schönfärberei desselben begraben liegt. Das was wirklich ist und das, was wir uns einreden, die Traumwelt quasi, in der wir leben möchten und meist glauben, es zu tun. Eigentlich dreht sich im Leben alles in Wahrheit nur ums Ficken und Sterben. Und als Francesco am Ende aus diesem traurigen Leben ausbrechen will, um den erhofften Rest der Welt kennen zu lernen, muss er feststellen, dass der Rest der Welt gar nicht existiert. Der triste Ort, an dem er weiterleben muss, ist unsere wirkliche Welt, bar aller naiven Hoffnungen. Und wir selbst sind ein wenig wie Francesco Dellamorte: stets auf der Suche nach dem Besonderen im Leben, aber auch wir werden dereinst an jenem Abgrund stehen und feststellen müssen, dass außer ein paar Trieben, Hoffnungen und Illusionen weiter nichts ist. Der Tod beherrscht letztendlich alles und siegt am Ende immer. Mit ihm in der ersten Einstellung nimmt die Geschichte auch ihren Anfang...

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#282 FakeShemp

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Geschrieben 15. April 2005, 16:50

14.04.05 – Ticker, USA 2001

Also Stefan Siegel, des kannst doch net machen…! :wall: Albert Pyun? Ja, er albert rum, wie immer. Und der Hopper macht da auch noch mit. Waren die alle gemeinsam aufm Kinderstrich…?

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#283 FakeShemp

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Geschrieben 15. April 2005, 17:01

15.04.05 – Exit Wounds, USA 2001

Na Gott sei Dank, es geht auch noch anders. Kurzweilig und amüsant kam er daher. Musikwahl war ebenfalls okay. Mir ist aufgefallen, dass der Seagal in dem Film recht fit ausschaut und vor allem auch geistig wach wirkt, während er in „Ticker“ (aus dem gleichen Jahr) daher torkelt wie ein aufgedunsener Alki, den man mit Schnüren und Stäben durchs Set dirigieren muss. Jetzt wäre interessant, welcher vorher gedreht wurde und wenn „Ticker“ danach kam, welcher Schicksalsschlag den Steven wohl so in Windeseile zerbröselt haben mag… :haeh:

Bearbeitet von FakeShemp, 11. Oktober 2008, 07:03.

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#284 FakeShemp

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Geschrieben 16. April 2005, 17:24

15.04.2005 – Foreigner, USA 2003

Hm…, tut wie ein James Bond, aber eigentlich hinterlässt der Film nur Fragezeichen. Vor allem, was die Handlungsweisen der super duper gefährlichen Agenten angeht, denen das Killen am meisten Freude zu bereiten scheint. Der Auftrag kommt irgendwo an letzter Stelle…, wobei…, welcher Auftrag…? :haeh: Irgendwas mit einer Kiste und einem Flugschreiber…
„Foreigner“ ist bemühter, aber leider doch nur blasser Ringelrein mit den üblichen Handgreiflichkeiten und Explosionen, würde ich mal sagen, die die magere Handlung irgendwie zusammenhalten sollen. Dann lieber den „Ticker“, weil der tut wenigstens nicht so hochwohlgeboren, bei ebenbürtiger Hirnverbranntheit.

Bearbeitet von FakeShemp, 11. Oktober 2008, 07:05.

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#285 FakeShemp

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Geschrieben 16. April 2005, 19:59

:doc: Melde gehorsamst, 80 Prozent aller pubertären Ausrufungszeichen aus meinen FTB-Eintragungen entfernt und letztere generalüberholt zu haben! Smilies wurden ebenfalls die meisten hingerichtet...

:marx: Gut, wegtreten!
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#286 FakeShemp

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Geschrieben 17. April 2005, 14:11

17.05.05 – Hide and Seek, USA 2005

Ich komme nun allmählich in ein Alter, in dem man nicht mehr unbedingt viel auf die IMDb geben sollte. Fünf läppische Punkte oder Sternchen hat er dort bisher kassiert, was mich an sich sehr skeptisch stimmte, doch da ich alles andere für mich Interessante, was die Leinwand zurzeit hergibt, schon abgegrast habe, ich aber meinen Wochenend-Schuss trotzdem setzen wollte, nahm ich das Risiko auf mich und erwischte letztendlich keinen außergewöhnlichen, aber dennoch nicht unschönen Horror-Snack. Hat man keine Erwartungen, umso besser. "HAS" besitzt seine Schauwerte. Zum Beispiel eine kleine Diva in der Hauptrolle und den noch rüstigen Robert DeNero. Wann darf man letzteren schon mal in einem Horrorfilm bewundern? Der Plot war zudem so übel nicht. Wenn man am Ende die Auflösung kredenzt bekommt, fügen sich im Nachhinein noch einige Puzzlestücke sinnvoll zusammen, die einen erst etwas ratlos zurückließen. Insofern taugt der Film durchaus auch noch für eine zweite Runde dann auf DVD. Der Film ist kein Meisterwerk, aber durchaus solide Horror-Unterhaltung, die angenehm altmodisch in Szene gesetzt wurde. Gut möglich also, dass den jungen Arschg... Leuten von heute da nicht genug Bullettimes drin vorkommen... :rolleyes:


***Spoiler***Spoiler***Spoiler***Spoiler***Spoiler***Spoiler***Spoiler***

Schön fand ich auch, wie der Film letztendlich quasi ohne übersinnliche Erklärungen auskommt, man sich aber die längste Zeit in einem phantastischen Kosmos wähnt.

Nicht gefallen hat mir das letzte Statement der Psychologin, nachdem die Kleine in ihre Zelle gesperrt wurde. Irgendwie trägt hier der Film in Sachen Melodramatik für einen zugegebenermaßen letzten schönen Schrecken ein klein wenig zu dick auf. Dass das Mädel Hilfe braucht, nach all dem Erlebten, keine Frage. Jedoch zum Hannibal Lecter muss sie deswegen auch nicht gleich mutieren…, und so kommt mir der Schluss vor.

Bearbeitet von FakeShemp, 11. Oktober 2008, 07:08.

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#287 FakeShemp

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Geschrieben 11. Mai 2005, 19:22

01.05.05 – Marx Brothers - Animal Crackers, USA 1930

Die beste Comedy-Truppe der Filmgeschichte in ihrem zweiten Tonfilm. Groucho als Captain Spaulding mit seinem Song „Hello, I must be going“ und die beiden anderen, Chico und Harpo, rocken das staubige Zelluloid in den Himmel. Schöner nostalgischer Romanzenkitsch, der immer wieder zerhäckselt wird vom anarchischen Frohsinn der Brüder, die jeder für etwas ganz anderes in Sachen Comedy stehen und doch harmonieren, wie kein anderes Ensemble. An jedem ist außerdem etwas falsch: Groucho hat keinen Bart, Chico ist kein Italiener und Harpo kann sprechen. Arme Mrs. Dumont, glücklicher Zuschauer.

Otto Waalkes klaut schlecht, aber tüchtig bei Groucho, nebenbei bemerkt. Die Familie der Marxens stammt ursprünglich aus Ostfriesland. Verdächtig… :haeh:

Bearbeitet von FakeShemp, 11. Oktober 2008, 07:11.

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#288 FakeShemp

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Geschrieben 11. Mai 2005, 19:32

02.05.05 – Marx Brothers – Duck Soup, USA 1933

Kriegs-Satire mit Groucho als Diktator. Das fühlt sich schon ziemlich natürlich an, irgendwie. Wären alle Diktatoren wie Groucho, dann wäre ich für Diktatur! Ein paar erste Chromosomen der Pythons lagen schon herum. Schade – Harpo und Chico kommen nicht zum Musizieren. Trotzdem ein großes Vergnügen. Hail Freedonia! :doc:

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#289 FakeShemp

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Geschrieben 11. Mai 2005, 19:48

03.05.05 – Marx Brothers – a Night at the Opera, USA 1935

Wechsel von Paramount zu MGM, unter der segensreichen, aber leider kurzlebigen Schirmherrschaft von Irving Thalberg, resultierend in einem aufwändigen Filmspektakel, dem es zwar dadurch etwas an dem kolportagehaften Charme früherer Werke fehlt, das dafür aber eine umso größere Bühne für die drei Irren auffährt, die trotz allem machen, was sie eben am besten können: dem Establishment den Zeiger verbiegen. Harpo darf sich auch mal am Klavier austoben, was entsprechend in Lachtränen-reichem Chaos endet. Die Harfe hingegen wird wie immer respektvoll gezupft, da kennt er keinen Schabernack! Ein tolles Finale runden den Meilenstein ab. B)

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#290 FakeShemp

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Geschrieben 11. Mai 2005, 20:04

04.05.05 – Marx Brothers – A Day at the Races, USA 1937

Zweiter und leider schon letzter Film unter dem Dach von Irving Thalberg, der während der Dreharbeiten zur Löffel-Abgabe gerufen wurde… :(
Harpo zerstört ein Klavier komplett und benutzt seine Innereien schließlich als Harfe. Groucho hintergeht Mrs. Dumont mal wieder nach allen Regeln der Kunst und hat ein Tet-a-tet mit einem blonden Vamp – Thank You! Oh, thank Yo!
Die Musiknummern sind ganz groß, in erster Linie natürlich die zentrale Jazz/Swing-Nummer. Die Stelle kann süchtig machen, fragen Sie die Rückspultaste meiner Fernbedienung. Frohsinn auf ganzer Linie…. Im Moment die Nummer 1 unter meinen Marx-Filmen. Thank Yo! :doc:

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#291 FakeShemp

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Geschrieben 11. Mai 2005, 20:15

05.05.05 – Marx Brothers – Horse Feathers, USA 1932

Noch aus der ersten Schaffensphase. Groucho als College-Boss, nur so macht Studieren wirklich Spaß! Irre komische Gesangsnummer am Anfang, mit herumhampelnden Professoren. Dies ist eine bessere Welt. :doc: Finale auf dem Footballfeld, Harpo cheatet mit Hosengummi und römischem Streitwagen. So geht’s nicht…! :motz: Doch, nur so geht’s…

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#292 FakeShemp

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Geschrieben 11. Mai 2005, 20:23

06.05.05 – Marx Brothers – at the Circus, USA 1939

Nach Thalberg wurden die Brötchen wieder etwas kleiner gebacken. Trotzdem macht der Zirkus großen Spaß. Groucho schmettert einen seiner unsterblichen Klassiker: „Lydia the Tattooed Lady“ und geht auch mal an der Decke spazieren, warum nicht. Außerdem gibt es billige Gorilla-Anzüge mit Statisten drin. Unter ihnen womöglich John Landis, kurz nach der Wurstsuppe…? :haeh: Möglich…

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#293 FakeShemp

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Geschrieben 16. Mai 2005, 23:31

16.05.05 – Unleashed, Frankreich/USA/England/Hong Kong 2005

Nicht das was ich erwartet habe, sondern besser. Rare, aber gut gemachte Kloppereien. Sensible Inszenierung, die mit leisem Humor trumpft. Jet-lis minimale Mimik und Gestik erobert das Publikum im Handumdrehen. Der Film quält einen nicht mit zentnerschwerem Schmalz aus dem Pädagogen-Brainstorming, sondern bringt seine im Grunde einfache Botschaft auch entsprechend elegant und angenehm zurückhaltend rüber. Warum Besson den Stoff geschrieben, aber nicht selbst inszeniert hat, verstehe ich nicht. Wäre mal wieder ein Schritt zurück nach dem Abgrund gewesen. Mir persönlich gefiel natürlich außerordentlich, wie sollte es anders sein, die unverblümte Verneigung vor dem altehrwürdigen „Bride of Frankenstein“, die in einigen Szenen vollzogen wird, mit dessen Grundidee der Film sowieso irgendwo schwanger ging. Eine würdige Verfrachtung des klassischen Gruselstoffs in die Martial Arts-Gegenwart. Eigentlich ein moderner Frankenstein.

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#294 FakeShemp

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Geschrieben 24. Mai 2005, 01:45

23.05.05 – Star Wars – Episode III – Die Rache der Sith

Lucas hat es vollbracht und die bunte, mit glitzerndem Stanniolpapier geschmückte, bonbonfarbene Seifenkiste Nachhause geflogen. Im Prinzip bekommt man etwa 10 Minuten Handlung, 50 Minuten Gelaber und 120 Minuten Effekte-Orgie und doch, gemäß des uralten Seifenopern-Gesetzes wächst die Faszination ja bekanntlich mit der Länge einer Geschichte, zuweilen gegen jede Vernunft. Noch dazu half Lucas wohl niemand mehr, als Kamerad Zufall, der ihn in den 70ern dazu zwang, erst in der Mitte der ausladenden Story zu beginnen und damit irgendwie den coolsten Trick des Sci-fi-Kinos zu landen. Weil wir als Menschen dazu neigen die Bösen auf der Leinwand zu lieben und die Jedis, diese hehren Superguten, zu hassen (und irgendwie auch nicht, wegen der ach zwei Seelen in der Schwabbelbrust), da ist es schon eine sehr glückliche Fügung, dass alles so und nicht chronologisch richtig verlief. Darth Vader war von jeher der Star, keine Frage. Die letzten, respektive die ersten drei Episoden, drehten sich um nichts anderes mehr, als den Fall des Erzengels. Nichts anderes wollten wir noch wissen, bzw. sehen.
Am liebsten würde ich nun gleich die alten Filme wieder aus dem Regal zerren (wenn ich sie hätte) und noch einmal sehen (was ich bald werde), um zu erleben, wie sich nun alles neu fügt…, auf die Anspielungen achten, die man früher nie wirklich verstanden hat und nun erleuchtet sagen: „Oh ja, ich war dabei…!“. Und die Star Wars-Klugscheißer von damals können nun nicht mehr mit Spezial-Wissen prahlen, das sie sich irgendwo angelesen haben, denn jetzt sind wir alle Klugscheißer, nur dass das keinen Sonderbonus mehr darstellt. Traurig und schön zugleich.
Trotz gelegentlicher Patzer durch den Übermut alles machen zu können, die manches Mal am Urteilsvermögen vom Herrn Lucas zweifeln lassen, ist doch alles in allem letztendlich schön geworden. Wie es sich für ein klassisches Märchen gehört wird die Story konsequent seicht, aber selbstbewusst erzählt, so dass zu guter Letzt ein gewisser Anspruch dem Unternehmen Star Wars nicht mehr abgesprochen werden kann. Nach 30 Jahren Gehirnwäsche musste es ja so kommen…
Höhepunkt natürlich waren die letzten zehn Minuten, wenn plötzlich Darth Vader seinen schwarzen Smoking über- und den schwarzen Mülleimer aufbekommt, endlich…! Gänsehaut, wie sie wohl nur die fühlen können, die die alten Filme zu den Höhepunkten ihrer Kindheit zählen. Neulinge vermögen womöglich gar nicht mehr so richtig nachzuempfinden, was das für ein cooler Augenblick ist, wenn die Sequenz auch bedeutend besser hätte ausfallen können. Aber egal. Zehn satanische Minuten und dort stand er schließlich wieder, der schwarze Mann auf großer Leinwand, nebst Benedikt..., äh dem Imperator, ganz wie einst, und sein „Chhhhhhhhhhh Pchhhhhhhhhhh“ dröhnte aus der Anlage, als wären Episode I bis III nur ein Traum gewesen und man selbst ist für einen Augenblick wieder das Kind von damals. Verflixter Budenzauber!

(Und schon wieder eine Anspielung auf den guten alten Frankenstein…)

Bearbeitet von FakeShemp, 11. Oktober 2008, 07:26.

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#295 FakeShemp

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Geschrieben 27. Mai 2005, 00:52

26.05.05 – Ein Ferpektes Verbrechen, Spanien/Italien 2004


Vor einigen Wochen hatte ich bereits das Vergnügen gehabt und da gefiel er mir schon recht gut. Jetzt, bei zweiter Sichtung, ging der Knoten endgültig auf und ich bin pappsatt. Iglesia hat es drauf mich zu ficken, da bin ich echt machtlos. Das Schöne an seinen Filmen ist stets das Bestreben, den Dingen den letzten äußeren Schliff zu verpassen, nicht mal so sehr die eigentliche Message. Die wird natürlich nicht vernachlässigt, keine Bange, aber die größten Trümpfe sind zunächst mal ganz alleine die beiden Hauptdarsteller, die einfach ferpekt sind. Dann versteht Iglesia es sehr gut, ihnen große Auftritte zu verpassen, im Guten, wie im Schlechten. Seine Filme leben hauptsächlich von der Inszenierung und dem Spiel mit den Gegebenheiten. Die Idee dient als Rahmen, wird aber durch die Handschrift des Spaniers genialerweise nicht ausgebeutet, sondern in eine gleichberechtigte Ehe gezwungen. Das mag dem intellektuellen Klüngel aufstoßen, denn redlicherweise sollte die Idee über der Form stehen, aber Frohnaturen sind dankbar dafür. Etwa wie bei Hitchcock, dem es in erster Linie wohl auch zunächst mal um den Zuschauer ging, nicht so sehr um die Kritiker. Ja okay, der Vergleich hinkt irgendwo, aber irgendwie muss Hitch tatsächlich mal einen bunten spanischen Clown gebrettert haben und heraus kam..., lassen wir das!
Kann sein, dass es leidlich intelligentere Abhandlungen zum Thema gibt, doch Schönere glaube ich nicht. Und Schönheit kommt im richtigen Leben vor dem Charakter, fragen Sie Rafael – Krawatten, jetzt auch für Damen...

Bearbeitet von FakeShemp, 11. Oktober 2008, 07:29.

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Geschrieben 04. Juni 2005, 19:50

03.06.05 – Izo, Japan 2004

Ja, was soll man zu so einem Film bloß schreiben? Genossen habe ich ihn, auch die schmerzhafteren Augenblicke, die, wie ich vermute, Miikes spitzbübischem Humor geschuldet sind, aber sich in dem wilden Mix gewiefterdings nicht allzu klar als Schabernack in den Vordergrund drängen. Ein Mosaik, das zwischen Farce, Satire - auch mal mit Slapstick-Anleihen -, und ernstem Antikriegs..., eher Anti-Antikriegsmärchen, in grimmigen Bildern voller geschmackloser Schönheit, hin und her springt, und irgendwie kann man in dem Werk wohl sehen, was man gerade gerne möchte. Ein pessimistisch-philosophisches Pamphlet, das geneigt ist, die Sau mal beim Namen zu nennen, oder kunstvollen Splatter-Schnickschnack. Ich begnüge mich im Moment, ihn quasi als Anti-Antikriegsfilm zu verstehen, der den Menschen vom überhöhten Sockel seiner verklärten Anschauung und all der in ihn gesetzten Hoffnungen auf bessere Zeiten stößt, um resignierend festzustellen, dass er eben zu 70 Prozent doch nur aus Aldi-Knete besteht und wohl immerdar bestehen wird. Dieser Protest-Qäker mit Gitarre, dessen Geplärre zeitweise noch wunderbar passt, aber dann doch recht schnell und gegen Ende immer vorsätzlicher die Grenzen des Erträglichen überschreitet, wurde letzten Endes selbst zu einer Parodie seiner, die Welt gerne verbessern wollenden Zunft. So zumindest sehe ich "Izo". Und Miike wäre wohl nicht Miike, wenn ich auch nur im Mindesten richtig läge. Doch selbst ohne diese, oder irgendeine Lesart, konnte ich mich zeitweise an dem grimmigen Unterfangen laben. Schätze die Filme von Miike funktionieren auf vielen Ebenen. Ein Fehler wäre womöglich, ihn in mancher Hinsicht zu ernst zu nehmen, weil einem sonst der eigentliche Ernst seiner angriffslustigen Späße entgehen könnte…. Doch was kümmern mich Intentionen der Filmemacher. Es zählt wie immer allein das Kino im Kopf.

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#297 FakeShemp

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Geschrieben 13. Juni 2005, 22:30

13.06.05 – Herr Lehmann, Deutschland 2003

Also die ersten paar Minuten sind ein wenig hart, wenn man sich von hochgeschraubten Erwartungen aus durch ein zwei müde und unbeholfene Auftakt-Gags arbeiten muss, aber dann konnten die Erwartungen wieder gar nicht hoch genug sein, sie werden trotzdem noch übertroffen. Ab Minute fünf wird es immer großartiger. Habe mich schon lange nicht mehr so angenehm und seelisch nahrhaft bepisst vor Lachen. Schwer zu sagen, was den Film so gut macht. Vermutlich die bluesige Handschrift des Regisseurs und natürlich die kernige Darsteller-Riege, die auf die Faust passt, wie das berühmte Auge. Einer dieser seltenen Filme…

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Geschrieben 29. Juni 2005, 00:27

27.06.05 – Eaten Alive, USA 1977

Tobe Hooper hatte ja gewissermaßen zwei Leben. Eines als Terror-Maestro der Siebziger und eines als Scherge Hollywoods, das mit seinem Namen so manchen Hirnrotz immerhin etwas besser verkauft haben dürfte, als womöglich ohne diesen nichtssagenden "Qualitätsstempel". „Eaten Alive“ ist allerdings sein zweiter Film, direkt nach dem sagenumwobenen König aller Terror-Movies „The Texas Chainsaw Massacre“, also noch frei von der herausgesägten Leber weg inszeniert quasi, obschon ihn vom großen Meisterwerk nicht wenig unterscheidet. Zum einen handelt es sich nun wirklich um Garagen-Horror im besten Sinne des Wortes. Die Story besteht hauptsächlich aus einem heruntergekommenen Motel, einem Tümpel mit einem Krokodil, dem Besitzer und irgendwelchen Gästen. Der Film schickt sich handlungstechnisch an vornehmlich zu zeigen, wie sein handelsüblicher Bekloppter hölzernen Beines voranschreitet, hereinschneiende Gäste, oftmals nicht minder derangiert, umbringt und dann dem ebenso hölzernen Krokodil zum Fraße vorwirft. Mehr ist es eigentlich nicht. Und doch ist es irgendwie nicht mal so wenig, was diese Horrorposse auf den zweiten Blick feilzubieten hat. Zum einen habe ich mich spontan in den schäbigen, aber nicht lieblosen Look dieses sehr billigen Streifens verguckt. Farbgestaltung und schöner „Evil Dead“-Gedächtnis-Qualm sorgen für Wohlbefinden, wo man hinschaut. Der Hauptdarsteller ist ein typischer Kaputter vom Schlage eines “hooperschen“ Sympathiebolzens, den man wie Chop Top aus „TCM 2“ sofort ins Herz schließt. Die Atmosphäre wird eher von abseitigem Humor und ständigem Country-Gedudel getragen, was zum Schrägen irgendwie auch etwas Warmherziges beisteuert, zwischen den abartigen Höhepunkten, die aber diesmal, ob der nicht so ernsten Linie, eher harmlos anmuten. So wird an einer Stelle sogar ein wenig Mitgefühl mit dem Kroko-Liebhaber zelebriert, der, neben Menschen zu meucheln und zu verfüttern, wohl auch ganz gerne mal einen wegstecken würde. Na ja…, wie bereits angedeutet ist der Film meilenweit davon entfernt, ein zweiter „TCM“ zu sein, wenngleich er noch als Schwippschwager vierten Grades durchgeht. Mir hat er ausgesprochen gut gefallen. Wie ein Besuch in einem absolut heruntergewirtschafteten Spuk-Etablissement auf der allerletzten Kirmes im tiefsten amerikanischen Busch. So fertig, dass man sich zwar nicht mehr so sehr vor den eigentlichen Installationen fürchtet, aber vor dem Speiseplan der Betreiber, für den sie unter Umständen sorgen..., und irgendwie kommt einem bei ihrem Anblick dann doch das Grausen, wenn man das alles mit einbezieht…

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Geschrieben 30. Juni 2005, 02:50

29.06.05 – Das Stendhal Syndrom, Italien 1996

(Nachts um 2:00 auf einer Parkbank…)

Argento ist einer meiner Lieblingsregisseure, auch wenn er es einem in den letzten Jahren nicht unbedingt mehr so einfach macht. "Stendhal Syndrom" war von mir schon eine Ewigkeit nicht mehr gewürdigt worden und ich hatte ihn eigentlich nicht als sonderlich gut in Erinnerung. Ähnlich wie bei "Trauma" konnte ich mich seinerzeit mit dem Argento der 90er wohl nicht auf Anhieb anfreunden. In den letzten Jahren wuchs aber das Interesse an gerade diesem Streifen erneut, denn das Titel-stiftende Phänomen ist schon eines, das meine erogene Zone für alles Unheimliche besonders stimuliert (hab’s ja mit Gemälden in Filmen). Nur leider fehlte es lange an einer anständigen Veröffentlichung in bequemer Reichweite. Dem leistete SPLENDID nun Abhilfe, was sehr löblich ist.
Ja, ich bin wahrlich froh mal wieder euphorisch verkünden zu können, dass die lang vermisste Magie doch noch einmal Wirklichkeit werden konnte. Ein argentoesques Zufriedenheitsgefühl machte sich breit, wie schon ewig nicht mehr. Behilflich mag da vor allem sein, dass ich mittlerweile kein orthodoxer Gläubiger mehr bin, der nichts anderes akzeptieren mag, als immer nur das Altbekannte. Dieser Argento ist ein deutlich anderer, verglichen mit den Werken davor. Kaum bunte Lichterspiele, kein Metal-Geplärre, kein treibender Horror-Soundtrack. Nicht einmal schwarze Lederhandschuhe, die den nächsten Mord heraufbeschwören. Sogar die Handlung ist diesmal ziemlich ausgewogen und wird von den dezenter eingesetzten Stilmitteln gut getragen und nicht von ihnen überflügelt. Dies ist sicherlich einer der rundesten Filme des Meisters. Das soll aber nun nicht heißen, dass mir seine alte Handschrift plötzlich missfiele. Doch davon gibt es ja bereits so einiges, also warum nicht auch mal etwas anderes?
Lustig fand ich, dass einige Stellen, die ich erst für typische Schwächen hielt, am Ende mal keine waren. Ich war schlussendlich richtig froh um eine geglückte Auflösung. :P Das Ende erahnte ich ja schon im Voraus und als es nahte, betete ich regelrecht, dass ich mich nicht irrte. Noch Mal ein kurzer Moment des Bangens, als da diese Leiche aus dem Fluss gezogen wird…, jedoch ich hatte Glück. Nach einigen halbgaren Pleiten der letzten Zeit brachte mich das richtig zum Mitfiebern.
Besonders gefiel mir dieser deutliche Bruch in der Tonart, den der Killer mit seinem Gang über die Klippen einläutet, was zunächst gewaltiges Stirnrunzeln bereiten dürfte. Normalerweise ist so ein Abgang das Ende eines solchen Filmes und auch, wenn das wenig befriedigend wäre, einem Giallo trägt man das ja nicht unbedingt nach. Dieses Mal aber beginnt hier erst der wirklich interessante Teil von „Stendhal Syndrom“. Ein Wechselbad der Gefühle. Das alles ist unserem Dario gut gelungen, bis hin zur letzten Einstellung, die einen seltsam entrückt aus dem Werk entlässt. Morricone sei Dank funktioniert das alles prima.
Auch Tochter Argento macht ihren Job ziemlich überzeugend, das muss hier mal gesagt werden. Man wirft ihr ja manchmal vor nicht schauspielern zu können und vielleicht kam sie da tatsächlich etwas langsam in die Schlappen, aber in diesem Film passt meiner Meinung nach das, was sie zum Besten gibt, ausgezeichnet in das Gesamtkonzept des Werks. Und sie sieht gut aus. Nicht langweilig gut, sondern eben gut! ;)
Ein Film, den ich mal in eine Reihe mit Lieblingen der etwas anderen Gangart stelle, die es besonders verstehen, mich zu verführen, wie zum Beispiel „La Casa dalle Finestre che Ridono“. Die leiseren Töne sind eben doch die lautesten, wenn es um feinen Horror geht…

So, es beginnt wieder zu regnen, was für meinen kleinen Palm nicht gut ist, und es wird Zeit, ins Bettchen zu fallen und noch ein wenig der schönen unheimlichen Melodie in meinem Kopf zu lauschen...

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Geschrieben 03. Juli 2005, 14:17

03.07.05 – War of the Worlds, USA 2005

Verflixt, jetzt soll ich auch noch einen Spielberg gut finden, ja ist denn heut scho' Armageddon...? Na schön. Ich, der ich mehr mit den Testikeln Filme gucke, während ich mit dem Kortex lieber an die Decke starre und mich so Dinge frage wie weshalb man sich mit links so schlecht den Hintern wischen kann, wo das Loch doch im Reich der Mitte sitzt..., kann es mir da zum Glück leisten, einfach drauf los zu brabbeln.
Der gute Steven hat die Geschichte gar prächtig in Szene gesetzt und gut demonstriert, dass Effektorgien sehr wohl einer Geschichte dienen können und nicht nur umgekehrt. Indem er den üblichen Pathos weitgehend ausspart und abgetakelte Gefühlswuseligkeiten auf ein Minimum reduziert, die gemeinhin mit dem Zaunpfahl dem Kinogänger die passenden Emotionen reinprügeln sollen, bleibt einem nichts übrig, als das mit den Emotionen selbst zu erledigen, was sich sogleich bedeutend echter anfühlt. Wenn man es gut anstellt, dann braucht es dazu nicht einmal einen dokumentarischen Stil mit Wackelkamera und Rauschebild. Macht man es ein klein wenig anders, als die anderen, dann merkt man, wie kraftvoll ein Film sein kann und es muss dabei noch nicht mal auf die Zutaten des großen millionenschweren Kinos verzichtet werden. Die Weltuntergangsstimmung, die heraufbeschworen wird, fühlt sich hier einigermaßen echt an.
Der Regisseur inszeniert seinen Weltenkrieg als nüchternes Drama und verzichtet wirklich nahezu auf alles, was einen Blockbuster sonst auszeichnet, bzw. stigmatisiert. Bis auf extravagante SFX natürlich, aber die können ja neben ihrer kommerziellen Zielgabe auch noch eine sinnvolle Funktion für die Geschichte erfüllen, wie oben angedeutet. Was will ich sagen? In Sachen Sci-fi dieser Prägung hat man mal was Anständiges von “Amblin“ bekommen. Einen Klassiker, falls es den heute noch geben kann. Spielberg hat gezeigt, dass er in der Thematik rund um Außerirdische auch andere Töne beherrscht. Im Prinzip liegt ihm das unterhaltsame Angstkino ja auch seit jeher mehr. Gerade das erste Drittel von „WOTW“ bietet tolle Bilder und mitreißend arrangierte Szenen, die mich, und da mag ich ja so was von daneben liegen, an Hitchcock und seine „Vögel“ denken ließen.
Schon allein deswegen, weil er der außerirdischen Brut mal einen rabenschwarzen Peter unterjubelt und keine Botaniker-Hippies landen lässt, die die Menschen aus Versehen mit unansehnlichen Blattläusen verwechselten und zur Versöhnung am Schluss ein Mittel gegen Akne spendieren, während schön ins Horn geblasen wird..., gebührt ihm Absolution. Es wird zwar durchaus, wie man es von ihm schon kennt, ins Horn gestoßen, aber diesmal ist es das dunkle Horn des garstigen Todes. Und das ist in Spielbergs Fall ja wohl mal wirklich erfrischend.

Bearbeitet von FakeShemp, 11. Oktober 2008, 07:49.

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Wie, Sie sind anderer Meinung...??!
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