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FakeShemps Testikel-Kino - Filmforen.de - Seite 13

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FakeShemps Testikel-Kino


397 Antworten in diesem Thema

#361 FakeShemp

    Schlauer noch, als Sokrates! Zudem Anwalt schlechter Filme..

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Geschrieben 22. März 2006, 20:35

21.03.06 – The Murder Secret, Italien 1989

Zweiter im Bunde mit “Lizard” war „The Murder Secret“, den das Kommkino auf mich losließ. Ich war tatsächlich der einzige Anwesende gestern, nebenbei bemerkt. Mir ist es außerdem ein Rätsel, weshalb es die Veranstalter bisher bei ihren Double Features immer so einrichteten, die Perle als erstes zu zeigen und als zweites die Gurke. Umgekehrt wäre natürlich besser. Vermutlich beruht das auf der Erfahrung, dass unabhängig davon, wie gut ein Film ist, die Chance stark abnimmt, dass jemand sich unter der Woche noch einen Spätfilm kredenzt. So gesehen ist es dann schon besser so. Aber dann hat ein ins Auge gefasstes Double Feature natürlich immer einen gewissen Knick in der Unterhaltungskurve aufzuweisen.
„The Murder Secret“ gehört mehr so in die Kategorie randvolles Gurkenfass und man muss die richtige Platine ins Oberstüberl fummeln, um Freude an diesem grobschlächtigen Giallo zu finden. Wenn man z.B. dem „Maneater“ den einen oder anderen Unterhaltungswert abringen kann, dann funktioniert das mit diesem Film unter Umständen ebenfalls. Erstgenannten finde ich aber deutlich besser, um „TMS“ gleich mal entsprechend einzuordnen, damit man weiß, womit man es hier zu tun hat. Warum einem Filme manchmal gefallen, hat ja meistens irrationale Gründe, wie ich schon mal darlegte. Ich vermute, es lag an der altmodischen 80iger Horrorschlonz-Musik Marke Cannelloni, dass da etwas so halbwegs zusammengehalten wurde, das an Unfug sonst kaum zu ertragen gewesen wäre. Und dann gab es ein paar grobe Eckpfeiler, die einigermaßen für Behaglichkeit sorgten, wenn die rechte Platine schon mal eingeschoben wurde…, wie z.B. ein einsames Haus, in dem die Bewohner der angekündigten geheimnisvollen Tante harren, was mir so oder ähnlich halt immer gut gefällt, ferner ein Paar sehr ansehnlicher Möpse an einem sich auffallend häufig streckenden und entkleidenden Schätzchen und eine ziemlich unappetitliche Sequenz am Schluss. Dazwischen wird einem die eine oder andere feuchtfröhliche Splattereinlage hingeworfen. Besonders schräg fand ich in dem Zusammenhang den Moment, als der Mutter der Kopf mittels einer sich schließenden Schublade abhanden kommt. Haushaltsunfälle sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen…. Und wenn dem kleinen Sohnemann ruckzuck der Kopf mit einer Kettensäge runtergesägt wird, dann weht wieder dieser besonders ruchlose Wind, der auch andere niedere Machwerke schon in den Olymp unanständigster Zelluloid-Entweihungen hob. Dabei ist das Ganze aber kaum schrecklich, weil viel zu bescheuert und man hat eher so ein belustigtes Interesse daran, was da als nächstes noch folgen mag. Der Film ist trotz allem recht lahm und einlullend, was ich persönlich nicht grundsätzlich schlecht finde. Mit der Musik kam da in der ausgehenden Ära der 80er noch ein letztes Mal etwas auf, das ein wenig an besagten unterhaltsamen Bodensatz des Horrorfilms Anfang dieser Dekade erinnerte, ohne aber dort vordere Plätze zu belegen. Eigentlich ist es ein sehr schlechter Film, ein Durchgang ist jedoch okay, wenn man’s denn mag. Die Musik hätte ich gerne auf CD.
Ach ja, Fulci war irgendwie in überwachender Funktion beteiligt und er drehte selbst ein paar Szenen nach, nachdem er mit dem, was Bianchi (nicht Andrea, sondern Mario) ablieferte, nicht zufrieden war. Ach hätte er doch gleich den ganzen Film gemacht, dann wäre vielleicht sogar was relativ Nettes dabei entstanden. Ich finde, einige Weichen waren gar nicht so schlecht gestellt.

Bearbeitet von FakeShemp, 20. März 2009, 17:59.

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#362 FakeShemp

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Geschrieben 25. März 2006, 06:25

24.03.06 – Hostel, USA 2005

So seicht wie der Film beginnt, rechnet man eigentlich nicht damit, in was für eine ausladende Blut- und Gewaltorgie er in der zweiten Hälfte urplötzlich umschlägt. Und besonders unangenehm dürfte er speziell für uns Europäer sein, denn in diesem Werk gibt es außer einem Darsteller kaum einen Nichtamerikaner, der den Abschaum der Menschheit nicht verkörpert. Man könnte den Film glatt als europafeindlich einstufen, hätte man es im Grunde nicht mit einem Metier zu tun, das schon seit jeher großzügig mit Klischees hantiert, seien es erbgutgeschädigte Backwood-Kannibalen oder dummgekiffte Teenies, die ihrem letzten Fick entgegensehen. Einen Großteil ihres Reizes beziehen diese Streifen ja gerade aus solchen eindimensionalen Denkschablonen. Die ferne Fremde als ultimativer Hort des Schreckens, Transilvanien ist heute überall, außer da, wo man wohnt. Dabei soll der Film sogar auf wahren Begebenheiten beruhen. Wie dem auch sei, ein wenig gewollte "old Europe"-Arschkickerei steckt da natürlich schon dahinter. Nur "ein wenig" deswegen, weil es in diesem herben Ausmaß lediglich als übler Scherz durchgehen kann und man mit etwas Abstand durchaus auch eine Kritik an Amerika und seiner momentanen Politik zu finden vermag. Das wird einem aber nicht so leicht gemacht, bei all dem hässlichen oder teuflischen europäischen Sondermüll, der die ahnungslosen Protagonisten in Empfang nimmt. Diese selbstkritische Perspektive musste zumindest ich erst woanders aufschnappen. Aber sie leuchtet ein.
"Hostel" ist keine bierernste Angelegenheit, trotz des herben Ekelfaktors. Im Prinzip handelt es sich um einen weiteren modernen Terrorfilm, ganz in der Tradition alter Vorbilder. Wie einst betont exzessiv, inkorrekt und ziemlich gnadenlos. Heute wird allerdings meist etwas schneller an der Humorschraube gedreht, als fehlte es den Machern in letzter Konsequenz doch an dem Mumm, der die jungen Wilden von damals auszeichnete, jene die noch auf keine Vorreiter zurückblicken konnten, weil sie selbst Teil der Entstehungsgeschichte dieser Sparte waren. In den höheren Kasten wird heute verstärkt auf Distanz gebaut. Diese reiche man bitte mit als solchen deutlicher zu erkennenden Humor ein. Nicht jeder kann ein Rob Zombie sein. Deshalb ist auch dieser Film allenfalls ein Abklatsch der ehrlicheren Zelluloidbastarde alter Schule. Auffällig finde ich aber eine Gemeinsamkeit trotzdem, kam die neue Welle dieser unangenehmen Machwerke doch wie Ende der 60er in durchaus mit den in jener Zeit vergleichbaren Begleitumständen auf. Damals Vietnam, heute der nahe Osten. Der Terrorfilm als ausgleichendes Moment gegen die sich um die unangenehmen Wahrheiten herumdrückenden Medien, die uns einen sauberen sterilen Krieg vormachen? Ach fragt doch nicht mich!

Bearbeitet von FakeShemp, 10. Oktober 2008, 13:31.

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#363 FakeShemp

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Geschrieben 11. April 2006, 02:12

10.04.06 – The Hills Have Eyes, USA 2006

Aja ist der Mann fürs Gröbere. Er ist nach wie vor ein junger Hüpfer und zeigt infolgedessen wenig Bedenken in der Wahl seiner Mittel. Die Jugend schert sich kaum um Fragen des guten Geschmacks oder der sittlichen Reife, im Gegenteil, gerade das Torpedieren jener, oftmals fragwürdiger, weil verlogener Attitüden, die mit dem Alter zunehmen und nicht zwangsläufig zu grundehrlichen Ergebnissen in Sachen Kunst führen, bereitet ihnen scheinbar noch teuflisches Vergnügen. Die einen kleiden sich abstoßend, andere missachten ihre Lehrer und junge wilde Regisseure brennen ihre Rebellion auf Zelluloid. Soviel zur Gangart des Films. Dass er dabei aber auch noch als gelungen bezeichnet werden darf, das hat etwas mit Talent zu tun. Im Falle eines Terrorfilms neuester Generation, wie sie gerade so zahlreich aus dem Orkus sprudeln, kommen da Elemente zusammen, die nun mal gut harmonieren. Es waren ja schon junge Wilde, die sie uns einst bescherten und heute sind es ihre Enkel. Ein alter Craven würde sich das heutzutage nicht mehr trauen. Schön, dass er aber dem Nachwuchs höchst selbst den roten Teppich hinrollt. Ein „THHE“-Remake zeigt einem erwartungsgemäß nichts Neues, war schon das Original von 1977 ein Abklatsch früherer Filme, aber Handwerk geht eben manchmal vor, die Idee steuert hier lediglich den Rahmen bei. Das nennt man dann wohl Genre. Lässt man sich von Dejavues nicht blenden und vom unangenehm hohen Gewaltgrad nicht verprellen, bekommt man ein handfestes Ticket in die Hölle und zurück. Ein paar Gliedmaßen müssen dabei allerdings auf der Strecke bleiben. Hinterher weiß man dann nicht, ob man ein Werk gesehen hat, das die Welt wirklich braucht, aber wer’s spannend mag und es schätzt, Grenzen auszuloten, um sich danach zumindest angenehm gerädert zu fühlen, ferner ein Faible für eine gute Inszenierung hegt und kontroverser Garnitur mehr zugetan als abgeneigt ist, der hockt auf dem richtigen Dampfer.
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#364 FakeShemp

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Geschrieben 29. April 2006, 16:29

28.04.06 – Bad Brains, Italien 2005 (gesehen auf dem WOF'06)

Oh Mann, ich müsste den Film noch einmal gucken, denn ich weiß nicht, ob mir sämtliche Elemente der Story einleuchteten. Ich bilde es mir zumindest ein. Ist das alles in sich schlüssig und macht es Sinn? Ist das bei einem kleinen italienischen Video-Filmchen überhaupt wichtig? Nun, in diesem Fall wäre es schön, weil stilistisch zog mich „Bad Brains“ nach anfänglichen Schwierigkeiten wegen Digitalästhetik und der sich zunächst aufdrängenden Furcht vor einem Reigen der Versatzstücke aus dem AkteX-Kosmos doch immer mehr in seinen Bann. Nach zwanzig Minuten hatte ich meine üblichen Probleme wegen des Looks überwunden, dank auch einer effektiven Kameraarbeit, die trotz der Umstände nicht mit schönen Bildern geizt. Die Inszenierung fand ich ausgesprochen gut, für ein positiv gemeintes „style over substance“ wäre die Angelegenheit schon mal in trockenen Tüchern. Mir reicht das oftmals bereits. Poesie hat ja auch nicht zwingend etwas mit Inhalten zu tun. So ist es mehr die "Musik", als der "Text", die mich bisher auf seine Seite brachte. Kann natürlich auch sein, dass da purer Patriotismus in mir wütete, dass mir das italienische Odeur und meine Sehnsucht nach einer Wiederkehr des italienischen Horrorkinos meine Sinne vernebelte, aber während der Sichtung stellte sich doch Euphorie ein. Ein paar Momente sind nach meinem Ermessen schlicht wunderbar und der Rest wird sehr ordentlich über die Bühne gebracht. Also formal fand ich wenig auszusetzen. Wenn jetzt die Story auch noch so halbwegs funktionierte wäre das fein. Zuccon hat sich nach „The Shunned House“ deutlich weiterentwickelt und ich würde sagen, dass da ein viel versprechendes Mackaroni-Eisen im Feuer ist. Bin gespannt auf die Zukunft.

Aber wie ich mein Schicksal kenne, werde ich bald überall vernichtende Urteile hören und lesen. Die ersten empörten Meinungen durfte ich gleich nach der Vorstellung abgrasen.
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#365 FakeShemp

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Geschrieben 29. April 2006, 17:10

29.04.06 – Ittenbach's Familienradgeber, Deutschland 2006 (gesehen auf dem WOF'06)

Ach Olaf, Mönsch…! Der Olaf ist ja wirklich ein sympathischer Zeitgenosse und ich finde es nett, dass er uns an seinem privaten Familienglück teilhaben lässt, aber wie üblich kommt da irgendwann der Punkt, wo das höfliche Lächeln zu einer schmerzenden Grimasse gefriert, hinter der sich Höllenqualen abspielen. Wer kennt sie nicht, die schlauchenden Urlaubsdias, die in schier unerschöpflichen Massen einen Abend zur Tortur machen. So ungefähr ist „Ittenbach's Familienradgeber“. Manche "Dias" sind recht witzig, leider überwiegt die Zahl der belanglosen. Ich weiß nicht, wie lange der Film dauerte, aber ich hatte den Eindruck mehrere Tage. Man kann jeden Gag zu Tode reiten, nicht so unser Olaf! Der reitet die Gags nicht nur tot, er gräbt sie noch tausendmal wieder aus. Das alles zieht sich so dermaßen und offenbart mehr, als bei einem seiner anderen Werke, sein Unvermögen in Sachen Rhythmus und Maß. Der Ittenbach ist ein Kindskopf, nach wie vor halte ich ihn für talentiert, aber da umflutet noch immer viel zu viel unreifer Sabber sein Gehirn. Wenn man seinen „Familienradgeber“ auf 30 Minuten Gesamtspeilzeit straffen würde, hätte man womöglich tatsächlich einen partytauglichen Kracher. Ittenbach, der wie früher schon Mut zur Hässlichkeit beweist, ist als abgefucktes Familienoberhaupt eigentlich eine Augenweide und seine Gattin nicht minder sympathisch. Als privater Spaß für die eigene Familie ist das ganze noch tragbar, aber für eine richtige Veröffentlichung eigentlich untauglich. Es sei denn, Ittenbach wirft sehr viel Ballast ab. Anfangen kann er ja schon mal mit dem “bebilderten“ Abspann, der neben einigen Höhepunkten, die ich nicht gerne missen würde, doch zur ultimativen Geduldsprobe wird, weil er will und will einfach nicht mehr aufhören. Obwohl ich selbst hier einige Male gut lachen konnte, bin ich irgendwann aufgestanden und gegangen. Okay, auch weil ich die Gelegenheit, Buttgereits „Todesking“ auf großer Leinwand zu sehen, nicht verpassen wollte. Ich denke, es gibt keinen besseren Film, um sich anschaulich mit Ittenbachs Schwächen auseinanderzusetzen.

Bearbeitet von FakeShemp, 25. Februar 2009, 16:03.

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#366 FakeShemp

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Geschrieben 30. April 2006, 08:20

30.04.06 – CANNIBAL - Aus dem Tagebuch eines Kannibalen, Deutschland 2005 (gesehen auf dem WOF'06)

Meine Fresse, damit rechnete bestimmt keiner mehr, so früh am Morgen. Oft werden sie angepriesen und doch nur selten finden sie tatsächlich statt, cineastische Erfahrungen, die einem das Mark gerinnen lassen. Und dann noch ein kleiner Film aus Deutschland.... Sich angeblich nah an den realen Begebenheiten des Falls aus Rotenburg bewegend, wird ohne Zurückhaltung Punkt für Punkt geschildert, was sich im Hause des dank der Medien berühmtesten deutschen Kannibalen wohl zugetragen hat. Im Gegensatz zum „Rohtenburg“-Film mit Kretschmer wollte man aber nicht werten oder verurteilen, sondern alles unkommentiert so zeigen, wie es eben war, so einer der beiden anwesenden Darsteller. Damit bin ich nicht ganz einverstanden, weil ein Werten lässt sich so gut wie nie vermeiden und gerade in „Cannibal“ wird ästhetisch sehr stark manipuliert. Formal hat man hier schon einen Horrorfilm. Es gibt also entsprechend verstörende Musik und eine Bildsprache, die das Wahrgenommene in eine gewollte Richtung noch verstärkt, wie beim Horrorfilm eben üblich. Somit könnte man das ja durchaus als Werten verstehen, aber Schwamm drüber.
„Cannibal“ ist wahrlich kein Film, der mir Freude oder eine unterhaltsame Zeit bereitete, dafür ist er einfach zu konsequent und in Verbindung mit dem Thema zu unangenehm. Dennoch muss man seinen Machern und den Schauspielern großen Mut attestieren. Trotz seines geringen Budgets fand ich ihn formal brillant, selten habe ich besser Gemachtes aus dieser Ecke gesehen und ich meine jetzt nicht irgendwelche Effekte, die, man muss es sagen, ebenfalls erschreckend realistisch ausfielen. Ich würde behaupten, „Cannibal“ ist filmisch ein reifes Werk, aber eben keines, das man sich gerne öfter zumutet. Hätten Deodato und Fassbinder zusammen einen Film gedreht, wäre „Cannibal“ wohl dabei herausgekommen. So gesehen war es ein “großes“ Glück (mit dicken Anführungszeichen), ihn auf dem WOF’06 zu Gesicht (eher ins Gesicht) bekommen zu haben, denn die Beteiligten meinten selbst, dass der Streifen nach dem rechtlichen Heckmeck von „Rohtenburg“ und aufgrund seiner Drastik wahrscheinlich erst recht, länger in der Versenkung verschwinden dürfte. Ein Film, der sich dahin zu gehen traut, wo andere sich eher auf die sichere Insel des Verurteilens und sich Distanzierens flüchten. Ich würde sagen, man sollte ihn unbedingt gucken, so denn irgendwo mal die Gelegenheit dazu besteht und wenn man einiges ab kann...

Bearbeitet von FakeShemp, 25. Februar 2009, 16:09.

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#367 FakeShemp

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Geschrieben 01. Mai 2006, 13:06

30.04.06 – The Heart Is Deceitful Above All Things, USA/England/Frankreich/Japan 2004 (gesehen auf dem WOF'06)

Größte Überraschung des diesjährigen Festivals für mich. Asia Argento liefert die beste Performance ab, die ich bisher von ihr sah und dann hat sie diesen deprimierenden, aber trotzdem mitreißenden wilden Film auch noch selbst inszeniert. Also wenn die Gute so weitermacht, wird sie es noch sehr weit bringen, auch hinter der Kamera. Selten sah man so überzeugende Kinderdarsteller, die alle anderen noch an die Wand spielen und man muss als Regisseur schon etwas drauf haben, um ihnen die Bühne zu bereiten. "Nette" Gastauftritte gibt es von Peter Fonda, Marilyn Manson und Winona Ryder. Beim Manson sollte man allerdings genau hinsehen, weil ohne Schminke. Ich küre dieses unangenehme Werk zu meinem persönlichen Favoriten des WOF’06!

Bearbeitet von FakeShemp, 27. Mai 2008, 17:41.

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#368 FakeShemp

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Geschrieben 01. Mai 2006, 13:36

30.04.06 – Bagman, Kanada 2004 (gesehen auf dem WOF'06)

Eigentlich wollte ich mir Einträge zu den gezeigten Kurzfilmen sparen, weil hauptberuflich bin ich schreibfaul. Und dann kommt aus der Funsplatter-Ecke ja meist Kram, der eher diejenigen erfreut, die von Alters wegen eigentlich noch gar nicht im Kino sitzen dürften. Aber wenn es mit solcher Freude geschieht und man den frühen Geist Peter Jacksons dermaßen gepachtet hat, dann schafft man sogar mich noch ein drittes Mal vor die Leinwand. Sind ja auch nur 20 Minuten Blutfontänen, Geschrei und Gehampel. Ein kleiner hysterischer Seelenaufheller aus dem Kindergarten des Horrors. :D
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Geschrieben 07. Mai 2006, 14:51

28.04.06 – Der Todesking, Deutschland 1989 (gesehen auf dem WOF'06)

Jetzt habe ich Buttgereits Werke alle auf großer Leinwand gesehen. Die letzte Sichtung des „Todesking“ lag schon Jahre zurück. Diesmal wirkte der Film noch einmal ganz anders auf mich. Er ist so unaufdringlich und leise, dass man einfach viel von sich selbst einbringen kann und je nach Lebenslage und Situation bekommt man wohl einen anderen Film. Beeindruckend, wie harmonisch die Rohheit der Bilder mit dem Thema funktionieren, wie gut das Rudiment einer Inszenierung das Wesentliche hervortreten lässt. Die Segmente, die einzelnen kleinen Geschichten, sind dermaßen minimal, dass man sich nicht im Erzählten selbst verliert, der Sog des Todes zieht einen in seine Welt, macht den Menschen zu seinem Wirt, der ihn irgendwann empfangen muss, nur eine Frage der Zeit. Er bleibt der Hauptdarsteller. Die Protagonisten setzen ihrem Leben ein Ende, weil sie es nicht mehr ertragen wollen, Punkt. Der Körper als ein Krebsgeschwür, das mit dem Tode besiegt, von ihm aufgefressen wird. Am schönsten finde ich die Episode mit dem Mauerblümchen, das ihr Leben an sich vorüberziehen sieht und schließlich aufgibt. Das wird alles so erschreckend banal und minimal formuliert, um der puren Tragik nicht die Schau zu stehlen. Es könnte gar nicht funktionieren, wenn man es mit mehr beladen würde. Das Tragische ist dabei gar nicht der Tod, es ist das Leben.

Im Anschluss gab’s Buttgereits „Capt. Berlin vs. Dracula“. Ein Hörspiel im Kino. Tolle Erfahrung! Buttgereit meinte, das sei sehr mutig von den Veranstaltern. Das stimmt nicht, wir haben uns beömmelt wie verrückt. Ich war zwar schon recht müde, aber so gerieten die Bilder im Kopf wahrscheinlich besonders luzide. Phänomenale Unterhaltung mit exzellenten Sprechern und einer unwiderstehlichen Kombination der Superhelden und Superschurken. „Mad Scientist“-Opera at its best! :D
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Geschrieben 07. Mai 2006, 15:06

28.04.06 – Die You Zombie Bastards!, USA 2005 (gesehen auf dem WOF'06)

Ich darf keine Brezen mit Kakao mehr zu mir nehmen, weil irgendwie vertrage ich das nicht. Ich schätze es liegt an der Milch. Von Blähungen schwer durchgerüttelt, leider auch von handfester Materie…, bekam ich von dem Streifen nicht mehr allzu viel mit. Ich erinnere mich aber doch, recht gut unterhalten worden zu sein. Es handelt sich wohl um ein frivoles, gut gelauntes Trash-Bömbchen, das bestens in die 70er gepasst hätte. Irgendwo zwischen John Waters und Lloyd Kaufman beheimatet. Der Schluss fand ohne mich statt, weil da hockte ich auf der Schüssel - wie gemein! :yeahright:
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Geschrieben 11. Mai 2006, 15:14

Beitrag anzeigenkorken sagte am 11.05.2006, 11:03:

HOUSE OF RE-ANIMATOR: The previously announced White House-set sequel will reteam the original’s Yuzna, Stuart Gordon, scripter Dennis Paoli and stars Jeffrey Combs and Bruce Abbott. “We want to cast big on this one,” Yuzna tells Fangoria. “If we get the budget, we want to have great supporting actors. Stuart is going to talk with William H. Macy, who just did EDMOND for him, to play the President of the United States.” HOUSE would be followed by two additional RE-ANIMATOR sequels to form a new trilogy. :blink:
Auch wen Korken komisch gückt, ich bin entzückt! :)
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Geschrieben 12. Mai 2006, 12:08

29.04.06 – THE CALL OF CTHULHU gegen XXX, USA 2005 (gesehen auf dem WOF'06)
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Geschrieben 12. Mai 2006, 12:10

29.04.06 – DIE MONSTERINSEL - MULTIMEDIA BUCHPRÄSENTATION (gesehen auf dem WOF'06)
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Geschrieben 12. Mai 2006, 12:11

29.04.06 – NIGHTMARE, USA 2005 (gesehen auf dem WOF'06)
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Geschrieben 12. Mai 2006, 12:13

30.04.06 – Strings, Dänemark/Schweden/Norwegen/England 2004 (gesehen auf dem WOF'06)
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Geschrieben 12. Mai 2006, 12:15

30.04.06 – ZOMBIE HONEYMOON, USA 2004 (gesehen auf dem WOF'06)
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Geschrieben 12. Mai 2006, 12:16

30.04.06 – IN THE PIRKKINING, Finnland 2005 (gesehen auf dem WOF'06)
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Geschrieben 12. Mai 2006, 12:17

30.04.06 – NECROMANCER, Thailand 2005 (gesehen auf dem WOF'06)
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Geschrieben 12. Mai 2006, 12:21

30.04.06 – CUP OF MY BLOOD, USA 2005 (gesehen auf dem WOF'06)
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Geschrieben 13. Mai 2006, 15:35

13.05.06 – Silent Hill, Japan/USA/Frankreich 2006

„Silent Hill“ gehört sicher zum Gruseligsten und in Sachen Horror Effektivsten, was der Computerspielsektor jemals hervorgebracht hat. Nächtelang habe ich damals den Erstling begeistert gezockt, nie war eine virtuelle Horrorwelt bis dahin verlockender gewesen, vorausgesetzt, man steht auf solche Arschwasser-Szenarien. Gewisse Restriktionen, die rein technischer Natur waren, sorgten für genau die richtigen Zutaten. Die Leistungsfähigkeit der PS1 war recht begrenzt, somit musste viel Nebel her, um Ressourcen zu sparen. Dann war es seinerzeit kaum möglich, eine ganze Stadt mit Leben zu füllen, ohne größere qualitative Abstriche. Ergo gibt es so gut wie kein Leben in Silent Hill, man ist beinahe allein, und schon sind die schönsten Umstände beieinander, die einen Endzeithorrorfan romantischen Schlages wie mich bei der Stange halten. Im Gegensatz zu den „Resident Evil“-Spielen, die recht schnell zum Punkt kommen und ihre Atmosphäre zum Großteil aus der fast ununterbrochenen Action beziehen, war es bei „Silent Hill“ so, dass man auch lange Zeit einfach nur herumlaufen musste. Dass das nie langweilig wurde, lag einfach an der Inszenierung der titelgebenden "Stille" und sagen wir mal der fehlenden Weitsicht. Ein kleines portables Radio informierte einen über nahendes Unheil. Also rannte man viel durch leere Straßen, lauschte gebannt und man fühlte sich ständig bedroht, auch wenn meist nichts passierte. Aber wehe, wenn das Radiorauschen dann doch losging...!
Ein guter Film muss das ebenfalls können. Das Publikum nonstop mit gruseliger Action zuzudröhnen, um Emotionen bei ihm hervorzurufen, ist die niederste Form des Handwerks. Es aber subtil am Sack und an den Eierstöcken zu packen, um dann mit gut gesetzten Schocks die Kastration, bzw. Sterilisation einzuleiten, das ist die hohe Kunst im Horrorgeschäft. Die Verfilmung von Christophe Gans hinterließ deshalb bei mir nur einen zwiespältigen Eindruck. Gut, meine Erwartungen waren auch extrem hoch. Vielleicht springt der große Funke ja bei einer Zweitsichtung noch über. Enttäuscht wurde ich aber dennoch nicht total, denn der Film bietet vieles, das er recht brauchbar aus dem Spiel in die nichtinteraktive Welt des Kinos herüberrettete. Was mir jedoch eindeutig fehlte war Ruhe und vor allem Stille. Die Verfilmung hastet von Attraktion zu Attraktion, kurze Augenblicke, die typische Atmosphäre des Spiels versprechen, enden zu schnell. Die Effekte sind streckenweise zwar sehr gut, manchmal aber auch nicht so überzeugend, um die Illusion aufrechterhalten zu können. Auch verführen sie mal wieder dazu, viel zu viel zu zeigen. So gerät die erste Konfrontation Roses mit den schauerlichen Mutationen von einer anfänglich wirklich unheimlichen Angelegenheit zu einer, in der technischen Übertreibung letztlich stark nachlassenden Nervenprobe gegen Ende der Sequenz. Angeben ist halt oftmals schädlich. Echter inszenierter Horror kommt nur spärlich zum Einsatz, zieht man mal die allumfassende Gruselstimmung der Situation und des Ortes an sich ab. Ich finde es immer sehr spannend, wenn man als Zuschauer zum Beispiel ein wenig die Fühler ausstrecken, sprich an Raum und Zeit des Geschehens teilhaben kann. Also wenn man so quasi selbst in den Film einsteigt. Bei der Szene, in der Rose zu Beginn vor einer Horde Alptraummutationen in das Klassenzimmer flüchtet, hätte man sehr gut das langsame Nahen der Höllenbrut akustisch zelebrieren können, indem man sozusagen einen fühlbaren Raum zwischen Protagonistin und Bedrohung schafft. Aber diese Gelegenheiten zum ultimativen Spannungsaufbau wurden hier wie andernorts kaum genutzt. Mich störte außerdem, dass die Handlung, das Warum und Wieso, viel zu simpel gestrickt war, bzw. einem zu stark auseinandergesetzt wurde. Man hätte es da mehr bei Andeutungen belassen sollen, die man sich dann hinterher in diversen Filmforen bei der Diskussion schlüssig zusammenreimen kann. Ein Film und ein Spiel wie „Silent Hill“ lebt doch eigentlich vom vagen, nicht ganz in Worte zu fassenden Terror, den am Ende eine Auflösung ebenfalls nicht völlig erhellen und damit aus der Welt schaffen kann.
Zusammenfassend bleibt als Fazit, dass es sich bei dieser Adaption wohl um eine bessere Verfilmung einer Spielvorlage handelt, wahrscheinlich sogar die beste bislang. Mir persönlich aber war sie leider noch immer zu sehr Nummernrevue, die von lieblosem Handlungskitt und stellenweise blöden Dialogen (Synchronisation?) zusammengepappt wurde. Es wäre sehr viel mehr drin gewesen, aber das was ist, ist so schlecht auch nicht, was ja meist am ärgerlichsten...
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Geschrieben 09. Juni 2006, 20:48

09.06.06 – Das Omen – Remake, USA 2006

Remakes von älteren Filmen haben das Problem, dass sie, wenn sie sich schon relativ nah am Original bewegen, letztendlich Szenen recyceln, die damals noch für toll befunden, eine ganze Reihe von Nachahmern nach sich zogen, welche ihrerseits dann diese klassischen Momente des Originals allmählich zum Klischee werden ließen. Und dann kommt das Remake daher und muss zwangsläufig ein wenig so anmuten, als ahme es selbst nur einfallslos nach, was in den letzten Dekaden zum Baukastenmodul des Horrorfilms avancierte. Deswegen ist es sicherlich von Vorteil, sich bei Sichtung des Nachzüglers vor Augen zu halten, dass es da mal einen Vorläufer gab, der die Copyrights an den Zutaten besitzt und sie dann selbstverständlich an seinen namensgleichen Nachkommen selbst dann noch weitergeben darf, wenn sie eigentlich schon ausgelutscht sind. Andererseits stellt sich da die Frage, weshalb überhaupt ein Remake? Den alten „Omen“ halte ich noch immer für modern genug, um auch heute sehr gut zu funktionieren und sein Remake, das mir an sich mundete, fügt dem nichts hinzu, als ein wenig Politur. Gegen das Original kann es nicht anstinken, das ich für besser gemacht halte und das nostalgische Zauberpulver verstrichener Zeitalter auch schon ein wenig auf dem ergrauten Haupte spazieren trägt. Eine feine Staubschicht schadet zartbitterem Gruselwerk nämlich ganz und gar nicht, im Gegentum! Der neue „Omen“ macht seine Sache jedoch wie gesagt recht anständig, von all den Wiederbelebungen der letzten Zeit, die ich zum Teil ertragen musste, würde ich ihn im vorderen Drittel ansiedeln. Ein wenig nervig fand ich den Damien-Darsteller, der sicherlich nicht ganz unpassend ausgesucht worden war, aber dessen Auftritte vom Regisseur vermutlich versaut wurden. Wenn der kleine Satansbraten grimmig in die Kamera schauen muss, hallt die Aufforderung des Regisseurs – „jetzt guck doch mal böse!“ - noch förmlich durch die Kulisse. Der Junge hat dann eine diabolische Ausstrahlung wie Pinocchio. Und ob die Mutter so eine gute Wahl war, wage ich ebenfalls zu bezweifeln. Der Rest ging eigentlich. Giovanni Lombardo Radice hat mich sogar sehr gefreut. Vom Perversen mit Bohrer durch die Schläfen zum Pfaffen mit Brandschaden – das ist ein Aufstieg! Mehr fällt mir zum neuen „Omen“ nicht ein. Hat mich gut unterhalten aber er bleibt überflüssig wie ein Kropf. Worin liegt eigentlich der Sinn, Vorgänger beinahe eins zu eins zu kopieren?

Anekdote:
In der Werbung vor dem Film lief ein Trailer zu einem weiteren Remake, wenn mich nicht alles täuscht. "Das Grauen kommt um 10" hieß der Erstling bei uns mal, vor langer langer Zeit. Ganz ähnlich dürfte es sich hier verhalten. Geheimnisvolle Anrufe, die eine jugendliche Kindertante in einem verlassenen Haus belästigen, waren damals noch toll, aber solch telefonischer Filmterror hat sich mittlerweile halt auch schon dermaßen abgenützt. Auf dem Heimweg hatte ich aber wenigstens was zum Nachgrübeln. Wer war eigentlich der erste, der das Telefon als Terrorapparatur verwendete? Hitchcock? Oder gar Bava mit seiner "Telefon"-Episode aus den "Drei Gesichtern"? Seitdem taucht die kleine fiese Kommunikatöse immer wieder in ähnlicher oder identischer Weise auf. Und ganz ehrlich, ein Telefon, das vor Morgengrauen klingelt, treibt mir auch in Wirklichkeit die Gänsehaut in den Nacken. Im Kino allerdings nicht mehr so oft…
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Geschrieben 17. Juni 2006, 07:56

The Card Player

Ich hab den ja schon mal geguckt und vergangene Nacht gab es ein Wiedersehen. Also ich muss sagen, dass er mir richtig gut gefällt, mittlerweile sogar besser als der wahrscheinlich rein inhaltlich rundere und etwas ordentlichere "Sleepless". Zum einen gibt es einige wirklich argentoesque Augenblicke der Güteklasse A und zum anderen sind die Absurditäten diesmal von einer Pracht, als hätte Dario doppelt so viel von dem Zeug geraucht, das er sonst immer konsumiert. Ich glaube, daran wird es wohl liegen, denn nichtsdestotrotz ist alles letztendlich immer eine Frage der Haltung. Filme sind nicht nur eine Ansammlung von Gelungenem und Schlechtem, und am Ende dominiert das, was unterm Strich übrig bleibt..., sondern erst durch den inneren Kosmos des Betrachters entsteht am Ende ein Ganzes, das für Entzücken sorgt, oder eben nicht. Und was da an den vielen internen Reglern des Empfindens dreht, natürlich nicht ganz ohne Einfluss von Außen, hat trotzdem meist mehr mit uns selbst zu tun, als allein mit dem Werk, dem wir das dann zuschreiben. An anderer Stelle habe ich ja schon mal ausgeführt, dass ich mir ziemlich sicher bin, dass letzteres bei den meisten Leuten die Obergeige spielt, auch wenn sie darauf beharren würden, hauptsächlich von rationalen Aspekten in ihrem Urteil geleitet zu werden. Jemand, der dezidiert aufzählen kann, warum ihm ein Film gefällt oder nicht, rast womöglich längst über den Holzweg dahin. Ob empfundener Genuss oder erlittene Pein hängt vom diffusen Widerschein aus den Tiefen unserer Persönlichkeit ab, wo das ureigene Gerümpel sonst verborgen im Dunkeln verstaubt und den Lichtstrahl des Projektors dann tausendfach bricht, reflektiert und Teile davon verschluckt. Wir haben da nur die Möglichkeit, den Einfallswinkel etwas zu beeinflussen. Das ist es, was ich mit Haltung meine. Mit dem richtigen Winkel, der richtigen Herangehensweise, ist jedoch sogar „Il Cartaio“ ein recht brauchbarer Argento. Ein Sonntags-Giallo, wie ich in meinem alten Eintrag meinte, aber es gibt ja auch noch den Montag. Und der Tag ist, wie man weiß, richtig scheiße.

Wenn man Argento-Filme liebt, dann gehört da jedenfalls auch der Makel dazu, der für mich längst ein Markenzeichen geworden ist. Dieses Werk hier ist schon ein regelrechtes Feuerwerk, was das angeht. Und der irrsinnige Schluss kann sogar entzücken, wenn man den vermeintlichen Makel endlich als Eigenart eines verschrobenen Künstlers akzeptiert hat. Ich finde mittlerweile, diese Unzulänglichkeiten im Angesicht seiner Stärken machen Argento erst aus. Ganz ehrlich, wenn er einen total runden, makellosen Film ablieferte, dann wäre der irgendwie auf komische Weise belangloser.
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Geschrieben 22. Juli 2006, 22:28

16.07.06 – A Blade In The Dark, Italien 1983

Regie-Assi Lambeddo, der auch den einen oder anderen Film als Chef allein inszenieren durfte, gab sich hier redlich Mühe. Nur, Gialli und Horrorfilme sind seine Sache nicht. Aber der große Name verpflichtet halt und man hat ja schließlich schon den Besten über die Schulter geschaut. Trotzdem langt man sich eins ums andere Mal wieder heftig ans Hirn und man fragt sich, warum nur so viel unnötiger Schmarren? „A Blade“ hat nämlich durchaus einige klassische Zutaten parat, die eigentlich einen spannenden Giallo hätten ergeben können. Ein großes leeres Haus zum Beispiel, einen einsamen Filmkomponisten darin, eine hübsche Melodei und einen Michele Soavi, der am Schluss ganz klischee- und zunftgerecht den Transen-Metzger gibt. Aber Lamberto ist nicht sein Vater und wenn mir dieser Giallo irgendwie gerade noch zusagt, dann eben allein wegen des Geborgenheitsgefühls, das die bloße Garnitur mir spendiert. Das riesig wirkende Haus wäre ein idealer Spielplatz für Argento oder besser noch Bava Sr. gewesen, die mit solchen architektonischen Gegebenheiten vorzüglich umgehen können/konnten. Sie verstehen/verstanden es, Räumen ein Gefühl der Bedrohung abzuringen, das Vorspiel des Sensenmannes darin besonders wirksam zur Entfaltung zu bringen. Argento zumindest, wenn er sich Mühe gibt. Gerade das schätzt man unter anderem an solchen Filmen ja, diese Spanne unmittelbar vor den Morden, die am besten ewig lange ausgedehnt wird, den Drahtseilakt zwischen surrealer Mystery und schweren Tritten in die Magengrube. Aber bei Bava Jr. wird daraus nicht viel. Der Film bleibt ein mageres Unterfangen, das sich wohl an seinen großen Vorbilder anlehnen möchte, aber es doch sehr an notwendigem Talent missen lässt. An Leidenschaft und gesundem Menschenverstand zuweilen auch. Ja, selbst ein Giallo verträgt nicht jede Absurdität, schon gar keine von dem Kaliber, wie sie in diesem Vertreter aus dem Wandschrank purzeln. Schade. Das Rohmaterial war sehr okay, der dafür erforderliche Kunstschmied aber leider nur Fliesenleger.

Ach ja, die Nummer mit der Perücke war jedoch ein (der einzige) Volltreffer! :P
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Geschrieben 23. Juli 2006, 12:21

22.07.06 – Das St. Francisville Experiment, USA 2000

Was passiert, wenn ein ökonomisch produziertes und höchst effektives Schocker-Drama das Licht der Welt erblickt, welches da heißt „The Blair Witch Project“…? Richtig, es folgen Nachahmer und im Falle der durch Medien gehypten Steilvorlage liebend gerne ein paar mehr, wenn man mich fragt. Jetzt ist es bestimmt gar nicht so einfach einen Haufen Kids vor Videokameras so zu dirigieren, dass das auch noch halbwegs wie ein fliegender Mitschnitt und nicht wie ein gemachter Film rüberkommt. Und es stellt eine gewagte Gradwanderung dar, unerfahrene Leute nicht filmschulgerecht vor die Linse zu stellen, sondern Amateurschauspieler Amateurschauspieler sein zu lassen, denn das transportiert komischerweise den Schrecken in so einem Unterfangen besser, als dass es ihn behindert, sorgt aber auf der anderen Seite auch dafür, dass es viel zu bemeckern geben könnte, weswegen man sich die Qual ersparen sollte, so etwas mit “normalen“ Filminteressierten zu schauen. Außerdem waren das Budget und damit die Möglichkeiten offensichtlich arg begrenzt. Wenn man statt eines Hauses nur einen Wald braucht, sehen die Karten möglicherweise viel besser aus. Umgekehrt wird es aber schnell heikel. Wessen Freunde schon bei der Blair-Hexe genervt reagierten, die sollten dem „Francisville Experiment“ besser mutterseelenallein eine Chance geben. Im Dunkeln, zu vorgerückter Stunde! Das ist in vielerlei Hinsicht ratsamer.
Ich war mal wieder ein wenig ratlos, als ich einige andere FTB-Einträge, ach nennen wir es lieber “selbstgefälliges Geflenne vor dankbarem Feind“, las ( :D ) , nachdem ich den Film abermals sehen durfte. Ich verstehe eigentlich genau, was die da so im einzelnen bemängeln, denn aus Schränken hüpfende Kreischkatzen (und dergleichen) sind natürlich so unwahrscheinlich, wie sie ausgelutscht sind. Auch deutet ein stärkeres Aufkommen an Klischees schnell darauf hin, dass Einfallsreichtum nicht die größte Stärke gewesen sein kann. Und doch ist es möglich, finde ich zumindest, über so etwas hinwegzusehen. Einem Homade-Flick begegnet man ja auch anders, als einem Big Budget Blockbuster. Jedenfalls sollten einem gelegentliche gröbere Ausrutscher nicht gleich die Sicht auf den gesamten Film verstellen. Werke dieser Art haben meiner Meinung nach einiges an Narrenfreiheit, denn wer kann schon wirklich sagen, wie sich Menschen in solchen Situationen verhalten? Ich fürchte, so wie in richtig guten Filmen eher meist nicht. Außerdem ist die Disziplin einer Fake-Dokumentation nicht die einfachste. Nervtötende Dummbratzen gibt es im wahren Leben häufiger, als sympathische Zeitgenossen, welche mehr die Realität des Kinos bevölkern. Also sollte man darauf gefasst sein, erstere gerade in solchen Unternehmen anzutreffen. Hinsetzen, Hirn runterfahren, abwarten.
Ich persönlich stehe höllisch auf solche Geistermovies, da bin ich vielleicht auch einfach wohlwollender und sehr offen von Haus aus. So kam es dann, dass „das St. Francisville Experiment“ gegen Ende bei mir gar nicht mal so schief ging. Langsam, aber mit wachsendem Erfolg, wurden meine neuralgischen Punkte in dieser Hinsicht bedient und ich begann durchaus, mich in meinem dunklen Zimmerchen umzugucken. So ganz misslungen kann er also gar nicht sein. Was mich anfangs noch störte, zum Beispiel das völlig aufgeräumte saubere Haus, erwies sich, unbeabsichtigt oder nicht, eigentlich als ganz nützlich gegen Ende, wenn man nicht schon längst damit beschäftigt ist, hyperventilierend nach dem Haar in der Suppe zu tauchen. Da mag zwar mehr das begrenzte Budget Vater des Gedankens gewesen sein, aber was man hat, hat man. Hier beispielsweise, dass die paar wirklich schaurigen Winkel und Gänge dann besonders gruselten und nicht untergingen, da man sich nicht erst ausgiebig an derlei gewöhnen konnte. Ich meine, wenn man 90 Minuten durch ein unheimliches düsteres Haus gescheucht würde, fände man das ja schon nach 30 Minuten nicht mehr sonderlich unheimlich. Das komische Gebrabbel der jungen Leute, welches andernorts als ziemlich hohl empfunden wird, fand ich jetzt eigentlich ebenfalls so unpassend nicht. Nicht Oscar verdächtig, klar, aber gerade deswegen mit gewissem Wiedererkennungswert, der entweder hilft, den Zuschauer in die richtige Richtung zu manipulieren, oder ihn vergrault. Menschen in Angst labern gerne Scheiße, nur um die Stille auszumerzen. Die wenigsten können dabei Rilke zitieren. Ich fand dann aber auch einen Zopf in der Suppe, leider! Der Schlussgag war dann doch zu sehr dem „Blairwitch Project“ nachempfunden, was nach der ziemlich gelungenen Schlussphase sogar bei mir für ein wenig Ernüchterung in letzter Sekunde sorgte. Trotzdem, ich mag den Film. Vielleicht auch deswegen, weil er bei mir von Vornherein ein bisschen die Kategorie eines Amateurstreifens, bzw. Fanfilms besetzte. Und wäre er einer, wäre er ein ziemlich guter. Wenn man die Filme des Regisseurs auf der IMDb aufsucht, sieht man zwar, dass er jetzt nicht unbedingt ein Amateur ist, aber doch jemand, der sehr kleine Brötchen backt. Für einen Film mit nervenden Gesellen, ohne Musik und viel Kameragewackel habe ich mich dann doch irgendwann angenehm gegruselt. Wer behauptet, das alles leiste er nicht, der gibt mehr von sich preis, als vom „St. Francisville Experiment“. Und wer das Gegenteil behauptet natürlich ebenso. Das ist ja die verdammte Krux mit den Geschmäckern…

Fazit: noch lange kein „Blair Witch Project“, aber der nette kleine Versuch eines unverblümten Plagiats.

Bearbeitet von FakeShemp, 10. Oktober 2008, 13:38.

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Geschrieben 09. Oktober 2006, 13:06

(irgendwann um Halloween herum) – The Fog, USA 1980

Vieles dreht sich um den Sound. Carpenter gehört zu den paar Hanseln im Horrorgeschäft, die gerade das am besten verinnerlicht zu haben scheinen. Nicht nur Musik, auch Geräusche oder bizarre Klangkollagen wurden hier mal wieder sorgfältig konstruiert und überflügeln sogar manch visuelle Spielerei. Die Story von „The Fog“ ist handelsübliche Horrorware der gehobeneren Lagerfeuerklasse und bietet eine tolle Kulisse, damit ein ehemaliges Genie wie Carpenter gewohnt ökonomisch punkten kann. Logiklöcher fallen da nicht mal so ins Gewicht, beziehungsweise vermag das Wohlwollen sie selbst einigermaßen schlüssig zu schließen. Absolut begeistert bin ich nach wie vor von dem, was man auf die Ohrmuschel bekommt. Wie Carpenter in Stimmungen schwelgt, indem er Elemente zusammenbringt, die man, wenn man es nicht selbst ausprobierte, wohl nicht als adäquate Komposition erahnen würde, ist toll. Wer hätte je gedacht, dass gewöhnliches Radiogewäsch dem Grusel so gut auf die Beine helfen können?
Nach der hübschen Einleitung durch den alten Seebären am Lagerfeuer, dem große Kinderaugen gebannt folgen, wie das nun mal zu sein hat, bekommt man Eindrücke einer schlafenden kleinen amerikanischen Küstenstadt geboten, in denen sich erste zarte Absonderlichkeiten ereignen, schließlich feiert man seit Mitternacht ein denkwürdiges Ereignis. Leere Straßen, vereinzeltes noch arbeitendes Folk und ständiges Radiogedudel im Hintergrund ziehen den Zuschauer in ihren Bann. Schwer zu sagen, warum das so exzellent funktioniert, aber das tut es. Man kennt diese spezielle Stimmung vielleicht. In der Nacht spielen keine Orchester gruselige Stücke auf, wenn man mit dem Auto müde zum Zigarettenautomaten fährt, es spielt allenfalls das Radio schlaftrunken vor sich hin. Als Zuschauer weiß man aber, dass da etwas echt Fieses im Dunkeln erwacht, somit vermischen sich vertraute Gemütszustände rasch mit bösen Vorahnungen. Man braucht eben einen Link zum Geschehen und das erfüllt der Geistesblitz mit der Radio-Geräuschkulisse.
Nebel ist ein feiner Stoff, der Film hantiert ganz geschickt damit. Generell gibt es wieder einige Momente, die ein guter Grusler einfach braucht. Raum und Zeit erhalten mit der Radio-Frau im Leuchtturm eine nachvollziehbare Dimension. Mit ihr überblicken wir die Situation, oder glauben es zumindest, was ja schon reicht. Das ist schlicht und ergreifend ein guter Winkelzug. Viele Filme verlieren in meinen Augen genau dann, wenn sie schlampig mit den Dimensionen umgehen oder sie ganz vernachlässigen. Als Zuschauer sollte man schon eine Vorstellung vom Ort des Geschehens bekommen, sonst kann man da schlecht mit seiner Schrankwand einziehen. Dann ist Carpenter zuweilen ein wirklich exzellenter Erzähler. Absolut super ist für mich nach wie vor die Sequenz, wenn Father Malone der Bürgermeisterin (?) und ihrer Tippse aus dem Logbuch der grimmen Verschwörer vorliest, während wir zeitgleich erfahren, wie es Curtis und Atkins auf der Suche nach den vermissten Saufkumpanen auf hoher See ergeht. Wie sich das gegenseitig trägt und bestärkt, schließlich in einem netten Schock entlädt, ist schon fantastisch gemacht.
Trotz des beinahe ständigen Radiogejingles und -gedudels gibt es natürlich trotzdem einen typischen Soundtrack, der wunderbar minimalistisch, wie man das von Carpenter ja gewohnt ist, die kalte depressive Stimmung perfekt einrahmt. Man kann das Salz des kalten Meeres und des Windes irgendwie andauernd schmecken. Wohliges Frösteln lässt einen schon mal an einen dickeren Pullover denken, oder an eine gelbe Regenjacke, damit einen Gischt oder Nebel nicht nass machen.
Alles gipfelt in einem schönen klassischen Showdown in einer Kirche und auf dem Leuchtturm. Auch hier sollte man wieder auf die feine Geräuschkulisse achten. Visuelles erfährt seinen Ritterschlag erst durch den Sound. Eine runde Sache. Der Nebel zieht schließlich davon und man spürt selbst das nahende Morgengrauen, fühlt das Frösteln und den Raureif in den Wiesen. Morgenstund hat ihren eigenen Charakter. Man kann das schlecht beschreiben, aber Carpenter braucht das nicht, er lässt sie uns einfach spüren. Oder die tiefe Nacht, oder den melancholischen Nachmittag.
„The Fog“ ist ein unheimlicher Film, der mit seiner netten kleinen Horrormär einen perfekten Evergreen für Halloween bereitstellt. Ich würde ihn als glitzerndes Grusel-Bonbon bezeichnen. Er vereint Pulp mit inszenatorischer Finesse. Was dabei herausspringt gehört eben meistens mit zum Besten, was der alte Horroronkel im Schrank hat. Nichts für verquastete Gehirnjogger, aber ordentliche Hausmannskost für Testikel-Cineasten.

Bearbeitet von FakeShemp, 21. August 2008, 09:16.

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#386 FakeShemp

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Geschrieben 10. Oktober 2006, 22:30

Ich muss ja manchmal so eklige Dinge wie Hausarbeiten schreiben und auch so sollte man eine lesbare Schreibe haben. Gut, man kann aus einem Rasenmäher keinen Ferrari machen, aber ein gewisses Niveau sollte jeder erreichen können. Schreiben als Handwerk.

Ich möchte alle Leser meiner FTB-Einträge hiermit dazu einladen, mich zu schelten, wo es nur geht. Wenn ich blöde Eigenarten habe, Formulierungen, die einfach nicht gehen, dumme Angewohnheiten, schlechtes Deutsch, kaputte Rächdsreipunk oder was auch immer, bitte kopieren und im Kommentar-Thread rücksichtslos zerpflücken. Ich möchte hier auch mal was lernen! :P Könnte das für die Endphase an der Uni sicher gut brauchen.

Nicht nur die Schreibe als solches darf torpediert werden, wie sieht es mit meinen Gedankengängen aus? Versteht man halbwegs was ich da immer meine, oder geht mir jede klare Struktur ab? Drehe ich mich oft nur im Kreis und merkt man manchmal, wenn ich nichts zu sagen habe, dass ich es trotzdem tue?

Tipps und Tricks sind willkommen! Help! :uah:
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#387 FakeShemp

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Geschrieben 10. Oktober 2006, 22:41

Nicht nur glotzen, Korken, Tornhill! :D
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#388 FakeShemp

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Geschrieben 26. Oktober 2006, 22:44

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Wir leben im Land der Moralapostelweltmeister. Irgendwelche Soldaten-Spinner posen mit ollen vertrockneten Schädeln, den Tod auf das Widerlichste und Unredlichste verhöhnend, denn Todesangst will leider auch irgendwie bewältigt werden (was sich als Lesart zumindest anböte), und was machen die willigen Handlanger der Terroristen, sprich unsere Medien und Volkszertreter daraus? Eine Eierschaukel-Olympiade der kollektiven Entrüstung und Moral-Onanie. Nein, so etwas ist aber auch total rätselhaft und nicht nachzuvollziehen. Da kann nur der Teufel himself seine Klauen im Spiel haben! Die Deutschen sind eben, bis auf ein paar wenige Abschaummutanten, die Alleralleranständigsten überhaupt. Wenn Soldaten umkommen ist das nicht halb so schlimm, wie solche verwerflichen Machenschaften. Es sollen auch schon Menschen mit alten Echthaarperücken teuflischen transvestitischen Schabernack getrieben haben... Auch das ein klarer Fall von Leichenschändung. Pfui...! :immo:
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#389 FakeShemp

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Geschrieben 06. Dezember 2006, 15:18

Ich muss mal kurz kotzen. Hätte ich eine Schülerzeitung, würde ich folgendes darin veröffentlichen: :P

Amokläufe und Computerspiele gehören zusammen, wie Rap-Musik und dicke Goldkettchen. Es häufen sich die Vorfälle, schon wieder kündigte ein Schüler einen Amoklauf ausgerechnet im Internet beim Zocken an. Die Sache scheint damit immer klarer zu werden, Politiker und Jugendschützer haben offensichtlich Recht und die Eisscholle, auf der die Vernunft geparkt ist, schmilzt allmählich dahin. Ein seltsamer Trend ist da entstanden, eine Mode geradezu, die den Hysterikern nun auch noch zunehmend Recht zu geben scheint. Aber ich fürchte, es ist dann doch etwas anders. Die Schuld für diese neue beängstigende Mode tragen einmal mehr nicht so sehr Computerspiele, die nun plötzlich Amokläufer scheinbar wie am Fließband produzieren, denn Egoshooter gibt es schon seit Anfang der 90iger, den Trend in Deutschland aber erst seit ein paar Jahren. Diesen Schuh müssen sich längst jene Politiker und Medien anziehen, die es nicht lassen können, Egoshooter unaufhörlich mit Amokläufern in einem Atemzug zu nennen, ihre eigene paranoide Kreation so beständig mit dem Vorschlaghammer in das Bewusstsein labiler Jugendlicher zu hämmern, die dieses Konzept dann dankbar verinnerlichen. Die Bühne, die man ihnen bereitet, werden einige von ihnen schließlich betreten. Schon die Erfindung der Bezeichnung „Killerspiel“, ihr gebetsmühlenartiger unsachgemäßer Gebrauch vor allem, liefert das entsprechende fatale “Berufsbild“ in einer schmissigen Formel für solche, die den negativen Hype in ihrer Verlorenheit letztendlich anziehend finden und dann jenen nacheifern wollen, die die Hysterie und einseitige Desinformation unlängst zu modernen Ikonen des jüngsten Gerichtes hochstilisiert hat. "Frontal 21" sucht den Amok-Superstar. Es bleibt dabei, und wenn noch zwanzig Amokläufe folgen, nicht Computerspiele machen Menschen zu Mörder, eine Gesellschaft macht sie dazu, Lebensumstände und leider leider auch jene berichterstattenden Medien samt Politiker, deren eindimensional denkenden Elemente meistens sehr viel lauter schreien und es aufgrund der Komplexität des Themas mit ihren einfachen Formeln auch leichter haben, Gehör zu finden. Der erste Eindruck täuscht wie so oft, aber über einen solchen kommen Politiker, Medien und die Masse der Menschen meist nicht hinaus.
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Geschrieben 27. März 2007, 02:35

27.03.07 – Die Brut des Bösen, Deutschland 1979

Christian Anders ist nicht Bruce Lee. Wenn er sein Hemd herunterstreift, sieht er aus wie eine Zahnbürste mit sehr dünnem Stiel. Die Borsten hat er auf dem Kopf. Aber man kann nicht behaupten, dass er nicht durchtrainiert wäre. Ähnlich wie die Todeskralle ist er ein Hemd geflochten aus drahtigen Muskelsträngen, die ihn in die Lage versetzen, mit den Brustwarzen Seil zu springen. Das demonstriert Anders an einer Stelle auch eindrucksvoll. Gut dass man sich im Klaren darüber war, dass es sich um eine kraftstrotzende Demonstration ultimativer Körperbeherrschung handelte, sonst hätte jemand am Set den Notarzt bestellt oder den Elektriker. Jedenfalls ist Christian Anders ein Freak. Er steht hundertprozentig hinter seinem Projekt, bei dem er auch Regie führte und für das er den treibenden Soundtrack schmiedete. Die Musik ist wie der ganze Film. Mal ganz gut, mal brutal Scheiße..., aber immer großartig. Nach dem sechsten Schlaganfall gibt's da kein Halten mehr. Na ja..., also gut ist der Film eigentlich nie, aber die entwaffnende Ehrlichkeit und Hingabe des Regisseurs, sowie die Gewissheit, dass er zweifelsohne die großen cineastischen Vorbilder studiert hat, erteilen dem Werk in all seiner grandiosen Schisselichkeit doch irgendwie das Zertifikat dazugehören zu dürfen. Da erinnert mich Anders an Ed Wood. Mächtig neben der Spur, aber weit im grünen Bereich. Die Kämpfe sind nicht spektakulär, der Regisseur ist vermutlich der einzige, der Ahnung von der Materie hatte. Die imposanten Gegner hampeln mit ihren todbringenden Waffen durch die Arenen wie lobotomisierte Tanzbären und so sind die Prozesse, die Anders macht, meistens ziemlich kurz. Was will er auch zeigen gegen Gegner, die kaum laufen können? Dunja Rejter hat gar eine Sexszene mit dem Martial-Arts-Könner. Dort kann man ihre mit Pflastern abgeklebten Brustwarzen bewundern. Wie oft sie diese Szene wohl geprobt haben, wenn sich ihre Nippel an seinen Stahlbolzen blutig scheuerten...?
Der Showdown ist ein wahrer Endspurt. Der Hauptdarsteller rennt den ganzen Weg zu Fuß, um seine Feinde zu erledigen. Vorbei an Taxis, öffentlichen Verkehrsmitteln und nicht angeketteten Damenrädern. Er ist einzig getrieben vom Drang zu vergelten. Nochmal eben in einen Dornenbusch gehüpft, um das lästige Hemd in Fetzen zu reißen, herunter mit dem Fummel und nun beinahe unsichtbar, als schwebende blonde Perücke der Blutrache zum Endgegner gewetzt. Den kurz kaputt gehauen, letztes Standbild in der Luft, klassisch! "Macho Man" kann einpacken.
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