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FakeShemps Testikel-Kino - Filmforen.de - Seite 2

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FakeShemps Testikel-Kino


397 Antworten in diesem Thema

#31 FakeShemp

    Schlauer noch, als Sokrates! Zudem Anwalt schlechter Filme..

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Geschrieben 08. August 2003, 03:30

08.08.03 - La Casa Dalle Finestre Che Ridono, I 1976

Es wurde mal wieder Zeit für einen Film, der mir in all den Jahren sehr ans Herz gewachsen ist und der mit jedem Mal besser zu werden scheint. Es handelt sich hier um einen leisen, ganz ruhigen “Grusler“ erster Klasse. Gesehen habe ich ihn schon als Kind im Italien-Urlaub, in einem kleinen Städtchen am Po, dessen ländliche Umgebung der des Filmes ähnelt, was einen gewissen Bonus darstellt, den nicht jeder teilen kann, leider.... Da wir über 20 Jahre etwa zweimal pro Jahr unseren Urlaub dort verbrachten, fühle ich mich sehr heimisch in dem Film. Ich kenne die Menschen und die Gepflogenheiten ganz gut.
Um was geht es grob? Ein Restaurator kommt aus der Stadt in ein verträumtes italienisches Kaff, um in einer Kirche ein Fresko zu restaurieren, das eine makabere Szene zeigt: einen an den Händen aufgehängten jungen Mann, der mit blutenden Stichwunden übersät ist. Leider ist das Drumherum irgendwie übermalt worden, es gibt zwei größere Bereiche, die nicht mehr zu erkennen sind. Also macht sich der Restaurator an die Arbeit und schon bekommt er den ersten mysteriösen Anruf, der eindringlich an ihn appelliert, gefälligst die Finger von dem Fresko zu lassen. Doch er macht natürlich weiter. Nach und nach offenbaren sich ihm auf dem Kunstwerk zwei unheimliche Frauen, die wahrlich aussehen wie der Hölle entflohen, welche ihr Opfer mit großen Messern traktieren. Den Furien macht ihr blutiges Handwerk sichtlich Spaß. Es stellt sich zudem heraus, dass es in diesem Dorf einige Jahrzehnte früher mal einen wahnsinnigen Künstler gab, der wie besessen Menschen malte, die im Begriff waren zu sterben. Mehr verrate ich besser nicht...
Was ich an dem Film vor allem schätze ist seine idyllische Ruhe, in die das stückweise Erkennen einer furchtbaren Begebenheit immer weiter einbricht. Avati nutzt hier neben einer wirklich sehr schönen malerischen Bildsprache auch einen bemerkenswerten Gegensatz in der Musik. Einmal haben wir ein Liebesthema - denn natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte -, das schmerzhaft süßlich und naiv verträumt klingt. Im Gegensatz dazu werden die Momente der wachsenden Erkenntnis und der sich häufenden unheimlichen Ereignisse von einer selten schaurigen, wie simplen Melodie getragen, die einen noch im Schlaf verfolgt. Das ist wohl der wirkungsvollste Kniff.
Der Film gefällt mir mit jedem Mal besser, da man viele kleine nette Einfälle erst dann zu würdigen weiß, wenn man das schaurige Ende kennt. Damals (1976) war jenes sicher recht effektiv. Als Kind hat es mich tage- und nächtelang verfolgt, vor passender Kulisse sozusagen. Heute natürlich, nachdem nun jeder Thriller mit einem super unerwarteten Ende aufwarten muss, mag das einen nicht mehr umhauen..., doch ich genieße jedes Mal aufs Neue die wunderbar morbide Idee.
„La Casa...“ strahlt so eine bewusst forcierte naive Stimmung aus, die ihn ein bisschen wie ein Märchen anmuten lässt. Dort, wo das Kind in uns angesprochen wird, kann sich das Grauen denke ich noch am besten entfalten.
So, ich hoffe ich habe ein wenig Neugierde stiften können, für diesen kleinen feinen Klassiker des italienischen Horrorkinos. Ich halte ihn für ausgezeichnet und eine der empfehlenswertesten Alternativen zu den üblichen Verdächtigen, wie Argento und Co.. Für mich persönlich – aber ich bin natürlich mit meiner Urlaubs-Vergangenheit vorbelastet – gar einer der 10 besten italienischen Horrorfilme überhaupt, ein Licht, das einem wohl erst bei wiederholter Sichtung allmählich aufgeht. Die einfache Story mit ihrem grauslichen Geheimnis und ihrer Auflösung ist wirklich außerordentlich hübsch. Man muss nur etwas übrig haben für die leiseren Töne und darf keine Allergie besitzen gegen Filme mit eher geringem Budget. Und nicht nach dem ersten Sehen schon ein endgültiges Urteil fällen... Ordentlicher Grusel braucht keinen technischen Schnickschnack, wohl aber Finesse und mancher braucht dementsprechend auch erst einmal die passende Brille dafür. Deswegen wird so etwas wie „Casa“ heute wohl auch nicht mehr gedreht.

Bearbeitet von FakeShemp, 12. Oktober 2008, 21:37.

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#32 FakeShemp

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Geschrieben 09. August 2003, 04:22

09.08.03 - Nightwatch - Nachtwache, DK 1994

Was hat dieser Film mit einem beinahe abgezwickten Finger zu tun? Einiges. Zumindest wird er mich immer an einen Arbeitsunfall erinnern, der mir seinerzeit 2 Wochen Urlaub auf Schein einbrachte. Am selben Abend noch saß ich mit meinem dick eingewickelten Finger in einem Kino und voller Glückshormone wegen des unverhofften Urlaubs durfte ich mich auch noch über einen netten kleinen Film freuen, der damals einen Achtungserfolg hinlegte und durch die Medien relativ gehypt wurde. Ein Film aus Dänemark. Bis dahin hatte ich immer gedacht, da kämen nur lustige Kinderfilme her.... Mittlerweile wissen wir, dass die da drüben ziemlich geile Filme auch für erwachsene Kinder hinbekommen. So, und gerade eben hab’ ich endlich die beschissene DVD ausgepackt, um mir den mal wieder zu geben. Das „beschissen“ bezieht sich nicht auf den Film.
Die erste Hälfte ist sicher die gelungenere. Wir werden zu Martins neuem Studentenjob mitgenommen und begleiten ihn auf seinen ersten Kontrollgängen durch das Leichenhaus. Hier entwickeln sich die Stärken des Streifens. Der etwas arg ängstliche Neuling ist derart nervös, dass sich das leicht auf den Zuschauer überträgt. Eine wichtige Identifikationsfigur, ohne die ein guter Thriller oder Horrorfilm nicht richtig funktionieren kann. Der Kriminalplot wird zwar manchmal etwas dick aufgetragen, man darf sich über so manchen großen Zufall wundern..., aber das tut dem Film und seiner "formaldehydhaltigen" Atmosphäre keinen Abbruch. In erster Linie sind es die guten Schauspieler, vor allem Kim Bodnia ("In China essen sie Hunde") als Martins Draufgänger-Kumpel und Ulf Pilgaard als Inspektor Wörmer, die über kleine Schwächen hinwegsehen helfen, zum anderen eine ganze Menge an netter verspielter Ideen. Die Gestaltung der Charaktere ist recht gelungen und läd so unter anderem gut zum Legen falscher Fährten ein, oder dass man nachvollziehen kann, weshalb mancher von ihnen gar vor Selbstverstümmelung nicht zurückschreckt.
Mir gefällt der Film noch immer ausgesprochen gut. Damals hat er mich sogar derart "inspiriert", dass ich tatsächlich umherfragte, ob nicht jemand eine ähnlichen Job fürs Wochenende für mich wüsste. Im Gegensatz zu Martin, dem Schisser, hätte ich mich wahrscheinlich sehr wohl gefühlt! :D Doch so etwas gibt es wohl nur in Dänemark...
Ein optisch und darstellerisch sehr ansehnlicher Film, gespickt mit Einfällen, manchmal vielleicht ein wenig zu viel des Guten. Und Groschenroman-artige Storys sind eh nicht selten der beste Rohstoff für guten Filmhorror.... Nur an das Remake kann ich mich gar nicht mehr erinnern, obgleich ich drin war. Muss ja der Hammer gewesen sein... ;)

Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 11:02.

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#33 FakeShemp

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Geschrieben 10. August 2003, 04:56

10.08.03 - TERMINATOR 3 – Rebellion der Maschinen, USA/GB 2003

(Oder: Grüß' mir ein letztes Mal den Tag...)


In den ersten Minuten des Filmes dachte ich: Oh je! Die Terminatrix taugt nix, Arnies Sprüche wirken albern, wo ist die vertraute Musik? Wo das alte Feeling? Warum scheint da überall die Sonne...? Aber mit fortschreitender Handlung begann ich doch meinen Spaß zu haben. So albern finde ich diese Fortsetzung jetzt gar nicht mehr, im Nachhinein betrachtet. Arnie wirkt..., also ich meine der "Protector" wirkt ein wenig frustriert und aufgerieben, so als hätte John Connor seinem jüngeren Ich nur noch einen zweitklassigen Arnie aus dem Secondhandladen schicken können..., einen, dem sein alter Job als abgehalfterter Zuckerwatteverkäufer im Connor-Erlebnispark besser gefallen hat. Dieser mürrische Terminator kommt gänzlich anders rüber, als der in Teil zwei. Und genaugenommen ist es ja auch ein anderes Modell, also warum nicht. Das liefert einige drollige Gelegenheiten für feisten Schabernack.
Als nächstes tauchte bei mir die Frage auf, ob der dritte Film nicht hätte viel düsterer ausfallen müssen. So hatte ich mir einen solchen nämlich immer vorgestellt. Aber halt..., so weit sind wir ja noch nicht. Die Maschinen haben ja bisher gar nicht die Herrschaft übernommen, wir befinden uns nämlich noch immer erst am Vorabend des Weltunterganges. Drei Stunden davor, um spitzfindig zu sein. Also weshalb sollte schon alles in Düsternis versinken? Wie war das denn bei den Vorgängerfilmen? Der erste „Terminator“ war düster. Das Thema dort war allerdings auch die unbekannte Bedrohung, die Dinge waren noch diffus. Beim zweiten Teil ging es darum, die Abstammung des künftigen Messias mit Hilfe Arnies zu sichern, folglich nahm die Dunkelheit ein wenig ab, man hatte ja einen starken Verbündeten. Diesmal wird quasi der zweite Teil wiederholt, nur befinden wir uns jetzt ganz knapp vor der wirklich langen Dunkelheit. Und siehe da, es scheint noch einmal die Sonne. Irgendwie fällt auf, dass in dieser Fortsetzung der Tag eine wichtigere Rolle spielt als die Nacht. Womöglich weil es der wirklich letzte Tag ist, vor dem nuklearen Winter und noch Schlimmerem. So gesehen würde es auch Sinn machen, weshalb man von der alten Terminator-Musik den ganzen Film über nichts hört. Die würde womöglich diese Weltuntergangsstimmung, auf die man in den ersten beiden Filmen hin konditioniert wurde, einschleppen und damit diese beinahe mystische Ruhe vor dem Sturm ("Ruhe" passt eigentlich nicht so ganz ;) ) zerstören. Es ist, als wenn mit diesem Teil noch mal ein lichtes Spektakel heraufbeschworen wird, ein letztes ausgelassenes Zerstören und "Partymachen", bevor es dann wirklich und wahrhaftig Nacht wird. Das würde auch das Mehr an Humor erklären. Folgerichtig wird das alte Terminator-Thema nur im Abspann kurz angespielt, als Vorgriff auf „Terminator 4“? So zumindest könnte ich diesen dritten Teil für mich plausibel in das Gesamtkunstwerk einordnen.
Die T-X gefiel mir eigentlich mit der Zeit auch immer besser. Der Tod kann ja so sexy sein! Die Maschinen der Zukunft haben ebenfalls gelernt, dass man es mit Sexappeal im Leben am weitesten bringt, das ist nur logisch und konsequent. Das kommt natürlich besonders gut bei einer direkten handfesten Auseinandersetzung mit Arnie, wenn diese geile Eisenbraut mit ihm den Boden wischt und diverse Wände einreißt. Das ist wahrlich nicht schlecht.... Und das Ende gefiel mir dann auch besonders gut. Kein Happyend, nur ein Etappensieg mit bitterem Beigeschmack. Welch zynischen Schabernack man hier mit uns treibt, sehr schön! Damit erlangt diese Fortsetzung auch wieder genug des nötigen Ernstes zurück und weiß wirklich zu verblüffen. Aber vor allem wurde wieder mächtig die Einrissbirne geschwungen, und das ist doch eh zum wichtigsten Bestandteil geworden, oder?
Ich muss immer wieder feststellen, dass ich echt eine Schwäche für Reiseabenteuer habe. Ich werde derer einfach nie überdrüssig. Auf der Flucht vor irgendwas, das ist sowas von elektrisierend für mich. Ob "Terminator", "Hitcher", "Das Boot" oder sogar "The Langoliers" :P .... Und gerade "Terminator 3 " bedient dieses Bedürfnis auf vortreffliche Weise. Also in meinem Fall jetzt. Mir gefällt er mittlerweile sogar besser als Teil 2, obwohl ich rational irgendwo noch immer ahne, dass er das eigentlich nicht dürfte.... Um es mir jetzt noch vollständig zu verscherzen muss ich gestehen, dass Teil 3 bis dato gar mein Lieblings-Action-Blockbuster überhaupt geworden ist, auch wenn ich weiß, dass es wohl Besseres aus der Sparte gibt...

Teil 1: Unbekannte Bedrohung, Situation diffus => Stimmung düster.
Teil 2: Situation vertraut, Hilfe durch starken Arnie => Stimmung "heller".
Teil 3: Der letzte Tag => alles ist betont hell und sogar etwas heiter. Ein würdiger Abschied…
Teil 4: Finsternis…? Mal gucken…

Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 11:07.

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#34 FakeShemp

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Geschrieben 11. August 2003, 01:18

10.08.03 – Die Blume des Bösen, FR 2003

Seelische Abgründe, Intrigen und Austern...
Chabrols Stil gefällt, wenn ich auch nicht genau sagen kann warum. Wie immer ertappe ich mich bei seinen Filmen, irgendwann nicht mehr so sehr auf die eigentliche Handlung zu achten, sondern mehr auf die Inszenierung. Unter meinem Sitz vernahm ich leise das zufriedene Grummeln Hitchcocks und Truffauts. Der schönste Moment war für mich der, als Michèle und ihre Tante plötzlich auf der Treppe sitzend laut zu lachen anfangen, kurz vor Schluss. Die alltägliche Banalität des Tötens also mal wieder. Langsam wird’s Zeit, meine alten Chabrol-Mitschnitte hervorkramen. Einen Nachteil haben französische Filme allerdings. Sie machen Appetit! Ob die Aral-Tankstelle Austern im Sortiment hat...? :haeh:
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Geschrieben 11. August 2003, 19:01

11.08.03 – In China Essen Sie Hunde, DK 1999

Vor kurzem sah ich die abgedrehte "Fortsetzung" („Old Men In New Cars“) zu „ICESH“. Anlass genug, mir letzteren mal wieder anzuschauen. Eigentlich dürfte es ja keine Fortsetzung mehr geben, nach dem "biblischen" Ende des Vorgängers. Da aber eh alles irgendwo nur ein heftiger Spaß ist und die Fortsetzung diesbezüglich noch einige klamaukige Schritte weitergeht, ist es nicht sonderlich von Belang.
„ICESH“ ist ein richtig böser Film, bei dem mich lediglich die aufgezwungene Rahmenhandlung etwas störte. Ich meine die Sache mit dem mysteriösen Herrn und dem Teufel in der Bar, in der es dann zum Showdown kommt. Die Idee an sich ist ja nicht schlecht, aber die Art der Inszenierung wirkte irgendwie unpassend, bzw. wollten Rahmenhandlung und Haupthandlung imho nicht stimmig zusammengehen. Aber es ist nicht weiter schlimm.
Allen voran ist es Kim („Nenn mich nie wieder Psychopath!“) Bodnia, von dem die Schauwerte des Filmes ausgehen, sieht man mal von den zünftigen Actioneinlagen ab. Wie er Kaltblütigkeit und Verletzbarkeit in seinem kargen Spiel vereinigt, ist bemerkenswert. Und wie immer auch hier die Erkenntnis, dass ein guter Schauspieler mit einem Minimum an Aktionen und Mimik auskommt. Der Film ist zum Teil recht derb, manchmal will einem das Lachen im Halse steckenbleiben.
Harald (Bodnia) ist ein richtig harter Knochen, dessen einzige Lebensmottos zu sein scheinen: „Lass Dir von niemandem ans Bein pinkeln!“, „Nicht nachdenken, tue es!“ und „Nur ein toter Vuk ist ein guter Vuk!“. Dass da kein Auge trocken und kein Magazin voll bleibt, liegt auf der Hand. Nicht wenige zahlen mit ihrem Leben oder mit ihrer Gesundheit, wenn der große Bruder dem kleinen Bruder unter die Arme greift und dabei nebenbei für dessen "Reifungsprozess" Richtung Klapsmühle sorgt. Am Ende scheint der kleine Bruder sein psychopatisches Vorbild gar noch zu übertreffen. Logisch, denn nach so vielen Toten muss jedes moralische Empfinden irgendwann absterben. Und ist das erst mal begraben, lebt es sich schon unbeschwerter, natürlich mit einem bleibenden Knacks für die Ewigkeit.
Ulkig ist neben den beiden Köchen die Figur des Vuk, eines serbischen illegalen Einwanderers, der irgendwie mit zum Klan gehört, aber in erster Linie für Hausmeistertätigkeiten zuständig ist. Und nebenbei, gegen seinen Willen, muss er auch noch die Drecksarbeit für die Kleinganoven erledigen. Harald, zudem Rassist, lässt ihm keine andere Wahl. Der arme Kerl soll den Geldtransporter rammen, er wird in die Luft gesprengt, erschossen..., doch dafür gebührt ihm dann auch die vollständige Verachtung Haralds, der ihm noch nicht mal seinen Anteil an der Beute auszahlen will. Er solle doch froh sein, dass er Arbeit habe...! Mit der stoischen Ruhe des hoffnungslos Unterbelichteten schluckt Vuk geduldig jede Unverfrorenheit. Nur seine serbischen Verwandten, eine Gruppe schlagfertiger Hooligans, machen sich langsam Sorgen um ihn... ;)

Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 11:11.

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Geschrieben 12. August 2003, 02:31

12.08.03 – Aura, USA/I 1993

Mit diesem Werk aus des Meisters Dolchspitze habe ich mich nie so recht anfreunden können. Vor ca. 10 Jahren hat es mich sogar ziemlich enttäuscht, denn mit „Aura“ begann eine neue Schaffensphase in der Arbeit Argentos, an die ich mich noch nicht hatte gewöhnen können. Dabei gibt es sehr viele äußerst gelungene Momente in diesem Film und hat mich denn zuvor so manche Unzulänglichkeit gestört? Vielleicht ist es der “Look“ von „Aura“, der alles in allem mehr “seriös“ wirkt, auch die darstellerischen Leistungen wirken gereift, im Vergleich zu früher. Das lenkt möglicherweise zu sehr ab von dieser sonst so artifiziellen, dunklen Selenwelt des Herrn Argento, erzeugt unter Umständen falsche Erwartungen. In einem luziden Albtraum müssen die Gesetze der Logik nicht immer greifen. Aber wie ein böser Traum funktioniert "Aura" irgendwie nicht, und schon beginnen mich die Ungereimtheiten zu nerven. Abgetrennte sprechende Köpfe beispielsweise. Optisch ist der Film gewohnt "groß", auch die Musik vermittelt mit den Bildern eine höchst seltsame Stimmung, die mir sehr gefällt. Aber wie gesagt, manches, das sonst funktioniert hätte, scheitert meiner Meinung nach am wohl amerikanischen, “qualitätsorientierten“ Einfluss, der dem Film eine zu große Bodenständigkeit aufzwingt, unter deren Gravitation sich die Tore zum Traum(a)land nicht so recht öffnen wollen, trotz des superben Schlusses. Was hätte das unter Umständen für ein Film sein können, hätte Argento ihn 10 Jahre früher gedreht, im Land der Nudeln...
Das ist natürlich nur reine Spekulation..., sprich mein eigener Reim auf die Angelegenheit. Eines kann ich zumindest sagen. Heute, nach dem dritten oder vierten Mal, dass ich den Film überhaupt gesehen habe, gefiel er mir bisher am besten. Vielleicht noch 10 oder 15 weitere Sichtungen und ich schreie “Meisterwerk!“... ;)

Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 11:13.

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Geschrieben 13. August 2003, 15:36

13.08.03 – Below, USA 2002

Ich habe eine Schwäche für U-Bootfilme (bzw. Reiseabenteuer), die in der Zeit des II. Weltkrieges spielen. Die klaustrophobische Atmosphäre, die Technik von damals..., diese Mischung aus Wahnsinn und “Abenteuer“. Wie in einem vorsintflutlichen Raumschiff tuckert man durch die eiskalten Tiefen, wagt einen scheuen Blick durch das Periskop, lauscht dem gespenstischen Sonar, gleitet mit abgestellten Motoren schleichend dahin - den Atem anhaltend..., oder sinkt hinab in die schwarze Tiefe, bis einem die Messinstrumente um die Ohren fliegen und der Stahl zu kreischen beginnt.... Wenn es das alles nicht tatsächlich gegeben hätte, ein Horrorautor hätte es sich für seine Belange nicht besser zusammenspinnen können.
„Below“ ist ein Horrorfilm, der sich dieser Kulisse bedient. So ganz zufrieden bin ich mit dem Film allerdings nicht. Für meinen Geschmack wird zu schnell und offensichtlich auf dem Gespenster-Motiv herumgeritten. Dabei scheinen es anfangs tatsächlich nur Wahnvorstellungen zu sein, die man der beengten Situation anhängen könnte. Aber die Mittel zur Erzeugung des Horrors sind dann doch ein wenig plakativ, wie man es sich halt von einem gewöhnlichen Popcorn-Schocker erwarten darf. Hätte mir etwas mehr Psycho-Horror und Finesse gewünscht. Länger anhaltende Ungewissheit, etc.. Der Name Darren Aronofsky, der mit am Drehbuch schrieb, ließ meine Erwartungen womöglich etwas zu hoch schießen. Andererseits ist der Film durchaus okay. Es gibt einige sehr spannende Sequenzen. Schocken können die Japaner mittlerweile allerdings besser. Habe in letzter Zeit womöglich zu viele Japan-Schocker (Ring, Kairo,...) gesehen, kein Wunder, dass mir „Below“ in dieser Hinsicht eher etwas schwächlich vorkam. Na, ein paar Mal zuckt man schon zusammen... ;) In erster Linie gefiel mir der “raue“ Stil von „Below“, fernab von Schmalz oder Superheldentum. Geradliniger Unterwasser-Horror, durchaus sehenswert.

Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 11:16.

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Geschrieben 16. August 2003, 04:33

15.08.03 – TERMINATOR 2 – Judgment Day, USA 1991

Heute für rund 12 € beim Müller in Erlangen mitgenommen. Wurde ja auch langsam mal Zeit. Viel Bonus-Zeugs und zusätzliche Szenen. Nach dem Nachhausekommen gleich reingezogen, hab den Film nämlich schon seit mindestens sieben oder acht Jahren nicht mehr am Stück gesehen. Zum ersten mal in englischer Sprachfassung. Wohltuender Ösi-Slang, so muss das sein! Seltsam, wie die Stimme jemanden total verändert. Ich weiß jetzt, dass ich die deutsche Stimme von Arnie nicht mehr brauche. ;)
Der Film macht Spaß, keine Frage..., obgleich er einige Klassen unterhalb des unerreichten „Terminator 1“ rangiert. Die Fortsetzung will ein Spektakel sein, mehr noch als ihr Vorgänger. Auf dem Kult, der mit dem ersten erschaffen wurde, wird sich nun selbstsicher ausgeruht, man sucht verstärkt nach den Sympathien eines breiteren Publikums, indem man nun sogar die Humorschraube tüchtig anzieht..., alles wirkt eher wie ein Terminator-Fankonvent mit Stuntshow und Feuerwerk. Cooler Arnie, coole Action, coole Gags, coole Effekte…, kurz ein Mythos feiert sich selbst. Doch das Potential wird leider größtenteils verschenkt! Nicht das Hit-Potential, wohlgemerkt. Eher so das Potential, einen weiteren richtigen Filmklassiker zu kredenzen, nicht nur einen Action- und SFX-Klassiker. Aufgrund von letzterem wird er seinen Vorgänger womöglich aber überleben. Die meisten denken heute schon zunächst an den zweiten Teil, wenn jemand „Terminator“ sagt, fürchte ich.
Das Potential ist jedoch vielversprechend und somit wechseln sich tolle Momente mit Zugeständnissen an ein einfach gestricktes Action-Publikum ab. Je größer die Masse, desto einfacher das "Strickmuster" im Schnittpunkt der Geschmäcker. Manchmal wirkt Arnie wie eine regelrechte Karikatur des Monstrums, das er einmal war. Klar, er ist ja nun auch der Gute, der Beschützer. Das Lächerliche dabei ist aber leider seine fortschreitende "Menschwerdung". Mal davon abgesehen, dass Arnie den Terminator ohnehin eigentlich nicht sonderlich gut spielt (*Pingelichkeitsmodusaus*), da er viel zu oft menschliche Regungen zeigt (aus Versehen), wirken sein moderates Gelaber und Gefrage zunehmend albern. Er hätte Maschine bleiben sollen. Eine zwielichtige, wortkarge, monströse Maschine, die eben jetzt auf das Beschützen der Connors programmiert ist, fertig. Was für suspensereiche Augenblicke hätten da entstehen können. Etwa die Phase des langsamen "Vertrauenfassens", ohne jemals wirklich sicher sein zu können, dass Arnie nicht doch plötzlich wieder seine alte Programmierung aktiviert. In der Fortsetzung ist dieses Kapitel viel zu schnell abgeschlossen. Welch dramatische Möglichkeiten hätten in der Situation Johns gesteckt, der in Arnie eine Vaterfigur sucht, aber an dessen kalter Emotionslosigkeit scheitert. Düster hätte das alles sein müssen, wie im ersten Teil. Weniger lustig, sondern kalt und rau. Na ja..., aber es hat nicht sollen sein. Gegeben hat man uns ein familienfreundliches Spektakel, mit zum Teil fantastischen Szenen und Momenten.
Der T-1000 ist eine Schau und hat die atmosphärisch dichtesten und besten Auftritte. Linda Hamilton ist ebenfalls fantastisch, wenn sie auch das Drehbuch manchmal dummes Zeug labern lässt. Etwa ihre Gedanken, als sie John mit Arnie herumalbern sieht. „Bla...Bla..., und ich weiß, dass er John nie im Stich lassen würde..., Bla...Bla...“. Manchmal ist „Terminator 2“ einfach unglaublich Scheiße! :D Dafür sind ihre Ausraster in der Anstalt wieder der helle Wahnsinn. Nun, wenigstens einer muss schließlich schauspielern können.... In der Extended-Fassung gibt es am Anfang diesen Traum, wo ihr Kyle erscheint, der zu Recht aus der alten Version flog. Der Fluch des Extendend-Geschäfts.... Dass man so eine beschissene Szene überhaupt dreht, zeigt schon die manchmal unglaublich kindischen Anwandlungen seines Machers. Da müssen sich einem doch bereits beim Drehbuchlesen die Sackhaare aufstellen! Kurze Rede, langer Sinn, ich finde, dass „Terminator 2“ gewissermaßen ein Rundumschlag ist. Mal sehr gut und mal vor Selbstbewusstsein strotzender Trash..., mal nah am Potential und dann wieder einfach nur coole Action.

In der „Extended“-Version ist da auch diese Szene, in der Arnie ein Lächeln versucht. Großartig! Wenn man sich endlich damit abgefunden hat, dass das eigentliche Potential dahin ist (und das habe ich!), ein wunderbarer Moment!

Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 11:21.

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#39 FakeShemp

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Geschrieben 16. August 2003, 04:49

16.08.03 – Nicht Auflegen, USA 2002

81 Minuten mitreißendes Kino ohne Schnörksel und Kitsch. Ein raffiniertes Kammerspiel, das nicht eine Sekunde langweilig wird. Spannend erzählt in bester Hitchcock-Tradition. War es nicht Hitch, der mal einen Film drehen wollte, der nur in einer Telefonzelle spielt?

Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 11:22.

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#40 FakeShemp

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Geschrieben 20. August 2003, 14:17

20.08.03 – Lord Of Illusions, USA 1995

Imho Clive Barkers zweitbester Film als Regisseur. Handwerklich betrachtet, also unabhängig vom Kultpotential eines Stoffes, wahrscheinlich sogar seine beste Arbeit im Regiestuhl. Viel hat er ja bisher leider nicht gemacht, also muss das noch nichts heißen..., aber „LOI“ gefällt mir verdammt gut. Diese elegante Verquickung einer Hardboiled-Detektivgeschichte mit Fantasy-Elementen und klassischem Horror ist in meinen Augen eine runde Angelegenheit. Die Welt der Illusionen und der Magie werden zu einer reizvollen, wie cleveren Handlung verwoben. Ich will nicht spoilern, deswegen verkneife ich mir eine genauere Beschreibung der Story.
Was mir besonders gut gefällt ist diese allgegenwärtige Atmosphäre einer bevorstehenden Niederkunft des Bösen, in deren Schatten die Verwirrspiele um Illusionen und wahre Zaubereien stattfinden. Die Darsteller sind allesamt hervorragend und zum Teil natürlich recht klischeehaft angelegt. Hier der toughe Detektiv mit allen zu erwartenden Marotten..., dort der gebrochene Zauberer, nebst Bilderbuch-Illusionisten. Und das ist für so eine Art von "Genreverschmelzung" auch genau richtig. Beste Unterhaltung mit einer sehr dichten Atmosphäre, die sich bis zum faszinierenden Finale steigert. Der perfekt sitzenden Musik von Simon Boswell gebühren dabei mindestens 50% des Verdienstes, was die Wirkung von „LOI“ angeht.
Obgleich ich den Film gestern (eigentlich kurz nach Mitternacht) gesehen habe, höre ich im Kopf noch immer dieses wunderbar melancholische Saxophon-Thema (sollte ich mich zwecks des Saxophons irren…, ich bin kein Musiker ;) ).
Vermutlich sind es die eher altmodischen Zutaten, die den Film nicht für jeden Horror-Freak attraktiv machen. Aber mir gefällt altmodisch!
Die "Schraubenmaske", die dem bösen Zauberer Nix aufgesetzt wird, eigentlich die ganze Szene mit seiner Hinrichtung und Auferstehung irgendwie..., soll sicher eine Hommage an Bavas „Black Sunday“ sein. Irgendwo habe ich das entweder sogar mal gelesen, oder es wird im Audiokommentar gesagt, den ich mir schon vor längerer Zeit angehört habe. Aber das fällt einem auch so auf. Sehr schön...!

Ein Film der einem beim zweiter Sichtung sicher besser gefällt, da man vielen netten Einfällen beim ersten "Durchgang" noch keine Beachtung schenkt...

Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 11:25.

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#41 FakeShemp

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Geschrieben 22. August 2003, 16:02

21.08.03 – TERMINATOR, USA 1984

Camerons kerniger Geniestreich, ehrlich und ohne störenden Tiefgang. Wenn, dann wird der lediglich mittels des actiongeladenen Geschehens rudimentär transportiert, die „Weshalbs“ und „Warums“ erfahren allenfalls eine Aufklärung mitten im Gerangel – mit wenigen Worten, während die mit Blei geschwängerte Luft kaum Zeit zum Atmen lässt. Keine komplizierten Kapriolen oder etwa eine tiefschürfende Auslotung des Themas..., dafür ist keine Zeit. Sarah Connor wird einfach hinein gerissen ins Geschehen, genau wie der Zuschauer. Die dürftigen Informationen um die drohende Zukunft und die Aufgabenverteilung reichen, der Rest ist Action in einem Ambiente, wie es für die 80er sicher wegweisend war. Ich denke zwei Filme haben das Action/Sci-Fi-Genre, wie es heute ist, maßgeblich geprägt. Ridley Scotts „ALIEN“ und Camerons „TERMINATOR“. Mit seiner kindlichen Freude am Zeigen und Zerstören ist er jedenfalls bestes Testikel-Kino. Manchmal wirkt er ungeschliffen..., er vermag nicht immer zu verbergen, dass er der erste richtige Film Camerons ist, aber das macht diesen kleinen Film und großen Klassiker nur sympathischer!

Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 11:29.

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Geschrieben 22. August 2003, 16:24

21.08.03 – ALIENS – Die Rückkehr, USA 1986

Supergeiler Monsterfilm, der mich auch heute noch verblüfft. Und nicht ein CGI-Pixel..., alles ist gutes altes Handwerk. Cameron hat eigentlich etwas sehr Erstaunliches geschafft. Er nahm Ridley Scotts wegweisenden „ALIEN“, extrahierte alle faszinierenden Aspekte und verfrachtete diese erfolgreich in ein sehr action-, sowie spannungsgeladenes Spektakel, bei dem wieder Camerons eher kindliche Freude am Thema dominiert. Da bleiben zwar die feineren “freudschen“ Untertöne des ersten Teiles etwas auf der Strecke, aber der Unterhaltungswert ist immens. Camerons Einfallsreichtum sprüht, wenn es darum geht, uns mit haarsträubenden Situationen zu konfrontieren. Stan Winstons Aliens sehen phantastisch aus und sind perfekt animiert. Und wenn Ripley der Königin mittels Roboter ein paar Watschen einschenkt, spüren wir zwar hier spätestens wieder den “American Way Of Action“, aber geil ist es trotzdem. :D. Eigentlich ein Exploiter des Originals, aber selbst schon ein Klassiker und einfach verdammt gut gemacht. Damals im Kino der schiere Wahnsinn...

Bearbeitet von FakeShemp, 24. März 2009, 20:27.

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Geschrieben 25. August 2003, 00:33

24.08.03 – CONAN Der Barbar, USA 1982

Schöne Bilder, exzellenter Score und mal wieder die Erkenntnis, dass ein guter Film nicht unbedingt viel Handlung braucht. Das Werk kommt daher wie Conan selbst, was das Konzept aufgehen lässt. Der simple Erzählstil trägt schlicht zu dessen Charakterisierung bei. Nämlich dadurch, dass er uns quasi die Geschichte auf Conans Niveau näher bringt. So hätte wohl der Barbar selbst seine Lebensgeschichte verfilmt. Mit viel Leidenschaft, aber ohne große Worte und alles im Rahmen seines kindlichen Horizonts, denn nichts anderes ist er, als ein großes Kind. Deswegen muss ich dem Film jetzt einfach den Status eines Meisterwerks attestieren, weil hier ausnahmsweise mal der ganze naive Duktus der Story dem titelgebenden Helden “Eingeweide“ verleiht, also wohl ein bewusst gewähltes Stilmittel zu sein scheint, das perfekt funktioniert. Aus dieser Naivität heraus - da konsequent und selbstbewusst eingesetzt - erwächst schon bald eine große sinnliche Kraft und ein Reiz, dem man sich (als Mann ;) ) nur schwer entziehen kann. Womöglich weil er uns im wahrsten Sinne des Wortes, bei geschickter Umgehung jedweder “intellektueller“ Instinkt-Hemmer, an den Eiern packt. :eek: Wir Männer wollen ja nur das im Grunde: Vögeln, Saufen, Klauen, Erobern, Töten, und mit den Händen fressen...! Die ollen Weiber haben uns doch erst zivilisiert, mit ihrem ständigen Genörgel! :mad: Danke Conan! :P

Ein Musterbeispiel für bestes niveauvolles Testikel-Kino.

Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 11:33.

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Geschrieben 25. August 2003, 21:57

24.08.03 – CONAN Der Zerstörer, USA 1984

Ähm ja...

Also...

Okay..., die Musik ist gut...! ;) Conan, nach seinem Harvard-Abschluss in Psychologie und Häuten rennt oder reitet durch die Kulissen, diesmal als solche meist zu erkennen (fauler Zauber?), und wirkt nun ein wenig wie John Rambos arischer Halbbruder, auch dank der selben Synchronstimme. War „Conan Der Barbar“ der, sagen wir „2001“ der Fantasy, kommt mir „Der Zerstörer“ eher wie „Spaceballs“ vor. Alles, aber auch alles Schöne und Runde des ersten Films ist verloren gegangen. Obgleich viel gezaubert wird, fehlt die Magie. Die beiden Teile trennen Welten. Trotzdem, für einen bierseligen Abend reicht der Trash gerade noch. Allerdings dachte ich ständig bei mir, welch Verschwendung von Musik und Grace Jones...

Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 11:34.

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Geschrieben 27. August 2003, 21:44

26.08.03 – HANNIBAL, UK/USA 2001

Wegen der hübsch kranken Einfälle, serviert auf einem Silbertablett in geschmackvollem Ambiente, kam wenigstens ich auf meine Kosten, im Gegensatz zu manchem Kritiker. Mir gefällt diese Fortsetzung zum „Lämmerschweigen“ ganz gut. Da der Film hauptsächlich in Florenz spielt, hat das ganze ein gewisses kultiviertes "Aroma", das speziell mir mundet. Alles ist Hannibal. Hannibal isst alles.... Anders als beim Vorgänger haben wir hier weniger einen Thriller, als das morbide Lifestyle-Gemälde eines kranken Genies. Es sind die Nebensächlichkeiten, die mir gefallen. Etwa wenn Inspektor Pazzi mit einer alten Darstellung konfrontiert wird, die einen seiner Vorfahren zeigt, der brutal hingerichtet wurde und ihn kurz darauf dasselbe Schicksal ereilt. Solche Grüße aus der Vergangenheit wissen mir stets zu gefallen. Eigentlich besteht der Film nur aus netten Nebensächlichkeiten (so sie denn den Geschmack des einzelnen treffen), denn die Handlung ist recht geradlinig, ohne große Besonderheiten. Das magere Handlungsskelett wird aber mit umso "schöneren" Geschmacklosigkeiten aufgepäppelt, so dass am Schluss eine anständige Freakshow bei rumkommt. Wenn der Film gefällt, dann wohl hauptsächlich wegen Hopkins und nur solchen Leuten, die sich gerne auch mal einfach durch Bilder und Stimmungen unterhalten lassen. Gerade weil die Story simpel und beschaulich ist, kann sich Hannibal als "Sir Monstrosität" so schön breitmachen, in unseren leckeren Gehirnen... Eingefügtes Bild

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Geschrieben 28. August 2003, 21:30

28.08.03 – God's Army, USA 1995

Ja ja, so klerikales Zeug mal wieder, da hat man ja leichtes Spiel bei mir...! ;) Das interessanteste Kapitel der Bibel ist uns also vorenthalten worden, wieder mal typisch. Obgleich in dem Film so gut wie keine Spannung aufkommt, weil alles irgendwie dahinplätschert, entsteht doch Faszination dank des Themas und der gut besetzten Engels-Riege. Ich hoffe, die Fortsetzungen taugen auch etwas, weil die hab’ ich noch nicht gesehen, und die Chancen stehen gut, dass sich das ändert...

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Geschrieben 30. August 2003, 01:12

29.08.03 – Bringing Out The Dead, USA 1999

Mir fällt jetzt nicht viel dazu ein, außer dass ich ihn extrem unterhaltsam fand. Ein eigentlich trauriger Film, bei dem ich dauernd lachen oder schmunzeln musste. Hinter dem Galgenhumor lauert natürlich die bittere Pille des Lebens. Nachdenklichkeit macht sich zuweilen breit. Die nächtlichen Straßen New Yorks glühen förmlich, was die Übernächtigung Franks gut rüber bringt. Stets am Rande des Zusammenbruchs, gegen Halluzinationen ankämpfend - verursacht durch Schuldgefühle, Selbstzweifel und Schlafmangel – tut er seinen Job so pflichtbewusst, dass er nicht aktiv ans Hinschmeißen denken kann. Seine einzige Hoffnung ist, endlich gekündigt zu werden. Doch sein elender Vorgesetzter wirft niemanden raus, da kann Frank noch so oft mit der Faust auf den Tisch hauen. Manchmal weiß man als Zuschauer selbst nicht mehr, was Realität ist und was Hirngespinst. Zuweilen geht es recht surreal zu, Albtraum und Realität mischen sich. Dieser Frank sollte wirklich dringend mal ausschlafen. Einer der wenigen Filme, in denen mir Cage sehr gut gefällt. Überhaupt ein sehr guter Film!

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#48 FakeShemp

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Geschrieben 30. August 2003, 18:24

30.08.03 – Friday the 13th Part VI: Jason Lives, USA 1986

Hab ihn mir von jemandem ausgeliehen. Der Film lachte mich so freundlich an, da hab ich kurz entschlossen gesagt, mitkommen!
Lang ist’s her. Irgendwann Ende der 80iger oder Anfang 90iger hab ich ihn das letzte Mal gesehen. Als Jugendlicher fand ich die Friday-Filme natürlich cool, später fand ich sie nur noch spaßig, aber dumm..., und heute kommt zu dem „spaßig, aber dumm“ noch ein Nostalgiebonus hinzu. Als alter Sack hab ich das Kasperletheater sehr genossen, wobei ich denke, dass dieser Teil zwar relativ sauber inszeniert wurde, dadurch fehlt ihm aber das Flair der älteren Filme, obgleich die davor auch nicht alle gut waren. Einige Szenen gefielen mir trotzdem und ein Augenzwinkern lädt öfter mal zum Kichern ein. Tja..., „Friday VI“ ist wie eine Tüte Popcorn mit Ketchup.

Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 11:40.

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Geschrieben 01. September 2003, 18:29

01.09.03 – Bruiser, USA/FR 2000

Nachdem ich gestern während der ersten Sichtung friedlich entschlummert bin, heute Morgen ein zweiter Anlauf, diesmal mit Erfolg. Ich hab ja schon viel Schlechtes und Vernichtendes über den Film lesen dürfen und somit war ich auf alles gefasst. Üble Nachrede kann auch von Vorteil sein. Hätte ich unvorbereitet das Vergnügen gehabt, möglicherweise wäre die Enttäuschung groß gewesen. Aber mir gefiel er, auf seine eigenwillige und “unfertige“ Weise. „Bruiser“ hat was, fragt mich nicht was. Für 8 € jedenfalls genug.

Was ich mich gerade frage ist, ob seine Kritiker wohl geneigt gewesen wären, mehr in dem Film zu sehen, wenn er lediglich mehr Action und Blut geliefert hätte...

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Geschrieben 01. September 2003, 22:26

01.09.03 – Blutiger Freitag, BRD/Italien 1972

Von solchen Schnäppchen träumt man gemeinhin. Diesen Kracher gibt es zurzeit für 5 € und selten habe ich so wenig so gut investiert! Wir haben hier ein opulentes rüdes Gangsterdrama mit unglaublichen Augenblicken, wenn man bedenkt, von wann der Film ist und woher er stammt.
Raimund Harmstorf gibt einen wahrhaft harten Knochen, der mit seinen Kollegen eine Bank überfällt und schließlich samt Geiseln flüchtet. Dabei geht natürlich einiges zu Bruch und nicht wenige gehen drauf. Auch lehrt man uns, was zu tun ist, wenn man mal eben den Detonationsradius einer Handgranate eindämmen will. Einfach draufgelegt, auf den Knallfrosch und die Zähne zusammengebissen…. In bester Fulci-Manier zerlegt es dabei einen aufopferungsvollen Polizisten, dass einem die Büchsenravioli rückwärts aus dem Gesicht purzeln. Ebenfalls schön die Meinungsumfrage auf offener Straße zum Thema „Todesstrafe“ in der Mitte des Films, als ein Radioreporter live vom Tatort des Banküberfalls berichtet und die Schaulustigen befragt. Ein Profit witternder Würstchenverkäufer darf da natürlich ebensowenig fehlen, wie irgendwelche demonstrierenden “Jesus liebt Euch“-Hippies, wunderschön! Der visuelle Höhepunkt bildet allerdings die aufschlussreichste “Sexszene“, die ich bisher gesehen habe, und zwar zwischen Harmstorf und einer Geisel. Grandios! :P Das letzte Wort in dieser wahrlich blutigen “Trash-Oper“ gebührt da zurecht Napoleon himself...
Herrlich, mit was für einer Freude hier auf den Dung gedroschen wird. „Blutiger Freitag“ pendelt sich irgendwo zwischen gelungener Genrekost und Trash ein würde ich mal sagen. Natürlich gibt es eine Unmenge von Schenkelklopfern - dieses Metier der Gangster-Groteske, das eigentlich erst durch Tarantino (hab ich eben Tarantino geschrieben?) oder Guy Ritchie zu höheren Ehren gelangte-, scheint hier eine Frühgeburt hinzulegen, mit allen Komplikationen, die bei einem Minibudget und der damaligen Bahnhofskinomentalität zu erwarten waren. "BF" ist imho alles andere als Misslungen, nur halt recht billig zuweilen. Tarantino meets Derrick, und das vor 30 Jahren in unserm Freistaat Bayern. Mit einem Faible für Trash jedenfalls gelangt man hier in den Besitz einer zünftigen Groschenoper und einem erstaunlichen Stück deutscher Kinogeschichte. Leider dürfte das Bildformat nicht gestimmt haben. Aber bevor man ihn gar nicht zu sehen bekommt und für den Preis...

P.S. Ich empfehle dringend mal einen Blick auf das Gesamtwerk des Regisseurs. Von "Shocking Asia" bis Heinz Erhardt..., Jessas! :eek:
=> http://us.imdb.com/name/nm0288975/

Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 11:44.

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Geschrieben 06. September 2003, 01:42

02.09.03 – Chihiros Reise Ins Zauberland, USA/J 2001

Von der Handlung habe ich eigentlich kaum etwas mitbekommen. Meine Sinne wurden zu sehr gefordert und im Prinzip bin ich mir nur bewusst, dass ich eine art „Alice im Wunderland“ sah. Das meine ich keinesfalls negativ. Der Film gefiel mir sehr gut. Ich brauche auch nicht unbedingt immer eine Handlung. Manchmal erzählen Bilder ihre eigenen und für jeden individuell verstehbaren Geschichten. Jedenfalls wahrlich eine Reise ins Zauberland! Oder ins Cannabis-Kaff...? Egal. ;)

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Geschrieben 06. September 2003, 01:43

03.09.03 – Ginger Snaps, USA/Kanada 2000

„Teenwolf“ mit Mädels...? Ja, und sogar besser. Nur die "Werwolf-Ginger" am Ende sah scheiße aus und störte etwas den "pubertären" (nicht abwertend gemeint) Horror.
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Geschrieben 06. September 2003, 01:44

04.09.03 – High Crimes, USA 2002

Ich steh ja ein wenig auf sowas. Unschuldiger landet unschuldig im Gefängnis und tut unschuldig... ;), und draußen kämpfen seine bessere Hälfte und ein verlotterter Verteidiger für dessen Freiheit, während man ihnen nach dem Leben trachtet. War alles schon zigmal da, aber zum "Mal-Ausleihen" und Anschauen ganz okay. Und weil es so seicht ist, droht man auch niemals zu ersaufen, falls einem doch die Augen zufallen...
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Geschrieben 06. September 2003, 01:44

05.09.03 – Fluch Der Karibik, USA 2003

Sollte man sich unbedingt im englischen Original ansehen, das passt in jeder Beziehung einfach besser. Der alte Abenteurer-Charme aus Errol Flynns Zeiten erfreut sich bester Gesundheit und hat in Johnny Depp einen würdigen Erben gefunden, der die Palette der großen Freibeuter und Säbel schwingenden Leinwand-Schurken um eine unsterbliche (versoffene) Visage erweitert haben dürfte. Der erste Film aus dem Bruckheimer-Zauberhut, der mir rundum großartig mundete. Das liegt zu 80 Prozent an Depp. Der Rest ist erfreulich schmalzloses Kurzweilkino mit Zombiepiraten, wie sie die Leinwand noch nie perfekter computeranimiert gesehen hat und netten sympathischen Gags, bzw. Anspielungen auf die klassischen Vorbilder. Dabei bewegt sich alles stets im Rahmen und verliert sich nie in bloßem Klamauk..., die sympathische Grundstimmung bleibt durchweg erhalten. Eine runde Angelegenheit würde ich mal sagen. Ja, auch Event-Movies können also durchaus bestens funktionieren. Mindestens ein Neo-Klassiker...

Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 11:47.

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#55 FakeShemp

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Geschrieben 09. September 2003, 23:15

7.09.03 – Jurassic Park III, USA 2001

Mein Fernseher ist ja zurzeit kaputt und da bin ich gezwungen, auf dem PC Filme zu gucken. Zum Glück habe ich ein DVD-Laufwerk...! Jetzt bin ich allerdings ständig in der Zwickmühle. Entweder eine meiner noch nicht geguckten DVDs ansehen, die meist auf den besonderen Moment harren und Geld sparen, oder lieber "Junk Food" aus der Videothek, dem ein kleiner Monitor nix anhaben kann. In der Videothek geht’s dann weiter. Bloß nichts ausleihen, das ich schon lange mal sehen wollte. Lieber einen unterhaltsamen Käse, um den es nicht so schade ist. Na gut, dann halt „Jurassic Park III“...
Der Film ist okay, kommt aber imho nicht an die Vorgänger heran. Rein von der Grundidee her gefällt mir diese Fortsetzung aber dennoch, weil sie eher dem entspricht, was man sich selbst unter so einem Szenario ausmalt und wahrscheinlich schon als Kind (so wie ich) gedanklich durchgespielt hat, mit geladenem Besen im prähistorischen Vorgarten: man landet unter Sauriern und muss sich dann allein oder als kleine Gruppe durchschlagen. Keine Predigten, keine Wissenschaftskritik, just survive... Großartige Ideen gibt es da nicht, die ätzende spielbergsche Familien-Thematik darf zudem natürlich auch wieder nicht fehlen und Laura Derns Gehampel am Anfang tut richtig weh.... Doch die Hauptsache - die "Fressmaschinen" - schauen gewohnt gut aus der Wäsche. Außerdem geht’s recht ruppig zu. Und Sam Neill finde ich eigentlich immer gut. Ein typisches Theme-Park-Event-Movie-Movie-Movie... ;) Einzig der Augenblick, als im Pansen dieses hässlichen Supersauriers das Telefon bimmelt, war großartig!

Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 11:49.

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#56 FakeShemp

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Geschrieben 09. September 2003, 23:16

7.09.03 – Torso, It 1973

Ein früher "Metzgers-Giallo", den ich wegen bald hereinbrechender Müdigkeit nicht so ganz mitbekam. Durch den Filter des Halbschlafes hindurch allerdings haben sich zwei Abschnitte besonders eingeprägt. Die Szenen im Moor und die letzte halbe Stunde, bei denen ich hellwach wurde. Erstmal zu den übrigen Schauwerten. Es gibt viel nackte Haut, die Darsteller sind wahrscheinlich größtenteils von der Straße oder vom Strich "weggecastet" worden, bzw. ist es mal wieder das aufgesetzte Englisch, das sie laienhaft aussehen lässt. Zudem sind die blutigen Effekte zwar drastisch, aber äußerst simpel, was einen heutzutage wohl eher schmunzeln, denn schaudern lässt. Andererseits kommen sie gerade in Verbindung mit den "Fummel-Obsessionen" des Mörders ganz schön sick/sleazy rüber. Na ja, so ist das im Leben, Sex macht immer alles schlimmer... ;) Die oben angesprochene Moorszene besticht durch ihre Stimmung, die direkt von Bava stammen könnte und in der letzten halben Stunde wird sogar noch mal ein richtig guter dichter Thriller, bzw. Giallo aus „Torso“. Deswegen gehört er sicherlich zu den interessanteren Vertretern seines Genres. Allerdings ist das kein abschließendes Urteil, weil ich hab ja halb gepennt...

Nachtrag:
Mittlerweile habe ich ihn ganz gesehen und für gut befunden.

Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 11:50.

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#57 FakeShemp

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Geschrieben 09. September 2003, 23:16

8.09.03 – Tanguy, Fr 2001

Leichtfüßige Nesthocker-Grotske, manchmal sehr "französisch", was einem (mir!) zuweilen auf den Sack gehen kann, aber andererseits wieder so brillant, wie man es von den "Schneckenschlürfern" erwarten darf. Ich hab’ gut gelacht und des Öfteren meine Hände schadenfroh gerieben, mit einem bösen Schmunzeln. Eine Empfindung, wie ich sie fast nur von französischen Filmen her kenne, wo sich sehr viel subtil-komisches auch unterhalb der witzigen Oberfläche der Handlung abspielt, zumindest in den guten französischen Streifen. Die Amis können so was höchstens nachahmen, deswegen recyceln die ja auch dauernd denen ihre Filme.... Die Rollen sind meines Erachtens allesamt perfekt besetzt.

Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 11:51.

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Geschrieben 09. September 2003, 23:17

8.09.03 – Don’t Torture A Duckling, It 1972

Man fragt sich, was Fulci nach diesem Film widerfahren sein mag. Bisher habe ich keinen sauberer inszenierten Streifen aus seiner Schlachtschüssel gesehen. Auch wenn seine Zombiefilme für das Genre eine Bereicherung sein mögen..., haben sie das Schaffen dieses Mannes vielleicht spät in falsche Bahnen gelenkt...? Hätte Fulci nicht lieber weiter Giallos diesen Formates drehen sollen, als Hirnrausquetsch-Opern? Ich kann das ja sagen, weil ich bin da eher Romero-Anhänger, was die lieben Madensäcke angeht, wenn ich Fulcis Untote auch sehr schätze. Jedenfalls ist „DTAD“ ein in beinahe allen Belangen überzeugender Film. Die Darsteller sind gut, ihr Englisch klingt ausnahmsweise mal nicht, wie von Wandtafeln abgelesen und vor allem machen die Kinderdarsteller eine erstaunlich gute Figur. Sie sind nicht im Mindesten nervig, oder wirken überzogen kindhaft, wie man es von späteren Filmen Fulcis her kennt (wenn mal Kinder zu sehen sind). Man schien wohl etwas mehr Zeit gehabt zu haben, um die Szenen ordentlich vorzubereiten und der Regisseur hatte anscheinend durchaus Gespür dafür, die Kids zu führen und sie vom Overacting abzuhalten. Sie werden ernst genommen und nicht in so eine Wonneproppen-Scheiße verwandelt. Auch versteht es der Film, einige sehr schöne Spielereien mit Bild und Ton einzustreuen, für die man Giallos ja gemeinhin liebt. Man beachte den Titelvorspann, der im Rhythmus des Glockengeläuts geschnitten wurde. Oder die Schlussszene, die zwar wegen altbackener Technik leicht durchschaubar anmutet..., aber dennoch die nicht völlig missglückte Umsetzung eines schrägen Einfalles darstellt, wie sie eines Argento würdig gewesen wäre.
Der Hang des Meisters zum Sadismus spiegelt sich in der Szene mit der "Dorfhexe" wider, die in „Geisterstadt Der Zombies“ wiederholt wird. Diesmal allerdings geht sie einem mehr an die Nieren, und das bei weit weniger Gore. Überhaupt ist das einer der stärksten Momente dieser Art, die ich in einem Fulci je gesehen habe, weil er diesmal Empathie zulässt und kritischere Züge hat.
„DTAD“ besitzt eine gelungen trostlose Atmosphäre, die von dem einleitenden melancholischen Klagegesang am Anfang (Mama Miracoli? :P) passend eingeleitet und immer mal wieder zwischendrin getragen wird. Ortolanis Musik macht den Rest ebenfalls nicht schlecht.

Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 11:55.

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Geschrieben 11. September 2003, 04:09

10.09.03 – Ich Beide & Sie, USA 2000

Kopfschmerzen vor Lachen! Der für mich beste Film mit Jim Carrey. Farrelly-typisch wird Menschliches bei einer dermaßen durchgeknallten und geschmacklosen Tour de Force abgehandelt, dass man schon mal vorsorglich die Schlaganfall-Notfallnummer bereitlegen sollte. Man spürt bei den Farrellys, dass es sich um ernste Filmemacher handelt, die nicht nur Klamauk ausstoßen, sondern zudem eine Geschichte zu erzählen haben. Eigentlich sind es sehr menschliche Filme. Und Menschen erschießen Kühe… :P Carey ist natürlich ein Glücksfall. Niemand sonst vermag es so totales "Außer Rand und Band"-Geblödel mit ernsthafter Komik und Tragik zu verbinden. Das stellt ihn in eine Reihe mit Chaplin & Co., jawoll!

Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 11:57.

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Geschrieben 11. September 2003, 04:09

11.09.03 – Phenomena, It 1985

Ein Wiedersehen nach vielen Jahren...

Kein einfacher Fall. Einerseits gefällt mir die Grundidee außerordentlich gut. „Phenomena“ hat seine, ohne Zweifel starken und schönen Momente. Andererseits krankt er ein wenig an gewissen unbeholfenen Szenen und Einfällern. Irgendwie steckt er ein kleines Bisschen orientierungslos zwischen Horrorfilm und Märchenfilm fest. Eigentlich eine äußerst dankbare Kombination, denn der Anfang allen Horrors sind und waren Märchen, es besteht ohnehin eine Blutsverwandtschaft zwischen beiden Metiers. Rein technisch gibt es nicht viel auszusetzen. Schöne Bilder, verblüffende visuelle Spielereien (für damalige Verhältnisse) und auch die Ekel-Effekte sind gelungen. Einfälle gibt es genug. Leider schwächelt der Film trotzdem ganz schön rum irgendwie, einige Bestandteile der Handlung wirken von der Inszenierung her unglaubwürdig, muten manchmal gar wenig inspiriert und schludrig, bzw. komisch an. Das mit dem "unglaubwürdig" ist bei Argento ja so eine Sache. Stimmt die Chemie, spielt es keine Rolle. Hier stört es, ähnlich wie bei "Trauma". Als Märchenfilm mit Horrorelementen funktioniert "Phenomena" dennoch ziemlich gut, aber man muss sich von der Erwartungshaltung lösen, die man sonst einem Argento entgegenbringt. „Phenomena“ ist ein Märchen. Die Musik ist zum Teil sehr gelungen, manchmal etwas unpassend (Iron Maiden), oder eben überbetont märchenhaft-übersinnlich. Irgendwie spürt man, dass unter dem vollendeten Werk ein ganz genialer Film lauert, der es nicht richtig in die Realisation geschafft hat. Doch guckt zum Glück häufig genug ein Zipfelchen aus dem Boden, so dass er doch gefallen kann. Am besten gleich nach einem „Fantagiro“-Double Feature...! ;)

Ganz hervorragend und damit unschlagbar ist einfach diese Kombination von Lieblichkeit und garstigem Tod. Wenn sich Jennifer mit Dr. Watson in Fliegengestalt in die Idylle aufmacht, um den Sensenmann zu finden, dann frohlockt mein düsteres Romantikerherz. Aberwitzig und phantastisch!

Mein TV geht übrigens wieder. Sonst hätte ich keinen Argento geschaut...

Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 12:00.

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