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FakeShemps Testikel-Kino - Filmforen.de - Seite 8

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FakeShemps Testikel-Kino


397 Antworten in diesem Thema

#211 FakeShemp

    Schlauer noch, als Sokrates! Zudem Anwalt schlechter Filme..

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Geschrieben 28. August 2004, 11:28

28.08.04 – The Ladykillers, USA 2004

Tom Hanks ist zu meiner Überraschung so gut, dass ich den Film selbst kaum noch richtig sehen kann. Wie auch immer, mindestens ist der Film gut wegen Hanks, auch wenn er sonst nichts besonderes wäre, gemessen am Original. Aber ich kann es eben nicht sagen. Durch die einfach gestrickte Handlung bleibt „Ladykillers“ irgendwie pur, so dass die Darsteller glänzen können. So gesehen ist der Film als solcher dann womöglich doch besonders, in seiner gemütlichen Art. Der Schluss mag zwar etwas aufgesetzt sein, aber man wollte wohl das unschlagbare Ende des alten Films nicht einfach nur eins zu eins kopieren und doch irgendwie beibehalten.

Bearbeitet von FakeShemp, 13. Oktober 2008, 20:37.

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#212 FakeShemp

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Geschrieben 31. August 2004, 15:54

(irgendwann Letzte Woche) – Demonium, Italien 2001

Hey, ditte is’ ja beinahe schon ein Film. Kannte vom Schnaas zuvor aber auch nur Amateur-Schrott wie “Gewalttätige Scheiße“ 1 und „Zombie 90“. Leider (oder zum Glück) handelt es sich hier nur um die geschnittene Fassung, wie ich in Erfahrung bringen konnte. Macht aber nix, dann kann man sich mehr auf Schauspiel- und Inszenierungskunst konzentrieren (*schluck*). Obwohl, irgendwie hatte der Film etwas. Vermutlich weil das Diktat der Erwartungshaltung die Latte in die Kanalisation hing. Hauptdarsteller und –stellerin passten ganz gut und die Handlung war im Groben, nicht im Detail…, relativ reizvoll. Allerdings will der Film zuviel, vor allem will er wohl auf Teufel komm raus schick sein, was wie üblich bei hartnäckigen Semi-Amateuren zu einer Überstrapazierung von Schnickschnack führt. Diese ständigen kurzen und zum Teil völlig sinnlosen Zwischenschnitte zum Beispiel, um den Zuschauer zu erschrecken, sind nach dem hundertsten Mal ebenso toll und erfrischend, wie die Videospieleinlagen in „House of the Dead“. Dasselbe am Anfang, wo in der vorgezogenen “80 Jahre später“-Sequenz ein grimmig anzusehender Killer einer Blinden in ihrem Haus nachstellt. Das ist so verkrampft "shocking" inszeniert, dass man ob des Gehampels recht bald lachen muss. Aber wenigstens war es gut gemeint…. Auch hier gilt: weniger ist mehr.

Trotzdem, irgendwie dünstet Schnaas so etwas von einem D’Amato aus, denn trotz aller unfreiwilligen Lacher ist da in seinem Werk etwas ungeniert Grimmiges wahrnehmbar, welches richtig kultiviert vielleicht doch noch mal für kontroversen Oldschool-Horror sorgen wird, in ferner Zukunft…
Allerdings, wenn man bedenkt, wie sehr Herr Schnaas sich dem “Herumgesplattere“ verschrieben hat, dann bin ich da doch wieder skeptisch. Sollte er das nicht überwinden, wird er nie einen richtigen Film drehen und weiterhin nur den Plastiktüten-Menschen auf Filmbörsen Material zum Horten liefern. Gut so, dann kacken die mir wenigstens nicht in den Garten.

(habe keinen Garten)

Bearbeitet von FakeShemp, 15. Oktober 2008, 13:47.

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#213 FakeShemp

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Geschrieben 31. August 2004, 16:11

29.08.04 – Hellraiser V - Inferno, USA 2000

Hossa! Das hatte ich nun nicht erwartet. Eigentlich wollte ich keinen Hellraiser-Film mehr sehen, nach den blöden Teilen III und IV. Dann hab ich mir vor einiger Zeit trotzdem den sechsten Teil - „Hellseeker“ zu Gemüte geführt (nanu, kein Tagebucheintrag?) und der stimmte mich schon wieder etwas milder, so dass mir Teil V nun doch in die Hand und schließlich in die Tasche hüpfte. Bereut habe ich es wieder nicht. Ein ziemlich düsterer Noir-Thriller ist das geworden, der die Höllenthematik geschickt mit einwebt. Das bringt ihn zwar nicht nahe an die tollen ersten beiden Filme aus der Reihe, aber die neu beschrittenen Pfade sind äußerst interessant. Wenn die Serie so weiter geht, darf man wieder hoffen. Und dann schmeißt sich der gute Clive mal wieder in die Ledersachen und zeigt uns bitte, was ein Haken ist!

Bearbeitet von FakeShemp, 15. Oktober 2008, 13:49.

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#214 FakeShemp

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Geschrieben 31. August 2004, 16:24

30.08.04 – House of the Dead, Kanada/USA/Deutschland 2003

Das ist nicht gut, was ewig stinkt! Na ja…, zusammengerechnet kommt der Film auf rasante und schön anzuschauende 3 Minuten. Den Rest kann man getrost zum Hinternabwischen hernehmen (Ich rate ab wegen Plastiksplittern im After). Nervende Darsteller, nervendes Geblubber, eine Inszenierung, die von Horror nix versteht oder nix verstehen will und ein Prochnow, dessen coole Performance um so mehr schmerzt, angesichts der Verschwendung seiner Majestät…, sorgen dann doch mehr für Haareraufen. Als Zombiefilm kann der Streifen fast nichts. Als Partyfilm Zielgruppen-bedingt vielleicht noch ein bisschen was – die Kiddies sind ja eh schon zufrieden, wenn mal einer kräftig auf die Tomate haut -, und als Videospiel-Verfilmung…, na ja. Also wenn der Boll den Titel nicht vorne dran gehängt hätte, wäre ich selbst nicht drauf gekommen. Das hat er offensichtlich selbst erkannt, weswegen er dauernd diese fröhlichen Spiel-Ausschnitte einstreute, damit die von SEGA ihm nicht den Popo aufreißen. Das ist aber jetzt nur Spekulatur!

Bearbeitet von FakeShemp, 15. Oktober 2008, 13:51.

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#215 FakeShemp

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Geschrieben 01. September 2004, 14:54

01.09.04 – House on Haunted Hill, USA 1999

Wieder so ein Film, der es mir schwer macht, denn er hat ein schlagendes Argument (eigentlich zwei Argumente…) vorzuweisen, nämlich Geoffrey Rush (und Jeffrey Combs in einer viel zu kleinen Nebenrolle). Rush gibt eine verblüffend gute Vincent Price-Hommage. Er steuert dem Film etwas bei, das mir persönlich Honig um die Augen schmierte. Mit ihm zieht ein Hauch von klassischem Grusel-Odeur in den sonst zu CGI-lastigen Streifen ein, denn was den meisten heutigen Horrorfilmen ohne Zweifel fehlt sind “Schurkencharmeure“ vom Schlage eines Price. Ich glaube ohne Rush wäre das ein ganz anderer, womöglich völlig banaler Film, der als Remake ziemlich scheitern würde. Aber da ein Film auch allein von einer einzigen Person leben kann (siehe „Ladykillers“-Remake) ist das Remake von „HOHH“ dank des Hauptdarstellers gerade noch ein gelungenes.

Die CGI-Sachen fand ich wie fast immer ziemlich schlecht. Nicht schlecht gemacht, aber den Technikern und Regisseuren geht da meist der Gaul durch. Darunter leidet auch der Schluss irgendwie, weil der ist optisch einfach zu aufdringlich, als dass er gruseln könnte. Grusel funktioniert anders. Man schaue sich zu diesem Zwecke also weiterhin lieber die alten "Horrorschinken" an. Ich möchte mal wissen, wann den heutigen Filmemachern endlich mal aufgeht, dass man CGI auch anders einsetzen könnte. Subtiler, einfallsreicher. Es ist immer der gleiche Schmu. Die sollen nicht zeigen was technisch alles möglich ist, sondern schlicht das, was dem Film und seiner Rezeption dient.

Bearbeitet von FakeShemp, 19. März 2009, 18:39.

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#216 FakeShemp

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Geschrieben 06. September 2004, 13:16

Freitag der 13. - Teil 4
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#217 FakeShemp

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Geschrieben 06. September 2004, 13:17

Freitag der 13. - Jason im Blutrausch
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#218 FakeShemp

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Geschrieben 06. September 2004, 13:17

06.09.04 – Asphalt Kannibalen, Italien/Spanien 1980

Anders, als ich ihn mir immer ausgemalt habe. Erwartet hatte ich etwas Wüstes, Trashiges, mit viel Tamtam und Gedöns. Lag vielleicht am Titel…. ;)
Der Film ist für sein Sujet und die damit einhergehende Erwartungshaltung beinahe zu ordentlich ausgefallen. Zwischen Schund und Meisterwerk ist da nicht viel zu holen. Die gekonnte Inszenierung gefiel mir recht gut. Die Darsteller verkommen weitestgehend nicht zu Hampelmännern – bis auf die Schwarzen, die sich damals im italienschen Explotation-Amerika noch gewohnt animalisch gebärden mussten, um nicht zu sagen "artgerecht" schimpansig…. Heute sind sie im Actionkino ja “nur noch“ dauergeile Sexproleten, da hat sich was getan! ;)
Dass ich ein wenig enttäuscht war lag dann doch an der fehlenden Rasanz zum Ende hin, welches sich trotz des Showdowns irgendwie zog. Dennoch lag das Schicksal des Streifens in den Händen eines richtigen Regisseurs. Und nur einige Schlampereien verrieten sein finanzielles Erbe. Also wenn sich beispielsweise automatische Gefängnistüren öffnen, noch bevor der Wärter überhaupt den Schlüssel gedreht hat, oder Polizeiautos durch die Nacht preschen und eines davon ohne eingeschaltete Scheinwerfer. Das kann man noch mal drehen, muss man aber nicht. Man muss nix, außer sterben.
„AK“ versucht natürlich auf „Dawn“ zu machen. Einige beliebige Motive sollen einen manchmal durch die Hintertür an Romeros Film erinnern, bzw. die Assoziation die Stimmung prägen. Also “Rocker im Kaufhaus“-Szenen oder Aufnahmen in einem Fernsehstudio und dann natürlich die entfernt verwandte Thematik. Damit will ich eigentlich nur sagen, dass der Film weniger mit dem Kannibalen-Genre zu schaffen hat, sondern eher mit Romeros großem Dauerbrenner schwanger ging. Gewünscht hätte ich mir da noch ein wenig mehr Eskalation mit durch die Straßen rennenden Kannibalen und ein bisschen Feuer da und Chaos dort…, aber war halt net drin im Säckel.

Fazit: hat mir ganz gut gefallen. Vielleicht wächst die Begeisterung nach weiteren Sitzungen ja noch…

Bearbeitet von FakeShemp, 19. März 2009, 18:45.

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#219 FakeShemp

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Geschrieben 12. September 2004, 21:49

08.09.04 – The Mutilator, USA 1983

Sehr billiger Friday-Abklatsch mit einigen netten Einfällen (“Blinde Kuh“ im dunklen Haus z.B.) und der einen oder anderen sehr blutigen Szene. Allerdings ist das alles schon ziemlich grobklotzig und hausbacken inszeniert. Sozusagen das filmische Äquivalent zur Garagenband. Garage-Horror…! Futter für die Bahnhofskinos dieser Welt. Von daher gesehen eigentlich schon wieder schnuckelig irgendwie.

Bearbeitet von FakeShemp, 15. Oktober 2008, 13:58.

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#220 FakeShemp

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Geschrieben 12. September 2004, 22:15

10.09.04 – Torrente – der dumme Arm des Gesetzes, Spanien 1998

Wieder so ein Film, an dem ich mir einen Narren gefressen habe. Eigentlich handelt es sich um reines Nonsens-Kino und viele Zutaten sind recht ausgelutscht. Aber darf man etwas anderes von einem derartigen Werk erwarten? Dafür werden diese Zutaten so wunderbar spanisch aufgewärmt, dass zumindest mir das Herz in der Hose aufging.
Segura als ekelhafter superkorrupter Drecksbulle ist dermaßen gut, dass man die Figur fast ins Herz schließen möchte. Ich glaube Torrente lebt das aus, was man im Grunde manchmal selbst gerne wäre: einfach ein Megaarschloch, wie es diese Welt ab und zu verdient hat, seien wir ehrlich…! ;) Und trotz allem bleibt diese kleine schmierige Ekelbeule sympathisch, nicht zuletzt wegen ihrer nur ach so menschlichen Schwächen. Eine Szene gerät gar wunderbar melancholisch, wenn sie auch wegen ihres Seltenheitsertes in dem Wust aus derber Fäkalkomik irgendwie unterzugehen droht. Und zwar wenn sich Torrente in seiner Stamm-Bar, von seinen viel zu jungen Kinder-Kollegen verlassen, beinahe ins Koma säuft, nachdem der Abend so toll für ihn begonnen hat. Hier blitzt ein Hauch von Ernst durch, der ihn uns ebenso als tragischen, verletzbaren, weil einsamen Arsch zeigt.
Ansonsten geht der Film ab wie ein altes Peter Jackson-Zäpfchen. Viele bekloppte, aber sympathische Visagen, eine ziemlich – dem Metier entsprechend – ulkige und straffe Inszenierung, plus Geschmacklosigkeiten am laufenden Band. Tendenziell rassistisch, frauenfeindlich und einfach zum Liebhaben! :D

Bearbeitet von FakeShemp, 15. Oktober 2008, 14:01.

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#221 FakeShemp

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Geschrieben 12. September 2004, 23:30

12.09.04 – Fright Night, USA 1985

„Nostalgie-Horrorfilm-Kiffen ist gut für den Geist…!“ - (frei nach M. Mittermeier)

Einer meiner Lieblingsfilme aus Jugendzeiten. Schon damals hielt ich ihn für besser, als andere vergleichbare hippe Teenie-Grusler und man muss dem Film bescheinigen, dass er wirklich nie langweilig wird, durch die Bank gute Darsteller vorzuweisen hat und im Grunde klassisch aufgezogen wurde. Die Story ist recht spannend, sowie originell angelegt, was für einige stimmige, wie gelungen komische Augenblicke sorgt. Den Vampir gibt Chris Sarandon, der seinen Job dank passendem Aussehen und gutem Spiel sehr ansehnlich macht. Roddy McDowall als Vampir-Killer Peter Vincent, der zu späten Ehren kommt, haucht dem Film dann noch zusätzlich etwas vom alten würdevollen Schlag des klassischen Horrorfilms ein. So schwankt der Streifen irgendwo zwischen Teenie-Horror und klassischem Vampirfilm. Was ihn natürlich aus heutiger Sicht noch zusätzlich in eine etwas unverdiente Schublade zwängen mag, sind einige durchaus stimmungsvolle “Tanzeinlagen“ mit der handelsüblichen 80er-Mucke und den dazu passenden Gruselfrisuren. Aber das kann man dem Film natürlich nicht vorwerfen. Hier hat er zudem seine stärksten Momente.
Erwähnung verdienen außerdem die Effekte, bei denen man sich so richtig ausgelebt hat. Es gibt einen Haufen hübscher Latex-Mantschereien zu bewundern, die Vampirbrut darf sich echt fies einen aus den Ärmeln rotzen- in den schönsten schleimigen Farben, mit viel Rauch und Gedöns-, wenn deren wohlverdienter ( :motz: ) Abgang naht. Hier schenkt sich „FN“ nichts. Meinen herzlichsten Dank! :cheers:

Ach ja, “Marcy D’Arcy“ alias Amanda Bearse in ihrer erotischsten Hühnchen-Rolle ist auch mit von der Partie... ;)

Bearbeitet von FakeShemp, 19. März 2009, 18:50.

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#222 FakeShemp

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Geschrieben 15. September 2004, 22:17

15.09.04 – The Village, USA 2004

Ach irgendwie widert es mich langsam an, Filme über den Klee zu loben, denen dies hier im Forum schon widerfahren ist. Im Fall von „Village“ aber ist das kein Problem, weil den will ich gar über alle Baumkronen loben! ;)

Schönster Film seit langem für mich und irgendwie hatte er schon im Kino ziemliche Wachstumsschübe, so dass ich das mit dem „Wächst nach dem Kinobesuch noch beträchtlich, usw. usf.…“ zwar nicht ausschließen möchte, aber die Notwendigkeit dafür sehe ich jetzt eigentlich nicht. Ich fand ihn beim Abspann bereits voll monströs gut. Dass der Film noch vieles an Grübeleien und Träumereien zu entdecken bereithält, daran zweifle ich trotzdem keine Nanosekunde. Dennoch schätze ich mich glücklich, dass ich das “Posttempuscinemamonstrosis“-Sedativum gar nicht brauche.

Ein Film wie aus einer anderen Kino-Epoche, in dem jede Einstellung wie gemalt ist. Und wenn er doch gemessen an der Handlung ein Blender sein sollte, dann will ich meine drei schwarzen Punkte auf gelbem Grund künftig mit Stolz tragen. B)

Bearbeitet von FakeShemp, 15. Oktober 2008, 14:07.

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Geschrieben 18. September 2004, 03:08

18.09.04 - Der Untergang, Deutschland 2004

Ein Film wie „Der Untergang“ ist eigentlich schwere Kost, weil er das von einem abverlangt, was “schwarz/weiß“- gefärbte Schinken oft nicht zulassen: das Hineinschlüpfen in die Bösen, das irgendwo nachempfinden können und dies auch dürfen. Ich denke wenn man Geschichte verstehen will, ist dies nur möglich, wenn man ansatzweise die Gelegenheit bekommt, alle Seiten, auch die falschen und verblendeten, soweit wie das eben möglich ist, nachzuvollziehen.
Hirschbiegels Inszenierung ist straff, ohne Gefühlsduselei“, die einem mit dem Holzhammer den “Weg des Lichts“ aufzuzeigen versucht. Alles soll authentisch sein, für sich selbst sprechen. Ob das im Film nun wirklich authentisch ist oder nicht spielt dabei imho keine so große Rolle. Möglich, ich kann das nicht beurteilen. Einzig was zählt ist, dass der Film dazu einlädt, den Dämon Hitler und seine Helfer von ihren mythischen Sockeln herunter zu uns Menschen zu holen und eine begreifbarere Variante zur Verfügung zu stellen. Und auf einem Sockel stehen sie. Wenn man beliebige Dokumentationen zum Thema betrachtet findet man immer eine Überhöhung durch Dämonisierung. Scheiße lässt sich hoch stapeln. Einen Teufel kann man aber nicht begreifen, weil es den gar nicht gibt. Einen Verrückten schon eher. Bruno Ganz liefert eine mutige Performance, die nicht nur darauf erpicht ist ein Abbild einer zum Mythos gewordenen Gestalt voller Klischees zu zeigen, sondern neben all den grotesken Markenzeichen auch den “Bekloppten“ authentisch und vor allem menschlich darstellt. Menschlich bedeutet ja nicht postwendend gut oder so etwas, sondern eben alles, von Gold bis Scheiße. Ob er nun wirklich so war wie hier oder nicht, ist wie gesagt nicht wichtig. Sicher ist aber, dass diese Art der Darstellung auf jeden Fall immer authentischer bleibt, als jede andere überzogene Art und Weise, dem Bösen eine klare Herkunft zuteilen zu wollen. Klar denkt ein Spielberg irgendwo an den Teufel, wenn er seine Nazis inszeniert oder an Deutschland als eine Form des Vorzimmers zur Hölle. Hirschbiegel überlässt es weitgehend dem Zuschauer zu sehen und zu empfinden. Die Musik als größte aller Manipulatoren hält sich dabei so gut es geht im Hintergrund und eigentlich hätte er sie auch ganz weglassen können. Gute Darsteller müssen einen Balanceakt zwischen Authentizität, die man wiedererkennen kann – weil man eben schon viel entsprechendes Originalmaterial im TV gesehen hat – und dem hinbekommen, was man eigentlich nicht oder kaum kennt. Sie müssen etwas dazu addieren, das diese Bilder meist nicht liefern, nämlich Menschen hinter den Monstern. Das mag dann die spekulative Seite sein, aber so weit fallen die Äpfel gemeinhin nicht von den Stämmen.
„Der Untergang“ ist weder ein Film mit erhobenem Zeigefinger, noch natürlich ein Gedenkfilm an Helden der letzten Stunden (als beides kann er aber natürlich empfunden werden). Er ist eher eine Gelegenheit “Anteil" zu nehmen, nach drinnen zu horchen und persönliche Dämonen aufzuspüren, die der menschlichen Seele eigen sind, um sie wenigstens festzubinden mit dem Funken Verstand, den man/mancher nicht zu allen Zeiten ausreichend zur Verfügung stehen hat/hatte. Er ist also keine Entschuldigung für irgend etwas.

Da ich aber viel Wein (für meine Verhältnisse) getrunken habe, sollte ich morgen dieses spekulative Pamphlet hier besser noch einmal durchlesen. :D


Nachtrag:

Nach ein paar Jahren haben wir den "Untergang" nun in einem Seminar besprochen und ich muss gestehen, dass mir einige hässliche Fehler bei Erstsichtung entgangen sind. Der Film macht aus manchem Verbrecher beinahe einen Helden und wie soll man verstehen, dass er jenen gewidmet ist, "die tapfer im Kampf um Berlin ihr Leben ließen", wie auf der DVD-Hülle geschrieben steht? Nun gut..., ein paar am Brei beteiligte Köche sind eben Deppen gewesen...

Bearbeitet von FakeShemp, 15. Oktober 2008, 14:14.

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Geschrieben 23. November 2004, 01:28

23.11.04 – Oldboy, Südkorea 2003

Selten, dass ich so aufgewühlt und glücklich aus einem totalen Filmmonstrum entlassen wurde. Seltsam, wie sich der ganze Irrsinn zu einem höheren Ganzen zusammenfügt. Das war wirklich ein Kinoerlebnis und ich hatte mal wieder das seltene Vergnügen zu erleben, was Kino sein kann. Man kennt das eigentlich nur noch aus der Kindheit, als man noch nicht so zugeballert war mit dem Stangenwarenscheißdreck, der sich heute Kino nennt. Als man noch stundenlang von einem Film verfolgt wurde und sogar noch Tage danach unter seinem Einfluss stand. Die Nachhaltigkeit heutiger Kinobesuche lässt sich da eher in Sekunden bemessen. "Oldboy" aber ist wirklich ganz großes Kino mit den Mitteln von heute. Es ist möglich! :) Die Handlung, so interessant sie auch für den einen sein mag, oder banal für den anderen, kommt für mich da sowieso erst an zweiter Stelle. Die Art wie der Film gemacht ist, wie Hauptdarsteller und Erzählweise sich verstärken, dahinter verbirgt sich Erhabeneres, als Handlung, die dem ganzen einen oberflächlichen oder tieferen Sinn einhauchen soll. Bei einem guten Song, ich meine bei einem wirklich guten, einem wirklich wirklich guten Song, fällt einem doch auch manchmal erst nach Jahren auf, was da eigentlich gesungen wird. Und dann bin ich wieder da, was Kino in Reinkultur wohl für mich sein muss: Seelendoping, Zauberei und Magie, billigie Tricks und Gaukelei…, Hauptsache, man rennt wie ich nach so einem Machwerk erst mal irritiert gegen die Kinosaaltür. Und wenn man auf dem Weg zum McDonalds auf einer Wolke dahinschwebt und auf deren Amoniak-geschwängertem Klo, bei sich langsam leerender Blase, einen Kirschblütenbaum pflanzen möchte, und die Wale retten…, dann hat man sicher mehr erlebt, als nur einen von diesen üblichen 0815-Kinoabenden.

"Oldboy" habe ich ja bereits auf dem letzten FFF'04 erleben dürfen und da war ich schon ziemlich beeindruckt gewesen. Aber der Film wächst und wird noch weiter wachsen. Mir ist beim zweiten Mal auch erst so richtig aufgefallen, wie ungemein witzig er ist.

Alter Schwedenboy, der Film des Jahres!

Bearbeitet von FakeShemp, 15. Oktober 2008, 14:17.

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Geschrieben 27. November 2004, 17:17

27.11.04 – Dawn of the Dead, Italien/USA 1978

So, endlich mal wieder gesehen nach langer Zeit und dann gleich dreimal quasi in einer Woche, nämlich alle drei offizielle Cuts. Und wieder volle Kanne verliebt in das Machwerk! Nostalgie vermengt sich mit neuen Blickwinkeln und dabei kommt doch nur wieder pure Faszination am Ende heraus. Die Themen, die der Film anrührt, speziell der "Extended Cut", scheinen irgendwie so archaisch klassisch und menschlich zu sein, dass es (zumindest mir) kaum gelingt, eine objektivere Sichthöhe auf das Werk zu erklimmen, wo man einfach nur im Baukastenverfahren Gutes von Schlechtem trennen und dann zu einem Ergebnis kommen kann, das man schlussendlich in ein Wertungssystem zwängt, was ich eh nicht tue. Der Film ist wie ein Kapitel aus der Bibel oder aus dem Buch der Menschheitsgeschichte. Im Prinzip kann der Film mit seinem Endzeitszenario nicht total falsch liegen, denn irgendwann einmal wird auch unsere Spezies in den Rasen beißen und dann sind eben andere dran. Dann landen halt die Schimpansen auf dem Mars. Das Ende der Menschheit ist faszinierend, weil man irgendwie spürt, dass es einmal kommen wird. Im Prinzip sind wir ja beinahe schon so etwas wie Zombies, denn eigentlich waren da schon ein paar gute Gelegenheiten abzutreten. Doch irgendwie hatten wir bisher verdammt viel Glück. Wir sind Glücks-Zombies, genau!
Es gibt so viele großartige Momente in dem Werk, das die Gattungen ständig wechselt, mal Actionfilm, mal Komödie, mal Groteske, mal Horror, mal Trash und natürlich immer Kunstwerk ist. Gerade der "Extended Cut", im Gegensatz zum lauen "Theatrical Cut", bietet zum einen ein wirkliches Versinken in die Handlung und sorgt in meinen Augen auch dafür, dass die richtigen Kanäle beim Empfänger geöffnet werden. So mache ich beim Sehen dieser Version quasi eine Entwicklung von unbeschwerter Amüsiertheit bis hin zu mitfiebernder Anteilnahme gegen Ende hin durch, die Suspense-Schraube wird kontinuierlich angezogen, die Gegensätze immer trefflicher gegeneinander ausgespielt. Ich finde das richtig gut, aber auch ein wenig fordernd. Der lange von mir favorisierte "Argento-Cut" musste auf den zweiten Platz meiner Gunst hinabsinken. Mir gefällt er nach wie vor sehr gut, aber ich muss auch sagen, dass gerade der spärlichere Einsatz der Goblin-Musik in der "Extended-Version" mehr zur ihrer eigenen Wirkung beiträgt. Gerade diese Wechsel zwischen Konserven-Musik und Goblin-Gedudel erzeugen an den richtigen Stellen eine sehr individuelle und starke Wirkung, wohingegen in Argentos Schnittfassung einfach ihr ständiger Einsatz (Goblin) doch eine gewisse Abnutzung riskiert. Auch dass der Film beim guten Dario rasanter geschnitten ist und damit kürzer, finde ich heute nicht mehr so gut. Wie gesagt, ich genoss diesmal besonders das Eintauchen in die Story, und das gelingt mir in der Langfassung am besten. Der Weltuntergang ist eben doch mehr ein besinnlicher Abschied, als ein Showdown-Happening. Wirklich schlecht finde ich nach wie vor nur die ans "A-Team" erinnernde Musik am Schluss, wenn sich Peter doch noch dazu entschließt zu überleben. Da vermisst man den Argento-Score schmerzlich. Aber auch davor hie und da mal, ich geb's zu. Insgesamt hat für mich die Extended-Fassung die Nase jetzt vorn. Und ich meine nicht die vom Krekel! :doof:

Ansonsten ist über "DAWN" ja eh schon alles gesagt worden, somit beschränke ich mich auf meine subjektiven Eindrücke, wie sonst halt auch.

Vielleicht sollten sich Argento und Romero mal zusammentun und gemeinsam einen Cut machen, wo die unbestreitbaren Stärken beider Fassungen in eine geworfen werden. Der bestmögliche Schnitt steht meiner Meinung nach noch aus. Aber nun wird's unrealistisch...

Der beste Endzeitpopartzombiekunstwerkschinken aller Zeiten! :cry:



Nachtrag 11.08.08

Ich hatte abermals Gelegenheit, Argentos und Romeros Schnittfassung kurz hintereinander zu sehen und diesmal sind mir noch ein paar Kleinigkeiten aufgefallen. Erst einmal muss ich sagen, dass Argentos Fassung doch mehr Power hat, die Musik gibt dem Ganzen an entscheidenden Stellen mehr Wirkung. Irgendwie sind jetzt beide Fassungen wieder gleich auf in meiner Gunst. Romeros Version ist super wegen ihrer leicht intellektuelleren Gesamthaltung und ironischen Distanz zum Geschehen und deswegen, weil sie dennoch ein wenig mehr Tiefgang erlaubt. Argento war aber scheinbar der erfahrenere Filmemacher von beiden und so offenbarte mir der direkte Vergleich diesmal, dass er es nicht nur auf gekonnte Weise verstand mehr Drive in den Film zu schneiden, er hat auch einige "unrunde" Stellen durch den Schnitt geschickt verbessert. Gestern, als ich den Romero-Cut sah, haben mich ein paar Augenblicke doch etwas gestört und prompt waren diese heute im Argento-Cut verschwunden. Zwei Beispiele: einmal fand ich Gaylen Rosses schauspielerische Leistung in der Szene mit dem Hare-Krishna-Zombie auf die Länge hin doch ein wenig hölzern bei Romero. Doch Argento hat einen Großteil davon entfernt, ohne die Szene an sich zu entstellen. Dann gibt es da die Szene, in der Savini erschossen wird und über das Geländer ein Stockwerk tiefer segelt. Bei Romero arbeiten die beiden aufeinander folgenden Einstellungen, das Getroffenwerden und Hinabfallen, nicht hundertprozentig zusammen. Argento hat hier klugerweise ein paar Frames einer ganz anderen Szene dazwischen geschnitten und schon funktioniert die Szenenfolge besser. Derlei Sachen sind mir häufiger aufgefallen. Es wirkt tatsächlich so, als habe Argento einfach etwas mehr Ahnung gehabt, wenn es um Schnitt und dergleichen geht. Tja, beide Fassungen haben ihre Vor- und Nachteile. Wenn man eine intellektuell angehauchte Auseinandersetzung mit dem Thema möchte, dann ist Romers Cut vorzuziehen. Sind einem düsterer Zombie-Horror und straffe Dramaturgie wichtiger, dann reißt einen Argentos Film mehr mit. Kurz, möchte man einen klasse Zombiefilm, dann muss man zu Argento greifen. Möchte man aber eine breiter angelegte Meditation über den Weltuntergang, dann muss Romero her. Doch ein wenig von alldem haben selbstverständlich beide Filme zu bieten. Es ist mehr so eine Frage des Schwerpunktes.

Bearbeitet von FakeShemp, 19. März 2009, 18:29.

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Geschrieben 01. Dezember 2004, 18:30

Irgendwann im November – Der Profi, Frankreich 1981

Schöner Belmondo. Also der Film jetzt! ;) Kein Meisterwerk, zum Teil etwas zu kuschelig, aber wenn man keinen Action-Kracher erwartet, sondern einen Film, der seine Stärken irgendwo anders hat, wenn ich auch noch nicht herausgefunden habe, wo - ich weiß nur, dass sie wohl da sind -, dann hat man seine Freude daran. Ich habe ihn irgendwann vor zwei Wochen gesehen, weswegen ich mich jetzt nicht an mehr erinnere, als dass ich zufrieden war. Der Schluss ist glaube ich am gelungensten…

Das Interesse an Belmondo konnte er jedenfalls wieder wecken.

Bearbeitet von FakeShemp, 15. Oktober 2008, 14:26.

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Geschrieben 01. Dezember 2004, 18:44

Irgendwann im November – Der Profi 2, Frankreich 1987

Diese Fortsetzung ist natürlich keine. War okay, Belmondo macht wohl selbst aus einem weniger guten Film noch etwas Sehenswertes, wenn mir auch nicht klar ist, was genau er hier macht, denn schauspielern tut er nicht so viel. Stoisch nimmt er so manchen Schicksalsschlag hin, ohne auch nur mit dem Ohrläppchen zu zucken. Das war natürlich schon in früheren Streifen oft nicht anders, doch diesmal wirkt es eher, als sei er nicht immer bei der Sache, bzw. im Charakter. Irgendwie aber auch cool, weil es einem ein Grinsen an manchen Stellen beschert. Allein nervtötend ist die unvermeidliche 80er Ohrmuschelverschmutzung, die man damals Musik nannte. Aber egal, der Film macht Spaß.

Bearbeitet von FakeShemp, 25. Juni 2007, 16:18.

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Geschrieben 01. Dezember 2004, 19:02

25.09.04 – Angst über der Stadt, Frankreich/Italien 1975

Jessas, was ein spannender Film! Diesmal kann ich kaum etwas beanstanden. Klasse inszeniert, mit gut gemachter Action und einem coolen Score von Morricone. Dagegen kommen die beiden "Profi"-Filme nur noch wie Klamotten daher. Da verzeiht man dann auch gerne einen Mörder-Goof, der echt fies ist. So fies, dass ich anfangs versucht war, ihn schlüssig in die Handlung einzubauen. Warum tut der Killer so, als habe er ein Glasauge, grübel grübel…??? :haeh: Aber natürlich hatte die Requisite nur keine gescheite Sonnenbrille. Scheiß drauf, das ist ein toller Film, aus den unbezahlbaren 70ern. Sie sind dahin... :cry:

Bearbeitet von FakeShemp, 15. Oktober 2008, 14:28.

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Geschrieben 01. Dezember 2004, 19:24

01.12.04 – Der Greifer, Frankreich 1976

Cooler Film, voller kleiner Schlampereien, die ihn nicht ganz zu einer runden Sache werden lassen, aber dennoch nicht zerstören. Die Zutaten sind einfach zu gut: Belmondo, der gestörte Killer und die Musik. Dem ganzen geht nur irgendwie Plausibilität ab. Warum machen hier manche Charaktere das, was sie machen? Recht viele Gedanken für eine schlüssige Handlung hat man nicht verschwendet. Die diversen, beinahe zusammenhanglosen Situationen, lassen "den Greifer" trotzdem zu einem angenehmen Erlebnis werden. Irgendjemand wollte da einen guten Film drehen und irgendwer hat's versaut. Der Regisseur scheint zudem kein Spezialist für Action gewesen zu sein, denn die ist seltsam tapsig und unbeholfen. Trotzdem fand ich ihn alles in allem toll.

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Geschrieben 02. Dezember 2004, 20:19

02.12.04 – Der Außenseiter, Frankreich 1983

Politisch korrekter und diesmal sehr leiser Belmondo, der sensibel inszeniert einen realistischen Blick in die französische Polizeiarbeit erlaubt.

Sorry, hab mich verschrieben. :wall: Ich meinte eigentlich, dass der "Außenseiter" ein ziemlich unterhaltsamer Prügelfilm ist, mit allerlei Inkorrektheiten gegenüber Ausländern, Homosexuellen und bösen Buben. Ja, das ist schön. Nicht weil es etwa vorbildlich wäre, sondern diese bornierten Anmaßungen machen in ihrer dargebotenen Selbstverständlichkeit einfach Spaß, solange das Terrain so seicht ist. Wohl nicht zuletzt auch dank einer kreativen Synchro hat man viel Spaß an dem ansonsten knackig inszenierten Spektakel mit leichtem Hang zum Asozialen. Und wie immer gilt: lieber ein paar Kontroversen, als einvernehmliches Eierschaukeln.

Knuffigster Moment: Belmondo hält vor einem Puff/Hotel (meine ich) und wird von einem Typen darauf hingewiesen, dass er da nicht halten dürfe. Daraufhin Belmondo in der deutschen Fassung gewohnt größenwahnsinnig: "Wollen wir wetten? Ich darf alles, ich bin der Größte!"
:lol:
Ich vermute mal, dass sich hier das Synchronstudio mehr, als nur einen kleinen Gag erlaubt hat. Das ist beinahe schon ein ironischer Kommentar zum gesamten Film…. Im Kontext des bis dahin Gesehenen musste ich da kurz zusammenbrechen. :D

Belmondo konnte mit 50 noch ganz schön wetzen, mein lieber Scholli! :eek:

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Geschrieben 04. Dezember 2004, 14:54

04.12.04 – Bad Santa, USA/Deutschland 2003

Sehr gelungener und tatsächlich komischer Film, der seine hehre Message durchbringt, nahezu ohne mit aufgesetztem Gefühlskitsch zu quälen. Ich habe lange schon nicht mehr so befreiend geschmunzelt und gelacht. Die richtige Kur, um sich Weihnachten und den ekligen Gutmenschentums-Schmodder aus dem Magen-Darmtrakt zu blasen, der gegen Ende des Jahres bekanntermaßen rasant anschwillt. Ich war nur etwas zu früh drin, wenn ich's recht bedenke. Aber in drei Wochen kann ich ja noch mal rein, falls es dann noch möglich ist. Ein Film, wie ihn die Coen-Brut in ihren besseren Tagen nicht schöner hätte hinbekommen können. Fabelhaft!

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Geschrieben 06. Dezember 2004, 01:19

04.12.04 – Der Teufel führt Regie, Italien 1973

Jesus Christus, da raucht die Cannelloni! :eek: Gut ist die Story nicht unbedingt, aber wild und herzhaft. Die Welt der Bösen ist keine schöne, es gibt nichts und niemanden, dem man trauen kann. Dieser düstere Film von Di Leo ist in erster Linie eine rüde Posse, mit dem richtigen Riecher für das gewisse Etwas. Die Leinwand soll brennen, das nach Zerstreuung gierende Auge sich erfreuen. Interessant ist die Handlung, trotz ihrer hingeschlonzten Art, aber dennoch irgendwie. Allerdings kann "DTFR" "Milano Kaliber 9" nicht das Wasser reichen, denn dafür fehlt es ihm dann doch an Klasse, an deren Stelle ein Mehr an Rambazamba tritt. Und wenn Henry Silva gleich am Anfang in einem Kino eine Horde Gangster mit einer Art Raketenwerfer (was war das bloß?) ins Höllenreich befördert, dann ist das schon so irrsinnig, dass man zwar einerseits ahnt, was die Stunde im weiteren Verlauf geschlagen hat…, aber man darf auch relativ sicher sein, dass man sich nicht langweilt. B) Ein brutaler Gangster-Comic halt, der womöglich gewisse Teile dieser finsteren Welt trotz allem recht gelungen abbildet. Schön auch dieses Verwischen von Gut und Böse, mit dem Di Leo den Zuschauer immer wieder recht gut durchrüttelt und vor den Kopf stößt, was aber ebenso für ein gewisses Maß an Mehrwert sorgt. Und es sorgt zudem für die böse pessimistische Stimmung, die durchweg die Atmosphäre auflädt. Die Welt ist einfach schlecht und korrupt, egal auf welcher Seite man steht. Di Leo war vielleicht ein brillanter Kopf, der für diese Filme nur manchmal etwas zu wenig Kohle hatte, wer weiß. Ich finde, der deutsche Titel lügt da ganz und gar nicht…!

Bearbeitet von FakeShemp, 15. Oktober 2008, 14:33.

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#233 FakeShemp

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Geschrieben 07. Dezember 2004, 22:42

07.12.04 – Torrente 2 – Mission Marbella, Spanien 2001

Eine Drecksau auf Marbella. Torrente bringt seine illlegal erworbenen Milliönchen in 30 Sekunden durch und steht wieder vor dem Problem, das tun zu müssen, was er nicht kann, was immer noch mehr ist, als alles andere, das er erst recht nicht kann. Also eröffnet er schnell ein Detektivbüro und schart mehrere Gehirnbefreite um sich, mit denen er fortan Ermittlungen anstellt, oder man holt sich gegenseitig einen runter, weil das Schlimmste an der Detektivarbeit ist, wie jeder von uns weiß, schließlich die elende Warterei. Es geht also wieder ähnlich gekämmt zu wie in Teil 1, an den die Fortsetzung aber imo nicht ganz heranreicht. Trotzdem bereitete er mir abermals viel Freude, weil Segura ist in der Rolle einfach unwiderstehlich…

…zum Kotzen!

Bearbeitet von FakeShemp, 15. Oktober 2008, 14:35.

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#234 FakeShemp

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Geschrieben 17. Dezember 2004, 02:30

16.12.04 – Allein gegen die Mafia – Staffel-1, Italien/Frankreich/England 1984

Da musste ich erst ganz alt werden, um ein Stück verpasste TV-Kultur nachzuholen. Damals dachte ich immer, es handle sich um eine Art "Dallas" mit Gangstern, weswegen ich irgendwie nie eine Folge geschaut habe. Das war ein Fehler. Die erste Staffel zumindest ist - das kann ich für mich sagen - das beste, was mir zum Thema je dargereicht wurde. Etwas Spannenderes, Bedrückenderes und Dramatischeres hat die TV-Welt wohl nicht zu bieten. Alles benissimo - Darsteller, Inszenierung, Story…, da haut es einem ja glatt den Vogel raus! Don Alfredo hat Staffel 2 unverzüglich bei mir einzureichen! Und keine Verhandlungen, sonst mache ich ihm ein Angebot, das er nicht ablehnen kann… B)

Bearbeitet von FakeShemp, 15. Oktober 2008, 14:37.

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#235 FakeShemp

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Geschrieben 18. Dezember 2004, 17:00

17.12.04 – Tanz der Vampire, USA/England 1967

Der schönste von allen, für die Ewigkeit, Amen.
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#236 FakeShemp

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Geschrieben 18. Dezember 2004, 17:00

17.12.04 – Tanz der Vampire, USA/England 1967

Okay, das war vielleicht ein wenig knapp, meinem Leib- und Magenfilm gebühren ein paar der Worte mehr. Einmal im Jahr muss er einfach sein und eventuell noch ein zweites Mal, wenn er dann noch läuft. Bisher habe ich das fast immer geschafft. Aber auch nicht öfter, denn derlei erquickendes Elixier will mit Bedacht genossen sein. Seit Jahren kann man ihn, immer um die Weihnachtszeit herum, in den hiesigen Kinos finden. Und fürwahr, er ist das einzige Ereignis, das in mir noch so etwas wie weihnachtliche Besinnlichkeit auslöst. Also wenn man unter weihnachtlicher Besinnlichkeit etwas Heiliges, Mystisches, Schaurig-Romantisches und doch Urgemütliches versteht. "Tanz der Vampire" ist auch die früheste Gruselfilm-Erfahrung, der ich mich überhaupt entsinnen kann, somit begleitet mich die Begeisterung schon seit langer Zeit. Trotz all der anderen großen Meisterwerke ist und bleibt das für mich DER Vampirfilm, da kann man nix machen. Eine Parodie, aber auch einer der besten Vampirfilme selbst, ja wo kommst Du denn her? Skurril, spannend und immer wieder glänzend. Mal rustikal, mal höchst genial, bisweilen wunderbar grobschlächtig, durch und durch altmodisch und im Großen und Ganzen wie von Spitzweg gepinselt. Soll ich die DVD überhaupt auspacken? :haeh:

Aus was macht man also eine geniale Parodie? Aus Liebgewonnenem. Nur damit!

Bearbeitet von FakeShemp, 15. Oktober 2008, 14:40.

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Geschrieben 20. Dezember 2004, 23:52

19.12.04 – Exzesse, Japan 1979

Ziemlich wüster Sexploiter, der aber nicht ohne interessante Ansätze ist. Sehr konsequent und direkt prescht er nach vorne, um in erster Linie die Geldbörsen derer zu melken, die gern nacktes Fleisch auf dem Bildschirm begutachten. Dass das ganze aber nicht zur reinen Sexklamotte verkommt, dafür sorgt zunächst natürlich, dass es gleichzeitig auch um Gewalt geht, dem zweiten großen Zahnrädchen der bewehrten Mechanik. In Kombination natürlich noch sensationeller und verruchter und dann auf ganz natürliche Weise auch noch irgendwie brisant, da damit Themen aufgerissen oder angerissen werden, die sich durchaus tiefer diskutieren ließen. Nicht mit mir, aber vielleicht mit anderen hier. ;) Gegen einen billigen Sexploiter spricht zudem die recht ordentliche Machart, die das ganze dann auch noch in angemessenem Rahmen ästhetisch und auf jeden Fall reizvoll in aller Verruchtheit erscheinen lässt. Wilde Ungezügeltheit trifft den Kern solcher Themen mitunter wahrscheinlich eher, als verklemmte Abstraktion vor künstlerisch sauberer Kulisse. Vielleicht, weil Ausbeutung ja auch ein zentrales Thema bei Sex und Gewalt generell ist. Somit stimmt ganz einfach der Rahmen, ganz egal, was die Macher in Wahrheit bezweckten.

Bearbeitet von FakeShemp, 15. Oktober 2008, 14:42.

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#238 FakeShemp

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Geschrieben 22. Dezember 2004, 19:21

19.12.04 – Allein gegen die Mafia – Staffel-2, Italien 1985

Der Leidensweg des Corrado Cattani geht weiter. Auch diese Staffel fand ich sehr spannend, ich konnte mich kaum beherrschen, sie nicht gleich am Stück zu verschlingen. Ein kleinwenig hielt aber nun doch ein gewisser Serien-Charakter Einzug. Wirkte die erste Staffel eher noch wie ein sehr langer megadramatischer Film, so kam nun etwas zum Tragen, das man eben von den Serien der 80er her kennt. So ein Hauch von "Denver Clan" vielleicht, ich vermag es nicht wirklich zu sagen. Ich meine den Vergleich auch nicht ganz ernst. Gerade gegen Ende der zweiten Staffel gibt es einige sehr starke Momente und im Prinzip sind die Unterschiede zur ersten Staffel nun auch nicht frappierend. Die Musik von Morricone ist etwas besser, wobei ich Ortolanis Thema trotz seines übermäßigen Gebrauchs als sehr gut zum düsteren Einstieg passend empfand. Die erste Staffel ist einfach kerniger und schockierender, während man bei der zweiten nun zwischendurch auch ein wenig Zeit zum Durchatmen bekommt, aber wirklich nur ein bisschen. Trotzdem handelt es sich noch immer um TV-Krimiunterhaltung auf höchstem Niveau, nicht dass hier Missverständnisse aufkommen. Kann Staffel 3 kaum erwarten. Und das, wo ich natürlich im Hinterstübchen weiß, dass es eigentlich kein befriedigendes Ende der Geschichte geben wird…

Kleiner Schwachpunkt ist vielleicht die erste Folge, wo ein paar Dinge scheinbar mit dem Brecheisen zurechtgerückt wurden, damit der Zug fortan ungestörter in die angestrebte Richtung rollen kann. Ich will aber nichts spoilern…

Bearbeitet von FakeShemp, 15. Oktober 2008, 14:44.

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#239 FakeShemp

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Geschrieben 22. Dezember 2004, 20:02

20.12.04 – Let Sleeping Corpses Lie, Spanien/Italien 1974

Nicht übel, was einem hier vorgesetzt wird. Zwar scheint es eine Eigenart früherer spanischer Filmemacher zu sein, mit der Handlung stets etwas in Konflikt zu geraten (gern mal auch etwas mehr ;) ), aber ich bin es ja mittlerweile gewöhnt, da über manche Ungereimtheit hinwegzusehen, wenn der Spuk dafür nett in Szene gesetzt wurde. An sich ist der Film überraschend nüchtern in seiner Art, Senior Grau war um einen realistischen Grundton bemüht, wie er selbst meinte. Das ist ihm auch weitestgehend gelungen. Die Splattereinlagen fielen zuweilen recht deftig aus. Die Zombies erinnerten dabei sehr an Fulci, wen wundert's, stammten sie doch aus dem "Wurschtkessel" Giannetto De Rossis. Der scheint eh maßgeblich dafür gewesen zu sein, wie man die Toten wirkungsvoll schlurfen lässt, auch in späteren Filmen. Oder aber, Fulci hat sich da wiederum sehr von diesem Film inspirieren lassen. Die stärksten Momente hat er in den Augenblicken, in denen es zur Sache geht. Ansonsten fehlt es ihm ein wenig an durchgehender Dichte und Gruselstimmung, aber dafür gibt es auch mal so hübsch beschauliche Szenen, wie die recht stimmungsvolle am Anfang, mit dem Fotografen und dem Wasserfall. Ich würde mal sagen, Oberliga der "Night of the Living Dead"-Klone. Und ich meine erster in Farbe...?

Bearbeitet von FakeShemp, 15. Oktober 2008, 14:47.

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#240 FakeShemp

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Geschrieben 30. Dezember 2004, 21:22

29.12.04 – Das Geisterschiff der Reitenden Leichen, Spanien 1975

Also geritten wird diesmal nicht. Ursprünglich hieß das Teil ja sogar "Geisterschiff der schwimmenden Leichen" wenn ich mich nicht irre, was zwar mehr Sinn gemacht hätte, aber natürlich noch eine Ecke ulkiger gekommen wäre. Und ulkig is' nicht. Grauslich is'! Über die Story brauchen wir uns jetzt nicht groß zu unterhalten, das führt zu nichts. Warum sind die Templer nun auf einem Schiff? Warum schmeißen sie manche der Opfer zurück ins Meer, während andere gegessen werden? Und warum gab's diesmal keine Titten? Aber Schwamm drüber. Der Film ist hübsch. Als belebte Kulisse durchaus goutierbar. Dramaturgisch ausgearbeitet wie ein Sturm im Wasserglas zwar, aber er weiß das abendliche Wohnzimmer 85 Minuten festlich zu schmücken. Es sind einfach die Bilder, zusammen mit der unverwechselbaren Musikuntermalung, die etwas Charmantes und Zeitloses entstehen lassen. Etwas, das genug Kraft entwickelt, einfach ohne große Handlung zu existieren. Es gibt ein paar sehr schöne Momente und auch eine ziemlich dramatische Sequenz, die aus dem insgesamt einlullenden, wenn auch angenehm einlullenden Geschehen, nur umso heftiger heraus sticht. Ich meine den Tod der einen Dame, die dann letztendlich, nach recht langem Kampf, doch wieder unter Deck gezerrt wird. Dieses okkulte Satansteil, das gegen Ende aufglüht oder die Sache mit dem brennenden Kreuz, mit welchem der Professor die Leichenschar zurückdrängt, sind zudem schön anzusehende Accessoires. Ärgerlich ist wirklich nur, dass Ossorio scheinbar jeglicher Sinn für spannende Action abging. Auch hier vermisste ich wieder, wie schon beim ersten Sequel, zahlreiche schöne Schleichpassagen, die sich einem nahezu aufdrängen. Weiter können einem die Kirschen von Nachbars Baum doch eigentlich nicht mehr in den Garten hängen. Mann, was hätte da wieder an Nervenkitzel drin gesteckt, erst recht vor so schauerlichschöner Kulisse…! Blinde Leichen, mit denen man sich arrangieren muss, vor denen man sich verkriecht und die, während man mucksmäuschenstill verharrt, wenige Zentimeter entfernt an einem vorüberschlurfen. Senioritas, die dabei ihr Schreien kaum noch zurückhalten können…, und dann noch eine kitzelnde Mücke auf der Nase…. Es bleiben leider immer nur tolle Ansätze, aus denen man sehr viel mehr hätte machen können und was das nicht vorhandene Budget sicherlich auch nicht weiter gesprengt hätte, sage ich mal einfach so. Trotzdem hat Ossorio mit seinen "Leichen-Filmen" ein paar sehr außergewöhnliche Vertreter des Groschen-Horrors geschaffen, die als vorzüglicher Rohstoff noch immer darauf warten, endlich richtig geschmiedet zu werden. Mittlerweile bin ich relativ sicher, dass Teil 2 und dieser Film hier Carpenter als Anregung zu seinem "Fog" dienten.
Später verleibe ich mir noch das "Blutgericht" ein. Mal sehen, wie die Quatrologie zu ihrem Ende gebracht wird…

Bearbeitet von FakeShemp, 15. Oktober 2008, 14:52.

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