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FakeShemps Testikel-Kino - Filmforen.de - Seite 9

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FakeShemps Testikel-Kino


397 Antworten in diesem Thema

#241 FakeShemp

    Schlauer noch, als Sokrates! Zudem Anwalt schlechter Filme..

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Geschrieben 14. Januar 2005, 00:05

31.07.03 – Der Joker, Deutschland 1987

Wer eine Fortsetzung zu "Machoman" sucht, ich habe sie gefunden! Die Filme haben zwar nix miteinander zu tun, doch die beiden Peters kriegen das auch so hin. Die siebenbürgener Kampfratte hangelt sich weitestgehend talentlos durch ihren Auftrag und von Satzfragment zu Satzfragment, dass einem schon bald die Ohren tränen. Aussehen tut der Streifen ja wirklich nett, weswegen man Herrn Patzak eigentlich bis Vier in der Frühe ohrfeigen sollte, dass er da das kleine Peterle aus dem Laufstall geholt hat, inklusive einiger Dialoge, die auch ohne das wandelnde Muttermal aus Transylvanien wohl brutal scheiße gewesen wären. Meine Hand möchte ich aber dafür nicht zur Gänze ins Feuer legen, denn wer weiß, so manches fragwürdig karge Wortgut, nur aus rechtem Munde, hätte vielleicht sogar bombig funktioniert, aber ganz und gar nicht bei unserem Peter. Und dann die vielen anderen großen Namen wie Michael York, Elliott Gould oder Stalin Müller-Arm, wie war das nur möglich? Kompromittierendes Fotomaterial in der Schublade des Regisseurs von der letzten gemeinsamen Wiener Bordelltour…? Die Action-Sequenz mit dem Lastwagen fand ich aber richtig gut. Manchmal neigte ich fast schon dazu mit unserem Peterchen mitzufühlen, so zwischen den Lachkrämpfen. Potentiell gute Momente gibt es einige, aber die werden zusammengehalten von einem Peter und einem Nichts..., und einem hässlichen turnenden Äffchen an einem Stahlgerüst, das ein wenig so aussah wie der Peter. Doch das ist halt nicht ausreichend für einen wirklich guten Reißer. Dabei brennt dieser Streifen quasi an allen Ecken und Enden, er will gut und kompromisslos sein, wie ein Relikt aus besseren Tagen. Unterhaltsam ist er jedenfalls wie Sau, deswegen überlasse ich das Schlusswort nun unserm Kleinsten hier:

Eingefügtes Bild
"Hallo! Ich bin…........ es, Euer Peteer! Ich kann wieder…......... gehn. Bitteee macht das…............... alles, was ich in dem Film…............. gemacht habeee, nicht nach, Gewalt ist keineee…............... Lösung! Und wenn ich zu…............. dem einen da…............. gesagt habeee – 'kannst Du es mir besorgen?' – dann habeee ich…............. das nicht so gemeint, sondern anders…!"

Danke Peter!

Bearbeitet von FakeShemp, 11. Oktober 2008, 07:52.

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#242 FakeShemp

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Geschrieben 22. Januar 2005, 18:40

19.01.05 – MANHUNTER, USA 1986

Mann, ich guck zu viele Filme und irgendwie schaffe ich es kaum noch meinen Popo vor das Tagebuch zu klemmen. Aber dann kommen halt so Machwerke daher, die mich dazu nötigen die alten Phrasen und immer gleichen Idiome wieder neu zu quälen, um dem Tagebuch ein weiteres Kapitel hinzuzufügen. Diesen Film hatte ich schon einmal vor der Nase gehabt, ihn aber seinerzeit im Kino komplett verpennt und dann unter "nicht weiter bemerkenswert" abgeheftet, weil damals – Schweigen der Lämmer war gerade erst gelaufen – für mich Michael Mann noch so etwas wie ein schnöder TV-Serien-Fuzzi war, dessen "Miami Vice" mich komischerweise bis heute nicht sonderlich interessiert. Der Hype des zeitgenössischen großen Hollywood-Schmachtschinkens um Foster und Hopkins gehrte zudem noch schwer in meinem Verdauungstrakt und ließ mich schätze ich plakativere Kost erwarten, so mit viel Action und kranken Meucheleien und Tamtam und Gedöns. So ratzte ich dann auch schnell wech, als mich Manns meditativer Stil überMannte. Jetzt aber, nach 15 Jahren etwa, sah ich einen unglaublich spannenden und poetischen Film, der mit Bild und Musik Schönes anzustellen weiß. Irgendwie unaufdringlich und doch intensiv, eine Auster quasi im Vergleich zum "Lämmerschweigen", der dagegen eher wie ein ordentliches BicMac-Menue anmutet, was ja auch was Feines sein kann, aber halt nicht die gleiche kulinarische Finesse erreicht. "MANHUNTER" von Michael Mann weiß zu beeindrucken und ich werde "In A Gada Da Vida" wohl nie mehr hören können, ohne an den Mann mit der Strumpfhose zu denken…

Bearbeitet von FakeShemp, 19. März 2009, 19:20.

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#243 FakeShemp

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Geschrieben 23. Januar 2005, 19:36

23.01.05 – Shaun of the Dead, England 2004

Die Couchpotatoe-Welt ist nicht gerade reich gesegnet mit guten Horrorfilm-Parodien. Hinter den meisten Verarschungen - um recht viel mehr handelt es sich imho meistens ja nicht - verbergen sich meines Erachtens nicht selten eher die Versuche ehemals traumatisierter Seelen, den Dämonen ihrer Kindheit endlich den Garaus zu machen. Was man nicht schätzt ist schnell verarscht. Das mag den Psychotherapeuten freuen, fügt dem Gegenstand aber in der Regel nichts Nennenswertes hinzu. Oder aber man eröffnet einen Rummelplatz für all jene Flitzpiepen, die in Horrorfilmen eh nie etwas anderes sehen werden, als eine Art Nachtwanderung im Sitzen (und einer springt hinterm Busch vor). Also die Fraktion, die sich stets zu amüsieren und auch zu fürchten sucht, hinterher aber auch immer und grundsätzlich alles für einen Witz hält oder für einen Scheiß, wie halt schon Mami immer weise zu verkünden wusste. Weil Horrorfilme sind ja eigentlich etwas Ungehöriges und allenfalls gut zum Danebenbenehmen oder als jugendlicher Trendsport, weil man das eben mitgemacht haben muss, genauso wie besoffen Bushaltestellen vollkotzen oder andere Rituale, die scheinbar sein müssen. Solche Leute machen dann wahrscheinlich Filme wie "Scary Movie". Aber es geht auch anders. Lustiges gibt nämlich nicht nur "Shauns" Oberfläche her. Gute Horrorfilme bieten mehr, das es sich zu parodieren lohnt, mehr, als einen Schlitzer, fickende Teenies und eine Bananenschale auf dem Boden…
Im Falle von "Shaun" handelt es sich zum Glück um den selteneren Fall. Was an Romeros Original an Komik bereits zwischen den Zeilen lauert, teils auch offen ausgelebt wird, erfährt hier eine gekonnte Steigerung und weil es schon in Romeros Film der Horror ist, dem der Schalk im Nacken sitzt, gelingt "Shaun" etwas Bemerkenswertes, nämlich in all seiner leichtherzigen Fröhlichkeit auch Horror zu sein, der sich wie in "Dawn" recht gehaltvoll darstellt, nur eben durch die Brille der Parodie. Ich weiß nicht, aber ich konnte ebenso noch den urtümlichen apokalyptischen Schauer spüren, der den ernsteren Vertretern eigen ist und das macht die Komik dann gleich noch mal so gut. Das ist überhaupt etwas, das die meisten Macher von Parodien vergessen oder übersehen zu haben scheinen, nämlich dass das Grauen die Komik zu verstärken vermag und somit beide in einer exzellenten Symbiose existieren können, so man denn auch die düstere Seite schätzt und es versteht sie zu beleben. Befreiendes Lachen, als Triumph über den Schrecken und der Schrecken als willkommener Vorbereiter des Lachens, mindestens seit Abbott und Costello…! ;) Gut, bei "Shaun" überwiegt das Vergnügen, aufgrund der großartigen Installation der Komik, aber wie gesagt, selbst in ihr bleibt der Horror erhalten, vielleicht leiser, aber er ist da. Oder sogar brüllend laut, nur dass wir in erster Linie lachen, anstatt uns zu fürchten.
Eigentlich handelt es sich bei "Shaun" und bei "Dawn" um dieselbe Münze, nur aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Deswegen ist für mich "Shaun" nicht nur die beste Parodie zum Thema, sondern auch irgendwie gleich das bessere "Dawn"-Remake im Vergleich zu dem des Herrn Snyder... B)

Manche werden sagen, dass sie "Shaun" überhaupt nicht schrecklich fanden. Es finden aber auch einige "Dawn" nicht lustig… ;)

Bearbeitet von FakeShemp, 19. März 2009, 19:24.

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#244 FakeShemp

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Geschrieben 25. Januar 2005, 20:22

24.01.05 – Picknick am Valentinstag

Gute Musik, schöne Bilder, faszinierend und ohne Antwort auf die große Frage. Mehr fällt mir nicht ein. "Twilight Zone" im Edelformat. Die alte Rektorin säuft am Ende und das Haus geht zugrunde, nachdem wohl der Teufel die biederen Maiden kräftig bis zum Blackout verbimst hat. Oder waren es Außerirdische? Lustmordende Metaphern aus dem All? Was steckt dahinter? Was wäre eine Lesart? Bitte Hilfe!

Bearbeitet von FakeShemp, 12. Oktober 2008, 20:29.

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#245 FakeShemp

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Geschrieben 25. Januar 2005, 20:38

25.01.05 – Invasion USA

Mal wieder etwas aus dem Giftschrank. Herrlisch! Hier die Guten, da die Bösen und der Holzmichl mittendrin, der andauernd "Zeit zum Sterben!" brabbelt. Und dann wird gestorben, die Commies sind gegen ihn einfach in der Unterzahl, das ist so unfair. Das prangere ich an...!

Bearbeitet von FakeShemp, 12. Oktober 2008, 20:30.

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#246 FakeShemp

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Geschrieben 26. Januar 2005, 15:06

26.01.05 – Die rote Flut, USA 1984

Noch einer aus dem Giftschrank…

Story: Die Russen kommen!

Kultfilm aus Jugendzeiten. Was hat mir gefallen? Wie eh und je das "Was wäre wenn" und damit einhergehend die apokalyptische Endzeitphantasie, die (mal wieder) so eine biblische Gruselstimmung heraufbeschwört. Der Blick in den nachsintflutlichen Abgrund von sicherer Warte aus quasi, wer würde da nicht gerne einmal hinablinsen wollen? Ein Propagandafilm dieser Ausrichtung funktionierte wahrscheinlich kaum, wenn er nicht etwas Unerhörtes zu bieten hätte, etwas, das heroisch, romantisch und bar jeder Logik reizvoll für die primitiveren Areale der Seele ist. Das Ende der Welt als Abenteuerspielplatz…
Außerdem gefällt mir, dass der Film wirklich ein ganz außerordentliches Machwerk darstellt, das "Rambo-II" an Dumpfheit noch in den Schatten stellt, falls das überhaupt geht. Dass sich der Spaß jedoch in Grenzen hält liegt daran schätze ich, dass es keinen Norris oder Dudikoff gibt, der dem Treiben den letzten "komödiantischen" Feinschliff verpasst. Man muss sich mit halbwegs normalen Schauspielern begnügen, die hier größtenteils noch am Üben waren, Herrn Stanton mal ausgenommen. So gibt es zwar keine großen Lacher, aber öfter mal ein finsteres Schmunzeln und Staunen über die Dreistigkeit dieser politischen Erziehungsmaßnahme. Und mal ehrlich, so schlimmes Zelluloid macht allemal mehr Laune, als irgendwelche sauberen Actionfilme. Die Scheiben müssen im Regal stehen und toxisch vor sich hin zischeln, nach Schwefel und Verderben müffeln, dann erst sind sie schön! Eine röchelnde Wildsau im Käfig, die einem an die Eier will und kein Streichelzoo mit zahnlosen Tigern…

Bearbeitet von FakeShemp, 12. Oktober 2008, 20:33.

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#247 FakeShemp

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Geschrieben 29. Januar 2005, 05:38

29.01.05 – Lemony Snicket's Rätselhafte Ereignisse

Schaut aus wie ein Burton, ist aber keiner. Besser hätte es zumindest nur der gute Tim hinbekommen, allerdings liegt diese Phase seines Schaffens wohl schon hinter ihm, so dass der sich eh nur wiederholt hätte. Aber dieser kleine Burton-Abklatsch ist ein recht sympathischer Bastard möchte ich mal behaupten wollen, der mich, dank Lebend-Cartoon Carrey, bestens unterhielt. Die Story gibt ja auch was her, so dass hinter dem schön geklauten Anstrich kein Hohlraum für Ernüchterung sorgt, wie das bei Blendern oft der Fall ist. Schön fand ich außerdem die ruhige Erzählweise, sowie die unaufdringliche Art der Darstellerkünste, die zwar Metier-bedingt natürlich immer etwas überspannt sein muss, aber selbst Carreys übliches Repertoire an Faxen steht im Dienste seiner Rolle und die braucht sich nicht beim Erzeuger zu beschweren. Eine äußerst angenehme Überraschung, denn erwartet hatte ich eigentlich Schlimmes.

Da es irgendwie ein äußerlich "epigonales" Werk ist braucht es ferner nicht zu verwundern, dass John Cleese mitspielt, in der Rolle von Billy Connolly. Und ich bin dem Kaiser von China sein Ersatzteillager….

Bearbeitet von FakeShemp, 12. Oktober 2008, 20:35.

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#248 FakeShemp

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Geschrieben 01. Februar 2005, 03:06

01.02.05 – Camorra – Ein Bulle räumt auf, Italien 1976

Ich hab jetzt Appetit auf schöne Spaghetti und ein Stück fette Salami im Panino, dazu einen Plastikbecher Rotwein bitte!
Gangsterhatz mit dem gewissen Miracoli-Flair. Da hat Herr Lenzi aber einen mächtig rasanten Vertreter des Genres hingelegt. Die Musik fetzt, die Verfolgungsjagden stellen einem die Nackenhaare auf, der zwischenmenschliche Umgang kennt keinerlei Manieren und die Gesichtsarchitekturen der bösen Buben sind einfach unschlagbar hässlich. Ja, da war schwer was los in den Siebzigern. Kino, wie es nie wieder sein wird. Groschenromanschund mit Stil und mit dem todsicheren Gespür für das Wesentliche, nämlich Sensationen, Sensationen, Sensationen…!
Ach, was leben wir doch in einer armseligen Ära…

Bearbeitet von FakeShemp, 12. Oktober 2008, 20:37.

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#249 FakeShemp

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Geschrieben 26. Februar 2005, 15:04

25.02.05 – Alone in the Dark, Kanada, Deutschland, USA 2005

Auf diesen Film habe ich mich gefreut, wie schon lange nicht mehr auf einen, dank des überall tüchtig ausufernden Boll-Bashings. Allerdings mag ich eigentlich nicht in diesen Chor mit einstimmen, denn ich muss gestehen, dass mir Bolls Arbeitsweise sogar irgendwo ein bisschen imponiert, hinter all dem Mitleid. Er macht sein Ding, lebt sein Bier in Punkto Filmemachen aus. Die ist leider nicht die einfallsreichste, aber tun wir mal nicht so, als ob das im Metier des Horror/Actionfilms eine Seltenheit wäre. Es gibt so viele schlechte Filmemacher und ich wage zu behaupten, gar manch schlechteren, als Herrn Boll. Aber irgendwie scheint er die nötigen Eigenheiten aufzuweisen, um beim Pöbel das von Zeit zu Zeit aufkeimende Bedürfnis nach dem großen Buhmann zu stillen. Verona Feldbusch ist halt auch nicht mehr so frisch. Wir leben nun im Zeitalter des “Bollermanns“, alles wird gut.
Wenn man bedenkt, wie wenig Filme dieser Reschiesöhr bisher gemacht hat, dann sollte man ihm noch einige Chancen zur Weiterentwicklung lassen. Die Gurken, die andere Namhaftere in ihrer Lehrzeit verbrachen, und die kaum jemand je gesehen hat, bringt Boll mit größter “Effizienz“ halt sozusagen gleich unters Volk, wo dann viele schon mit gewetzten Messern lauern und sich plötzlich zur Geschmackspolizei berufen fühlen, als sei nicht schon von jeher mindestens eine der unverzichtbaren Blutsverwandten von Gevatter Horror Tante Trulla aus Blödkofskaya...
Ich will jetzt aber den Selfmade-Regisseur auch nicht zu sehr in Schutz nehmen, denn "A.I.T.D." ist schon deswegen eine Frechheit, weil er nix mit dem Spiel zu tun hat, aber auch überhaupt rein gar nichts, bis auf den Titel und den Namen der Hauptfigur, was viel über Boll und sein Verständnis von der Materie aussagt, die er da vergewaltigt. Handlung hat „Alone“ generell keine, nur wohlbekannte Versatzstücke, die den ganzen Verhau wie einen Trailer aussehen lassen. Ja, Uwe kommt es nicht sonderlich darauf an etwas zu erzählen, er will, dass es gut aussieht, was das in seinem Ermessen auch immer sein mag. Irgendwie hat das ganze eher etwas von einem Handlungsstrang zu „Resident Evil“, der aus Gründen der Belanglosigkeit fallen gelassen wurde. Dass Boll eine Handlung oder ein Thema nicht die Bohne interessieren merkt man schon daran, wie er beides auf Biegen und Brechen zusammenbringt. Ich meine der Titel „Alone in the Dark“ weckt doch irgendwie die Assoziation vom “Alleinsein im Dunkeln“, oder? Das war schließlich essenzieller Bestandteil des Spiels. Also erwartet man dann auch von einer Verfilmung desselben, dass Essenzielles wenigstens noch marginal vorhanden ist. Boll macht das aber ganz anders. Er orientiert sich an dem, was er sich leisten kann und da ist halt kein verwunschenes Herrenhaus oder so drin, oder es interessiert ihn einfach nicht, weil er das Spiel eh nie gesehen hat. Aber damit der Filmtitel ein wenig Sinn ergibt, wird halt dann ab und an aus dem Off von Dunkelheit philosophiert, und wenn helllichter Tag ist. Nicht dass es schlecht sein muss, Dunkelheit gerade bei Tageslicht zu beschwören, man denke da an den schönen "Tenebrae". Aber so ist das hier leider nicht gemeint. Boll erinnert da mehr an einen Bruno Mattei, der auf dem Boden des Schneideraums umherkriecht und sich einen Film aus Schnipseln zusammenpappt. Man bekommt von ihm das, was er schön findet und Handlung, geschweige denn Respekt vor einer Vorlage, findet er halt nicht so schön…

Leider reicht es auch nicht zum Schenkelklopfer. Aber jede Erfahrung bringt uns dem Tode näher, das ist in diesem Fall sogar mal tröstlich. :P

Bearbeitet von FakeShemp, 19. März 2009, 19:30.

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Geschrieben 28. Februar 2005, 01:34

28.02.05 – Ghost Ship, USA 2002

Geisterschiffe mag ich und so konnte ich auch diesem neumodischeren Kutter etwas abgewinnen. Hätte die Handlung in einem Haus stattgefunden, womöglich wäre das Vergnügen etwas geringer ausgefallen. Spukhäuser liebe ich zwar auch, aber da gibt es halt bedeutend mehr Filme. Bei Geisterschiffen bin ich ja schon froh, wenn überhaupt mal eines in meinem Wohnzimmer auf Grund läuft. So, und gestern war das eben "Ghost Ship".
Was diese Filme so ungruselig macht ist ihre Technik-Verliebtheit. Toll aufgebretzelt, aber irgendwie auch ein wenig wie Disneyland. Das ganze in einem 70er-Ambiente, kunstvoller ausgeleuchtet und mit verwaschenem Look, vagen Andeutungen, statt bis ins Detail ausgereizter SFX und man hätte einen brauchbaren Horrorfilm gehabt. So sind's halt nur wieder 90 Minuten Hightech-Geisterbahn. Ex und Hopp...

Dafür war ich heute abermals in "Shaun". Der wird mit jedem Mal besser! :love:

Bearbeitet von FakeShemp, 12. Oktober 2008, 20:44.

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Geschrieben 03. März 2005, 22:37

03.03.05 – The Locals, Neuseeland 2003

Beginnt recht dröge und wird dann hinten raus ganz brauchbar. Am besten gefiel mir, dass die phantastischen Zutaten nicht groß kommentiert werden, was dazu beiträgt, dass man sie leichter hinnimmt bzw. akzeptiert. Das scheint mir überhaupt die beste Herangehensweise zu sein, diese Sachen nicht noch groß in Worte zu fassen, wenn sie einem schon vor der Nase herumtanzen. Dann bleiben sie irgendwie auch glaubhaft. Die Story fand ich insgesamt reizvoll und spannend umgesetzt. Sicherlich hätte es noch einen Hauch ungekämmter zugehen können, düsterer und nicht ganz so zielgruppenorientiert, aber von den meisten Vertretern der Postadoleszenz-Schocker schafft er es schon ein wenig, sich abzuheben. Die schönen Stopmotion-Einlagen verdienen einen extra Fleißpunkt. Und dann gibt es von mir noch drei „ED“-Punkte auf der nach oben offenen „Evil Dead“-Skala, wegen eines gewissen Flairs und eines Hauptdarstellers, der ab und zu, besonders gegen Ende, irgendwie entfernt an Ash erinnert. ;)

Bearbeitet von FakeShemp, 12. Oktober 2008, 20:46.

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Geschrieben 09. März 2005, 03:02

09.03.05 - Dawn of the Mummy, USA, Ägypten, Italien 1981


Großartiger Schlonz, der als Horrorfilm wohl nicht wirklich ernst genommen werden will. Eher hatte ich schnell das Gefühl einer Art Parodie aufzusitzen. Der Humor ist allgegenwärtig, beknackte Szenen reihen sich auf eine schon zu vorsätzliche Art und Weise aneinander und der blonde Obergrabräuber scheint der kleine Bruder von Leslie Nielsen zu sein. Was den Heuler dann in die Oberliga der Gute-Laune-Schmarren katapultiert ist zu allem Überfluss auch noch, dass er nicht selten richtig fesch aussieht. Der Kameramann verstand sein Horror-Geschäft zeitweise offensichtlich. Im Gegensatz zu den meisten reinrassigen Trash-Granaten dieser Prägung spürt man hier kaum Grenzdebilität, eher den Schalk im Nacken, der gut gelaunt im Terrain billiger Horror-Schocker wildert. Ich fürchte, dem Regisseur ist da ein hübscher kleiner Sonderling gelungen, an dem alle Beteiligten sicher ihren Spaß hatten. Jedenfalls habe ich so etwas noch nie gesehen. Ein schauerlicher Irrsinn vor ergiebiger Kulisse, mit hübschen Musikeinlagen und relativ hoher Gagdichte. Und in Sachen Garagen-Horror macht er zudem eine ziemlich gute Figur. Das alles in Kombination bürgt für einen vergnüglichen Abend des Grauens. Nein, das hatte ich nun eigentlich nicht erwartet...

Herrlich! B)

Bearbeitet von FakeShemp, 12. Oktober 2008, 20:49.

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Geschrieben 14. März 2005, 01:15

WEEKEND OF FEAR 2005

"Let's have a party there's a full moon in the sky..."

So, im Folgenden meine Impressionen vom diesjährigen WOF. Alles begann mit...



11.03.05 – Rojo Sangre, Spanien 2004 auf dem WOF’05

Paul Naschy macht auf seine alten Tage den Vincent und spielt einen ehemaligen großen Mimen, den im Alter keiner mehr haben will. Nur der Teufel interessiert sich noch für ihn, respektive seine Seele und heuert ihn als Empfangs-Kasper seiner Spelunke an, nicht ohne Hintergedanken.
Der Film war ordentlich, wenn auch nichts Besonderes. Aber wenn man auf Naschy steht bekommt man einen Naschy, der betagten Hauptes noch mal richtig das Schauspielern entdeckt hat, wie bei dessen Filmen der letzten Zeit häufiger zu konstatieren ist. Eigentlich war er nie so gut wie heute, aber die Filme von heute sind lange nicht mehr so schön wie damals, als manche Männer noch Haare auf dem Rücken hatten. Trotzdem, schöner Film. Und er wurde in Spanien gebaut! ;)

Bearbeitet von FakeShemp, 12. Oktober 2008, 21:00.

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Geschrieben 14. März 2005, 01:16

12.03.05 – Afterman, Belgien 1985 auf dem WOF'05

Ja, sowas ist irgendwie auch mal nicht schlecht, als Gegenentwurf zum konventionellen Allerlei professioneller Filmerei. Geschichten können auch spannend sein, gerade dann, wenn mal nicht alles so ist, wie schon tausend mal gesehen. Irgendwie fällt mir zu diesem Endzeit-Video nichts ein, außer dass mir diese rohe Art der Ästhetik zusagt. Aber bitte nicht jeden Tag! ;)

Bearbeitet von FakeShemp, 12. Oktober 2008, 21:01.

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Geschrieben 14. März 2005, 01:16

12.03.05 – Countess Draculas Orgy, USA 2004 auf dem WOF'05

Titten hab ich schon mal gesehen. Was bleibt? Ein wenig Fun und viel “Gähn“. Muss auch mal sein.
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Geschrieben 14. März 2005, 01:17

12.03.05 – Casshern, Japan 2004 auf dem WOF'05

Eigentlich kann ich solche Filme nicht beurteilen, da es mir auf dem Gebiet der Lebensweisheiten und der Philosophie an Durchblick fehlt. Aber wie jeder weiß ist Krieg böse und Hass erzeugt nun mal Gegenhass in einer Endlosschleife. Friede ist da doch wirklich vorzuziehen, weswegen es selbstverständlich Sinn macht das fetzige Kriegsspektakel dermaßen berauschend in Szene zu setzen, dass einem die Lust auf Frieden…, äh auf Krieg einfach vergehen muss. ;) Na ja…. Die simple Message am Schluss wird einem für meinen Geschmack a bisserl zu penetrant aufs Auge gedrückt, kann aber das Filmerlebnis nicht schmälern. Irgendwie wurde da vom Stummfilm bis Matrix allerlei drin verwurstet und das Tollste, es hat auf sinnlicher Ebene sehr gut funktioniert. Ein Wahnsinn, scheiß auf die Message…!

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Geschrieben 14. März 2005, 01:17

12.03.05 – The Ghouls, USA 2004 auf dem WOF’05

Jessas, wieder Wackelkamera und Geburtstagsvideo-Flair…! Aber es passt zur Thematik, denn Hauptdarsteller ist ein mit Videokamera bewaffneter Sensationsnachrichten-Dealer, der seine Skrupel bereits einigermaßen überwunden hat, aber nicht ganz. Der Film entwickelt eine Atmosphäre und Stimmung, die zunehmend und gerade wegen seiner Machart überzeugt. Sehr blutiger, auch weiser Film über den zunehmenden Verfall zivilisatorischer Werte am Beispiel heutigen Sensationsjournalismus, eingebettet in eine blutige Sangria, einer Abart des altbekannten Zombie-Themas. Wer da Pate stand dürfte klar sein. Platz 2 meiner diesjährigen WOF-“Hitparade“.

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Geschrieben 14. März 2005, 01:18

13.03.05 – London Voodoo, England 2004 auf dem WOF’05

Wow, ein außerordentlich guter altmodischer Grusler, der zuweilen mit Musik und Ton clevere Tricks anzustellen weiß, um einem die Sinne zu benebeln, zumindest solange man eine gescheite Soundanlage zur Verfügung hat. Wie der Film ein wachsendes Unbehagen gegenüber der Hauptdarstellerin erzeugt ist meisterhaft und ziemlich unheimlich. Irgendwie war das mein heimliches Highlight auf dem diesjährigen WOF, ich werde wohl alt…

Sehr cooler Film!

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Geschrieben 14. März 2005, 01:19

13.03.05 – P, Thailand 2005 auf dem WOF’05

Eine kleine Sensation ist das Teil hier schon und deswegen gebührt ihm Platz 3. Der Film ist recht schön, trotz seines brisanten Themas und was mich vor allem beeindruckt hat, er entwickelt sich wirklich Millimeter für Millimeter von einem Prostitutions-Drama zu einem handfesten Gruselschocker gegen Ende, der einen auf asiatische Art und Wiese einige Male tüchtig zu erschrecken weiß, wie man das ja mittlerweile kennt. Die eigentliche Sensation? Der Film stammt von einem Inselaffen und der war auch noch anwesend. Ein kleiner ulkiger Engländer, ja geh hörst auf! Doch, hat mir außerordentlich gut gefallen, trotz gelegentlicher Schwächen.

Bearbeitet von FakeShemp, 12. Oktober 2008, 21:06.

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Geschrieben 14. März 2005, 01:19

13.03.05 – Murder-Set-Pieces, USA 2005 auf dem WOF’05

Das war er also, der krankeste Scheiß seit Menschengedenken, in anbiedernder Sicko-Ästhetik, welche ja relativ in Mode ist. Irgendwie hielt sich die Empörung hinterher bei mir in Grenzen. Ja, der Film ist sehr krass und ja, in gewissem Sinne natürlich totalamente frauenfeindlich (kaum anders denkbar bei der Thematik) und er bricht zudem wieder ein paar Tabus, aber hatten wir das alles nicht ab und zu schon mal? Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los nichts wirklich Neues gesehen zu haben. Alte Zutaten in modernerem Gewand..., und hoppla, plötzlich funktionieren die Schocks wieder, das Drücken in der Magengegend von einst bei solchen Machwerken wird ganz neu erfahrbar. Ich schätze, Filme wie "TCM" oder "Maniac" wirkten auf ihr zeitgenössisches Publikum ebenfalls nicht weniger intensiv oder verstörend, während wir ebendiese heute aus der Distanz bewundern und ein wenig vor ihrem einstigen Wirken gefeit sind. Damit keine Missverständnisse aufkommen, auf inhaltlicher Ebene ist der Film dumm wie Brot und auch von der Machart her kann er es in keinster Weise mit den beiden genannten Horror/Terror-Klassikern aufnehmen. Aber er ist sagen wir gut genug gemacht, um etwas entstehen zu lassen, das ein wenig mehr gebiert, als bloßes Aneinanderreihen von Gemetzel je erzeugen könnte. Etwas, das man als plumpe ätzende Boshaftigkeit bezeichnen könnte, die schon aufgrund gewisser, nicht gänzlich missratener äußerer Zutaten wie Musik zum Beispiel, überhaupt erst erlebbar wird. Braust der Zug aus dem Schlachthaus nur konsequent weiter auf diesem Gleis funktioniert die Sache sogar dann, wenn unter der Oberfläche nichts weiter geboten ist. Die unerschütterliche konsequente Haltung bis zum Schluss täuscht so einen Anflug von “Wahrheit“ in dem ganzen Irrsinn vor. Sonst gäbe es ja auch sicherlich keine Kontroversen um den Schinken. Totaler Schmarren bringt es nie zur Kontroverse und wenn er vor Gewalt zehnmal berstet. Nein, „M-S-P“ ist in gewisser Hinsicht gelungen. Nicht als interessanter Horrorfilm, nicht als filmisch ausgereiftes Terror-Bonbon, aber als wilder Amok-Trash ohne Hirn wirkt er durchaus ein wenig nach. Der Herr Regisseur hetzt dabei wie ein Bullterrier voran, dem man ein glühendes Stück Kohle in den Popo geschoben hat. Völlig unbeirrt und ohne Skrupel verwirklicht er seine kindische Vision zum Thema und er ist sich wahrscheinlich keiner Schändlichkeiten bewusst. Ich glaube ja nicht, dass er ein böser Mensch ist. :D Eher so eine Art Schnaas, ebenfalls mit dem unbedingten Anliegen, den härtesten Film überhaupt gedreht haben zu wollen, um damit Furore zu machen. Letzteres ist ihm im Prinzip ja gelungen. An Talent muss es ihm nicht fehlen. An sittlicher Reife vielleicht. Die kann aber noch kommen. Oder die Gummizelle, man wird sehen… ;)

Wirklich gestört haben mich die Szenen mit dem kleinen Kind. Das so zu filmen ist nicht ganz sauber…. Aber man hüte sich auch davor, die nüchterne Arbeit am Set und das Wirken der fertig montierten Szene gleichzusetzen.

Fazit: Sollte man ruhig mal gesehen haben, wenn man sich für den abseitigen Film interessiert. In gewissem Sinn handelt es sich dabei um eine alt bewehrte Erfahrung in Sachen Extrem-Horror und wann war es schon das letzte Mal, dass man so etwas nach dem Kino überhaupt sagen konnte…

=> Diskussion zum Thema

Bearbeitet von FakeShemp, 19. März 2009, 19:37.

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Geschrieben 14. März 2005, 01:20

13.03.05 – EMR, England / USA 2005 auf dem WOF'05

Und noch ein englischer Film, der mir sehr gut gefiel. Überzeugender Hauptdarsteller, abgedrehte Story mit Nonstop-Überraschungen. Eigentlich gebührt ihm auch der dritte Platz. Und irgendwie höre ich jetzt wieder auf mit dieser Unart des Plätze-Vergebens. Am Ende gab’s natürlich den großen Aha-Moment, der…, Scheiße, ich verrate hier doch nix…!

Bearbeitet von FakeShemp, 12. Oktober 2008, 21:12.

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Geschrieben 14. März 2005, 01:20

13.03.05 – Betty Page - Dark Angel, USA 2004 auf dem WOF’05

Und zum Schluss dann noch was fürs Auge. So ganz ist mir der Sinn dieses Films nicht aufgegangen, denn er stellt, wenn auch zugegebenermaßen recht verblüffend, gewisse Abschnitte der Arbeit und des Lebens der berühmten Bondage-Queen lediglich nach, wobei der Schwerpunkt auf dem liegt, was man an der Dame halt so geschätzt hat, nämlich ihrer Arbeit vor den Objektiven der Kameras. Wozu der Aufwand, wenn die Arbeit doch schon die echte Betty geleistet hat? Die ihr verteufelt ähnliche Hauptdarstellerin wirkt allerdings schon sehr überzeugend in ihrer Rolle. Ich verstehe trotzdem nicht weshalb man die Foto- und Filmsessions nicht anhand Originalmaterials dargereicht hat. Minutenlanges Posieren in der damaligen Art und Weise ist zwar recht nett, aber die echte Page wäre natürlich noch cooler gewesen. Von der ist im ganzen Film glaube ich keine Sekunde zu sehen. Aber man hört ihre Stimme aus dem Off, wenn ich mich nicht täusche. Naja, war irgendwie nett und beim Abspann posiert das schnuckelige Page-Imitat (vermutlich geklont) plötzlich auch noch splitterfaserporentief nackt im Garten. Eine gute Idee!

Das war das „Weekend of Fear“ für dieses Jahr. Ich denke, da war für jeden was dabei.

Bearbeitet von FakeShemp, 12. Oktober 2008, 21:15.

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Geschrieben 20. März 2005, 15:36

18.03.05 – Hero, USA 1988

Der Holzfäller-Michl mal sanft und mit einem halben Gesichtsausdruck mehr. Es funktioniert beinahe, man bekommt die beiden Chucks (alt und neu) im Kopf kaum zusammen. Wäre nur der Film selbst nicht unter aller Kanone. Da nun auch die Markigkeit eines gewohnten Norris abhanden gekommen ist bekommt man gar nichts mehr geboten. "Hero" ist das reinste Baldrian…

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Geschrieben 20. März 2005, 15:36

19.03.05 – The Grudge, Japan/USA/Deutschland 2004

Das Original fand ich zwar noch gruseliger, aber auch hier fühlte ich mich gut unterhalten. Nur langsam sollten sich die Kurznasen mal ein paar neue Schock-Mechanismen einfallen lassen. Das Vorbeigehusche an der Kamera z.B. zieht nicht mehr sonderlich und wirkt zunehmend albern. Das westliche Kino strapaziert diesen billigen Trick leider auch schon bis zum Erbrechen (z.B. "Creep"). Aber mal von solchen Schnitzern abgesehen bekommt man wieder unter die Haut gehenden Grusel geboten, mit dem unvergleichlichen Gespür für das besonders Fiese.

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Geschrieben 20. März 2005, 15:37

19.03.05 – Stimme des Todes, Italien 1977

Ordentlicher Giallo, der mir durch seine behutsame Machart und seine schöne Musikuntermalung gefiel. Einzig der Plot und dessen Auflösung am Schluss ließen mich unbefriedigt zurück. War einfach zu dünn, selbst für einen Giallo. Mal mehr nach Bido, Lado und Avati Ausschau halten. Aber ich schätze, recht viel mehr, als zusammen eine handvoll, haben die Herren zum Metier nicht beigetragen. Schade!

Bearbeitet von FakeShemp, 12. Oktober 2008, 21:18.

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Geschrieben 20. März 2005, 15:37

20.03.05 – Creep, England 2005

Irgendwie schön, dass es solche handfesten Stinker noch gibt. Tut nach so manchem überkandidelten Zeug, das den Kritikern mit angestrengtem Witz, Charme und Esprit Honig ums Maul schmieren will, auch mal wieder gut. Ein Film für reinrassige Fans, die sich dort unten im Londoner U-Bahnsystem sozusagen zuhause fühlen und solche Filme wegen der Vertrautheit dieser Szenarien halt lieben, weniger wohl für solche Zeitgenossen, die immer noch was zusätzlich brauchen, um sich beim "Gutfinden" keinen Zacken aus der eingebildeten Krone zu brechen. „Creep“ ist schnörkellose Horrorunterhaltung, die zwar null Überraschungen bietet, dem Fan ein Dejavu nach dem anderen vor den Latz knallt, und doch den Tisch mit der geliebten Hausmannskost anständig zu decken weiß. Ordentliche Hausmannskost, nix für Gourmets! Und zwischen den einfachen, aber herzhaften Gängen gibt es dann doch hie und da manch kleine Praline zu schlucken.

Bearbeitet von FakeShemp, 12. Oktober 2008, 21:20.

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Geschrieben 23. März 2005, 05:07

23.03.05 – Voll auf die Nüsse, USA 2004

Mitunter liebe ich solchen Scheiß! :)) Ben Stiller betreibt zwar eine Art Ausverkauf mit seiner Person (oder will er nur ins Guinnessbuch als meistbeschäftigter Schauspieler?), aber mir soll’s recht sein. Unbedingt die Endkredits abwarten und besser Papiertaschentücher bereithalten, zwecks Sperma auf Couchkissen und so… :nocomment:

Bearbeitet von FakeShemp, 12. Oktober 2008, 21:21.

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Geschrieben 23. März 2005, 17:47

22.03.05 – Antropophagus, Italien 1980 (noch ne Runde...)

Eigentlich wollte ich noch einmal was zum Herrn Karamanlis schreiben, wegen Cineclub gestern, aber da nun mit Gargi auf INSIDE eine kleine Diskussion dazu entbrannt ist, poste ich einfach diese hier, das spart mir Arbeit und enthält sowieso die etwas aktuelleren Sichtweisen meinerseits. ;)

Gargi sagte:

Okay, was fehlt Dir? Eine Begründung, warum ich Maneater scheisse finde? Keine Sorge, ich habe mir neulich erst vom maxl eine Interpretation kurz durchgeben lassen, warum der Film eigentlich innovativ zur damaligen Zeit sein sollte. Im Grunde verständlich, macht ihn aber dennoch nicht zum Meilenstein, denn das findet sich anderorts (Selbstkannibalismus) wesentlich besser dargestellt. Und sind wir mal ehrlich zu uns selbst: Der Film wird eh nur aus zwei Gründen nachgefragt: Eine Goresequenz und §131.
Weder schauspielerische Leistung, Musik, Kamera, Drehbuch, Schnitt, FX sonst noch was, was zum Film gehört lässt auf eine Besonderheit schließen, was einen derartigen Mini-Hype begründen könnte. Es ehrt das Label, das den Film bringt sicherlich im Aufwand, der dabei betrieben wurde (die Abtastung scheint wirklich sehr gut geworden zu sein), aber der Verriss, der am MATERIELLEN ÄUSSERLICHKEITEN, wie Cover, Aufdrucke etc. von den sogenannten Fans festzustellen ist, läßt darauf schließen, dass ich mit meiner Meinung -der Film sei unwichtig- nichtmal sooooo daneben liege
Scheisse, mir blutet regelrecht der Arsch, wenn ich sehe, dass ein "wieder freigegeben" und eine durchaus witzig gemachte Zeichnung auf dem Backcover so viel Aufmerksamkeit und Ärgernis erregt. Mensch Meier, Leuts! Schaut Euch lieber die Filme an und habt ENDLICH WIEDER MAL SPASS DARAN!

cu
Gargi

FakeShemp sagte:

Ich wollte mitnichten eine Antro-Diskussion vom Zaun “erbrechen“, aber irgendwie hab ich da jetzt grad doch Bock drauf, weil er zufällig heute im Zeichen des CINECLUBS goutiert wurde. Und deswegen steige ich jetzt also darauf ein… ;)

Die Wahrheit ist irgendwo dazwischen finde ich. So wie du ihm jeglichen Schauwert absprichst, stellt das für mich das eine Extrem dar, das man vertreten kann und im Gegensatz dazu sind die irregeleiteten Gorehounds das andere Extrem, die nur auf bestimmte Reize anspringen (Blutcover, Verbote, Legenden…) und so einen Kult daraus machen. Ich betrachte den Film weder als Gorehound, noch als mit Ernüchterung Gestrafter. Und wenn ich ihn mir so ansehe, zum fünften oder sechsten Mal heute, kann ich nur wieder feststellen, dass er so schlecht wirklich nicht ist. Ja, es stimmt, er ist eigentlich erstaunlich unblutig, was die reine Gorehound-Fraktion mit Enttäuschung strafen dürfte und ja, er hat irgendwie eine recht gemächliche Gangart. Aber das ist der Punkt. Es ist nicht unbedingt ein generelles Zeichen von Schwäche einen Film so aufzuziehen, aber klar, dass er die Erwartungen zunächst mal herbe enttäuscht, wenn die anders ausgerichtet sind, bzw., wenn er auf ein völliges Fehlen einer dafür notwendigen Vorliebe trifft. Ich hingegen kann mit so etwas recht viel anfangen und nur sagen, dass er bei mir mit der Zeit gewachsen ist und ich gerade sein langsames Tempo schätze. Auch ich musste mich erst aus solchen Erwartungen wie "Gore-Kracher" oder „Langweiler vor dem Herrn“ herausbewegen, um ihn zu “entdecken“. Heute mag ich seine lethargische Grauslichkeit irgendwie, die billige Machart, die trotzdem mit dem Gegebenen das bestmögliche anstellt und die gerade auch dafür sorgt, dass nicht durch zu viel Action von der Hauptattraktion abgelenkt wird, nämlich dem fortwährenden Gefühl der Bedrohung durch einen, meist durch Abwesenheit glänzenden Griechen. Besonders gut und die wichtigsten Elemente des Filmes sind dabei die Musik und die Geräuschkulisse, das ist mir heute wieder aufgefallen. Simpel aber effektiv. Zusammen mit der ungeschliffenen rohen Inszenierung entwickelt sich da schon eine recht eigenartige und besondere Atmosphäre, die man entweder mögen kann oder nicht. Ich finde, kaum ein Film hat seinen Hauptdarsteller so sehr auf dem Tablett, dass man ihn irgendwie ständig spüren kann, und versteht es trotzdem, ihn so gut wie nicht zu zeigen. Und wenn man in der Lage ist diese Ruhe anzunehmen, dann wirken die wenigen “Höhepunkte“ durchaus. Nicht um einen zu erschrecken, aber sie wirken. Dass die Handlung recht hohl ist, darüber besteht kein Zweifel, doch die von „Tanz der Teufel“ ist es nicht weniger. Nur den kann man wegen seiner optischen und akustischen Finesse und Rasanz lieben. Das Gegenstück dazu könnte man quasi in „Antro“ sehen, der bei ähnlich knapper Handlung eben seine unheimliche Kraft aus der Ruhe bezieht und die ist nicht leicht zu fassen. Entweder man spürt sie, oder man verschläft sie halt… :D

Ich würde sagen „Antropophagus“ ist kein Meisterwerk, aber ein doch nicht schlecht gemachter Schnellschuss der Marke Bahnhofskino, der als Horrorfilm eigentlich absolute Daseinsberechtigung besitzt und nüchtern betrachtet auch genug zu bieten hat. Aber nur, weil es langsam zugeht, heißt es nicht, dass nichts Gutes vorhanden ist. Im Gegenteil, das Besondere schafft gerade erst das, was viele als so laaangweilig empfinden. Aber der Grindcoreler hört wahrscheinlich auch kein St. Vitus… ;) (und wird womöglich auch kein gutes Haar dran lassen)

Gargi sagte:

Sehr schön! Endlich mal jemand, der auf den Film eingeht, und mir versucht zu erklären, wo dort die Stärken liegen. Diese angesprochene ständig fühlbaren Omnipräsenz der Bedrohung habe ich zwar nicht verspürt, aber durchaus ein nachvollziehbarer Ansatz, der den Film vielleicht in ein anderes Licht der Einzigartigkeit, zumindest eines Sonderstatuses rückt.

FakeShemp sagte:

Man muss dazu sagen, dass bei dem Film ja schon auch imho das damalige Drumherum an Aufregung wichtig war. Die Leute gingen ins Kino und wussten schon, aufgrund gewisser Legenden durch die Medien oder Mundpropaganda, dass da ein paar sehr fragwürdige Szenen drin sind und unter diesem Einfluss funktioniert der Film in erster Linie und war meiner Meinung nach auch so konzipiert. D'Amato kündigt quasi den schaurigen Griechen schon im Voraus an (indem er zwei Szenen bringt, die Furore machten) und hält ihn dann weitestgehend im Hintergrund, bis zu den beiden "Höhepunkten" am Schluss. Die Zeit bis dahin fieberte das, zumindest damalige Publikum, schätzungsweise mit Abscheu auf diese Momente hin, was eine Menge Gelegenheit bot, mit dem Star des Films öhm... zu "teasen"... . :D Man denkt immer, er kommt gleich, er kommt aber meist gar nicht. Und die Blinde in dem Haus hat auch noch die Fähigkeit ihn von weitem zu hören und zu riechen, was die Situation noch angespannter werden lässt. Ich finde, dieses Hinarbeiten auf den “Maneater“ ist die Stärke des Machwerks. Und am Ende bekommt er dann endlich seinen Dauerauftritt und er schreitet majestätisch voran, weil schnelles Agieren oder Rennen kann man das jedenfalls nicht nennen. ;) Das meinte ich damit, dass der ganze Film sozusagen “Maneater“ ist, von Anfang an, ob er nun tatsächlich zu sehen ist oder nicht. So eine Omnipräsenz des Bösen (auch wenn du und viele andere sie nicht spüren) würde gar nicht funktionieren, wenn es sich um einen abwechslungsreichen, actiongeladenen “Haudrauf-Film“ handelte. Ob nun beabsichtigt oder Zufall, ich finde der Streifen funktioniert von dieser Warte aus gesehen recht gut. Kurz: „Maneater“ ist in erster Linie ein Teaser… :P

Gargi sagte:

Ein Langweiler war er für mich in der Tat, aber das war ein Chainsaw-Massacre nach erstmaligem Sehen auch für mich. Hat ungefähr 10 Jahre gedauert, bis ich den Film lieben gelernt habe und nach wie vor die Beschlagnahmung nach 131 dieses Kunstwerkes verdamme (wie bei jedem Film). Unter diesen Gesichtspunkt werde ich mir den Film sicherlich nochmal genauer ansehen.

Zitat

Darauf wollte ich hinarbeiten! :D

Bearbeitet von FakeShemp, 12. Oktober 2008, 21:28.

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#269 FakeShemp

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Geschrieben 24. März 2005, 04:11

24.03.05 – Fire down below, USA 1997

Sehr sympathischer, beinahe schon familientauglicher Seagal-Film, mit guten Darstellern, netter Handlung und hübschen Kampfeinlagen, wie wohl meist bei Herrn Hauptdarsteller äußerst ökonomisch und effizient. Ja, so ein weltlicher Superhero mit Stil und Manieren wäre man doch auch mal gern. Der Film versteht es ganz gut, den “Showdown der Gerechtigkeit“ festlich zu zelebrieren und ich habe einige male fröhlich dabei in die Hände geklatscht, oder war ich nur generell gut drauf und erlag einer Fehlartribution meiner Laune auf den Film…? :haeh: Na, ich denke mal nicht. Harry Dean Stanton sorgt bei mir eh immer für gute Laune und auch die Musikauswahl des Streifens schien mir nicht die schlechteste zu sein. Ich empfand alles als ausgesprochen rund.
Ich bin zwar kein Seagal-Experte, aber darf man diesen Film noch zu seinen besseren zählen…? Früher dachte ich immer, Seagal wäre die C-Partitur der Action-Stars, noch hinter Norris und Van Damme oder so. Mittlerweile darf er auf dem Thron Platz nehmen. Irgendwie dachte ich auch bei mir, schon als ich vor ein paar Tagen „Alarmstufe Rot“ sah, dass ich mir den Typen ganz gut als James Bond vorstellen könnte. Aber dafür isser wohl dann doch zu “klobig“… (und mittlerweile zu alt)

Ich möchte die Forengemeinschaft mal um ein paar Tipps bitten. Taugen die neueren Werke auch noch was? Irgendwie schaut er da (auf den Covern) ja schon etwas abgewrackt aus. Ich hab Angst mir mein Bild zu zerstören… ;)

Bearbeitet von FakeShemp, 12. Oktober 2008, 21:30.

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#270 FakeShemp

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Geschrieben 27. März 2005, 05:16

27.03.05 – Boogeyman, USA/Neuseeland/Deutschland 2005

Mit „Evil Dead“-Zitaten reich gespickter Grusel, dessen Auflösung am Schluss und eigentliche Handlung leider ziemlich blass ausfielen, obgleich der Ansatz interessant bleibt. Und auch so fand ich ihn eigentlich gut gemacht und gespielt. Bis auf den Schluss fühlte ich mich pudelwohl, fast wie bei Muttern. ;) Wenn der vierte "Evil Dead" äußerlich ähnlich aufgezogen wird, also wenn die Produktion den Look in etwa beibehält, anderweitig aber natürlich noch ordentlich "Goodies" und vor allem richtigen Horror zuzulegen weiß, dann wäre das prächtig!

Bearbeitet von FakeShemp, 12. Oktober 2008, 21:31.

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