Warte, bis es dunkel ist
#271
Geschrieben 03. Oktober 2005, 14:35
Regie: Budd Boetticher (1960)
Siebzig Minuten lang pures Dynamit. Und dann ist er einfach aus: Der letzte Film des legendären Zirkels bestehend aus Regisseur Boetticher, Drehbuchschreiber Kennedy und Schauspieler Raaandolph Scott. Morgen dann vielleicht noch "The Tall T" nachschieben...
#272
Geschrieben 05. Oktober 2005, 11:37
Regie: Budd Boetticher (1957)
Wirklich brutaler Film. The "T" stands for terror. Am Anfang blauer Himmel und Kirschbonbons, am Ende Blut und zerschossene Seelen zwischen spitzen Felsen. Fühlt sich auch nicht wie ein Elmore Leonard Adaption an, sondern wie ein purer Boetticher Film. Richtig, ein Boetticher Film, weil Randolph Scott immer einsam bleibt. Größte "The Tall T"-Überraschung war das Auftauchen von Henry Silva als schießwütiger Gesetzloser. Andrew Sarris hat geschrieben, dass die Figuren von Boetticher und Kennedy wie Pokerspieler wären, die bis zum Schluss versuchen, sich herauszubluffen. Recht hat er.
#273
Geschrieben 06. Oktober 2005, 16:39
The Complete Fourth Season
Episode 1 bis 5 gesehen. 6 bis 10 hebe ich mir für besonders geeignete Momente auf. Hab schließlich lang genug auf die Box von CD-Wow warten müssen. Irgendein Postbote wird jetzt wohl auch Fan von Larry David sein. Naja, das stört mich weniger, mehr die ein-monatige Wartezeit...
Seit Anfang des Jahres reden die deutsche Internetfreaks endlich auch über die amerikanischen Serienhits "Desperate Housewives", "Nip/Tuck" und "Lost". Dabei ist das billigster Schund verglichen mit "Curb Your Enthusiasm", der kleinen Serienperle von HBO. Ein Produkt, das vielleicht deshalb entstand, weil es Larry David, dem Kopf hinter "Seinfeld", in den eigenen vier(-zig) Wänden zu langweilig wurde. Er dachte sich, weg mit den Schauspielern und Jerry Seinfeld, das mache ich jetzt ganz allein. Ok, in "Curb Your Enthusiasm" gibt es noch Schauspieler. Eigentlich sind sogar alles Schauspieler abgesehen von Larry David, seinem besten Freund Richard Lewis und den Horden von Gaststars, aber es ist doch alles anders. Gedreht wird, so scheint es, im Dogma-Stil. Alles wirkt, als ob man gerade live dabei wäre. Ein bisschen Vorbereitung gibt es natürlich. Es gibt so etwas ähnliches wie Skripts, aber die geben mehr die Storyline vor, die Dialoge und Momente aber sind zu einem großen Teil improvisiert. Das gibt dem verbrauchten Muster der Fernsehserie eine ziemlich atemberaubende Frische.
Das gleichzeitig Schlimme und Schöne an "Curb Your Enthusiasm" ist, dass es die Serie ziemlich sicher nie nach Deutschland schaffen wird. Das ist wortwörtlich und übertragen gemeint. Schlimm, weil so mancher glauben wird, Bastian Pastewka hätte sich mit seiner neuen Show was einfallen lassen, obwohl es ein ganz schwaches Abziehbildchen des amerikanischen Originals ist. Schön, weil die Serie in Deutschland sowieso nur wie Seinfeld (welche momentan im Free-TV das unglückliche Schicksal ereilt, auf Kabel-1 nach 3Uhr - Anrufshows gehen vor - ausgestrahlt zu werden) ausbluten würde.
Die erste Episode der vierten Staffel beginnt mit einem Essen zwischen Larry David und seiner Frau. Ihr zehn-jähriges Jubiläum steht dieses Jahr an und Cheryl wünscht sich von Larry eine Auffrischung des Ehegelöbnis. Sein Wunsch greift auch etwas weiter in die Vergangenheit zurück, doch anders als erwartet. Es gibt das erste Mal in der Geschichte von "Curb Your Enthusiasm" eine richtig längere Rückblende. Das gleiche Lokal, nur zehn Jahre früher. Larry David sieht mehr denn je wie Jason Alexander in "Seinfeld" aus. In diesem Moment überlappen sich also diese beiden TV-Realitäten. Aber das passiert eher beiläufig, weil der Inhalt des Gesprächs noch viel interessanter ist. Cheryl hatte Larry nämlich versprochen, dass wenn sie jemals ihr zehn-jähriges Jubiläum feiern würden, sie ihm eine Nacht mit einer anderen Frau erlauben würde. Alles klar?
Und wenn man so will, ist das die Rahmenhandlung für die vierte Staffel, auf die immer wieder zurückgegriffen wird. Natürlich gibt es auch eine offensichtlichere Rahmenhandlung, die daraus besteht, dass Mel Brooks Larry David eine Toiletten-Tür an den Kopf schlägt und ihn aus Schuldgefühlen heraus in seinem Musical "The Producers" neben Ben Stiller besetzt. Wie in der dritten Staffel das Projekt "Restaurant" (Wo ist das eigentlich in der vierten Staffel geblieben???) der Leitfaden durch die einzelnen Episoden war, ist es jetzt das wahnwitzige Projekt, den nicht singen und tanzen könnenden Larry David als Zugpferd für eine Broadway-Großproduktion vor den Karren zu spannen.
Es treten wieder aller Hand Stars auf, aber mehr freut man sich über lieb-gewonnene Charaktere aus den früheren Staffeln, wie zum Beispiel den Blinden, dem Lewis und David schon mal zufällig beim Einrichten seiner Wohnung geholfen haben. Der ist inzwischen als Klavier-Unterstützung für die "Producers"-Proben angestellt worden und hat nebenbei Probleme mit seiner neuen Freundin, die sich als Model ausgibt, tatsächlich aber mehr das Gegenteil ist. Das teilt ihm Larry David unvorsichtigerweise mit und darf sich dann, um das Finden einer neuen neuen Freundin bemühen. Episode 3, "The Blind Date", ist ein satirisches Meisterwerk über Äußerlichkeiten und oberflächige Ressentiments der menschlichen Natur.
Trotz allem bleiben die kleinen, feinen und oft keifend vorgetragenen Diskurse über moralische und gesellschaftliche Regeln von Larry David das Tüpfelchen auf dem "I". Die Krönung des Ganzen. Die Extraportion Sahne.
#274
Geschrieben 07. Oktober 2005, 22:24
Double Feature Reloaded
Auch mal schön, "nur" gute Filmerfahrungen zu überprüfen und den ersten Eindruck bestätigt zu bekommen. Der Peter Weir Film bleibt anregende Geschichtsdoku und der australische Sägen-Schocker bleibt, trotz offensichtlicher Schwächen, spannend.
#275
Geschrieben 08. Oktober 2005, 14:23
Regie: Silvio Amadio (1972)
Viel mehr Sexploitation als Giallo. Erst am Schluss spritzt ein bisschen Blut. Davor gibt's massig nackte Haut. Geschickte Mischung, die sehr anregend ist. Legendär, die erste Nacht von Barbara Bouchet, welche auf der Suche nach ihrer besten Freundin einen Job als Sekretärin in einem venezianischen Schloss angenommen hat: Rosalba Neri hat es auf sie abgesehen, macht sie mit Drogen kirre und legt laut Quentin Tarantino mit Bouchet die beste Lesbenszene hin, die die Filmgeschichte bis heute zu bieten hat. Süßlich-meditative Musik, ein runter fallendes Glas und Zeitlupe - mehr brauchen die Körper von Bouchet und Neri nicht, um Magie entstehen zu lassen. In der Sexszene vereinigt sich der Italowestern mit den italienischen Gangsterfilm, vereinigen sich zwei der schönsten Frauen der Filmgeschichte. Und das ist schlicht atemberaubend.
Ich war dann überrascht, dass der restliche Film auch zu gefallen weiß. Die Handlung erinnert an eine Vorstudie zu "Basic Instinct" mit verdrehten Rollen. Der Besitzer des venezianischen Schlosses, ein Autor und Kunstsammler (lässt schon mal fünf Jahre lang einen Nagel an der Wand unbehangen, bis er das passende Bild gefunden hat), ist der Hauptverdächtige. Hat er etwas mit dem Verschwinden von Bouchets Freundin zu tun? Schließlich war sie als letztes bei ihm und tippte dessen Romankapitel ab. Um so länger Bouchet nach Hinweisen sucht, umso verdächtiger wird der Autor. Was für ein Zufall, dass er gerade an einem Buch schreibt, das wie die perfekte Beschreibung von der Ermordung ihrer Freundin klingt.
Viel Zeit zum Rumschnüffeln hat Bouchet leider nicht, weil immer irgendeine Sex-Party dazwischen kommt, auf der Rotkäppchen-Pornos gezeigt werden (Zwischenruf eines lüsternen Zuschauers: "Das ist wirkliches Cinema vèritè!"), oder aber auf die Jagd gegangen wird. Die Polizei will Bouchet nicht glauben; zumindest der Kommissar scheint sie zu mögen. Rettet er sie doch einmal aus einem widerlichen Morast, in den sie stolpert, als Rosalba Neri die Enten am Himmel ausgegangen sind und sie sich aus Spaß an der Freude ein neues Ziel gesucht hatte.
Will aber nicht drum herum schreiben: "Amuck" ist in erster Linie ein Film, der Barbara Bouchets Schokoladenseite zeigt und dann ihre Honigkuchenseite und dann ihre ...
Noch schöner ist dadurch ihr Zusammenspiel mit Italowestern-Göttin Rosalba Neri, welche die nymphomanisch veranlagte Femme Fatale grandios gibt (Hat ja auch viel Übung gehabt ;-)), was noch schöner durch den tollen Score unterstrichen wird. Der Rest ist als Zugabe überraschend gelungen: Ansprechende Handlung, nette Schlenkerchen, gute Nebendarsteller machen insgesamt daher einen sehr empfehlenswerten Film.
#276
Geschrieben 09. Oktober 2005, 14:12
(S)Exploitation-Double-Feature
KAMMERFLIMMERN
Regie: Hendrik Hölzemann (2004)
Nicht "Verschwende deine Jugend" ist die Fortführung von "Nichts bereuen", sondern dieser Film hier.
#277
Geschrieben 10. Oktober 2005, 06:04
Identity-Double-Feature
De Palmas Film zum ersten Mal komplett am Stück gesehen. Der Inspirations-Dank geht an Hagen! Und mich tierisch in die Geschichte von "The Crying Game" verknallt: Pure storytelling. Vor allem wenn man nur ganz nebulöse Vorstellungen von der Handlung hatte und dann durch die Zweiteilung förmlich weggeblasen wird. Mindestens einer der besten Filme der 90er.
#278
Geschrieben 11. Oktober 2005, 07:07
GAIL PALMER - Hot Summer in the City.
ULU GROSBARD - Stunde der Bewährung.
ANDRÈ DE TOTH - Von der Polizei gehetzt.
RONALD NEAME - Das Mädchen aus der Cherry-Bar.
MICHELE LUPO - Ein achtbarer Mann, Arizona Colt.
DUCCIO TESSARI - Tödlicher Hass.
UMBERTO LENZI - Nur drei kamen durch.
GIANFRANCO PAROLINI - Todeskommando Panthersprung.
ANTONIO MARGHERITI - Höllenhunde bellen zum Gebet.
ROGER VADIM - Pretty Maids All in A Row.
ANDREA BIANCHI - Die Rache des Paten.
SAMUEL FULLER - The Steel Helmet, Fixed Bayonets.
WILLIAM WITNEY - Paratroop Command, Golden Stallion.
KARLSON, BELLAMY, STARRETT - Walking Tall 1-3.
RICHARD FRANKLIN - Road Games, Patrick.
ENZO G. CASTELLARI - Ein Bürger setzt sich zur Wehr, Tote Zeugen singen nicht.
FIGHT FOR YOUR LIFE
Regie: Robert A. Endelson (1977)
Braucht für die perfekte Entfaltung jede Menge Zuschauer. "Desperate Hours"-Schocker, der mich für einen zweiten Durchgang "The Devil's Rejects" milde stimmen sollte. Mehr als gelungen, vor allem aufgrund des Endes und dem inneren Drang, die Protagonisten anfeuern zu müssen. Kleines Exploitation-Meisterwerk.
#279
Geschrieben 12. Oktober 2005, 12:37
Regie: Suzuki Seijun (1965)
Anders als die andern. Ein Projekt, das Seijun am Herzen lag. Ein Wunschprojekt und vielleicht deshalb noch schwieriger zugänglich als seine Gangsterfilme. War gestern nicht in der richtigen Stimmung, gebe aber dem Criterion-Booklet in allen Punkten Recht. Nur die Frage nach dem besten Suzuki Seijun lasse ich offen.
MACHINE GUN McCAIN
Regie: Guiliano Montaldo (1968)
EMS hat verdammt guten Geschmack bewiesen, als sie diesen Film zu einer ihrer nächsten Veröffentlichungen auswählten. Oder war es einfach nur Glück? Jedenfalls liebe ich "Machine Gun McCain" ein bisschen. Ein bisschen sehr. Also gehet hin und kauft!
#280
Geschrieben 12. Oktober 2005, 17:01
Bin dank des Cinefacts-Users Lugosy auf die Freitags-Schiene des Heimatkanals (Premiere) aufmerksam geworden. Suchte nämlich spontan nach Filmen mit Christina "They Call Her One Eye" Lindberg und siehe da:
- MÄDCHEN, DIE NACH MÜNCHEN KOMMEN
[14.10. - 23Uhr10-0Uhr35]
- LIEBE IN DREI DIMENSIONEN
[21.10. - 23Uhr25-0Uhr55]
An die ganz frühen schwedischen Sexfilmchen ist schwerer ranzukommen, den vierten Schulmädchen-Report werd ich mir besorgen und werde mir genauer überlegen, wann ich "Sex & Fury" bestellen werde, der ja momentan im Netz freudig abgefeiert wird.
#281
Geschrieben 13. Oktober 2005, 17:33
Regie: Henri Verneuil (1969)
Italienische Gangsterfilme und deutsche Sexploitation treiben mich aktuell am meisten um. Und trotzdem entstehen immer wieder Fenster für abwechslungsreiche Ausnahmen. Morricone, Delon, Gabin und Ventura - mehr muss man nicht wissen, mehr muss man nicht schreiben.
[Recommendations: Angst über der Stadt; Lautlos wie die Nacht; Adieu Bulle; Der Panther wird gehetzt]
#282
Geschrieben 14. Oktober 2005, 14:09
Gaga-Double-Feature
Beide jeweils nur ausschnittsweise gesehen.
Der Michael Ritchie Film aus dem Jahre 1980 ist ziemlich faszinierend. Entstand er doch nach Ritchies goldenen 70ern auf dem Höhepunkt seines Tiefpunkts, als keiner, außer Michael Caine, mehr ein Stück auf ihn gab. Vielleicht findet sich die Unfassbarkeit seines Abstiegs, dieser Wahnsinn, in den Augen Caines wieder, als dieser von seinem eigenen Sohn mit einem vorzeitlichen Gewehr bedroht wird. Irgendwie der ultimative Alptraum für Urlauber: Von zurückgebliebenen Piraten entführt und an die Kette gelegt zu werden, zusehen zu müssen, wie die Gehirne der eigenen Kinder so lange ausgewaschen werden, bis die bereit sind, einen über den Haufen zu schießen. Nice!
Dazu einen der letzten Hitchcock Filme. Die einen sagen, da war die Luft schon raus, die anderen sehen darin das letzte Aufbäumen von früherer Genialität. Ich mag wie alle am liebsten, als Paul Newman in Ostdeutschland zuerst auf einem Traktor mitfährt und anschließend hilft, den Gasofen zu füllen. Wahrscheinlich die einzige Szene, in der die schauspielerischen Qualitäten Paul Newmans gewinnbringend von Hitchcock eingesetzt werden.
#283
Geschrieben 15. Oktober 2005, 23:38
Crime-Double-Feature
Gelungene Koch Media Veröffentlichung eines verdammt guten Damiani-Films. Außerdem eine Elmore-Leonard-Adaption von Gott Burt Reynolds mit unzähligen Reizen und sogar einer netten Parallele zu "Django - Unbarmherzig wie die Sonne".
#284
Geschrieben 19. Oktober 2005, 00:27
Regie: John Woo (1992)
"Who is Woo"?
Deckel aufs Glas, Glas auf den Tisch und bumm, hat man eine alkoholische Erfrischung. Schnell noch das Soxomophon an den Mund und schon kann das Sinnieren über John Woos Karriere losgehen. Aber doch nicht im Netz! Anlässlich des Gaschler-Vortrags am Samstag in München mal wieder "Dark Stars" durchgeblättert und versucht, nachzuvollziehen, wie das wohl Ende der 80er, Anfang der 90er gewesen sein muss. Muss schön, muss vor allem aufregend gewesen sein. Aber wie Wow ist Woo heute noch?
Hab mich ein bisschen in "Hard Boiled" verloren. Empfinde die früheren, blut-durchtränkten Woo-Filme ab "A Better Tomorrow" als sehr süffige Angelegenheiten zum Abtauchen. Ich stoße mich an vielem, was nicht gefällt, fühle mich aber in sicherer Hand, wenn es um Unterhaltung und abwechslungsreiche Gefühle geht.
"Hard Boiled" ist irgendwie das Vorbild für "Infernal Affairs", dem Startschuss für den kleineren, zweiten "Boom" an Gangster/Polizeifilmen aus Hongkong. Anstelle des coolen Chow Yun-Fats, den noch schöneren Andy Lau. Ansonsten erkennt man viel wieder und vermisst aus altem Reflex die inflationär eingesetzten Zeitlupen. Vielleicht ist das ein kleines Glück des Spätstarters: Dass er (also ich) den Abstieg Woos in die Bedeutungslosigkeit als nicht sonderlich schmerzhaft wahrgenommen hat. Es gibt momentan, glaube ich, keinen Hollywood-Regisseur, der mit mehr Projekten gleichzeitig in Verbindung gebracht wird. Es könnte kein schlechteres Zeichen, kein deutlicheres Indiz geben, in welche Richtung es weitergeht. Ehemaliger Master of the Universe...
#285
Geschrieben 22. Oktober 2005, 14:25
Wie sieht das Aufhol-Programm für die Wahlen genau aus?
Weniger Interesse
Harry Potter und der Feuerkelch
Mathilde – Eine große Liebe
Batman Begins
Krieg der Welten
One Missed Call
2046
House of Flying Daggers
Palindrome
Kinsey
Haus aus Sand und Nebel
Sophie Scholl – Die letzten Tage
Alles auf Zucker!
Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia
Die erste Kategorie versammelt Filme, die man das Jahr gesehen haben sollte, um einen runden Gesamteindruck zu bekommen, aber auf die ich nicht so richtig Lust habe. Da sind Filme dabei, die seit Ewigkeiten zu Hause im Regal rumgammeln oder sogar bereits im Fernsehen liefen. Bin gespannt, wieviele ich davon letztlich bis Februar sehen werde.
Heißer
L.A. Crash
Brothers Grimm
Das Meer in mir
Nobody Knows
Per Anhalter durch die Galaxis
Wedding Crasher
A History of Violence
Wallace & Gromit auf der Jagd nach dem Riesen-Kanninchen
Elizabethtown (03.11.)
In Her Shoes (10.11.)
Sympathy for Lady Vengeance (Nov. auf DVD)
King Kong (14.12.)
Domino (29.12.)
The Squid and the Whale (offen)
Die zweite Kategorie zeigt Filme, die ich mit ziemlich hoher Sicherheit noch sehen werde. Die fett-gedruckten Filme sind dabei mit besonderer Präferenz zu genießen.
DVDs
Nach den ersten Bildern freue ich mich gleich dreifach so sehr auf die wundervolle Peckinpah-Box, die uns Anfang nächsten Jahres erwartet. Ein weiteres Highlight wird die Koch Media Veröffentlichung im Februar von "Der Killer von Wien" werden.
#286
Geschrieben 27. Oktober 2005, 12:53
Buchempfehlung
Auf kino.de wird aktuell gerätselt, welches Buch der User "Wann" mit dem Titel "Comeback des Jahres" meinen könnte. Einfache Antwort:
http://images-eu.amazon.com/images/P/34535...03.LZZZZZZZ.jpg
Dank Sasch und seinem Mitteilungsdrang entdeckte ich im DVD-Board, dass ein deutscher Buch-Verlag das Wunder zu Stande gebracht hat und endlich Theodore Roszaks "Flicker" auf Deutsch veröffentlicht hat. 14 Jahre nach der US-Veröffentlichung nahm sich der Heyne-Verlag (Mag inzwischen deren frühere Filmbücher-Reihe sehr, auch wenn die Qualität stark variiert) dieser ehrvollen Aufgabe an. Über 800 Seiten sind's geworden und es ließt sich verdammt schnell runter. Gestern hatte ich begonnen reinzulesen, heute muss ich mich zurückhalten, um nicht jetzt schon die 300-Seitenmarke zu knacken. Es ist das Kultbuch für jeden wirklichen Filmfan und auch deshalb können derzeit über amazon.de ein paar Schnäppchen gemacht werden, weil verstörte Leser ihre gebrauchten Exemplare gleich wieder abgeben wollen.
Das erste Mal las ich von "Flicker" vor längerer Zeit in der steadycam-Umfrage nach den Lieblings-Filmbüchern. Michael Althen war der einzige, der es in seine Top Five drücken konnte. Das zweite Mal entdeckte ich es im Profil eines Lieblingsusers auf kino.de als angegebenen Lieblingsfilm (Mach hinne Darren Aronofsky!) und als Drittes wurde mir live vorgeschwärmt. So gelungen geschwärmt, dass ich es spätestens ab da unbedingt mal lesen wollte. Die Barriere war dabei ein bisschen die englische Sprache. Irgendwie Angst, dass der Lesegenuss darunter leiden könnte. Und bei so vielen Seiten auf Englisch überlegt man doppelt und dreifach. Selbst Todd McCarthys Howard Hawks Biographie konnte ich nicht am Stück einatmen, weil mir das Genussgefühl fehlte. Dafür jetzt durch eine kompetente Übersetzung auf Deutsch: Bei uns heißt der ganze Spaß "Schattenlichter" und ist seit September diesen Jahres im Verkauf. Also zugreifen!
P.S. Ja, es ist so gut. Es ist sogar so gut, dass ich Elmore Leonards "Freaky Deaky" unterbrochen habe, was einem Verrat gleich kommt, aber angesichts der Qualität von "Flicker" vertretbar wird.
#287
Geschrieben 22. November 2005, 12:12
Regie: Alfonso Cuaron (2004)
Gestern wiedergesehen. Anfangs das Gefühl gehabt, dem Film ein Jahr Unrecht angetan zu haben. Letztlich doch bestätigt worden, dass es der beste Potter ist, aber bestimmt nicht nur wegen dem Wechsel auf dem Regiestuhl, sondern vor allem wegen der Romanvorlage, die unter Fans weitesgehend einstimmig als die Krönung von Joanne K. Rowling gefeiert wird. Danach werden die Schmöker noch länger, brutaler, erwachsener, aber mit dem dritten Band hatte sie das Non-Plusultra durch eine geglückte Schwebekombination von aufkeimender Pubertät und Identitätssuche gespickt mit einem Hauch Revolution erreicht. Der Film "Harry Potter und der Gefangene von Askaban" ist trotzdem kein Meisterwerk, ein Wunder oder sonst was heraufbeschworenes, sondern "nur" die gelungenste Umsetzung.
Die Filmerfahrung teilt sich für mich in zwei Hälften. Die erste Hälfte, in der Zeit ist, weil Cuaron und Kloves die Szenen außerhalb Hogwarts auf ein absolutes Minimum zusammenschneiden und man quasi in neuer Weltrekordzeit durch den Fahrenden Ritter ins Internat geworfen wird. So kann Cuaron seine Stärken ausspielen, die verdammt richtigen Szenen locker-leicht inszenieren und bis zum Anschlag mit verzaubernden visuellen Details vollstopfen, das einem die Augen übergehen. Es ist das erste Mal, dass das Buch-Feeling erreicht wird und das sogar auf eine andere, angenehme Art und Weise. Die Übergänge der Szenen sind weltklasse und so steuert alles auf den Flug mit dem Hippogreif zu, der den Höhepunkt und gleichzeitig treffenden Aufhänger für eine der gelungensten Harry-Potter-Kritiken vor einem Jahr darstellte. Ungefähr ab dem Sturz Potters aus den Wolken in den Krankenhausflügel von Hogwarts weiß aber der zu sich ehrlich seiende Potter-Fan, dass nun das Tempo anziehen muss und die Verfilmung verliert. Für kein wichtiges Element wird mehr die ausreichende Zeit gefunden. Alles kommt mir abgehakt und gehetzt vor. So wie wir es eben durchgehend aus den ersten beiden Teilen kannten. Das übermächtige Symbol der Uhr und seiner schwingenden Pendel unterstreicht diese Beobachtung. Die Dramatik des Finales verpufft. Da nützt auch keine Zeitreise, in der die Szenen ein zweites Mal durchgespielt werden. Es nützt kein Stein an den Kopf, weil einfach zu viel in zu wenig reingepresst werden muss.
Die Zauberstab-Anspielung in der ersten Szene lasse ich inzwischen aber gelten und halte ich für eine geniale Betonung von Kloves und Cuaron. Besser hätte man nicht in den dritten Teil einsteigen können. Hätte irgendwie ein bisschen Lust auf den vierten Teil, auch wenn der aktuell sehr verrissen wird. Und irgendwie hätte ich auch ein bisschen Lust jetzt auf Narnia und Kong. Die Lust am großen Blockbuster zum Jahresende kommt zurück.
#288
Geschrieben 28. November 2005, 02:06
Nichts über die vielen Qualitäten der Serie; nur den Weg als Ziel.
Genauer gesagt "Lost"-Fieber. Bekenne mich schuldig, bin infiziert. Anfang des Jahres vom Hype abgestoßen worden, auf Premiere mich an der Originaltonspur aufgehangen, halbherzig den Piloten auf Pro-7 geschaut. Seitdem montags 20Uhr15 immer etwas besseres zu tun gehabt. Und doch bekam ich dann und wann beim gelegentlichen Zappen Bruchstücke mit, die faszinierten, mich aber in ihrer Zusammenhangslosigkeit nicht binden konnten. Letzten Sonntag die kleine Offenbarung: Zufällig in die Zusammenfassung der ersten Staffel vor dem großen Exodus-Finale reingezappt. Eine Best-Of-Sendung sozusagen, in der die wichtigsten Entwicklungen und Charaktere vorgestellt wurden. Den süßen Geschmack der Sucht geleckt. Diesen Geschmack konserviert und die abgelaufene Woche nicht mehr aus dem Hinterkopf bekommen. Am Montag die letzten Minuten der ersten Staffel mit offenen Mund bewundert. Es war etwas geweckt worden. Mittwoch dann in einem Anfall von Raserei alle Serienjunkie-Seiten des Netzes durchstöbert. Immer mehr fasziniert worden. Immer mehr Fragen, immer interessantere Antworten.
Es ist schon komisch, wie lange eine Serie an einem vorbei gesendet werden kann und plötzlich durch ein Haufen dummer Zufälle ein emotional so ergreifender Moment gesehen wird, der nicht mehr loslässt und in die Tiefe reißt. Oh, süße Seriensucht, ich hab dich wieder!
#289
Geschrieben 28. November 2005, 04:02
Neil Marshall (2005)
Faszinierende britische Horrorproduktion, die vom Insel-Fachorgan EMPIRE in den Himmel gelobt wurde. Kein Meisterwerk, auch kein aktueller Höchststand in den Wellen neuerer Gruselfilme, dafür aber gerade durchgezogen als straffe, zum Ende hin immer besser inszenierte Achterbahn aus klaustrophischen Erschreckspielen und vor Blut triefenden Spitzhacken.
Frau verliert bei einem Autounfall Ehemann und Tochter. Die Freundinnen denken sich sensiblerweise eine Höhlentour zur Ablenkung aus. Dumm nur, dass dann der Ausgang verschüttet wird und die Höhle zu unentdeckt ist, um auf irgendeiner Karte verzeichnet zu sein. Noch dümmer aber, dass die Höhle bewohnt scheint … Schlagt mich nicht, das ist wirklich die Handlung und mehr nicht. Gott sei Dank möchte man meinen, wenn man den Freundinnen am Abend vor dem großen Abenteuer beim Menscheln im Pyjama zusieht. Nicht nur, dass der Film fast keinerlei Ansatz unternimmt, seinen Protagonisten interessante Eigenschaften einzuhauchen, sondern noch schlimmer, dass wenn er es doch in Ansätzen versucht, das eher dazu verleitet, lieber gar nichts von diesen Menschen zu erfahren.
Der Film gewinnt an Fahrt, wenn die Kamera sich endlich durch engste Schächte drückt, der Staub so leise rieselt, dass man glaubt, ihn spüren und riechen zu können und alles dunkler und bedrohlicher wird. Ohne zu spoilern lässt sich festhalten, dass die geheimen Bewohner der Höhle für den einen oder anderen soliden Schockeffekt sorgen, die wahre Handlung und Dramatik aber unter den Freundinnen geschieht. Letztlich hatte ich eher Mitleid mit den in ihrer Ruhe gestörten Unbekannten. Die Gefahr geht mehr von der brodelnden Eifersucht aus, die zu den bedrückensten und gleichzeitig visuell schönsten Bildern des Films führt. Vom „13ten Krieger“ mit Fackel in der Hand durch einen See aus Blut, über das finale Duell in bester „Kill Bill“-Tradition, bis hin zum atemberaubenden Aufstieg über ein Meer von Totenköpfen.
Ja, es gibt eine Erklärungsklammer (leider!) für mehr Sinn, die beim trainierten Filmfan eher ein Stöhnen als einen Freudenschrei auslöst. Wer kennt sie nicht, die eigenen Abgründe und die eigene innere Höhle, in die man manchmal abzusacken droht. Ich will das vergessen, weil die Klammer so billig nach Alibi stinkt, dass „High Tension“ nicht sehr fern ist. Das Gute an „The Descent“ ist, dass dieser auch ohne Klammer vielleicht sogar besser funktioniert.
#290
Geschrieben 28. November 2005, 17:56
(Hollywood 2005 - Mike Newell)
Mike Newell bedeutet die Rückkehr zur sklavischen Adaption des Romans, bedeutet den Wechsel vom belebten Bild zur Hektik. Die Darsteller: Marionetten seid ihr, hölzerne Marionetten! Übertrieben geschrieben: Pinocchio ist leider wieder ein Stück Holz geworden und kein kleiner Junge mehr; wenn auch ein lautes und teures Stück Holz. Wo ist die Fee Cuaron? Generell positiv, aber nur sekundär der Verfilmung gut zu schreiben, ist der Reifeprozess der Protagonisten. Hatte mir vor allem viel mehr Horror und visuellen Einfallsreichtum in der Auferstehung Lord Voldemorts gewünscht und nicht nur Ku Klux Clan meets "Das Haus an der Friedhofmauer". Nennt es "ok" oder "nett". Die Beauxbatons waren aber schon nicht ohne. Wirkten, als ob Hugh Hefner kurzfristig in die Produktion eingestiegen wäre. Harry Potter geht mir mit jeder Verfilmung mehr in Richtung Erotikfilm. Wird nicht wirklich gruseliger, dafür in seinen Grenzen unbewusst sinnlicher und doppeldeutiger. Wenigstens etwas!
#291
Geschrieben 29. November 2005, 13:26
(Hollywood 2003 - John Favreau & P. J. Hogan)
Vorweihnachtsprogramm, das Plomben zieht. "Peter Pan" scheint die ultimative Version des Buchklassikers zu sein. Fantasievoller und atemraubender geht nicht. Ludivine Sagnier als Tinkerbell ist mein Liebling. Und Will Ferrells One-Man-Show im dekorierten New York ist auch nicht ohne. Dort heißt der Liebling Zooey Deschanel. Zusammen sind die Filme reinstes Doping fürs Herz. Konnte ich gut gebrauchen. Sind schöne Alternativen für "Die Geister, die ich rief", "Hilfe, es weihnachtet sehr", "Kevin - allein zu Haus", "Gremlins", "Ist das Leben nicht schön" und "Wir sind keine Engel".
#292
Geschrieben 01. Dezember 2005, 11:02
(unter Ausschluss des aktuellen Kinojahrgangs)
Catch22
alphabetisch; pro Regisseur nur einen Film; ohne Hawks und Leone.
36 HOURS
BREAKFAST CLUB
LE CERCLE ROUGE
THE CRYING GAME
EINE FAUST WIE EIN HAMMER
FAT CITY
FOUR DESPERATE MEN
DER GEHETZTE DER SIERRA MADRE
HAROLD & KUMAR GO TO WHITE CASTLE
JACKSON COUNTY JAIL
KISS THE GIRLS AND MAKE THEM DIE
KOZURE OKAMI
DER LETZTE MANN
DER MAFIABOSS – SIE TÖTEN WIE SCHAKALE
THE MISSOURI BREAKS
THE ROAD TO SALINA
SAINT JACK
SETTE NOTE IN NERO
THE SIEGE OF FIREBASE ALPHA
SULLIVAN'S TRAVELS
TOKYO DRIFTER
VERA CRUZ
Als Ergänzung zur "Harold and Kumar"-Nennung in meiner Catch22-Liste jetzt weitere 22 FUN-FILME, die mich dieses Jahr begeistert haben (alphabetisch + unabhängig davon, ob ich sie früher schon einmal gesehen habe):
BANG BOOM BANG (freu mich so auf Dirk Benedict!)
BIZARRE
DIE BÄREN SIND LOS
DODGEBALL
DUDE, WHERE IS MY CAR?
ELF
EURO TRIP
FERRIS MACHT BLAU
FRANKENSTEINS TODESRENNEN
HEAVY METAL
INFRAMAN
DER MANN MIT DEN ZWEI GEHIRNEN
OPERATION DANCE SENSATION
DER PRINZ VON ZAMUNDA
SEX ON THE RUN
SHAUN OF THE DEAD
SIXTEEN CANDLES
SOLOALBUM
STARSKY & HUTCH
TARZOON - SCHANDE DES DSCHUNGELS
TURKISH STAR WARS
VAN WILDER
Als Ergänzung für "Der Mafiaboss - Sie töten wie Schakale", "Sette note in nero" und "Der Gehetzte der Sierra Madre" (Als Erinnerung an die vielen wertvollen Inspirationen, die der User Quetzalcoatl nicht müde wurde, anzupreisen):
22 Spaghettis
ADIOS SABATA
AMUCK
ASPHALT KATZE
DER BERSERKER
BLINDMAN
BRUTALE STADT
DER CLAN, DER SEINE FEINDE LEBENDIG EINMAUERT
DIE DREI GESICHTER DER FURCHT
DAS GEHEIMNIS DER GRÜNEN STECKNADEL
DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN HANDSCHUHE
DAS GESICHT IM DUNKELN
THE HELLBENDERS
A LIZARD IN A WOMAN'S SKIN
MISTER SCARFACE
DIE RACHE DES HERKULES
RINGO KOMMT ZURÜCK
SLAUGHTER HOTEL
SUSPIRIA
DER TOD TRÄGT SCHWARZES LEDER
DER TOLLWÜTIGE
DER VERNICHTER
WOODOO - DIE SCHRECKENSINSEL DER ZOMBIES
[to be continued ...]
#293
Geschrieben 01. Dezember 2005, 18:04
Für den traditionellen Hollywood-Western war es ein überdurchschnittlich gutes Jahr auf meinem Schirm. Mein größter Dank gilt Sergio Leone und seinen Filmen, sowie Robert Aldrich und besonders "Vera Cruz", der es schließlich in meine Catch-22-Liste reingeschafft hat. Träume und Sackgassen brachten mich zurück in Schattenland Hollywood. Umso erstaunlicher, dass der einzige klassische Film noir unter meinen Catch-22 aus Down Under kommt.
22 klassische Western und Film noirs
APACHE
COMANCHE STATION
DECISION AT SUNDOWN
DENEN MAN NICHT VERGIBT
JOHNNY GUITAR
DER MANN AUS DEM WESTEN
DER MANN, DER LIBERTY VALANCE ERSCHOSS
FLUSS OHNE WIEDERKEHR
NACKTE GEWALT
THE PROFESSIONALS
SHANE
THE TALL T
VIERZIG GEWEHRE
ZÄHLE BIS DREI UND BETE
THE BIG CLOCK
CRISS CROSS
HIS KIND OF WOMAN
THE HUSTLER
THE NARROW MARGIN
PICKUP ON SOUTH STREET
SWEET SMELL OF SUCCESS
Nicht mehr zu steigerndes Jahr für Gangster. Manno, liebe ich inzwischen das Genre und seine Verästelungen in alle Filmarten, die sehenswert sind. Unterschiedlichste Strömungen; die stärksten: Jean-Pierre Melville und Suzuki Seijun, von denen ich gerne noch viel mehr Filme in die Catch-22-Liste genommen hätte. Hier sind sie aber in bester Gesellschaft.
33 crime movies
BATTLES WITHOUT HONOR AND HUMANITY
BLOOD SIMPLE
BLUTIGER FREITAG
BOB LE FLAMBEUR
BRANDED TO KILL
CALIFORNIA SPLIT
DER CLAN DER SIZILIANER
LE DEUXIEME SOUFFLE
DIE DREI TAGE DES CONDOR
DRIVER
FINGERS
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GANGSTER NO. 1
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INFERNAL AFFAIRS
KANSAS CITY CONFIDENTIAL
THE LAST REVENGE OF THE STREETFIGHTER
THE LONG GOODBYE
MACHINE GUN McCAINE
MADIGAN
DER MARATHON-MANN
NIGHT MOVES
POINT BLANK
THE RETURN OF THE STREETFIGHTER
STICK
THE STREETFIGHTER
EIN TOLLER BLUFF
TRUE ROMANCE
YOUTH OF THE BEAST
ZINKSÄRGE FÜR DIE GOLDJUNGEN
#294
Geschrieben 04. Dezember 2005, 00:32
Da ich ein verdammt schlechter Geheimniskrämer bin, mir Februar 2006 (offizielles Startdatum des Kino.EDs) zu lang hin ist und ich von Anfang an meinen eigenen Kopf hatte, der mehr in Richtung STEADYCAM und Oscars neigte, gibt es meine vorläufige und trotzdem beinahe schon endgültige Liste jetzt. Deutlich mehr Filme als im letzten Jahr gesehen, trotzdem gäbe es Unmengen von Filmen aufzuholen, um dem Kinojahrgang gerechter zu werden. Mache ich vielleicht noch in den kommenden Wochen. Momentan zwinge ich mich zu nichts. Nicht einmal dazu, Serien in meine Liste zu quetschen. Klar, "Lost" oder "Curb Your Enthusiasm" haben teilweise hochklassige Filmqualität, ich belasse es aber mit ihrer Nennung im Vorspann, weil Serien, nach längerem Überlegen, doch nichts in Filmlisten zu suchen haben. Wollte immer schon meine Jahresfavoriten vor dem National Board of Review veröffentlichen. Ein kleiner Traum wird also wahr, auch wenn ich mich in meiner Filmauswahl überwiegend auf Filme beziehen muss, die das Board of Review im letzten Jahr gewählt hat. Das hängt damit zusammen, dass beim Kino.ED nur die Filme gewählt werden, die im Zeitrahmen Januar 05` bis Dezember 05` angelaufen sind. Aber selbst bei dieser Einschränkung, die länger nicht mehr kongruent mit meinen Sehgewohnheiten ist, finden sich ein gutes Dutzend Lieblinge. Und wenn ich ganz ehrlich bin, wäre "Napoleon Dynamite" aktuell der einzige Film, den ich irregulär gerne in meine Top Ten drücken würde. "Sympathy for Lady Vengeance" gibt es ja leider erst Ende Dezember/ Anfang Januar im Postkasten. Der Worte sind genug gewechselt ...
2005
ROB ZOMBIE – The Devil's Rejects.
WES ANDERSON – The Life Aquatic.
KI-DUK KIM – Bin-jip.
ALEXANDER PAYNE – Sideways.
SHANE BLACK – Kiss Kiss Bang Bang.
DOUG LIMAN – Mr. & Mrs. Smith.
GEORGE ROMERO – Land of the Dead.
MARTIN SCORSESE – Aviator.
JIM JARMUSCH – Broken Flowers.
MIKE NICHOLS – Closer.
Runners-Up:
ALEJANDRO AMENÀBAR – Mar adentro.
HENDRIK HÖLZEMANN – Kammerflimmern.
JAMES WAN – Saw.
#295
Geschrieben 04. Dezember 2005, 17:02
(USA 2003 - Rob Zombie)
Der Vergleich ist schon irgendwie scheiße, weil QT überall herangezogen wird, sobald ein Fitzelchen Blut auf der Leinwand zu sehen ist, aber sagen wir es mal so: In den letzten Monaten ist mir kein Filmemacher über den Weg gelaufen, der auch nur annährend so dicht an die Tarantino-Art und somit in die Nähe meines Filmherzes gekommen wäre. Weniger dahingehend wie Zombie mit dem Genre umgeht (Dafür sind die Handlungsverzweigungen bei "1000 Leichen" noch zu straight und unispiriert), als viel mehr durch den Drang, verschollene Schauspieler auszugraben, den Zuschauer bis aufs Blut zu reizen und den eigenen Film mit Popzitaten zu zerlöchern. "Haus der 1000 Leichen" ist die Comicversion, welche Zombie in "The Devil's Rejects" mit echten Charakteren aus imaginären Fleisch und Blut übertrumpft hat. Trotdem oder gerade deswegen macht "Haus der 1000 Leichen" verdammt viel Spaß und Angst. Wird dabei mit jedem Ansehen besser, auch wenn Zombie zu sehr auf dem "Natural Born Killers"-Trip ist, also die Stilmittel mit ihm durchgehen und er heterogen rumprotzt. Witzig durchstarten und in der Hölle enden: Immer wieder ein erfolgreiches Rezept, das "Shaun of the Dead" perfektioniert hat, aber auch Zombie gelingt. Der Fischjunge und Doktor Satan lassen schön grüssen!
P.S. Der Audiokommentar ist eher eine Schlaftablette, dafür gibt es sonst nette Extras, belebte Menüs und das mir bereits vorher angepriesene Highlight mit Tiny und dem Holzstumpf.
#296
Geschrieben 05. Dezember 2005, 19:00
(UK 1971 - Nicolas Roeg)
Seit "Lantana" nicht mehr so in Oz-Begeisterung geschwelgt. Ob's an "Lost" liegt oder an der Aussie Exploitation? Jedenfalls sauge ich alles auf, worauf Australien steht. Besonders wenn der Film eine persönliche Empfehlung ist und eine meiner zwei Lieblingsepisoden der ersten "Lost"-Staffel so heißt. "Walkabout" ist Genuss für Augen und Ohren. Ein hoch erotischer Fiebertraum über Selbstverantwortung und die Grenzen des Erwachsen werdens; in dem mehr geschlachtet wird als in allen italienischen Kannibalenreißer zusammen, der den Zuschauer aber dabei durch Parallelmontage in die Schranken verweist. Vergessenes Meisterwerk. Criterion hat's ausgegraben, McOne hat dem Film eine schöne deutsche DVD-Veröffentlichung spendiert. Mehr davon. In diesem Zusammenhang ebenfalls unverzichtbar: Preston Sturges "Unfaithfully Yours" - mit einem der genialsten Drehbücher ever.
P.S. Will endlich "Wolf Creek" sehen. Im Januar erscheint die UK-DVD!
#297
Geschrieben 07. Dezember 2005, 18:06
(Frankreich 1990 - Luc Besson)
Nach Luc Bessons Rundumschlag in den Extras traut man sich beinahe gar nichts mehr über den Film zu schreiben. Hab ich ein Glück, dass ich "Nikita" so mag. "La haine", durch die Mangel des "Uhrwerk Orange" gedreht, ergibt "Leon - der Profi". Darüber die Synthesizer-Klänge von "Terminator" und "Assault on Precint 13". Die Punk-Variante von "Le samourai". Liebe besonders die Rolle des Polizisten und Jean Renos kurzen, aber effektiven Auftritt als Cleaner, der durch die Mangel des amerikanischen Remakes gedreht in Tarantinos "Pulp Fiction" landete. Nachdem ich mich von "Leon" etwas entfremdet habe, genau der richtige neue Lieblingsfilm, um Luc Bessons Werdegang als Produzent ein bisschen zu betrauern. Denn diese Tätigkeit bringt zwar Platz und Aufmerksamkeit für interessante, französische Genreproduktionen, kostet aber auch jede Menge Kreativität für eigene Regiearbeiten.
P.S. Steelbox sieht wunderschön im Regal aus. Traumhaft-gute Bildqualität. Abgesehen von Bessons Schelte der französischen Kritiker mit zu vernachlässigenden Extras. Für den Preis angesichts der Filmqualität sehr empfehlenswert.
#298
Geschrieben 07. Dezember 2005, 18:39
(Hollywood 2000, 2001, 2003 - Keenen Ivory Wayans, David Zucker)
Meine persönliche Rangfolge der Parodienreihe ist entgegengesetzt zum Massengeschmack. Der dritte ist aktuell der beste. Natürlich weil er am wenigsten abgenutzt ist. Die Scary Movies sind dafür gemacht, immer wieder gesehen zu werden. Witzige Adelungen der aktuell angesagtesten Horrorfilme. Egal wie dumm man sie beim ersten Ansehen findet, sie werden mit jedem weiteren Durchgang witziger und homogener. Brachte vor allem die deutsche Synchro im zweiten Teil wahre Wunder (nicht zu vergessen die gehässigste Besetzung aller Zeiten mit Tori Spelling), sind es im dritten Teil die kleinen Gags am Rande, die den Charme ausmachen. Wortwörtlich ganz groß ist die "Signs"-Verarsche, in der der Hut des Sheriffs von Einstellung zu Einstellung immer größer wird. Brilliant die deutsche Synchro von Big Pun ("Die Flossen hoch"), der Dieter Bohlen Slang, Macy Gray mit Raketenwerfer, der Quantenphysikscheiß, Leslie Nielsens "Reise in einem verrückten Flugzeug"-Auftritt und die Parodie auf das "Ring"-Video, sowie die genaue Herausarbeitung des "8 Mile"-Verhältnisses zwischen Eminem und seinen Buddies.
GRIND HOUSE
(The sleaze filled saga of an exploitation double feature)
This 250 page hardcover companion book to GRIND HOUSE offers fans an insider's look into the making of the hotly anticipated double feature by Quentin Tarantino and Robert Rodriguez. Filled with cast and crew interviews, hundreds of full-color photographs, never-before-seen conceptual art and an in-depth history of the grindhouse genre by the directors themselves, GRIND HOUSE: THE SLEAZE FILLED SAGA OF AN EXPLOITATION DOUBLE FEATURE is the essential fan's guide to the two-fisted bloodbath of the year.
... coming summer 2006.
#299
Geschrieben 08. Dezember 2005, 14:20
Man nennt mich Halleluja
Blut an den Lippen
Midnight Cowboy
The Cat in the Hat
Bin begeistert von der Halleluja-Box. Edel verpackt, mit ansprechenden Motiven bedruckt und einem Soundtrack als Highlight unter den Extras. So aufgemacht würde ich selbst die grottigsten Italowestern kaufen. Aber auch der Inhalt stimmt: "Ein Halleluja für Camposanto" kannte und mochte ich bereits. "Man nennt mich Halleluja" ist dann Carnimeo in Bestform. Alles was an Italowestern Spaß macht. Wunderschöner Soundtrack, charismatische Protagonisten, herrliche Synchro, Brutalitäten und kuriose Einfälle, wohin man sieht, plus eine sehr charmante Protagonistin und eine mehr als gelungene Verwirr-Handlung.
Dann die Hans Schifferle Empfehlung "Blut an den Lippen". Unglaublich. So faszinierend und erotisch wünsch ich mir mal einen Jess Franco, dann schlafe ich da auch nicht mehr ein.
Das 2. Mal "Midnight Cowboy": der ganze Film begeistert wieder. Liebe dieses Mal besonders das Ende als New-Hollywood-Antithese zu "The Graduate". Passt perfekt als Vorbereitung auf Ang Lees "Brokeback Mountain".
Völlig unterbewertet und zu unrecht ignoriert empfand ich gerade "The Cat in the Hat". Zehn Mal so gut wie der Weihnachts-Dr.Seuss davor ("The Grinch"). "The Cat in the Hat" ist das, was passiert, wenn man einem Ausstattungsgenie freie Hand auf dem Regiestuhl lässt. Sieht und fühlt sich an wie in einem Kaugummi-Automaten. Mike Myers spielt die Katze als Austin-Powers-Improvisation mit Hut. Baldwin und die Babysitterin sind zum Brüllen. Insgesamt sehr geil, sehr witzig, sehr subversiv und sehr in die Vorweihnachtszeit passend.
#300
Geschrieben 13. Dezember 2005, 14:23
(Hollywood 1951 - Billy Wilder)
Die Antithese zu "Park Row", Sam Fullers Zeitungs-Hommage. Ich liebe Kirk Douglas in den 40ern und 50ern. Hier spielt er Pharao. Muss man gesehen haben, um zu glauben, wie finster und erbarmungslos Billy Wilder sein kann.
PRETTY MAIDS ALL IN A ROW
(Hollywood 1971 - Roger Vadim)
Ein Wahnsinnsfilm in jeglicher Hinsicht. Der französische Onanist dreht den teuersten und besten Cheerleader-Film Hollywoods. Der schwule Rock Hudson als Inbegriff von Männlichkeit und Gott aller Cheerleaders, Telly Savalas im schwarzen Anzug sowie Angie Dickinson fast schöner als in "Rio Bravo". Intelligent witzig und cool. Sollte Pflicht für Regisseure werden, die die nächsten Komödien über Pubertät drehen müssen. Will man gleich wieder schauen.
Außerdem im Bogey-Fieber. Hab gesehen, dass mir gar nicht mehr so viele seiner wichtigsten Filme fehlen. Double Feature mit den alten Bekannten "Maltese Falcon" und "High Sierra" gemacht. Meisterwerke, Meisterwerke ...
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