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Warte, bis es dunkel ist - Filmforen.de - Seite 11

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Warte, bis es dunkel ist


419 Antworten in diesem Thema

#301 Michael

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Geschrieben 18. Dezember 2005, 17:58

BRUTALE STADT (aka "The Family")
(Italien/Frankreich 1970 – Sergio Sollima)

- Natural Born Killers -

Regisseur Sergio Sollima begann, wie so viele andere italienische Filmemacher dieser Zeit, als Drehbuchschreiber epischen Muskelmännerkinos. Er nutzte die Chance, die ihm dann der Italowestern bot und kreierte eine jeweils mit Tomas Milian in der Hauptrolle besetzte Spaghetti-Trilogie voll Anspruch, Können und Herz. Heute kommen, Italowestern-Experten fragend, hinter Sergio Leone die Namen Corbucci und Sollima fast zeitgleich wie aus der Pistole geschossen. Der Erfolg seiner Italowestern in den 60ern sicherte den besten italienischen Regisseuren die Möglichkeit, in den 70ern ihr zweitliebstes Kind amerikanischer Filmgeschichte zu huldigen: den Film noir.

Beatmet wird die Geschichte von der Nouvelle Vague, die im Frankreich der 60er als filmische Erfrischungskur wütete, die Filmregeln auf den Kopf stellte und somit neudefinierte. Gegen Ende des Jahrzehnts war auch Hollywood infiziert. In diesem Zusammenhang wird immer John Boormans „Point Blank“ das klassische Beispiel für Vereinigung amerikanischer Gangsterfilm-Tradition und französischer Nouvelle Vague bleiben. Zufällig ist aus diesem Film die Ausgangsidee von „Brutale Stadt“ geklaut. Ein Mann wird von seiner Freundin und seinem Freund betrogen, scheint tot zu sein, kehrt aber auf Rache sinnend zurück. Ein kleiner, feiner Unterschied besteht in Amerika zwischen filmischen Klauen und eine Hommage zu machen. In Italien gab es seit Anbeginn nur die ehrlichere Variante: Wenn dir etwas gefällt, klaue es. So ist nicht nur der Vorname „Jeff“ von Charles Bronson Figur aus Melvilles „Le samourai“ entliehen, sondern auch die komplette Eröffnungssequenz der Autoverfolgungsjagd. Sie geschieht ohne Dialog, allein auf Blicke und Gesten konzentrierend. Walter Hill drehte mit „Driver“ Ende der 70er einen kompletten – sehr guten - Film daraus.

Nicht geklaut und gerade deshalb eine interessante Parallele ist zwischen Melvilles im gleichen Jahr gedrehten „Le cercle rouge“ festzustellen. In beiden Filmen werden innere Dämonen der Protagonisten durch ekliges Getier dargestellt. Der Unterschied ist, die Tarantel auf dem Bein von Charles Bronson ist echt, Yves Montands Schlangen und Ratten im Schrank sind Einbildung. Spätestens da merkt der letzte Zuschauer, dass er es nicht mit einem italienischen hack zu tun hat, sondern mit einem hochklassigen Filmautor. Oder einfach anhand der fiebrigen Inszenierung aus Flashbacks und dramaturgisch wertvollen Auslassungen, die beispielsweise ganz aktuell in Steven Soderberghs heist movies beklatscht werden.

Nichts ist so, wie es scheint. Szenen haben in „Brutale Stadt“ mindestens einen doppelten Boden, Figuren mindestens drei Kehrtwendungen in ihrem Charakter und niemanden ist zu trauen. Wundervoll deutlich macht das Sollima anhand einer kleinen Szene, nachdem Bronson aus dem Gefängnis frei gekommen ist. Ein Bekannter (Man wird wirklich vorsichtig mit der Verwendung des Begriffes „Freund“) hat ihn abgeholt. In einer Nebenstraße bittet er sich zu entschuldigen und hilft einem blinden, alten Mann über die Straße. Was erst wie eine unnötig schmalzige Note im Film wirkt, entpuppt sich einen Augenaufschlag später als raffiniertes Spiel mit den Erwartungen, denn der alte Mann ist nicht blind, sondern Drogendealer. Beim Wegfahren sieht man im Rückfenster des Autos noch gerade so den nächsten Kunden ankommen: ein kleines Schulmädchen hilft dem Mann über die Straße.

Jill Irelands Rolle ist interessant. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits David McCallum („The Man from U.N.C.L.E.“) verlassen und war mit Charles Bronson zusammen gekommen. Auch filmisch eine sehr fruchtbare Verbindung, denn es folgten mehr als ein Dutzend gemeinsame Projekte. Sergio Sollima inszeniert sie in „Brutale Stadt“ wie die italienische Gangsterfilm-Göttin Barbara Bouchet. Umso länger die blonden Haare am Körper entlang gleiten, umso tödlicher sind die Frauen. Jill Ireland bildete mit Ursula Andress in „Asphalt Katze“ und Barbara Bouchet in „Milano Kaliber 9“ ein Triumvirat wunderschöner, unschuldiger Engel, die tatsächlich eiskalt im Hintergrund die Fäden ziehen.

Charles Bronson war 1970 auf dem Höhepunkt seines Ruhmes. „The Magnificent Seven“ und „The Great Escape“ hatten ihn bekannt gemacht, „The Dirty Dozen“ machte aus ihm einen Star, Sergio Leone machte aus ihm mit “Once Upon A Time in the West” eine Ikone, einen Gott-ähnlichen Kult. Ist man auf der Suche nach mehr Bronson abseits der bekannten Trampelpfade, findet man hier einen sehr coolen Auftritt. Einen Charakter, den man nicht versteht, aber trotzdem mag.
Telly Savalas, ein weiterer Star des „Dreckigen Dutzends“, spielte hiermit und in „Pretty Maids All in A Row“ Anfang der 70er zwei seiner schönsten Rollen. Genau richtig gelegen zwischen dem Weltruhm durch die Blofeld-Rolle in „On Her Majesty's Secret Service“ und dem Start der Kultserie „Kojak“.

Das Ende im Fahrstuhl macht als perfektes Äquivalent zum stillen Anfang den Zuschauer sprachlos. Darf man nicht verraten, muss man selbst gesehen haben. Danach noch einmal „Le samourai“ und der Kreis ist geschlossen. Muss man eigentlich fast gar nicht mehr erwähnen, dass der Soundtrack von Ennio Morricone stammt und zu seinen besten gehört.


P.S. Die deutsche DVD ist cut, die amerikanische ist es nicht.

#302 Michael

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Geschrieben 21. Dezember 2005, 17:15

Nachrichten des Tages

- Premiere verliert Bundesligarechte! :)) :)) :)) Damit verschwinden wohl Kofler und der Mahr Hansi von der Bildfläche.

- Die Umberto Lenzi Filme "Der Berserker" und "Die Viper" sind in Deutschland uncut auf DVD erschienen und keiner hat's mitbekommen.

- Tarantino hat mit Eastwood eine Doku über Budd Boetticher gestaltet. :love: :love: :love: Wie passend, dass ich gerade ziemlich hinter allem her bin, wo Boetticher drauf steht. "Seven Men from Now" ist jetzt auch in den USA als Special Edition raus.

#303 Michael

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Geschrieben 30. Dezember 2005, 17:47

Filmjahr 2006

Was interessiert mich?

Favoriten
Grind House (tarantino/rodriguez)
The Black Dahlia (de palma)
The Departed (scorsese)
Das Parfüm (tykwer)
Zodiac (fincher)

Wenn sie 2006 rauskommen ...
Inland Empire (lynch)
The Good German (soderbergh)
Nebraska (payne)
Mad Max 4 (miller)
Untitled (luhrmann)
Where the Wild Things Are (jonze)
There Will Be Blood (pta)
The Fantastic Mister Fox (anderson)
Hail Caesar (coens)

Die Oscar-Kandidaten
Brokeback Mountain (lee)
Capote (miller)
Good Night, and Good Luck (clooney)
Munich (spielberg)
The New World (malick)
Syriana (gaghan)
Walk the Line (mangold)
The Squid and the Whale (baumbach)

Die Oscar-Verlierer
The Constant Gardener (meirelles)
Jarhead (mendes)

Popcorn
Pirates of the Caribbean 2 (verbinski)
The Lady in the Water (shyamalan)
Miami Vice (mann)
Mission: Impossible 3 (abrams)
Casino Royale (campbell)
X-Men 3 (ratner)

Im erweiterten Kreis
Goldene Zeiten (thorwarth)
Killshot (madden)
Hostel (roth)
Volver (almodovar)
The Fountain (aronofsky)
Marie-Antoinette (coppola)
The Children of Men (cuaron)
Flags of Our Fathers (eastwood)
Chaos (glazer)
Lucky You (hanson)
I'm Not There (haynes)
A Scanner Darkly (linklater)
Southland Tales (kelly)
School of Scoundrels (phillips)
The Curious Incident of the Dog in the Night Time (kloves)
Babel (inarritu)

#304 Michael

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Geschrieben 01. Januar 2006, 16:45

Filmjahr 2005

ROB ZOMBIE – The Devil's Rejects.
CHAN-WOOK PARK – Sympathy for Lady Vengeance.
KI-DUK KIM – Bin-jip.
J. J. ABRAMS – Lost.
JARED HESS – Napoleon Dynamite.
WES ANDERSON – The Life Aquatic.
DOUG LIMAN – Mr. & Mrs. Smith.
SHANE BLACK – Kiss Kiss Bang Bang.
GEORGE ROMERO – Land of the Dead.
ALEXANDER PAYNE – Sideways.

Runners-Up
MARTIN SCORSESE – Aviator.
JIM JARMUSCH – Broken Flowers.
MIKE NICHOLS – Closer.

Dann ...
ALEJANDRO AMENÀBAR – Mar adentro.
HENDRIK HÖLZEMANN – Kammerflimmern.
JAMES WAN – Saw.
TIMUR BEKMAMBETOV – Nochnoy dozor.
HAYAO MIYAZAKI – Howl's Moving Castle.
PETER JACKSON – King Kong.
DAVID CRONENBERG – A History of Violence.
CLINT EASTWOOD – Million Dollar Baby.
ZACH BRAFF – Garden State.

MARTIN SCORSESE – No Direction Home.
NEIL MARSHALL – The Descent.



Performances
LEONARDO DI CAPRIO aviator
EUGENE CLARK land of the dead
ROBERT DOWNEY JR. kiss kiss bang bang
WILLIAM FORSYTHE the devil's rejects
JORGE “HURLEY” GARCIA lost
PAUL GIAMATTI sideways
JON GRIES napoleon dynamite
SID HAIG the devil's rejects
JON HEDER napoleon dynamite
JOSH “SAWYER” HOLLOWAY lost
VAL KILMER kiss kiss bang bang
HYUN-KYOON LEE bin-jip
BILL MOSELEY the devil's rejects
BILL MURRAY the life aquatic/broken flowers
TERRY “LOCKE” O'QUINN lost
CLIVE OWEN closer
BRAD PITT mr. & mrs. smith
EFREN RAMIREZ napoleon dynamite
MICKEY ROURKE sin city
VINCE VAUGHN mr. & mrs. smith

LING BAI dumplings
CATE BLANCHETT life aquatic/aviator
LESLIE EASTERBROOK the devil's rejects
ANGELINA JOLIE mr. & mrs. smith
SEUNG-YEON LEE bin-jip
EVANGELINE “KATE” LILLY lost
VIRGINIA MADSEN sideways
MICHELLE MONAGHAN kiss kiss bang bang
SANDRA OH sideways
ELLEN POMPEO grey's anatomy
NATALIE PORTMAN closer
NAOMI WATTS king kong
SHERI MOON ZOMBIE the devil's rejects



Enttäuschungen

A BITTERSWEET LIFE
In der Gewichtsklasse eines südkoreanischen Ridley Scotts angekündigt, entpuppte sich der Film als Luftschloss. An der Oberfläche schön anzuschauen, innerlich aber leer und nur durch die Gedanken anderer am Leben gehalten. „Django und die Bande der Gehenkten“ lassen schön grüssen!

ELIZABETHTOWN
Für Cameron Crowe ein eher mittelmäßiges Mixtape, das gerne geschliffen-scharfe Screwball-Komödie wäre, aber hauptsächlich nur den peinlichsten Moment des abgelaufenen Kinojahrs zu bietet hat: Susan Sarandon steppt.

SIN CITY
Bruce Willis, massenhaft graphische Gewalt, Michael Madsen, tits & asses, Jessica Alba, Schwarz-Weiß-Farben, Mickey Rourke, Tarantino als Gastregisseur, Rosario Dawson, die ernsthafte Version des Killerkaninchens aus “Ritter der Kokosnuss”, Clive Owen, Film noir, Alexis Bledel, melancholische Off-Kommentare, Benicio del Toro und hat trotzdem völlig kalt gelassen. Nichts als ein Haufen guter Absichten.

THE WEDDING CRASHERS
Traditionell spießige und damit urlangweilige Rom-Kom, was enttäuschend ist, da das Frat-Pack die Protagonisten stellt.

#305 Michael

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Geschrieben 12. Januar 2006, 16:49

Bisheriger Januar 06
(mit Dezember-Ausläufen)


HAIL THE CONQUERING HERO
Wie würde Jane schreiben: Preston Sturges halt!
GENTLEMAN JIM
Errol Flynn at his best. Will viel mehr Walsh sehen.
THE ADVENTURES OF ROBIN HOOD
Im Double Feature und zu Ehren von Costner wiedergesehen.
SEVEN MEN FROM NOW
Budd Boetticher halt? :love: :love: :love:

DER UNSICHTBARE AUFSTAND
Costa-Gavras. Spannend, stimulierend, augen-öffnend.
RIFIFI
Ein Jean-Pierre Melville Film.
BOB LE FLAMBEUR
Ein früher Grumbach.
AUGEN OHNE GESICHT
Ultra-brutal.
DER HEXENJÄGER
Starke Nachwirkung.
SUNDAY BLOODY SUNDAY
Solche Filme gibt es heute nicht mehr ...
NORDSEE IST MORDSEE
Verfilmter Udo Lindenberg Song, getragen vom Floß Xanadu.
THE LONG GOOD FRIDAY
Auslöser einer kleinen britischen Gangsterfilm-Welle.
DER BERSERKER
Wird beim 2. Mal noch deutlich besser.
DIE VIPER
Kann mit dem Berserker nicht mithalten. Klaut Musik von "Road to Salina".

THE INCREDIBLES
Schlechteste deutsche Synchro, die ich je gehört habe.
MAN ON FIRE
Optisch so reizvoll wie ein Mercedes-Spot. Wenn Scott, lieber "Revenge".

SMOKE
Sehr statisch, aber diese starken Monologe. Mit Walts Michael ("Lost").
DER ZAUBER VON MALENA
Ich liebe diesen Film! :D
SWINGERS
Ein bisschen der vergessene Breakfast Club der 90er.

THE LONG DAY'S DYING
Collinsons "The Thin Red Line".
AND THEN THERE WERE NONE
"Zehn kleine Negerlein" mit Oliver Reed und Bruno Nicolai im Iran gedreht.
OPEN SEASON
Mischung aus "Deliverance" und "Straw Dogs". Ganz groß.

#306 Michael

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Geschrieben 15. Januar 2006, 14:31

HUSTLE & FLOW und MATCH POINT
(Kino.ED-Aufholprogramm)

"Hustle & Flow" ist alles das, was "8 Mile" gerne wäre. Der neue Woody Allen dagegen, durch amerikanische Kritiker und die Golden Globe Nominierungen in den Himmel gehoben, zerplatzt mal nach gerade 20 Minuten im "egal"-Zustand.



MASH & KLUTE
(New Hollywood 70er - Altman & Pakula)

Wer die Vielseitigkeit eines Donald Sutherland erfahren möchte, möge diese beiden Filme hintereinander schauen. Als Dr. Hawkeye, ausgeflippter Korea-Kriegsarzt, der zum Golfen nach Japan fliegt, und als schweigsamer Polizist Klute, der sich in ein Callgirl verknallt. Aus beiden Filmen jeweils eine Lieblingsszene: "Suicide Is Painless" in "MASH"; Sutherland und Fonda kaufen Obst.


P.S. Gruß an Liberty Valance! Und allen viel Spaß mit den Globes heute Nacht. Drückt "Lost" die Daumen!!!

#307 Michael

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Geschrieben 16. Januar 2006, 17:42

SLEUTH
(UK 1972 - Joseph Mankiewicz)

Das vielleicht dynamischste Zwei-Personen-Stück der Filmgeschichte. Unwiderstehliches Spiel um Leben und Tod, mit Vergnügen von Gigant Olivier und Playboy Caine durchgezockt. Durch "Hustle & Flow" im Rücken entwickle ich neue Lust auf Logansche Tipps. Ansonsten aktuell, "Sunday Bloody Sunday" sei Dank, von New Hollywood eingenommen. Vielleicht die Doppel-DVD "A Wedding" bestellen ...


P.S. Heute aber wirklich die Globes! :D

#308 Michael

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Geschrieben 17. Januar 2006, 16:37

Golden Globes 2006
(Die B-Oscars)

Also wenn ich Preisverleihungen schaue, dann weil ich auf Überraschungen warte. Nicht unbedingt im Sinne von jetzt muss der absolute Außenseiter gewinnen, damit ich meinen Spaß habe, sondern mehr dahingehend, dass ich von den emotionalen Reaktionen überrascht werden will. Wenn man nämlich nicht gerade George Clooney heißt, trifft selbst den best-vorbereitesten Schauspieler die Auszeichnung wie ein Vorschlaghammer. Ein Schlüsselmoment war Russell Crowes Triumph mit "Gladiator". Man sah förmlich, wie ihm der Boden unter den Füßen wegschmolz und er in ein tiefes Loch fiel, aus dem er auch nicht durch die Dankesrede wieder herauskam.

Ok, solch einen Moment bekommt man vielleicht alle fünf Jahre einmal geboten, aber hoffen darf man ja. Was waren denn die Highlights der diesjährigen Globes? Eigentlich nur zwei Momente: S. Epatha Merkerson gesteht auf der Bühne, dass ihre gerade ausgezeichnete Performance die erste Hauptrolle ihrer Karriere gewesen sei. So etwas rückt in solch einem Saal für Sekunden die Verhältnisse zurecht. Zwischen all den Millionen-Dollar-Stars gewinnt die Person, die nach Jahrzehnten harter Arbeit sich endlich eine Hauptrolle erspielt hat. Wieviel Zufall und Ungerechtigkeit an Karrieren hängt, schwirrte mir während den restlichen Preisvergaben durch den Kopf. Aus dieser Melancholie konnte mich einzig Sandra Oh herausreißen. Echter kann man sich über einen solche Preis wohl nicht mehr freuen. Sie war so benommen vom Triumph, dass sie gar nicht mehr den Weg auf die Bühne fand. Tische und Stühle wurden für sie zum unüberwindbaren Labyrinth.

Der Rest der Show war wie immer launig und egal. Deutlich räumte Witherspoons Ehegatte Ryan Phillippe den Preis für den unsympathischsten Anwesenden ab. Man erfuhr, dass Jamie Foxx die amerikanischen Musikcharts anführt (mit Ray Charles Hits???), "Brokeback Mountain" jetzt mehr denn je Favorit der kommenden Oscars ist (aber Vorsicht, letztes Jahr brach das so "The Aviator" den Hals), Sawyer und Locke nach dem Preis für "Lost" nicht auf der Bühne gesichtet wurden und Woody Allen es am klügsten von allen gemacht hatte: er war gar nicht erst gekommen.

#309 Michael

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Geschrieben 21. Januar 2006, 13:41

LITTLE BIG MAN
(Hollywood 1970 - Arthur Penn)

"Forrest Gump"-Vorbild. Ein ganz erstaunlicher Film. Erstaunlich, dass ich ihn noch nicht gesehen hatte. Noch nie etwas gesehen oder gelesen, was sich so sehr über General Custer lustig macht. Apropos, beißender Humor und gleichzeitig bewegendes Drama. Eine alte Mumie erzählt über die Sex-Geheimnisse der Welt: Hey, das könnte auch "Bizarre" sein! ;)



FIVE EASY PIECES
(Hollywood 1970 - Bob Rafelson)

Jack Nicholsons Charakter ist schwer greifbar, bleibt das bis zum Schluss, an dem er einfach vorm Zuschauer und seinem Mädchen verschwindet. Hat mir sogar noch besser als "Little Big Man" gefallen. In der Sackgasse gefangen findet Nicholson keinen Ausweg, aber zumindest spricht er sich mit seinem Vater aus. Überhaupt seine Familie: ein Kuriositätenkabinett, das dem Film ein auffrischende zweite Hälfte bescherrt. James Toback faszinierender B-Taxi Driver FINGERS scheint stärker von FIVE EASY PIECES inspiriert worden zu sein.


next: HEAVEN CAN WAIT, THE PANIC IN NEEDLE PARK, COMING HOME

#310 Michael

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Geschrieben 24. Januar 2006, 01:32

Moriartys Top Ten

http://www.aintitcoo...ay.cgi?id=22261

Für mich großer Lesespaß gewesen. Kann ich Knowles gar nicht mehr mit Tipps trauen, hat sich Moriarty über die Jahre zumindest ein bisschen mehr Vertrauen erschrieben. Umso weniger Filme er das Jahr sieht, umso vertrauenserweckender wird er. Und dieses Jahr hat er verdammt viel verpasst :P

Die Nennungen und Reihenfolge sind weitesgehend egal (abgesehen von der Spitze natürlich), die Gedanken sind da wichtiger. Die emotionale Parallele zwischen E.T. und NOBODY KNOWS ist fast niedlich, doch aufrichtig. GRIZZLY MAN wiederentdeckt, nachdem das Medienecho im letzten Jahr recht schnell verklungen war. Großer Schub für Terrence Malick, wenn THE NEW WORLD noch überhaupt eines Schubes bedurfte. Und TSOTSI auf der Eins, was einfach schön ist, weil dem Film so eine Plattform geboten wird, die er ansonsten nie bekäme. Am meisten Spaß machen aber die Listen der Hass-Filme und Spezial-Kategorien, durch die man erst den Eindruck gewinnt, ein ganzes Jahr am inneren Auge vorbeirasen zu sehen.

#311 Michael

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Geschrieben 25. Januar 2006, 16:25

Chris Penn ist tot

Noch (?) blutet mir nicht das Herz, wenn ich lese, ein gefeierter, steinalter Regisseur hat den Löffel abgeben müssen. Die Nachricht von Chris Penns Tod trifft mich dagegen wuchtig, da aus dem Nichts kommend. Man, wie ich diese Fresse vermissen werde, und erst diese Stimme. Das war einer der Kerle, die immer nur die zweite Geige spielen durften, und denen ich so sehr den Durchbruch als Hauptdarsteller gegönnt hätte. Und ich weiß, er hätte es locker schaffen können, wenn er mehr Glück gehabt hätte. Seine Todesursache bleibt bisher ungeklärt, aber scheinbar hatte er am Dienstag dieser Woche wenig Glück. Mein Lieblingsmoment von Chris Penn ist aus keinem Film, es ist eine Szenerie aus den "Reservoir Dogs"-Extras, als er DIE Geschichte über Lawrence Tierney erzählt. Ich hoffe, solch eine Geschichte hat jetzt auch einer seiner Freunde parat.

R.i.P.

#312 Michael

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Geschrieben 29. Januar 2006, 14:11

ALS VERGELTUNG SIEBEN KUGELN ("The Indian Fighter")
(Hollywood 1955 - Andrè De Toth)

Will ich erwähnen, nicht nur weil es ein toller Film mit Kirk Douglas ist, sondern weil er den strategisch klügsten Angriff von Indianern eingefangen hat, den ich bisher in einem Western gesehen habe. Es wird Krieg geben, weil Walter Matthau seine Goldgier nicht in den Griff bekommt. Die Siedler ziehen sich in das große Fort zurück und warten auf den Angriff. Douglas sagt noch zum Captain, was sie jetzt brauchen werden, sind keine Kugeln sondern Wasser. Da kommt auch schon eine Horde von Wildpferden angeritten - ohne Indianer. Sie ziehen hinter sich Pflug-ähnliche Konstruktionen her, die Staub aufwirbeln. Zuerst denke ich, die Indianer haben sich jeweils am Bauch der Pferde versteckt, In Wirklichkeit ist es einfach noch nicht der Angriff. Wenig später versteht man: eine dicke Staubwolke hüllt das Fort ein. Schwer kann man die Hand vor Augen noch erkennen. Die Luft schmerzt vor lauter Schmutz in den Lungen. Dann kommen die Indianer. Mit Schleuder-artigen Geschossen schmeißen sie riesige Feuerbälle in die Planwagen der Siedler und in die Körper der Soldaten. Dann die Krönung des Ganzen: zwei von den Indianern eroberte Planwagen rollen an, natürlich angezündet und werden mit voller Wucht in die Holzmauern des Forts befördert. Unglaublich. Wie Andrè De Toth das inszeniert, was für eine Überlegenheit aufkommt, so etwas habe ich noch nie in einem Western gesehen. Gerade die Indianer werden fast immer durch stupide Harakiri-Aktionen im Kampfgeschehen charakterisiert. Hier nicht. Wie befreiend.

Dazu passt der von Joe Hembus präsentierte Kommentar eines französischen Kritikers im Western-Lexikon: er würde alle Walsh und Fords der 50er für diesen einen Andrè De Toth Western eintauschen. Wahnsinniger aber interessanter Gedankengang.

#313 Michael

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Geschrieben 29. Januar 2006, 19:32

Was ich 2006 sehen will

mehr Filme von ROBERT ALTMAN, INGMAR BERGMAN, ENZO CASTELLARI, PETER COLLINSON, ANDRÈ DE TOTH, JOHN FORD, SAMUEL FULLER, ISHIRO HONDA, JOHN HUSTON, PHIL KARLSON, RICHARD LESTER, MICHELE LUPO, ANTHONY MANN, RUSS MEYER, VINCENTE MINNELLI, SAM PECKINPAH, POWELL/PRESSBURGER, JACK STARRETT, JACQUES TATI, DUCCIO TESSARI, RAOUL WALSH und WILLIAM WITNEY.

mehr Filme mit WARREN BEATTY, ROD TAYLOR, ERROL FLYNN, JOHN JARRETT, ROBERT REDFORD, ALDO RAY, BARBARA BOUCHET, JOHN SAXON, ROBERT RYAN, JAMES CAGNEY, OLIVER REED, STACY KEACH, ELLIOT GOULD, KIRK DOUGLAS, CHARLES BRONSON, RICHARD WIDMARK, ROBERT CULP, BURT LANCASTER, VAN JOHNSON, LEE VAN CLEEF, RANDOLPH SCOTT, ROSALBA NERI, YUL BRYNNER, CHRISTINA LINDBERG, PAUL NEWMAN, RAQUEL WALSH, GIAN MARIA VOLONTE, FRANCO NERO, TOMAS MILIAN, HELMUT BERGER, URSULA ANDRESS, SENTA BERGER, KLAUS KINSKI, MARGARET LEE, LINO VENTURA, JIM BROWN, FRED WILLIAMSON, JOSEPH COTTEN, GIULIANO GEMMA, TELLY SAVALAS, HENRY SILVA, EDWIGE FENECH und ANGIE DICKINSON.

mehr KRAUT EXPLOITATION, SPAGHETTI FILME (allgemein), POLIT-THRILLER der 70er, AUSSIE EXPLOITATION, DON-FILME, KLASSISCHE WESTERN, FILM NOIR, GANGSTERFILME, GRINDHOUSE, SAMURAI FILME, YAKUZA STREIFEN, SEXPLOITATION ...

#314 Michael

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Geschrieben 31. Januar 2006, 18:33

Oscar-Nominierungen 2006

- Die coolste Nominierung ist eindeutig "It's Hard Out Here for a Pimp" als bester Song aus dem Film "Hustle & Flow". Leider kein "Grizzly Man" unter den Dokumentationen.

- Jubel aufgrund von "Sophie Scholl" und "Howl's Moving Castle". Ansonsten ziemlich genau, wie man es erwarten konnte. "Capote" schlägt" "Walk the Line", die fünfte Variable ist "Crash" und süß, dass Michelle Williams ("Dawson's Creek") als beste Nebendarstellerin nominiert wurde.

- Große, schon vorher festgestanden habende Verlierer: "Memoirs of A Geisha", "Jarhead", "A History of Violence", "King Kong", "Match Point" und "Syriana", wobei Allen und Cronenberg nur mit Abstrichen, denn sie wurden mehr berücksichtigt.

- Supporting Actress: Hurra, kein Schmollmund Scarlett Johannson! Unglaublich, dass Maria Bello und Thandie Newton nicht dabei sind.

- Supportin Actor: Alles richtig gemacht, nur Frank Langella vergessen ...

- Actress: Die große Überraschung ist Keira Knightley. Naomi Watts fehlt.

- Actor: Gigantische Freude für Terrence Howard! Und schön, dass nicht wieder mal Russell Crowe dabei ist.

- Director: Keine Abweichung von den Best Pictures. Hatte still und heimlich mit Cronenberg anstelle von Bennett Miller gerechnet. Naja.

- Foreign Language: Favorit bleibt Palästina. Interessant, dass fast zwei deutsche und fast zwei französische Produktionen nominiert sind.

- Animated: Hoffentlich tritt Miyazaki den Knetis mächtig in den Arsch! :)

#315 Michael

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Geschrieben 03. Februar 2006, 17:51

STEADYCAM NR. 49
(Beste Filmzeitschrift, wo gibt)

Gerade noch mit Travis nachgedacht, wann die neue STEADYCAM herauskommen könnte und schon eine offizielle E-Mail im Postkasten:


Ein kleiner Vorgeschmack auf die Themen der Ausgabe:

Der berühmteste kaum gesehene Film: 25 Jahre "Heaven's Gate"
Mit Artikeln von Holger Gertz, Norbert Grob & Bernd Kiefer, Milan Pavlovic,
Michael Althen, Alexander Horwath, Peter Körte, Doris Kuhn, Frank Arnold UND
Steven Bach

Aktuell:
Infizierende neue TV-Serien
Michael Althen über Poker-Filme
Neu im Kino: "Das Leben der Anderen", "World's Fastest Indian",
"Der rote Kakadu"
Porträt: Naomi Watts

Jahresrückblick:
Momente 2005
Perle des Jahres: Jürgen Egger über "Kiss Kiss, Bang Bang"
Filmesehen und -genießen in Toronto & Cannes




Die neue STEADYCAM wird wohl gegen Ende Februar ausgeliefert werden, und sie wird mit 228 Seiten noch dicker als die KILL BILL Ausgabe sein. :love: Endlich den letzten Kick zum kompletten Ansehen von HEAVEN'S GATE bekommen. Dazu einiges, was mich in letzter Zeit umgetrieben hat: TV-Serien, Poker-Filme, Naomi Watts (vor allem in KING KONG) und KISS KISS BANG BANG. Wie schaffen die das nur, immer so auf der Höhe der Zeit zu sein? ;) Das Titelthema ist dabei die perfekte Symbiose aus meinen derzeitigen Strömungen New Hollywood und Western. I freu mi!

#316 Michael

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Geschrieben 22. Februar 2006, 19:58

Zehn Filme für 2006


BROKEBACK MOUNTAIN
(USA 2005 – Ang Lee)

Western sind Filme über Konflikte an der Grenze Amerikas. Die Staatsgrenze ist nicht gemeint. Vielmehr the frontier, die Grenze als der Raum, in dem Amerika sich schafft und wiedererschafft, schreibt Joe Hembus. Ang Lee sagt, sein Film wäre in erster Linie eine Liebesgeschichte. Ich finde, er schafft zusätzlich das Aufbrechen von Genrestrukturen, die so alt sind wie die Filmgeschichte. Nach „Brokeback Mountain“ werden Western mit einem weiteren Blickwinkel versehen sein: dem der möglichen homosexuellen Liebe. Clint Eastwoods „Erbarmungslos“ hatte eben noch nicht den letztmöglichen Western erzählt. Das alles ist aber nur eine – wenn auch wichtige – Fußnote in der Erkenntnis, die der Film bringt: dass ohne überflüssige Schlenker die herzzerreißende Liebesgeschichte zweier Menschen ausreicht, um über zwei Stunden zu fesseln und Tränen in die Augen zu treiben. Ein sublimes Melodrama in der Klasse eines Douglas Sirk. Tragik, hat Tarantino mal gesagt, ist in den besten Melodramen wie ein weiterer Charakter, ein Damoklesschwert, das über dem Zuschauer hängt, und er nur deshalb so stark und verzweifelt währenddessen lacht, weil er weiß, dass es am Ende schlimm ausgehen wird. Schon am Anfang, wenn sich Heath Ledger und Jake Gyllenhaal das erste Mal vorm Trailer aus den Augenwinkeln betrachten, weiß der Zuschauer, es wird nicht gut ausgehen. Weiß nicht, was Ang Lee mit Ledger und Gyllenhaal gemacht hat, aber sie spielen sich gegenseitig ins Nirwana, was in der unfassbaren Szene, dem letzten Treffen am See, mündet. Es wäre der erste Film seit „Gladiator“, mit dem ich konform gehen würde, was die Entscheidung der Oscarjury für den besten Film angeht.


GOOD NIGHT, AND GOOD LUCK
(USA 2005 – George Clooney)

Abgesehen vom kurzen Seitenblick auf die Sender-Gepflogenheiten (Mitarbeiter dürfen nicht liiert sein) konzentriert sich die trocken und streng in Schwarz-Weiß inszenierte Ode an den investigativen Journalismus auf den Kern, die von Edward R. Murrow moderierte Sendung im Kampf mit McCarthy. Und das so brutal spannend allein durch messerscharfe Moderationen und Argumentationen hinzubekommen, ist die große Kunst des Films. Murrow-Darsteller Strathairn ist dabei unschlagbar, weil er im Halten einer Zigarette bereits mehr Stil und Kunstfertigkeit darlegt, als McCarthy – den man nicht durch einen Darsteller, sondern reale TV-Aufnahmen in den Film einarbeitet – jemals durch maßlose Machtausübung erreichen könnte. Noch besser als Strathairn ist nur Ray Wise, der unvergesslich spielt. Seit Sam Fullers „Park Row“ und Alan J. Pakulas „The President’s Men“ keinen Film mehr gesehen, der mit mehr Hingabe und Idealismus den Berufstand des engagierten Journalisten huldigt, jedoch ohne die visuelle Wucht Fullers, noch die Figurenkomplexität und Spannung Pakulas zu erreichen.


GRIZZLY MAN
(USA 2005 – Werner Herzog)

Herzog hat einen neuen liebsten Feind gewonnen. Timothy Dreadwell, ein Surfer-Dude ohne inneren Antrieb, der seine Vorhersehung im Leben mit Grizzlybären fand, hinterließ nach dreizehn Jahren Wildnis und seinem Tod (er wurde gefressen) eine stattliche Sammlung von Videoaufnahmen. Diese sichtete Herzog, machte sich auf die Spur von einem, der auszog, um sich selbst zu finden, recherchierte, führte Interviews mit Freunden, Familie und Gegnern. Herausgekommen ist ein erstaunliches Dokument: erstaunlich meditativ und nachdenklich stimmend. Voller poetischer und furchtbarer Momente; mit Herzogs deutlicher Handschrift und doch zurückhaltend und unscheinbar zusammen geschnitten und kommentiert.


HOSTEL
(USA 2005 – Eli Roth)

„Hostel“ ist viel mehr als das im Vorfeld propagierte Bild vom Schlachtporno und dem kruden Test der geschmacklichen Grenzen geworden, was eng mit dem Schlussdrittel zusammen hängt. Der Anfang mit den amerikanischen Twens auf der Suche nach dem ultimativen Kick ist traditionell, langweilt dabei aber nicht, weil die Figuren miteinander harmonieren. Der Mittelteil weckt die schlimmsten Befürchtungen: weil Roth sich mit schwarzer Leinwand und einem „Pulp Fiction“-Ausschnitt beim Produzenten und Ziehvater Quentin Tarantino anbiedert, weil Takashi Miikes Gastauftritt lächerlich ist und weil selten eine europäische Stadt und ihre Bewohner in schlechteres Licht getaucht wurden. Nur ist das kein Film über die Slowakei, er könnte überall spielen und würde dem Namen seiner Herkunft nach ebenfalls ausbeuten, weil es ein Genrefilm, weil es Exploitation ist. Es ist der wahr gewordene kapitalistische Alptraum, der den pubertierenden feuchten Träumen junger Amerikaner entstiegen ist. Das letzte Drittel rechtfertigt dann Euphorie; ungefähr ab dem Moment, als jemand auf dem Blut seines Opfers ausrutscht. Eine neue Perspektive, plötzlich erwachen Humor, Ironie und Ideen. „Hostel“ wird mit Leben voll gepumpt. Hauptdarsteller Jay Hernandez sieht im Anzug aus wie ein junger Oliver Reed – und es kommt noch besser: er verhält sich auch so. Er reißt die Leinwand an sich, strotzt vor Kraft und ist nicht mehr aufzuhalten. Übrigens toll, dass gerade Hernandez am Ende im Mittelpunkt steht und nicht der skeptische, auf Sympathiekurs mit dem Zuschauer seiende andere Protagonist. Es gibt eine sehr witzige Augenszene, die sich einbrennt und überhaupt ist das Finale eine sehr unterhaltsame Achterbahn und ein formidables Spiel mit den Erwartungen. Letztlich kombiniert Roth sogar visuelle Finessen von „Carlito’s Way“ und dem Giallo-Genre. Doch, irgendwie ganz groß am Ende.


ME AND YOU AND EVERYONE WE KNOW
(USA 2005 – Miranda July)

Typischer, amerikanischer Independent-Film, der natürlich zuerst beim Sundance-Festival ausgezeichnet wurde. Das Regie-Debüt von Hauptdarstellerin Miranda July, die mit ihren offen, unschuldigen Augen ein bisschen an Emily Watson erinnert. Ein loses Bündel kurioser Geschichten über skurril-normale Menschen einer idyllischen Vorstadt mit weißen, kalten Wänden und millimetergenau gleichen Rasenhöhen. Durch die Figuren – oder besser noch durch Miranda Julys Blick auf diese - bricht die langweilige Perfektion aus Aufwachsen, Arbeiten gehen und Kinder kriegen. Das Wunder des Films ist, dass er mit jeder Szene überrascht. Wann kann man das schon mal von einem Film behaupten? Am unterhaltsamsten ist die Episode der beiden aus „Ghost World“ geflüchteten, experimentierfreudigen Mädchen, am magischsten natürlich die der beiden Protagonisten. Miranda Julys Gang mit dem Schuhverkäufer zum Auto ist nicht nur meine Lieblingsszene, sondern gleichzeitig witziger und interessanter Versuch, eine Metapher für Beziehungen zu finden. Im Film geht es um das Allein sein, Entfremdung anderer und von sich selbst: die brennende Hand, der Internetchat und die Briefe im Fenster. Empfehlenswert.


MYSTERIOUS SKIN
(USA 2004 – Gregg Araki)

Musste nach der Ansicht sofort an die Explosivität und Intensität von Todd Solondz „Happiness“ zurückdenken. „Mysterious Skin“ hätte damals hervorragend in den amerikanischen Aufbruch Ende der 90er reingepasst. Die Geschichte zweier sexuell missbrauchter Jungen, jeweils aus der eigenen, völlig unterschiedlichen Perspektive erzählt. Furchtlos, auf Augenhöhe und ohne jegliches Urteil von Gregg Araki inszeniert, der vielleicht noch Menschen durch „The Doom Generation“ und dem legendären ersten Satz des Films bekannt ist: „Fuck!“ Ein wichtiger Satz in „Mysterious Skin“ ist der aus „Wizard of Oz“ entliehene „We’re not in Kansas anymore“. Im Film kommen einige Darsteller so daher, als ob sie die yellow brick road erfolgreich absolviert hätten: Joseph Gordon-Levitt entstammt "Hinterm Mond gleich links" und aus den "wilden 70ern" und lässt im Vergleich James Van Der Beeks Wandlung von "Dawson's Creek" zu "Rules of Attraction" wie Kindergarten aussehen. Unglaublich. Ernsthaft gefragt: wo ist die Oscar-Nominierung? Aber auch Elisabeth Shues kleines Comeback oder Michelle Trachtenberg, die ich noch in "Euro Trip" für so austauschbar gehalten habe, die hier aber jede Szene stiehlt. Oder Mary Lynn Rajskub, eine der nervenden Schwestern aus "Punch-Drunk Love", sehr gern gesehen. Oder, oder, oder ... Ganz großes Ensemble! Noch größere Szenen mit Schneeflocken und einem Aids-Kranken. Am größten aber natürlich der nicht mehr loslassen wollende Film.


NAPOLEON DYNAMITE
(USA 2004 – Jared Hess)

Zuerst lacht man über die Figuren, dann lacht man mit ihnen und am Ende hat man sie richtig lieb gewonnen. Tatsächlich eine meiner Kultkomödien der letzten Jahre, die ich gerne weiterreiche, um zu sehen, ob ich mit manchen wirklich auf einer Wellenlänge funke. Wie beschreibt man „Napoleon Dynamite“? Als Mischung aus der comichaften Wahrhaftigkeit eines „Ghost World“, der Beobachtungsgabe eines „Willkommen im Tollhaus“ und der politischen Brisanz eines „Election“ (natürlich Alexander Payne, nicht Johnnie To!). Der Humor ist unbeschreiblich, einzigartig. Die Zeit, in welcher der Film spielt? Zwischen den Zeiten. Aufgrund des Internets müsste es die Gegenwart sein, die Klamotten sind aber in den 70ern, der Musikgeschmack in den 80ern stehen geblieben. Zufall, dass eine Zeitmaschine einen nicht unwesentlichen Teil zur Handlung beiträgt? Vielleicht. Sicher ist nur, dass ich dieses Jahr nach dem neuen Jared Hess Film „Nacho Libre“ mit Jack Black verrückt sein werde. Ich finde, es gibt sowieso viel zu wenige Filme über die Hintergründe des mexikanischen Wrestling-Imperiums.


THE MATADOR
(USA 2005 – Richard Shepard)

In der Tradition von “Sexy Beast” und “Mr. & Mrs. Smith” gestaltet – wie man Killer bisher noch nicht gesehen hat: in Früh-Rente, im Ehestreit und als einsamer, von Selbstzweifeln geplagter Playboy. Wundervoll fotografiert und mit passende musikalische Untermalung von Rolfe Kent. Pierce Brosnan erreicht zwar nicht ganz Thomas Crown Niveau, doch ist es ein großes Vergnügen, ihm zu zuschauen. Spielt sich die Eingeschränktheit des Bond-Charakters vom Leib. Hope Davis und vor allem Greg Kinnear ergänzen die Besetzung wertvoll. Ein kleiner, feiner Filmspaß, dessen Höhepunkt Brosnans nächtlicher Besuch in Denver ist. Das Ehepaar lauscht bei Snacks gespannt der Geschichte vom Killer, der in Eselscheiße aufwacht. „Und dann?“, fragt Kinnear, als ob gute Freunde unterhaltsamen Klatsch austauschen würden.


SYMPATHY FOR LADY VENGEANCE
(Südkorea 2005 – Chan-wook Park)

Schwärzeste Geburtstagsparty aller Zeiten. Habt ihr alle selbst gesehen, oder wollt nichts drüber lesen. Recht so.


WOLF CREEK
(Australien 2005 – Greg McLean)

Einmal daneben greifen darf man ja. Hier haben wir den Schlachtporno mit schönen sonnendurchfluteten Bildern. Vielleicht wird ja McLeans Krokodil-Film etwas besser, schließlich ist wieder John Jarrett mit an Bord. Wenn momentan ein Genrefilm der Aussies sein muss, dann immer wieder Andrew Dominics „Chopper“ mit Gott Eric Bana, der danach leider nur als Schaufensterpuppe in Hollywood benutzt wurde. Can not wait to see „The Assassination of Jesse James“!

#317 Michael

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Geschrieben 24. Februar 2006, 00:41

STEADYCAM wird versendet

Falls jemand noch kein Interesse gezeigt haben sollte, kann er sich hier Appetit holen, das Cover genießen und ein paar Texte Probe lesen:

http://www.bbl-steadycam.de/Home.html



außerdem ...

... auf aintitcool.com gelesen, dass mit Philip Seymour Hoffman die Besetzung für Roger Eberts Figur im kommenden Russ Meyer Film gefunden ist. Gleichzeitig berichtet Knowles von einem Filmprojekt, in welchem seiner einer Pate für die Hauptfigur gestanden hat. Keine Ahnung, ob er das ernst meint, aber die Casting-Idee mit Jorge 'Hurley' Gomez könnte nicht besser passen. Kann mir schon bildlich vorstellen, wie natürlich die "The Faculty"-Dreharbeiten eine enorm wichtige Rolle spielen. Robert Rodriguez wird dann übrigens abwechselnd von Bill Pullman und Jon Lovitz dargestellt. Oder so.

#318 Michael

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Geschrieben 24. Februar 2006, 15:25

Ich glaub es geht schon wieder los, das darf ja wohl nicht wahr sein ...

PayPal funktioniert seit einiger Zeit mit Lastschrift-Verfahren. Zum Glück erst heute herausgefunden. Stellte mich eigentlich auf das übliche Prozedere ein: ein paar Tage für die Überweisung aufs PayPal-Konto, die Pay-Pal-Übertragung, ein paar Tage bis die Überweisung festgestellt und das Paket geschnürt wird ... aber nein, jetzt geht alles mit Lastschriftverfahren. Einen Knopfdruck später und die DVDs sind bereits über dem Atlantik, naja fast. So macht DVD-Kaufen über Ebay natürlich gleich viel mehr Spaß, aber vorsicht, kreditkartenloser Padawan, dass du dich nicht übernimmst. Erstmal das wichtigste bestellen:


HI DIDDLE DIDDLE
Screwball-Comedy von Andrew L. Stone aus den 40ern.

WALKING TALL TRILOGY
Legendärer erster Teil plus die vergessenen Fortsetzungen mit Bo Svenson.

ROAD GAMES
Richard Franklins ("Psycho 2") "Death Proof" mit Stacy Keach und Jamie Lee Curtis.

THE SHOOTING
Monte Hellman abseits von "Two-Lane Blacktop" kennenlernen.

THE MASTER TOUCH
Michele Lupos Heist-Movie mit Kirk Douglas, Guiliano Gemma und Ennio Morricone.

#319 Michael

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Geschrieben 27. Februar 2006, 16:41

Superlative im High-End des New Hollywood



HEAVEN CAN WAIT
(USA 1978 - Warren Beatty, Buck Henry)

Witzigste Komödie, die ich seit Bogdanovichs "What's Up, Doc?" gesehen habe. Der von Pauline Kael am positivsten besprochene Film, dessen Kritik ich in den letzten fünf Monaten gelesen habe. Mit der hässlichsten Julie Christie und den witzigsten Dienern seit Lesters "Die drei Musketiere". Insgesamt einfach das beste Remake, was jemals aus einem Ernst Lubitsch Original entstanden ist.


COMING HOME
(USA 1978 - Hal Ashby)

Rolling Stones lastigster Soundtrack ever (was ich sehr genossen habe); außerdem eine der besten Leistungen, die Jon Voight jemals in einen Film gezaubert hat, und einer der bewegensten Antikriegsfilme, die ich je gesehen habe. Wenn das nicht ein paar nette Superlative sind ...

#320 Michael

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Geschrieben 01. März 2006, 14:38

Fünf Jahre kino.ED

Weil der User Elektro ein so großer Listen-Fan ist und die nächste STEADYCAM ein Listenheft wird, kopiere ich das Ganze nochmal in die Filmforen. ;) Fünf Jahre sind besonders im Internet eine halbe Ewigkeit. Und mit den Jahren haben sich Interessen verschoben und neue Horizonte aufgetan. Vor allem das Zusammenstellen der aktuellen Listen war ein schmerzhafter (Was man nicht alles raus lassen muss!) und gleichzeitig unheimlich spaßbringender Prozess. Es zeigt sich: Um so älter die Listen sind, um so mehr Lieblingsfilme sammeln sich inzwischen hinter der Top Ten. Immer wieder ein klares Zeichen dafür, wie viele prägende Filme man bei der Stimmenabgabe übersehen hat. Außerdem noch wichtig zu vermerken, dass die ersten Jahre durch unterschiedliche Zeiträume im Vergleich leicht verschoben sind. Es wurde nämlich bis vor gar nicht allzu langer Zeit vom Dezember des letzten Jahres bis zum Dezember-Anfang des aktuellen Jahres gewählt, was ziemlich viel mit meiner engstirnigen Jahresplanung zu tun hatte. Genug der Worte sind gewechselt, lasst Listen sprechen :D :



2001

Früher:

1. Traffic
2. Die fabelhafte Welt der Amelie
3. A.I. Künstliche Intelligenz
4. Das Experiment
5. Cast Away
6. Chocolat
7. Quills
8. Almost Famous
9. You Can Count on Me
10. Harry meint es gut mit dir

Heute:

1. Wonder Boys
2. Nichts bereuen
3. Audition
4. Prinzessin Mononoke
5. The Man Who Wasn’t There
6. Moulin Rouge
7. Hannibal
8. Traffic
9. Gangster No. 1
10. Ghost World


2002

Früher:

1. Mulholland Drive
2. Der Herr der Ringe – Die Gefährten
3. Memento
4. Die Royal Tenenbaums
5. Signs
6. Elling
7. Huit femmes
8. Ali
9. Der Pianist
10. Monster’s Ball

Heute:

1. Mulholland Drive
2. Y tu mama tambien
3. Hable con ella
4. The Royal Tenenbaums
5. 24 Hour Party People
6. Joint Security Area
7. Ocean’s Eleven
8. Sexy Beast
9. Waking Life
10. Ali


2003

Früher:

1. Punch-Drunk Love
2. Kill Bill: Vol. 1
3. Mystic River
4. Adaptation
5. Gangs of New York
6. Sympathy for Mr. Vengeance
7. Secretary
8. Donnie Darko
9. City of God
10. Catch Me If You Can

Heute:

1. Punch-Drunk Love
2. Kill Bill: Vol. 1
3. Irreversibel
4. Sympathy for Mr. Vengeance
5. Old School
6. X2
7. Mystic River
8. Gangs of New York
9. Femme Fatale
10. Spirited Away


2004

Früher:

1. Kill Bill: Vol. 2
2. Old Boy
3. Hellboy
4. Before Sunset
5. Die Träumer
6. Scrubs
7. Team America
8. Jazzclub
9. Demonlover
10. Coffee & Cigarettes

Heute:

1. Kill Bill: Vol. 2
2. Old Boy
3. Hellboy
4. Harold & Kumar Go to White Castle
5. Shaun of the Dead
6. Operation Dance Sensation
7. Die Träumer
8. Team America
9. Gegen die Wand
10. Demonlover


2005

Früher:

1. The Devil’s Rejects
2. Hustle & Flow
3. Bin-jip
4. Mr. & Mrs. Smith
5. Kiss Kiss Bang Bang
6. Sideways
7. Aviator
8. The Life Aquatic
9. Land of the Dead
10. Howl’s Moving Castle

Heute:

1. The Devil’s Rejects
2. Hustle & Flow
3. Bin-jip
4. 9 Songs
5. Mr. & Mrs. Smith
6. Kiss Kiss Bang Bang
7. Sideways
8. Aviator
9. Land of the Dead
10. Howl’s Moving Castle


2006

Aktuell:

1. Brokeback Mountain
2. Mysterious Skin
3. Napoleon Dynamite
4. The Constant Gardener
5. Sympathy for Lady Vengeance
6. Hostel
7. Good Night, and Good Luck
8. Grizzly Man
9. The Matador
10. Me and You and Everyone We Know


[...]

#321 Michael

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Geschrieben 03. März 2006, 14:22

EMPIRE März 2006

Seit ich letztes Jahr angefangen habe, mir das britische Filmmagazin ziemlich regelmäßig zu kaufen, kann ich behaupten, dass die März-Ausgabe 2006 bisher meine Lieblingsausgabe ist. Das hängt eng mit dem Titelthema zusammen: 201 greatest movies of all time. :D

Darüber hinaus mag ich die unterhaltsame, bunte und sexy Herangehensweise an das Thema Film. Ich meine, selbst der Werbung in der Zeitschrift kann ich etwas abgewinnen. Ich liebe Filmposter, Geheimtipps auf DVD, und diese gibt es allein schon in der Seitenwerbung geliefert. Eye-popping ist die Bilderauswahl; man kann sich gar nicht dran satt sehen. Immer die richtigen Filme in der Vorschau. Das größte Manko von EMPIRE sind dagegen die Reviews. Es ist klarerweise keine Sight & Sound Qualität, besser als Cinema allemal, aber keine Texte, denen ich vertrauen, noch neue Aspekte für Filme abgewinnen könnte. Paul McGuigan ("Gangster No. 1") wird mit seinem Neuen "Lucky Number Slevin" verrissen, wobei die Redaktion eher dafür bekannt ist, britische Filmware durchzuwinken. Scheinbar haben sie sich aber gerade durch Guy Ritchies "Revolver" auf die einheimischen Gangsterfilme eingeschossen. Vielleicht haben sie Recht, doch will ich mir lieber selbst ein Bild machen, als glauben zu müssen, dass Josh Hartnett, Lucy Liu, Bruce Willis, Morgan Freeman, Ben Kinglsey und Stanley Tucci unter der Regie von McGuigan scheiße aussehen sollen.

Egal, denn das Beste an der Ausgabe ist wie gesagt die Leserumfrage der 201 besten Filme. Nicht, weil die Filmauswahl sonderlich viele Erkenntnisse und Geheimtipps an die Oberfläche spült. Mann kennt das ja, am Ende gewinnt immer "Die Verurteilten" vor "Herr der Ringe", "Star Wars" und "Schindlers Liste". Das Spaßbringende ist viel mehr die Aufmachung: zum einen jeweils kleine Insiderinformationen zu den ausgewählten Filmen, zum anderen - und da liegt der Schwerpunkt meiner Freude - Kommentare von Filmschaffenden zu ihren Lieblingen. Die Auswahl der bekannten Namen ist breit gefächert. Anhand von Cameron Crowes Kommentaren konnte ich zum Beispiel feststellen, dass das nicht alles exklusiv für die Ausgabe geträumte Gedanken sind, sondern teilweise übernommen wurde. Insgesamt waren für mich überwiegend neue Texte dabei. Wenn zum Beispiel Shane Black ("Kiss Kiss Bang Bang") über seinen absoluten Lieblingsfilm "Dirty Harry" schreibt, oder Jodie Foster ein flammendes Plädoyer für "La haine" hält, oder Eli Roth damit protzt, Tarantino Chan-wook Park näher gebracht zu haben (was ich irgendwie stark bezweifle), oder die "Shaun of the Dead"-Filmemacher ihre Lieblingshorrorfilme bejubeln, oder die "South Park"-Macher ein paar Gedanken zu ihren offensichtlichen Wurzeln ablassen, oder wie überraschend die Kommentare von Peter Farrelly zu einigen Filmen aus der Hüfte geschossen kommen, dass Zach Braff einen Blog hat und dass er als kino.de-Gehypter natürlich die kino.de-Hype-Filme der letzten beiden Jahre bespricht, wie lächerlich es wirkt, wenn Ridley Scott etwas Interessantes über seinen Bruder Tony Scott schreiben will - ja, das alles zusammen macht schon irgendwie richtig viel Spaß, zu lesen.

Der Rest der Ausgabe ist auch sehr brauchbar, mit Schwerpunkt auf den kommenden Oscars. Mein zweitliebster Artikel ist trotzdem der, welcher die Beziehung zwischen Werner Herzog und Klaus Kinski beleuchtet. Nicht, dass er große neue Erkenntnisse bieten würde (abgesehen von der Eigenheit, dass Kinski mal Hitler spielen sollte, das aber ablehnte, weil er ein angeblich zu guter Redner als Hitler wäre), ist nur interessant zu sehen, wie diese Beziehung dem englisch-sprachigen Publikum präsentiert wird, und dass es fast gar nicht um Herzogs neuen Film "Grizzly Man" geht. Außerdem immer großer Fan von EMPIREs-DVD-Abteilung gewesen: schön umfangreich und meistens recht anregend. Alles in allem ist das ein runde Sache, und das sage ich in Anbetracht des gigantischen deutschen Ladenpreises.



Richtigstellung zu "Heaven Can Wait": Meine Fantasie hat mir einen Streich gespielt. Pauline Kael hat den Warren Beatty Film gar nicht besprochen, sondern nur den Ernst Lubitsch Film "Heaven Can Wait", in dessen Kritik sie betont, dass der 78er-Film so überhaupt nichts damit zu tun hat. Wieder mal der Fall: hätte so schön zusammen gepasst. Ein Remake ist der Beatty-Film trotzdem. :P

#322 Michael

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Geschrieben 30. April 2006, 00:56

SCARY MOVIE 4
(USA 2006 - David Zucker)

Der Film ist wie schlechtes Fast Food: wenn man sich daran gewöhnt hat, schon fertig. Zu salzig und zu egal im Geschmack, aber die Lust am schnellen Vergnügen treibt es rein. Was hat gemundet: konkurrenzlos auf der eins schwebt und sticht die "Million Dollar Baby"-Parodie wie eine Biene (hätte selbst Pei mit dem Eastwood Film versöhnt). Dass, nicht wie, "Brokeback Mountain" aufgegriffen wird; und dass Nebencharaktere aus "Scary Movie 3" auftauchen: ein loses emotionales Band, was zusammenhält. Außerdem natürlich der Auftritt Michael Madsens: nicht weil er toll gewesen wäre, sondern einfach weil er stattfindet. Vielleicht liegt es daran, dass ich Spielbergs "War of the Worlds"-Version nicht kenne, aber alles, was damit zu tun hat, finde ich lau und ausgelutscht. Die Nachahmungsversuche von "Saw", "The Village" und "The Grudge" (die urinale Reinigungsprozedur) funktionieren besser, wenn auch unzähliges auf der Strecke bleibt. Beim nächsten Mal unbedingt Leslie Nielsen (obwohl der UN-Gag ziemlich witzig ist) und Michael Jackson in Rente schicken. Charlie Sheen (der Viagra-Gag gehört zum visuell Herausragenden) wieder einen größeren Part schreiben. Danke. "Date Movie" scheint das Jahr die etwas bessere Wahl zu sein, wenn es um launige Hollywood-Parodien und Kopien geht und man Geektum im ersten Gang üben will.

#323 Michael

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Geschrieben 02. Mai 2006, 17:10

Feiertagsprogramm,
was aufgrund von Faulheit durch entspannte Mutlosigkeit glänzte



WRONG TURN
(USA 2003 - Rob Schmidt)

Das Ende gesehen. Bemerkt, dass "Wrong Turn" besonders mit Menschen gewinnt, die richtig Angst vor Horrorfilmen haben. Plötzlich war das der geilste Partyfilm aller Zeiten. Bleibt auf der Liste der empfehlenswerten neueren Horrorfilme.

POINT BREAK / CHUCKY UND SEINE BRAUT
(USA 1991 - Kathryn Bigelow) / (USA 1998 - Ronny Yu)

Zapp-Duell zwischen Surfer-Dudes und Plastikpuppen. "Point Break" konnte letztlich einen Punktsieg davon tragen, weil er für die Person mit der Fernbedienung die attraktiveren Protagonisten zu bieten hatte. Was mich wiederum zu der Aussage verleitete, dass es nur zwei richtig gute Surferfilme gäbe: "Point Break" und der Film, aus dem Bigelow ununterbrochen klaut, nämlich "Big Wednesday". Gary Busey, den liebenswürdigen Masochisten, hat sie auch daher. Eine meiner Lieblingsszenen im Bigelow-Film ist, wenn Keanu Reeves mit den Nazi-Surfern zusammen gerät, und Gary Busey versucht, schnell zu Hilfe zu eilen. Er taucht natürlich viel zu spät auf, lässt sich aber dann etwas einfallen, um die Identität von Reeves vor Patrick Swayze zu wahren. "Chucky und seine Braut" das erste Mal so ungefähr gesehen. Durchaus viel weniger witzig, als ich gedacht habe. John Ritter wandelt als lebende Leiche immer mal wieder durchs Bild, was aufwertet. Ansonsten schöne Rob Zombie Musik + ne Geburt = Was will Mann mehr.

CLUELESS / NOBODY IST DER GRÖßTE
(USA 1995 - Amy Heckerling) / (I 1975 - Damiano Damiani)

"Nobody ist der Größte" muss ich an Feiertagen fast immer schauen, auch wenn sich das Schauen immer nur auf den Anfang konzentriert: "Du musst der Dorfdepp sein!" & "So ein gutes Blatt hatte ich Ewigkeiten nicht mehr, selbst wenn ich nachgeholfen habe." Zu "Clueless": Mann, sehen die 90er alt und uncool aus. Sci-Fi-Film über ein Paralleluniversum. Brittany Murphy ist nicht wiederzuerkennen, und Donald Faison ist der heutigen Jugendgeneration durch "Clueless - die Serie" sowie "Scrubs" bekannter als Alicia Silverstone. Hätte man sich damals nie träumen lassen. Mag den Film für seine auf den Kopf stellende Entwicklung. Das hässliche Entlein Brittany Murphy wird zum Trendsetter, während Alicia Silverstone vor einem Scherbenhaufen steht. "Ich habe ein Monster geschaffen" passt also fast noch besser als in "Chucky und seine Braut".

MÜNCHEN
(USA 2005 - Steven Spielberg)

Weiß nicht. Konnte nicht aufhören, uninteressiert zu sein. Mochte den Look aus den Trailern, aber ist das ja weniger ein erzählter Film als ein Haufen moralisch aufgeladener und zum Diskurs anregender Szenen, die aneinander gepappt wurden. Vielleicht irgendwann nochmal im Original.

MICKEY BLUE EYES / 28 DAYS LATER
(USA 1999 - Kelly Makin) / (UK 2002 - Danny Boyle)

Die erste halbe Stunde "Mickey Blue Eyes" und ein bisschen "28 Days Later". Bei zweiterem weiß ich nicht, ob ich ihn jetzt mehr mag, weil ich mir das letzte Drittel im Zusammenhang nicht gegeben habe, aber der Look ist einfach fantastisch. Diese verwaschenen Digi-Cam-Bilder machen großen Spaß. Und Hugh Grant Komödien bleiben aufgrund von Hugh Grant Selbstläufer, auch wenn ich das die letzte Zeit nicht besonders häufig überprüft habe "Schnauze, sonst Eierquetsche!"

#324 Michael

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Geschrieben 03. Mai 2006, 14:19

Most-Wanted: Mai 2006

ANDRE DE TOTH - Crime Wave.
RONALD NEAME - Gambit.
RAOUL WALSH - The Tall Men, The Naked and the Dead, Battle Cry.
JACK SMIGHT - The Traveling Executioner.
PHILIP KAUFMAN - The Great Northfield Minnesota Raid.
JACQUES TOURNEUR - Nightfall.
SAM PECKINPAH - Junior Bonner.
SAMUEL FULLER - Underworld USA.
JACK CARDIFF - The Liquidator.
BUDD BOETTICHER - Ride Lonesome.
KING VIDOR - Man Without a Star.
PHIL KARLSON - The Phenix City Story.
BRIAN DE PALMA - Raising Caine.
HOWARD HAWKS - Red Line 7000.

ULU GROSBARD - Stunde der Bewährung.
JONATHAN DEMME - Fighting Mad.
TONY WILLIAMS - Next of Kin.
CIRIO SANTIAGO - The Muthers.
GAIL PALMER - Hot Summer in the City.
JOE VIOLA - Angels Hard as They Come, The Hot Box.
JACK STARRETT - The Dion Brothers, Race with the Devil.
WILLIAM WITNEY - Paratroop Command, Stranger at My Door, The Bonnie Parker Story.
RICHARD RUSH - Savage Seven, Freebie and the Bean.
RICHARD SARAFIAN - Lolly Madonna XXX.
JOHN FLYNN - The Outfit.
BURT REYNOLDS - Sharky und seine Profis.
ROBERT MULLIGAN - The Nickel Ride, Stalking Moon.
LEE FROST - Police Women, Dixie Dynamite.
ANDREW STONE - Highway 301.
BILL BERRY - Brotherhood of Death.
DUKE MITCHELL - Massacre Mafia Style.
SYDNEY POLLACK - The Yakuza.
TOM JEFFREY - The Odd Angry Shot.
CHRISTOPHER FRASER - Summer City.
DEREK FORD - The Girl from Starship Venus.
ALOIS BRUMMER - Hay Country Swingers.
PETER COLLINSON - The Penthouse.
CHRIS CHRISTENBERRY - Little Cigars.

ANTONIO MARGHERITI - Höllenhunde bellen zum Gebet.
UMBERTO LENZI - Nur drei kamen durch.
DUCCIO TESSARI - Zwei Fäuste des Himmels.
VALERIO ZURLINI - Töten war ihr Job.
GIANFRANCO PAROLINI - Todeskommando Panthersprung.
MASSIMO PIRRI - Höllentrip ins Jenseits.
MAURIZIO LUCIDI - Der Todesengel.
RUGGERO DEODATO - The House on the Edge of the Park.
ANDREA BIANCHI - Die Rache des Paten.
ENZO CASTELLARI - Street Law, High Crime.
DAMIANO DAMIANI - Der Terror führt Regie.

JACK STARRETT - Nam's Angels.
WAYNE KRAMER - Running Scared.
TED MIKELS - Das Kommando der Frauen.
MARVIN CHOMSKY - Evel Knievel.
ALLEN BARON - Explosion des Schweigens.
CARL FRANKLIN - One False Move.

#325 Michael

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Geschrieben 04. Mai 2006, 12:10

AMERICAN DAD
(Pilot)

Fühlt sich genauso wie "Family Guy" an (kein Wunder bei den gleichen Machern), mit dem feinen Unterschied, dass es gleichzeitig Parodie auf alles das sein will, was man mit George W. Bush verbindet. Die Gags passieren am Rande oder durch Randfiguren, die ich hier aber ziemlich gelungen finde: ein Goldfisch mit dem Gehirn eines DDR-Skispringers und ein knuddeliges Alien mit Zuckersucht, das aussieht wie E.T., aber mehr nach Alf geraten ist. Die Familie ist ansonsten noch unsympathischer und egaler als beim "Family Guy". Allein aufgrund des Goldfisches und dem Alien werde ich immer mal wieder reinzappen.

SOUTH PARK
(Manbearpig - 10x6)

Mittelprächtige Episode der zehnten Staffel. Sich über Al Gore lustig zu machen, ist ungefähr so reizvoll, wie einem Baby den Schnuller zu klauen. Wofür aber die Episode lohnt, ist Cartmans wortwörtliche Gier nach Gold. Erinnert in seinen besten Momenten an "Up the Down Steroids". Excelsior!


P.S. LOBBYKILLER soll mal einen Kommentare-Thread aufmachen. Sein Tagebuch lohnt und will kommentiert werden.

#326 Michael

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Geschrieben 05. Mai 2006, 16:13

SOUTH PARK
(Tsst - 10x7)

Solide. Parodie auf die scheinbar auch in Amerika wütenden Super-Nannys. Jetzt gibt's ne große Pause, bis im Herbst die Staffel zu Ende geht. Fazit: Brillanter Staffelauftakt mit klarem Höhepunkt auf den "Cartoon Wars", dann Erholungsphase mit Leerlauf.


LOST
(Two for the Road - 2x20)

In einer Serie, die so ineinander greift und so sehr darauf aufbaut, was in den bisherigen Episoden geschehen ist, ist es schwer, von so genannten "besten" Episoden zu schreiben. "Lost" ist ein großes Epos. Aber wenn ich mich spontan entscheiden müsste, welches bisher die perfekte Episode der zweiten Staffel war, würde ich trotz "The Long Con" und "The 23nd Psalm" ganz klar "Two for the Road" nennen. Die Folge hat so absolut alles, wofür man "Lost" schätzt; und einen so dermaßen derben Cliffhanger, dass man die Produzenten verfluchen möchte.

#327 Michael

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Geschrieben 20. Mai 2006, 02:17

LOST
(Three Minutes - 2x22)

Alle Spannungsschrauben sind bis zum Äußersten angezogen. Ja, viel stimmungsvoller kann ein Staffelfinale nicht eingeleitet werden. Und dann der Titel der letzten zwei Stunden: "Live Together, Die Alone" - ohne auch nur irgendetwas zu spoilern, das klingt schon nach einem finalen Deodato-Kracher der Extraklasse. 2x21 war übrigens die Episode, die Darren Aronofsky drehen sollte. Das große Fragezeichen war trotz Traumbesetzung (interessanteste Figur der ersten Staffel zusammen mit der coolsten Figur der zweiten Staffel) enttäuschend. Aber gerade Enttäuschungen machen "Lost" im Gegensatz zu anderen Serien eher attraktiver. Wieder das Gefühl gehabt, dass ich wohl nie die Auflösung hinter der gesamten Storyline erfahren will, weil das nur zerstören kann. "Lost" ist nicht so gut, weil das Geheimnis hinter der Insel spannend ist (das ist mehr ein McGuffin), sondern weil die Menschen, die nach diesem Geheimnis suchen, so ans Herz gewachsen sind.


Außerdem: "American Dad" nach der zweiten Folge fallen gelassen, dafür wieder einmal in "Family Guy" reingesehen und Spaß gehabt. Beides Serien, die nicht konstant geguckt werden sollten, wobei im direkten Vergleich "Family Guy" ein gutes Stück unverkrampfter und somit ein vielfaches witziger ist. Wenn es zufällig passt, mit den Samstag-Wiederholungen "Grey's Anatomy" weiter machen. Irgendwie emotional egal, aber entspannend. "Dr. House" kann eine Alternative bleiben, über anderthalb Mal komme ich bisher trotzdem nicht hinaus. "Simpsons" in der Sendezeit so beschnitten, dass man es immer verpasst. Macht nichts, kann jeder sowieso auswendig. "Veronica Mars" ist wirklich sehr "Buffy" - gib mir eine junge, blonde Lady, die jüngere Mädchen anhimmeln und jüngere wie ältere Jungs ansabbern können und konzipiere darum ein populäres Filmgenre. Nein, danke. Was geht? "Two and a Half Men"! Warum? Charlie Sheen!

#328 Michael

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Geschrieben 20. Mai 2006, 15:40

Treffende, wenn auch sehr deskriptive "Napoleon Dynamite"-Besprechung von David Kleingers auf SPIEGEL ONLINE:

http://www.spiegel.d...,416938,00.html

#329 Michael

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Geschrieben 23. Mai 2006, 22:47

Allgemein halten sich bisher die Hymnen sehr zurück, aber J. Hobermans Halbzeitbericht aus Cannes macht nach der negativen Besprechungswelle des deutschen Feuilletons verdammt viel Lust auf Richard Kellys "Southland Tales":

There hasn't been anything comparable in American movies since "Mulholland Drive".

http://www.villagevo...n,73309,20.html

Ich warte indes gespannt auf die ersten Kritiken zu "Pan's Labyrinth" und "Marie-Antoinette".

#330 Michael

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Geschrieben 07. Juni 2006, 10:15

EPD-Film-Magazin kaufen
Schifferle is back

Ich empfehle das aktuelle EPD-Filmheft. Vor allem wegen dem feinen Hans Schifferle Artikel über das aktuelle österreichische Kino. Über gut zwei Dutzend Filmempfehlungen haut er da auf den paar Seiten raus. Und es liest sich so aufregend, als ob in Österreich die nächste Nouvelle Vague stattfinden würde. Für mich bisher der schönste und inspirierenste Filmartikel des Jahres.

http://www.epd-film.de/33184.php





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