Kurzkommentare Juli 2008 bis Januar 2012
#3451
Geschrieben 31. August 2009, 12:43
Gilda
die handlung und ihre auflösung waren zwar von anfang an sehr offensichtlich, dafür hat mich die inszenierung in vielen teilen begeistern können: interessantes setting (will auch so eine mute-funktion in meiner wohnung!), zwielichtige charaktere, pointierte dialoge und sehr düstere einlagen (der hass!) haben mich zu später stunde nicht müde werden lassen. wird definitiv nochmal "richtig" geguckt und dann in meinem ftb betrachtet. auf den ersten blick nagt die zeit eigentlich nur an einer etwas zu aufdringlich in szene gesetzten Rita Hayworth.
#3452
Geschrieben 31. August 2009, 12:46
Überraschend feines Kaum-Spektakel mit ein paar peinlichen und befremdlichen Szenen. Irgendwie das cleverere HEROES, gerade weil es sich seiner Naivität bewusst ist. ausführlicher
WASTING AWAY (Matthew Kohnen, USA 2007)
"Idiots don't know they're stupid." Das lässt sich an so vielen Stellen auf den Film und sein ihn feierndes Publikum zurückführen... ausführlicher
THE DESCENT: PART 2 (Jon Harris, Großbritannien 2009)
Tolle Fortsetzung eines Films, von dem ich nur eingeschränkt begeistert war. Sie setzt Motive und Effektivität klug fort, versaut sich aber mit einem unnötigen und sinnfreien Abschlussgag den Nachgeschmack. ausführlicher
FINAL DESTINATION 3D (David Ellis, USA 2009)
Bricht die Reihe auf ihre Essenz herunter. 3D ist zwar keine Bereicherung, aber logische Fortführung der jahrmarkttauglichen Revue. "Delivers what one expects." ausführlicher
#3453
Geschrieben 31. August 2009, 16:20
djmacbest sagte am 31.08.2009, 13:46:
Bricht die Reihe auf ihre Essenz herunter. 3D ist zwar keine Bereicherung, aber logische Fortführung der jahrmarkttauglichen Revue. "Delivers what one expects." ausführlicher
Bearbeitet von Tornhill, 31. August 2009, 16:41.
"Time kills critics my dear." (Lisztomania)
"The movie never changes. It can't change. But everytime you see it, it seems different because you are different. You see different things." (12 Monkeys)
#3454
Geschrieben 31. August 2009, 16:44
Fanprojekt und als solches auch zu erkennen. Dennoch funktioniert der Film unglaublich gut, wenn er sich mit der Hauptfigur beschäftigt. Umso weniger, wenn er sich von ihr entfernt. Den Regisseur Marc Price sollte man auf dem Schirm behalten.
The House of the Devil
Ein Dank an Hick für seine Fürsprache. Wunderschöne Emulation des klassischen Horrorfilms, nervenzerrend und eruptiv. Was Tarantino mit den Dialogen macht, macht Ti West mit den Bildern.
#3455
Geschrieben 01. September 2009, 09:27
#3456
Geschrieben 01. September 2009, 11:36
Tut nicht so, als hätte er etwas zu erzählen. Das ist sympathisch. In Bezug auf Plot, Dialog, Charakterzeichnung auf das Allerallernotwendigste beschränkt, vielleicht noch ein bisschen weniger gar. Außerdem liegt die Emphase m.E. etwas zu stark auf mäßigen CGIs. Dafür angenehm knapp gehalten. Hätte noch mehr Spaß machen können, als Äquivalent zum Thrill Ride im Vergnügungspark passt's aber.
#3457
Geschrieben 01. September 2009, 11:46
NEW TOWN KILLERS: Ein weiterer Beweis für die Mitleid erregend niedrige Qualität des politischen Diskurses nach Bush: Böse Bänker machen Jagd auf Sozialhilfeempfänger. Müll.
BANLIEUE 13: ULTIMATUM: Ich weiß nicht, was phil und Bastro meinten, als sie den Vorgänger als "herzergreifend dumm" und "nah am Hirntod" bezeichneten. Das hier ist ganz großes Popkino, intelligent, aufregend, einfallsreich, witzig. Und seine politische Aussage mag vereinfacht sein, aber sie ist trotzdem wahr. Highlight.
BLOOD: THE LAST VAMPIRE: Chris Nahons Filme mochte ich bisher. Aber mit dieser Missgeburt eines inkohärenten, duch rotzmiserable CGIs geschändeten Films, dürfte er den Nagel in den Sargdeckel seiner Karriere geschlagen haben.
LOFT: Toll inszenierte, aber leider kreuzbiedere Moritat, die wieder einmal vom ennui mittelalter, männlicher Karrieristen berichtet, die, schnüff, vor lauter Einsamkeit blutjunge Frauen hinter dem Rücken ihrer Ehefrauen ficken müssen und dafür die gerechte Strafe bekommen. Get the fuck outta here!
#3458
Geschrieben 02. September 2009, 00:02
THE DISAPPEARED: Auf der langweiligen Seite von gut. Die Idee des filmischen British social realism finde ich regelmäßig reizvoller als die Filme, die er hervorbringt.
ORPHAN: Leicht überdurchschnittlicher Mainstreamhorror. Einmal sehen reicht.
VERTIGE: Löst sich leider recht schnell von seinem Bergsteiger-Höhenangst-Setup und verwandelt sich dann etwas wenig originell in einen Backwood-Slasher. Trotzdem ein besserer Vertreter des (Slasher-)Genres.
#3459
Geschrieben 02. September 2009, 03:07
"Cinema is everything to me. I live and breathe films... I even eat them" - Lucio Fulci
"I ask of film what most North Americans ask of psychedelic drugs." - Alejandro Jodorowsky
"When two or more people agree on an issue, I form on the other side." - Bill Hicks
#3460
Geschrieben 02. September 2009, 08:23
Funxton sagte am 31.08.2009, 10:44:
HIGHLANDER scheint mir eine Mixtur aus Fantasy-, Science-Fiction-, Action- und Historienfilm zu sein. Diese Mischung der Genre macht ihn einerseits schwer zu greifen, fühlt sich aber andererseits dann auch wieder sehr nach 80er Jahre-Kino an. Man kann also genauso als Fan von Schlachtenepen wie als TERMINATOR-Verehrer seinen Spaß haben.
Da ich immer ein großer Fan der vier o.g. Genres war, war HIGHLANDER zugleich zwei Dinge: die Zusammenfassung alles Bekannten und zugleich der Beginn zu etwas Neuem. So schien es mir. Viel später z.B. kam dann BRAVEHEART, welchen ich auch mochte, der schien mir aber viel weniger mutig als HIGHLANDER.
Nun ja, bei der jetzigen Sichtung allerdings ist das alles ziemlich gekippt. Die Bierernstigkeit des Filmes hat es mir schwer gemacht, die in jeder Hinsicht völlig übertriebenen Szenen zu goutieren. Ganz abgesehen davon, dass mich der Film überhaupt nicht angesaugt hat - irgendwann habe ich begonnen darauf zu achten, wann im Film eigentlich mal eine Szene kommt, die dem ernsten Grundton entspricht, den er selbst vorgibt. Irgendwann habe ich aufgegeben. Und so scheint es mir auch in der Rückschau jetzt: es ist wirkllich jede Szene over the top. Die Charaktere, die Settings (am ehesten geht noch die Tiefgarage - jedoch: in ihrer Entsprechung zum schottischen Schlachtfeld, in dem fulminanten Szenenwechsel mit der Kamerafahrt durch die Decke der Tiefgarage direkt auf die grüne Heide des 16.Jahrhunderts inkluisve See und Ritterburg im Hintergrund, vorne ein Ochsenkarre, das ist an Deutlichkeit nimmer zu übertreffen). Eben diese Deutlichkeit zeichnet auch alle anderen Szenen und die Figurenzeichnungen (Sean Connery, das Eheweib, der Bösewicht) aus. Für mich: kein Prädikat. Höhepunkt ist sicher der Kampf in Connors Burg mit der Enthauptung des spanischen Pfaus auf der letzten Stufe der ins Nichts ragenden stehengebliebenen Wendeltreppe. Das sieht aus wie in einem Manowar-Video.
Wenn ich dann lese, daß der Film seine Meriten auch darin habe, daß er Musik-Videoschnitt-Techniken anwende, dann mag das so sein. Die Musikvideos der 80er sind ja auch ein sehr spezieller Genuß. Queens Musik ist wirklich das letzte, das allerletzte, was man an Pathos noch oben aufsülzen kann. I WANT TO LIVE FOREVER.
Abgesehen davon finde ich den Schnitt auch schlecht. Mindestens aber unauffällig bis unbeholfen, vor allem in den Kampfszenen. Lambert kann kaum sein Schwert halten - das ist viel zu langsam geschnitten. Das sieht man doch, dass er das Ausschwingen seiner Waffe nicht kontrollieren kann!
Alles in allem gefiehl mir HIGHLANDER überhaupt nicht (mehr) - abgesehen von der interessanten Ausgangsidee scheint er mir nun eher eine Karrikatur eines, bzw. mehrer Filme zugleich zu sein, ohne in den einzelnen (Genre-)Bereichen etwas zustande zu bekommen (wenn man ihn mit anderen "großen" Filmen der Zeit vergleicht).
Jetzt hab' ich mich doch hinreißen lassen, und du wirst mich jetzt zerreissen.
#3462
Geschrieben 02. September 2009, 14:32
Bastro sagte am 02.09.2009, 09:23:
Quatsch, warum sollte ich? Erstmal vielen Dank für deine ausführlichen Worte und deine durchaus empathisch vorgetragene Kritik. So lasse ich mir auch gern Worte gefallen, die kaum meine eigenen wären Ich kenne das, wenn man gezwungen ist, ein auf der reinen Erinnerung fußendes Taj Mahal urplötzlich einzureißen, weil man sich selbst so sehr verändert hat, dass alles nicht mehr passen mag. Das tut dann häufig sehr viel mehr weh als das bloße Gefühl, einen naiven Film gesehen oder ein schlecht geschriebenes Buch gelesen zu haben. Speziell "Highlander" ist vermutlich ein gutes Beispiel dafür, wie sehr manchmal mit dem Alten gebrochen werden muss um sich der eigenen Progression zu versichern. Ich bin - in diesem Fall - zu meinem Glück noch immer davon verschont geblieben und durch die vielen, vielen (und regelmäßigen) Betrachtungen des Films seit anno 86 so gut konditioniert, dass sich daran bis an mein Lebensende bestimmt nichts mehr ändern wird. Mulcahy kommt ja aus der Welt der frühen Videoclips und wenn man sich etwa zur Ergänzung noch "Razorback" anschaut, dann bemerkt man auch rasch die (ehemalige) Homogenität seiner visuellen Sprache. Dafür habe ich viel übrig, auch für seinen Schnitt. Die scheinbare Verschmelzung von McLeods Gesicht mit einer Mona-Lisa-Wandreklame zähle ich zu den schönsten Überleitungen überhaupt im Kino. Bezogen auf das Sujet ist ein solcher Bierernst, wie "Highlander" ihn noch vorbringt, heute ja fast zur Rarität geworden, weswegen er auch etwas befremdlich erscheint. Zu den Schwertkampf-Szenen: Ja, Lambert ist vergleichsweise schmächtig und hat seine liebe Müh mit dem Brotmesser, aber ich verbuche das gern unter "notwendigem Realismus" Außerdem mag ich Queen
Ach, den Oberlehrer muss ich doch kurz raushängen lassen: Das schöne Wörtchen Karikatur schreibe künftig bitte mit einem "r" mir nur
#3464
Geschrieben 02. September 2009, 16:54
#3465
#3466
Geschrieben 02. September 2009, 16:59
Mir hat Highlander übrigens beim letzten Gucken (von Blu-ray) wieder gut gefallen. Vor allem über die tollen Anschlüsse zwischen Gestern und Heute kann ich mich jedes Mal wieder freuen. Na, und der Soundtrack erst ... da sind sich phil und ich aber bestimmt einig.
#3467
Geschrieben 02. September 2009, 17:05
Hick sagte am 02.09.2009, 17:59:
Du musst mich verwechseln. Von sowas wie einer "hermetischen Privatsprache" weiß ich nichts Na gut, ich geb's zu, aber wenn, dann bemühe ich mich zur orthographischen Korrektheit, schon von Berufs wegen. Solange mich der Zwangskorrigierte nicht selbst zur Ordnung ruft, bleibe ich da auch gern "unfein". Dich lasse ich aber künftig schonmal in Ruhe, versprochen
Hick sagte am 02.09.2009, 17:59:
#3468
Geschrieben 02. September 2009, 17:15
#3469
Geschrieben 02. September 2009, 17:20
Hick sagte am 02.09.2009, 18:15:
Dann lass mich dir versichern, dass sowas von meiner Seite weder als hochnäsig noch arrogant und schon gar nicht als wertend zu verstehen ist, sondern bloß als nettgemeinter Stuppser zur Vermeidung eventueller künftiger Fehler. So gut kennst du mich doch. Wenn Bastro das ebenso stört wie dich, soll er's mir kurz zu verstehen geben und ich editiere gern meinen Eintrag und die damit zusammenhängenden und/oder gelobe auch in seinem Falle Besserung. Ansonsten habe ich nicht das Gefühl, dass seine und meine Kommunikation gestört ist, doch auch hier gilt: Sollte das anders sein, sei das Stillschweigen mein
#3470
Geschrieben 02. September 2009, 17:25
Funxton sagte am 02.09.2009, 18:05:
Solche Steilvorlagen wecken natürlich den Grammatik- und Orthografie-Bär in mir, schon von Berufs wegen.
sich um etwas bemühen (sich bemühen + zu geht nur mit Infinitiv)
und
(nach neuer Rechtschreibung, die wir ja unterrichten müssen) orthografisch (ich mag's ja auch nicht)
So, und jetzt packen wir alle Petzi-Bären-Kostüme wieder in den Schrank und gucken Highlander - die Serie.
Bearbeitet von philosophus, 02. September 2009, 17:28.
#3471
Geschrieben 02. September 2009, 17:29
Funxton sagte am 02.09.2009, 18:20:
Hick sagte am 02.09.2009, 18:15:
Dann lass mich dir versichern, dass sowas von meiner Seite weder als hochnäsig noch arrogant und schon gar nicht als wertend zu verstehen ist, sondern bloß als nettgemeinter Stuppser zur Vermeidung eventueller künftiger Fehler. So gut kennst du mich doch. Wenn Bastro das ebenso stört wie dich, soll er's mir kurz zu verstehen geben und ich editiere gern meinen Eintrag und die damit zusammenhängenden und/oder gelobe auch in seinem Falle Besserung. Ansonsten habe ich nicht das Gefühl, dass seine und meine Kommunikation gestört ist, doch auch hier gilt: Sollte das anders sein, sei das Stillschweigen mein
#3472
Geschrieben 02. September 2009, 17:36
philosophus sagte am 02.09.2009, 18:25:
Funxton sagte am 02.09.2009, 18:05:
Solche Steilvorlagen wecken natürlich den Grammatik- und Orthografie-Bär in mir, schon von Berufs wegen.
sich um etwas bemühen (sich bemühen + zu geht nur mit Infinitiv)
Ha! Meine clevere, reziproke Strategie der persönlichen Ehrenrettung per eingebautem Grammatikschnitzer geht prompt auf... Im Ernst:
philosophus sagte am 02.09.2009, 18:25:
Sprachfreiheit, die ich mir gestatte und zu der ich stehe. Hier im Forum wenigstens.
philosophus sagte am 02.09.2009, 18:25:
Niemals!
#3473
#3474
Geschrieben 02. September 2009, 18:17
Funxton sagte am 02.09.2009, 15:32:
wobei es noch sooo viele geile übergänge gibt, z.B. der zerspringende bildschirm @ WWII...Mona Lisa ist allerdings auch mein favorit. erinnert mich außerdem daran, dass ich schon unlängst mal den alternativen cut der fortsetzung sehen wollte, wobei ich befürchte, dass der auch nix mehr großartig reißen wird. alles außer dem einser ist leider schund.
#3475
Geschrieben 02. September 2009, 20:12
Funxton sagte am 02.09.2009, 15:32:
Bastro sagte am 02.09.2009, 09:23:
Quatsch, warum sollte ich? Erstmal vielen Dank für deine ausführlichen Worte und deine durchaus empathisch vorgetragene Kritik. So lasse ich mir auch gern Worte gefallen, die kaum meine eigenen wären Ich kenne das, wenn man gezwungen ist, ein auf der reinen Erinnerung fußendes Taj Mahal urplötzlich einzureißen, weil man sich selbst so sehr verändert hat, dass alles nicht mehr passen mag. Das tut dann häufig sehr viel mehr weh als das bloße Gefühl, einen naiven Film gesehen oder ein schlecht geschriebenes Buch gelesen zu haben.
Zitat
Zitat
@Rechtschreipunk: macht mir persönlich nichts aus, wenn es von den Richtigen (mit der richtigen Intention) kommt. Ansonsten, im größeren Kontext, stimme ich Hick zu.
#3476
Geschrieben 03. September 2009, 00:05
THE KILLING ROOM: Spekulativ, abgeschmackt und – was schlimmer ist – elend langweilig. Wäre wohl gern CUBE, schafft es aber nicht einmal SAW zu sein.
HOUSE OF THE DEVIL: Der beste No-Bullshit-Horrorfilm seit, ja, wie lang denn eigentlich? Nicht der beste Film des Festivals, aber der, der mich am meisten gefreut hat.
OSS 117: RIO NE REPOND PLUS: Durchaus lustig, aber längst nicht so gut wie der Vorgänger. Hier hat die Masche des Films nochmal funktioniert, für den dritten Teil müssen aber ein paar neue Ideen her.
#3477
Geschrieben 03. September 2009, 00:49
Funk_Dogg sagte am 03.09.2009, 00:05:
Ohne Scheiß - für mich der beste Film des Fright Fests. Deshalb noch einmal für selbigen, denn ich hatte den Film schon abgeschrieben nach den Kommentaren auf F3A. Wirklich die beste cinematische Explosion seit langem. (Und Ti Wests Q&A hatte dieselbe Energie wie sein filmischer Ausbruch. Wacka, der Mann ist ebenfalls wie Tarantino schwer besessen von seiner Arbeit.)
#3478
Geschrieben 03. September 2009, 01:48
IN THE ELECTRIC MIST: Baut eine großartig schwüle Atmosphäre auf und bewegt sich in einem dem Klima angemessen gemäßigten Tempo. Die Verbindung von Hardboiled-Detektivroman mit allegorisch-phantastischen Elementen funktioniert auch hervorragend. Toll!
JUST WALKING: Ich steh ja auf Latinas. Nach dem ziemlich derben Anfang hatte ich mir zwar für den Restfilm etwas härtere Kost versprochen, der pendelte sich dann aber doch eher im Mittelmaß ein. Nichtsdestotrotz ausreichend Eye Candy und Ballerei.
LOFT: Leider eine eher mediokre Angelegenheit, die nicht viel eigenständiges oder herausragendes zu bieten hatte.
BRONSON: Ich muß sagen, mir gingen die Momente, in denen der Protagonist geschminkt von der Bühne spricht, ein bißchen auf den Sack, auch wenn sie in der Konzeption des Films durchaus Sinn machen. Auf jeden Fall eine grandiose Leistung des Hauptdarstellers.
THE DISAPPEARED: Dachte ja zunächst, hier hätte man es mit einem ähnlichen Geisterfilm wie Lake Mungo zu tun, der die Trauerarbeit der Angehörigen in den Vordergrund stellt, aber allzubald schwenkte das dann in eine recht konventionelle Geschichte um. Alles schon oft genug gesehen.
ORPHAN: Auch das hat man schon ein paar Mal gesehen, wird hier aber immerhin mit einer erfrischend bösartigen Rotzigkeit präsentiert.
THE HOUSE OF THE DEVIL: Am letzten Tag noch mal ein richtiges Highlight (für mich neben Pontypool der interessanteste Film des Festivals): Horror der alten Schule, aber ohne geekiges Referenzengewichse, sondern auf eine Reduzierung der Inszenierung bedacht, die ohne Gimmicks und anderen Spökeskram auskommt und einem viel mehr die Tugenden der 70er Jahre-Genrefilme näherbringt als die ironische Herangehensweise von Tarantino, Zombie und Konsorten. Vortrefflich!
OSS 117: RIO NE REPOND PLUS: Von der gekonnt rekonstruierten 60s-Ästhetik bis zum derben Humor ein Riesenspaß.
Dazwischen noch gesehen: MONOLITH: An sich absoluter Unfug, aber um drei Uhr nachts nach ein paar Bier genau das Richtige. Ah, da sind Außerirdische, die seit Jahrhunderten die Geschicke der Welt lenken? Egal, Bill Paxton als langhaariger LA-Cop in Lederjacke knallt eh alle ab...
#3479
Geschrieben 03. September 2009, 01:52
pasheko sagte am 03.09.2009, 01:48:
Interessant. Ich habe inzwischen so oft gehört, der Film hätte so ein schönes 80er Feeling. Ich hätte den auch eher in der Ecke der siebziger Jahre verortet.
Aber über die allgemeine Zuschreibung, Tarantinos sei vor allem ironisch zu lesen, müssen wir uns noch mal unterhalten.
#3480
Geschrieben 03. September 2009, 02:08
The Critic sagte am 03.09.2009, 02:52:
Aber über die allgemeine Zuschreibung, Tarantinos sei vor allem ironisch zu lesen, müssen wir uns noch mal unterhalten.
Bzgl. Tarantino: Das sollte von mir keine Reduzierung auf diesen Umstand sein, vielmehr gibt es in seinen Reminiszenzen ja immer noch ein paar "coole Sprüche" dazu, und die fehlen hier einfach komplett, das wollte ich damit sagen.
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