5647 Antworten in diesem Thema

[sicomastik]

hoolio21 sagte am 18. November 2011, 19:31:

Im Land der Gartenzwerge geschlachtet wie Sharon Tate.

Das kapier ich nich'

[hoolio21]

sicomastik sagte am 18. November 2011, 19:53:

Das kapier ich nich'

Ich meine die schließlich freigegebene deutsche Schnittfassung.

[Zodiac]

Mr In-Between (2001)

Die Geschichte eines Auftragskillers, der auf alte Schulkameraden trifft und seinem eigenartig tätowierten Auftraggeber, der im Kanalsystem Londons Lammbraten für ihn zubereitet, entkommen will, Der kaum bekannte Film macht auf surrealistische Atmosphäre. Möglicherweise ist er ein verkanntes Meisterwerk, vielleicht auch Schrott. Manchmal muss man dazu stehen, dass man kein Urteil zu fällen vermag. Und kommt mir nicht mit eurer Besserwisserei! Die Kurzbesprechung befindet sich bereits in der Pipeline.

[pasheko]

HOMEVIDEO: Ich werd das Gefühl nicht los, daß der Score-Komponist Toyodas 9 SOULS gesehen haben muß. Sind teilweise sogar die gleichen Akkorde. Ansonsten ist es wohl auch der Score, der neben der explizit auf Emotionen ballernden Inszenierung dem "gut gemeinten" Film einen faden Beigeschmack gibt, hier wäre man wohl mit ein bißchen mehr Zurückhaltung besser gefahren.

PANIC BUTTON: Sah in der ersten halben Stunde wie der ultimative Facebook-Film aus, schmeißt seine originellen und vielschichtigen Ideen danach aber weg, um eine 08/15-Rachegeschichte zu erzählen. Warum tut man sowas?

DON'T GO TO SLEEP: Von US-TV-Horrorfilmen ist man ja eine gewisse Art der Zurückhaltung gewohnt, und so gibt es auch hier weder Nudity noch Gore, dafür aber eine immens bittere Familiengeschichte mit toten Töchtern und einem ambivalentem Ende. Hat mich kalt erwischt und ziemlich begeistert. Toll auch der imdb-thread, in dem der Drehbuchautor nach seinem Drehbuch sucht, das wohl bei seiner Ex-Frau liegt, mit der er aber nicht mehr reden möchte. Vom seit 2004 geplantem Remake hat man aber nichts mehr gehört, vielleicht auch besser so.

[Nemo]

@HOMEVIDEO Hab jetzt tatsächlich 'ne Weile rumgesucht, um das zu verstehen. Peter Hinterthür hat Dip gehört, ja?

[pasheko]

Ja, genau das Stück meinte ich, danke! Wußte gar nicht, daß man es auf youtube hören kann. Will es aber jetzt auch nicht überbewerten, war halt wie erwähnt eher ein Gefühl, und als selbst komponierender weiß ich, daß solche Ähnlichkeiten oft ohne Absicht oder durch Zufall entstehen...

[Puni]

DRIVE - nach der grandiosen Exposition und den knallpinken Retro-Credits, die mit einem ebenso famosen Score unterlegt sind, hatte ich mich schon darauf eingestellt, dass ich die nächsten 90 Minuten etwas ganz Großem beiwohnen würde. Doch der Eindruck verflüchtigte sich leider recht schnell, nachdem Carey Mulligan auf der Leinwand erschien und sich meine Befürchtung langsam aber sich bestätigte: DRIVE ist ein toller Film, aber bei Weitem nicht das Meisterwerk, das viele in ihm sehen. Dafür macht das, was der Film erzählt, viel zu selten Sinn - und erfindet das Rad ohnehin nicht neu. Das muss er auch nicht, denn ein lethargischer Ryan Gosling und die virtuosen Bilder in Verbindung mit diesem geilen Score reichen allemal.

[sicomastik]

Armed Response

Hätte von allem etwas mehr sein können. Trotzdem transportiert der Film die korrekt-anarchistische Mentalität und hat ein sehr schönes musikalisches Thema.

[sicomastik]

RUSSIAN (NINJA) TERMINATOR

Menschen-Roboter, deren Markteinführung IKEA in den 80ern kurz vorher verhindert haben muss, spielen die Haupt- und Nebenrollen in diesem schwedischen Ninja-Agenten-Kalte-Krieg-Action-Film und dummquatschen und scheißtreten sich durch einen der unglaublich schlechtesten Filme, die ich dieses Jahr gesehen habe. Eine Trashgurke allererster Kajüte: die Montage war der Gipfel, Choreographien unter Camcorder-Amateurfilm-Niveau, darstellerische Leistungen, wie IKEA-Roboter sich damals eben bewegen konnten und eine deutsche Synchro vom Allerdümmsten. Genial!

[sicomastik]

SHUANG LONG CHU HAI

Serieller Wang Yu mit Fordesker Ausrichtung. Trifft ins Herz!

THE MAN FROM HONGKONG

Wang Yu goes International. Trenchard-Smith gewohnt ausgeflippt und ungewöhnlich. Einer, der zu großem erkoren war, wovon THE SIEGE OF FIREBASE GLORIA zeugt. Ein Visionär, bevor das große Unterhaltungs-Kino starb und Außergewöhnliches in Nischen verschwand, die heute niemanden mehr angehen.

[sicomastik]

BIRTH OF A NATION

Griffiths Film unter dem Einfluss von LSD zu sehen hat ihn nicht gerade einfacher gemacht. Auf jeden Fall intensiver. So an den Kern von Filmsprache herangeführt zu werden ist heftiger als von einem Elefantenbullen arschgefickt zu werden.

[Johannes]

wow, wie wird man nur so cool?


ich sah eben das justizdrama hang 'em high und habe schon wieder das meiste vergessen.

[sicomastik]

Johannes sagte am 27. November 2011, 12:02:

wow, wie wird man nur so cool?

Man hofft als Johannes wiedergeboren zu werden.

Wobei ich aufgrund meines Zustandes tatsächlich gerade gerätselt habe, ob diese Frage ernst gemeint war?

[Dexter Morgan]

The Ex ist ohne Übertreibung einer der schlechtesten Filme, die ich dieses Jahr gesehen habe. Da passte für mich nix zusammen. Weder Cast, Humor (?), Timing der Gags (?), Story, Auflösung... einfach unsäglich scheißig!

Thor hat mir nach zweiter Sichtung besser gefallen als nach ersterer. Nach dieser war ich ein wenig enttäuscht und unzufrieden, konnte aber nicht wirklich erklären warum. Nun aber hat er mich schon sehr viel versöhnlicher gestimmt, weil mir einige Dinge gefielen, die mir beim ersten Mal nicht auffielen. Der Trailer zu The Avengers macht mir auch schon großen Spaß und steigert meine Vorfreude noch mehr.

[Johannes]

sicomastik sagte am 27. November 2011, 12:17:

Man hofft als Johannes wiedergeboren zu werden.

Wobei ich aufgrund meines Zustandes tatsächlich gerade gerätselt habe, ob diese Frage ernst gemeint war?

standest du noch immer unter lsd-einfluss? mir wäre der film übrigens zu beängstigend.

[hoolio21]

Wegen der Gespenster ?

[sicomastik]

Johannes sagte am 27. November 2011, 23:44:

standest du noch immer unter lsd-einfluss? mir wäre der film übrigens zu beängstigend.

Tatsächlich immer noch. Die Wirkung trat gegen 5:00 Uhr morgens ein. Seitdem sind vieles aber nur noch gedankliche Schatten. Ich habe einmal kurz geschlafen, aber das war mehr ein Ausruhen um meiner Psyche eine Verarbeitungsmöglichkeit zu geben.

Das Bild des personifizierten Krieges, genauer dieser unangenehme Thor-Verschnitt mit dem rotierenden Schwert über den Leichenbergen, hat sich mir enorm unangenehm eingebrannt. An diese Bilder sind große Unwohlseinsgefühle konditioniert worden, die ich wohl erst nach einmal richtig schlafen loswerde. Die Musik - die Originalkomposition wohl - rotiert in meinem Kopf. Vor allem die Darstellung der Schwarzen war beängstigend. Es schlug Kapriolen vor ideologischer Abscheu und ästhetischer Faszination. Allerdings musste ich öfters den Raum verlassen, da die Betrachtung furchtbar immersiv war. Mehr eine gefühlte Sache und vieles habe ich auch schon wieder vergessen. Trotzdem eines der Filmerlebnisse dieses Jahres. Jetzt würde ich mich auch endlich an Intolerance ranwagen.

[Johannes]

den finde ich weniger aufwühlend. aber seitdem ich mal dreyers jeanne d'arc bepilzt sah. lasse ich derlei drogensichtungen lieber sein.

[Puni]

TABLOID - nicht nur, dass die Geschichte um eine frühere Schönheitskönigin, die angeblich einen Mormonen entführt/befreit, den sie liebt, sowieso schon für ein Wechselbad der Gefühle sorgt, nein, am Ende werden dann sogar noch Hunde in Südkorea geklont, die der guten Ex-Miss Wyoming Partnerersatz sind. Dass sich Daily Mirror und Daily Express eine äußerst dreckige Boulevard-Schlacht leisteten (inkl. Fotobearbeitung) gerät dabei fast schon zur Nebensache. Und wie ungeniert und hochemotional sie alle aus dem Nähkästchen plaudern - kein Vergleich zu typischen talking heads und ein weiterer Beweis dafür, welch eine Institution Morris im Genre ist.

[Puni]

BLOOD INTO WINE - zum Glück fokussiert sich der Film nicht auf Keenan und was ihn dazu bewegte weg von der Musik und hin zum Wein zu gehen, sondern auf das Weinmachen selbst. Mindestens genau so viel Screentime wie Keenan bekommt deshalb auch sein Kollege Glomski, für den die Weinproduktion nicht nur Geschäft und Hobby, sondern gar Lebensaufgabe ist. Schade nur, dass man den Humor so forciert, denn schlimmer als Patton Oswalt ist nur der vermeintliche Talk-Show-Auftritt, den man nicht mal mit drei Flaschen Cabernet intus lustig fände. Für Wein-Afficionados sicherlich ein Must-See, Tool-Fans dürften aber eher enttäuscht sein.

[Puni]

BRIDESMAIDS - wie ich dieses aufgesetzte, hysterische, pseudo-komödiantische, typisch weiblich-amerikanische Getue hasse! Wiig mag ja ganz sympathisch sein, aber hier nervt sie unglaublich! Und dann diese dumm-dreiste Story, die mit THE HANGOVER nicht mal im Ansatz etwas gemein hat und nur für 2-3 wirklich gute Gags taugt. Wirklich, kann die positive Resonanz nicht im Geringsten nachvollziehen. Wenn mir der Film etwas gegeben hat, dann die erneute Bestätigung, dass Jon Hamm der derzeit "most awesome guy" auf Gottes Erde ist. (und Terry Crews war auch nett, ja)

[Funxton]

Puni sagte am 29. November 2011, 12:56:

Tool-Fans dürften aber eher enttäuscht sein.

Nö.

[Puni]

Funxton sagte am 01. Dezember 2011, 06:33:

Nö.

Freut mich, dass er Dir gefallen hat.

[Antoine Doinel]

A dangerous Method David Cronenberg

Auch wenn ich mit seinen Filmen nur bedingt vertraut bin, habe auch ich etwas anderes erwartet, als dieses dialoglastige, unterkühlte historische Melodram. Trotzdem hat mir der etwas spröde Film sehr gut gefallen.
Ein Film über unterdrückte sexuelle Begierden und gekränkte Eitelkeiten, die unter der sauberen Oberfläche hervorscheinen. Die drei Hauptdarsteller spielen fantastisch und schaffen so vielschichtige differenzierte
Portraits der historischen Persönlichkeiten Spielrein, Jung und Freud. Lustig fand ich die Künstlichkeit mancher computergenerierter Hintergründe. Sie erinnerten mich an die offensichtlichen Rückwandprojektionen von einst.

Bearbeitet von Antoine Doinel, 01. Dezember 2011, 12:40.

[Puni]

FANBOYS - ein zutiefst sympathisches Stück Film, bei dem jeder Gag sitzt - vorausgesetzt man ist ebenfalls ein (kleiner) Fanboy und kann mit dem Dauerfeuer an Anspielungen und Cameos etwas anfangen (Judge Reinhold!). In der Synchro natürlich nur halb so lustig, da bin ich mir ganz sicher.

[sicomastik]

Meshes of the afternoon

Exakt die stilistische Spielwiese, als die er immer beschrieben wird. Eindrucksvoll, aber mehr auch nicht.

[Puni]

STORM WARNING - es ist schon erstaunlich, wie es den Australiern immer wieder gelingt solch kleine, ultrafiese Terror-Filmchen zu machen, die den Outback als ultimativ-düsteres Territorium präsentieren, dem dennoch eine unfassbare Schönheit inhärent ist. Man könnte ewig in dieser Mischung aus Matsch, Starkregen und Wind verweilen, die dafür sorgen, dass man erst recht nicht weiß, was hinter dem nächsten Holzverschlag lauert. Und dann, wenn die Zivilisation auf den wilden Outback trifft, kommt es zur Explosion, die deutsche Jugendschützer mit einer Beschlagnahme bedachten. Und dazwischen bietet Jamie Blanks Film so viel Interessantes: eine "vagina dentata", Sprachspiele, Gender-Diskurse ("Are you a fighter?!"), ... Ein ganz feiner Film!

[sicomastik]

Puni sagte am 02. Dezember 2011, 14:09:

STORM WARNING

War von dem auch positiv überrascht. Ein enormer Minimalsimus, bei gleichzeitigem Ausspielen der Möglichkeiten. Du erwähnst ja einige. Narrativ "erfrischend anachronistisch" und der Humor unterstützt die Grimmigkeit des Filmes. Auch die rudimentär gehaltene Musik fügte sich da gut ein. Auch das Spiel mit den Erwartungen der Geschlechterrollen funktionierte bei mir. Vielleicht auch deshalb, weil der Film nicht bis zum Exzess verspielt sein möchte, sondern ganz einfach nur eine Geschichte erzählt.

Weißt du, ob an den Fortsetzungsgerüchten was dran ist?

[Puni]

sicomastik sagte am 02. Dezember 2011, 16:18:

War von dem auch positiv überrascht. Ein enormer Minimalsimus, bei gleichzeitigem Ausspielen der Möglichkeiten. Du erwähnst ja einige. Narrativ "erfrischend anachronistisch" und der Humor unterstützt die Grimmigkeit des Filmes. Auch die rudimentär gehaltene Musik fügte sich da gut ein. Auch das Spiel mit den Erwartungen der Geschlechterrollen funktionierte bei mir. Vielleicht auch deshalb, weil der Film nicht bis zum Exzess verspielt sein möchte, sondern ganz einfach nur eine Geschichte erzählt.

Weißt du, ob an den Fortsetzungsgerüchten was dran ist?

Von einer Fortsetzung höre ich gerade zum ersten Mal.

[sicomastik]

Hmm, vielleicht irre ich mich da auch. Bei dieser Schwemme an Backwood-Horror der letzten Jahre hab ich da wohl was durcheinander gebracht.