Kurzkommentare Juli 2008 bis Januar 2012
#5491
Geschrieben 11. Januar 2012, 16:57
#5492
Geschrieben 12. Januar 2012, 00:43
****
warrior hatte ich bisher gar nicht aufm radar, digga. danke für den tipp
#5493
Geschrieben 13. Januar 2012, 16:16
#5494
Geschrieben 14. Januar 2012, 12:10
#5495
Geschrieben 14. Januar 2012, 15:39
@Johannes: Du widerlegst meine These, dass jeder Film, der mit 'Once Upon a Time' beginnt, zumindest gut ist.
#5496
Geschrieben 14. Januar 2012, 23:12
HINDSIGHT (2011) -
War aber auch heute nicht mein Tag.
#5497
Geschrieben 15. Januar 2012, 00:49
Wir gaben uns in den 70ern alle ach so intellektuell und wussten den Wert der spannenden Filme von Henri Verneuil gar nicht zu schätzen. Das wird sich in nächster Zeit ändern. Was für ein Ding!
#5498
Geschrieben 15. Januar 2012, 00:53
Zodiac sagte am 15. Januar 2012, 00:49:
Wir gaben uns in den 70ern alle ach so intellektuell und wussten den Wert der spannenden Filme von Henri Verneuil gar nicht zu schätzen. Das wird sich in nächster Zeit ändern. Was für ein Ding!
HAH!!!
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#5499
Geschrieben 15. Januar 2012, 01:12
Die Apotheose des Technicolor-Musicals. Trotz der Perfektion bewegend, trotz der Bewegung erstarrt.
MONTY PYTHONS DER SINN DES LEBENS
SNIPER: RELOADED
Nach dem brillanten dritten Teil
gibt es hier Stage-6-Einheitsbrei.
MONDO CANNIBALE
Prachtvoll, wenn auch etwas kleiner als ich ihn in Erinnerung hatte.
DIE CITY COBRA
Müsste heute das 50. Jubiläum gewesen sein.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#5500
Geschrieben 15. Januar 2012, 10:33
Spoiler
Das VW am Ende allen den Arsch rettet und den Mord aufklärt, ist schon heftig und reizt den Rahmen des Productplacements doch erheblich aus, wenn man dazu beachtet, dass Konkurent Toyota auch noch gedisst wird. Das fand ich schon sehr strange...
Spoiler Ende
Generell kann man ihn sich aber gut angucken.
#5501
Geschrieben 16. Januar 2012, 21:48
#5502
#5503
Geschrieben 17. Januar 2012, 18:09
Puni sagte am 14. Januar 2012, 12:10:
Schiers! Ich hab damals den 2. direkt im Anschluss geschaut, auch wenn dadurch am Ende die fünf Stunden fast voll waren.
#5504
Geschrieben 17. Januar 2012, 18:36
Ex-NY-Bürgermeister Giuliani (oder wie der hieß) muss wohl diesen Film gesehen haben, ehe er sich entschloss in New York mal ordentlich durchzukehren. Wo andere Filme schon mal gerne ein bissel Werbung für Schauwerte von Ortschaften machen, so mag dies tatsächlich sowas wie ein Anti-NY-Film sein. Durch und durch. Worum geht's? Ein arbeitsloser Rassist (Cliff Corman!) kidnappt die Tochter eines reichen Sacks, auf den er wütend ist, weil er ihn "spic" nennt und eben reich ist merkt nicht, dass er da die Kleine von Ex-Cop und jetzt-Fernfahrer Sean Boyd (James Brolin!!) eingesackt hat. Denn der nimmt das nicht hin und hetzt dem Entführer wortwörtlich quer durch NY und zurück hinterher, wobei er sich noch den erwähnten Schauwerten dieser Metropole erwehrern muss (Gangs, Zuhälter, Cops, Nutten, you name it...).
Klingt schweißtreibend und das ist es auch!!! Brolin im George Eastman-Gedächtnislook (Bart inklusive) schwitzt sich um Kopf und Kragen weil er rennt und rennt und rennt... meine Fresse. Zu Beginn rast er dem Entführer hinterher, der den Vorteil besitzt, in einem schicken Wagen zu sitzen. Trotzdem kann man Brolin nicht abschütteln und so geht es irgendwann für beide zu Fuß weiter, später jagen sich beide im Wagen hinterher und dann wird wieder gerannt und soweiter und sofort... was der Film gleich nach einer sehr knappen Einführung der handelnden Figuren (der Böse sitzt zu Beginn im Imbiss und bastelt sich mit Ketchup auf dem Kinderteller eine lustige Fratze zurecht wobei er aber nie den bösen Blick verliert - während Brolin mit fünfzehnjähriger Filmtochter die a) aussieht wie fünfunddreißig und b ) aussieht wie ein Bub einen schönen Morgen verlebt: er hat ihr zu deren Geburtstag eine Hotdogtorte mitgebracht!!!) für ein Wahnsinnstempo an den Tag legt ist schier unglaublich. Fast ne halbe Stunde wird NY auf den Kopf gestellt, kaputt gemacht, kaputt gefahren, kaputt gelaufen (auf der Straße, neben der Straße, im Pornokino, vor dem Pornokino, im Ghetto, in der Kanalisation, im Hinterzimmer des Polizeireviers, im Central Park...)... und ich bin fast sicher, dass da mehr als einmal ohne Vorwarnung gedreht wurde, so wie die Reaktionen einiger Passanten ausfallen jaja, das nennt man wohl Harakiri-Filmmaking und ist so, v.a. in NY , nicht mehr möglich.
Als sich der FIlm dann etwas beruhigt hat Dan Hedaya (!!!) seinen großen Auftritt, denn der ist fast noch schlimmer als der Entführer, ist er wegen einer kleinen Meinungsverschiedenheit aus alten gemeinsamen Coptagen noch mächtig stinkig auf Brolin. Hedaya läuft dann irgendwann auch auf den belebten Straßen NYs hinter Brolin her (also diesmal umgekehrt: Brolin läuft weg) und ballert beliebig mit der Pumpgun rum. Hat ein wenig an HEAT erinnert, nur wesentlich beeindruckender weil auch hier bestimmt einfach drauf losgefilmt wurde.
Das Finale trägt sich dann leider in der Kanalisation zu was bei der VHS-Vollbild-Kopie nicht optimal war, weil verdammt wenig zu erkennen war, aber dafür gibts am Ende dann noch einen Schenkelklopfer wie der Film überhaupt erstaunlich gut die Balance zwischen Bierernsthaftigkeit, großer Wut sowie Komik behält. So bleibt genug Zeit, Brolins Womanizerfunktion einzulösen, denn irgendwann hat er während seines Marathonlaufs auf einmal eine sehr ordnetlich aussehende junge Dame mit großen Brüsten an der Backe und er wird auch gleich zu Beginn von einer Joggerin (am Anfang des Films scheint die halbe Stadt zu joggen und damit das Hauptmotiv des Films vorwegzunahmen: toller Regieeinfall!) angemacht. In einem amüsanten Nebenplot muss der ermittelnde - natürlich kleinwüchsige, kahle, keifende - Polizeichef neben den ganzen Problemen, die Brolin verursacht ständig nach Hause telefonieren, wo eine seiner Töchter (which one, what's her name again? fragt er wirgendwann) bald vermählt werden soll und er sich zum Stressabbau auch mal Schokolade am Stiel spendiert, was ihm ein fieser Verkäufer auf Nachfrage nach Zutaten ziemlich madig redet.
Kurzum: dieser Film bietet ALLES, was ein unterhaltsamer Actionfilm mit Exploitationeinschlag bieten solle. Einer der Filme, deren Entstehung im Grunde gar nicht möglich ist (so wurde dann auch wirklich eine Dialogzeile auf Forderung der MPAA geändert): was da an Rassismus, Sexismus, Gewalt aufgefahren wird, ist einfach wahnsinnig. Und dass Brolin sich dafür hergegeben hat (schließlich war er zu der Zeit wohl noch sowas wie ein Star Kategorie A bis B ) ist wunderbar.
Toll, dass man solche Filme noch entdecken kann, die fernab einer DVD-VÖ im hintersten Regal der Videothek von nebenan vor sich hinstauben. Bin hin und weg - mehr davon muss jetzt folgen. Und großen Dank an die ggtmc, die mich auf solche Perlen zuletzt immer wieder aufmerksam gemacht haben.
#5505
Geschrieben 17. Januar 2012, 20:36
#5506
Geschrieben 17. Januar 2012, 20:41
#5508
Geschrieben 18. Januar 2012, 17:00
#5509
Geschrieben 18. Januar 2012, 17:25
#5510
Geschrieben 18. Januar 2012, 17:49
#5511
Geschrieben 18. Januar 2012, 17:54
#5512
Geschrieben 19. Januar 2012, 00:15
Howie Munson sagte am 18. Januar 2012, 17:54:
Schade. Dein Eintrag war super. Allein diese Beobachtung des Laufens. Genial!
Hier:
AIRWOLF: IN DER GEWALT DER MAFIA
Zusammengeschustertes Flickwerk von Virgil W. Vogel, der, obwohl damals omnipräsent, einfach kein guter Serien-Regisseur war.
MOSQUITO COAST
Verquatschter Versuch den Zeitgeist der 1980er einzufangen. Auch ruht Peter Weir sich zu sehr auf der One-Man-Show Harrison Ford aus.
ZWEI SUPERTYPEN RÄUMEN AUF
Nicht so dissoziativer letzter Teil der Caper-Movie-Trilogie Fernando di Leos, der sich mehr auf harte Action konzentriert, die frei flottierend durch den Raum schwebt. Mit einer Kanonen-Synchro garniert.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#5513
Geschrieben 19. Januar 2012, 00:23
Howie Munson sagte am 18. Januar 2012, 16:48:
Es geht nicht um Quantität, sondern Qualität. Wenn man natürlich will, dass seine weitläufigen Beobachtungen nicht von vielen gelesen werden, nicht komfortabel erreichbar sind und dazu nur sehr schwer auffindbar, der macht mit diesem Thread natürlich alles richtig!
#5514
Geschrieben 19. Januar 2012, 00:25
Zitat
Verquatschter Versuch den Zeitgeist der 1980er einzufangen. Auch ruht Peter Weir sich zu sehr auf der One-Man-Show Harrison Ford aus.
Hmpf, ich hab den eigentlich immer als einen von Weirs besten Filmen angesehen.
#5515
Geschrieben 19. Januar 2012, 02:02
Short Cut sagte am 19. Januar 2012, 00:25:
So hatte ich ihn nach meiner letzten Sichtung vor 14 Jahren eigentlich auch in Erinnerung (war jetzt die vierte). Ich war dann auch etwas überrascht wie überfrachtet der Dialog ist und wie bemüht Weir ist Symbolik und Metaphorik sprechen zu lassen, die er durch die Bilder entweder unzureichend oder profan übersteigert heraufbeschwört. Das nicht etwa, weil die einzelnen Elemente nicht funktionieren würden - der Film löste zwischen meiner Frau und mir eine mehrstündige Diskussion aus -, sondern weil der Film nach holistischen Prinzipien versagt. Unausgewogen wäre wohl ein veranschaulichender Begriff dafür. Trotz dieser gewichtigen Profanität, oder vielleicht eben deswegen, einer der wichtigeren (beileibe nicht einer der wichtigsten) Hollywood-Filme der Dekade. Nicolas Roeg hat es mit seinem zeitgleich entstandenen und thematisch stark verwandten CAST AWAY - DIE INSEL mit Oliver Reed m.M.n. nen Tacken besser gemacht.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#5516
#5517
Geschrieben 19. Januar 2012, 03:17
Travis sagte am 19. Januar 2012, 03:10:
Krassestes Beispiel der gesamten deutschen Synchrongeschichte ist diesbzgl. eventuell HELL'S ANGELS '70. Da haben nämlich die beiden Könige der Verfremdung, Rainer Brandt und Arne Elsholtz, die Synchro in einer ihrer wenigen Zusammenarbeiten erstellt und die Krönung ist, dass sie die beiden Buddys, die mit ihren Harleys durch die Lande cruisen, selbst (!) sprechen. Ein absoluter Sprüche-Trip!
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#5518
Geschrieben 19. Januar 2012, 03:22
Travis sagte am 19. Januar 2012, 03:10:
Interessant hierbei war vor allem, dass sich die Sprüche relativ (gibt bessere Beispiele) in das Geschehen eingliedern. Der Hammer ist, dass Thomas Danneberg mit seiner markanten Stimme ALLE Figuren spricht, die keinen interaktionistischen Dialog haben. In einer Szene brüllt er für den Schlagenden und stöhnt unmittelbar darauffolgend für den von diesem Niedergeschlagenen. Ein Rausch der Sprüche und des Stöhnens. Auch bezeichnend, dass hier immer nur das eine der vier Explosionsgeräusche, welches in italienischen Studios verwendet wurde, zu hören ist (das ohne Holzklödern, aber mit "Sofort-Entfaltung" der Flammen), trotz der drei Explosionen im Film. Aber das hat wohl keine tiefere Bedeutung.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#5519
Geschrieben 19. Januar 2012, 03:48
Der Außenseiter sagte am 19. Januar 2012, 03:17:
HELL'S ANGELS '70 = HELL'S ANGELS '69, oder? Danke für den Tipp, den muss ich mir mal vormerken. Durch die MIG-Boxsets ist da jetzt ja einiges erschienen, und gerade der Rocker- und Bikerfilm scheint mir Synchro-technisch sehr ergiebig zu sein. Selbst Filme wie Cormans DIE WILDEN ENGEL bieten da sporadisch echte Sprüche-Schmankerl. Endlich in gleichgesinnter Runde vorzunehmen wäre aber wohl unbedingt DIE RASENDEN ROCKER VON THUNDERSTRIP, wenn man allein diesen Ausschnitt mal als Indikator nimmt. In der von mir verehrten deutschen Verleihfassung von AMERICAN CANNIBALE hat sich in geraffter Form das komplette irrwitzige Finale von WILD RIDERS eine geschlagene Vierteilstunde hinein gemischt. Und einer meiner Trash- und Synchro-Favoriten aus etwas späterer spanischer Bikerfilm-Produktion ist natürlich MAD FOXES - FEUER AUF RÄDER, allein der deutsche Titel ein völliges Kuriosum, und die Schlussminute in dieser deliranten Radikalität möglicherweise filmgeschichtlich einmalig. BLACK ANGELS... DIE SICH SELBST ZERFLEISCHEN ist auch hübsch, bei DIE GRAUSAMEN SIEBEN dagegen steht's doch ein wenig auf der Kippe, ob die Synchro dem recht ernst angelegten Film nicht eher schadet. Aber in den meisten Fällen dürfte sie den Filmen zweifellos zuspielen. Der Bikerfilm ist da wohl wirklich eine Fundgrube, das sind jetzt nur ein paar wenige Beispiele, weil ich in der Richtung absolut kein Experte bin. Aber wo ich das gerade so schreibe, kommt jedenfalls große Lust auf, demnächst intensiver in diesen Bereich einzutauchen. (Meine wohl größte Entdeckung des noch jungen Jahres, DIE WILDEN ENGEL VON HONG KONG, passt da im Grunde auch prima rein, ein absoluter Wahnsinnsfilm in jeder Hinsicht.)
EDIT: Die SUPERTYPEN habe ich nur einmal gesehen und nicht mehr im Detail präsent, die Synchro hat sich aber als markantes Qualitätsmerkmal sofort eingebrannt. Danke für die weiteren Ausführungen dazu!
#5520
Geschrieben 19. Januar 2012, 04:10
Travis sagte am 19. Januar 2012, 03:48:
Weil er bei uns ein Jahr später rauskam. Brandt Hat ja viele Biker-Filme synchronsiert. Sein Bruder soll in Kalifornien gelebt haben und Brandt wollte unbdingt ein deutsches Äquivalent finden, abseits seines Berlinerisch-Jiddischen und Ruhrpottredewendungen aus dem späten 19. Jahrhundert.
Travis sagte am 19. Januar 2012, 03:48:
Hierbei handelt es sich ja im Grunde um die Hochglanz-Apotheose des Biker- und Delinquent-Movies der 50er und 60er. Krasses Zeitgeist-Kolorit bietet meine Mutter, die zu den Jugendlichen der frühen 70ern gehörte - der Film lief in vielen Programm- und Bahnhofskinos rauf und runter - für die dieser Film der zu sehende "heiße Scheiß" war. Hier spiegelt sich noch die Gesellschaft und nicht eine vermittelte Ebene.
Travis sagte am 19. Januar 2012, 03:48:
Brandt, Joachim Kemmer und Klaus Kindler. Komisch, eigentlich war Kindler mehr in München tätig, aber damals gab es viele Springer. In der Runde wäre ich gerne dabei.
Travis sagte am 19. Januar 2012, 03:48:
Den habe ich immer noch nicht gesehen. Schande über mich!
Travis sagte am 19. Januar 2012, 03:48:
Gut, Richard Rush hatte natürlich immer etwas mehr im Sinn. Aber da muss man einfach sprachlich abstrahieren. DIE SUPERSCHNÜFFLER ist mein Lieblings-Rush.
Travis sagte am 19. Januar 2012, 03:48:
Kenn ich gar nicht. Danke für den Tipp.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
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