5647 Antworten in diesem Thema

[Puni]

BABYLON A.D. - sehr schöne, wenn auch alles andere als neue, Ansätze, der Rest ist leider Teen-Actionkino ... Dann lieber nochmal CHILDREN OF MEN.

Bearbeitet von The Punisher, 25. Juli 2008, 13:51.

[bekay]

napoleon dynamite - dekonstruktives dynamit

[The Critic]

Pink Narcissus - ok, vermindert zurechnungsfähig, da ohne Originalmusik. Was man meist darüber liest, ist mit schwülstiger Pornokitsch gut umschrieben. Ist aber nur die halbe Wahrheit, so wie Pink nur der halbe Titel ist.

Bearbeitet von The Critic, 26. Juli 2008, 11:17.

[Bastro]

BOMBAY Mani Rathnam, Indien 1995. Liebesgeschichte, die sich zunächst aus Romeo und Julia-Inhalten speist, dann aber den Blick weitet und in ein kritisches Gesellschaftsportrait mündet. Die Darstellung der Rassenunruhen ist mitunter brutal in ihrer Deutlichkeit - aber wie soll man sich gegen Bilder wehren, in denen Kinder mit Benzin übergossen werden und dahinter ein Fiesling das Streichholz entzündet! Der große Wurf des Bollywood-Kinos ist mir immer noch viel zu plakativ, oft unfreiwillig komisch, aber manchmal auch ganz schön herzerweichend.

[philosophus]

RIGHT AT YOUR DOOR - intensiver, sehr beklemmender Katastrophenfilm mit etwas unbefriedigendem finalen Twist.

[djmacbest]

philosophus sagte am 26.07.2008, 20:54:

RIGHT AT YOUR DOOR - intensiver, sehr beklemmender Katastrophenfilm mit etwas unbefriedigendem finalen Twist.

...und unnötigem...

[Moscher]

Anguish - Ganz famoser Horrorfilm mit Film-im-Film-Thematik. Bis auf die ersten fünfzehn bis zwanzig Minuten ist das Geschehen Kino-/Leinwand zwar immer zu trennen, aber trotzdem toll wie die beiden Handlungen sich im Inhalt bedingen und dann auch noch so schön in Ton und Schnitt zueinander finden. Sehr fein.

[Tornhill]

THERE WILL BE BLOOD - G r o ß a r t i g!

[bekay]

The Chronicles of Narnia: The Lion, the Witch and the Wardrobe - Schade. Bis zum Jesus- und Kriegsteil war das echt ein wunderschönes Märchen, welches man gar nicht mehr für möglich gehalten hätte, bei all der ernsthaften Fantasie im Kino. Verzauberte Orte, böse Einköniginnen, topologische (und nicht topografische) Relationen. Das hört dann auf, wenn wir endlich wissen, dass sich auch ein Nashorn sehr theatralisch für einen Löwen aufopfern kann. Denn am Ende richtet es der liebe Gott schon...

[djmacbest]

bekay sagte am 27.07.2008, 00:23:

Denn am Ende richtet es der liebe Gott schon...

Der Part wird in der Fortsetzung noch deutlich extremer. Ich stimme dir übrigens uneingeschränkt zu: der Film ist ja nicht sehr beliebt, aber mir geht es da ganz ähnlich wie dir. Hätte das ganze Dinge nur ein bißchen mehr Mut zur Subtilität, wäre dass schon sehr schnell ziemlich gelungen...

[Hick]

SARABAND - Bergmans letzter Film. Ästhetisch ein wenig unentschieden und auch der Plot krankt etwas am zu Gegenständlichen der Probleme. (Fast könnte man sagen: Zwei, drei Sitzungen Verhaltenstherapie könnten allen vier Protagonisten zügig Linderung verschaffen.)

[Moscher]

Christine - Eine total cheesige Story, Charaktere, die der Film für gefühlte Ewigkeiten links liegen lässt und ein vermeintliches Monster-Auto, das nicht in einer Sekunde als solches inszeniert ist. Gleichzeitig sieht man aber, dass die Beteiligten großen Spaß daran gehabt haben müssen, Stereotypen zu mimen. In die schicken Bilder schleicht sich allerdings spätestens nach der Hälfte ziemliche Langeweile, sicher auch, weil Buch und Regie es nie schaffen, dem nun zur Hauptfigur werdenen Auto irgendeine Art von glaubwürdigen Leben einzuhauchen.

[Hick]

CHOSEN SURVIVORS - Mogelpackung!

[djmacbest]

ESCAPE FROM L.A. - Mir völlig unverständlich, dass der Film so unbeliebt ist. Liegt das wirklich nur an der Handvoll billiger Spezialeffekte? Selten eine in jeder Hinsicht so konsequent durchdachte Fortsetzung gesehen, schon in seiner grundsätzlichen Prämisse: Im Vorgänger wurde noch New York zur lost zone deklariert, weil ein Wiederaufbau gegen die ganze Kriminalität unrentabel erschien. Jetzt ist es L.A. - weil der Wiederaufbau nach dem Erdbeben unrentabel erschien. Ganz heimlich, still und leise jubelt uns Carpenter da die gesamte Zwischengeschichte seit dem ersten Film unter, lässt den umgebenden Faschismus sich auch materialistisch verwirklichen, und legt einer "Gefangenen" in LA die Worte in den Mund, dass das wahre Gefängnis doch außerhalb der Mauern liege... Großartig auch Plisskens finales Wortspiel, unübersetzbar: "Welcome to the human race", der Aufruf zu einem neuen race der Zivilisationen, diesmal mit gleichen Ausgangsbedingungen. Mittendrin Plissken, anachronistisch in beide Richtungen, Relikt der Vergangenheit wie auch Zukunftsbringer. Dass sein Rettungsteam-Vorgänger gekreuzigt aufgefunden wird, ist da nur am Rande lustig... ESCAPE FROM L.A. steckt so voller Ideen, Carpenter hätte wahrscheinlich auch drei Filme draus machen können!

[Mr. Vincent Vega]

The Critic sagte am 26.07.2008, 12:16:

Pink Narcissus - ok, vermindert zurechnungsfähig, da ohne Originalmusik. Was man meist darüber liest, ist mit schwülstiger Pornokitsch gut umschrieben. Ist aber nur die halbe Wahrheit, so wie Pink nur der halbe Titel ist.

Wie ohne Originalmusik?

Und die andere Hälfte?

Für mich ist das einer sinnlichsten Filme zum Thema und eine wunderschöne Reise in Träume und Sehnsüchte.

[The Critic]

Hick sagte am 27.07.2008, 20:21:

CHOSEN SURVIVORS - Mogelpackung!

[The Critic]

Mr. Vincent Vega sagte am 28.07.2008, 01:00:

The Critic sagte am 26.07.2008, 12:16:

Pink Narcissus - ok, vermindert zurechnungsfähig, da ohne Originalmusik. Was man meist darüber liest, ist mit schwülstiger Pornokitsch gut umschrieben. Ist aber nur die halbe Wahrheit, so wie Pink nur der halbe Titel ist.

Wie ohne Originalmusik?

Und die andere Hälfte?

Für mich ist das einer sinnlichsten Filme zum Thema und eine wunderschöne Reise in Träume und Sehnsüchte.

Bin doch kein Erklärbär.

Widerspreche überhaupt nicht der Träume- und Sehnsüchtewahrnehmung. Das ist eben das Pink im Titel.

Bearbeitet von The Critic, 28. Juli 2008, 09:35.

[The Critic]

Buddha collapsed out of shame (Buda as sharm foru rikht)

Ein afghanisches Mädchen hört den Nachbarsjungen vorlesen und möchte auch diese lustigen Geschichten entziffern können. Also macht sie sich allein auf den Weg zur Schule. Schlecht nur, daß eine Horde Jungs ihr auflauert und Taliban mit ihr spielt.
Ein weiteres Beispiel dafür, welch großartiges Filmland der Iran ist. Die Kameraführung ist mies, aber die metaphorische Aufladung einer eigentlich simplen Geschichte ist phantastisch. Erzählte mir mehr über das Leben in Afghanistan unter den Taliban als diverse Reportagen.

La Antena
Zweitsichtung. Nur ein Manko, dasselbe wie bei der Erstsichtung. Ansonsten rundum gelungen, die Positionierung der Bild- und Wortelemente. Die Rückprojektionen. Das vielstimmige Ende. Mein Verdikt: Moderner Klassiker.
Ein Spanier, der den Film mit mir gesehen hat, meinte übrigens, daß die Verspieltheit der Sprache im Original noch größer ist und mehr Raum für Doppeldeutigkeiten gibt. Senor TV heißt nicht nur Mr. TV, sondern auch lautmalerisch etwas wie "Herr, Sie beobachten uns".

Aber eine DVD-Projektion im Kino. IHR SCHWEINE!

Bearbeitet von The Critic, 28. Juli 2008, 09:49.

[Mr. Vincent Vega]

The Critic sagte am 28.07.2008, 10:35:

Bin doch kein Erklärbär.

Dein Avatar kommt für diese Unverschämtheit auf. Noch!

[The Critic]

Mr. Vincent Vega sagte am 28.07.2008, 10:32:

The Critic sagte am 28.07.2008, 10:35:

Bin doch kein Erklärbär.

Dein Avatar kommt für diese Unverschämtheit auf. Noch!

[Hick]

The Critic sagte am 28.07.2008, 10:33:

Hick sagte am 27.07.2008, 20:21:

CHOSEN SURVIVORS - Mogelpackung!

Zum Glück ist ja noch der andere Film in der Verpackung - der, den du mir empfohlen hattest.

[The Critic]

Hick sagte am 28.07.2008, 10:48:

The Critic sagte am 28.07.2008, 10:33:

Hick sagte am 27.07.2008, 20:21:

CHOSEN SURVIVORS - Mogelpackung!

Zum Glück ist ja noch der andere Film in der Verpackung - der, den du mir empfohlen hattest.

Wieso? Die werden doch von Computern bemuttert in Chosen Survivors.

[Waingro]

DEAD OF NIGHT - Am Anfang ungemein virtuos. Insbesondere Mervyn Johns dargebotene Befremdung bei seiner Ankunft im Landhaus: Einfach großartig! In den Episoden fällt der Film dann teils etwas ab. Die Geschichte vom verzauberten Spiegel oder auch vom Golfspielergespenst federn die Schwächen aber gut ab. Ein weiterer Beweis, dass britisches Kino früher mal gut war.

THE GOLDEN KOMPASS - Uninspirierter Schmarrn! Kidman: Naja. Ansonsten komplett fehlbesetzt!

Bearbeitet von Waingro, 28. Juli 2008, 13:39.

[Funxton]

[pasheko]

Waingro sagte am 28.07.2008, 14:17:

DEAD OF NIGHT - Am Anfang ungemein virtuos. Insbesondere Mervyn Johns dargebotene Befremdung bei seiner Ankunft im Landhaus: Einfach großartig! In den Episoden fällt der Film dann teils etwas ab. Die Geschichte vom verzauberten Spiegel oder auch vom Golfspielergespenst federn die Schwächen aber gut ab. Ein weiterer Beweis, dass britisches Kino früher mal gut war.

Ah, ein Vertreter der Spiegel-Fraktion. Gibt ja solche und diejenigen, die die Bauchredner-Episode die beste finden (zu denen ich mich zähle). Aber die Rahmenhandlung ist wirklich toll.

[Moscher]

JUMPER - Da habe ich mal so glatt gar nichts erwartet und wurde gut überrascht. Neulich habe ich gelesen, dass der Hulk ein Superheld sei, der nur um seiner Selbst willen existiert und eigentlich im Gegensatz zu Superman und Co auch niemandem nützlich ist. Bei Jumper ist das vermutlich aber noch viel eher der Fall. Wenn im Fernsehen ein Bericht läuft, dass Überschwemmungen unheimlich viele Tote kosten und man nicht weiß wie man Hilfe dorthin bekommt und dabei unser Jumper nur durch seine Küche hoppst, dann lässt sich ein gewisser Zynismus nicht verbergen. Wie verzogene Juppie-Gören durch die Weltgeschichte jumpen und nicht viel mehr machen müssen als ihren einzigen Fähigkeiten-losen Feind zu killen, das ist von der Idee eigentlich eh nur famos. Das ganze bleibt zwar hinter den Möglichkeiten, macht aber zumindest eine Menge Spaß.

Bearbeitet von Moscher, 28. Juli 2008, 18:08.

[Bastro]

Das Totenschiff Boah, einfach geilo. Paßt gut zu diesem Buch, das ich neulich gelesen hab.
Unbreakable auch sehr geil und hat mir wieder viel Spaß gemacht. Hauptseminar "Perspektive"-tauglich.

[Kasimir]

Bastro sagte am 28.07.2008, 20:14:

Das Totenschiff Boah, einfach geilo. Paßt gut zu diesem Buch, das ich neulich gelesen hab.

Kennst du auch das Buch? Das verfolgt mich seit längerem, aber weder dieses noch den Film kenne ich. Wie diese dunklen Schiffe, die immer wieder hinter dem eigenen auftauchen, es aber nie erreichen - vorerst. Auch mit pashi teile ich eine (bei mir sporadische) Passion für See(fahrer)geschichten. Entsprechend drängt es mich nun, dezent auf Robert Haasnoots "Wahnsee" hinzuweisen, das zum Thema passt, sich seinerzeit zudem prima mit Darabonts "The Mist" vertäuen ließ. (Wie man hört könnte dieser Autor ganz generell einen Blick wert sein für Menschen mit freier Lesezeit). Und falls du "Master and Commander" noch nicht kennen solltest, ist der sicher auch Pflicht. Was Männer (auf dem Schiff[/Meer] = in der Welt) angeht, eine bald absolute Offenbahrung.

Zitat

Unbreakable

[Bastro]

Kasimir sagte am 28.07.2008, 21:00:

Kennst du auch das Buch? Das verfolgt mich seit längerem, aber weder dieses noch den Film kenne ich. Wie diese dunklen Schiffe, die immer wieder hinter dem eigenen auftauchen, es aber nie erreichen - vorerst. Auch mit pashi teile ich eine (bei mir sporadische) Passion für See(fahrer)geschichten. Entsprechend drängt es mich nun, dezent auf Robert Haasnoots "Wahnsee" hinzuweisen, das zum Thema passt, sich seinerzeit zudem prima mit Darabonts "The Mist" vertäuen ließ. (Wie man hört könnte dieser Autor ganz generell einen Blick wert sein für Menschen mit freier Lesezeit). Und falls du "Master and Commander" noch nicht kennen solltest, ist der sicher auch Pflicht. Was Männer (auf dem Schiff[/Meer] = in der Welt) angeht, eine bald absolute Offenbahrung.

, also den Roman von Traven kenne ich nicht. Das wär aber sicher eine schöne Lektüre für die Zeit um Weihnachten. Auch ein Roman über den "Irrenkutter" scheint mir ganz oben auf die Lektüreliste zu gehören - toller Hinweis, danke! Die erwähnten Filme sind ebenfalls Neuland für mich, wobei ich zugeben muß, daß mich bei M&C immer schon das Cover abgeturnt hat. Was vor dem Hintergrund deiner Empfehlung ein natürlich jetzt noch lächerlicheres Argument ist.
Das Totenschiff solltest du dir unbedingt ansehen, auch wenn vielerorts an der Bildqualität rumgemäkelt wird. Die ist sicherlich nicht gut, aber mich z. B. stört es auch nicht, wenn ein alter Film alt aussieht. Auch wenn das Abspielmedium eine DVD ist. Zudem gibt es die im Marketplace sehr billig. Was in diesem Film alles inhaltlich in eineinhalb Stunden verhandelt wird, das wäre einen eigenen Thread wert (von der suggestiven Kraft der Bilder ganz zu schweigen).

[Kasimir]

Der Trailer zu M&C hatte mich seinerzeit heftigst schockiert. Ich kann dich da sehr gut verstehen. Der Film aber ist tatsächlich ein Kompendium von einigem Rang und hohen Ehren.

Eine Seefahrergeschichte in klassischem Sinne ist "The Mist" freilich nicht, die Verbindung etwa zu Carpenters "The Fog" jedoch ist recht naheliegend, wie dann auch die zu Haasnoots Roman. Ein Film zumal von seltener Großartigkeit.

(Jetzt müsste ich mich eigentlich erstmal über irgendwas auskotzen, am Ende denkst du noch, ich gäbe Empfehlungen aufm Trip ...)

Danke für deinen letzten Satz, gerade das schien mir unmöglich (ein Mäkler bin ich gar nicht).