5647 Antworten in diesem Thema

[Kasimir]

Funxton sagte am 14.09.2008, 00:11:

"Annie Hall": Zeitlos.

"Le Professionel": Männlich.

Diese kluge/witzige Verschaltung hat mir grad den day gesafed :lovelaugh:

[Der Außenseiter]

PAYCHECK - DIE ABRECHNUNG ---> Ein Film, der so banal und egal ist, dass es nicht verwundert warum sich John Woo seit ihm in einer inzwischen schon 5 Jahre andauernden kreativen Pause befindet.

[Waingro]

The Critic sagte am 14.09.2008, 13:55:

Heavy Metal in Baghdad

Mehr Baghdad als Heavy Metal, was aber nicht negativ gemeint ist. Wäre der Filmemacher weniger aufdringlich gewesen, wäre der Film besser gewesen. Starkes Ende. Thanks Dudes.

[Hick]

A GUN FOR JENNIFER - Sehr solide gemachter Schwanz-ab-Feminismus-Trash. Den 70s-Appeal wird der Film selbst dann nicht los, wenn mit Handys telefoniert wird. Toller Soundtrack und ordentlich Tomatensoße.

[moodswing]

Dunkelblaufastschwarz
Spanisches Twen-Drama, dass inhaltlich dem Titel entsprechend hoffnungslos und düster ist, auf formaler Ebene mit seinem Qualiätsschick und entfesselter Musik allerdings das komplette Gegenteil bewirkt.

The Contract
Vollkommen missglückter Survival-Thriller, der noch so richtig schön altbacken und durchsichtig ist und vor Plotlöchern nur so strotzt.

Quarantine
Eins zu Eins Remake des spanischen [Rec], typischer Fall von fix nachgedreht für den amerikanischen Markt. Jennifer Carpenter ist im Vergleich zur ungleich attraktiveren Manuela Velasco aus dem Original ein pures Nervenbündel. Dementsprechend kann man sich den Film eigentlich sparen.

[Tornhill]

Der Außenseiter sagte am 14.09.2008, 17:56:

PAYCHECK - DIE ABRECHNUNG ---> Ein Film, der so banal und egal ist, dass es nicht verwundert warum sich John Woo seit ihm in einer inzwischen schon 5 Jahre andauernden kreativen Pause befindet.

Nun, inwzischen hat sich Woo doch schon zurückgemeldet. Einmal mit dem Videospiel STRANGLEHOLD und dem bereits im Land der Mitte gelaufenen RED CLIFF.

[kørken]

Black Belt - überraschend mainstreamiger Film von Shunichi Nagasaki (Heart Beating In The Dark), der unangestrengt zwischen nüchtern inszenierter Martial Arts-Ertüchtigung und Heldenpathos oszilliert.

Three Crowns Of The Sailor - eine der vielen kleinen Perlen in der Filmographie Raoul Ruiz'. Vertrackte Pulp-Poesie im Sinne etwa eines Saragossa Manuscript von Wojciech Has.

Teachers - ein Film meiner Jugend, dersich beim Wiedersehen doch als mißlungener und viel zu braver Versuch, den Galgenhumor eines M.A.S.H. ins High-School-Setting zu transponieren, herausstellte.

King & Country - was die filmkritik damals an Losey gefressen hatte will mir nicht ganz einleuchten (oder vielleicht doch zu sehr ). Bei aller sorgfältigen Aufbereitung des dialoglastigen Stücks, steht doch der didaktische Impetus sehr im Vordergrund, in welchem der Film letztendlich dann auch erstarrt.

Beyond Erotica - zwei bereits in den 70ern arg abgehalfterte Stars des italienischen (und auch internationalen). Autorenfilms (David Hemmings/Alida Valli) in einem schaurig schäbigen Softporno-Drama von nicht unbeträchtlichem Unterhaltungswert.

New Shaolin Boxers - mittelprächtiges Fu Sheng-Vehikel von aus dem Hause Shaw Bros.

Saint Ange - interessanter erster Kinofilm von Pascal Laugier (Martyrs), der sein Genre spielend beherrscht....bis eben auf diese fürchterlich aufgesetzten Fulci-Zitate, die einen regelmäßig aus der Inszenierung herausziehen.

State Of The World - Omnibusfilm über die "Verfassung" der Welt, der zwischen linkem Predigertum und durchaus ansehnlichen Millieuminiaturen (Pedro Costa!), mit zwei grandiosen Beiträgen aufwartet: Apichatpong Weerasethakuls Luminous People und Chantal Akermans Nightfall Over Shanghai (April 2007).

Hansel & Gretel (2007) - völlig verkorkster Versuch, an der Grimmschen Ästhetik partizipieren zo wollen Der zerfahrene nach Originalität heischende Plot verwässert die Prägnanz der Motive leider vollständig.

Bearbeitet von kørken, 16. September 2008, 00:16.

[pasheko]

kørken sagte am 16.09.2008, 01:15:

Three Crowns Of The Sailor - eine der vielen kleinen Perlen in der Filmographie Raoul Ruiz'. Vertrackte Pulp-Poesie im Sinne etwa eines Saragossa Manuscript von Wojciech Has.

Firma dankt für diesen Hinweis!

kørken sagte am 16.09.2008, 01:15:

Hansel & Gretel (2007) - völlig verkorkster Versuch, an der Grimmschen Ästhetik partizipieren zo wollen Der zerfahrene nach Originalität heischende Plot verwässert die Prägnanz der Motive leider vollständig.

Och.
Ich fand den so verkehrt nicht. Schau dir den nochmal zur Weihnachtszeit in der passenden Gemütslage an.

Vielleicht fand ich aber auch vor allem die Stelle mit der Tür im Wald so toll, weil ich dieses Motiv, aus einem "Pauli"-Comic in einem Fix & Foxi-Taschenbuch entlehnt, auch in meiner allerersten Horrorgeschichte verwendet habe...

[kørken]

pasheko sagte am 16.09.2008, 01:43:

Ich fand den so verkehrt nicht. Schau dir den nochmal zur Weihnachtszeit in der passenden Gemütslage an.

Vielleicht fand ich aber auch vor allem die Stelle mit der Tür im Wald so toll, weil ich dieses Motiv, aus einem "Pauli"-Comic in einem Fix & Foxi-Taschenbuch entlehnt, auch in meiner allerersten Horrorgeschichte verwendet habe...

Hmm..das Produktionsdesign ist vielleicht noch ganz hübsch..aber bei einfach so rumstehenden Türen die irgendwohin führen stehe ich doch eher auf Rollin (und seinen "Privatstrand").

Bearbeitet von kørken, 16. September 2008, 00:52.

[pasheko]

kørken sagte am 16.09.2008, 01:52:

aber bei einfach so rumstehenden Türen die irgendwohin führen stehe ich doch eher auf Rollin (und seinen "Privatstrand").

Kann ich nachvollziehen...damit rennst du freilich bei mir offene Türen ein.

[Bastro]

Master and Commander: , ,

[The Critic]

kørken sagte am 16.09.2008, 00:52:

...aber bei einfach so rumstehenden Türen die irgendwohin führen stehe ich doch eher auf Rollin (und seinen "Privatstrand").

[Kasimir]

Bastro sagte am 16.09.2008, 07:17:

Master and Commander: , ,

Jau. Jau. Jau. Jippiejau. Jippiejeh; or, Just Aye

[kørken]

Bearbeitet von kørken, 16. September 2008, 09:59.

[molotto]

THE DARK KNIGHT - Hübsch anzusehen, aber trotzdem fast eine Stunde zu lang.

NIGHT OF THE CREEPS 2 - ZOMBIE TOWN - Die Dummheit des Films wird nur noch vom Audiokommentar und den Dokumentationen mit den an der Entstehung dieses Unsinns beteiligten Personen übertroffen. Wie und in welcher Form die Selbstbefeierung stattfindet, hätte ich so heutzutage nicht mehr für möglich gehalten. Kurzum: Film mies, der Rest unfreiwilligerweise sowohl sehr peinlich wie auch ziemlich komisch.

[Kasimir]

kørken sagte am 16.09.2008, 10:52:

Handelt es sich hierbei um eine - wiewohl obszöne - Aufforderung zum TanzKampf? Sei dem so, bitte ich um Angabe von Zeit und Ort. Die Wahl der Waffen obliegt dem orangenem Herrn mit dem distanzierenden Blick; or, das waren tatsächlich ganze acht Minuten fightingstuff

[Der Außenseiter]

Tornhill sagte am 15.09.2008, 23:01:

Der Außenseiter sagte am 14.09.2008, 17:56:

PAYCHECK - DIE ABRECHNUNG ---> Ein Film, der so banal und egal ist, dass es nicht verwundert warum sich John Woo seit ihm in einer inzwischen schon 5 Jahre andauernden kreativen Pause befindet.

Nun, inwzischen hat sich Woo doch schon zurückgemeldet. Einmal mit dem Videospiel STRANGLEHOLD und dem bereits im Land der Mitte gelaufenen RED CLIFF.

Danke für die Info. Ich bezog mich jetzt nur auf die allein verantwortliche Regie bei einem Kinospielfilm. Dass er in sein Heimatland zurückgekehrt ist, trotz seiner Aversion gegenüber der kommunistischen Regierung, lässt sich wohl als deutliches, künstlerisches Zeichen verstehen.

[djmacbest]

GET SMART - Ganz großartige Komödie, die völlig auf "[insert genre here] MOVIE"-Albernheiten verzichtet, dafür aber 3-4 ziemlich grandiose Actionszenen bietet, die nur ganz subtil von einem Hauch Slapstick unterwandert werden.

[Der Außenseiter]

PIT FIGHTER ---> Martial-Arts-Movie trifft film noir trifft Peckinpah. Interessant.

[moodswing]

The Dark Knight
Vor Plot überquillendes Filmmonster, dem man gerade am rasenden Anfang anmerkt, dass das Rohmaterial wohl für 4 Stunden gereicht hätte. Klingt abgeschmackt, aber Heath Ledger verleiht dem Überborder einen wesentlichen Schub, weil er dem sterilen Konstrukt gewissermaßen ein Gesicht gibt, ein Menschliches, natürlich zwangsläufig verbunden mit dem Paratext zur Figur Ledger.

Dekalog, #1
Paradebeispiel für ein übles Moralkino, dass simpel gestrickt die hervorgerufenen Affekte perfekt herauszukitzeln weiß. Tut so naiv, ist dabei aber voller Hintergedanken. Sieht zuweilen aus wie eine schlechte Kopie eines Tarkowskij.

[Der Mann mit dem Plan]

AN AMERICAN CRIME - Abscheuliches Affektkino, das kläglich versucht aus dem Allgemeinplatz, dass hinter den polierten 40er-Jahre-Vorstädten Amerikas Abgründe versteckt sind, dramaturgisches Potential zu holen. Darüberhinaus entfaltet der Film eine nahezu perfekte Anatomie, was an amerikanischem Betroffenheitskino so richtig scheiße ist: Authentizitätsanspruch, der auch noch mit einer ungelenken Rahmenhandlung sekundiert wird, poetisch-verkitschter Voice-over des bereits toten Opfers aus dem Off über Zeitlupenbilder, etc. Der Offenbarungseid wird hierbei in Form eines vor dem Finale eingestreuten 'alternativen Endes' geleistet, das völlig aus der Inszenierung herausfällt, und wohl nur einmontiert wurde, um besonders clever zu wirken und/oder die zur Kinoauswertung erforderliche 90-Minuten-Marke zu überschreiten.

Bearbeitet von Der Mann mit dem Plan, 16. September 2008, 17:26.

[Der Außenseiter]

CRANK ---> Film als Videospiel, ganz offen und direkt. Ein wildes Sammelsurium des letzten Filmjahrhunderts, aufpoliert mit modernsten, technischen Spielereien und inhaltlich auf ein Niveau irgendwo hinter die Steinzeit zurückfallend. Tatsächlich ist es interessanter über den Film zu sprechen als ihn zu sehen.

[philosophus]

UNTRACEABLE - Leidlich spannend, aber völlig belanglos. Die latente Technophobie und (platte) Medienkritik macht den Film sogar etwas unsympathisch.

[Hick]

moodswing sagte am 16.09.2008, 17:23:

Dekalog, #1
Paradebeispiel für ein übles Moralkino, dass simpel gestrickt die hervorgerufenen Affekte perfekt herauszukitzeln weiß. Tut so naiv, ist dabei aber voller Hintergedanken. Sieht zuweilen aus wie eine schlechte Kopie eines Tarkowskij.

Wenn Howie das liest, bekommst du "die Frage" um die Ohren gehauen!

[Puni]

Ich kann verstehen, warum mood das so sieht, auch wenn es mich natürlich traurig stimmt ...

[The Critic]

Habe keinen Kommentarthread zu Eden Lake gefunden. Gab es nicht einen Podcast hier?

Der Film geriert sich anfangs als Märchen von den bösen Kobolden, die im Fliflafluffi-Walde hausen, um dann einem "realistischeren", sprich medial kompatiblen Bild von der verrohten Jugend Platz zu machen. So weit, so Fifties. Die Agenda des Filmes offenbart sich erst spät - es geht gar nicht um die Jugendlichen, sondern um die Angst des Mittelstandes vor der Unterschicht. So erklärt sich auch die zwischenzeitlich befremdliche Mitleidlosigkeit, mit der selbst die Abtrünnigen vom Drehbuch entsorgt werden.
(BTW: War das ein Drehbuch-/Schnittfehler, daß ein Zeuge übrig geblieben ist?)

[Funk_Dogg]

The Critic sagte am 17.09.2008, 10:14:

Habe keinen Kommentarthread zu Eden Lake gefunden. Gab es nicht einen Podcast hier?

Der Podcast findet sich hier.

[The Critic]

Komisch, ich finde die Dinger bei f.lm immer nicht.

Dann transferiere ich das mal dorthin.

[Hick]

2010 - Was für ein trauriger Film, der wie ein kleines Kind nach dem viel zu hoch stehenden Bonbon-Glas springt, es jedoch nie erreicht. Interessant ist der Blick auf den Computer: Der wird von Beginn an als neurotisches Wesen dargestellt, das mit Glace-Handschuhen anzufassen ist. Der Techniker wird folgerichtig auf "computer neuro surgeon" und später sogar "psychiatrist" genannt. Am Ende gibt es sogar eine richtige kleine Krisenintervention wie bei einem Krankenhauspatienten mit letaler Prognose.

[bekay]

Der Mann mit dem Plan sagte am 16.09.2008, 18:26:

AN AMERICAN CRIME - Abscheuliches Affektkino, das kläglich versucht aus dem Allgemeinplatz, dass hinter den polierten 40er-Jahre-Vorstädten Amerikas Abgründe versteckt sind, dramaturgisches Potential zu holen. Darüberhinaus entfaltet der Film eine nahezu perfekte Anatomie, was an amerikanischem Betroffenheitskino so richtig scheiße ist: Authentizitätsanspruch, der auch noch mit einer ungelenken Rahmenhandlung sekundiert wird, poetisch-verkitschter Voice-over des bereits toten Opfers aus dem Off über Zeitlupenbilder, etc. Der Offenbarungseid wird hierbei in Form eines vor dem Finale eingestreuten 'alternativen Endes' geleistet, das völlig aus der Inszenierung herausfällt, und wohl nur einmontiert wurde, um besonders clever zu wirken und/oder die zur Kinoauswertung erforderliche 90-Minuten-Marke zu überschreiten.

Du hast seit JUMPER keinen anderen Film mehr gesehen? Oder willst du einfach nur Hick herausfordern?