5647 Antworten in diesem Thema

[Puni]

DAS WEIßE BAND - langsam aber sicher geht mir Haneke schon etwas auf die Nerven. Immer das Gleiche, Gewalt erzeugt Gegengewalt und am Ende dann der große Zeigefinger! Und dennoch, vom Film selbst geht eine gewisse Faszination aus, ich weiß jedoch (noch) nicht, woher diese kommt. Vielleicht war es das tolle schwarz-weiß, das ich sogar digital sehen durfte oder doch der Spannungsbogen. Eines weiß ich jedoch sicher, der Erzähler aus dem Off nervt gewaltig!

[Funk_Dogg]

The Critic sagte am 21.08.2009, 14:11:

Funk_Dogg sagte am 21.08.2009, 13:08:

Ich nenne dich nicht naiv. Aber es ist doch so.

[Funxton]

Das das gesprochene Wort mitsamt der Lingualdifferenzen eine zentrale Rolle im Film spielt, habe ich mittlerweile so oft gelesen, dass es mir schon zu den Ohren rauskommt. Was mich anbetrifft, so hatte ich so oder so nicht vor, mich dafür ins Kino zu bemühen und wäre es - Konjunktionskonstrukt - doch so gewesen und ich hätte nur die Gelegenheit zur Betrachtung der Synchronfassung bekommen, so würde ich wahrscheinlich zähneknirschend verzichtet haben. Ärgerlich, gewiss, aber in Buxtehude-Hintertupflingen mit Sicherheit noch immer im gewohnheitsmäßigen Sinne von 95 Prozent der 1000 Einwohner umfassenden Bevölkerung. Neu ist mir allerdings, dass der Film in der DF auch noch geschnitten sein soll....

[Puni]

Funxton sagte am 21.08.2009, 14:33:

Das das gesprochene Wort mitsamt der Lingualdifferenzen eine zentrale Rolle im Film spielt, habe ich mittlerweile so oft gelesen, dass es mir schon zu den Ohren rauskommt. Was mich anbetrifft, so hatte ich so oder so nicht vor, mich dafür ins Kino zu bemühen und wäre es - Konjunktionskonstrukt - doch so gewesen und ich hätte nur die Gelegenheit zur Betrachtung der Synchronfassung bekommen, so würde ich wahrscheinlich zähneknirschend verzichtet haben. Ärgerlich, gewiss, aber in Buxtehude-Hintertupflingen mit Sicherheit noch immer im gewohnheitsmäßigen Sinne von 95 Prozent der 1000 Einwohner umfassenden Bevölkerung. Neu ist mir allerdings, dass der Film in der DF auch noch geschnitten sein soll....

Wo hast Du das denn aufgeschnappt? Mir wäre nichts bekannt ...

[The Critic]

Funxton, in diesem Fall ist die Synchronisation für mich ein Äquivalent zu einem Schnitt am Film. Mehr steht da oben nicht.
Im übrigen bin ich froh, daß ich im Vorfeld nicht mehr zum Film gelesen hatte als ein "Anders als vermutet".

[bekay]

Jede Synchronisation ist ein Schnitt, Leute. Stellt euch nicht blöder an als ihr seid und lernt mit Critic'schen Metaphern umzugehen!

[Funxton]

The Critic sagte am 21.08.2009, 14:39:

Funxton, in diesem Fall ist die Synchronisation für mich ein Äquivalent zu einem Schnitt am Film. Mehr steht da oben nicht.

bekay sagte am 21.08.2009, 14:41:

Jede Synchronisation ist ein Schnitt, Leute. Stellt euch nicht blöder an als ihr seid und lernt mit Critic'schen Metaphern umzugehen!

Achso, ich Trottel

[Bastro]

THE ZOMBIE DIARIES -- schönes, britisches Englisch (mit Regionaldialekten!).

[Bastro]

Puni sagte am 21.08.2009, 14:12:

DAS WEIßE BAND - langsam aber sicher geht mir Haneke schon etwas auf die Nerven.

Welche fandest du denn gut?

Bearbeitet von Bastro, 21. August 2009, 14:06.

[Puni]

Bastro sagte am 21.08.2009, 15:06:

Puni sagte am 21.08.2009, 14:12:

DAS WEIßE BAND - langsam aber sicher geht mir Haneke schon etwas auf die Nerven.

Welche fandest du denn gut?

Die, die ich gesehen habe: FUNNY GAMES (U.S.) und CACHÉ. (wobei die ja auch so sind)

[Kingsley Zissou]

Der Haneke-Hype der letzten Jahre hat sich mir nie so recht erschlossen. CACHÉ zum Beispiel scheint mir einer der überschätztesten Filme überhaupt: Eine LOST HIGHWAY-Paraphrase in politisch vereindeutigt. So what? Studienratskino.

[bekay]

Vantage Point - Eine pfiffige Grundidee muss eben auch durchdacht sein. Hier ist leider kaum etwas durchdacht und kein Blickwinkel will auf den anderen passen.

[Zodiac]

Alles über meine Mutter (1999) - musste nach den Andeutungen von "The Critic" ja mal wieder sein! In meinen Augen immer noch der sehenswerte Almodóvar. Wird gelegentlich im Tagebuch dran glauben müssen.

[Hick]

THE DISAPPEARED - Als Spielfilm gesehen ein recht unentschieden wirkendes Konstrukt zwischen (zu schwacher) Sozialstudie und Horrorfilm; als Versuch, gesellschaftliche Probleme wie Jugendkriminalität, Kindesmissbrauch und die Atomisierung von Familien als Horror umzudeuten, sehr ansehbar. Trotzdem auch gut, um einfach mal ne halbe Stunde zu schlafen

MOON - Von der ersten bis zur letzten Minute toller Film. Stimmige Atmosphäre, kein zu großes Insistieren auf irgendwelche Pointen und wunderschön altbackene Ausstattung. Schön, dass er jetzt einen deutschen Verleiher bekommen hat.

DELIVER US FROM EVIL - Die für mich immer etwas verkrampfte Moralität in "DOGVILLE" ist hier nicht zu finden. Anstelle dessen taucht der typische Humor Bornedals selbst in Situationen auf, wo man ihn sonst unangemessen fände. Die Katastrope wird nicht als "schleichender Prozess", sondern korrekterweise als Konsequenz zahlreicher zufälliger Verhaltensweisen dargestellt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass noch ein stärkerer Film auf dem Festival laufen wird.

CASE 39 - Ja, ja, da böse Kind im Film. Das böse Mädchen im Film. Die bösen Eltern im Film. Eine Sozialarbeiterin, die sich so schnell in ihr Gegenteil verkehrt und zur toughen Einzelkämpferin wird: man muss schon einen Film wie "Antikörper" gedreht haben, um nachvollziehbare Entwicklungen so egal zu finden.

[philosophus]

Kingsley Zissou sagte am 21.08.2009, 23:54:

Studienratskino.

Wofür wir immer herhalten müssen ...

THE YOUNG AMERICANS - Stimmig.

[emme]

Kingsley Zissou sagte am 21.08.2009, 23:54:

Der Haneke-Hype der letzten Jahre hat sich mir nie so recht erschlossen. CACHÉ zum Beispiel scheint mir einer der überschätztesten Filme überhaupt: Eine LOST HIGHWAY-Paraphrase in politisch vereindeutigt. So what? Studienratskino.

Gegen Hanekes Filme habe ich nichts, fand CACHÉ sogar sehr anregend. Was mich aber noch immer sehr stört, ist diese seltsame und befremdliche Deutungshoheit, die Haneke in der wissenschaftlichen Behandlung eingeräumt wird. Da erscheinen Sammelbände, denen ein die Filme erläuterndes Interview mit dem Regisseur voran gestellt wird und an dem sich die folgenden Aufsätze dann irgendwie zu orientieren scheinen. Auch vergangenen Winter in einem Seminar begannen mir die Wortmeldungen einen Tacken zu häufig mit der Einleitung "Aber Haneke sagt doch, dass...". Habe ich in dieser Form während meines Studiums im Zusammenhang mit keinem anderen Autor oder Regisseur bisher erlebt.

[Funxton]

Kingsley Zissou sagte am 21.08.2009, 23:54:

Studienratskino.

edit: Ach, phil hat ja schon...

Was "Caché" anbelangt: Einziger Haneke-Film mit Stil. Der Rest ist Gosse.

[The Critic]

Funxton sagte am 22.08.2009, 09:49:

Kingsley Zissou sagte am 21.08.2009, 23:54:

Studienratskino.

edit: Ach, phil hat ja schon...

Was "Caché" anbelangt: Einziger Haneke-Film mit Stil. Der Rest ist Gosse.

Natürlich ist Die Klavierspielerin noch in seinem Werk beachtenswert.

[Funxton]

Gut, den habe ich noch nicht gesehen. Mein Urteil war also etwas salopp

[The Critic]

Hick sagte am 22.08.2009, 07:15:

MOON - Von der ersten bis zur letzten Minute toller Film. Stimmige Atmosphäre, kein zu großes Insistieren auf irgendwelche Pointen und wunderschön altbackene Ausstattung. Schön, dass er jetzt einen deutschen Verleiher bekommen hat.

Genauso ist es. Mir gefiel vor allem sehr, wie Duncan Jones den Zuschauer durch die Geschichte leitet. Nie zuviel verraten, immer genügend Informationen, damit man die weitere Entwicklung erahnen konnte. Das war fantastisch ausbalanciert, ein Zeichen für einen exzellenten Erzähler.

[The Critic]

Funxton sagte am 22.08.2009, 10:44:

Gut, den habe ich noch nicht gesehen. Mein Urteil war also etwas salopp

So wie ich hörte, soll man dem weißen Band auch ruhig eine Chance geben. Scheint, daß Haneke im Alter besser wird.

[Funxton]

The Critic sagte am 22.08.2009, 11:57:

Scheint, daß Haneke im Alter besser wird.

Dem widerspräche wohl "Funny Games U.S.". Von dieser ekelerregenden Rotzschleuder auch noch ein Hollywood-Remake zu fertigen, besonders unter den geg. Deklarationen ("das amerikanische Publikum braucht das" etc. pp.), danach habe ich mir erstmal insgeheim geschworen, vom Haneke künftig par tout die Pfoten zu lassen.

[The Critic]

Funxton sagte am 22.08.2009, 11:09:

The Critic sagte am 22.08.2009, 11:57:

Scheint, daß Haneke im Alter besser wird.

Dem widerspräche wohl "Funny Games U.S.". Von dieser ekelerregenden Rotzschleuder auch noch ein Hollywood-Remake zu fertigen, besonders unter den geg. Deklarationen ("das amerikanische Publikum braucht das" etc. pp.), danach habe ich mir erstmal insgeheim geschworen, vom Haneke künftig par tout die Pfoten zu lassen.

Immerhin ist die Wahrscheinlichkeit bei neueren Werken zumindest gegeben, daß man sie gerne ansieht, was ich von den frühen Werken nicht behaupten kann. Und ich kann mich nur wiederholen - vertrauenswürdige Quellen haben den letzten Film als ansehnlich klassifiziert.

[Funxton]

Ich bin wiederholungsresistent

[Hick]

emme sagte am 22.08.2009, 08:58:

Kingsley Zissou sagte am 21.08.2009, 23:54:

Der Haneke-Hype der letzten Jahre hat sich mir nie so recht erschlossen. CACHÉ zum Beispiel scheint mir einer der überschätztesten Filme überhaupt: Eine LOST HIGHWAY-Paraphrase in politisch vereindeutigt. So what? Studienratskino.

Gegen Hanekes Filme habe ich nichts, fand CACHÉ sogar sehr anregend. Was mich aber noch immer sehr stört, ist diese seltsame und befremdliche Deutungshoheit, die Haneke in der wissenschaftlichen Behandlung eingeräumt wird. Da erscheinen Sammelbände, denen ein die Filme erläuterndes Interview mit dem Regisseur voran gestellt wird und an dem sich die folgenden Aufsätze dann irgendwie zu orientieren scheinen. Auch vergangenen Winter in einem Seminar begannen mir die Wortmeldungen einen Tacken zu häufig mit der Einleitung "Aber Haneke sagt doch, dass...". Habe ich in dieser Form während meines Studiums im Zusammenhang mit keinem anderen Autor oder Regisseur bisher erlebt.

!!!

Diesem Umstand habe ich in meiner Diss ein paar Seiten gewidmet.

[philosophus]

THE FIFTH ELEMENT - eigentlich konnte ich den Film von Besson nie leiden; ein dreistes Star-Wars-Ripoff mit fürchterlichem set design. So mein damaliges Urteil. Jetzt habe ich ihn nach langer Zeit mal wieder gesehen und revidiere mein Urteil, weil der Film doch viel unverhohlener als ich es in Erinnerung hatte, als Parodie angelegt ist. Und mit dieser Parodie kann man durchaus Spaß haben.

[The Critic]

Domino

Kam mir vor, als ob Tony Scott versucht hätte, Snatch auf Natural Born Killers Niveau zu heben, dabei aber einen Hexenschuss erlitten hat. Wer nur mal kurz reinzappt, könnte meinen, bei MTV gelandet zu sein.

Red Road

Interessante Rear Window Alternative, modernisiert und auf den Kopf gestellt. Aus mir unbekannten Gründen dann doch nicht der emotionale Eindruck, den er eigentlich hätte hinterlassen müssen. Vielleicht einfach zu lange das Mysterium kultiviert anstatt die Figurenbeziehung zu beleuchten. In der Beschreibung des Soziotops aber großartig.

[The Critic]

Elevated

Vincenzo Natalis Erstling. Toll, wie er innerhalb kürzester Zeit ein paranoides Gefühl im Fahrstuhl erzeugen kann. Leider weiß er am Ende nicht so recht wohin mit seinen Figuren. Aber man merkt schon, wo es mal mit Cube hingehen wird.

Destino

Untypischer Disney, typischer Dali. Schade, daß man den noch bei Disney Inc. im Tresor hält.

Teenage Babylon

Großartig! Den hätte ich gerne auf DVD. War mir lange Zeit aufgrund der Präsentation sicher, daß es eine Mockumentary sein müsse. Am Ende siegten die Bilder über mein filmisches Verständnis. So soll es sein. Feiner Soundtrack, btw.

[Bob]

hab' gestern nacht was zum einschlafen gesucht...

Pirates of the Caribbean: At World's End

alleine die (nicht vorhandene) verknüpfung der einzelnen sequenzen hat mich mit sovielen fragezeichen torpediert, dass ich nach 30 minuten nicht müder, sondern aufgebrachter war. also ausgeschaltet, konnte aber schon nix mit den ersten beiden anfangen. schade, hätte gerne noch Keith Richards gesehen...

The Mummy: Tomb of the Dragon Emperor

hier muss ich sagen, dass mir einzelne sequenzen gefallen und mich positiverweise an den ersten teil erinnert haben (der für mich den viel besseren Indy 4 darstellt). insgesamt halt dann doch zu schmalspur-kram, zudem überhastet vorangebracht, Rachel Weisz wird enorm vermisst, ABER...ich bin endlich eingeschlafen. so 20 minuten vor'm ende. abgehakt, muss ich nicht mehr gucken.

"The Critic" sagte:

Elevated

Vincenzo Natalis Erstling. Toll, wie er innerhalb kürzester Zeit ein paranoides Gefühl im Fahrstuhl erzeugen kann. Leider weiß er am Ende nicht so recht wohin mit seinen Figuren. Aber man merkt schon, wo es mal mit Cube hingehen wird.

interessant, den muss ich mir auch mal geben. mag dem Natali seine filme, Splice ist heiß ersehnt.

[Zodiac]

Nine Lives (2005)

Neun Frauen
Neun Leben
27 Neurosen
81 Jahreslöhne für Psychiater
244 Gründe, mich über meine verhältnismässige Normalität zu freuen
Die Gähner wurden nicht gezählt!