PINK - nach der müdigkeits-gelähmten, aber nachwirkenden Sichtung auf der Berlinale jetzt den Kinostart zur Zweitsichtung genutzt und jede Sekunde genossen. In seiner Banales mit Erhabenen durchmischenden Beiläufigkeit schlichtweg wundervoll. Neben JERICHOW und vor ALLE ANDEREN meines Erachtens der beste deutsche Film des Jahres. Und Immo hat recht: dass Thomes Film am Startwochenende gerade mal rund ein Hundertstel der Zuschauerzahlen des neuen Tarantinos (noch nicht gesehen, sicher toll, trotzdem...) hatte, ist schon traurig, wenngleich die letzten Thome-Filme meines Wissens noch schlechter und mit noch weniger Kopien liefen. Stellt sich aber auch die Frage, wieso gerade der in Deutschland traditionell besucherschwache August so überladen mit interessanten kleinen und größeren Kinostarts war.
PUBLIC ENEMIES - revidiere nach (diesmal vorlagengetreu digital projizierter) Zweitsichtung meinen Ersteindruck von Anfang Juli. Zwar kein zweiter MIAMI VICE, aber trotz seiner durchaus vorhandenen Probleme eine vor allem ästhetisch hochspannende Angelegenheit. Und statt dem unbeteiligtem Achselzucken und Befremden der Erstsichtung nun sogar stellenweise Gänsehaut (die Todesszenen
). Toller Film.
Funk_Dogg sagte am 31.08.2009, 11:22:
FINAL DESTINATION 4 3D: Je mehr die Reihe darauf verzichtet, Geschichten zu erzählen, umso besser wird sie.
Der beim FFF gezeigte Trailer machte mir auch unerwartet Lust darauf. Auch wenn das Trailer-Versprechen von exzessivem 3D-
in-your-Face-Effekten wohl so nicht ganz eingehalten wird - wobei ich gerade das durchaus sehr reizvoll fände: so sehr mir beispielsweise die subtile, viel stärker in die Bildtiefe als in den Bildvordergrund gehende 3D-Räumlichkeit eines CORALINE gefällt, so sehr würde ich auch gerne mal das Gegenextrem eines 3D-Films sehen, der nicht, wie in vielen Standardproduktionen üblich, lediglich gelegentlich mal zur Gimmick-Rechtfertigung Dinge in den Publikumsraum fliegen lässt, sondern tatsächlich mit ungezügelter Grobschlächtigkeit ein Dauerbombardement auf den Bildvordergrund startet. Traut sich dann aber wohl doch keiner, würde wohl zudem auch die Produktionskosten in die Höhe treiben.
The Critic sagte am 30.08.2009, 03:12:
Vampire Girl vs. Frankenstein Girl
This was fun. Sprudelt nur so über vor irrwitzigen Ideen, deren Umsetzung teilweise an den Budgetbeschränkungen krankt. Sollte man im Doppelpack mit
Twilight zeigen, um die Drögheit dieses Filmes auszubalancieren. Außerdem lernen die Teenager was über die Liebe, die gar nicht so blutleer ist, wie sich das religiöse Eiferer vorstellen.
Schade, dass der nicht beim Fantasy Filmfest lief, hätte den dort sehr gerne gesehen
Leider musste man dort aber auf Extreme weitgehend verzichten, sowohl Irrwitzig-Groteskes (wobei ich eher den weirden, sicken Stoff meine, nicht die "schwarzhumorigen Komödien") als auch ernsthaft Verstörendes habe ich dieses Jahr eher vergeblich gesucht.
The Critic sagte am 03.09.2009, 01:49:
Funk_Dogg sagte am 03.09.2009, 00:05:
HOUSE OF THE DEVIL: Der beste No-Bullshit-Horrorfilm seit, ja, wie lang denn eigentlich? Nicht der beste Film des Festivals, aber der, der mich am meisten gefreut hat.
Ohne Scheiß - für mich der beste Film des Fright Fests. Deshalb noch einmal
für selbigen, denn ich hatte den Film schon abgeschrieben nach den Kommentaren auf F3A. Wirklich die beste cinematische Explosion seit langem. (Und Ti Wests Q&A hatte dieselbe Energie wie sein filmischer Ausbruch. Wacka, der Mann ist ebenfalls wie Tarantino schwer besessen von seiner Arbeit.)
Noch negativer als die f3a-Kommentare fielen nach meiner Beobachtung die direkten Reaktionen im Saal aus. In meiner Vorstellung (Nürnberg) war am Ende des Films der allgemeine Unmut förmlich in der Luft spürbar, verächtliches Auflachen und lautes Beklagen über das verschwendete Eintrittsgeld inklusive. Meine Begleiter waren auch alles andere als angetan. Was ich, auch ohne nun eure Begeisterung in diesem Maße zu teilen, in dieser Ausprägung nicht verstehen kann. Lag aber vielleicht auch an der grottigen Digitalvorführung mit ruckelndem Bild (nur gut, dass der Film kaum schnelle Schwenks hat...) und hallendem Ton. War das in den anderen Städten bzw. beim FrightFest auch so? Wobei ich es dem Film so oder so ankreide, dass er offenbar nur als HD-Master angeboten wird, obwohl seine eigentlich schöne 16mm-Fotografie einen würdigen 16-zu-35mm-Filmtransfer verdient hätte. Warum man das nicht gemacht hat, ist mir absolut unverständlich, gerade wenn man schon extra auf 16mm dreht. Da wäre etwas mehr Konsequenz schon sehr wünschenswert gewesen. Andererseits ist wiederum auch das Finale des Films schon recht weit von den Vorbildern entfernt, funktioniert aber ironischerweise viel besser als der Mittelteil. Stimme aber nichtsdestotrotz sofort zu, dass mir ganz allgemein das unironische Bekenntnis des Films zu seinen Vorbildern auch ausgesprochen sympathisch war. Ein bisschen enttäuscht war nach dem ziemlich grandiosen Trailer aber dann letztlich doch, vielleicht gewinnt der Film aber in einem zweiten Durchgang unter besseren Sichtungsvoraussetzungen.
Bearbeitet von Travis, 03. September 2009, 03:15.