Hanami - Kirschblüten von Doris Dörrie (Deutschland/Japan 2008)
"Hanami" erzählt die Geschichte eines älteren Ehepaares, Trudi und Rudi. Sie leben beide ihr tägliches Leben, alles ist kalkuliert, jeder Tag ist gleich und es gibt für Beide keinen großen Überraschungen mehr. Sie haben 3 Kinder die allesamt erwachsen sind und schon lange ihr eigenes Leben führen.
Eines Tages bekommt Trudi die Diagnose das ihr Mann nur noch wenige Monate zu leben hat, sie ist zwar schockiert aber entscheidet sich dafür die Sache erst mal für sich zu behalten. Sie entscheidet sich mit ihm zu reisen und die Kinder zu besuchen usw. .
Plötzlich ist es aber Trudi die ganz unerwartet stirbt und somit ist Rudi jetzt auch sich allein gestellt, die Kinder sehen ihn eigentlich nur noch als Belästigung. Jedenfalls war es immer der Traum von Trudi nach Japan zu gehen, Butoh-Tänzerin zu werden und den Fuji zu sehen. Da einer ihrer Söhne in Japan lebt entscheidet sich Rudi diese Reise für sie anzutreten. In Japan trifft er dann auf eine junge, etwas mysteriöse Butoh-Tänzerin....
Was mochte ich am meisten? Um ganz ehrlich zu sein hat mir am besten das japanische Setting und die Farben gefallen
. Das ist so ne Sache mit "Hanami", hätte der Film jetzt in Deutschland gespielt wäre er für mich wohl noch ein wenig schwächer ausgefallen, denn Japan bringt zumindest etwas Abwechslung und Exotik rein. Auf der anderen Seite aber ist die erste Hälfte in Deutschland rein inhaltlich besser und auch ergreifender als der Rest in Japan. Was mir auch gefallen hat ist das "Hanami" natürlich ein sehr ruhiger Film ist, große und knallige Szenen wird man also nicht finden und die Stimmung ist durchgehend leise.
In meinen Augen ist das Problem hier das der Film sein Herz unter zu viel Kunst versteckt. Im Grunde ist diese Geschichte ja sehr ergreifend und emotional aber für mich fühlt sich vor allem die Japan-Hälfte zu künstlich an. Es gibt insgesamt schon einige Szenen die mich berührt haben, z.B. der Moment wenn Rudi merkt wie wichtig Trudi für ihn war und er bereut nicht netter zu ihr gewesen zu sein usw. . Ein weiteres Beispiel ist die Beziehung zu ihren Kindern, die schon irgendwo Fremde geworden sind und sich scheinbar nicht mehr groß für ihre Eltern interessieren und sie eigentlich als Last empfinden. Diese Szenen haben es geschafft mich emotional anzusprechen und auch später gibt es zumindest vereinzelt Moment die berühren. Ja, um es aber nochmal zu sagen, ist mir alles etwas zu künstlich. Ich meine, es ist schon logisch und auch aus einem emotionalen Blickwinkel nachzuvollziehen was Rudi macht und warum alles so passiert wie es eben passiert, aber es spricht mich nicht an. Es wirkt mir zu aufgesetzt, leider. Das wird aber wohl jeder wieder etwas anders sehen aber ich denke Mal man kann meine Meinung, nach einer Sichtung der Films, durchaus nachvollziehen.
Einen weitern Punkt den ich erwähnen muss sind die Szenen die zeigen sollen wie seltsam Japan auf einige Westler wirken muss. Wir sehen seltsame Sex-Clubs und die berühmten Massagen mit nackten Frauen und so Zeugs halt. Naja, ich meine mittlerweile wissen wir das die Japaner bekloppt sind
und ich finde diese Dinge bringen den Film nicht unbedingt weiter und passen für mich auch nicht so recht.
Ich würde dennoch sagen das "Hanami" ein Film es der es wert ist gesehen zu werden, es gibt ja auch sehr viel positive Meinungen. Für Japan-Fans auch sicherlich was aber mich hat das hier nicht so recht überzeugt.
Bearbeitet von Sabotage, 23. März 2009, 09:09.