No Country For Old Men von Joel&Ethan Coen (USA 2007)
War gestern schon etwas müde, vielleicht nicht gerade die optimale Voraussetzung für gerade diesen Film. Andererseits war ich nicht so müde das mir die Augen zugefallen sind oder das ich etwas nicht mitbekommen hätte, bei solchen Müdigkeitsstufen schau ich mir dann nämlich lieber einen Jackie-Chan Film an . Was ich damit sagen will ist das einige Dinge die der Film für mich nicht rüberbringen konnte wohl nicht an der Müdigkeit gelegen hat.
Die Coen-Brüder verpacken ihre Geschichte mal wieder sehr eigenwillig und umgehen typische Konventionen die Thriller normalerweise haben. Naja, ein reinrassiger Thriller ist "No Country For Old Men" sowieso nicht, Coen-Zeug halt . Ich finds übrigens toll das ein solcher Film bei den Oscars so abgeräumt hat, nicht das das irgendwas über die Qualität aussagen würde aber ich halte "No Country For Old Men" nicht unbedingt für den typischen Oscar-Film. Ich verbinde mit dem Oscar meistens mehr oder weniger gute Mainstream-Filme und dieser Film gehört für mich nicht gerade in diesen Bereich. Ob er das jetzt verdient hat, darüber kann man streiten (mir fehlt zur endgültigen Beurteilung auch noch eine Sichtung von "There Will Be Blood" ) aber sympathisch ist diese Entscheidung auf jeden Fall.
Ja, wie gesagt "No Country For Old Men" ist mal wieder sehr eigenwillig und gerade deshalb spannend und interessant. Schön gefilmt ist er auch, schön aber gleichzeitig auch roh und vor allem sehr stimmig, das hat mir auch sehr gut gefallen. Dazu gesellen sich einige geniale Szenen z.B. wenn Llewelyn von den Mexikanern verfolgt wird oder fast alle Szenen mit denen unser Psycho-Killer irgendwas zu tun hat. Sowieso, an interessanten Aspekten mangelt es ganz sicher nicht. Zu den Darstellern muss man auch nicht mehr viel sagen, hier hat mir neben Javier Bardem vor allem Tommy Lee Jones sehr gefallen, soweit also alles in Ordnung und erstklassig.
Ich muss aber sagen das ich den Film jetzt rein vom Geschehen her nicht besonders spannend fand, ich weis nicht woran es lag aber es hat nicht richtig funktioniert (dazu muss ich aber dann wieder sagen, das ich einen Film vom Geschehen her nicht zwanghaft spannend finden muss um ihn gut zu finden) Zudem ist mir das Ganze etwas lose, ich will nicht sagen ziellos aber vielleicht nicht zwanghaft genug bzw. für meinen Geschmack etwas zu schwach ausformuliert. So sind die Charaktere zwar allesamt nicht uninteressant aber sie sind auch nicht so das sie mich besonders mitreißen konnten, das ist vielleicht auch gar nicht ihr Zweck, so richtig bin ich mir da noch nicht einig. Dazu gesellen sich übrigens auch die Dialoge, ich find kein richtiges Wort dafür aber ich nenn sie einfach mal "stilisiert" man..keine Ahnung wie ich das erklären soll.
Allgemein kann man wohl sagen das ich mit dem Film noch nicht so ganz warm geworden bin und ich weis auch nicht ob ich das jemals werde. Je mehr ich aber darüber nachdenke umso interessanter erscheint er mir und es gibt sicher noch was zu entdecken. Die nächste Sichtung wird meine Meinung dann wohl deutlicher werden lassen.
Bearbeitet von Sabotage, 25. März 2009, 11:49.