Meine geliebten 80er
#991
Geschrieben 22. April 2007, 14:28
Ein recht netter Mix aus Drama- und Mysterythriller-Elementen, die gepaart mit den überzeugenden Schauspielerleistungen ziemlich gut bei Laune halten können. Die Story ist etwas ungewöhnlich und lädt am Ende ein, sich selbst noch ein wenig Gedanken über das Gesehene zu machen. Letztlich zwar nichts Besonderes, aber meiner Meinung nach ein überraschend gut inszenierter Thriller, der mit seinem verstörten Hauptcharakter einen packenden und kleinen Trip durch die Zeit gewährt.
#992
Geschrieben 23. April 2007, 15:47
Boy | Japan 2007 | Yûji Dan
Ein Film, dem man es anmerkt, dass es ein Debütantenwerk ist. Hölzerne Schnitte, die eine fast schon episodenhafte Story vermitteln und die damit die immer präsente dramatische Atmosphäre ins Stocken bringen. Finde ich sehr schade, dass doch so oft in einer ziemlich abrupten Art und Weise einige Szenen ihr Ende finden. Dazu dauert der Film mit seinen 180 Minuten recht lang. Der Rohschnitt enthielt sogar eine Stunde mehr, wie es der Regisseur erklärt hat. Allerdings, so hat er weiter gesagt, wollte er unbedingt so viel wie möglich in seine Geschichte reinpacken, da er nach vielen Jahren des Wartens nun endlich seine Möglichkeit gefunden hat sein Werk zu verwirklichen. Die 60 Drehtage, die auf 3 Jahre aufgeteilt stattfanden unterstreichen nur das kleine Budget der Produzenten. Dennoch war die Story eigentlich ziemlich überzeugend - der Charakter gerät in einen Strudel der Gewalt und das findet sein bitterböses Ende gegen Schluss - letzteren könnte ich inhaltlich als einzigen Aspekt bemängeln. Etwas unverständlich kommt es mir vor, wie da diese Rachegedanken noch weiter ausarten können.
Letztlich also eine sehr interessante Geschichte, die ein wenig an der des öfteren aufkommenden unvollkommenen Inszenierung krankt und ein wenig hätte gestrafft werden sollen.
#993
Geschrieben 26. April 2007, 19:09
Witzig, dass dieser Film ein Jahr vor George Lucas Beginn der Saga für den Oscar (Best Art Direction-Set Decoration + Best Cinematography) nominiert wurde. Qualitativ spielt Andersons Film einige Ligen unter STAR WARS, aber das macht LOGAN'S RUN auch irgendwie so sympathisch. Zwar enthält der Film hier und da mal ein wenig Leerlauf und gegen Ende wird es fast schon zu schnell, so kann er letztlich aber mit einer recht guten Story punkten. Schauspielerisch gibt der Film auch nicht viel Besonderes her - aber ein guter Sci-Fi-Film, der ein paar Schwächen aufweist, ist er allemal. Genrefreunden (zu denen ich mich nur bedingt zähle) sei er wärmstens empfohlen.
#994
Geschrieben 27. April 2007, 19:04
Ähnelt SHIVERS, kann aber nur bedingt dessen beklemmende Atmosphäre erreichen. Wieder geht es hier um eine "Seuche", die sich rasant ausbreitet. Ein wenig schwarzer Humor darf nicht fehlen (Weihnachtsmann), der das unberuhigende Flair etwas lockert. Schauspielerisch nicht wirklich überzeugend (die Hauptdarstellerin in ihrer ersten echten Filmrolle nach etlichen Pornofilmen) und auch vom Schnitt her des öfteren hölzern wirkend. Im Endeffekt finde ich seinen ersten langen Film etwas besser als diesen hier. Hat mir von der Story einfach mehr gefallen.
#995
Geschrieben 28. April 2007, 12:43
Auch wenn nicht viel passiert so plätschert die Geschichte vor sich hin - aber im positiven Sinne. Mit Henri Attal und Dominique Zardi (haben ja doch in einigen Filmen mitgespielt) in den Nebenrollen sind außerdem zwei aus der Fantomas-Trilogie mit dabei. Solche Wiedersehen erfreuen mich immer wieder. Sowas macht den Film insgesamt auch gleich um einiges sympathischer, wobei die Hauptdarstellerin allein schon ein wahrer Augenschmaus ist und optisch die Szenerie zusätzlich aufpeppt. Wer ruhige Filme und die 60er St. Tropez Atmosphäre mag, macht bei diesem Film sicherlich nicht viel verkehrt.
#996
Geschrieben 29. April 2007, 13:57
Hat überraschenderweise doch für etwas Spaß gesorgt. Die Darsteller sind durch die Bank überzeugend, wobei alle eigentlich die ganze Zeit über ziemlich unterfordert sind. Die Story ist natürlich vollkommen für die Katz, bietet aber wie so oft an einigen Stellen genügend Platz für einige Gags. Erwarten sollte man hier allerdings auch keine großen Brüller, die Lacher halten sich in Grenzen - die ganz großen Komödien werden heutzutage einfach nicht mehr geschaffen. Qualitativ sind die Unterschiede zu zwei meiner liebsten Roadmovies aus den 80ern (MIDNIGHT RUN und PLANES...) schon gewaltig. Sei's drum - war ja letztlich recht nett.
#997
Geschrieben 30. April 2007, 13:18
Ein sehr netter und sympathischer Film, der in einem kleinen irischen Dorf spielt. Die beiden Hauptdarsteller agieren in ihren Rolle auf eine liebevolle Art und Weise, die den Film zusätzlich freundlicher gestaltet. Im Gegensatz dazu fehlt aber auch nicht der schwarze Humor, der des öfteren präsent ist. Die Story wird geradlinig erzählt, so enthält WALKING NED kaum Leerlauf. Dennoch werden einige Klischees bedient, die nicht hätten sein müssen. War aber unter dem Strich eine ganz nette Angelegenheit.
#998
Geschrieben 02. Mai 2007, 16:38
Wooohooo, ich bin hin und weg. Gehört definitv zu den besten Komödien, die die letzten Jahre veröffentlicht wurden. Vom Namen her habe ich den Film schon öfter gehört, doch habe vom Titel eine Napoleon-Parodie abgeleitet. Hat mich deswegen auch nicht sonderlich interessiert....
Die Charaktere sind schon von Beginn an extrem sympathisch, was aber auch an der Darstellung der Schauspieler liegt - grandios. So viele schräge Szenen ergeben sich aus dem Nichts, daher kommt es des öfteren zu unerwarteten, einfach nur ultrakomischen Dingen. Ich möchte hier auch ehrlich gesagt nicht viel verraten, sollte sich jeder selber zu Gemüte führen. Was natürlich noch ein großer Pluspunkt für mich persönlich ist - die 80er Atmosphäre. Auch wenn der Film in der Gegenwart spielt, so habe ich mich doch an einige Filme aus dieser Dekade zurückerinnert. Der Soundtrack spielt dabei auch keine unbedeutende Rolle mit Hits von Alphaville oder Cindy Lauper. Die Harmonie passt einfach - alles ist aufeinander abgestimmt - herrlich, wie man mich noch so toll überraschen kann. Dieser Film ist aber leider auch eines von wenigen Beispielen, von denen ich mir wünsche, dass sie länger dauern sollten. Man kann halt nicht alles haben. Aber ich kann NAPOLEON DYNAMITE bedenkenlos empfehlen.
#999
Geschrieben 03. Mai 2007, 19:33
Und ein weiterer zufriedenstellender Film von Sabu. Nach den vielen negativen Äußerungen zu diesem Werk, bin ich auch ohne große Erwartungen herangegangen und wurde mal wieder positiv überrascht. Der Film enthält zwar eine kurze Phase, die mich etwas an die schlechten Szenen aus DRIVE erinnert hat, doch die vergeht wieder relativ zügig. Wieder herrscht diese ruhige und unglückliche Atmosphäre - die zieht sich, wie auch bei den anderen Filmen, konstant durch den Film und ist dabei immer geradlinig. Es passiert vielleicht nicht sonderlich viel, aber dennoch wird es nie zwangsläufig langweilig. Bemerkenswert.
Habe auch danach umgehend den nächsten bestellt - hoffe DEAD RUN ist ein weiterer überzeugender Film von Sabu.
#1000
Geschrieben 03. Mai 2007, 19:44
Endlich auch mal wieder gesehen. Herrlich, wie toll ein Abenteuerfilm aussehen kann - ein Paradebeispiel hierfür (wobei Teil 3 noch ein wenig besser ist). Das klassische Unterhaltungskino, das nicht viele andere Filme erreicht haben. Eine Kultfigur ist entstanden, wie in so vielen anderen Filmen aus den 80ern. Indy, Rambo, Terminator, etc. Wen gibt es heute? Nicht wirklich vergleichbare. Sehr, sehr charmant inszeniert mit einem super aufgelegten Ford, toller Musikuntermalung von John Williams, die des öfteren ein Ohrwurm auslöste und letztlich natürlich die legendäre Peitsche, die keiner so gekonnt einsetzen konnte wie der tolle Indy.
#1001
Geschrieben 04. Mai 2007, 13:26
Der deutliche Tiefpunkt der Trilogie. Platte und alberne Witze, nervende Nebendarsteller (Frau + Junge), sowie einer auch ziemlich nüchternen erscheinenden Umgebung (die Hängebrücke am Ende ist aber toll). Vor allem die Spannung, die die anderen beide Teile innehaben, fehlt hier völlig. Der große Mittelteil ist belanglos und öde. Zwar gibt es sicherlich ein paar recht nette und auch noch einigermaßen unterhaltende Szenen, aber im Vergleich zu Teil 1 und 3 stinkt die goldene Mitte der Indy-Trilogie doch gewaltig ab.
#1002
Geschrieben 17. Mai 2007, 11:55
Im Prinzip vergleichbar mit Teil 1, jedoch mit dem dicken Pluspunkt, dass an der Seite Fords Connery mitspielt, der mit seinem Charme der ganzen Sache bedeutend mehr Spritzigkeit verleiht. Die Actionszenen sind geringfügig besser, das Ende zieht sich allerdings etwas. Dennoch der beste Teil der Trilogie.
House by the Cemetary | Italien 1981 | Lucio Fulci
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll den Film zu kritisieren. Bei den unterirdischen Schauspielleistungen, der langweiligen Story oder der schlechten Inszenierung, die das Geschehen nicht spannender gestaltet, sondern die Lust am Film vollkommen zerstört. Furchtbar.
Dead Run | Japan 2005 | Sabu
Ist ja doch schon ein ganz anderes Stück Film, wie ich sie sonst von Sabu kennengelernt habe. Jedenfalls hoffe ich, dass er nach diesem Film wieder Filme nach seinem alten "Schema" kreiert. DEAD RUN ist zwar keinesfalls schlecht, aber etwas Besonderes habe ich vergeblich gesucht. Verschenktes Potential ist das meiner Meinung nach - da sollte Sabu lieber in "sein" Genre mehr Kraft investieren.
#1003
Geschrieben 17. Mai 2007, 12:22
Wenn da Isabelle Adjani im knappen Kleid während des Hochsommers herumläuft ist das schon ein netter Anblick. Und auch sonst gibt es an ihren schauspielerischen Fähigkeiten nicht viel zu bemängeln. Die Story weist verschiedene Facetten auf - mal traurig, humorvoll, des öfteren spannend und daher auf jeden Fall fesselnd. Ein Sommermärchen.
La femme infidèle | Frankreich 1969 | Claude Chabrol
Ganz große Sache. Spannung pur, die vor allem durch die grandiose Inszenierung Chabrols zu verdanken ist. Die Atmosphäre ist greifbar nahe, spürbar und zieht einen sofort in ihren Bann. Bouqet und Audran spielen beide überzeugend, wobei sie vor allem durch ihre Mimiken überzeugen. Ist tatsächlich eine ganz eigene Sprache. In solchen Belangen hat es Chabrol einfach drauf diese Dinge authentisch zu präsentieren.
Story of Ricky | Hong Kong 1991 | Lam Ngai Kai
Klassiker des HK-Kinos. Super-Ricky lässt es im Gefängis gewaltig krachen, soll heißen: Er zerbricht Gitter, durchschlägt Bäuche und fängt Krieg mit dem Wachpersonal an. Herrlich überdreht und aufgrund der Mangavorlage auch recht fantasiehaft in Szene gesetzt kann der Film recht gut unterhalten und sorgt zudem für genügend Spaß von Freunde des Splatters.
#1004
Geschrieben 18. Mai 2007, 15:36
Ist doch etwas besser als der Vorgänger KOYAANISQATSI, da die Musik hier einfach immer schön klingt. Auch weil der westliche Zuschauer erstmal eher unbekanntes Terrain betritt und nicht wie im ersten Teil nur "seine" Welt betrachtet. Bin schon gespannt, was der neuste Teil zu zeigen hat, den ich mir in absehbarer Zeit ansehen werde. Wer jedenfalls Filme kennt, die ähnlich wie diese sind, sollte sie mir doch empfehlen, da ich dieses "Genre" einfach einzigartig finde.
Que la bête meure | Frankreich 1969 | Claude Chabrol
Ein Vater auf der Suche nach dem Mörder seines Sohnes, der ihn mit dem Auto ausversehen überfahren hat. Klingt spannend, ist spannend. Ein weiterer Krimi von Chabrol. Und wieder sind hier sehr interessante Personen vorzufinden, allen voran der Mörder mit seiner instabilen Familie, die ihm das Leben zur Hölle macht bzw. er ihnen eher. Zudem lädt das Ende auch noch zum Nachdenken an - wer war es denn nun? Tja, da macht es sogar Spaß selbst nochmal den Film in Gedanken durchlaufen zu lassen - von vielen Filmen kann man das ja nicht wirklich behaupten.
Blutiger Freitag | Deutschland 1972 | Rolf Olsen
Hat den Erwartungen standgehalten. Sehr sehr sympathischer Hauptcharakter, der mal schön die Sau rauslässt, dazu ein "Itaker", wie er doch einmal im Film genannt wird und mit seinem Akzent der ganzen Sache eine Menge an Charme einbringt und die Geschwister, die des öfteren am Erfolg des Bankraubes zweifeln. Das Blut spritzt, die Sprüche sind überzogen und wer ein Herz für Trash hat, der macht hier garantiert nichts falsch. Toll auch diese Interviews mit dem sensationsgeilen Publikum, die allesamt für die Todesstrafe sind. Na dann - Prost!
#1005
Geschrieben 20. Mai 2007, 12:04
Was mir an den Chabrol Filmen so gefällt ist diese Inszenierung, die fast schon einem Theaterstück nahekommt. Simple Dialoge, sowie Figuren mit Ecken und Kanten machen auch diesen Film lebendig. Wobei ich den SCHLACHTER (dt. Übersetzung) doch ein wenig schwächer ansehe als die bis jetzt gesehenen. Liegt sicherlich auch daran, dass Stéphane Audran mit ihren kurzen Haaren hier relativ fürchterlich aussieht, dann doch lieber die langen Haare, die sie gleich um Welten hübscher macht. Aber auch der Hauptdarsteller ist nicht so ganz meine Sache, auch wenn er sich bemüht; da bietet mir Michel Bouquet mehr Charisma. Dennoch mal wieder feine französische Kost.
#1006
Geschrieben 20. Mai 2007, 12:04
Junge und hübsche Frauen, die keine Verwandten/Bekannten haben, werden verführt und erstmal gezüchtigt. Danach werden sie an irgendwelche Ausländer (Scheiche etc.) verkauft. Der Großteil des Films besteht aus ersterem. Die Inszenierung lässt zu wünschen übrig und die vielen Softcoreszenen nerven irgendwann auch mal. Wirkliche Stimmung kommt nur bedingt auf. Man hat sicherlich nicht viel verpasst, wenn man den Film ungesehn lässt. Dann lieber doch zu den Alternativen aus den 70ern greifen.
#1007
Geschrieben 20. Mai 2007, 18:34
"Shocking! Positively shocking!"
Es ist tatsächlich schon 2,5 Jahre her, als ich den das letzte Mal bei meinem Bondmarathon gesehen habe. Aber qualitativ hat sich wenig verändert. Immer noch ist GOLDFINGER mit einem der besten Bösewichte ausgestattet, bietet den legendären Song von Shirley Bassey, liegt aber völlig auf dem Boden, was das Bondgirl angeht. Und schon wieder muss ich diese neuen DVDs loben - erstaunlich, wie klar das Bild ist. Da macht es einfach noch mehr Spaß die Filme anzusehen, die ich früher eh schon rauf- und runtergeschaut habe. Es sind ja gar nicht mehr so viele Bonds, dann habe ich bereits den zweiten (nicht-chronologischen) Durchlauf innerhalb des FTBs vollzogen. Und so wie ich mich kenne, dauert es sicherlich nicht allzu lange bis ein neuer anfängt.
#1008
Geschrieben 21. Mai 2007, 21:25
Mit seinem vorletzten Film glänzt Hitchcock ein weiteres Mal, die Rückkehr nach England spiegelt im Film Ruhe und Gelassenheit aus. Das weitet sich ebenso auf die Charaktere aus, die alle einen coolen Unterton haben. Der schwarze Humor ist zudem traditionell präsent, womit hauptsächlich das alltägliche Abendessen des bemitleidenswerten Inspektors in den Mittelpunkt gestellt werden kann. Doch auch die Szene im Lastwagen inmitten der unzähligen Kartoffeln, wo unser eigentlich recht sympathisch erscheinender Killer nichts Unwichtiges sucht. Einfach nur herrlich, fast schon wie eine Komödie und dabei doch in einigen Szenen so hart - der Kontrast ist Hitchcock auf jeden Fall wieder geglückt. Ach ja, immer wenn ich Barry Foster sehe - vor allem in diesem Film - dann muss ich umgehend an Michael Caine denken. Vielleicht gehts jemand anderem ja auch so.
#1009
Geschrieben 23. Mai 2007, 19:13
Audran kehrt wieder mit langen Haaren zurück und Michel Bouqet ist auch wieder mit von der Partie. Die Konstellation ist so ähnlich wie in LA FEMME INFIDÈLE, wo beide sich auch schon bestens ergänzen. Die Story enthält ebenso recht viele Parallelen, wobei sie doch zu unterscheiden sind (primär die Rolle der Frau). In beiden Filmen geht es um einen Mord und die Folgen, die danach für das Gewissen entstehen, und in dramatischen Gestiken ausgedrückt werden. Absolut zu empfehlen.
#1010
Geschrieben 24. Mai 2007, 20:13
Dieser japanische WIP-Film bietet neben den gewöhnlichen Zutaten (nackte Haut und rohe Gewalt) vor allem optisch so einige Szenen, die in Erinnerung bleiben. Das ist der Theater-ähnlichen Inszenierung dieser Abschnitte zu verdanken. Diese bilden daher einen netten Kontrast zur sonst gewöhnlichen Struktur von Itos Genrebeitrag. Dass Meiko Kaji auch noch ein ganz hartes Eisen ist, muss ich wohl nicht verraten. Mal sehen, was die Filmreihe sonst noch so auftischen kann. Ein guter Start ist es ja allemal.
#1011
Geschrieben 25. Mai 2007, 19:40
Und wieder, wie so oft bei Fortsetzungen, sind einige Dinge verstärkt worden. Da wäre vor allem die Brutalität zu nennen, die die weiblichen Flüchtlinge ausüben. Von den experementierfreudigen Bildern hat sich Ito keineswegs abgewandt und so sind hier wieder vermehrt surrealistische Szenen zu bewundern. Nackte Haut gibt es, wenn ich mich recht erinnere, aber eher weniger. Hier steht halt die Flucht im Mittelpunkt und so gibt es nur hier und dort mal Nackedeien zu betrachten. Liegt letztlich dann auf der ungefähr gleichen Welle wie der erste Teil.
#1012
Geschrieben 25. Mai 2007, 20:46
Dem oben gezeigten Poster muss ich erstmal meine Bewunderung aussprechen, denn das wirkt auf mich schonmal ziemlich furchteinflößend. Der Film darf das dann jedenfalls auch von sich behaupten. Von der Atmosphäre her stimmt es da, auch die Schauspieler, primär die "Schlitzer", sind beängstigend. Dennoch fehlt da noch das gewisse Etwas, das den Film zu etwas Besonderem macht, LES DIABOLIQUES kann das aufweisen, Franjus Werk nicht vollends. Aber unterm Strich ohne Bedenken zu empfehlen.
#1013
Geschrieben 26. Mai 2007, 15:20
"What's wrong with these people?"
Dieses Zitat bringt die gesamte Thematik auf den Punkt und bei dem ganzen Rassenhass, der in der Geschichte herrschte und dies noch tut, stell ich mir diese Frage seit eh und je. MISSISSIPPI BURNING behandelt ein schwieriges Thema der amerikanischen Vergangenheit, verpackt dies in eine spannende Angelegenheit, die mit der Thrilleratmosphäre gespickt bestens funktioniert. Dazu dann noch die beiden FBI-Agenten, die unterschiedlicher nicht sein könnten und ihre Personen glaubhaft darstellen. Immer wieder gern gesehen, auch wenn es keine leichte Kost ist.
#1014
Geschrieben 28. Mai 2007, 16:49
Da ist mir doch gleich zu Beginn einer der Hauptpersonen ins Auge gesprungen - Claude Piéplu. Für jemanden wie mich, der LES AVENTURES DE RABBI JACOB zum Lieblingsfilm hat, ist das natürlich ein Gesicht, das sich in mein Gedächtnis für das ganze Leben eingeprägt hat. In Chabrols Film spielt er einen ähnlich steifen Kerl, der stets auf Ordnung achtet. Das wird ihm in diesem Film dann zum Verhängnis, denn eine reale Beziehung zu seiner Frau ist da gar nicht vorhanden. Und wie bei vielen anderen Chabrols gibt es wieder ein Affäre, wobei der männliche Teil auch noch Bürgermeister der Stadt ist - daraus folgen dann die stets geheimen Treffen im Wald und wo man es sich sonst noch so vorstellt. So ist die Inszenierung der Story auf sehr solidem (bzw. bekannten) Boden und schauspielerisch ist da auch wieder alles top in Form. Die unheimliche Ausstrahlung der Tochter sollte auch beachtet werden - die unterstützt die ohnehin schon bedrückende Stimmung im Film.
#1015
Geschrieben 28. Mai 2007, 17:02
Nach dem eher schlechten vierten Teil geht es wieder etwas bergauf. Auch ist Teil 5 sicherlich blöd, aber immer noch spaßiger als der Vorgänger. Dazu ist mit der Miami-Location endlich mal etwas Abwechslung da. Und die tollen Verbrecher sind so sympathisch - der Anführer hat mich mit seiner Art an Tony Roma aus BUD DER GANOVENSCHRECK erinnert. Den nächsten, Teil 6, habe ich das letzte Mal vor einigen Jahren auf RTL II gesehen, der in einer bestimmten Zeit jeden Monat ein paar Mal auf dem Sender lief. Mal schauen, was der noch so bringt.
#1016
Geschrieben 29. Mai 2007, 15:30
Nach etwas Abstand zu ARMOUR OF GOD II (MISSION ADLER) gehört dieser inoffizielle vierte POLICE STORY-Teil mit zu meinen Lieblingen von/mit dem ollen Chuckie Chan. Speziell die abwechslungsreichen Locations sind für mich bewundernswert. Da wird zuvor noch in einer sehr unterhaltsamen Art und Weise eine Verfolgungsjagd auf einer Schneepiste präsentiert und kurze Zeit später befindet sich die Story schon in Australien. Einmal mehr beweist das auch die Intention der Macher, es sollte sich hierbei um eine Art Bondfilm handeln. Wer der begleitenden Musik zu Beginn oder bei der besagten Jagd etwas näher zuhört, wird dies auch selbst ganz schnell merken. Ich habe übrigens mal in die englische Synchro reingehört und bin dann auch hängengeblieben, da mir zumindest bei Chan aufgefallen ist, dass er sich selbst synchronisiert hat (Bill Tung glaub ich auch, aber ich lass mich gern eines besseren belehren).
#1017
Geschrieben 30. Mai 2007, 17:56
Ziemlich verstörend das Ganze. Schon am Anfang ist der Wochenendtrip auf dem Fluss zum Scheitern verurteilt. Zumindest nach dem "Treffen" mit den Rednecks ist da schon ein Gefühl des Unbehagens vorhanden. Die vier Abenteurer selbst präsentieren sich auch nicht wirklich als eine "feste" Truppe. All das stellt die von Grund auf ohnehin schon seltsame Atmosphäre her, die den Film über herrscht. Jedenfalls sind heutige Filme dieser Art vom Konzept her ja ziemlich gleich geblieben. Doch, was diese abenteuerliche Inszenierung angeht - da hat DELIVERANCE doch so einiges mehr in petto. Der Film sieht insgesamt echter und dreckiger aus, so dass der Film auch dadurch eine immens hohe Wirkung mit sich trägt. Wobei ich aber letztlich noch sagen muss, dass mich Boormans Werk schließlich dann doch nicht vollends überzeugen konnte - es muss halt "funken". Mal sehen, was die zweite Sichtung so bringt.
#1018
Geschrieben 30. Mai 2007, 21:51
So richtig sympathisch wird mir in dem Film eigentlich keiner, aber die Story hat mich immerhin für 3 Stunden in den Bann gezogen. Und sonst finde ich alle anderen Aspekte einfach nur überwältigend, ob ich von den tollen Bildern (z.B. die Bungalows am Strand) anfangen soll oder der schönen (Klavier)-Musikuntermalung. Dass aber bei dieser Filmlänge kein Leerlauf entsteht, und das ohne wahre Sympathieträger ist schon etwas überraschend. Jedenfalls für mich. Beineix hat mich mit DIVA schon überzeugen können und tut dies mit diesem Drama weiterhin. Hier ist nicht viel gekünstelt, sondern gleich am Anfang der Story wird man in das Liebesleben der beiden Hauptpersonen hineingeworfen und erfährt die Höhen und Tiefen ihres folgenden Lebensabschnittes. Wer französische Dramen mag, der ist hiermit bestens bedient.
#1019
Geschrieben 31. Mai 2007, 19:22
Da habe ich mich so auf ZODIAC gefreut und an der Kinokasse heißt es, dass die Kopie nicht eingetroffen ist. Na toll, der Aufwand zum Kino sollte auch nicht umsonst sein. Auf SPIDER-MAN 3 habe ich immer noch kein Bock, also hab ich einfach mal FRACTURE besucht. Das war ein Fehler.
Der Film ist so unglaublich langweilig, die Story vom "perfekten Verbrechen" ist keinen Meter innovativ und Anthony Hopkins wird als Psycho inszeniert, der dadurch wie eine Parodie seiner selbst wirkt. Nicht nur das ist traurig, sondern alles andere auch. Die Dialoge sind auf tiefstem Niveau, die Charaktere völlig oberflächlich und darüber hinaus mangelhaft dargestellt. Am schlimmsten bei diesem angeblich spannenden Film ist jedoch, dass mir schon ganz am Anfang klar war, was am Ende die Überraschung sein sollte. So kam es auch, dass ich die Hälfte des Films über im Halbschlaf war. Und nicht das hat er mal verdient.
#1020
Geschrieben 01. Juni 2007, 18:35
All das, was das Original so auszeichnet, fehlt dem Remake. Der Film verkommt im Gegensatz eher zu einem stupiden Actionfilm, der mit einigen Schockszenen fast noch wie ein Horrorthriller wirkt. Der superbe Psychothriller von Robert Harmon spielt einige Ligen höher, denn dem Original fehlt keine beklemmende Atmosphäre, wie es hier der Fall ist. Sean Bean als der Hitcher ist hier aber immer noch das Beste am Remake, denn das junge Paar ist völlig flach und einfach nur dumm. Da lob ich mir doch den Mann-gegen-Mann-Kampf des 21 Jahre älteren Films. Im Vergleich zum Original stinkt der Filma also in allen Facetten ab. Betrachtet man ihn als eigenständigen Film so bietet er immerhin mit der sehr kurzen Laufzeit (80 Min.) immerhin nette Unterhaltung.
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