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The Room-Files - Filmforen.de - Seite 57

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The Room-Files


1994 Antworten in diesem Thema

#1681 Mr. Room

    Man sagt, er sei ein guter Mensch

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Geschrieben 06. Januar 2009, 11:12

„The Happening“ (USA/IND 2008), DVD (20th Century Fox);
Regie: M. Night Shyamalan

Liebes Tagebuch...
Was viele schon viele Filme vorher gesagt haben, muß ich jetzt nun auch sagen: Dieses Mal hat M. Night Shyamalan daneben gelangt! Die Grundidee hört sich eigentlich ganz gut an, wenn auch etwas abgenudelt. Die Erde versucht sich mittels eines Virus’ von ihren menschlichen Bewohner/Belagerern/Ausbeutern zu befreien. Übertragen wird das Ganze mit Blütenstaub und kaum ist man von einer solchen unsichtbaren Wolke eingenebelt worden, schaltet das Hirn auf Selbstmord um. Was anfänglich mit den von Dächern stürzenden Menschen noch bedrohlich wirkt, kippt leider recht schnell in Richtung unfreiwilliger Komik um. Das Wagnis ging nicht auf. Es sieht nicht glaubwürdig aus, wenn sich die Menschen ohne sichtbaren Grund das Leben nehmen. Etwas später müssen Mark Wahlberg und Freunde dann auch noch vor stürmischen Windböen voller Virenpartikel fliehen. Und das sah nicht nur unfreiwillig komisch, sondern sogar lächerlich aus. Wie sie da alle durch die wogenden Kornfelder hetzten und es nicht klar wurde, ob sie erwischt wurden, oder warum nichts weiter geschah, nachdem der Wind letztendlich doch über sie hinweggefegt ist. Die danach gelieferte Erklärung mit den immer kleiner werdenden Grüppchen, hin zu einem ganz großen Kontaminierungshöhepunkt wirkt ebenfalls unbefriedigend - auch weil sie sich der Drehbuchdramaturgie unterwirft.

Eine unsichtbare Bedrohung mag vielleicht auf dem Papier gut funktionieren. In Bild und Ton wäre aber eine weitaus saubere Ausarbeitung nötig gewesen, wenn man auf eine bildliche Darstellung des Bösen verzichten und gleichzeitig die Glaubwürdigkeit hätte waren wollen. Im Finale kommt der Film dann auch noch seinem offensichtlichen Vorbild „Krieg zu Welten“ viel zu nahe, in dem Betty Buckley am Rad drehen darf, so wie es einst Tim Robbins tat. All das bereitet mir Kopfzerbrechen und ich frage mich: „Wie konnte das nur passieren?“ Wäre viel schöner gewesen, wenn mir der Film gefallen hätte... :(

Montag, 17.11.2008/19:15 - 20:40 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1682 Mr. Room

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Geschrieben 08. Januar 2009, 12:24

„Jungfrau unter Kannibalen“ (ESP/FR/GER 1980), VHS :D
Regie: Clifford Brown ;)

Liebes Tagebuch...
Alle paar Jahre wieder! Auch weil der Film wirklich zu schön gescheitert ist und eine inszenatorische Katastrophe darstellt, die ihresgleichen sucht. Aber auch ein paar positive Dinge konnte ich dieses Mal feststellen, beziehungsweise zum ersten mal wertschätzen: Es bleiben einem natürlich hauptsächlich die grottigen Schulterkameraszenen im Gedächtnis, dennoch bietet „Jungfrau unter Kannibalen“ tatsächlich ein paar schöne Kamerafahrten, die man nur nicht sofort erkennt, weil sie von grauenhaftem Urwald- und Vietnamgeheul unterlegt sind. Also, Ohren zu und genau hinschauen!

Und weil der Film so viel Freude macht, von kleinen Durchhängern abgesehen, wo mal nix schief geht und einfach das Grün des (portugiesischen) Dschungels die Hauptrolle spielt, hier noch einmal der unglaublichste aller unglaublichsten Monologe, direkt aus der Mitte des Filmes: „Wenn die (Kannibalen) sich mit der 6-Millionen-Dollar-Tante den Wanst voll schlagen, krieg ich einen Herzanfall. Dann wär’s immer noch besser gewesen, wir hätten sie selber aufgefressen.“ :muhaha:

Mittwoch, 19.11.2008/21:00 - 22:20 Uhr (zum wiederholten Male gesehen)
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#1683 Mr. Room

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Geschrieben 08. Januar 2009, 12:25

„La Mala Education“ (ESP 2004), DVD (Universum);
Regie: Pedro Almodòvar

Liebes Tagebuch...
Ein Grund, warum ich den Film schon zum vierten Mal angeschaut habe, könnte sein, dass mir seine Vielschichtigkeit gefällt. Drei Erzählebenen zwischen Film und Film im Film verweben sich ineinander und am Ende erhält man einen kompletten Überblick über das ganze Ausmaß der Geschichte. Jedoch ist dieser komplette Überblick kein realer Überblick, da die Film-im-Film-Szenen ausgesprochen übertrieben, gar durchgeknallt erscheinen, die Geschichte aber dennoch abrunden. Das ist eine ausgesprochen positive Erfahrung, auch wenn der Film an sich hauptsächlich ziemlich böse ist.

Sonntag, 23.11.2008/14:35 - 16:15 Uhr (zum vierten Male gesehen)
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#1684 Mr. Room

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Geschrieben 08. Januar 2009, 12:27

„Tatort: Häschen in der Grube“ (GER 2008), TV (Das Erste);
Regie: Dagmar Knöpfel

Liebes Tagebuch...
Dieser Film liefert den eindeutigen Beweis, daß ein brisantes Thema allein noch nicht abendfüllend ist. Das Häschen in der Grube hoppelt über weite Strecken behäbig, ja gar träge dahin und immer wieder durchzieht kühle Langeweile diesen enttäuschenden Krimi.

Ein Familienvater liegt tot im Graben - just einen Tag nachdem er verkündete, daß er sein leukämiekrankes Pflegekind nicht mehr zur Therapie in eine Privatklinik bringen wird. Unterstützung in ihren Ermittlungen erhalten die Kommissare Leitmayr und Batic dieses Mal von einer seltsam schrulligen Kollegin (Gundi Ellert), die offensichtlich Fan von skurillen Untersuchungsstrategien ist und dabei trotzdem blass und streckenweise überflüssig erscheint. Auch die Hinterbliebenen des Familienvaters benehmen sich ungewöhnlich und ziellos (Kung-Fu-Sohn samt seiner Handyvideobande + golfsüchtiger Schwiegervater des Ermordeten). Auch die beiden Chefs der Krebsklinik (Hanns Zischler, Joachim Król) wirken unnahbar und, trotz ihres großen Geheimnisses, ziemlich uninteressant.

Das Geheimnis sieht aus wie folgt: Im Auftrag der Klinik werden gesunde Mädchen aus armen Ländern gekauft, mit Leukämie infiziert und dann mit noch nicht genehmigten Medikamenten gesund therapiert. Dann zaubert der Film noch eine Täterin mit hanebüchenem Motiv aus dem Hut und das lahme Finale ist perfekt. In einer kleinen Gastrolle: Marianne Lindner.

Sonntag, 23.11.2008/20:15 - 21:45 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1685 Mr. Room

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Geschrieben 09. Januar 2009, 02:04

„Cloverfield“ (USA 2008), DVD (Paramount);
Regie: Matt Reeves

Liebes Tagebuch...
Das ist also das „Blair Witch Project“ mit Millionenbudget. Ist aber auch mal Zeit geworden. Der Wackelkamera-Hexenschocker ist gut zehn Jahre alt und erst jetzt, wo trittbrettfahrende Filme wie Pilze aus dem Boden schießen, wurde diese Filmidee mit richtig viel Kohle umgesetzt.

Da sich alle mir bislang bekannten Filme, deren Bilder die Charaktere mittels verschiedenster Kameras selbst aufgenommen haben, meist einer ziemlich ähnlichen Dramaturgie unterwarfen, wartete ich hier gar nicht mehr auf große Überraschungen, sondern konzentrierte mich hauptsächlich auf die Tatsache, dass Godzilla die Hexe von Blair treffen wird.

Und es kam, wie ich es vermutete. Inhaltlich gab es keine Überraschungen, selbst die Laufzeit kommt den billigeren Produktionen gleich, da Filme wie dieser schon ein wenig anstrengend zum Anschauen sind. Aber es wirkte auf mich als Zuschauer ganz gut, hat mich langsam aber stetig in seinen Bann gezogen, manchmal durchaus schocken können und mich fühlen lassen, dass es schade ist, diesen streckenweise höchst turbulenten Krawall nicht im Kino gesehen zu haben.

Als Monster- und Horrorfilm wirkt der Film ebenso gut wie als Katastrophenthriller/Disaster Movie. Schön, dass ich das mal aus eben jener, aus dieser Perspektive sehen konnte, wenn auch nicht im Kino, wo es sicher noch einen Zacken mehr Bumm gemacht haben muß.

Montag, 24.11.2008/19:15 - 20:35 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1686 Mr. Room

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Geschrieben 09. Januar 2009, 02:06

„Hostel Part II“ (USA 2007), DVD (Sony);
Regie: Eli Roth

Liebes Tagebuch...
Als ich „Hostel II“ zum ersten Mal sah, hatte sich ein wenig Ernüchterung eingestellt. Vor allem, weil er die Klasse des Vorgängers nicht mehr erreichen konnte. Nichts desto trotz, eine zweite Chance war fällig. Details der ersten Sichtung waren mir eh schon wieder entfallen. Also, Jalousie runter, den Fernseher noch schnell etwas heller eingestellt und, tah-tahh, „Hostel Part II“ zum zweiten Mal.

Ja, er erreicht nicht mehr die Klasse des ersten Teils, zu harsch war da die noch frische Sozialkritik, zu böse die Mitte des Films und zu herzschlagrasend sein Finale, aber die Geschichte wird, von der noch immer fragwürdigen Weitererzählung der einstigen Hauptperson Paxton mal abgesehen, interessant und durchaus spannend weitergeführt und um ein paar Facetten bereichert. Daß der Film dennoch nicht so gut ist wie sein Vorgänger, liegt nicht an dem, was mit Paxton geschah, liegt auch nicht daran, dass die darauf folgende Geschichte ideenfrei wäre, sondern liegt daran, dass der Film seine Spannungskurve nicht mehr auf die nötige Spitze treiben kann - das ist der einzige Grund. Der Rest ist durchaus gelungen. Nur kann die Fortsetzung leider nicht auf dem gleichen Level bestehen, wo sich einst der erste Teil seine Lorbeeren verdiente.

Donnerstag, 27.11.2008/14:45 - 16:15 Uhr (zum zweiten Mal gesehen)
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#1687 Mr. Room

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Geschrieben 09. Januar 2009, 02:07

„La Fille de Dracula“ (FR/PORT 1972), DVD (X-Rated);
Regie: Jess Franco

Liebes Tagebuch...
Ich fange erst gar nicht an irgendwelche Fragen zu stellen, denn im auf der DVD mitgelieferten Interview wird preisgegeben, was man schon während des Filmes erahnen konnte: „Eine Jungfrau in den Krallen von Vampiren“ ist eine Nebenher-Produktion. Man hatte halt noch etwas Zeit, etwas Geld und vor allem Filmmaterial übrig und Jess Franco hat daraus dann noch schnell einen weiteren Film entstehen lassen.

Luisa Karlstein (Britt Nichols) kehrt in ihre Heimat an das Totenbett ihrer Mutter zurück. Bevor diese jedoch für immer ihre Äuglein schließt lüftet sie noch das Geheimnis über den Vater von Luisa - es ist der Graf Dracula (Howard Vernon), dessen Leiche in einem verriegelten Turmzimmer seit Jahren auf einen frischen Tropfen Blut wartet. Es beginnt ein logisch kaum erklärbares Vampirschauspiel, in dem sowohl der Graf selbst auf Jagd geht, aber auch Luisa Gefallen an dem roten Lebenssaft gewinnt.

Ist es Zufall oder Jess Francos Improvisationstalent, der Film funktioniert, logische Patzer außen vorgelassen, ganz gut und stopft erotische Obessionen und gruselig angehauchte Visionen munter in einen Topf, was sich alles in allem durchaus gut anschauen lässt und weder langweilig noch hoffnungslos verkorkst daherkommt.

Freitag, 28.11.2008/20:50 - 22:10 Uhr (zum zweiten Mal gesehen)
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#1688 Mr. Room

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Geschrieben 09. Januar 2009, 03:03

„The Sorcerers“ (GB 1967), VHS (TV/Arte);
Regie: Michael Reeves

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Wer hat Adam dazu verleitet, den Apfel zu essen? Richtig, seine Frau! Und wer hat Dr. Monnserat dazu verleitet die geheimnisvollen Experimente am lebenden Objekt bis auf die Spitze zu treiben?

Dr. Monnserat (Boris Karloff) hat eine großartige Entdeckung gemacht. Mittels komplizierter technischer Maschinerie und Hypnose kann er den Willen von Menschen beherrschen. Das könnte seine Rückkehr in die erste Liga von experimentierfreudigen Psychologen sein und er und seine Tränensackfrau müssten kein Harz-IV-Dasein im schäbigsten Teil von London (???) mehr fristen. Die Zeit scheint reif für einen Test am Menschen und so gabelt der Doktor einen gefrusteten Jüngling (Ian Ogilvy) auf, der zuerst verkabelt und dann hypnotisiert wird und sich von da ab Im Banne des Dr. Monnserat befindet - welcher jedoch zu jeder Sekunde weiß, wie gefährlich die Entdeckung der Bewußtseinskontrolle sein kann. Dr. Monnserats Frau ist das jedoch egal. Sie hat nur einen Wunsch: einen neuen Pelzmantel und den soll ihr der geistige Sklave ihres Mannes beschaffen.

Dieser charmante Großbritannientrash überzeugt mit Swinging-Sixties und Flower-Power ebenso wie mit einer herzlich naiven und dennoch durchtriebenen Mad-Scientist-Geschichte, die ohne großes Budget durchaus glaubwürdig einen Trip in das Dunkel des Unterbewusstseins ermöglicht - auch wenn die technischen Details nun wirklich lächerlich erscheinen.

Boris Karloff glänzt natürlich in der Rolle des ambitionierten Wissenschaftlers, der unter der Knute seines gestrengen Eheweibes die Grenzen seiner moralischen Vorstellungen überschreitet und nur noch zum Selbstzweck seiner Frau die Gedanken seines und ihres Opfers lenkt, wo der Raub des Pelzmantels nur die Spitze des Eisberges darstellt und sie den Unschuldigen sogar vor Mord und Todschlag nicht mehr fernhalten und ihm seine komplette Zukunft versauen. Entstanden ist ein nettes kleine Filmchen, welches zeitgemäße Gruselunterhaltung bietet.

Samstag, 29.11.2008/11:45 - 12:45 Uhr & 15:00 - 15:20 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1689 Mr. Room

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Geschrieben 12. Januar 2009, 13:00

„Mogadischu“ (GER 2008), TV (Das Erste);
Regie: Roland Suso Richter

Liebes Tagebuch...
Nur ein paar Monate nach „Der Baader-Meinhof Komplex“ kommt der TV-Nachschlag. Zwar sind die Parallelen von „Mogadischu“ zur Kinoalternative nicht sehr groß, weil beim „Baader-Meinhof Komplex“ die Entführung der Landshut nur eine kleine Nebenrolle spielt, aber trotzdem darf man sich Gedanken machen, ob es wirklich 100-prozentig nötig war, die Geschichte erneut unter die Lupe zu nehmen, auch weil der Zweitteiler „Todesspiel“ auch grad erst 11. Geburtstag gefeiert und seinerzeit großen Eindruck hinterlassen hat.

Immerhin versucht „Mogadischu“ die tragischen Ereignisse neu zu beleuchten, auch weil sich die Autoren auf neue Details zum von Gerüchten umnebelten Mord am Flugzeugkapitän stützen konnten. So entstand ein spannender, teilweise sogar nervenaufreibender Thriller, der zwar nicht jedes TV-Format-Klischee vermeiden wollte (oder konnte), aber immerhin so kompetent ist, dass viele Szenen nicht eingedeutscht, sondern in Originalsprache mit Untertiteln gezeigt wurden, was standardmäßig nicht unbedingt zu erwarten gewesen wäre.

Sonntag, 30.11.2008/20:15 - 22:00 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1690 Mr. Room

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Geschrieben 13. Januar 2009, 12:57

„Die Nacht der rollenden Köpfe“ (IT/ESP 1973), DVD (CFA Copernikus)
Regie: Maurizio Pradeaux

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Mit einem Fernrohr auf einer öffentlichen Aussichtplattform beobachtet Kitty am hellerlichten Tag einen Mord. Später erfährt sie von der Polizei, dass bereits zwei Zeugen dieses Mordes um die Ecke gebracht wurden und nun muß sie zu Recht befürchten, dass der Killer mit Skalpell und schwarzen Handschuhen ihr in naheliegender Zukunft einen Besuch abstattet.

Ein Giallo mit „Man-Eater“-Effekt. Anfangs eher holprig und unfreiwillig komisch, entsteht recht bald ein spannendes und schön verzwicktes Mördersuchspiel, inklusive höchst verdächtigem Ehegatten, Gruselmord an einer alten Dame und Finale im Gewächshaus. Dazwischen gibt es blutige Details und nackte Haut, was abschließend zu einem rundum gelungenen Italo-Feeling führt.

Mittwoch, 03.12.2008/21:00 - 22:25 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1691 Mr. Room

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Geschrieben 13. Januar 2009, 12:57

„Sweeney Todd - The Demon Barber of Fleet Street“ (GB/USA 2007), DVD (Warner);
Regie: Tim Burton

Liebes Tagebuch...
Das blutspritzende Grusical nun auf DVD, wo es zwar nicht mehr derart bombastig rüberkommt, wo ich mich aber um einiges schneller an die nicht immer glücklich erklingende Musik gewöhnen konnte. Die traurig düstere Filmtragödie in bester Tim-Burton-Manier erfreute mich ebenso, wie sie mich auch berühren konnte.

Freitag, 05.12.2008/20:20 - 22:10 Uhr (zum zweiten Mal gesehen)
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#1692 Mr. Room

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Geschrieben 13. Januar 2009, 14:07

„Die tollen Tanten schlagen zu“ (GER 1971), DVD (Cent);
Regie: Franz Josef Gottlieb

Liebes Tagebuch...
Alles was das Herz begehrt. Am Wörthersee steht ein Hotel und das steht kurz vor der Pleite. (Ausnahmsweise handelt es sich dieses Mal nicht um das Schloss-Hotel.) Dort heuert Rudi Carrell als Koch mit zweifelhaftem Talent an, während sein Kumpel Ilja Richter im benachbarten Mädchenpensionat für eine neue Mitschülerin gehalten wird. Trude Herr will das marode Hotel an den amerikanischen Milliardär Gunther Philipp verhökern, der im Boden ein großes Ölvorkommen vermutet. Der Hoteldirektor Jacques Herlin versucht derweil den Betrieb am laufenden zu halten. Im Mädchenpensionat geht seit kurzem das Gerücht um, ein Mann hätte sich dort eingeschlichen, was dem Vizedirektor Theo Lingen den Schweiß auf die Stirn treibt, bis Rudi Carrell als Mutter der Verdächtigen in Erscheinung tritt um ein für allemal für Un-Klarheit zu sorgen. Es kommt, wie es kommen musste: Der Film endet in einer riesigen Schlägerei in der geheimnisvolle Kraftpillen so manch einem Beteiligten außermenschliche Energien verleiht.

Schon allein der Inhalt ist unglaublich und der Film selbst ist es auch. Es gibt Klamauk und Verwechslungen so weit das Auge reicht. Turbolenz wird groß geschrieben. Entweder bekommt man davon Kopfschmerzen oder man amüsiert sich in Grund und Boden. Schön, dass ich diesen Film nun endlich auch einmal sehen konnte.

Sonntag, 07.12.2008/13:15 - 14:45 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1693 Mr. Room

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Geschrieben 14. Januar 2009, 00:47

„Die Teufel“ (GB 1971), Kino (Kommkino, Nürnberg);
Regie: Ken Russell

Liebes Tagebuch...
Es gibt viele alte, ältere oder ganz alte Filme, die es wert sind, noch einmal auf der großen Leinwand gezeigt zu werden. Ein paar dieser Filme habe ich ja so schon gesehen. „Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens“, „Das Cabinet des Dr. Caligari“, aber auch „Hausu“ oder „Jack the Ripper“. Im Unterschied zu „Die Teufel“ wären all diese Filme auch anderweitig beschaffbar gewesen. Entweder liefen sie im Fernsehen, es gab sie auf VHS oder erschienen in den letzten Jahren auf DVD. Mit „Die Teufel“ ist das ganz anders. Der lief Anfang dieses Jahrzehnts nur einmal im frei empfangbaren Fernsehen - und da habe ich ihn mir auch aufnehmen lassen - und dann nie wieder. Und vorher wurde er wohl auch nicht gezeigt. Ich hätte das nämlich mitbekommen müssen, weil ich schon sehr früh aufmerksam das Filmprogramm des öffentlich-rechtlichen und auch des aufkeimenden Privatfernsehens unter die Lupe genommen habe. Und so war ich mir bewusst, dass heute mit „Die Teufel“ sowohl ein nicht ganz alltäglicher Film, als auch ein nicht ganz alltägliches Ereignis auf mich warten würde.

Ken Russell lässt eine Materialschlacht vom Stapel, die mal wieder Ihresgleichen sucht. Unglaublich, was ihm damals für finanzielle Mittel zur Verfügung standen. Riesige Kulissen, enorme Menschenaufläufe und extravagante Dekors en masse. Hat er all das Geld bekommen obwohl er einen waschechten Skandalfilm auf die Beine stellte, oder gerade deshalb? Erfreulich vor allem ist die Qualität der alten und ungeschnittenen Kinokopie, die zwar beim Rollenwechsel munter knisterte, flackerte und stolperte, aber sonst ein astreines Bild bot und man das Alter des Films nur an den jungen Gesichtern altbekannter Nasen und deren modisch leicht angehauchten Frisuren erkannte.

Ken Russell übt deutliche Kritik an der (katholischen) Kirche und lässt einen anfänglich arg unsympathischen Priester (Oliver Reed) zum Held in die Herzen seiner Zuseher aufsteigen um ihn dann nach gestrengen Kirchenregeln zu läutern, dass es einem die Eingeweide zusammen zieht und man wegen all der Ungerechtigkeiten aufschreien möchte.

Weiter nützt der Film natürlich jede Gelegenheit um kein sakrales Tabu unausgesprochen zu lassen und Ken Russell fährt hinter dem Schleier einer verzwickten Intrige um Macht, Liebe, Zölibat und Besessenheit alles auf, was dem Vatikan die Schamesröte ins Gesicht treiben kann. Höhepunkt bildet hierbei die Teufelsaustreibung der wahnsinnig gewordenen Nonnen, unter dem Zepter eines Hippie-Exorzisten, in der ein Dammbruch von unheiligen Impressionen auf die Zuschauer niederprasselt. Es wäre unheimlich interessant zu sehen, wie diese Szenen ursprünglich ausgesehen haben mögen, bevor sie in der Nachproduktion des Filmes ein wenig abgemildert wurden.

Sicher werden diese Momente für den meisten Gesprächsstoff gesorgt haben. Das allein macht aber noch nicht die Klasse des Filmes aus. Es geht um Unrecht und um Kompromisse und weil die hohen christlichen Tiere auf diese Kompromisse nicht eingehen wollten, ließen sie Unrecht walten - einzig und allein aus dem Grund ihr Gesicht zu wahren. Eine bittere Erkenntnis in einem großartigen, mutigen, wichtigen und letztendlich auch in Sachen Blasphemie höchst unterhaltsamen Film, dessen teilweise extreme Fiesheit hie und da für Schmunzeln und lautes Gelächter im gemütlichen Kinosaal gesorgt hat, denn was bei „Die Teufel“ abgeht, verschlägt einem sogar heute noch manchmal die Sprache.

Sonntag, 07.12.2008/21:20 - 23:10 Uhr (zum zweiten Mal gesehen)
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#1694 Mr. Room

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Geschrieben 16. Januar 2009, 10:37

„House of Wax“ (USA/AUT 2005), DVD (Warner);
Regie: Jaume Collet-Serra

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Obwohl „House of Wax“ von Dark Castle kommt und deshalb eigentlich schneller Horror sein müßte, darf sich der Film den Luxus eines bedächtigen Beginns herausnehmen. Vielleicht mögen das manche schon langweilig finden, ich finde diesen langsamen Start gelungen und er sieht ganz und gar nicht nach verschenkter Zeit aus. Zumal der Film ab der Mitte richtig heftig wird und am Ende in einer grundehrlichen Materialschlacht endet, bei der die Computerprogrammierer nur Hilfestellung leisteten und nicht die Hauptarbeit verrichteten.

Weil der Film relativ lang und ausführlich ist wirkt er nicht wie ein Schnellschuss. Weil er eine gewisse Härte auffährt, müssten Genre-Fans sich eigentlich zufrieden zurücklehnen. Und weil der Film am Ende klotzt und nicht kleckert kann man „House of Wax“ sogar mit einem gewissen Staunen beenden - auch beim dritten Mal.

Samstag, 13.12.2008/14:45 - 16:35 Uhr (zum dritten Mal gesehen)
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#1695 Mr. Room

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Geschrieben 16. Januar 2009, 10:37

„Frontiere(s)“ (FR/CH 2007), DVD (Illusions);
Regie: Xavier Gens

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Mittlerweile ist längst bekannt: „High Tension“ war kein Einzelfall. Eine gewisse Härte macht sich im französischen Horrorfilm breit und Xavier Gens wollte mit „Frontiere(s)“ wohl dem Ganzen die Krone aufsetzen. Und so schüttete er alles, was dazu nötig war, in einen Topf rührte kräftig um und kippte die Suppe dann auf die Leinwand.

Und nun Spoiler:
Alles beginnt mit Terror, Straßenkämpfen und brennenden Autos in Pariser Vorstädten, führt dann zu einer Nazi-Sippe, die liebend gern neue Töchter und Söhne aufnimmt, und diese dann, wenn sie nach der Pfeife der Familie tanzen, mit offenen Armen adoptiert. Ein Folterkeller darf ebenso wenig fehlen, wie auch ein Schlachthaus und ein unterirdisches Labyrinth inklusive diverser Jagdszenen durch eben jene Örtlichkeiten. Blut, Schlamm und Schleim fließen und spritzen in Strömen und zum Einsatz kommen eine Astschere, eine Tischkreissäge und das momentan inflationär oft und gerne verwendete Nachtsichtgerät. Doch damit noch nicht genug: Um einen gewissen Gruselfaktor zu erreichen, dürfen sogar noch gespenstische Gruselbabys durch die dunklen Gänge und Schächte krabbeln.

Das alles ist vielleicht ein bisschen zu viel des Guten. Auch weil einige Elemente zu offensichtlich und einfach nur selbstzweckhaft verwendet wurden. Bei horrorerprobten Zuschauer könnte das schnell zu einer gewissen Übersättigung führen, während zarte Gemüter eher mit Erbrechen auf diesen Film reagieren könnten. Nicht alle Stilmittel von „Frontiere(s)“ wurden sorgfältig in die Geschichte integriert, was dem Film manchmal eine gewisse Unausgeglichenheit verleiht. Spannend und nervenkitzelnd ist er trotzdem, wenn auch nicht durchgehend.

Sonntag, 14.12.2008/15:00 - 16:45 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1696 Mr. Room

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Geschrieben 18. Januar 2009, 12:31

„Timber Falls“ (USA 2007), DVD (Ascot);
Regie: Tony Giglio

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Der Lieblingsarbeitskollege hatte mir „Timber Falls“ empfohlen - oder zumindest dessen positive Kritiken, denn gesehen hat er ihn noch nicht. Das war mir einen Blindkauf wert, aber schon nach den ersten Minuten stellte sich bei mir Ernüchterung ein, denn „Timber Falls“ beginnt mit dem hinterwäldlerischen Wochenendtrip eines Pärchens aus der Stadt reichlich klischeehaft und noch dazu ziemlich billig. Die austauschbare Naturkulisse aus totem Holz, Bäumen und Blättern ließ nichts Gutes vermuten. Zu unrecht, wie ich schnell feststellen musste, denn recht schnell purzeln die kuriosen Einfälle in enormen Tempo von den beschaulichen Berghängen herab.

Eine religiös fanatische Waldschratfamilie versucht das moralisch verkommene Pärchen mit recht unkonventionellen Methoden wieder auf den rechten Weg zu bringen, was ziemlich boshaft und unheilig, aber niemals zu hart vonstatten geht und „Timber Falls“ zur sarkastisch verklärten Religionsstunde und horrormäßig guten Unterhaltung werden läßt

Sonntag, 14.12.2008/20:15 - 21:55 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1697 Mr. Room

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Geschrieben 18. Januar 2009, 12:31

„The whole ten Yards“ (USA/GER 2004), DVD (Concorde);
Regie: Howard Deutch

Liebes Tagebuch...
Leider ist viel Zeit vergangen, seit ich den überaus unterhaltsamen „Keine halben Sachen“ das letzte Mal gesehen habe. Damals hatte ich mir vorgenommen, mir in naher Zukunft die (gefloppte) Fortsetzung ins Haus zu holen um den Fortgang der Geschichte zu beurteilen. Eigentlich habe ich das auch recht schnell gemacht, aber dann begann die DVD herumzuliegen und Staub anzusetzen. Jetzt aber habe ich es endlich geschafft und mir „Keine halben Sachen II - Jetzt erst recht“ angeschaut - und ich mußte feststellen, daß ich erst mich erst wieder in die verzwickte Personenkonstellation um Bruce Willis, Matthew Perry, Amanda Peet und Natasha Henstridge reindenken mußte.

War das um die Osterzeit rum, als ich „Keine halben Sachen“ sah? Irgend so was in der Art, egal. Jedenfalls habe ich da gemutmaßt, wie denn wohl die Fortsetzung aussehen könnte. Und so sah das aus:
„Keine halben Sachen“, das Wunder einer kleinen, unabhängigen Produktion, die zum Erfolg wurde und vier Jahre später sogar eine Fortsetzung bekam. Lass mich orakeln, liebes Tagebuch: dann mit mehr Geld, vielen Zugeständnissen an die breite Masse, sicherlich ohne nackte Brüste und - das letzte weiß ich schon - ohne Erfolg an der Kinokasse. Mal sehen, ob mir „Keine halben Sachen II“ demnächst mal unterkommt. Ich bin gespannt.

Ja, der kleinen, unabhängigen Produktion, ist tatsächlich eine etwas größere (mit Geld aus deutschen Medienfonds), noch immer unabhängige, aber etwas glattere Produktion gefolgt. Große Zugeständnisse an die breite Masse gab es kaum. Der Humor blieb erfreulich schwarz und die Einfälle angenehm, wenn auch nicht großartig verrückt. Auch die aus den Fingern gesogene Geschichte um den Gangsterboss Laszlo, der den Tod seines Sohnes Janni (in beiden Fällen von Kevin Pollak gespielt) aufklären möchte, funktioniert gut und wirkt nicht an den Haaren herbeigezogen. Aber nackte Brüste gab es dieses Mal nicht, da lag ich schon mal richtig, auch wenn Amanda Peet einmal kurz davor stand, den Film in die ungeliebte Rated-R-Fraktion zu befördern.

Die Auflösung der „Wer trickst wen aus“-Geschichte kommt schlussendlich jedoch etwas mühsam rüber. Zu tief hat sich das Drehbuch da schon im Hin und Her verstrickt, als das man es so einfach und ohne weiteres wieder entknoten könnte. So funktioniert der Film am Ende leider nicht mehr ganz so gut, wer er das zu Anfang an, hin bis zum bevorstehenden Finale tat, was den Abschluss der Geschichte ein wenig unrund aussehen lässt. Trotzdem, Spaß gemacht hat er - wenn auch nicht ganz so viel wie sein Vorgänger.

Dienstag, 16.12.2008/19:35 - 21:10 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1698 Mr. Room

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Geschrieben 18. Januar 2009, 18:22

„Warum hab ich bloss 2 x ja gesagt?“ (GER/IT 1969), DVD (MCP);
Regie: Franz Antel

Liebes Tagebuch...
Vittorio (Lando Buzzanca) ist ein Gigolo, wie er im Buche steht. Als Schaffner pendelt er unentwegt zwischen München und Rom und in beiden Städten hat er eine Frau (Raffaella Carrà/Teri Tordai) geehelicht. Als ihn ein befreundeter Arzt (Jacques Herlin) warnt, er würde beide irgendwann verwechseln und an seinem Geburtstag seine Frau aus München zu ihm nach Rom fährt, gerät Vittorio in ein brenzliges Verwirrspiel.

Franz Antel inszenierte eine leicht erotisch angehauchte Verwechslungskomödie (keinen waschechten Klamauk), deren Inhalt ein wenig über das zur Verfügung stehende Budget hinauswächst und deshalb an machen Stellen etwas mager und unsauber ausgearbeitet wirkt. Auch hält sich der Spaß in Grenzen, was vielleicht daran liegt, dass die Lisa-Film hier nicht direkt beteiligt war und der Film nicht komplett kindisch herüberkommt.

Noch nicht genau wissend, was im Sektor ‚Sexkomödie’ in den folgenden Jahren über die Kinogänger hereinbrechen wird, lassen sich ein paar prominente Namen im Vorspann verzeichnen: Heinz Erhardt, Willy Millowitsch, Edith Hancke und Peter Weck. Und weil auch ein paar nackte Brüste durch den an sich ganz netten Film springen, bekam man ihn wohl erst jetzt auf DVD wieder zu sehen.

Samstag, 20.12.2008/12:05-13:30 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1699 Mr. Room

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Geschrieben 18. Januar 2009, 18:23

„Terror 2000 - Intensivstation Deutschland“ (GER 1992), DVD (Filmgalerie 451);
Regie: Christoph Schlingensief

Liebes Tagebuch...
Ein höchst unkonventionelles Ermittlerpärchen (Margit Carstensen, Peter Kern) stößt bei den Ermittlungen im Fall einer entführten polnischen Einwandererfamilie in der Kleinstadt Rassau auf eine Altnazi-Vereinigung, die Drahtzieher des Gladbecker Geiseldramas und auf ihre eigene dunkle Vergangenheit.

Der atemlos Tabus brechende Krawallfilm kennt, wie gerne bei Schlingensief, kein Gut und Böse. Alle haben Dreck am Stecken und alle Rennen und Schreien, Hantieren und Schießen bis das Durcheinander perfekt ist. Der Film ist spaßig und böse, provokativ und mutig, aber, wie immer hätte ich mir ein wenig mehr Klarheit gewünscht, dass dem Film vielleicht noch etwas mehr Schärfe und Differenziertheit gegeben hätte.

Samstag, 20.12.2008/21:00 - 22:15 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1700 Mr. Room

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Geschrieben 03. Februar 2009, 19:34

„The Shining“ (GB/USA 1980), DVD (Warner);
Regie: Stanley Kubrick

Liebes Tagebuch...
Was will mir die Band ‚Queens of the Stone Age’ mit den ausklingenden Tönen ihres lässigen Songs „Make it wit chu“ mitteilen? Verbirgt sich hinter der sehr offenen Erklärung der künstlerischen Freiheit vielleicht der Aufruf, sich wieder einmal diesen Film anzusehen? Zum Inhalt und Stil des Liedes passt „Shining“ ja eher nicht... Angeschaut habe ich ihn mir dann irgendwann aber doch - nach längerer Zeit mal wieder.

Kubrick war von einem irren Talent gesegnet. Der konnte wirklich alles anpacken und zum Meisterwerk ausarbeiten. Rücksicht auf die Buchvorlage, welche ich ausnahmsweise sogar vor Jahren gelesen hatte, nahm er dabei wenig. Kubrick machte sein eigenes Ding. Und das wurde zur ausstattungstechnischen Materialschlacht und zum megaspannenden Nervenkitzler, wobei mal so eben die Grenzen des Genres gesprengt wurden. Horrorfilme sehen eigentlich anders aus: billiger und kleiner, wo die Fans unter sich im Kinosessel oder auf der Couch sitzen. Wäre dieser Film ein Arbeitsuchender und die Vorführung das Vorstellungsgespräch, würde der Film garantiert wegen Überqualifikation durchrasseln. Aber Kubrick durfte machen, was er wollte. Vielleicht war er auch durch die damals immerhin etwas populären Horror-Blockbuster wie „Der Exorzist“, „Das Omen“ oder „Der weiße Hai“ mit dem Ziel inspiriert, das alles noch um ein Vielfaches zu toppen. Und so reihte das Genie eine kongeniale Szene an die nächste, ließ die Hauptdarsteller Jack Nicholson und Shelley Duvall zu Hochtouren auflaufen und fegte mit einer Welle aus surrealem Horror und höchstgradigem Nervenkitzel über seine Zuseher hinweg. Jack Torrance mag verrückt sein, aber er bildet sich nichts ein. Im Overlook-Hotel mag es spuken, doch längst nicht jede Pappnase bekommt das mit.

Sonntag, 21.12.2008/13:00 - 15:00 Uhr (zum wiederholten Male gesehen)
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#1701 Mr. Room

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Geschrieben 03. Februar 2009, 19:36

„Tatort: Granit“ (AUT 2008), TV (Das Erste);
Regie: Fabian Eder

Liebes Tagebuch...
Drei Brüder streiten sich um ihr Erbe, welches aus dem Familienhof und dem naheliegenden (Granit-)Steinbruch besteht. Dann wird der Pächters des Steinbruchs ermordet und einer der Brüder schaltet die Presse ein, die in Person der jungen Journalistin Agnes Aichinger (Muriel Baumeister) und ihrer Sendung „Akut-Agnes“ (?!?) auf den Plan tritt und die Ermittlungen von Hauptkommissar Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) durcheinander bringt. Es beginnen 60 Minuten höchst komplizierter Ermittlungsarbeit - kompliziert für den Kommissar und kompliziert für den Zuschauer. Die einzelnen Machenschaften des Gebrüder-Gespanns zu durchschauen ist keine leichte Aufgabe und man könnte dazu neigen, die weiße Fahne zu schwenken. Als der Ermittler mit der Reporterin auch noch gemeinsame Sache zu machen beginnt ist die Verwirrung perfekt.

Da mutet es fast wie ein (Weihnachts-)Wunder an, dass der Film im letzten Drittel tatsächlich noch die Kurve kriegt und etwas innerliche und inhaltliche Ruhe präsentieren kann, dann, wenn die Weihnachtsglocken läuten, österreichischer Schnee vom Himmel tanzt und zu „Stille Nacht“-Klängen sich der Mörder entlarvt und so vom langen Arm des Gesetzes dingfest gemacht werden kann. Dann, ja dann herrscht Friede im „Tatort“, Klarheit bei den Zuschauern und Zufriedenheit bei all denen (bei mir), die den anfangs arg wirren Krimi eigentlich schon abgeschrieben hatten.

Sonntag, 21.12.2008/20:15 - 21:45 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1702 Mr. Room

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Geschrieben 03. Februar 2009, 19:40

„Der Tag, an dem die Erde still stand“ (USA 2008), Cinecittà, Nürnberg;
Regie: Scott Derrickson

Liebes Tagebuch...
Hätten sich gewisse Personen an gewissen Stellen etwas mehr dahinter geklemmt, hätte der Film durchaus (noch) besser werden können. Stattdessen regiert hier an zu vielen Stellen der Kommerz und man muß eine regelrechte Schleichwerbungparade a’la „I Robot“ über sich ergehen lassen. Auch werden zu viele Ökophrasen gedroschen, obwohl die Aussage des Films recht schnell klar ist: Würden wir mit unserem Planeten besser umgehen, hätten wir auch ein Anrecht darauf, ihn weiter zu benutzen. Weil der Film gar so lange darauf herumreitet, müsste er nun auch Beispiele liefern, die die Außerirdischen überzeugen könnten, die menschliche Rasse nicht dem Erdboden gleich zu machen. Aber da ist der Film leider etwas zu flach auf der Brust und liefert einzig und allein John Cleese in der Rolle eines Biologie-Nobelpreisträgers, der glaubwürdige Thesen zum Besten geben kann, warum es die Menschheit wert ist, erhalten zu werden. Daß allein, in dieser einzigen Szene, kann aber noch nicht genügen. John Cleese folgen aber nur angstverzerrtes Betteln und leere Versprechungen der Hauptdarstellerin Jennifer Connelly und das unentschlossene Handeln der Regierungsvertreterin Kathy Bates mit einem Präsident mit Hang zu Fehlentscheidungen im Nacken (an dieser Stelle: kein großen Rätselraten, wer gemeint ist). Und so kommt es, wie es kommen muß: Der Film schafft es nicht, ehrliche Bemühungen der Menschen glaubwürdig rüber zu bringen und so wäre es für mich persönlich nicht besonders überraschend gewesen, wenn am Ende des Films alles auf dem blauen Planet hinweggefegt und in einen gelben Sack gesteckt worden wäre.

Von den weitestgehend ungenügenden Bemühungen der Menschen, die Welt zu retten, mal abgesehen: Noch andere Dinge habe ich vermisst. Massenpanik zum Beispiel. Hallo? Die Apokalypse steht vor der Tür! Bei den ganzen Werbeeinnahmen hätte gut und gerne etwas Geld in flüchtende oder durcheinanderrennende Menschen investiert werden können. Das ist doch kein Shyamalan-Film, wo sich alles im Kreis einer von der Außenwelt abgeschlossenen Familie abspielt. Auch den Tag, an dem die Erde still stand, wenn er denn schon titelgebend gewesen ist, hätte man eindeutig ausführlicher auskosten können. Aber auch dieser Moment wurde nur halbherzig in Szene gesetzt, was den Film etwas zu harmlos und friedfertig aussehen lässt. Könnte ich wählen, würde ich „Krieg der Welten“ nehmen - kitschiges Ende hin oder her. Davor hat Spielberg wenigstens so derb auf die negative Pauke gehauen, dass sich angenehme Weltuntergangsstimmung verbreiten konnte. „Der Tag, an dem die Erde still stand“ ist davon leider nur die fettreduzierte Variante.

Montag, 22.12.2008/20:55 - 22:40 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1703 Mr. Room

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Geschrieben 04. Februar 2009, 19:02

„Blake Edwards’ Victor Victoria“ (GB/USA 1982), TV (Arte);
Regie: Blake Edwards

Liebes Tagebuch...
Das Weihnachtsprogramm ließ dieses Jahr gehörig zu wünschen übrig. Aber immerhin entdeckte ich einen Film, der mir zeitlich und interessemäßig gut in den Kram passte, den ich schon lange mal wieder sehen wollte und der bei eBay an der Schnäppchenfront nicht alle Tage zu finden ist.

Auch wenn sich Blake Edwards hauptsächlich darauf konzentrierte, den alten deutschen UFA-Stoff anspruchsvoll und elegant frivol neu zu interpretieren, ließ er sich es nicht nehmen, den für ihn typischen Humorholzhammer einzusetzen, was den Film steckenweise sehr stark an die späten „Pink Panther“-Filme mit Peter Sellers erinnern lässt. Dadurch erhält er eine gewisse Unbedarftheit und man erkennt abermals, dass Blake Edwards, ähnlich wie Billy Wilder, zu den individuellsten Komödienregisseuren überhaupt gehört. Trotzdem hat „Victor Victoria“ Stil, Klasse und Eleganz, wird weder zur Tuntenparade noch zur überanspruchsvollen Etepetete-Komödie. Und das ergibt richtig schöne Wohlfühlunterhaltung.

Donnerstag, 25.12.2008/21:00 - 23:10 Uhr (schon ewig nicht mehr gesehen)
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#1704 Mr. Room

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Geschrieben 07. Februar 2009, 10:10

Eingefügtes Bild

Nun noch ein paar Worte zur DVD:
Auch bei der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung muß gespart werden und so verzichtete man dieses Mal auf englische Untertitel, was etwas unglücklich entschieden anmutet, da die vor Beginn des Filmes gesetzten Texttafeln in Deutsch und Englisch erscheinen. Auch wäre es hilfreich gewesen, wenn man den im Film vorkommenden Schriftverkehr untertitelt hätte. Zwar ergibt sich das schwer Entzifferbare im Zusammenhang der darauffolgenden Szenen, stiftet aber trotzdem Verwirrung. Ich denke mir, liebes Tagebuch, Du kannst Dir vorstellen, wie es ist, wenn man mit Kurrentschrift an die Grenzen seines Lesevermögens stößt, oder?

Freitag, 26.12.2008/13:15 - 14:50 Uhr (schon ewig nicht mehr gesehen)

Bearbeitet von Mr. Room, 07. Februar 2009, 10:14.

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#1705 Mr. Room

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Geschrieben 07. Februar 2009, 10:17

„Die Frau vom heißen Fluß“ (ESP/IT 1978), DVD (X-Rated);
Regie: José María Forqué

Liebes Tagebuch...
Zwei Fremde, ein Mann und eine Frau, sitzen in einem Pferdeanhänger, reisen auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit durch ein südamerikanisches Land und erzählen sich dabei ihre Lebensgeschichte - er von der kriselnden Ehe mit seiner Frau und deren tragischen Unfalltod und sie von ihrer Suche nach der großen Liebe, die bislang leider erfolglos verlief.

Der Film geht weit über das hinaus, was man von ihm erwartet. Das Cover der DVD, die Besetzung allgemein, all das deutet auf ein typisches Softsexfilmchen a’la Joe D’Amato hin. „Die Frau vom heißen Fluß“ entpuppt sich aber als Mischung aus Liebesfilm und Drama und die lose Aneinanderreihung von Rückblenden verleiht dem Film gar den Charakter eines Autorenfilms, was ihn sicher auch etwas sperrig und unausgegoren aussehen lässt. Trotzdem durchweht den Film der Hauch einer anspruchsvollen und bewusst unspektakulären Liebesgeschichte mit vielen Dialogen, bedächtig eingesetzten schönen Aufnahmen und einen „Ich denke oft an Piroschka“-Beinahe-Ende.

Freitag, 26.12.2008/23:15 - 00:30 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1706 Mr. Room

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Geschrieben 08. Februar 2009, 10:38

„The Tripper“ (USA 2006), DVD (Splendid);
Regie: David Arquette

Liebes Tagebuch...
Beim Kauf der DVD bin ich überhaupt nicht auf die Idee gekommen, daß der Film eventuell geschnitten sein könnte - und auch als ich ihn angeschaut habe, ist mir das nicht aufgefallen. Zwar habe ich an manchen Stellen, diverse „Schwächen“ bemerkt, daß diese aber nachträglich bearbeitet wurden, habe ich erst im Nachhinein erfahren. Zumindest hat mir das den Film beim Anschauen nicht versaut. Jetzt sieht es vielleicht etwas anders aus.

Der „deutschen“ Titelschmiede ist hier wirklich mal ein Glückgriff gelungen, auch wenn es aus meiner Sicht überhaupt keinen Sinn macht, neue englische Titel für eine bessere Vermarktung zu kreieren, aber „President Evil“ hört sich nun wirklich schick an, und man weiß sofort, um was es gehen könnte - auch wenn es relativ unglaublich klingt.

Der Film ist ein weiterer lauter Aufschrei und böser Protest amerikanischer Filmemacher gegen ihre (damalige) Regierung. Und da die Familie Arquette hier offensichtlich eigene finanzielle Mittel einsetzte (vielleicht „Scream“- und „Friends“-Gagen?), konnten sie nach Lust und Laune hantieren bis der Arzt kommt. „President Evil“ ist wirklich wild geworden. Die Zutaten sind reichlich und das Ergebnis extrem kurzweilig. Die Zuseher bekommen es mit es klischeestrotzenden Hippies zu tun, die sich ins Gehölz verziehen um sich dort ein psychedelisches Festival und einen ganzen Sack voll Drogen reinzuziehen. Dort treffen sie auf beschränkte Hinterwäldler, die bis an die Zähne bewaffnet sind und nicht davor zurückschrecken, ihre Gerätschaften gegen die verrückte Meute einzusetzen. Zu allem Übel treibt ein noch ein wahnsinniger Serienkiller mit Ronald-Reagan-Maske im Forst sein Unwesen. Kein Wunder, wenn es bald gehörig im Gebälk kracht.

Der Film ist ein gutes Beispiel für unabhängiges Filmemachen. Es gibt keine Grenzen, keine Schranken und keine Gnade. Alle bösen, verrückten und politisch unkorrekten Ideen ließen sich auf die Leinwand bringen und sind nur der Zensur der (wenigen) Verantwortlichen unterworfen gewesen - und später dann der deutschen FSK. Mir persönlich wurde ein bisschen zu viel mit harten Drogen experimentiert. Hier wurden meine Grenzen ein wenig überschritten, aber damit muß man rechnen, wenn man sich auf so eine respektlose und unfügsame Produktion einlässt. Und eigentlich hat der ganze Film ja auch ziemlich viel Spaß gemacht, denn ernst gemeint ist er glücklicherweise nicht gewesen.

Samstag, 27.12.2008/15:30 - 17:00 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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Geschrieben 08. Februar 2009, 10:41

„Der Clou“ (USA 1973), TV (BR);
Regie: George Roy Hill

Liebes Tagebuch...
Erster Versuch vor knapp zwanzig Jahren: abgebrochen - auch weil ich wohl ins Bett geschickt wurde. Nun, zweiter Versuch, aber vom Hocker gehauen hat mich „Der Clou“ trotzdem nicht.

Sicherlich kann man dem Film seine zurückhaltende, fast altmodische Inszenierung hoch anrechnen. Auch das Drehbuch mag ja irgendwie clever sein, aber für mich persönlich wurde der Clou, das Reinlegen und Ausnehmen eines Mafia-Gangsters, unverständlich dargestellt. Es fängt mit einer Pokerrunde an. Daß ich die Regeln dieses Spiels nicht kenne, ist zwar schade, aber verschmerzbar. Nach dem „Köder“ kommt dann der eigentliche „Clou“ und auch diesen hätte ich während oder direkt nach dem Film nicht erklären können - und nun schon gleich gar nicht. Es wurde auf Pferde gewettet, die man nicht zu Gesicht bekam. Geld wurde hin und her geschoben und offensichtlich wurden diverse „Karten“ gezinkt, wo aber der Clou genau lag, weiß ich nicht.

Und so endet dann „Der Clou“. Zurück bleiben einige pfiffige Momente, die Musik als Ohrwurm und gute Darsteller in einer nicht nachvollziehbaren Handlung.

Samstag, 27.12.2008/20:15 - 22:20 Uhr (zum ersten Mal komplett gesehen)
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Geschrieben 08. Februar 2009, 10:47

„Das Geheimnis von St. Ambrose“ (GER 2006), VHS (TV/ZDF);
Regie: Michael Wenning

Liebes Tagebuch...
Ulrich Mühe als *gähn* frisch verwitweter ZDF-Indiana-Jones, der sich in Schottland unfreiwillig auf der Suche nach dem Schwert Excalibur befindet. Zur Seite stehen im seine beiden halbwüchsigen Kinder (Ludwig Trepte, Elisa Schlott), deren überraschend hilfsbereites Kindermädchen (Désirée Nosbusch) sowie ein größenwahnsinniges Drehbuch, das den Amateur-Schatzjägern eine Reliquie aus Eisen unterjubelt, auf der, verschlüsselt versteht sich, das geheime Versteck von König Artus’ Schwert eingraviert ist. Nach der Flucht vor der Polizei beginnt eine haarsträubend zusammengeklaute und vollkommen unglaubwürdige Suche, die quer durch die schottischen Highlands führt und bei der so manch ein aus den Fingern gesaugtes Abenteuer bestanden werden will.

Es wird aus der Not heraus geheiratet, aus Zügen gesprungen und durchs Wildwasser geraftet. Im Kloster von St. Ambrose, dessen verwinkelte Katakomben der Junior aus einem Computerspiel kennt (?!?!), hält ein blinder Mönch wie gerufen auch schon das Pergament-Pendant zur Metall-Schatzkarte bereit und eine zufällig durchgepauste Inschrift verrät, daß, wenn Saturn und Mond zwischen der Sonne stehen (oder so ähnlich), Artus’ Schwert sich an seinem geheimen Ort problemlos finden lässt. Dann lässt die lokale Presse verkünden, dass ausgerechnet morgen um 12:00 Uhr mittags jene Sternenkonstellation ansteht und so hechten Ulrich Mühe und Co. in das Eilean-Donan-Castle, welches mal eben zur Ruhestätte von Excalibur umfunktioniert wurde, wo das Schwert dann in einem Sarg aus Stein einfach so rumgammelt - so wie eine alte Umzugskiste im Keller, die seit dem sechsten Jahrhundert einfach noch niemand ausgeräumt hat, obwohl man beim Holen jeder kellerkühlen Bier- oder Rotweinflasche daran vorbeigetapert ist.

Egal ob Cornwall, Wales oder Schottland, dass ZDF weiß, dass es mit „englischen“ Landschaften punkten kann. Uns so punktet der Film dann auch mit den Highlands und Edinburgh als Kulisse, sein Inhalt, als Rip-off von „Indiana Jones“ und „Sakrileg“ ist jedoch einfach nur lächerlich und greift ziemlich hilflos und konfus nach Sternen, die sich mit den Mitteln eines Fernsehfilmes aus Deutschland so einfach nicht erreichen lassen - spannend-pathetischer Showdown hin oder her...

Sonntag, 28.12.2008/13:30 - 15:00 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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Geschrieben 17. Februar 2009, 18:56

„Der Kontrakt des Zeichners“ (GB 1982), VHS (TV/Arte);
Regie: Peter Greenaway

Liebes Tagebuch...
Auch wenn es sich hier um ein recht frühes Werk in abendfüllender Länge von Peter Greenaway handelt, lässt der gute Mann doch ein wenig Überheblichkeit durchschimmern. Überheblichkeit in Bezug auf sein potenzielles Publikum, welches bei diesem satirisch überspitzen Drama in Sachen Intellekt außerordentlich gefordert wird und jeder, der sich diesem Anspruch nicht stellt, wird auch kaum Freude an dem an sich ganz cleveren Film haben.

Parallel zu der Überheblichkeit kann man auch ein gesundes Maß an Selbstsicherheit erkennen, was den allgemeinen Eindruck wieder positiv abrundet. Immerhin wusste Peter Greenaway haargenau, was er machte und so funktioniert der Film eigentlich ganz gut, auch wenn er von Zeit zu Zeit zu hochgestochen wirkt.

Montag, 29.12.2008/14:35 - 16:15 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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Geschrieben 17. Februar 2009, 18:56

„Inside Man“ (USA 2006), TV (ZDF);
Regie: Spike Lee

Liebes Tagebuch...
Größte Herausforderung dieses alles andere als geradlinigen Thrillers: Seinen komplizierten Plot um einen höchst ungewöhnlichen Banküberfall mit noch ungewöhnlicherer Beute einigermaßen verständlich herüber zu bringen. Und diese größte Hürde wurde mit Bravour genommen und lässt den Film reibungslos, ereignisreich und vor allem sehr kurzweilig und trotzdem angenehm anspruchsvoll erscheinen.

Außerdem hat mich Spike Lee überrascht, von dem ich eigentlich nur ambitioniertes schwarzes Kino erwarte (ein ungerechtfertigtes Klischee?) und keinen High-Tech-Thriller mit Hang zur Überraschung und Hochspannung. Auch wenn „Inside Man“ sehr gut funktioniert, ist er doch kein Thriller von der Stange geworden. Spike Lee bewahrt sein Gesicht und inszenierte einen rundum anspruchsvollen und dennoch publikumswirksamen Film, der vom ZDF im Weihnachtsprogramm zwar ziemlich ruppig in ein 120 Minuten Sendeschema gepresst wurde, dort aber immerhin für einen Quotenerfolg sorgte - und das war im Nachhinein gleich die nächste Überraschung.

Dienstag, 30.12.2008/20:15 - 22:15 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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