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The Room-Files - Filmforen.de - Seite 62

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The Room-Files


1994 Antworten in diesem Thema

#1831 Mr. Room

    Man sagt, er sei ein guter Mensch

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Geschrieben 16. Juli 2009, 17:41

„Spaceballs“ (USA 1987), DVD (MGM);
Regie: Mel Brooks

Liebes Tagebuch...
Es war spät und ich war nicht mehr ganz bei Sinnen, aber meine Gäste wollten unbedingt einen Film anschauen. Sie wählten „Spaceballs“ - an sich ein gelungener Partyfilm, der nur in einzelnen Häppchen an mir vorbei zog, in denen ich erkennen konnte, wie dürftig die Trickaufnahmen teilweise sind und wie gelungen verrückt der Humor noch immer herüberkommt.

Samstag, 23.05.2009/22:45 - 00:15 Uhr (zum wiederholten Male gesehen)
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#1832 Mr. Room

    Man sagt, er sei ein guter Mensch

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Geschrieben 16. Juli 2009, 17:43

„Deep Red“ (IT 1975), DVD (Dragon);
Regie: Dario Argento

Liebes Tagebuch...
Es steht eindeutig außer Frage, daß die lange/vollständige Version von „Rosso - Die Farbe des Todes“ (welche ich ab hier nur noch „Deep Red“ nennen möchte), zu lang ist. Vor allem das Geplänkel zwischen David Hemmings und Daria Nicolodi sorgt für einige Durchhänger in der Spannungsdramaturgie - obwohl die witzigen Szenen im maroden Auto von Daria Nicolodi durchaus charmant sind. Aber weil der Film nun mal so lang ist, wie er lang ist, sollte man diverse Spannungspausen durchaus akzeptieren, denn, weiter steht es eindeutig auch außer Frage, daß der Film an manchen stellen regelrecht meisterhafte Züge annimmt. Nicht nur die extrem gruseligen Stellen sollten erwähnt werden, sondern auch das unglaublich einfallsreiche Spiel mit der Kamera und die atmosphärisch extrem dichte Inszenierung mit der sich Dario Argento unwiderruflich als beständiges Ausnahmetalent im europäischen Horrorfilm einen festen Platz sicherte - auch wenn jüngere Arbeiten dieses hell leuchtende Feuer etwas vermissen lassen.

„Deep Red“ ist eine abenteuerliche Geisterbahnfahrt, frei von Logik und realistischen Mordermittlungen und niemand ist, so scheint es mir, Dario Argento böse, wenn die Polizei unbeholfen im Dunkeln tappt und ein Pianist, eine Reporterin und ein Parapsychologe einen abgrundtief vertrackten Mordfall um Schein und Sein, Obsession und Vision klären.

Sonntag, 24.05.2009/16:15 - 18:20 Uhr (zum dritten Mal gesehen)
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#1833 Mr. Room

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Geschrieben 16. Juli 2009, 17:46

„La morte Vivante“ (FR 1982), DVD (Encore);
Regie: Jean Rollin

Liebes Tagebuch...
„Lady Dracula“ ist wieder da!

Ich hab schon einiges von Jean Rollin gesehen, hab ihm schon einiges an logischen Patzern verziehen und schon oft seine publikumsunwirksamen Inszenierungen gelobt - dieses Mal tue ich das alles aber nach bestem Wissen und Gewissen, denn, obwohl ich den Film schon zwei Mal gesehen hatte, gefiel er mir heute besser denn je.

Catherine Valmont (Françoise Blanchard) ist die tragische Hauptfigur dieses fast schon herzerreißend traurigen Splatterfilms. Ob es nun die in ihrer Gruft gelagerten Giftfässer sind, oder nicht, die die Verstorbene mit Durst auf Blut und Hunger auf Fleisch (alles bevorzugt menschlich) aus dem Sarg steigen läßt, wie sie mit ihrem Schicksal hadert rührt und bewegt. Alles spitzt sich zu, als ihre Sandkastenfreundin Hélène (Marina Pierro) anreist, um sich um die tote Lebende zu kümmern. Größer und größer wird ihre Sehnsucht nach Ruhe und Frieden, doch sie ist dazu verdammt, durch Lachen aus Blut zu waten - auch weil ihre Freundin sie nicht gehen lassen will.

Der Film ist ruhig und ernst und nur manch ein billiger Spezialeffekt durchbricht die nüchterne Inszenierung. All das zusammen ergibt eine schaurig/traurig schöne Vampirballade - typisch Jean Rollin und trotzdem noch ein bisschen besser.

Sonntag, 24.05.2009/20:50 - 22:15 Uhr (zum dritten Mal gesehen)
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#1834 Mr. Room

    Man sagt, er sei ein guter Mensch

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Geschrieben 16. Juli 2009, 17:49

„Body - Every little Piece will return“ (THA 2007), DVD (I-On);
Regie: Paween Purikitpanya

Liebes Tagebuch...
Every little Filmidee will return!

Nach dem ausnahmslos gut gelungenen Gruselschocker „Shutter“ kann man ruhig mal die Ohren spitzen, wenn einem ein thailändischer Genrefilm vor die Füße fällt, noch dazu, wenn sein Cover so gruselig fies dreinschaut, wie es hier der Fall ist. Doch der Film scheitert, weil er zu viel möchte, aber zu wenig kann. Er möchte splattrigen Horror in anspruchsvoller Umgebung etablieren und diverse Untergenres miteinander verbinden. Schon in der ersten, noch beeindruckenden Szene, macht „Body sob 19“ klar, wie wichtig ihm lange, verspielte und möglichst aufwendige Kamerafahrten sind. Dann wird deutlich, daß der Film nicht der schnelle Horror von nebenan sein möchte, sondern viel lieber epische Mystery, was zusammen mit der astronomischen Laufzeit von 120 Minuten für regelrechtes Schneckentempo sorgt. Weiter stellt sich heraus, das hier auf ziemlich halbgare Weise Inhalte aus „The Sixth Sense“ (vor allem aber dessen ruhige Inszenierung) und später auch „S7eben“ Pate standen. Vor allem die „The Sixth Sense“-Schiene nervt, da geheimnisvoll und verschlüsselt sichtbare Hinweise platziert werden, die abschließend in einem völlig an den Haaren herbeigezogen wirkenden, auch reichlich unverständlichen und mittlerweile eh’ veralteten Plottwist enden, dessen „Aha!“-Effekt eher einem „Achso?“-Effekt ähnelt.

Optisch anspruchsvoll bedeutet hier einer Masse an lieblosen Computerwelten zu begegnen. Die Eröffnungsszene war ja noch nett, aber spätestens als eine CGI-Katze herumschleicht wird die mangelnde Ausgefeiltheit dieser nur in Perfektion genießbaren Technik deutlich, was den Film jedoch nicht zurückhält, immer wieder neue, dennoch vorsehbare Ideen, mittels mangelhafter Animationen aneinander zu reihen (Tiere, Blut, Erbrochenes). „Body - Every little Piece will return” ist somit in Sachen Tempo und Ereignisreichtum eher langweiliges und vom Erscheinungsbild her leider nur herzloses Horrorkino.

Hübsch dekadent: der lebensgroße Elefant in einem Riesen-Einweckglas.

Mittwoch, 27.05.2009/21:20 - 23:20 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1835 Mr. Room

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Geschrieben 17. Juli 2009, 14:42

„George A. Romero’s Diary of the Dead“ (USA 2007), DVD (Universum);
Regie: George A. Romero

Dear Diary...
Selten wirken Filme beim ersten Mal auf DVD vollends gut, nach dem man zuvor sie im Kino gesehen und dort ziemlich, im besten Falle sogar restlos begeistert war. Dieser hier ist einer dieser Filme: „Diary of the Dead“ ist spektakulär gut geworden. Er ist sowohl gruseliger als auch lustiger als andere Filme von Romero. Zudem reiht sich ein erfreulicher Einfall an den nächsten und es wird nach Herzenslaune herumgesplattert. Die Kritik der Selbstzweckhaftigkeit fängt Romero abermals mit einer Prise Gesellschaftskritik ab. Herausgekommen ist eine richtig gelungene Filmperle!

Freitag, 29.05.2009/20:30 - 22:00 Uhr (zum zweiten Mal gesehen)
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#1836 Mr. Room

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Geschrieben 17. Juli 2009, 14:43

„Die Reise ins Glück“ (GER 2004), DVD (Cinema Surreal);
Regie: Wenzel Storch

Liebes Tagebuch...
Da zwischen Dreharbeiten und Fertigstellung des Filmes eine ziemlich lange Zeitspanne liegt, verwundert es nicht weiter, daß Löcher in der Handlung (welche durchaus vorhanden sind) durch den Erzähler ausgebügelt werden müssen, da ein Nachdreh, selbst wenn man ihn hätte machen wollen, nicht möglich gewesen wäre. Immerhin erhöhen die ausgiebigen Erklärungen des Erzählers den märchenhaften Charakter dieser wundschön gestalteten, wenn auch nicht vollständig schlüssigen Posse.

Freitag, 29.05.2009/22:25 - 23:35 Uhr (zum zweiten Mal gesehen)
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#1837 Mr. Room

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Geschrieben 17. Juli 2009, 14:47

„Familiengrab“ (USA 1976), HDD (TV/Das Erste);
Regie: Alfred Hitchcock

Liebes Tagebuch...
Hitchcocks Vermächtnis ist ein wunderbarer Genremix, der sich auf nichts festlegen möchte. Der Film enthält skurrile und humorvolle Situationen und dennoch eine ziemlich vertrackte Geschichte mit Thrilleranleihen. Er ist jedoch weder ein großer Lachgarant noch ein spannender Nagelbeißer. Seine größte Stärke ist nicht das was, sondern das wie: will heißen, es ist spannend und humorvoll und damit höchst kurzweilig zu betrachten, wie die ziemlich vertrackte Geschichte mit Thrilleranleihen immer skurriler wird und dadurch vergnügliche oder einfach nur ungewöhnlich gut konstruierte Situationen entstehen.

Das das alles auf den ersten Blick belanglos aussieht, liegt durchaus im Bereich des möglichen, aber spätestens dann, wenn man bemerkt, daß man trotz wenig spektakulären Geschehnissen prächtig unterhalten wird, muß man „Familiengrab“ eine ziemliche Cleverness bestätigen.

Sonntag, 30.05.2009/12:25 - 14:20 Uhr (schon ewig nicht mehr und nun zum dritten Mal gesehen)
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#1838 Mr. Room

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Geschrieben 17. Juli 2009, 14:49

„Lèvres de sang“ (FR 1975), DVD (Encore);
Regie: Jean Rollin

Liebes Tagebuch...
Während des Filmes bestätigt sich das, was Jean Rollin im auf der DVD vorhandenen Vorwort erwähnt: Es gab Finanzierungsprobleme. Wahrscheinlich wirkt „Lips of Blood“ auch deshalb teilweise zerfahren, improvisiert und holprig und der Film hat seine liebe Mühe, die Geschichte halbwegs verständlich rüber zu bringen. Daß sie an sich nicht von Logik gesegnet ist, spielt dabei keine Rolle. Das der Film aber seine surreal anmutende Handlung jedoch nicht vollständig glaubwürdig darstellen kann, ist da schön störender.

Auf einer Vernissage blickt unser Held gebannt auf ein Werbeposter auf dem eine alte Burg zu sehen ist. Das weckt längst vergessene Erinnerungen aus seiner Kindheit. Einst hatte er in eben jener Ruine Zuflucht gesucht und dort eine mysteriöse Schönheit getroffen in die er sich sofort verliebt hat. Getrieben von dem Vorhaben die einst vergessene junge Dame wiederzusehen, taucht er in den Pariser Untergrund ab und stellt Nachforschungen an. Bald erscheint ihm die Frau im Traum, jung und schön wie damals, während eine Horde von luftig verhüllten Vampirinnen seine Verfolgung aufnimmt. Ist er etwa dabei eine Verschwörung aufzudecken?

Die DVD selbst, so schön und aufwendig sie auch gestaltet ist, enttäuscht, denn im vorhandenen Master sind die Eröffnungscredits leider unsichtbar - im Gegensatz zur DVD von Redemption, wo diese noch zu finden sind. Auch der Abspann ist nur zur Hälfte vorhanden. Ein Fehler, der auch auf dem Bruder aus England zu finden ist. Schade!

Sonntag, 30.05.2009/17:00 - 18:25 Uhr (zum zweiten Mal gesehen)
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#1839 Mr. Room

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Geschrieben 22. Juli 2009, 18:26

„Die Frau in Rot“ (USA 1984), TV (MDR);
Regie: Gene Wilder

Liebes Tagebuch...
Erst mal überrascht es, wie gut dieser Film heute noch funktioniert. Das liegt wahrscheinlich auch am allgemeinverträglichen Thema eines Mannes in der Midlife-Crisis und wie er es noch einmal wissen will. Aber es liegt mit Sicherheit auch daran, daß sich Gene Wilder wenig an gerade in Mode befindlichen Klischees vergreift, die Jahrzehnte später natürlich besonders stark auffallen oder sogar stören würden. So schuf er eine fast zeitlos schwungvolle Liebeskomödie, deren Humor auch heute noch punkten kann. Einzig und allein die eintönige Musik von Stevie Wonder wirkt deplaziert - inklusive des damaligen Superhits „Just Called to Say I Love You“.

Sonntag, 30.05.2009/23:00 - 00:25 Uhr (schon ewig nicht mehr und nun zum vierten Mal gesehen)
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#1840 Mr. Room

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Geschrieben 22. Juli 2009, 18:28

„The last House on the Left“ (USA 2009), Kino (Cinecittà, Nürnberg);
Regie: Dennis Iliadis

Liebes Tagebuch...
Das Tabu, welches bei „The Hills have Eyes“ nur angedeutet wurde, ist gebrochen. Nicht, daß ich mich über die hier gezeigte Vergewaltigung besonders gefreut hätte, aber allein aus filmhistorischer Sicht ist diese Entwicklung interessant. Direkte Vergleiche zu Wes Cravens „Mondo Brutale“ kann ich nicht anstellen. Zu lange ist es her, daß ich jenen Film gesehen habe, aber ein paar Dinge sind mir aufgefallen. Zum Beispiel, daß „The Last House on the Left“ etwas zugänglicher und versöhnlicher ausgefallen ist und nicht die volle Bandbreite an kompromissloser Härte auffährt. Das macht ihn goutierbarer und erträglicher und trotzdem sieht er nicht kühl auf Erfolg kalkuliert aus. Publikumswirksame Details, die das „Freitag, der 13.“-Remake zum perfekten Date-Movie haben werden lassen, werden hier außen vor gelassen. Einzig ein paar derbe Splatter-Effekte zeugen von gewissen Zugeständnissen ans heutige Publikum. Über weite Strecken geht der Film jedoch respekt- und würdevoll mit dem brisanten Thema „Rape and Revenge“ um, liefert zudem noch ausgesprochen anspruchsvolle und sauber komponierte Bilder, die wiederum nicht in Videoclip-Ästhetik ausarten, sowie einen ordentlich konstruierten, angenehm unangenehmen Plot welcher Hochspannung garantiert.

Der Gesamteindruck:
Als Remake überproportional gut gelungen und als eigenständiger Film durchgehend funktionell, im Ablauf reibungslos, mit hohem Nervenkitzelpotential und trotzdem wird in keiner Szene ein Loblieb auf Gewalt im Kino gesungen und die hier angesprochenen, durchaus bedenklichen Themen werden nicht abgefeiert.

Dienstag, 02.06.2009/21:05 - 22:55 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1841 Mr. Room

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Geschrieben 22. Juli 2009, 18:31

„Feuerwalze“ (USA 1986), DVD (MGM/20th Century Fox);
Regie: J. Lee Thompson

Liebes Tagebuch...
Hätte ich den Film, dessen kultverdächtiger Ruf mir schon lange bekannt war, mit zehn Jahren zum ersten Mal gesehen und wäre danach mit ihm aufgewachsen, so hätte ich ihn heute wenigstens aus nostalgischen Gründen bejubeln können. Da ich aber zu „Feuerwalze“ keinerlei Beziehung habe, sehe ich mich außerstande ein positives Urteil zu fällen. Jedoch, als abschließendes Urteil soll dies nicht angesehen werden. Zu diesem werde ich erst kommen, sollte ich den Film einmal in der Originalfassung sehen.

Mit der nur streckenweise pfiffigen deutschen Synchronisation kann man mich heute nicht mehr beeindrucken. Auch wenn der Film im Original sicher auch mit flotten Sprüchen und Situationskomik punkten kann, wurde die deutsche Tonspur anscheinend mit gesprochenem Unsinn regelrecht überflutet. Und das erweckt den Eindruck, daß der Film lustiger sein soll, als er tatsächlich ist. Das als positiv zu bewerten kann ich nicht, denn über diese Zeit bin ich schon Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte hinweg. Ähnlich wie bei „Die Ritter der Kokosnuss“ oder „Louis, der Geizkragen“ führt die entartete Tonspur bei mir zu einem gegenteiligen Effekt - und bei „Feuerwalze“ war dieser Effekt besonders stark zu spüren.

Vielleicht auch, weil der Film sonst auch nicht viel hergibt. Zwei Buddys werden in einer Spelunke von einer Frau und ihrer (irgendwo gefundenen) Schatzkarte aufgegabelt - und weil sie grad nichts Besseres zu tun haben, beginnt für die drei eine vollkommen uninspirierte und spannungsfreie Schatzsuche, die nur durch diverse Prügel- und Actionszenen verkurzweiligt wird. Ein Handlungsaufbau wurde nicht betrieben. Sämtliche Episoden bis hin zum Betreten des Tempel des Goldes hätte man auch einfach streichen können - man hätte es nicht einmal bemerkt - abgesehen von der Tatsache, daß der Film dann nur 30 Minuten gedauert hätte.

Das war er also, mein Einstand in Sachen Chuck-Norris-Filme. Ein paar Schmunzler, wenige Lacher und die Sache mit der Nonnen- und Pfarrersmaskerade war auch ganz nett. Aber, der Rest des Videoabends hatte mehr Spaß wie ich...

Mittwoch, 03.06.2009/20:45 - 22:25 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1842 Mr. Room

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Geschrieben 22. Juli 2009, 18:33

„Resident Evil“ (GER/GB/FR 2002), DVD (Universum);
Regie: Paul W. S. Anderson

Liebes Tagebuch...
Ich hatte völlig vergessen, wie gut „Resident Evil“ eigentlich ist - vielleicht habe ich es auch niemals gewusst. Ist ja schon einige Zeit her, daß ich ihn im Kino gesehen habe. Damals fand ich ihn in Ordnung, glaube ich - mehr nicht. Hauptsächlich zwei negative Aspekte blieben mir in Erinnerung. Und zwar, daß er splattermäßig nichts bieten konnte und am Ende sich etwas unglücklich auf mangelhafte Computeranimationen konzentrierte.

Daß „Resident Evil“ tatsächlich blutleer ist stimmt. Stets wird abgeblendet oder die Szene gewechselt, wenn es brenzlig wird - offensichtlich aus (unnötiger) Angst vor einer zu hohen FSK-Freigabe. Aber der Film ist trotz allem kein Kindergeburtstag, denn Paul W. S. Anderson inszenierte ein energisch lautes, wild hantierendes, extrem gut fotografiertes Happening, dessen Bilder und Töne auf das Publikum einhämmern, wie einst in „Event Horizon“ und dessen nervenaufreibenden Geisterbahn-Pur-Feeling.

Das finale CGI-Monster aus „Resident Evil“ verdient sicher keine Eins mit Stern, aber trotz sparsamer Animation fügt es sich ganz gut in den meditativ ohrenbetäubenden Showdown mit schwankenden Zombies und gut choreographierter Action ein, der, auch wenn kein Blut spritzt, sein Publikum spürbar in Beschlag nimmt und ich mich frage, wie ich die sehr vielen gelungenen Momente dieses kurzweiligen Krawalls vergessen konnte.

To be continued...

Freitag, 05.06.2009/20:15 - 21:50 Uhr (zum zweiten Mal gesehen)
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#1843 Mr. Room

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Geschrieben 22. Juli 2009, 18:36

„Alfred Hitchcock’s Marnie“ (USA 1964), HDD (TV/BR);
Regie: Alfred Hitchcock

Liebes Tagebuch...
Eine Frau sieht rot!

Nach „Psycho“ und „Die Vögel“ hatten alle weiteren Filme von Alfred Hitchcock mit starkem Gegenwind zu kämpfen. Zu gelungen, zu gut und zu erfolgreich waren die beiden vorangegangenen Werke. Rein zufällig hatte ich nun das Glück in den letzten Wochen und Monaten alle Spätwerke von Hitchcock ab „Die Vögel“ begutachten zu können und es stimmt, all diese Filme erreichen nicht mehr die Klasse, die man von Hitchcock bislang gewohnt war. Aber, ist das ein Grund sie deswegen derart zu kritisieren? Außerdem ist irgendwann einmal der Zenit erreicht und nur hoffnungslos positive Menschen können glauben, daß es von nun an immer so weiter geht.

Hat man einmal den Film „Marnie“ und seinen Inhalt gewikipediat, wird man über inhaltlichen Schwächen und psychologische Oberflächlichkeiten informiert. Das alles kann ich, in der Rolle als normaler Konsument von der Straße, kaum bestätigen. Da ich „Marnie“ schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatte, fühlte ich mich von ihm überaus positiv überrascht und ausgesprochen gut unterhalten. Vor allem die schrille Farbgestaltung, die künstliche Studioatmosphäre und die bedrückende, von latenter Spannung begleitete Grundstimmung um die seelisch verwahrloste Person Marnie herum, erschaffen ein intensives Psychodrama mit hohem Unterhaltungswert. Den Rest besorgt die ausgesprochen gute Kameraarbeit, die den Zuschauer perfekt in die Rolle des Voyeurs steckt, der ins Geschehen jedoch nicht eingreifen kann.

Hitchcock hält auch spektakuläre Momente bereit: Tippi Hedrens Sturz vom Pferd zum Beispiel oder das Gewitter draußen vor Sean Connerys Büro. Auch wenn Tippi Hedren bei letzterem etwas arg hilflos an der Wand klebt, muß das auf der Kinoleinwand ziemlich imposant ausgesehen haben. Aus heutiger Sicht etwas antiquiert wirkt die finale Rückblende und Auflösung. Könnte sein, daß diese für „Deep Red“ Pate gestanden hat. Dennoch wirkt sich gar lang nicht so obsessiv.

Freitag, 05.06.2009/22:30 - 00:35 Uhr (zum zweiten Mal gesehen)
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#1844 Mr. Room

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Geschrieben 26. Juli 2009, 10:19

„Resident Evil: Apocalypse“ (GB/CAN/GER/FR 2004), DVD (Universum);
Regie: Alexander Witt

Liebes Tagebuch...
Nachdem Teil 1 genug Geld eingespielt hat, konnte man in der Fortsetzung, passend zum Ende des ersten Teils, das unterirdische Labor verlassen und das (Zombie-)Geschehen in die Stadt Raccoon-City verlagern. Mehr Geld bedeutete hier auch mehr Action - leider zu viel Action, denn der Horrorfaktor wird über weite Strecken links liegen gelassen, während man Milla Jovovich und ihre frisch kennengelernten Überlebens-Kumpanen und -Kumpaninnen bei viel zu schnell geschnittenen Schlagabtauschen beobachten kann.

Erinnert man sich also an Paul W. S. Andersons flottes und tempogeladenes Schocksspektakel, erscheint die Fortsetzung trotz leicht gesteigerter Härte eher glatt, harmlos und actionlastig, was dem Ursprung der Filmreihe leider nicht gerecht wird. Hinzu kommen dieses Mal wirklich zu viele mittelprächtige CGI-Animationen und herbe Logikfehler. So sieht es zwar cool aus, wenn Frau Jovovich samt Motorrad durch ein Kirchenfenster saust, aber da sie die Leute, die sie dort zu retten gedenkt, jedoch überhaupt nicht kennt, muß man sich schon fragen, was diese Aktion überhaupt sollte und was der Charakter Alice damit bezwecken wollte. Wahrscheinlich einfach nur cool aussehen... Aber, genügt das?

Wie schon der Vorgänger bleibt „Resident Evil: Apocalypse“ im Vergleich zu anderen Zombie-Filmen relativ blutleer - und daß trotz der dieses Mal etwas höher angesetzten Freigabe. Zum Ende hin erfährt der Film glücklicherweise etwas an Tiefgang. Die Figur Matt aus dem ersten Teil kommt wieder ins Gespräch. Nebenbei wird auch die ansonsten recht oberflächliche Bildgestaltung etwas anspruchsvoller und der am Ende präsentierte Cliffhanger macht Lust und Laune auf den nächsten Teil.

To be continued...

Sonntag, 07.06.2009/13:55 - 15:30 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1845 Mr. Room

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Geschrieben 26. Juli 2009, 10:20

„Tatort - Im Sog des Bösen“ (GER 2009), TV (Das Erste);
Regie: Didi Danquart

Liebes Tagebuch...
Kommissar Kai Perlmann (Sebastian Bezzel) gerät in den Sog des Bösen, als eine seiner Verflossenen tot in einem Müllcontainer aufgefunden wird. Zu allem Übel hatte die Ermordete auch noch Kontakte ins kriminelle Milieu. Perlmanns Chefin Klara Blum (Eva Mattes) ermittelt in alle Richtungen - auch in seine. Und sei es nur, um seine niemals in Frage gestellte Unschuld zu beweisen. Doch Ermittlungen gegen einen der Ihren werden im Kollegenkreis nicht gerne gesehen und so kochen die Emotionen hoch, im sonst so beschaulichen Konstanz.

Höhepunkt des sehr boden(see)ständigen Krimis ist das finale Verhör, in dem Klara Blum ihren Kollegen richtig in die Mangel - und nur sie weiß, daß sie in Wirklichkeit gar nicht Perlmann befragt, sondern die dritte Person im Raum - das ist nicht nur spannend und intensiv gespielt, sondern aus dramaturgischer Sicht richtig clever.

Sonntag, 07.06.2009/20:15 - 21:45 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1846 Mr. Room

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Geschrieben 26. Juli 2009, 10:26

„Invasion der Zombies“ aka „Das Leichenhaus der lebenden Toten“ (IT/ESP 1974), DVD (Atlas);
Regie: Jorge Grau

Liebes Tagebuch...
Mit „Invasion der Zombies“ trifft man auf einen außergewöhnlich guten Zombiefilm, der sich dort anlehnt, wo es am Besten ist, wo der Ursprung liegt: bei „Die Nacht der lebenden Toten“. Mit Gesellschaftskritik wird nicht gespart. Die spießig konservative Polizei, die von der ganzen Virus-Geschichte nichts wissen will, behält die Oberhand und feuert unablässig Hasstiraden gegen alles ab, was an Hippietum und Jugendkultur erinnert. Gemäß seinem Vorbild endet der Film dann auch zynisch böse, ungerecht und aufwühlend.

Die Sache mit der Ökobotschaft erscheint, in Hinblick auf Gurkenfilme wie „Zombi 3“, heute leider nur noch unfreiwillig komisch. Gegen diesen Effekt muß man als Zuschauer ankämpfen, denn immerhin entstand „Invasion der Zombies“ schon 1974, und das rechtfertigt den naiven Umgang mit wissenschaftlichem Brimborium, lange bevor das von anderen, völlig hilflosen (sicher auch sehr spaßigen) Filmen ins Lächerliche gezogen wurde.

Noch zwei Gründe zum Lob stehen hier an. Für Amüsement sorgen ein paar krachende Machosprüche und auch ein paar Messerspitzen an schwarzem Humor (Eule!). Zudem steigert der Film konsequent seine innere Spannung und sein Finale kann auch heute noch grundehrlich als gruselig bezeichnet werden. Also, ein rundum gelungener Film, der auch hervorragend für mehrmaliges Ansehen taugt.

Mittwoch, 10.06.2009/22:00 - 23:30 Uhr (zum dritten Mal gesehen)
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#1847 Mr. Room

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Geschrieben 28. Juli 2009, 19:05

„Resident Evil: Extinction“ (GB/USA/GER/FR/AUS 2007), DVD (Constantin);
Regie: Russell Mulcahy

Liebes Tagebuch...
Nach der extrem actionlastigen und spannungsarmen Fortsetzung geht die „Resident Evil“-Reihe in die dritte Runde und erinnert sich plötzlich wieder an ihre Ursprünge: Horror ist Spannung und keine Action. Im Spaghetti-Western-Look wird nun all das nachgeholt, was man in „Resident Evil: Apocalypse“ vernachlässigt hat. Saubere Schockeffekte laden zum kräftigen Zusammenzucken ein und gruselige Grundstimmung läßt Gänsehaut entstehen. Zusammen mit der richtigen Portion Action ergibt das einen rundum gelungenen Film, der erkennen läßt, daß bei der ersten Fortsetzung die Mischung all dieser Dreingaben nicht stimmte, was ihn unausgewogen erscheinen ließ. Ein weiterer Pluspunkt: der extrem erhöhte Gorepegel. So gut der erste Teil auch war, die allgegenwärtige Blutleere war ungewöhnlich und schlichtweg unangebracht.

Russell Mulcahy als Regisseur beweist, daß er längst noch nicht abgeschrieben ist, obwohl er in den letzten Jahren kaum mehr für filmische Schlagzeilen gesorgt hat. Er liefert eine kurzweilige Rückmeldung und den Beweis, daß er als Genre-Regisseur sehr gut zu gebrauchen ist...

To be continued?

Donnerstag, 11.06.2009/12:10 - 13:40 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1848 Mr. Room

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Geschrieben 28. Juli 2009, 19:20

„Hancock“ (USA 2008), DVD (Sony);
Regie: Peter Berg

Liebes Tagebuch...
Der Trailer zu „Hancock“ war so grässlich, daß ich überhaupt keine Lust hatte, diesen Film zu sehen. Dann aber erfuhr ich in den Medien von positiven Rückmeldungen und auch im Freundeskreis hatte „Hancock“ Erfolg. Somit war ich nun hauptsächlich neugierig darauf, wie sehr der Film seinem Trailer nahe kommt, beziehungsweise nicht nahe kommt.

Will Smith ist Hancock - ein Superheld, wie er im Buche steht; besser gesagt, stehen müsste, denn der Superheld hat ordentliche Macken, ist zwar unverwundbar, kann fliegen und Menschen in Sicherheit bringen, ist aber auch ein echter Rüpel, der, wie der Elefant im Porzellanladen, bei seinen Rettungsaktionen einen Scherbenhaufen sondersgleichen hinterlässt. Durch Zufall gerät er an einen Werbefachmach (Jason Bateman), der die verrückte Idee hat, den Superhelden in der Öffentlichkeit in ein besseres Licht zu rücken, ihn quasi auf den rechten Weg bringen... *gähn* - im Trailer war das pfui, im Film hui; besser gesagt: es kommt ganz glaubhaft rüber und sorgt im Film für wunderbar selbstironische Szenen und richtig gute Unterhaltung in neuem Anstrich.

Spoiler:
Leider habe ich vorab schon aus den Medien erfahren, was es mit der anfänglich ungewöhnlich teilnahmslosen (Nebenrolle von) Charlize Theron auf sich hat, denn die sorgt in der Mitte des Filmes für eine ordentliche Wendung und „Hancock“ wandelt sich von der leichten Unterhaltung zum spannenden Actionfilm mit dramatischem Finale. Aber keine Angst, liebes Tagebuch, sämtliche Klischees werden eingehalten und alles endet überhaus happy. Und weil alles so schön happy endet, will man sich auch weiter keine Gedanken über die an sich unglaublich konfuse und eigentlich nicht zu verstehende Erklärung der Wendung und deren Folgen machen.

Abschließend freut es mich, (mir und Dir, liebes Tagebuch) mitteilen zu können, daß „Hancock“ auf aufdringliches Produkt-Placement verzichtet. Weder Will Smith (als Eigenprodukt), noch irgendwelche Autos aus Ingolstadt, Fast-Food-Ketten vom Bahnhof oder (aus meiner Sicht) überflüssige Erfrischungsgetränke werden dem Zuschauer um die Ohren gehauen.

Donnerstag, 11.06.2009/20:20 - 22:00 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1849 Mr. Room

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Geschrieben 28. Juli 2009, 19:22

„Lissi und der wilde Kaiser“ (GER 2007);
Regie: Michael Bully Herbig

Liebes Tagebuch...
Michael Bully Herbig sorgt für eine Überraschung, denn, besteht sein Film anfänglich hauptsächlich aus einer Ansammlung von flachen Witzen, gewinnt er dann doch recht schnell an Fahrt und fördert eine ungeheuer glatt ablaufende Dynamik an den Tag, die an den besten Stellen an „Shrek“ erinnert. Herrliche Unsinnigkeiten wechseln sich mit Szenen von überaus ordentlichem Tempo ab. Streckenweise ist auch die manchmal etwas sterile Animation vollends gelungen und über fehlende Ideen braucht man sich schon zweimal nicht zu beklagen.

Wie man es in Animationsfilmen gerne sieht, werden auch hier ein paar Seitenhiebe auf bekannte Filme verteilt - und dieses Spektrum reicht von „Fluch der Karibik“ bis hin zu „Sissi“ oder dessen Nachfolgefilmen. Natürlich dürfen auch ein paar (nur) national verständliche Witze nicht fehlen, die einem immer wieder in Erinnerung rufen, daß man einen Film von solch einem Format eigentlich nicht einen nationalen Ursprung zusprechen würde. Ja, hat überraschend viel Spaß gemacht...

Freitag, 12.06.2009/19:35 - 20:55 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1850 Mr. Room

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Geschrieben 28. Juli 2009, 19:24

„Bug“ (USA/GER 2006), DVD (Ascot-Elite);
Regie: William Friedkin

Liebes Tagebuch...
Ich hatte ein wenig Bedenken, bevor ich den Film startete. Der Kinobesuch war mir außerordentlich gut in Erinnerung geblieben. Das Finale von „Bug“ hinterließ Eindruck. Aber hier sah ich ein Problem, denn was macht man für gewöhnlich, wenn man so einen Film, der erst im Finale so richtig am Rad dreht, zum zweiten Mal sieht? Man wartet die ganze Zeit, daß endlich daß kommt, was diesen großen Eindruck hinterlassen hat. Und aus diesem Grund dachte ich, „Bug“ zum zweiten würde mich langweilen.

Weit gefehlt, denn gelangweilt hat er mich nicht mal ansatzweise, obwohl der Beginn durchaus ruhig und unspektakulär erscheint. Um das nicht in Langweile umkippen zu lassen, schuf William Friedkin aber eine unterschwellig bedrohliche Atmosphäre mit einer Vielzahl an beunruhigenden Bildern. Das Vorführen ganz alltäglicher Dinge (Deckenventilator, Klimanalage) führt zu einer beklemmenden Grundstimmung und die furios spielende, in Paranoia versinkende Ashley Judd liefert mit ihrem Partner Michael Shannon den Rest des Grauens für dieses Schauerkammerspiel. Sehr gut - auch beim zweiten Mal!

Freitag, 12.06.2009/21:15 - 22:55 Uhr (zum zweiten Mal gesehen)
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#1851 Mr. Room

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Geschrieben 28. Juli 2009, 19:27

„Die Nonne von Monza“ (IT 1969), DVD (MIB/X-Rated);
Regie: Eriprando Visconti

Liebes Tagebuch...
Angesichts des recht frühen Entstehungsjahres, kurz bevor Nonnen- und Hexenfilme richtig populär wurden, verwundert es auch nicht weiter, daß „Die Nonne von Monza“ relativ handzahm und für den sonst recht schmuddeligen Output von X-Rated fast schon überqualifiziert erscheint. Nüchtern betrachtet ist der Film viel mehr Liebesdrama als Exploitationfilm.

Antonia Sabato spielt einen Gigolo, der sich, auf der Flucht vor den Spaniern, in dem Kloster von Monza versteckt, dort der Mutter Oberin Anne Heywood den Kopf verdreht und ihr schlussendlich sogar noch ein Kind macht. Dadurch kommt eine gehörige Lawine an Intrigen ins Rollen. Die Mutter Oberin wird von ihren Kollegen aus dem Amt gemobbt. Der ortsansässige Pfarrer Hardy Krüger, selbst in die Mutter Oberin verliebt, versucht mittels Verrat seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Eine Köchin, welche sich wiederum in den Gigolo verguckt hat, erweist sich als waschechte Plaudertasche. Und der Gigolo selbst entpuppt sich als handfeste Hau-Drauf-Type, die zwar hochverliebt, eine breite Blutspur hinter sich herzieht. Abschließend mischt sich auch noch die katholische Kirche ein, die mit ihren Inquisitionsregeln für Recht und Ordnung in dem von Gott verlassenem Örtchen Monza sorgen möchte.

Die Inszenierung erweist sich anfänglich als ziemlich holprig. Die Geschichte scheint erklärenden Situationen immer ein oder zwei Schritte voraus zu sein, was beim Zuschauer einiges an Verwirrung stiften dürfte. Als Gesamtwerk gibt „Die Nonne von Monza“ ein ordentliches Bild ab, verläuft jedoch, trotz manch eines pikanten Inhaltes weitestgehend unspektakulär und überzeugt erst am Ende mit Spannung und einem gewissen Grad an Dramatik.

Samstag, 13.06.2009/13:00 - 14:40 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1852 Mr. Room

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Geschrieben 30. Juli 2009, 18:38

„Run Fatboy run“ (GB 2007), DVD (Warner);
Regie: David Schwimmer

Liebes Tagebuch...
Simon Pegg hat sich als Drehbuchautor schon sein eigenes Markenzeichen erschaffen. Und sei es, wenn er nur als Witzlieferant dient, wie es wohl hier der Fall gewesen sein muß. Genau wie „Shaun of the Dead“ und „Hot Fuzz“ funkelt in „Run Fatboy Run“ der gleiche, spitze, etwas variierte englische Humor. Der Rest des Drehbuchs dagegen ist massentauglich, nimmt jedes emotionale Klischee dankend an und setzt diese dann ansprechend und wirksam um, was zwar nicht besonders innovativ, aber voll und ganz sonntagnachmittagstauglich ist.

Freunde des etwas entarteten Humors kommen deswegen genau so auf ihre Kosten, wie Otto Normalverbraucher, der zufrieden ist, wenn alles nach Plan verläuft. In Sachen Timing ist der Film nahezu perfekt und seine Witze zünden wie geölte Blitze. Das läßt die teilweise flache Dramaturgie in ziemlich gutem Licht erscheinen.

Sonntag, 14.06.2009/14:15 - 15:50 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1853 Mr. Room

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Geschrieben 30. Juli 2009, 18:38

„Tatort: Tote Männer“ (GER 2009), TV (Das Erste);
Regie: Thomas Jauch

Liebes Tagebuch...
Zuerst entdeckt die Polizei zwei ermordete Stricher und dann auch zweimal den gleichen Freier. Der vermeintliche Täter scheint gefunden. Jedoch ist dieser nicht besonders redselig. Immerhin ist er verheiratet und wird bald Vater. Also stochern die Kommissare Inga Lürsen und Nils Stedefreund solange im Dreck, bis sie eine ziemlich fragwürdige Kriminalgeschichte aufgedeckt haben.

Da es nur zwei ernstzunehmende Hauptverdächtige gibt, verbummelt der Film viel Zeit mit unnötig komplizierten Nebenhandlungen (illegale Hundekämpfe und Erpressung) und einem überflüssigen Flirt zwischen Nils Stedefreund und Inga Lürsens Tochter. Am Ende verlaufen die meisten dieser Nebenhandlungen völlig im Sand - der Verbleib des verschollenen Erpressers bleibt zum Beispiel völlig offen. Auch das Verhalten der (Spoiler ->) entlarvten Täterin gegenüber ihrem Ehemann weist einige Fragen auf. Anfangs ist sie viel zu glaubhaft überrascht, daß ihr Mann bisexuell ist und am Ende hat sie es dann plötzlich schon eine halbe Ewigkeit gewusst. Das hinkt, und zwar ordentlich, denn scheinbar will die gute Frau nicht nur einfach ihren Mann hinters Licht führen, sondern hauptsächlich den Zuschauer...

Wenigstens das gute Ensemble kann in diesem, rückwirkend ziemlich durchschnittlichen Film überzeugen.

Sonntag, 14.06.2009/20:15 - 21:45 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1854 Mr. Room

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Geschrieben 30. Juli 2009, 19:05

„Happy Weekend“ (GER 1983), DVD (Cine-Plus/Laser Paradise);
Regie: Murray Jordan

Liebes Tagebuch...
Man nehme ein altes Hotel, bevorzugt in Tirol, welches kurz vor der Pleite steht. Dazu geselle man eine Gruppe moderner junger Leute, deren Mädels sehr offenherzig und deren Jungs ständig gute Ideen haben. Nun mengt man noch eine Motorrad-Gang (mit Arthur Brauss als Anführer), tollpatschige Polizisten (u. a. Herbert Fux) und einen konservativen Oberbürgermeister (Jacques Herlin) bei, wobei letzterer natürlich fürchterlich erzürnt sein muß, als sein eigen Fleisch und Blut zusammen mit ihren neuen Freunden die marode Kaschemme in eine total angesagte Dorfdisco umwandeln will. Zack die Bohne, fertig ist der Sex-Klamauk, der den erfolgreichen Vorgängern aus dem Hause Lisa-Film den Rang, vor allem aber den Profit streitig machen will.

Obwohl der Inhalt altbekannt, der Humor flach, aber durchaus vorhanden ist, wirkt diese Produktion doch etwas kompetenter und nicht ganz so unsinnig, was sich letztlich aber etwas hinderlich herausstellt, um den Film als Klamauk-Highlight zu betrachten. Aber er macht trotzdem durchaus „Spaß“ (was ich halt unter Spaß verstehe), auch wenn er nicht vollkommen teutonisch produziert (was ihm sicher auch gut gestanden hätte) herüberkommt.

Freitag, 19.06.2009/20:15 - 21:40 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1855 Mr. Room

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Geschrieben 10. August 2009, 21:45

„Martyrs“ (FR/CAN 2008), DVD (NSM);
Regie: Pascal Laugier

Liebes Tagebuch...
Gefühlte fünf Sekunden, nachdem ich die DVD gekauft hatte, fragte ich mich schon, warum ich mir „Martyrs“ überhaupt in aller Welt zugelegt habe. Schließlich fand ich den Film seinerzeit nicht durchgehend gelungen und seinen zu brutalen Mittelteil dramaturgisch unklug. Bin ich Opfer eines spontanen Kaufrausches geworden? Oder habe ich den Film einfach nur in Erinnerung an einen wirklich bemerkenswert harten Kinobesuch gekauft? Wohl beides spielt eine Rolle. Daheim mußte ich dann feststellen, daß die DVD fehlerhaft verpackt wurde. Sie beinhaltete zwei Bonus-DVDs und der Hauptfilm fehlte.

Jetzt, nach erfolgreich abgeschlossener Reklamation, kam „Martyrs“ nun auf den Prüfstand - mit positiv überraschendem Ergebnis. Der Film teilt sich ja bekanntlich in drei Teile auf. Den horrormäßigen Beginn, den folterintensiven Mittelteil und das abgehobene, alles erklärende Finale. Wenn man während des Filmes das Laufwerk des Players im Auge behält, stellt man fest, daß der „Beginn“ tatsächlich eine ganze satte Stunde dauert, und vor allem sehr gutes und hoch spannendes, wenn auch ziemlich hartes Horrorentertainment bereit hält. Der wirklich schlimme, dramaturgisch jegliche erzählerische Gesetzte links liegen lassende Mittelteil ist nach „nur“ 15 Minuten überstanden und schon wird das kluge Finale samt einer provokativ rücksichtslosen Erklärung eingeläutet. „Martyrs“ funktioniert somit besser, als ich es in Erinnerung hatte, was ihn sehenswerter macht, als ursprünglich eingeschätzt.

Samstag, 20.06.2009/20:30 - 22:05 Uhr (zum zweiten Mal gesehen)
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#1856 Mr. Room

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Geschrieben 10. August 2009, 21:46

„Martyrs - Chroniques Organiques“ (FR 2008), DVD (NSM);
Ein Film von Matthieu Desport

Liebes Tagebuch...
Ich erinnere mich noch sehr gut an eine heftige Diskussion, deren Zeuge ich nach dem Kinobesuch von „Martyrs“ geworden bin. Es ging darum, was einen Menschen/einen Regisseur antreibt, etwas derart brutales, und viel schlimmer noch, etwas derart sadistisches, wie in der Mitte des Filmes präsentiert, auf die Leinwand zu bringen. Die Diskussion, die immer mehr zum Streitgespräch mutierte, drehte sich um Verantwortung, Veranlagung und filmische Präferenzen. Das auch in anderen Belangen unheimlich aufschlussreiche Making-of führt jedoch zu einem ganz simplen Resultat. Der Regisseur wollte einfach nur einen guten Genre-Film abliefern. Ja, irgendwie hat er das auch geschafft... ;)

Samstag, 20.06.2009/22:15 - 23:40 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1857 Mr. Room

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Geschrieben 10. August 2009, 21:47

„Nachts im Museum II“ (USA/CND 2009), Kino (Cinecittà, Nürnberg);
Regie: Shawn Levy

Liebes Tagebuch...
Es ist schon wieder passiert!!! Das, was ich eigentlich unbedingt vermeiden wollte, nämlich noch mal einen zweiten Teil eines Filmes vor dem ersten zu sehen. Irgendwie hab ich es aber verplant/vergessen mir „Nachts im Museum“ in der Videothek meines nicht vorhandenen Vertrauens auszuleihen, bevor der versprochene Kinobesuch mit meinem Neffen Nr. 2 vor der Tür stand.

Also, dann halt „Nachts im Museum II“ ohne jegliche Vorkenntnisse. Für alle, denen es genau so ging wie mir, liefert der Film anfangs ein paar einfach gehaltene Erklärungen, damit man wenigstens halbwegs im Bilde ist. Der Rest regelte sich von selbst und ich sah eine familientauglich harmlose Fantasykomödie und meine Befürchtungen, einen zweiten „Jumanji“ vorgesetzt zu bekommen, bestätigten sich glücklicherweise nicht.

Der Film ist über weite Strecken in Ordnung, kitschige Details treten nicht gehäuft auf und der Fantasy-Faktor sorgt für ein paar, wenn auch nicht weltbewegende Überraschungen. Hinzu kommen einige wirklich schräge Scherze (Schuh-Pieks-Szene). Allein Hank Azarias Charakter nervt. Der Rest passt einigermaßen und ist nett anzusehen.

Sonntag, 21.06.2009/15:35 - 17:25 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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Geschrieben 20. August 2009, 18:16

„Tatort: Das Mädchen Galina“ (GER 2009), TV (Das Erste);
Regie: Thomas Freundner

Liebes Tagebuch...
Eine tote Prostituierte in einem Luxusappartement. Kaum treffen die Kommissare dort ein, werden sie in einen Schusswechsel verwickelt, welcher den geheimnisvollen Tod des jungen Mädchens noch seltsamer erscheinen läßt.

Im Laufe der Ermittlungen verkommt der Film jedoch zu einem superdurchschnittlichen Ermittlungstrallala. Die Frankfurter Kommissare (Richy Müller, Felix Klare) tauchen in ein überschaubares Komplott zwischen Prostituierten und Möchtegernpolitikern ein, welches letzten Endes wenig überzeugende und kaum im Gedächtnis bleibende Eindrücke hinterlässt. Eins, zwei, drei, vergessen!

Sonntag, 21.06.2009/20:15 - 21:45 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1859 Mr. Room

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Geschrieben 20. August 2009, 18:20

„Drag me to Hell“ (USA 2009), Kino (Cinecittà, Nürnberg);
Regie: Sam Raimi

Liebes Tagebuch...
Sam Raimi macht Urlaub vom „Spider-Man” und besinnt sich in dieser Spaß-Produktion auf seine Wurzeln im Horrorgenre. Es liegt daher nahe zu schauen, wie er das macht und an welchen Wurzeln er genau sich orientiert. Vergleicht man nun „Drag me to Hell“ mit seinen früheren Filmen, kommt man zu dem Ergebnis, das sich Sam Raimi ziemlich genau auf den Stil von „Tanz der Teufel II“ eingeschossen hat. „Drag me to Hell“ ist eine comicartige Mischung aus buntem Horror, kurzweiligem Ekelslapstick und zähneklapperndem Grusel. Genau wie bei der Fortsetzung von „Tanz der Teufel“ scheint hier der unrealistische, nicht ganz ernst zu nehmende Verlauf der Geschichte der eigentlich sehr intensiven Grundspannung im Wege zu stehen, da sich die filigranen Angstmomente bei all dem Trubel und den pausenlosen Übertreibungen (unkaputtbare Charaktere) nur schwerlich entwickeln können. Das als Manko zu betrachten ist jedoch ein Fehler derer, die meinen, Sam Raimi hätte seinen persönlichen Stil schon voll und ganz bei „Tanz der Teufel“ zum Ausdruck gebracht. Doch schon dessen Fortsetzung (und dessen Fortsetzung wiederum) verweigert sich jeglicher Kohärenz und schraubt den Spaßfaktor zu Lasten der knüppelharten Spannung voll nach oben.

Es muß also an Sam Raimis Art Filme zu machen liegen, so daß ein Großteil seines Genre-Outputs eher unterhaltsamer und wirklich nicht ernstzunehmender Horror-Budenzauber ist. Und genau so ist „Drag me to Hell“, der zu weilen arg übertreibt, vor allem in der Darstellung der alten Dame, die hier einen Teufelsfluch par excellence ausspricht und sich dabei unverhältnismäßig schlecht benimmt. Immerhin sorgt dieser Fluch für ein regelrechtes Spukheimsuchungsgewitter, welches genüsslich selbstzweck- und stakkatohaft über die arme Hauptdarstellerin und damit auch über das Publikum hereinbricht. Dabei erfreuen sowohl die handgemachten, als auch die computergenerierten Tricks, die opulente Ausstattung sowie manche zum zerreißen gruselige Momente (Seance) und die Vielzahl der verwendeten schauerlichen Ideen, die den Film zu einer bunten Reise in die knallig, grelle Horrorwelt von Sam Raimi werden lassen.

Eine kleine Randbemerkung:
Das Master der digitalen Projektion ließ die Eröffnungscredits vermissen.

Eine große Randbemerkung:
Wie flach das Publikum doch sein kann. Zuerst haben sich die zwei Ischen etwas weiter hinten hörbar doof unterhalten, bevor sie dann, nachdem sie festgestellt hatten, in welch scheußlichen Film ihre Freunde sie da geschleppt hatten, anfingen wie am Spieß zu schreien und etwas später laut protestierend („Ey, isch hab die Schnauze voll. Isch geh’ pissen!“) den Saal verließen - wohlgemerkt unter Szenenapplaus des Publikums. Wenig später kamen sie zwar wieder zurück, haben dann jedoch ihre „volle Schnauze“ gehalten, vom lautstarken Kreischen mal abgesehen.

Genugtuung auf dem Nachhauseweg:
Wen sah ich, stehend an der Fußgängerampel, als Beifahrerin vorbeifahren: Eine der beiden Kreischsägen! Und zwar mit ultra-beleidigter Fresse. „Na dann, schönen Abend noch!“, dachte sich der Verfasser dieser Zeilen und ist nach Hause geschlendert...

Dienstag, 23.06.2009/21:50 - 23:30 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1860 Mr. Room

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Geschrieben 20. August 2009, 18:23

„Edgar Allan Poe’s Haunting Fear“ (USA 1991), DVD (CMV);
Regie: Fred Olen Ray

Liebes Tagebuch...
Eine freie, sehr freie Adaption von Edgar Allan Poes „Premature Burial“, welche insofern interessant ist, weil sie die Rollen der Charaktere vertauscht. Hier ist es eine Frau, die Angst davor hat, lebendig begraben zu werden, die nicht schlafen kann, und wenn sie mal schläft, Alpträume hat. Ihr Göttergatte nützt derweil jede Gelegenheit aus, um mit seiner wasserstoffblonden Sekretärin ins Bett zu springen, bevor sie gemeinsame Pläne schmieden, wie sie die reiche Ehefrau des untreuen Machos beerben können. Als die Gehörnte die Machenschaften ihres Mannes durchschaut, ist es zu spät. Ihre psychische Erkrankung ist derart weit fortgeschritten, daß sie zum Messer greift und alles niedermetzelt, was ihr vor die Klinge kommt.

Michael Berryman und Karen Black, die auf dem Cover als Zugpferde herhalten mussten, treten in dieser unterhaltsamen Gurke nur in kleinen Rollen auf, letztere sogar in einer reichlich unscheinbaren. Der Rest des Film wird von dem überreagierenden Dreigestirn aus Ehefrau, Ehemann und Nebenbuhlerin beherrscht, die sich, schlechtes Schauspiel betreibend, den unfreiwillig komischen Dialogen und den sich daraus nicht minder irrwitzigen Szenen hingeben. Ein paar gute Drehbuchideen und ein bißchen Sex und Gewalt runden hierbei den spekulativen Mix dieses billigen Schnellschusses ab.

Ein wunderbarer Logikfehler:
Die Ehefrau fällt in eine lebendige Totenstarre. Der herbeigerufene Arzt stellt, ohne sie anzufassen, ihren Tod fest. Bei der Obduktion wird sie dann vom Skalpell schwingenden Michael Berryman in die Mangel genommen. Letztendlich stellt sich all das als Alptraum heraus. Alles schön und gut! Jedoch enthält dieser, sich später als Alptraum herausstellende Abschnitt auch die Szene, in der der Ehemann die Freude über den Tod seiner Frau in Worten und Taten mit seiner Geliebten teilt, ohne daß es seine Ehefrau zu diesem Zeitpunkt schon wusste. :D

Mittwoch, 24.06.2009/21:15 - 22:40 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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