The Room-Files
#631
Geschrieben 30. Dezember 2004, 11:07
Regie: Mark Pellington
Liebes Tagebuch...
Vollkommen überstilisierter Film, der aus seinem gruseligen Potential keinen Cent schöpft und sich viel lieber arrogant rätselhaft gibt. Des Weitern sind die ewigen Überblendungen, in denen immer und immer wieder der Mothman illustriert wird, nicht erklärbar. So begleiten unzählige Wachrüttler a’la „Stigmata“ den Zuseher durch den Film, der mit seiner Geheimniskrämerei nicht hinter dem Ofen hervorkommen möchte und so schnell zu langweilen, gar zu nerven beginnt. Auch hält es der Film nicht für nötig aufgestellte Fragen zu lüften. Warum landet Richard Gere plötzlich in diesem Kaff? Warum gerade er? Warum will er dort bleiben und den Fall lösen? Doch nicht wegen seiner Frau? Warum haben so viele Bewohner die Visionen? Ach ja, letzteres kann ich ja sogar beantworten. Visionen gibt’s wegen dem Showdown. Der ist zwar ganz passabel, paßt aber so überhaupt nicht zu dem bisherigen Geschehen. Und daß, obwohl der ganze Film auf das Finale hinarbeitet.
Der ganze Visionsunsinn ist harmlos und dürftig, daß einfach kein Film damit gefüllt werden konnte. Hätten die Leute doch von was Besserem geträumt.
Montag, 27.12.2004/22:15 - 00:05 Uhr
#632
Geschrieben 30. Dezember 2004, 11:54
Regie: Ulrich König
Liebes Tagebuch...
Weil der Pumuckl so laut spottete, er hätte keine Angst vor dem Nikolaus, legt Meister Eder kurzerhand einen weißen Rauschebart an und jagt dem kleinen Kobold einen Schrecken ein, bis der grün im Gesicht ist.
Niedlich, charmante Geschichte, deren Unbeschwertheit mir immer wieder ein Schmunzeln auf das Gesicht zauberte. Schön zu sehen, daß der Nikolaus vor 20 Jahren noch nicht aussah, als ob er einem Coca-Cola-Werbespot entsprungen wäre. Alte Erinnerungen werden wach.
Dienstag, 28.12.2004/10:15 - 10:40 Uhr
#633
Geschrieben 30. Dezember 2004, 11:54
Regie: Brian Yuzna
Liebes Tagebuch...
Nach der ersten, fast schon euphorischen Begegnung mit „Beyond Re-Animator“ stellte sich nun heute etwas Nüchternheit ein. Ein paar Mängel fallen auf: Inhaltliche, schauspielerische und technische. Der Film kommt langsamer in Fahrt als in Erinnerung und fällt weitaus unblutiger aus als erwartet. Ist halt doch ein Unterschied, ob man den Film allein zu Haus oder im Rahmen eines Videoabends sieht.
Dienstag, 28.12.2004/13:30 - 15:00 Uhr
#634
Geschrieben 30. Dezember 2004, 11:55
Regie: Franz-Josef Gottlieb
Liebes Tagebuch...
Zwei Superagenten sind auf der Jagd nach einem Mikrofilm. Unglücklicherweise ist der in der Lederhose von Alexander Grill versteckt. Es kommt, wie es kommen mußte: Eine unerbittliche, vor allem aber unerbittlich blöde Verfolgung nimmt ihren Lauf.
Im Gegensatz zu anderen Werken gleicher Machart aus dem Hause Lisa-Film ist dieser Beitrag zum Genre nicht das Maß aller Dinge. Klamaukige Situationen und haarsträubende Verwechslungen halten sich in Grenzen. Liegt wohl auch daran, daß sich hier weitaus weniger bekannte Gesichter blamieren, als dies sonst der Fall ist. Trotzdem gibt es ein paar unvergleichliche Passagen, die einem die Haare zu Berge stehen lassen. Dann zum Beispiel, wenn Hans Terofal sein Gebiss verliert. Das ist wirklich übel.
Es sieht fast so aus, als ob bei der hier vorliegenden Fassung ein paar Szenen fehlen würden. Könnte aber auch an Schlamperei liegen, die im Hause Lisa vorherrschen könnte.
Dienstag, 28.12.2004/15:10 - 16:30 Uhr
#635
Geschrieben 31. Dezember 2004, 16:43
Regie: Ulrich König
Liebes Tagebuch...
Weil der Pumuckl zu lange in den Wasserlachen vom Nachbarshof pritschelte, hat er sich einen Schnupfen eingefangen. Der etwas hilflose Meister Eder holt sich telefonischen Rat bei seinem Hausarzt ein. Der läßt es sich nicht nehmen und stattet dem vermeintlich kranken Meister Eder einen Besuch ab, steckt ihn ins Bett und setzt ihn mit einer Beruhigungsspritze außer Gefecht.
Echter Spaß für groß und klein. Sowohl den Ansprüchen von Kindern als auch von Erwachsenen kann diese witzige Episode Stand halten. Ein herzliches Vergnügen.
Mittwoch, 29.12.2004/10:15 - 10:40 Uhr
#636
Geschrieben 31. Dezember 2004, 16:45
Regie: Hans Weingartner
Liebes Tagebuch...
Hans Weingartners Revoluzzer-Epos wirkt wie aus den Ärmeln geschüttelt. Wahrhaft leichtfüßig entpuppt sich eine nordisch nüchterne, fast schon dogmatisch gefilmte Geschichte, die Mal so ganz nebenbei perfekte Unterhaltung, absolute Hochspannung mit anspruchsvollen, ja sogar sinnvollen Wortgefechten kombiniert. „Die fetten Jahre sind vorbei“ läuft wie ein geölter Blitz.
Ich hab mich schon lange nicht mehr so gefreut, hab schon lange nicht mehr so mitgezittert, hab schon langen nicht mehr so neugierig die Wendungen der Geschichte in mich reingefressen.
Hier erfüllt sich wohl grad der Traum eines jeden Independet-Filmemachers: Volle Kinos, volle Kassen. Und schuld ist der ganz normale Zuschauer. Ein Querschnitt durch die Gesellschaft.
Ps.:
Die Frau neben mir hat sich bei der Musik immer die Ohren zu gehalten. Ja, soundtechnisch bricht dieser Film gerne mal aus.
Mittwoch, 29.12.2004/21:15 - 23:30 Uhr
#637
Geschrieben 04. Januar 2005, 13:53
Regie: Barry Levinson
Liebes Tagebuch...
Der Film reiht sich perfekt in die Sparte von Kino ein, die ich so sehr mag. Da gehört sowohl „The Abyss“, „Event Horizon“, aber auch „Contact“ dazu. „Sphere“ hält einiges an Spannung bereit, auch wenn der Film zum Ende hin dazu neigt, zu viel erklären zu wollen. Das Geheimnis unten im Meer wird komplett gelüftet, so richtig befriedigend ist es aber nicht. Es nimmt nicht nur viel vom vorher veranstalteten Zauber, sondern ist filmisch ein wenig unglücklich umgesetzt. Was im Roman schön und gut gewesen sein mag, ist auf der Leinwand noch lange nicht genauso mitreißend.
Nichts desto trotz, auch dieser etwas naive Film veranstaltet wohlig, gruseliges Kribbeln im Bauch. Bei dieser Grundstimmung kann mich fast alles erschrecken oder verblüffen. So glaube ich auch, daß ich vor Schreck tot umgefallen wäre, wenn an die Wände des Raumschiffes so etwas wie „Welcome home, Eleonore“ gekrickselt worden wäre.
Donnerstag, 30.12.2004/13:15 - 15:25 Uhr
#638
Geschrieben 04. Januar 2005, 13:55
Regie: Roger Michell
Liebes Tagebuch...
Es soll keiner sagen, Mr. Room mag keine romantischen Filme. Einmal im Jahr kann so was gerne mal auf dem Programm stehen und wird, mit etwas Dazutun der Filmemacher, von mir auch gerne und wohlwollend aufgenommen.
Fast euphorisch erfreut war ich während dem ersten Drittel von „Notting Hill“. Der ist witzig, charmant und macht richtig viel Spaß - eine Rundumwohlfühlzeit quasi. Danach rückt die Fröhlichkeit etwas in den Hintergrund und macht der Romanik Platz. Richtig nervig wird es aber trotzdem nie. Das hin und her zwischen Frau Roberts und Herrn Grant zieht sich nur ein kleines bißchen in die Länge. Im Rückblick bleibt ein äußert unterhaltsames Filmchen, das mir des Öfteren mehr als nur Schmunzeln entlocken konnte. Ich bin überrascht, positiv überrascht! Und das Beste: Geheiratet wird auch fast nicht...
Mal ehrlich, wer von uns kleinen Männern wäre nicht gerne in der gleichen Situation wie Hugh Grant? Und ich spiele hier nicht auf Grants sich dauernd am Sack kratzenden Mitbewohner an. Außerdem, wer von all den zu berühmten Menschen auf dieser Welt möchte nicht mal so etwas erleben wie hier Julia Roberts? Dieser Film macht es möglich, auf herzlich einfache Weise.
Donnerstag, 30.12.2004/20:35 - 22:30 Uhr
#639
Geschrieben 04. Januar 2005, 13:56
Regie: Mathieu Kassovitz
Liebes Tagebuch...
Film Numero Vier aus dem Hause Dark Castle, der Portokasse von Robert Zemeckis und Joel Silver. Wieder wird es vermieden, dem Film im totalen Effekt-Overkill zu erdrücken, so wie es der Fall bei den ersten beiden Dark-Castle-Filmen war.
Trotzdem bleibt „Ghost Ship“ mein bisheriger Favorit. „Gothika“ hat sein Geheimnis zu schlecht verpackt. Da ich mich schon sehr früh an „Echoes - Stimmen aus der Zwischenwelt“ erinnert fühlte, war mich auch bald klar, was hier gespielt wurde und wer dahinter steckt. Die Auflösung schockierte weder, noch hatte ich groß was dran zu monieren. Das war weder übertrieben, unsinnig noch unlogisch. Es war einfach zu offensichtlich. Auch die Mittäterschaft ließ sich schnell erahnen.
Der Film überrascht aber durch saubere Spannungsattacken, ein paar messerscharfe Herzstillstandsschocks und einer cleveren, weil einfach schön stimmigen Schlussszene.
Halle Berry hat ne lustige Jackie-Brown-Friseur.
Penélope Cruz plakativ blaß.
Die Mittäterschaftstätowierung ist nicht besonders gut gelungen.
Daß Robert Downey jr. noch immer so gute Rollen bekommt?
Ob Mathieu Kassovitz eigene Ideen einbringen konnte oder arg unter der Knute stand?
Die Flashbacks rocken, aber nicht so gut wie in „Ghost Ship“.
Verwunderlich, daß es noch immer schockieren kann, wenn sich die Hauptperson bückt und dann eine Fratze im Nacken stehen hat...
Das „House of Wax“ kann kommen!
Freitag, 31.12.2004/15:00 - 16:35 Uhr
#640
Geschrieben 05. Januar 2005, 23:16
Regie: Michael Anderson
Liebes Reisetagebuch...
Dieses überlange Reisespektakel begnügt sich damit, die vorgestellten Kulturen und Völker als Zirkusattraktionen vorzuführen. Egal, auf welchen Erdflecken sich die Hauptpersonen bei ihrem routenmäßig kaum nachvollziehbaren Ausflug auch befinden, überall gibt es eine Parade oder eine irreparable Anhäufung von Menschen. Weiter wurde versucht, die dürftige Handlung mit diversen Abenteuern aufzupeppen. Das Ergebnis ist jedoch so aktions-, vor allem aber so emotionslos, daß es einem bei jeder Polarexpedition mehr warm ums Herz wird als hier. Ähnlich wie David Nivens Ballon ist der Film ein aufgeblähtes Nichts voll mit heißer Luft. Schier unglaublich, daß sich „In 80 Tagen um die Welt“ über 160 Minuten dehnt. Warum? Oft fühlte ich mich wie bei „Deutschland schönste Bahnstrecken“. Muß daß denn sein?
Noch ein Wort zu David Niven, der hier wirklich agiert, wie ein Eisblock. In Ordnung, er soll einen Engländer darstellen. Aber so eine penetrante Schlaftablette mit Stock im Arsch trägt doch keinen Film von solcher Größe und derartiger Überlänge. Da schaut man sich doch lieber David Tomlinson in „Mary Poppins“ an. Der hat sogar bei seiner anfänglichen englischen Reserviertheit noch Präsenz.
Passepartout (Cantinflas) soll für Auflockerung sorgen. Schließlich stolpert er von einen Abenteuer ins Nächste. Gut gelungen sind diese Versuche der Erzeugung von guter Laune aber ebenso wenig. Wobei ich schon bei der verschnarchten Regie von Michael Anderson bin. Er gestaltete seinen Film äußerst altbacken, frei von irgendwelchen Überraschungen und ohne Gespür für Spannung und Tempo. Wirkt fast schon so ausgelutscht, wie die Struktur der Marx-Brothers-Filme. Sämtliche Gastauftritte sind verhunzt, Shirley MacLaine habe ich gar nicht gesehen, Marlene Dietrich erschien mir ausgestopft und spätestens bei der Texas-Episode holte mich der Neujahrsschlaf ein. Nein, ich hatte keinen Kater am ersten Tag des neuen Jahres. Dieser Film ist wirklich missraten.
Was ich als interessant einschätzen möchten: Der Film hat überhaupt keinen Vorspann (nur eine nicht gezeigte Overtüre) und liefert sämtliche Infos samt Titel erst zum Schluß. Das ist nicht nur ungewöhnlich, sondern auch seiner Zeit vorraus (War Gore Verbinski schon geboren?), liegt mir persönlich aber nicht so.
Samstag, 01.01.2005/15:20 - 18:00 Uhr
#641
Geschrieben 05. Januar 2005, 23:17
Regie: Ben Verbong
Liebes Tagebuch...
Auch wenn ich das Sams-Buch/die Sams-Bücher nicht kenne. Alles was man aus den Medien über den Film hörte, erweckte den Eindruck, daß er gewaltig nach Papier raschelt, wenn man ihn anschaut (Herr Taschenbier/Frau Rotkohl/Am Montag traf er Herrn Mohn/Am Dienstag hatte er Dienst etc). So weit stimmt diese Einschätzung schon. Was man auf den ersten Blick aber übersieht: Der Film baut sich dadurch, wohl auch wie das Buch, seine eigene Welt auf. Und da raschelt es überhaupt nicht mehr nach Papier. Nett gestaltete, großräumige Kulissen lassen den großen und kleinen Akteuren viel Platz für ihr ausgelassenes Spiel. Und auch ich, wenn ich mich mal zu der erwachsenen Zielgruppe zählen darf, hatte meinen Spaß. „Das Sams“ wartet mit überraschend verqueren Einfällen auf. Solche welche, die Kindern nicht wehtun und den Großen den Besuch im Kino mit ihren Kleinen versüßen.
Ein wenig schade ist die Tatsache, daß der Film schnell an seine technischen Grenzen stößt. Viel zu oft schaut er weg, wenn ein Spezialeffekt auf dem Plan gestanden hätte und umgeht mit einem mehr oder weniger eleganten Schnitt eine Trickaufnahme.
Ja, in der Tat ein niedlicher Film, bei dem ich mich keine Sekunde langweilte. War aber auch nicht schwer, so direkt im Anschluß an „In 80 Tagen um die Welt“. ChrisTine Urspruch sieht als Alberich aber trotzdem schicker aus als als Sams.
Samstag, 01.01.2004/18:10 - 19:50 Uhr
#642
Geschrieben 06. Januar 2005, 17:23
Regie: Jay Roach
Liebes Tagebuch...
Mit Freude mußte ich feststellen, daß es in diesem Film einiges zu belachen gab. Robert de Niro als Familienpatriarch glänzt prächtig. Sein Gegenpart Ben Stiller ist gewohnt gut. Ebenso wie Stillers Busenfreund Owen Wilson. Auch wartet der Film mit einigen Überraschungen auf, die auf humoristischer Ebene mehr als nur ein Lachen zu Tage befördern. Eindeutige Lieblingsstelle: Die Mietzekatze und die Urne. Auch nicht schlecht war der Name, den Ben Stillers Braut nach der Hochzeit einmal tragen wird: Pam Martha Focker. Ein Witz, dem man nach Ausspruch noch beim Reifen zu sehen kann.
Im Mittelteil neigt der Film dann tatsächlich zu krass zu werden. Was Ben Stiller dann alles widerfährt ist ja nicht mehr feierlich. Dann gibt’s noch ein bißchen Herzi-Schmerzi und alle Zuseher sind zufrieden, haben einen fröhlichen und kurzweiligen Film genossen. Auch gut: Es wird wieder mal nur ein bißchen geheiratet. Bin jetzt tatsächlich auf die Fortsetzung gespannt.
Samstag, 01.01.2005/20:15 - 21:55 Uhr
#643
Geschrieben 08. Januar 2005, 13:04
Regie: Stephen Daldry
Liebes Tagebuch...
Auch wenn man kein Freund des Balletts ist, es wie ich hasst, kann der Film Freude machen. Er ist so mitreißend und publikumswirksam, daß Billy Elliot machen könnte, was er wollte und die Zuschauer würden jubeln. Sicher ist es immer schwer, auch hier, zu zeigen, wie jemand eine besondere Entwicklung durchmacht. Schließlich mutiert man nicht in zehn Minuten vom Boxer zum Balletttänzer, hat im Film aber keine Zeit sich der Sache länger zu widmen.
„Billy Elliot - I will dance“ ist ein erfreuliches Stück Kino, daß, obwohl es fast schon klischeehaft mit britischer Sozialdramatik belastet ist, lockere Stunden bereiten kann. Ausgerechnet mit einem Thema, daß vielen so fremd ist, daß ein solcher Film nach kalkulatorischen Regeln eigentlich der absolute Publikumsschreck sein sollte.
Samstag, 01.01.2004/22:55 - 00:35 Uhr
#644
Geschrieben 08. Januar 2005, 17:10
Regie: Helge Schneider
Liebes Tagebuch...
Eigentlich mochte ich „Jazzclub“ schon gerne, mag ihn auch noch immer, muß ihm jetzt aber erst mal einen dicken Rüffel erteilen. Was da an lustigen Szenen im Bonusmaterial auftaucht ist erschreckend und im Raume steht die Frage, warum das alles im fertigen Film nicht zu sehen ist? Hatte Helge Schneider Angst, zuviel Klamauk könnten die Tristesse vertreiben? Ich weiß es nicht! Fest steht: So Entdeckungen wie Professor Henry kürzt man nicht einfach so zusammen! Sonst war Schneider doch auch nie eine Situation zu bizarr um nicht verwendet zu werden.
Das wirft alles leider kein so gutes Licht auf „Jazzclub - Der frühe Vogel fängt den Wurm“. Der ist und bleibt ein sehr stimmiger und schön minimalistischer Film, der aber zu Größerem geboren gewesen wäre geworden, hätte denn und wäre dann!
Sonntag, 02.01.2005/13:15 - 14:35 Uhr
#645
Geschrieben 08. Januar 2005, 17:10
Regie: Franz Marischka
Liebes Tagebuch...
Nachdem ich ja schon einige der nachfolgenden Teile genossen und durchlitten habe, stelle ich nun fest, wie hilflos und klein die Serie bei ihrem Beginn gewesen ist. So ein unlustiger Unsinn ist mir ja schon lange nicht mehr untergekommen. Unmöglich billige Kalauer und doofe Zoten geben sich die Klinke in die Hand. Kuriose Situationen und turbulente Verwechslungen bleiben weitestgehend aus. Es verbreitet sich also schnell der Geruch von abgestandenem Bier.
Auch eine Handlung läßt sich nur schwer erahnen. Es geht um zwei rivalisierende Pensionen im oberbayerischen Nirwana. Mit allen Mitteln wollen sich der „Feurige Stier“ und der „Wilde Eber“ die Gäste ausspannen. Sowohl den Damen als auch den Herren bieten sie dafür ganz spezielle Dienste an.
Der Film schlendert wahllos zwischen den beiden Herbergen hin und her. Unkontrolliert viele Personen werden in die Geschichte eingewoben. Viele Nebenhandlungen laufen ins Leere. Nach 75 Minuten kommt es plötzlich zum überraschenden Ende - jenseits des Hotelkrieges.
Sehr fragwürdig, sehr unlustig aber doch so schlecht, daß man das Gezappel interessiert verfolgt. Im Hinblick auf noch folgende Film der Reihe, aber eine Enttäuschung.
Sonntag, 02.01.2005/21:30 - 22:45 Uhr
#646
Geschrieben 08. Januar 2005, 17:11
Regie: Vincent Dawn (wer's glaubt...)
Liebes Tagebuch...
„Der beste Zombie-Film seit Dawn of the Dead“ verspricht das Cover der VHS. Ja, daß kaufe ich denen doch glatt ab. Der Hope-Konzern (-> „Hope“, na klingelts? Warscheinlich ist Irmgard Zukunft dort Geschäftsführerin...) hat ein bißchen mit so Killerviren experimentiert. Diese Viren sind aber ausgekommen und haben in Form von grünem Rauch die Nachbarschaft erst vergiftet und dann wieder zum Aufstehen gebracht. Alsbald trifft ein Eliteeinsatzkommando ein um die Lage zu checken und die Welt zu retten. Dabei stoßen sie auf eine kleine Reisegruppe von jungen Menschen (ja, eine Reporterin ist auch dabei), die in dem Gebiet sicherlich nach dem Norwegischen Blauling oder ähnlichem Getier forscht. Zusammen ergeben sie eine unschlagbare Truppe, die sich mehr oder weniger erfolgreich der Zombiehorde entgegenstellt.
Ein heilloses Durcheinander, daß ist das Einzige was Bruno Mattei (Regie) und Claudio Fragasso (Co-Drehbuch/Regieassistenz) mit „Hölle der lebenden Toten“ zu Stande gebracht haben. Zuerst trifft man auf die Katastrophe im Hope-Konzern (in untertitelten Szenen HOOP-Konzern genannt), dann wird die Schlagkräftigkeit der Eliteeinsatztruppe gezeigt bis man dann erst mal die Reisegruppe durch den Dschungel begeleiten darf, während schon die ersten Zombies, Kannibalen und Eingeborenen durch die Gebüsche springen. Hat man sich dann endlich ein wenig orientiert geht der Schnitt-Hick-Hack erst richtig los. Aus irgendwelchen Naturdokumentationen will uns der Film vermitteln, daß es in Südasien afrikanische Elefanten und Hyänen gibt. Man wird Zeuge von diversen, ziemlich kruden Stammesriten, auch allesamt aus Dokumentation entliehen (geklaut). Daß das alles nicht zusammen paßt ist klar. Dann kommen auch mal wieder die Zombies an die Reihe, die erst über die Dschungelbewohner, dann über die Hauptdarsteller herfallen. Begleitet wird dieses herzlich witzige Drunter und Drüber von schöner Goblin-Musik - ebenfalls geklaut („Zombie“, „Sado - Stoß’ das Tor zur Hölle auf“ & „Astaron - Brut des Schreckens“).
Von vielen trashigen und überaus lächerlichen Szenen bleibt eine besonders klar im Gedächtnis: Die engagierte Reportern, die schon einmal im Dschungel gelebt hat, will ihren Mitstreitern erklären, wie von den Ureinwohnern akzeptiert wird. „Das ist die einzige Möglichkeit, wie man ihr Vertrauen gewinnt!“ Und schon zieht sie ihr Hemdchen aus und hält ihre dicken Hupen in die Kamera!
„Männer, unser nächster Auftrag führt uns nach Papua-Neuguinea!“
„Aber da gibt es doch nur Negerinnen...“
Sonntag, 02.01.2005/23:00 - 00:30 Uhr
#647
Geschrieben 09. Januar 2005, 22:48
Regie: Ken Wiederhorn
Liebes Tagebuch...
Im Vergleich zu den Zombiefilmen, die ich sonst sehe ist dies schon ein arg ruhiges Filmchen. Ich hab zwar zu so später Stunde nicht alles komplett verfolgen können, aber das was ich sah, überzeugte mich nicht. John Carradine und Peter Cushing haben nur Alibi-Auftritte, die Zombies haben keinen oder kaum Hunger und auch sonst bleibt horrormäßig alles im flachen Bereich. Aber immerhin sah es richtig lecker aus, als sich die Untoten aus dem Meer erhoben.
Montag, 03.01.2005/01:30 - 03:00 Uhr
Bearbeitet von Mr. Room, 16. August 2008, 12:54.
#648
Geschrieben 09. Januar 2005, 22:49
Regie: Franz-Josef Gottlieb
Liebes Tagebuch...
Manche Filme aus dieser filmgeschichtlich interessanten Epoche laufen als Endlosschleife im Fernsehen. Manche nicht. Dazu zähle ich „Trubel um Trixie“, den ich heute zum ersten Mal angetroffen habe.
Eine Wiener Spielzeugfabrik soll im Auftrage eines großen Konzerns eine Mozartpuppe mit Bonanzahut und Maschinengewehr herstellen, die das Wolgalied spielt. Zuvor schickt der Konzern jedoch die Agentin Trixie (Uschi Glas). Sie soll überprüfen, ob die Fabrik einen Auftrag dieser Größe überhaupt abwickeln kann. Natürlich hält die Liebe Einzug in Wien. Trixie verliebt sich in den Firmenjunior (Peter Weck) während der Senior (Co-Drehbuchautor und Teilzeitkommissar Fritz Eckhardt) einer ominösen Erbschaft hinterher jagt.
Anfänglich hat es den Anschein, daß man hier einen ganz normalen Film serviert bekommt. Kaum Klamauk, kaum unmögliche Situationen. Es wird viel palavert und man fragt sich wann der teutonische Humor denn endlich kommt, den man von so einem Lustspiel zu erwarten hat. In der Tat, es dauert ein bißchen, aber in der zweiten Hälfte trumpft der Film auf, artet regelrecht aus. Diese Erbschaftssache, die wirklich deplaziert wirkt, hält einiges an Tempo bereit. Hans Terofal als planloser Kapitän (natürlich betrunken), Ernst H. Hilbich als zerstreuter Buchhalter (Blutiger Freitag?) und Otto W. Retzer mit vollem Haupthaar sorgen für Kurzweil. Außerdem wird ein Boot in die Luft gesprengt und eine Bimmelbahn darf auch entgleisen - natürlich nur nach den gestrengen Regeln der Technik und des Budgets. Außerdem darf der Film einen geilen Computer sein Eigen nennen. So viele blinkende Lichter und so viele Drehknöpfe sind ein Fest für jeden Technikfreak. Außerdem kann man mit dem Computer mittels Knopfdrehen Fragen beantworten.
Dienstag, 04.01.2005/10:30 - 12:00 Uhr
#649
Geschrieben 09. Januar 2005, 22:51
Regie: Ulrich König
Liebes Tagebuch...
Meister Eder hat seinen besten Kunden zu Weihnachten Holz-Schatullen (ohne sechs gelbe Äpfel drin) geschenkt. Die letzte soll aber dem Pumuckl gehören. Aber am Heiligen Abend tauchen unentwegt diverse Leute auf, die auch gerne eine dieser Schatullen bekommen würden. So entsteht ein turbulentes Geben und Nehmen. Weihnachtsplätzchen, Eiswein, Dreiräder und die letzte Holzschatulle wechseln (manchmal mehrmals) die Besitzer.
Solche Hin- und Herschenkerei hat man schon oft gesehen. Es macht aber immer wieder Spaß. Besonders in diesem Falle, weil „Eders Weihnachtsgeschenk“ eine der stimmigsten und besten Folgen der Serie ist. Es wäre schön, wenn sie länger als nur 25 Minuten hätte laufen dürfen. Auch gut: Einer der Besucher wird von Georg Thomalla gespielt.
Mittwoch, 05.01.2005/10:15 - 10:40 Uhr
#650
Geschrieben 11. Januar 2005, 11:27
Regie: Rob Minkoff, Frank Marshall
Liebes Tagebuch...
Baby Herman hat seine Rassel verschluckt. Roger Rabbit sucht Hilfe im Krankenhaus. Das endet in einer Katastrophe. Das Krankenhaus liegt am Ende in Schutt und Asche.
Laut krachender Cartoon, der nach dem gleichen Prinzip wie der Opener bei „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“ arbeitet. Ganz klar: das ist nicht nur lustig, sondern manchmal ein erschreckendes Getöse.
Donnerstag, 06.01.2005/11:20 - 11:30 Uhr
#651
Geschrieben 11. Januar 2005, 11:28
Regie: Rob Minkoff, Frank Marshall
Liebes Tagebuch...
Baby Herman geht bei einem Kirmesversuch verloren. Roger macht sich auf die Suche und findet den kleinen Furz in der Achterbahn wieder.
Das Stickmuster dieser Cartoons ist immer gleich. Trotzdem sind diese hier Deluxe-Ausgaben auf dem Zeichentricksektor. Es wird einfach nur geklotzt. Auch wurden wieder Real-Film-Einsprengsel produziert. Macht Spaß!
Donnerstag, 06.01.2005/11:30 - 11:40 Uhr
#652
Geschrieben 12. Januar 2005, 00:27
Regie: Edgar Wright
Liebes Tagebuch...
Eigentlich dachte ich ja, „Dawn of the Dead“ wäre schon ein Geschenk gewesen, obwohl die Zombies dort hyperaktiv und kaum hungrig waren. Aber wenn ein Zombiefilm es verdient hat, Geschenk genannt zu werden, dann dieser hier. Das ist ja wirklich die Krönung. Hätten die Verantwortlichen es gewollt, wäre durchaus ein ernster Film möglich gewesen. Aber was würden dann für humoristische Höhepunkte fehlen. Von Klamauk keine Spur. Von Parodie keine Spur. Dies ist feinster britischer Humor. Süffisant schwarz, voller Lokalkolorit und trotzdem eine waschechte Horrorkomödie. Obwohl diese Bezeichnung völlig irreführend ist. Das Wort „Horrorkomödie“ verbindet man direkt mit so Knallern wie „Braindead“. Funsplatter bekommt man in „Shaun of the Dead“ nur selten zu Gesicht. Humor wird viel subtiler erzeugt. Das Grauen ist aber dann echter Horror. Langsam schraubt sich die Gewaltspirale hoch. Keiner wagte zu Beginn zu glauben, was am Ende noch alles kommen wird, es sei denn, man hat sich vorher informiert oder Spoiler gelesen, wie sie hier gleich kommen werden.
Mmh, der Film ist frei ab 16. Deswegen wird auch nicht geschossen, sondern gekloppt. Hier und da mal ein Tröpfchen Blut kann man sich aber trotzdem leisten. Das ist gut, das ist schön. Es muß ja nicht ausarten. Immerhin ist’s herrlich lustig. Dann aber da, plötzlich hinterm Gartenzaun, da wird gefressen. Noch schön verdeckt, so daß man es kaum sieht. Angekommen im Winchester, da dreht der Film dann am Rad. Von Komödie keine Spur mehr. Das ist ein echter Zombiefilm, an Grausamkeit nicht zu überbieten (könnte man fast sagen). Mir ist die Kinnlade runtergeklappt. Was ich da zu sehen bekam überstieg meine Erwartungen um ein Vielfaches. Gefressen! Zerbissen! Geschossen! Gerissen! Abgebissen! Ich hab das jetzt nicht wirklich gesehen, oder?
Nach nur eine Woche verschwand der Film schon im Nachtprogramm. Da kann man schon echtes Zielpublikum erwarten. Es war spät und trotzdem war das Kino gut voll. Aber die Zuschauer war ja so was von humorlos. Der Lieblingsarbeitskollege und ich haben uns in den Sesseln hin- und hergeschmissen, während viele still und konzentriert die Leinwand anschauten und mir vorkamen als würden wir im Programmkino einen Film von Jane Campion sehen. Nur von hinten oben links kamen ähnlich fröhliche Lacher. Nun gut, das englische Entertainment konnten viele nicht verstehen. Aber bitte warum haben so viele gelacht als Shaun seine Mutter erschießen mußte? Hallo? Der Humor hat das Kino längst verlassen um später wieder zu kommen. Nee, also wirklich! Seltsame Menschen gibt es auf der Welt...
Ich habe einen Film gesehen, der mich köstlich amüsiert hat. Königlich, wenn nicht sogar kaiserlich. Überall sind Hommagen versteckt. Es gab Musik aus Romeros Zombie. Es gab Musik von Goblin. Das Elektronikgeschäft hieß wie ein amerikanischer Schauspieler. Das Thai-Restaurant hieß wie ein italienischer Regisseur. Zu erwähnen wäre noch die wirkliche Vielzahl von Zombies und die herrliche Szene, als Shaun das Haus verläßt und über die Straße zum Einkaufen geht. Und, und, und... Füße her, zum Küssen!
Der gelungene Kinoabend war zu Ende. Lustig schwärmend schlenderten wir nach Hause. Der Spaß war jedoch schnell vor bei. Es geschah in der Gostenhofener Hauptstraße. Dort sahen wir ihn, den echten Zombie, in seiner Grausamkeit nicht zu überbieten! Jener (oder jene?) hatte wohl grade die Bierkneipe „Kleine Welt“ gleich um die Ecke verlassen und taumelte nun erschreckend langsam in gebückter Haltung den Bürgersteig entlang. Fußballer haben O-Beine. Dieser hatte X-Beine. Fast schleichend folgten wir dem Zombie, mußten uns das Lachen verkneifen. Als dieser einen Linksdrall bekam und gegen ein Schaufenster prallte, nutzen wir die Chance und überholten ihn. Wir konnten unverletzt fliehen. Was sind wir doch für Glückspilze!
Donnerstag, 06.01.2004/23:00 - 00:30 Uhr
#653
Geschrieben 12. Januar 2005, 00:30
Regie: Andrea Bianchi
Liebes Tagebuch...
Nach „Shaun of the Dead“ mußte noch ein zweiter lustiger Zombiefilm her. Der Knaller von Andrea Bianchi paßt da wie die Faust aufs Auge. So eine verdammte Gurke, die so unterhaltsam ist, gibt es auf dem Zombiesektor selten (im Augenblick kommt mir da nur Fulcis „Zomie III“ in den Sinn).
Ich bin mir sicher, daß alle Beteiligten (Schuldigen) an „Die Rückkehr der Zombies“ vollends der Meinung waren, an etwas wirklich Großem und Gutem beteiligt gewesen zu sein. Es gibt tolle Zombiemasken, große und schön ausgestattete Sets, eine Unmenge von Gedärm und viele, viele engagierte Leute, die das alles umsetzen konnten. So weit, so gut. Doch leider geht das Ganze total nach hinten los. Schon in der unheimlich aktionsreichen ersten halben Stunde geht alles den Bach runter. Alle Frauen sind doof und fallen unentwegt hin. Alle Männer sind häßlich und wissen sich nicht zu helfen. Die Kartoffelsack-Zombies wirken überschlau, können Autoreifen zerstechen und einen Rammbock benützen. Fehlt nur noch, daß sie sich aus Holzabfällen ein Katapult bauen um die Festung zu erklimmen.
Der Film Unterhaltung pur, übertrieben blutig, viel zu agressiv mit Schulterkamera gefilmt (Schlingensief läßt grüßen), sämtliche Actionszenen sind vermurkst, die Zombies sind lächerlich und die Darsteller auch. Bis auf Maria Angela Giordans Michael (Peter Bark - wohl tatsächlich ein Kerl). Der ist nicht nur schlecht, sondern einzigartig. Und daß bei 109 Jahren Filmgeschichte.
Freitag, 07.01.2005/01:15 - 02:45 Uhr
#654
Geschrieben 13. Januar 2005, 23:41
Regie: Helge Schneider
Liebes Tagebuch...
Rundum gelungenes Vergnügen, der totbringenden Art. Lachen soll ja bekanntlich gesund sein. Dieser Film hat das Zeug dazu, diese These zu widerlegen.
Ich hab den Film vor ein paar Wochen erst gesehen und hatte trotzdem einen Heidenspaß. Es ist schon beängstigend, wie so viele seltsame Sachen angehäuft wurden, die dann noch einen so virtuosen Film ergaben. Perfekt, frei nach Helge Schneider!
Samstag, 08.01.2005/13:00 - 14:30 Uhr
#655
Geschrieben 13. Januar 2005, 23:42
Regie: Rodman Flender
Liebes Tagebuch...
Ausnahmsweise stand mal wieder ein Videoabend mit den nicht filmversierten Freunden an. „Die Killerhand“ erwies sich als perfekter Einstand. Eine gesellig, anspruchslose Runde kann von diesem Horrorspektakel gut unterhalten werden. Ich hatte ihn viel schlechter in Erinnerung. Teilweise ging’s ja recht blutig zu. Viele Witzchen trafen dann überraschender Weise auch noch mein Lachzentrum.
Diese grenzdebilen Amiteenies können zwar schnell zu nerven beginnen, aber immerhin verkneift sich der Film all zu zotige Einlagen. In der Tat eine nette Horrorkomödie, die trotzdem wirkt, als hätte man sie etwas zurechtgestutzt. Der Hund ist super!
Samstag, 08.01.2005/19:45 - 21:15 Uhr
#656
Geschrieben 13. Januar 2005, 23:43
Regie: Rob Schmidt
Liebes Tagebuch...
Mein Beitrag zu diesem Videoabend. Die gesellig, anspruchslose Runde erwies sich nicht nur als gesellig und anspruchslos, sondern auch als geschwätzig. Aber „Wrong Turn“ schaffte es mit vorrückender Spieldauer dem Geschnatter Einhalt zu gebieten.
Ich mag den Film und ich freute mich insgeheim, der ahnungslosen personalen Vorhandenheit im Raum mal zeigen zu können, was im Hinterholz zu alles vor sich geht.
Samstag, 08.01.2005/21:25 - 22:45 Uhr
#657
Geschrieben 13. Januar 2005, 23:44
Regie: Brad Bird
Liebes Tagebuch...
In einer atemberaubend schlechten Bildqualität mußte ich „Die Unglaublichen“ über mich ergehen lassen. Der deutsche Ton rauschte wie 1970. Außerdem schlief permanent der Kameramann ein, denn das Bild verschwand immer wieder im unteren Bildschirmende, während oben schwarze Balken auftauchten. Wir sahen den Film in 1,85:1 - so circa jedenfalls. Ich vermute jedoch, der Gastgeber hatte seinen 16:9 Fernseher auch noch falsch eingestellt. Ich hab schadenfroh gelacht (natürlich nur in mich hinein), als man plötzlich englische Untertitel lesen mußte - leider nur zwei Zeilen. Interessant zu sehen, daß manche Leute plötzlich mucksmäuschenstill sind, wenn man ihnen einen Disney-Film vorsetzt. Ich hab nix gegen nette Pixar-Filme (außer „Toy Story“), aber so will ich diesen Film nicht erleben. Ich hatte aber keine Lust rumzicken und habe mich mit diversen Anspielungen zurückgehalten. Deshalb: Komm Du Alkohol, beginn zu wirken!
Was ich noch weiß:
Relativ wenig Humor, relativ viel Action.
Kai Pflaume ist schlecht gecastet worden, Herbert Feuerstein super.
Die Animationen hätten ganz gut aussehen können. Es war aber alles hinter einem Londoner Schleiernebel (wäre auch ohne Alkohol so gewesen).
„Die Unglaublichen“ hinterlassen, zumindest in, nicht bei, diesem Zustand, keinen vollkommen überzeugenden Eindruck. Es soll aber Leute gegeben haben, denen die Situation vollkommen taugte (Kritik!).
Samstag, 08.01.2005/22:50 - 00:20 Uhr
#658
Geschrieben 13. Januar 2005, 23:47
Regie: Peter Berg
Liebes Tagebuch...
Diese vollkommen harmlose aber immerhin witzige Actionkomödie erwies sich als nötiger Lichtblick an diesem Videoabend. Der geworfene Rettungsring quasi. Die Geschichte ist voll panne aber weiß zu unterhalten. Seann William Scott ist halt ein echter Sympathieträger. Ja, war kurzweilig.
Zum Schluß noch den goldenen Blumentopf an die deutsche Titelschmiede.
Sonntag, 09.01.2005/00:20 - 01:40
#659
Geschrieben 13. Januar 2005, 23:48
Regie: Andrew Adamson, Kelly Asbury, Conrad Vernon
Liebes Tagebuch...
Krönend dröhnender Abschluß des Videoabends. „Die Qualität paßt schon“ hat es geheißen. Trotzdem war’s nur was für Nachtschattengewächse. Ja, war irgendwie schon lustig. Alle haben mit den Lippen geschnalzt, als der Esel das auch machte. Den Rest ist an mir vorbeigezogen. So will ich das eh nicht sehen! Witzigerweise war der Film nach 65 Minuten auch schon vorbei und keiner hat’s gemerkt. Mir war’s wurscht. Hab keine Ahnung, was da gefehlt hat. Hauptsache, Becks, Franziskaner, Dinkel (Dimple ), Hennessy, Jägermeister, Rotwein, Weißwein und die Pizzasandwiches waren gut.
Sonntag, 09.01.2005/02:00 - 03:05 Uhr
#660
Geschrieben 18. Januar 2005, 21:21
Regie: Michael Verhoeven
Liebes Tagebuch...
Michael Verhoevens erster Tatort seit 32 Jahren überrascht durch die viele Zeit, die er sich nimmt. Die Laufzeit von 90 Minuten wird zwar nicht überschritten, aber eine gewisse Gelassenheit begleitet die Geschichte. Kommissarin Klara Blum (Eva Mattes) darf ausgelassen auf ihrer Geburtstagsfeier tanzen und auch die Figur des Land- und Stadtstreichers Androsch, genüsslich von Otto Sander gespielt, ist reine Verzierung. Eine waschechte Kriminalgeschichte gibt es aber trotzdem noch.
Eine Frau wird tot aus dem Bodensee gefischt. Bald wird erkennbar, daß sie Teil eines verzwickten Beziehungsgeflechts war, zu dessen Lösung ich heute gar nicht mehr im Stande bin.
Wie schon vorangegangene Bodensee-Tatorte versprüht auch „Tatort - Die Spieler“ entspannende Urlaubsstimmung. Die Ruhe am See, ist in fast jeder Szene spürbar. Auf die Spannung hat das keinen Einfluß. Michael Verhoeven schuf einen spannenden, teilweise exzellent gefilmten (Vernissage) Krimi, den man gut und gerne als überaus überdurchschnittlich bezeichnen kann.
Sonntag, 09.01.2004/20:15 - 21:45 Uhr
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