The Room-Files
#421
Geschrieben 16. Mai 2004, 14:13
Regie: Terry Gilliam
Liebes Tagebuch...
Hübsch verdrehter Kurzfilm von Terry Gilliam. Gekonnt rettet er die Ideen seiner fantastischen Animationen ins „Reale“ hinüber.
Montag, 10.05.2004/19:05 - 19:20 Uhr
#422
Geschrieben 16. Mai 2004, 14:16
Regie: Terry Jones, Terry Gilliam
Liebes Tagebuch...
Auch wenn es nicht der witzigste Film aus dem Hause Monty Python ist: Es ist der Intelligenteste. Auf unheimliche ehrliche Art und Weise umkreisen sie die Frage nach dem Sinn des Lebens und umschreiben die Stationen in Selbigem auf das Schonungsloseste. Dies sind nicht einfach ein paar Sketche über Geburt und Tod, dies sind die bestmöglichsten Antworten auf all die Fragen die uns schon immer quälten. Zu sehen, wie abwechslungsreich und gründlich so viele Themen behandelt werden, läßt mich fasziniert verweilen, in den Szenen des Lebens, die hier zuerst zu Papier gebracht und dann auf Zelluloid gebannt wurden.
„Monty Python’s Der Sinn des Lebens“ ist einer der wenigen heiligen Filme, die man unangetastet stehen lassen und einfach nur bewundern sollte. Selten hat ein Film mehr recht als dieser hier. Man kann über all die Scherze und Geschmacklosigkeiten herzlich lachen oder sich riesig über die großen Brüste der weiblichen Football-Mannschaft freuen, muß aber gleichzeitig feststellen, daß der Film einen bitterbösen, zutiefst ernsten Grundton hat, diesem zum Ende hin aufs schier Unerträglichste auswälzt, was einem als unbekümmert fröhlichen Zuschauer gehörig die Kehle zuschnürt. Und als am Ende, wo der Sinn des Lebens verkündet worden ist und sich die Monty Python’s ihren eigenen Todesstoß versetzen, indem sie einen Fernseher mit ihrem Flying-Circus-Vorspann in die Weiten des Universums entschwinden lassen, müssen bei einem Fan doch einfach die Dämme brechen. Ein perfekter und schmerzvoller, vor allem aber schonungsloser Abgang - ein trauriger Totentanz...
ENDE
Montag, 10.05.2004/19:20 - 20:50 Uhr
#423
Geschrieben 18. Mai 2004, 20:52
Regie: Fritz Lang
Liebes Tagebuch...
Was für die Franzosen Fantomas, ist für die Deutschen Dr. Mabuse: der Inbegriff des perfekten Verbrechens. Gleichzeitig stellt er Hirn und Anführer einer gewaltigen Untergrundorganisation dar, zeigt sich wandlungsfähig wie ein Chamäleon und ist der Staatsgewalt stets einen Schritt voraus.
Der erste Teil offenbart, wie der Psychologe Dr. Mabuse mittels Betrugs an der Börse zu Geld kommt. Der erschlichene Reichtum gibt ihm nun Kraft und Rückhalt, für die Sache, die ihm am meisten am Herzen liegt: dem Spielen - dem Spielen mit Menschen und deren Schicksalen.
Fritz Lang nimmt sich die verruchtesten Ecken Berlins zur Kulisse und siedelt darin die gruselige Karriere des Dr. Mabuse an. Der Film versteht es sehr geschickt, die hypnotischen Fähigkeiten des Doktors bildlich darzustellen. Dazu gibt es große Gesten, episch angelegte Personenkonstellationen und die eine oder andere, wenn auch nur kleine Spielerei mit der noch recht jungen technischen Filmsprache. Die Laufzeit von satten 155 Minuten erfordern jedoch etwas Geduld und Ausdauer. Jedoch wird man immer wieder mit kleinen Erfreulichkeiten bei Laune gehalten.
Festgestellte habe ich, daß „Dr. Mabuse, der Spieler“ kein „Metropolis“ ist, sondern halt einfach nur ein paranormaler Gangsterkrimi. Das vergaß ich vielleicht, als ich die DVD einlegte...
Dienstag, 11.05.2004/19:45 - 22:20 Uhr
#424
Geschrieben 18. Mai 2004, 21:00
Regie: Woody Allen
Liebes Tagebuch...
Für ein paar gute Witze nimmt man den Verzicht einer ordentlichen Storyline doch gerne in Kauf. Schon wie bei „Woody, der Unglücksrabe“ aka „Take the Money and run“ liegt Woody Allens Hauptaugenmerk auf unbekümmerten, klamaukhaftigen, meist aber auch unzusammenhängenden Witzen. Die Handlung läuft nebenher und führt den Zuschauer von Lacher zu Lacher.
Nebenbei stolpert Woody Allen noch über einige filmtechnische Probleme. Recht gut geschnitten ist „Bananas“ nämlich nicht, kann aber mit ein paar schönen Kameraeinstellungen punkten. Es ist auch nicht weiter schlimm, das einige Späße grandios in die Hose gehen. Immerhin kann ich über schlechten Humor genau so ausgelassen lachen, wie über guten.
Humoristischer Meilenstein schlechthin ist Woody Allens Alptraum, der Selbigem aus „Die letzte Nacht des Boris Gruschenko“ noch übertrifft. Zwei Gruppen von Priestern, die jeweils den Ihrigen gekreuzigt herumtragen, buhlen um einen Parkgelegenheit mitten in New York. Das ist so extrem bizarr, daß der Rauch aufsteigt!
Donnerstag, 13.05.2004/19:00 - 20:20 Uhr
#425
Geschrieben 20. Mai 2004, 11:56
Regie: Peter Weck
Liebes Tagebuch...
Was waren das noch für Zeiten? Uschi Glas zierte noch das Cover der Bravo und nicht die Titelseite der Bild und ihre waffenscheinpflichtige Antifaltencreme verstopfte noch nicht die Regale einer jeden Müller-Drogerie. Die ZDF-Hitparade wurde zum Forum des deutschen Schlagers und die hiesige Filmindustrie, die ihren Ruf bereits ruiniert hatte, bot das Sprungbrett für diese Art von fröhlicher Musik hinauf auf die große Leinwand.
Das Supermodel Hannah Peters (Uschi Glas) macht Urlaub am bekanntesten deutschen Filmsee, dem Wörthersee in Österreich. Dort soll der Fotograf Andy (Roy Black) ein paar heimliche Fotos von ihr für die Konkurrenz (die Werbesphinx!!!) schießen. Leider gerät er an Hannahs Zwillingsschwester Renate (Uschi Glas). Na, wenn das mal keine Verwechslungen gibt...
Regisseur Peter Weck verbindet auf sehr lustige Art und Weise die bekannten Versatzstücke des deutschen Klamaukfilms. Georg Thomallas Erfindungen explodieren ununterbrochen, Roy Black schmettert drei, überraschenderweise sehr ruhige Liedchen in die Lüfte und am Ende bahnt sich die Liebe doch den richtigen Weg, nachdem alle Ungereimtheiten, sprich Verwechslungen ausgebügelt sind.
Ein wahres Highlight von „Hilfe, ich liebe Zwillinge!“ ist der eh schon immer recht spielfreudige Georg Thomalla. Über weite Strecken tritt er hier als Tante Fritz auf, betört vom reichen Amerikaner Eddi Arent. Mit großer Sicherheit haben diese herrlich ausgelassenen Szenen dazu beigetragen, daß dieser Film vor ca. 10 Jahren Tip des Tages bei TV-Spielfilm war. Mich würde interessieren, ob diese Programm-Zeitschrift dem Film heute noch immer so wohlgesonnen ist.
Sonntag, 16.05.2004/15:35 - 17:00 Uhr
#426
Geschrieben 20. Mai 2004, 11:59
Regie: Christoph Stark
Liebes Tagebuch...
Immer wenn Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) einen Mann kennen lernt, gibt es eine Katastrophe. Das war damals schon mit dem Raacke’s Dominik so, und ist hier nicht anders. Kaum hat die Kommissarin mal kurz geflirtet, rauscht ihr Objekt der Begierde gegen einen Brückenpfeiler. Es stellt sich heraus, das der werte Herr dem Erscheinungsbild des Saubermanns, welches er verkörperte, nicht entsprach. Er arbeitete sich in einer Firma hoch, die nach dem Schneeballsystem wirtschaftete. Man zahlt 5000 Euro, muß dann neue Leute anwerben, die ebenfalls 5000 Euro bezahlen müssen, wofür man Provision kassiert.
Der erhobene Zeigefinger ist unübersehbar. „Leute, seit gewarnt vor solch zweifelhaften Geschäften“, tönt es unaufhörlich aus allen Ecken. Manchmal scheint es so, als säße man beim ZDF und ließe sich von Eduard Zimmermanns Neppern, Schleppern und Bauernfängern zulullen. Der Spannungsfaktor hält sich auch in überschaubarem Rahmen. Ein paar Verdächtige, ein paar Abgezockte und ein paar Skrupellose sorgen für Krimidurchschnitt. Ebenfalls ein Klischee: Odenthals Kompagnon Kopper (Andreas Hoppe) wird mit einer verdeckten Ermittlung beauftragt. Es sollte vielleicht noch erwähnt werden, daß hier fast nur unsympathische Figuren agieren (Sebastian Blomberg's Rolle ).
Früher waren die Tatorte aus Ludwigsburg ein Event („Tatort - Tod im All“) - heute sind sie allzuoft nur noch Durchschnitt, vergleichsweise langweilig.
Sonntag, 16.05.2004/20:15 - 21:45 Uhr
#427
Geschrieben 22. Mai 2004, 14:14
Regie: Fritz Lang
Liebes Tagebuch...
Jetzt kommt es endlich zum finalen Duell zwischen Dr. Mabuse und dem Staatsanwalt von Wenk. Sämtliche Nebenhandlungen arbeiten jetzt auch darauf hinzu. Die Spannungsschraube wird enorm angezogen. Von der teilweisen Gemächlichkeit, die der erste Teil an den Tag gebracht hat, ist keine Spur mehr zu sehen. Von Akt zu Akt überrascht Fritz Lang seine Zuseher aufs Neue, zum Beispiel, wenn sich Dr. Mabuse in die Höhle des Löwen begibt, in die Gemächer des Staatsanwaltes von Wenk.
Auch der schlußendliche Showdown kann sich sehen lassen. Geboten wird ein Aktionsreicher Straßenkampf, der einem waschechten Western entsprungen sein könnte. Als kleines Sahnehäubchen gibts gleich im Anschluß daran Showdown Nummer 2, daß Verrücktwerden des Dr. Mabuse.
Ich bin wirklich überrascht. Ein großartiger Abschluß des ersten Mabuse-Kapitels!!!
Montag, 17.05.2004/19:30 - 21:25 Uhr
#428
Geschrieben 22. Mai 2004, 14:52
Regie: Fritz Lang
Liebes Tagebuch...
Seit nun mehr 10 Jahren schon sitzt Dr. Mabuse stumm und unansprechbar in einer geschlossenen Anstalt, damals schlicht und ergreifend Irrenhaus genannt, und schreibt endlose Texte nieder, in denen er von Seite zu Seite immer wieder das perfekte Verbrechen umschreibt. Seine noch immer existierende Organisation hat Zugriff auf diese Schriften und sorgt weiter für, und jetzt wird es ganz aktuell, Terror in der Welt. Als Dr. Mabuses Körper stirbt, ist sein Geist endlich wieder frei und er kann als (An-) Führer seiner Organisation endlich wieder hemmungslos hantieren.
Die Regeln der Fortsetzung, die in „Scream II“ so schön ausformuliert worden sind, galten auch schon 1932. Dr. Mabuse gibt sich mit Taschenspielertricks und Jahrmarkthypnosespäßchen nicht mehr zufrieden. Seine Pläne stellen eine wirkliche Bedrohung für die Menschheit da. Will er doch tatsächlich unsere schöne Hauptstadt komplett vergasen! In einer wirklich ansehnlichen Feuersbrunst im letzten Drittel von „Das Testament des Dr. Mabuse“ schafft er das auch fast. Jedoch ist ihm die Polizei dicht auf den Fersen – in Form von wunderbar ansehnlichen Rückprojektionen bei der finalen Verfolgungsjagd.
Auf beeindruckende Weise vermischen sich auch in Fritz Langs zweiten Mabuse-Kapitel Grusel- und Thrillerelemente. Hinzukommen kuriose Dialoge – hab ich richtig gehört, geht dem Kommissar tatsächlich der Arsch auf Grundeis??? In 28 Jahren wird Fritz Lang seinen Mabuse-Reigen beschließen und dem Superverbrecher gleichzeitig die Türen für eine ganze Filmreihe öffnen.
Nebenbei sollte noch angemerkt werden, daß ein paar bekannte Gesichter durch die Szenerie laufen. Theo Lingen und Heinrich Gretler verkünden somit, daß in Kürze der deutsche Nachkriegsfilm geboren sein wird. Noch dreizehn, vierzehn Jahre, dann wird das Schlimmste überstanden sein.
Dienstag, 18.05.2004/18:45 – 20:40 Uhr
#429
Geschrieben 23. Mai 2004, 02:17
Regie: Albert Hughes, Allan Hughes
Liebes Tagebuch...
Kann man denn nicht mal in Ruhe einen Film gucken? "From Hell" dauert 2 Stunden, nach 180 Minuten war ich endlich durch! Hätte bloß noch gefehlt, daß mal wieder die Zeugen Jehovas an der Tür läuten und mich fragen ob ich an Gott glaube...
"From Hell" ist ein ganz ansehnliches Filmchen. Es versucht doch auf dem plausibelsten Wege den Schleier um die Figur des Jack the Ripper's fallen zu lassen, natürlich auf dem verschwörungstheorethisch klugsten Pfad. Die etwas phantastische (alternativ: übersinnliche) Beigabe mit den Absinth-, Laudanum- und Opiumvisionen des Herren Depp will ich da gerne akzeptieren. Vielmehr ergibt sich ein Problem mit Johnny Depp, weil Inspector Fred Abberline dem Constable Ichabod Crane trotz aller Unterschiede zu nahe kommt. Und nun für die ganz Dummen: Nein, "From Hell" ist nicht die Fortsetzung von "Sleepy Hollow"
Sauberes Gruselkino bieten die Hughes-Brothers. Zurückhaltend und gleichwohl nicht zimperlich gehen sie der Sache elegant auf den Grund. Die Sache mit dem Ripper muß so gewesen sein, wollen sie suggerieren und sind dabei glaubwürdig bis aufs Mark. Fall gelöst. Glückwunsch.
Mittwoch, 19.05.2004/18:45 - 21:45 Uhr (120 Minuten)
#430
Geschrieben 23. Mai 2004, 11:50
Regie: Frank Hollmann
Liebes Tagebuch...
Es dürften tatsächlich schon über zwei Jahre vergangen sein, seit ich das letzte Mal den, laut Jess Franco, besten Auftritt von Soledad Miranda genossen hab.
Zum Inhalt: Eine namenslose Braut rächt sich an den Peinigern ihres Mannes. Na, klingelts? Nun, „Kill Bill“ ist jetzt kein richtiges Remake von „Sie tötete in Ekstase“, aber gewisse Ähnlichkeiten sind vorhanden. Mögen sie zufällig sein, oder nicht.
Man kommt nicht drum herum. „Sie tötete in Ekstase“ ist wunderbarstes Exploitationkino. Von der ersten Sekunde an zum Träumen schön und zugleich experimentell fotografiert, wird der Zuseher auf eine Reise zwischen Gegenwart und Vergangenheit geschickt. Leichtfertig schüttelt Franco eine saubere, traumähnliche Rückblende aus dem Ärmel, läßt seine Hauptdarstellerin, unterstützt von grandios eingesetzter Musik, zwischen den Zeiten wandeln. Man trifft auf Sets, für die (fast) jeder Innenarchitekt liebend gerne sterben würde.
Nach dem überraschend langen und ausführlichen Einstieg in die Geschichte, kommt die Zeit der Rache. Ein Despot nach dem Anderen. Howard Vernon darf einer Reporterin eine deftige Moralpredigt halten, bevor er der Femme Fatale in die Arme fällt. Ewa Stroemberg ist so herrlich unschuldig, soooo sympathisch, daß mir das Herz blutet, wenn sie für ihre Fehler büßen muß. Paul Muller wird von der Angst getrieben und von Soledad Miranda gnadenlos verfolgt – seltsamste Hochspannung macht sich breit. Jess Franco ist der Letzte auf der Liste und hat sich seinen Abgang schön schräg selbst inszeniert. Und mittendrin ist Horst Tappert, der wohl unbekümmertste Polizeimann auf Erden.
„Sie tötete in Ekstase“ ist eine wohlgelungene Mischung aus ehrlichem und gutem B-Movie und filmischer Abgehobenheit, sowie Übersinnlich- und Außerordentlichkeit. Und Fred Williams hat mir meine DVD unterschrieben...
Freitag, 21.05.2004/14:40 – 15:55 Uhr
#431
Geschrieben 27. Mai 2004, 17:56
Regie: Tobi Baumann
Liebes Tagebuch...
Anfangs macht der Film, nach keinem Roman von Edgar Wallace, den Eindruck, er würde abloosen. „Hallo, hier spricht Edgar Wallace sein Nachbar“ tönt es zu Beginn der Credits recht gezwungen aus den Boxen. Ich finde zwar auch lustig, das der Schnapsi der Oma sei’ Hund ist, aber für diesen wichtigen Spruch, wäre etwas mehr Feingefühl angebracht gewesen. Doch schon der eigentliche Vorspann zeigt, mit was wir es beim WiXXer zu tun haben - ein teilweise atemloses Gagfeuerwerk. Manchmal droht ein Ertrinken in diesen Attacken. Ich denke da vor allem an die Kinski/Herzog-Wortspiele oder Günter Jauchs Monolog, der sämtliche Katastrophen der deutschsprachigen Promiliga anschneidet. Auch sonst erwies sich der Humor als recht erwachsen. Das Publikum schien von manchen Witzen so dermaßen überfordert zu sein, daß ich mir begann Sorgen um den Geisteszustand dieses vollen Kinos zu machen. Der Auftritt der No Angels war ebenso ein Rohrkrepierer, wie der köstlich davonfliegende Kopf von Even Shorter. Danke für diesen krassen Einfall! Und danke an die Autoren, die einerseits Mut zu schlechtem Witz aber andererseits auch Mut zu extremem Tempo und humoristischen Ausnahmen bewiesen.
„Der WiXXer“ ist um einiges erwichsen..., ähm erwachsener als der „Schuh des Manitu“ und kann dem hohen Produktionsniveau von Bully Herbigs Film ordentlich Paroli bieten. Manche kleine schauspielerische Unebenheit der deutschen TV-Comedy-Liga kann man verschmerzen. Gezielter böser Humor und viel im Detail steckende Liebe lassen mich als Zuschauer äußerst wohlwollend über diesen Film sprechen. Die Cinema hat aber etwas zu viel lobgehudelt und dem Film ihres Haus- und Hofkolumnisten ein allzu positives, einfach nur unglaubwürdiges Feedback verpaßt.
Ich will jedenfalls Neues vom WiXXer hören. Für die Fortsetzung wünsche ich mir, nachdem ich mich hier über Eva Ebner und Wolfgang Völz, vor allem aber über Grit Boettcher gefreut habe, noch mehr bekannte Gesichter: Uschi Glas, Hans Clarin und Christopher Lee sind Pflicht - und zwar von Haus auf!
Samstag, 22.05. 2004/18:05 - 19:45 Uhr
#432
Geschrieben 28. Mai 2004, 18:33
Regie: Steve Beck
Liebes Tagebuch...
Des Schiffshorrors erster Teil:
„House on Haunted Hill” und „13 Geister” hatte ich zur Genüge gesehen und deren Durchschnittlichkeit schnell erkannt. So trat ich dementsprechend erwartungslos „Ghost Ship“ entgegen, der mittlerweile dritten Produktion aus dem Hause Dark Castle, der Portokasse von Joel Silver, Gilber Adler und Robert Zemeckis.
Die ersten Minuten dieses Filmes sind dann auch vollkommen identisch mit denen der Vorgänger, denn auch „Ghost Ship“ kann durch ein sauberes, höchst vielversprechendes Opening seinen Zuseher ans Gemüt rücken. Dann trennen sich die Wegen von „Ghost Ship“ und „13 Haunted Hills“. Während sich letztere im totalen Effekt-Overkill und Ausstattungsrausch verlaufen, bleibt „Ghost Ship“ relativ ruhig und gelassen. Man wird angenehm gruselig auf eine Mischung aus „Shining“ und „Event Horizon“ vorbereitet, die in einer wahnsinnig temporeichen und überraschend ausladenden Auflösung gipfelt. Wie glücklich ich doch als Mensch sein kann, wenn ich ohne Erwartungen die DVD starte und mir dann so geschmeichelt wird...
Ebenfalls positiv anzumerken ist, daß der CGI-Computer meist ruht, daß Prunkschiff relativ human (will heißen zurückhaltend) umgesetzt ist und daß die Geister auf dem „Ghost Ship“ meist ganz harmlose Bettgesellen sind und trotzdem für den einen oder anderen Schock zur Verfügung stehen. Das einzige, was nicht so dolle funktioniert ist der Einstieg in die Geschichte nach dem Opening. Die Schiffsrettung als Versuch die Hauptcharaktere einzuführen ist einfach zu kurzatmig und zu schnell. Sonst paßt alles. Gratulation! Freue mich schon auf „Gothika“...
Samstag, 22.05.2004/21:45 - 23:15 Uhr
#433
Geschrieben 29. Mai 2004, 01:40
Regie: Stephen Sommers
Liebes Tagebuch...
Des Schiffshorrors zweiter Teil:
Was für ein Unsinn?
Was für ein spaßiger Unsinn?
Treat Williams und Famke Janssen kämpfen als Captain Lone Starr und Prinzessin Vespa gegen ein grausig animiertes Tentakelmonster, welches aus der sakrischen Tiefe irgendeines Pseudo-St.-Andreas-Grabens emporgestiegen ist. Dabei dreschen sie Dialoge, die ihresgleichen suchen. Unglaublich trashige Gerätschaften unterstützen sie bei ihren Aktionen. Dazu gesellt sich noch der böse Schiffsinhaber, ein typischer Jaws-Bürgermeister, der herrlichst von Hannibal Lectors Papa Anthony Heald verkörpert wird.
Ohne Gnade trifft „Ocatuls – Der Tod aus der Tiefe“ den richtigen Ton zwischen Super-Schmarrn und Horror-Entertainment. Spannende Sequenzen und fadenscheinige Storyelemente spielen sich gegenseitig Trümphe der Kurzweil zu. Es darf gelacht werden, während man unumgänglich gefesselt vom passierenden Grauen ist. Lief dieser Film eigentlich immer ungeschnitten im Ersten?
Über dies sei vermerkt, dass es Famke Janssen trotz ununterbrochenem Wassereintritts nicht geschafft hat zur Mrs.-Wet-T-Shirt zu mutieren. Dafür hat sie die lockersten Sprüche drauf. Sprüche, die so locker sind, daß sie selbst für so anspruchsloses Entertainment zu munter sind.
„Wo sind denn die ganzen Passagiere?“ fragt Anthony Heald. „Vielleicht schlafen sie???“ ist Famkes fragwürdige Antwort.
Und nun noch was Persönliches,
lieber Stephen Sommers. Vielleicht kannst Du Dich ja bei Deinem nächsten Film mal wieder etwas vom Kindergarten-Horror entfernen, in dem Dir der Zugriff auf das totale Budget verwehrt bleibt, und noch mal so einen spaßigen B-Film mit einer solch überkandidelten Atmosphäre zu Stande bringen. Dann könnten wir vielleicht Freunde werden. So richtig, ehrlich! Händchenhaltend, über die blumige Wiesen springend, dazu singend:
Gute Freunde kann niemand trennen. Für gute Freunde ist es nie zu spät...
Sonntag, 23.05.2004/00:05 – 01:45 Uhr
#434
Geschrieben 29. Mai 2004, 22:39
Regie: Paul Martin
Liebes Tagebuch...
Sonntagabend im Bayerischen Fernsehen. Dieser Sendeplatz, so sollte man meinen, gehört eigentlich ausschließlich Mundart-Dramen, Heimatfilmen und dem guten alten Komödienstadl. Diesmal verirrte sich jedoch an jenen heiligen Platz, einer der ersten deutschen Erotikfilme: „Das Bad auf der Tenne“ aus dem Hause cCc. Unter dem Deckmantel einer Kostüm- und Literaturverfilmung, steckt ein, auf den ersten Blick, hoch zugeknöpftes Filmchen, daß sowohl inhaltlich, wie auch dramaturgisch den Erotikfilmen der späten Sechziger und frühen Siebziger vollkommen gleich kommt.
Da staunt Walter Giller nicht schlecht. Seine Frau Nadja Tiller blockiert schon wieder seit Stunden die Badewanne. Als Entschädigung erzählt sie ihm eine Geschichte, die sich vor vielen hundert Jahren in einem flämischen Dorf zugetragen hat. Der Stadthalter (Karl Schönböck) macht nicht nur der Frau Bürgermeister (Sonja Ziemann) Avancen, sondern schenkt seiner Angebeteten auch einen komfortablen Waschtrog. Der Herr Bürgermeister (Paul Klinger) will dieses Unding nicht im Haus haben und verbannt es in die Scheune. Zur gleichen Zeit wird am Marktplatz eine neue Brunnenfigur eingeweiht, beinahe jedenfalls. Denn aufgrund ihrer obszönen Nacktheit erhitzt die Figur die Gemüter beiderlei Geschlechts. Wer nur stand Modell? Der Künstler (Rudolf Platte) schweigt sich darüber aus. Man munkelt aber, daß es die Frau Bürgermeister gewesen sein muß. Und als die Gute in der Scheune zu Bade steigt, müssen die Dorfvorsteher persönlich zwischen Modell und Figur einen Vergleich ziehen.
Zweideutigkeiten, amouröse Verwicklungen und Bäumchen-Wechsle-Dich-Spielchen am laufenden Bad. Es wird gegrabscht, gespannt, geliebt und betrogen, immer leicht anrüchig, ohne aber die Kontenance zu verlieren. Auch verfällt der Film zu keiner Sekunde dem Klamauk. Wenn geschmunzelt wird, dann nur anständig. Aber nach und nach rückt der Film dann immer mehr mit den nackten Tatsachen heraus. Auch wenn sich die Dame, die tatsächlich für die Figur Modell stand, in zwei ganz entscheidenden Tatsachen von ihrer Abbildung extrem unterscheidet.
Schön anzuschauen ist die Ausstattung. Das ganze Dorf wurde im Studio errichtet, mit wohligen, wahrscheinlich handgemalten Kulissen. Gut, es ist kein Rembrandt, gibt dem Edel-Schmuddel aber eine ganz besondere Note. Auch muß die Verwendung von Musik angesprochen werden. Im Vor- und Abspann tönt es schlagermäßig flott aus den Boxen - so im Stile von „Conny und Peter machen Musik“, während die eigentliche Geschichte fast durchgehend von altertümlichen Gedudel beschallt wird, ohne auf irgendwelche Höhepunkte in der Handlung einzugehen.
Irgendwie hat mich das Wiedersehen von „Das Bad auf der Tenne“ sehr gefreut. Ich glaub, ich mag den Film, welcher einst ab 18 Jahren freigegeben war. Paul Klinger scheint die deutsche Stimme von James Stuart zu sein.
Sonntag, 23.05.2004/20:00 - 21:15 Uhr
#435
Geschrieben 30. Mai 2004, 11:59
Regie: Jess Franco
Liebes Tagebuch...
Eine Reporterin reist nach Shit-City und dort einen Artikel zu verfassen. In dieser Stadt geht es jedoch nicht mit rechten Dingen zu. Für sie beginnt ein obsessiver Alptraum aus Realität und Fiktion.
„Vampire Junction“ ist das ernste Pendant zu dem spaßigen „Killer Barbys vs. Dracula“. Der selbe Drehort, die selben Kostüme, die selbe vampiristische Atmosphäre. Nur diesmal kommt alles sehr ernst herüber. Die teilweise dominante digitale Nachbearbeitung kommt der erdrückenden Grundstimmung sehr zu Gute. Dazu huldigt Jess Franco mal wieder der Langsamkeit. Seine Muse Lina Romay sitzt minutenlang im Auto, Regen prasselt an die Scheibe, die Credits erscheinen und verschwinden und schon treten die ersten erdrückenden Visionen in Erscheinung. Danach gibt es kein Entrinnen mehr. Die Hauptdarstellerin ist verloren in den Fängen des Übersinnlichen, in einem alptraumhaften Irrgarten.
Über weite Strecken kann Jess Franco das Dilemma der Reporterin eindringlich umsetzen. Knallbunt und im gleichen Atemzuge düster erscheint das undurchschaubare Shit-City. Des weitern wird man von ordentlicher Kameraführung, guter Musik und einer überraschend professionell abgemixten Tonspur überrascht. Es wirkt auch nicht übermäßig selbstzweckhaft, wenn Lina Romay schon wieder mal nackt vor der Kamera sitzt. Allein die zwei wirklichen Sexszenen, welche zu lang und zu explizit sind, stören den sonst reibungslosen Ablauf dieses modernen, digitalen Alptraumes und verhindern wo so, daß „Vampire Junciton“ ein Experimentalfilm für die breite Masse wurde.
Irgendwie könnte ich mir den Film gleich nochmal anschauen. Der bislang vorletzte Film Francos aus dem Hause der One Shot Productions, steht mit „Marie Cookie and the Killer Tarantula“ an der Spitze der qualitativ gelungensten Werke. Von spaßigen Katastrophen wie „Blind Target“ mal abgesehen - solch horribles Zeug läuft außer Konkurrenz.
Montag, 24.05.2004/19:30 - 21:05 Uhr
#436
Geschrieben 01. Juni 2004, 20:23
Regie: Terry Gilliam
Liebes Tagebuch...
Auch wenn auf der DVD remastered drauf steht, wartet der Hauptfilm mit einem unscharfen, verwaschenen und reichlich farblosen Bild auf. Schade! Immerhin konnte ich nun erstmals die englische Tonspur hören. Das hat ja auch sein Gutes.
„Twelve Monkeys“ ist ein herrlich konstruiertes Puzzle. Jede Minute kann ich nicht nur Terry Gilliams Bizarritäten genießen, sondern durchlebe immer und immer wieder die selben Emotionen, die mir damals im noch nagelneuen Cinecitta den Boden untern den Füßen wegzogen.
Lieblingsszene: Bruce Willis versucht im „Drogen“-Rausch aus der Irrenanstalt zu fliehen. Man muß übrigens gar nicht so schlimm hantieren, um auch mal so herumzufliegen...
Dienstag, 25.05.2004/19:15 - 21:20 Uhr
#437
Geschrieben 01. Juni 2004, 20:31
Regie: Bryan Singer
Liebes Tagebuch...
Comic-Verfilmungen haben es bei mir immer schwer. Auch der allerorts geliebte „Spiderman“ ist nicht mein Freund geworden, aber wenn der Lieblingsarbeitskollege „X-Men“ sehen will, warum sollte ich mir die Gelegenheit zur Sichtung entgehen lassen?
Bryan Singer schien mir immer ein cleverer Regisseur gewesen zu sein. Hier bringt er aber eine vergleichsweise einfältige Arbeit zu Potte. „X-Men“ ist wirklich platt. Ein Film für die Doofen, möchte man meinen. Kaum ist ein TV- oder Radiogerät zu sehen, tönt sofort ein Bericht über die Mutanten aus dem Schauerkasten. Unentwegt stößt man unüberhörbare Botschaften, wir sollen doch bitte schön die, die Anders sind, so akzeptieren wie sind. Danach kommt es zum Duell zwischen Dr. Gut und Dr. Böse und nebenbei wird spektakulär die Welt gerettet. Letzteres geht vergleichsweise recht harmlos über die Bühne. Der ganze Film wirkt, ob seines begrenzten Budgets, als würde er unentwegt auf das mittlerweile umgesetzte Sequel hinarbeiten. Deshalb kann man ihm immerhin einen gewissen kühlen Kopf zusprechen. Der Effect-Overkill, der es hätte werden können, hätte den „X-Men“ das Genick gebrochen.
Immerhin konnte man sich über Damen und Herren freuen, der der Film zu sehen einlud.
- Halle Berry und ihr teilweise animiertes Haupthaar;
- Rebecca Romijn-Stamos und die Kunst sich der Kamera zu verweigern;
- Hugh Jackman, der bei „Van Helsing“ als Wolfsmensch auch nicht verkehrt gewesen wäre;
- Captain Jean-Luc Picard, der ausnahmsweise mal nicht den Mentorentod stirbt.
Freitag, 28.05.2004/22:30 - 00:10 Uhr
#438
Geschrieben 04. Juni 2004, 11:25
Regie: Pedro Almodóvar
Liebes Tagebuch...
Als ich das letzte mal mit ihr sprach, stand fest, beim nächsten Mal muß dunkelroter Rotwein auf dem Tisch stehen. Da ich mir aber nicht schon Sonntag Nachmittags die Kante geben wollte, sprach ich mal wieder mal nüchtern mir ihr .
Almodóvar schuf ein schwermütiges und mitreißendes Drama. So schön, so verspielt, so frisch, so munter! "Sprich mit ihr" zum dritten mal, und der Film wird immer unglaublicher. Jedoch, im Moment kann ich nicht mit ihr sprechen, da ich sprachlos bin. Fühl mich so, wie Jonathan Pryce am Ende von Brazil, wo er im Gynäkologenstuhl sitzt...
Sonntag, 29.05.2004/14:00 - 15:50 Uhr
#439
Geschrieben 04. Juni 2004, 12:02
Regie: Ulrich Stark
Liebes Tagebuch...
Zeugenschutzprogramm, 1. Teil:
1995 wurde für der erste Polizeiruf für den WDR produziert. Vor die Kamera trat ein ungewöhnliches Quartett: Oliver Stritzel, Martin Lindow, Andrea Sawatzki und Inge Meysel. Schauplatz: Eine Kleinstadt namens Volpe. Drei Folgen lang ("1 A Landeier", "Roter Kaviar" & "Gänseblümchen"), sorgte das Team für guten Quoten und einen regelrechten Preishagel. Danach schied zuerst Inge Meysel und dann Andrea Sawatzki aus. Um so mehr überraschte es mich, als ich, nichts böses ahnend, von der Reunion der vier Hauptdarsteller hörte. Andrea Sawatzki legte eine Tatort-Pause ein, Martin Lindows Charakter kehrte aus Wuppertal zurück und Inge Meysel meldete sich aus dem vor zwei Jahren selbstverordnetem Ruhestand zurück.
Elisabeth Kampnagel ist der Meinung, daß sie ihr Verfallsdatum längst überschritten hat. Beim Versuch mit ihrem Auto über die Kante einer halbfertigen Autobahnbrücke zu rasen, überfährt sie einen Passanten, was ihr das Leben rettet. Der Fußgänger aber verliert sein Gedächtnis. Nun ist es ihr letzter Wunsch, dem Verletzten seine Identität wieder zurückzugeben. Dazu klingelt sie, mittels einer kleinen Erpressung und diverser Rückblenden, ihre alten Bekannten Herren und Damen Polizisten zurück ins alte Leben nach Volpe. Bald stellt sich heraus, daß der Namenslose Mr. Nobody ein Mafiakiller ist, der sich zu allem Unglück auch noch in seinen Auftrag verliebt hat: die schöne italienische Nachbarin von Elisabeth Kampnagel.
Irgendetwas ist faul Staate Dänemark, denn dieser Polizeiruf ist eine Mogelpackung. Noch weiß ich nicht genau, was es ist. Aber das wird sich schon noch rausfinden lassen. Ein geübtes Auge merkt jedoch sofort, daß Inge Meysel und die drei Polizisten keine gemeinsame Szene haben. Immer wurde mit Gegenschnitt und Rückendoubles gearbeitet. Manchmal tritt Inge Meysel auch nur in Form von Videobotschaften an ihre alten Bekannten heran. Warum aber spielt sie zusammen mit dem göttlichen Andreas Kunze (der genau so dick ist, wie in "Jazzclub - Der frühe Vogel fängt den Wurm"). Wurden Frau Meysel's Szenen, aufgrund ihres immer schlechter werdenden Gesundheitszustandes, etwa früher gedreht? Sind es teilweise enfallene Szenen aus früherern Polizeirufen? Kann es sein, das Frau Meysel manchmal etwas jünger aussieht (letzte Szene), als bei anderen Aufnahmen (im Krankenhaus)? Fragen über Fragen! Werde, rein interessehalber, mal eine E-Mail an den WDR senden und deren Ergebnis dann als Ergänzung hier vermerken.
Auch wenn der Film inhaltlich manchmal etwas konfus ist, bietet er spannende Unterhaltung und stellt doch einen schönen Abschluß für die Karriere der Inge Meysel dar. Einen weiteren Film mit ihr wird es nicht mehr geben. Jetzt kann ich nur für sie hoffen, daß sie die Kurve noch bekommt und durch das Hintertürchen geht, daß sie sich immer offen halten wollte. Ich fürchte aber, es ist zu spät...
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Nachtrag vom 14.07.2004:
Laut einer Mail des WDRs vom 14.06.2004 hatte Inge Meysel unter anderem jeweils einen Drehtag mit dem Polizistentrio, einen mit Andreas Kunze und einen mit dem italienischen Motorradfahrer. Weiter sagt der WDR, daß nur in den Rückblenden altes Material verwendet wurde. Die restlichen Szenen mit Inge Meysel wurden im Frühjahr und Sommer 2003 gedreht. Schade, daß sie sich manchmal nicht in den Film einfügen wollen und das Endergebnis nicht wirklich das Quartett gemeinsam zeigt, daß es gemeinsam zu zeigen gehabt hätte. So ist nicht viel ist von dem gemeinsamen Drehtag mit dem Polizistentrio an die Öffentlichkeit geraten.
Und Inge Meysel hat es mittlerweile auch geschafft. Sie mußte das Hintertürchen nicht mal selber öffnen. Ihr Herz bleib einfach so stehen...
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Montag, 31.05.2004/20-15 - 21:40 Uhr
#440
Geschrieben 05. Juni 2004, 23:37
Regie: Jonathan Lynn
Liebes Tagebuch...
Zeugenschutzprogramm, 2. Teil:
Matthew Perrys neuer Nachbar entpuppt sich als waschechter Killer, der aufgrund eines Zeugenschutzprogrammes nach Kanada verfrachtet wurde. Es beginnt ein verwicklungsreiches Verwirrspiel, denn nicht nur der Killer entwickelt überraschend kriminelles kriminelles Potenzial.
Bruce Willis macht sichtlich Urlaub in der Rolle als lässiger Killer. Getragen wird der Film vor allem durch die Quirligkeit von Matthew Perry und Rosanna Arquette. Außerdem kommt dem Film ein gelungenes Drehbuch zu Gute. Die Story mag konstruiert sein, bietet aber abwechslungsreiches Kriminalvergnügen - ja, Kriminalvergnügen. Fernab von Thriller-Klischees wandelt der Film auf den meist verschmähten Pfaden des Krimigenres. Hauptsächlich ist „Keine halben Sachen“ aber eine Komödie, die erfreulich zurückhaltend gemütliche 90 Minuten bereithält. So umwerfend, daß jetzt noch eine Fortsetzung produziert werden mußte, ist „Keine halben Sachen“ aber auch nicht.
Montag, 31.05.2004/22:05 - 23:40 Uhr
#441
Geschrieben 06. Juni 2004, 16:48
Regie: Pedro Almodóvar
Liebes Tagebuch...
„Alles über meine Mutter“ macht auch nach wiederholtem Male warm ums Herz. Eine traurig schöne Beziehungs-Komposition. So schräg und zugleich so rund - so unverblümt und zugleich so versöhnlich. Mit „Alles über meine Mutter“ und „Sprich mit ihr“ hat Pedro Almodóvar zwei ganz besondere Filme und Liebeserklärungen zu Tage gebracht. Danke!
Und jetzt? Jetzt bin ich schon unendlich gespannt auf „Schlechte Erziehung“, der kommt am 30.09.2004 in die Kinos - hoffentlich...
Mittwoch, 02.06.2004/19:00 - 20:40 Uhr
#442
Geschrieben 06. Juni 2004, 19:01
Regie: Jess Franco
Liebes Tagebuch...
Dieser Film stellt eine Ausnahme im Schaffenswerk Francos dar. Nicht oft hat es der kleine Spanier geschafft eine richtig gute Story dementsprechend umzusetzen. Die meisten Filme von Franco funktionieren nur, weil ihre Geschichte aufs Minimalste reduziert worden ist. Wird die Handlung zu kompliziert, kam meist nur Wirrwarr heraus (Beispiel: „Der Teufel kam aus Akasava“).
Dramaturgisch bedient sich Jess Franco mit seinen „Nonnen von Clichy“ an dem vier Jahre zuvor entstandenen Meisterwerk „Marquis de Sade’s Justine“. Beide Filme handeln von zwei Schwestern. Auf den ersten Blick ist die eine Gut, die andere Böse. Im Verlauf des Filmes wendet sich ihr Charakter jeweils um 180 Grad. Dazu gibt es hier verdammt unkeusche Nonnen und, man höre und staune, echte, ihr Handwerk beherrschende Hexen. Das ist doch mal ein Fortschritt! Hatte das europäische Hexploitation-Genre doch bislang nichts Besseres zu tun, als immer nur unschuldige Xanthippen auf die Scheiterhaufen dieser Kino-Welt zu schicken.
Anne Libert und Britt Nichols geben das ungleiche Geschwisterpärchen - nicht nur mit vollem Körpereinsatz sondern auch sonst recht charismatisch. Beide wollen auf ihre ganz spezielle Weise den Tod ihrer hexistischen Mutter (Doris Thomas) rächen und geraten dabei in die Fänge der skrupellosen Lady de Winter (Karin Field) und entdecken des Weiteren ihren Vater. Andrés Monales (der mit dem edlen König-Ludwig-Bart) ist das Pendant zu Harald Leipnitz aus „Marquis de Sade’s Justine“: beide sind Kunstmaler und gewähren der Hauptaktrice Unterschlupf. Über den Verlauf der Handlung kann man sich nicht beschweren. Fast völlig reibungslos und voller Kurzweil verfolgt man das Schicksal der Nonnen von Clichy. Selbst die recht wilden Sexszenen betten sich gut in die Handlung ein, ziehen diese nicht mal unnötig in die Länge. Daß es dabei mal wieder äußerst unheilig, will heißen blasphemisch zur Sache geht, ist ja wohl von Haus auf klar.
Langeweile kommt in den fast zwei Stunden Laufzeit nie auf. Das liegt zum Einen an dem, bereits erwähnten, funktionierenden Handlungsverlauf, zum Anderen auch an dem sauberen Budget, das zur Verfügung stand. Große und üppig ausgestattete, zu dem noch schwindelerregend gefilmte, Sets waren ebenso möglich, wie beeindruckende Anzahl von, allesamt gut mittelalterlich eingekleideten Statisten.
Auch die Vertonung ist aufschlussreich. Zum Einsatz kam sehr, sehr sleazige Musik. Die steht in ziemlichem Kontrast zu dem mittelalterlichem Flair, den der Film in seinen Bildern verbreitet. Trotz aller Schmuddeligkeit ist und bleibt dieses Werk ein Kostümfilm. Sehr bizarr, wenn dazu „Schulmädchen-Report“-Mucke ertönt. Auch bizarr ist die deutsche Tonspur, die ja nicht über die volle 115minütige Laufzeit geht. Diese wurde soweit wie möglich gestreckt um möglichst viel zu überdecken. So scheinen nicht nur manche Musikstücke in einer Endlosschleife zu stecken, auch manche Sätze (als Beispiel „Ich bin unschuldig“) kommen manchmal mehrmals hintereinander, während andere Zwiegespräche komplett mit Musik überdeckt worden sind. Das gibt dem Film eine wirklich reizvolle, ja groteske Note, läßt ihn experimenteller wirken, als er mit Sicherheit ist, was sich aber, wie ich finde, nicht zum Nachteil des Zusehers auswirkt. Und jetzt, wo nach fast jedem dritten Wort schon ein Komma steht, sollte ich es gut sein lassen, mit den Nonnen von Clichy und dem segensreichen Film, der diese zur Hauptattraktion macht.
Ps.:
An welchem, laut deutschen Kinoposter verbotenen Roman orientiert sich „Die Nonnen von Clichy“ denn wirklich? Im Vorpspann steht nur, wie so oft bei Jess Franco, „nach einem Roman von David Khunne“, und das ist ja nur ein Fake.
Freitag, 04.06.2004/21:00 - 22:55 Uhr
#443
Geschrieben 07. Juni 2004, 21:31
Regie: Alfred Hitchcock
Liebes Tagebuch...
Ich weiß gar nicht mehr, warum mir „Die 39 Stufen“, die ich damals als TV-Aufnahme sah, nicht gefallen haben. Die Zeit war also reif, sich einen neuen Eindruck zu verschaffen.
Hitchcock arbeitete 1935 schon mit vielen Elementen, die später ein großer Bestandteil seiner Filme sein sollten. Ein unbescholtener Bürger stürzt mitten in eine Kriminalgeschichte - verfolgt von Gangstern und der Polizei. Außerdem hätte Hitchcock beinahe seinen „Psycho“-Clou vorweggenommen und die Hauptperson zur Hälfte des Filmes sterben lassen. Jeder der „Psycho“ kennt, muß an dieser Stelle doch verzweifelt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und dabei laut hinausrufen: „Oh nein, nicht schon wieder!!!“. Hitchcock aber rettet sich aus dieser brenzligen Situation mittels eines ganz besonderen Kniffes und einer gehörigen Portion an schwarzem Humor, inklusive darauffolgender Schadenfreude über die verschreckten Kinogänger. Überhaupt fällt die Vielzahl der skurrilen Einfälle auf, die einen an den unmöglichsten Stellen ein befreiendes Lachen entlocken können. Gleichwohl schaffen es „Die 39 Stufen“ beinharte Spannung zu erzeugen. Egal, ob der Film sauber geschnitten ist oder nicht, ob die Tonspur unbeholfen wirkt oder nicht: Hitchcock war einfach der „Master of Suspense“ - und das scheint auch immer wieder bei diesem Film durch. Spannend!
Samstag, 05.06.2004/14:05 - 15:30 Uhr
#444
Geschrieben 07. Juni 2004, 21:34
Regie: Mario Bava
Liebes Tagebuch...
Na, da hat der Bava aber was zusammengeschustert! Anscheinend wurden zwei Drehbücher in diesem Film verbraten. Die Erzählung um die mordsmäßigen Vorgänge in einer italienischen Villa scheinen nicht ausgereicht zu haben. Passend zum Produktionsjahr mußte auch noch eine Exorzisten-Geschichte herhalten. Das Ganze könnte sich wie folgt erklären lassen.
Eine deutsche Touristin (Elke Sommer) wird in Italien vom Leibhaftigen (Telly Savalas) befallen und durchlebt nun die Leidensgeschichte einer italienischen Adels-Gretel (Elke Sommer). Die hat nicht nur Probleme mit ihrem Mann und dessen Mutter (Alida Valli), sondern auch mit dem zwielichtigen Butler (Telly Savalas). Ich hab ein bißchen bei der imdb gestöbert. Dort ist die Handlung völlig anders erklärt. Sollte sich das Geschehen doch nur zeitversetzt abgespielt haben? Sollte die Touristin das vergangene Ereignis als mehr oder weniger Außenstehende gar nicht beobachtet, sondern aktiv darin eingebunden gewesen sein? Warum leiht mir Herr Bogey immer nur so komische Filme aus? Ich fühle mich gerade so ratlos, wie bei „A Tale of two Sisters“...
Elke Sommer wirkt in ihrer Rolle als Besessene fast durchgehend fehlbesetzt. Trotzdem kann Papa Bava ein paar sicke Einfälle mit ihr durch exerzieren, denn auch Elke Sommer kann grün kotzen - und daß nicht zu wenig. Für die Geschichte in der italienischen Villa kann Mario Bava mit guter Kameraführung und atmosphärischer Übersinnlichkeit punkten. Alles in allem ein annehmbares Gruselvergnügen, von dem ich gerne mehr verstanden hätte.
Was bleibt? Elke Sommer legt die Klamotten ab (an Ursula Andress’ mutigen Auftritt in „Die weiße Göttin der Kannibalen“ kommt sie aber nicht heran). Telly Savalas hat ständig einen Lutscher zwischen den Zähnen. Gab es damals Kojak schon?
Samstag, 05.06.2004/16:00 - 16:45 & 19:00 - 19:45 Uhr
#445
Geschrieben 08. Juni 2004, 11:47
Regie: Martin Schmidt (ohne Milka-Mütze)
Liebes Tagebuch...
Ein gotcha-ähnliches Spiel lockt vier Freunde in ein leerstehendes Haus, wo sie die Jagd auf sich selbst eröffnen. Bald gibt es die ersten Toten. Zwei Möglichkeiten zur Lösung des Rätsels stehen zur Verfügung: Der Penner, der im Keller des Hauses sitzt, ist der Mörder oder einer der vier Freunde spielt falsch.
Nach den zwei öden Lösungsmöglichkeiten nun die zwei deftigen Spaßbremsen: Die deutsche Synchronisation ist grausam und der Film war sichtbar verstümmelt - lt. ofdb sind es satte 55 Sekunden. Aber auch sonst, so bin ich mir sicher, wäre die Mittelmäßigkeit nicht übersehbar gewesen. Der ganze Film wirkt lust- und einfallslos. Die Verfolgungen im Haus sind spannungsarm und längst standartisiert. Die Musik von Alan Howarth nervt und die erwartete frische nordische Brise bleibt aus. Die Gestaltung des Vorspannes a'la "S7eben" ist schön, kann aber keinen erkennbaren Bezug zum kommenden Geschehen aufbauen. Ein mageres Filmchen.
Sonntag, 06.05.2004/00:45 - 02:05 Uhr
#446
Geschrieben 10. Juni 2004, 12:00
Regie: Woody Allen
Liebes Tagebuch...
Ich glaube, daß war der erste Film, den ich von Woody Allen sah. Diese Eingefrorenen-Geschichte machte mich irgendwie neugierig. Was sah ich? Einen futuristschen Klamauk mit seltsamer Musik und, aufgrund meines Alters, unverständlichen Sexwitzen.
Und heute?
"Der Schläfer" ist die traurige Misere eines Mannes, der einfach im falschen Film sitzt. Um ihn herum eine Welt, die er nicht versteht. Dazu dröhnt ständig dieser Gute-Laune-Jazz aus den Boxen, der alles nur noch bizarrer macht. Das Trauma der Hauptperson ist so sehr gut nachfühlbar. Der Humor kommt dabei aber nicht zu kurz. "Der Schläfer" besteht vor allem aus grellem Klamauk. Jedoch hätte sich Woody Allen mache der Kulturschockwitzchen sparen können, die zünden nämlich nicht immer. Auch kann er es nicht verhindern, daß zeitweise humoristische Leere und somit Langeweile herrscht, aber der nächste Angriff auf die Lachmuskeln steht ja bereits in den Startlöchern.
Bemerkenswert ist der Look des Filmes. Die Zukunft-Sets sind schon sehr aufwändig, genau, wie die Außenkulissen. Das alles muß sich vor den heutigen Zukunftsfilmen nicht mal groß verstecken. "Der Schläfer" ist frisch geblieben, und lustig, und die Sex-Witze hab ich jetzt auch verstanden...
Sonntag, 06.05.2004/10:05 - 11:30 Uhr
#447
Geschrieben 13. Juni 2004, 01:11
Regie: Sam Mendes
Liebes Tagebuch...
Was für ein beinhartes Trauerspiel! Was für Abgründe! Die Institution Familie wird nach Strich und Faden zerlegt. Mir fällt momentan kein weiterer Film ein, der so schonungslos traurig und gleichzeitig so wunderbar aufbauend ist. „American Beauty“ jagt mir kalte Schauer über den Rücken. Ich bin sprachlos, jedes Mal und immer wieder!
Ich möchte in meinem Leben wenigstens halb so viel erreichen wie Lester Burnham - wird schwer werden.
Sonntag, 06.06.2004/13:30 - 15:25 Uhr
#448
Geschrieben 13. Juni 2004, 01:15
Regie: Tom Tykwer
Liebes Tagebuch...
Anscheinend brauche ich keinen Kater im Kopf und Restalkohol im Bauch um den Luftröhrenschnitt grausam zu finden. Auch nüchtern hat mich das Gezeigte extrem durchgeschüttelt.
Egal, ob man den „Krieger und die Kaiserin“ als Liebesgeschichte, Außenseiterdrama oder Thriller betrachtet - er verlangt seinen Zusehern Einiges ab. Ein Film der Extreme. Schonungslos, schockierend und direkt gibt sich das Werk. Da bleibt einem die Spucke weg. Der Film ist für Hartgesottene. Die aber werden mit hypnotischen Bildern und Szenen voller Extremspannung belohnt. Das ist ganz, ganz groß! Franka Potente ist grandios. Susanne Bredehöft hat mal wieder die dreckigste Rolle abbekommen.
Montag, 07.06.2004/19:05 - 21:15 Uhr
#449
Geschrieben 13. Juni 2004, 01:29
Regie: Quentin Tarantino
Liebes Tagebuch...
Eigentlich war das erneute Treffen mit der Frau Kill Bill nur ein Freundschaftsdienst. Hatte schon befürchtet, ich würde bei dem ganzen Gelaber einschlafen. Weit gefehlt! Mit so Sachen wie dem Herzmassage-Karate-Inflations-Herzexplosions-Schlag oder dem Wahrheitsserum konnte ich mich zwar wieder nicht anfreunden, aber ist stellte fest, daß viele andere Aspekte um ein vielfaches schöner wirken als beim ersten Kinobesuch im April.
Ein Großteil des Films wird durch die fabulös eingesetzte Musik getragen. Da kann einem schon leicht das Wasser in die Augen treten und das Herz aufgehen. Genau so, wie es auch der erste Teil vollbringen konnte - und daß in einem so saufiesen Rachefilm. Ansonsten genoß ich abermals das surfen durch die Filmgeschichte. Film Noir, Western, Zombiefilm, und so weiter, und so weiter. Ein Genuß!
Vermerk für Mr. Rooms Erinnerungsarchiv:
Auf dem Heimweg ist Markus K. so schnell gefahren, daß ich nicht nur 10 Minuten früher zu Hause war, sondern auch noch Nasenbluten bekam, als ich vor der Haustür stand.
Dienstag, 08.06.2004/20:40 - 22:55 Uhr
#450
Geschrieben 13. Juni 2004, 22:15
Regie: Bryan Singer
Liebes Tagebuch...
Konsequent führt Bryan Singer seine Geschichte mit den X-Men da weiter, wo der erste Teil endete. Schnell ist erkennbar, daß das Budget ordentlich aufgestockt wurde. Allein schon die Teleporter-Eröffnungssequenz läßt erstaunen.
War der erste Teil noch ein sehr durchwachsenes und plattes Filmchen, so stellt sich die Fortsetzung um Einiges geschickter an. Die Charaktere werden um ein vielfaches ambivalenter. Die Grenze zwischen dem einstigen Gut und dem einstigen Böse verwischt, auch weil ein hinterhältiger Dritter ins Spiel kommt. Das kennt man zwar schon aus „Blade II“, da es da aber auch schon außerordentlich gut funktionierte, stellt die Wiederaufbearbeitung dieses Twists kein Problem für mich dar.
Das große Budget wurde gut verwendet. „X 2“ verfällt trotzdem nicht dem Größenwahn. Kein hirnloser Overkill wird serviert, der der erste Teil hätte werden können, wäre das große Budget damals schon zur Verfügung gestanden. Alles wird gleichzeitig besser, denn wenn die Handlung differenzierter verläuft, dürfen auch die Spezialeffekte etwas größer werden - und die Laufzeit sowieso.
Rundum gelungener Popcorn-Film, der einige Überraschungen bereithält:
- Halle Berrys Haar ist entweder echt, oder besser animiert;
- Rebecca Romijn-Stamos gewährt zu Verwunderung aller mehr Einsichten als beim ersten Teil;
- Hugh Jackman hat ja tatsächlich was von einem Wolf;
- Captain Jean-Luc Picard stirbt schon wieder nicht den Mentorentod;
Mittwoch, 09.06.2004/23:20 - 01:35 Uhr
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