The Room-Files
#481
Geschrieben 18. Juli 2004, 21:58
Rgeie: Gapasr Noe
Lbeies Tgaebcuh...
Bcuhsabetnsaalt, zteiewr Tiel:
Dtseo lngäer der Kniobsuceh mit meienr Cuoinse zuürkclag, dseto shcitbaerr wduren die Keoturnn desies Miesetrwrekes. Ich baruhcte acuh den ngöietn Astabnd um die Gawlettiägktieen in „Ireevirrslbe“ zu veraibreten. Dreen brtulae Derikthiet verbtalße mit den Mtnaoen und die tirugare Asgsaue, daß die Ziet alels zröstert, rctüke in den Mettilpknut.
Jtezt seitß ich in From der DVD weeidr auf die blruetan Bdlier, wclhee mcih dmaals so sher vrestteörn und die dalams, ncoh vor dem Velbasresn, Tiel eiens ausgeaäfkgrstien Fleims waern. Ich gbee es zu: Ich httäe mcih benaihe üebrgbeen. Die gßroe Lienwnad im Knio leiß ncoh enie Art von Flchut zu. Wnen man ncah lkins oebn blckit, ist man sher wiet von dem zesatchrmten Gsihect da rceths utenn eentfrnt. Bei eeinm Frensheer ghet das aebr lideer nhcit.
Ich sah den Flim deismal in Frnsizscaöh, was zur Flgoe htate, daß die Tonsupr nciht mher so hrat und eextrm wrkit. Das liget sccihhlt und ecfainh an mieenn ncihtvrohnaenden Fasisnrzöchknennisetsn.
Goßrer Flim, grßoe Asasuge, goßre Sczemhern.
Mntoag, 12.07.2004/19:15 - 20:45 Uhr
#482
Geschrieben 18. Juli 2004, 21:59
Ein Film von Gaspar Noe
Liebes Tagebuch...
Gaspar Noe filmt einen kranken Filmemacher bei einem Monolog. Über Sinn und Inhalt des Selbstgespräches konnte ich mir aufgrund von eigenen Problemen keine Gedanken machen. Fragwürdiges Experiment, dem es meiner Meinung nach an Substanz fehlt.
Montag, 12.07.2004/21:00 - 21:05 Uhr
#483
Geschrieben 20. Juli 2004, 21:01
Regie: Sam Raimi
Liebes Tagebuch...
Au weia, das ist traurig!!! Andauernd muß man miterleben, was Peter Parker Tag für Tag für Katastrophen erlebt. Das Leben als ewiger Verlierer kann ganz schön madig sein. Und dann gibt es da noch diese todtraurige Liebesgeschichte. Peter Parker und Mary Jane Watson können einfach nicht zueinander finden. Enttäuschung reiht sich an Enttäuschung. Herzschmerz reiht sich an Herzschmerz. Liebeskummer reiht sich an Liebeskummer. Wo soll das nur hinführen? Und man selbst sitzt da, als unbeteiligter Beobachter und würde so gerne eingreifen, das Glück perfekt machen. Das ist wirklich schlimm. Vor allem, weil es Sam Raimi anscheinend richtig Spaß macht, seine Hauptperson permanent in den Dreck fallen zu lassen und die unmögliche Liebe zwischen ihm und der zweiten Hauptperson bis aufs äußerste auszureizen. Gefühlsmäßig ist „Spiderman II“ eine Qual, der man sich aber gerne aussetzt, denn Tobey Maguire und Kirsten Dunst sind in den Hauptrollen schier unwiderstehlich und tragen viel dazu bei, daß ich mich dem Herzeleid aussetzen konnte.
Eigentlich wollte ich den Film gar nicht im Kino sehen, da mich der erste Teil nicht so zu überzeugen wußte, ich damals beinahe eingeschlafen wäre. Bin aber trotzdem mit ins Kino gegangen - zum Glück. Sich in die oben genannte Liebesgeschichte nicht zu verlieben ist schwer. Dazu gab es dann noch Witz, Tempo, genussvolle und erfreulich wohldosierte Action. Ein perfekter Mix.
Einen größeren Schwachpunkt erkannte ich nur in Dr. Octavius, dessen Charakter irgendwie nicht richtig ausgearbeitet wurde. Der läßt sich viel zu schnell beeinflussen und überzeugen. Eine innere Zerrissenheit zwischen Gut und Böse konnte ich nicht ausmachen. Auch die Rückkehr von Willem Dafoe hätte etwas mehr Pfeffer haben können. Sein Sohn hätte an dieser Stelle richtig schön halluzinieren können, quasi eine, im wahrsten Sinne des Wortes, Wahnsinns-Szene abliefern können. Bruce Campbell hat anscheinend auch mitgespielt - den habe ich aber nicht erkannt...
Hab jetzt Lust dem ersten Teil eine zweite Chance und dem dritten Teil eine erste Chance in spe zu geben.
Dienstag, 13.07.2004/20:40 - 22.50 Uhr
#484
Geschrieben 22. Juli 2004, 22:17
Regie: Franz-Josef Gottlieb
Liebes Tagebuch,
weißt Du eigentlich, wo die Türkei liegt? Ich nicht! Kann aber nicht so weit weg sein. Ein Arbeitskollege von mir ist Türke, und der fährt jeden Abend nach Hause.
Also das was hier aufgefahren wird ist mal wieder aus der untersten Schublade. Doppeldeutige Zoten, haarsträubende Kalauer, Rohrkrepierer von der schlimmsten Sorte und ernstgemeint witzige Anzüglichkeiten ohne Unterlaß: das alles prasselt auf das Opfertier namens Zuschauer ein. Da es sich hier um einen Sexfilm handelt, war nur das B-Team der Lisa-Film am Set. Alles wirkt, im Vergleich zu den „normalen“ Klamaukverbrechen, noch um einige Stufen unbeholfener und verhunzter. Schauspieler aus der zweiten Reihe, Effekte aus der zweiten Reihe, Talent aus der zweiten Reihe - und das, wo bei der Lisa-Film schon das A-Team aus dem Mülleimer der deutschen Filmindustrie gekrochen kommt.
Die vollkommen zusammengeschusterte Handlung dreht sich um ein Hotel, in dem Unmengen von pimperlustigen Damen und Herren in die Kiste springen. Daß es dabei zu den unmöglichsten Verwechslungen kommt ist ja wohl klar. Das Tempo ist hoch, das Entertainment auch, das Niveau auf Grashalmhöhe und der Humor stammt aus der Witzesammlung eines Kindergartens und von den verranzten Bierdeckeln irgendeiner Trinkhalle. Otto W. Retzer liefert mal wieder ein paar derbe Auftritte ab und bereichert seine Jungendsündensammlung enorm. Heinz-Reincke und Corinna Genest haben einen Pseudo-Anstands-Leicht-Anzüglichkeits-Auftritt. Jacques Herlin zeigt sich sichtbar erfreut an seiner Filmpartnerin Bea Fiedler. Der Vorspann besteht aus einer Collage anderer Lisa-Filme, die aus der Familienecke geklaut wurden. So müssen zwischen den Schwedinnen Georg Thomalla, Gunther Phillip und Rainer Basedow in Erscheinung treten.
Außerdem hat die Lisa-Film mal wieder bewiesen, daß sie es immer wieder schaffen, ihre Darsteller in unmögliche Situationen bringen. Es sieht manchmal einfach gefährlich aus und gleichzeitig stümperhaft - das gibt es selten.
Und ich? Ich saß in Wittmund vor dem Hotel Residenz im Bus und wartete auf die Abfahrt, als mich mein Lieblingsarbeitskollege im Beisein meiner wichtigsten, aber vor allem unvorbereiteten Arbeitskollegen lauthals fragte, ob ich mir die Schwedinnen-DVD’s schon angeschaut habe. So wurden die Schwedinnen zum Running-Gag für die nächsten Tage...
Samstag, 17.07.2004/23:45 Uhr - 01:05 Uhr
#485
Geschrieben 25. Juli 2004, 10:53
Regie: Siggi Götz
Liebes Tagebuch,
warum stocherst Du denn in der Jauchegrube herum?
Mir ist meine Schürze reingefallen.
Aber die kannst Du doch jetzt eh’ nicht mehr anziehen.
Weiß ich selber, aber in der Schürze war meine Brotzeit!
Auch bei diesem Machwerk dreht sich alles um ein Hotel, daß in Geldnöten steckt. Eine Reise zu dem Kreditgeber nach Schweden soll alles gerade biegen. Doch jetzt kommen die drei Schwedinnen ins Spiel.
Es ist fast beängstigend zu sehen, wie sehr dieser Film dem kurz danach entstandenen „Hurra, die Schwedinnen sind da“ ähnelt. Auch, weil fast die alle Darsteller in beiden Filmen zu sehen sind. Immerhin wirkt dieser „Erstling“ ein wenig bemühter als seine „Quasi-Fortsetzung“, was nicht heißen soll, daß plötzlich Niveau Einzug gehalten hätte, in den heiligen Hallen der Lisa-Film.
Kalauer, Zoten, Stammtischwitze. Mittendrin die herrliche Beate Hasenau und ein armer Esel.
Sonntag, 18.07.2004/14:45 - 16:15 Uhr
#486
Geschrieben 25. Juli 2004, 19:01
Regie: Martin Eigler
Liebes Tagebuch...
Lena Odenthal feiert 15jähriges Jubiläum. Zur Feier des Tages gibt es heute mal einen sozialkritischen Tatort. Ein älterer Herr wird tot aufgefunden. Er war zwar schlimm zugerichtet, starb aber an einer Oberdosis eines Herzmedikamentes. Der Verdacht fällt sofort auf eine benachbarte, von einer Pädagogin betreute, Wohngemeinschaft mit sogenannten schwererziehbaren Spätteens. Und da schweift der Film ab. Im Mittelpunkt stehen jetzt die Beziehungsproblemchen der Jugendlichen. Die hatten zwar auch immer ein bißchen (sexuellen) Kontakt zum netten, mittlerweile toten Herrn von nebenan, was aber nur Nebensache ist und bleibt.
Lena Odenthal und Mario Kopper ermitteln wie gewohnt, trinken in ihrer privaten Zwangs-WG Wein und zanken sich mit ihrem Vorgesetzten. Großartig spannend wir die Chose aber nicht. Dieser Tatort wirkt wie eine auf 88 Minuten aufgeblähte Episode einer x-beliebigen Vorabendkrimireihe.
Die Lösung des Falles. Der tote Nachbar wurde von einem Proll verkloppt, mit dessen Freundin er eine Affäre hatte. Das potenzhemmende Herzmedikament bekam das Opfer von seiner Frau (nett: Karin Baal) in den Tee gemixt, „damit da unten nicht mehr so viel los ist.“ Zur Krönung gibt es noch einen Selbstmord in der betreuten WG und ein bißchen Selbstjustiz von Seiten der Pädagogin.
Kein Meilenstein, kein Meisterwerk, nur kriminalistischer Durchschnitt. Ich trauere früheren Episoden mit Lena Odenthal nach - aber das ist ja nichts Neues.
Sonntag, 18.07.2004/20:15 - 21:45 Uhr
#487
Geschrieben 25. Juli 2004, 22:36
Regie: Jess Franco
Liebes Tagebuch...
„Blue Rita“ ist die heißeste Adresse in Paris. Der Nachtclub ist jedoch nur Fassade. Blue Rita, die namensgebende Eigentümerin (reichlich blaß als Schauspielerin) liefert ihre Kunden an diverse Verbrecherorganisationen aus. Außerdem versteht sie die Kunst der Folter auf ganz besonders obsessive Weise.
Von den vielen Filmen Francos, die ich bisher sah, ist dies eindeutig der optisch Anspruchsvollste. Jedes Bild, jede Szene, jedes Set - ein Augenschmaus. „Das Frauenhaus“ ist ein Fest der Farbe, auch ein Fest der Innenarchitektur. Beides Punkte, die schon öfter bei Franco größere Rollen gespielt haben. Ebenso stimmig sind die Tages- und vor allem die Nachtaufnahmen, die in direkt in Paris entstanden. Franco wollte sich wohl an dem italienischen Exploitationkino anlehnen. Dort war es ja Gesetz, den Anfang einer Geschichte in New York spielen zu lassen. Unzählige Male hat man daher in „Woodoo - Die Schreckeninsel der Zombies“ oder in „Nackt unter Kannibalen“ auf die Freiheitsstatue oder das World Trade Center gespäht. Jess Franco bedient sich dieser Idee. Auch „Das Frauenhaus“ startet mit dem Blick auf die Freiheitsstatue. Doch irgendwas ist faul daran. Die Kamera schwenkt weiter zum Eiffelturm - und abermals überlegt man, ob man den echten sieht, oder ob es auch nur eine Miniatur ist. Was für ein Anfang!!!
So vergeht fast psychedelisch die erste Hälfte des Filmes. Die Erzählung der Geschichte hält sich in Grenzen. Trotzdem springt man flott von Szene zu Szene und kann die durchdringenden Experimente genießen, die Jess Franco auftischt. Obsessiver Höhepunkt ist dann die intensive Szene, in der ein Mann mit einem Liebesserum dazu gezwungen wird, eine Frau zu vergewaltigen. Selten war Jess Franco stärker.
Nach der ersten Hälfte und jeder Menge Überraschungen kommt dann plötzlich doch noch eine Geschichte in Form eines Spionage- und Geheimdienstplots zum Tragen. Der Handlungsablauf twistet mehrere Male zwischen „Rote Lippen - Sadisterotica“ und „Der Teufel kam aus Akasava“ hin und her. Ob das ganze nun glaubwürdig ist oder nicht steht nicht zur Debatte. Es ist einfach ein Teil des Frauenhauses - und kein schlechter noch dazu. Verkneifen hätte man sich vielleicht nur die pseudo-witzige Schlägerei a’la drei Stooges können. Trotzdem: „Das Frauenhaus“ ist ein Ereignis!
Mittwoch, 21.07.2004/19:20 - 20:40 Uhr
#488
Geschrieben 26. Juli 2004, 20:59
Regie: Richard Kelly
Liebes Tagebuch...
Obwohl ich „Donnie Darko“ jetzt zum dritten Mal sah, hat er noch immer nichts von seiner Faszination eingebüßt. Der Film erscheint weiterhin als mysteriöse, geheimnisvolle und extrem spannende Reise gegen den Strom der Physik. Und wenn zum Schluß dann das Lied „Mad World“ erklingt, müssen einfach alle Dämme brechen. Ich denke da immer an meinen letzten Geburtstag. Paßt wie die Faust aufs Auge.
Zwei ganz besondere Leistungen muß ich abschließend noch loben. Beth Grant und Mary McDonnell sind einfach fantastisch.
Donnerstag, 22.07.2004/18:55 - 20:45 Uhr
#489
Geschrieben 26. Juli 2004, 21:04
Regie: Roland Emmerich
Liebes Tagebuch...
Roland Emmerich zeigt einen Film von Roland Emmerich, produziert von Roland Emmerich, geschrieben von Roland Emmerich, nach einer Story von, man wird es kaum glauben, Roland Emmerich.
Die Naivität des Wunderschwaben ist wieder mal nicht zu übersehen. Seine Vision vom totalen Blockbuster vernebelt ihm immer wieder mal die Sicht. Manchmal mehr, manchmal weniger. Hier erfreulicherweise weniger. Trotzdem nerven solche Dinge, wie der krebskranke Peter, der ständig das Peter-Pan-Buch in den Griffeln hält. Auch die überdimensionale US-Flagge gleich zu Beginn ist sooooo daneben. Frei nach dem Motto: „Ich bin zwar Deutscher, aber ich habe einen sehr, sehr, seeeehr amerikanischen Film gemacht“. Hallo? Werden ja wohl nicht nur Dumme im Publikum sitzen? Auch mit dem Beginn der Handlung hat Emmerich ins Klo gegriffen. Am Vormittag erforscht Dennis Quaid die Erderwärmung, mittags weist man seine Warnungen zurück und abends wird dann New York geflutet... Wieso kein Opening mit einem jungen forschungsgeilen Dennis Quaid und Donnie Darko im Kinderwagen? Dann hat die Erde 16 Jahre Zeit zu kollabieren, so daß einem Desaster-Movie nichts mehr im Wege gestanden wäre. Des Weiteren frage ich mich, zu welchen Sinn und Zweck sich Dennis Quaid zu seinem Sohn nach New York durchschlägt? Was will er mit ihm dort machen, wenn er angekommen ist? Überlebt hätte er auch so - immerhin ist er verliebt. So hat der gute Mann, an dem übrigens die letzten fünfzig Jahre auch nicht spurlos vorüber gegangen sind, nur wegen dem im Drehbuch festgetackerten Versprechen das Leben seiner Mitstreiter riskiert und auf dem Gewissen.
Auch wenn ich schon wieder geschmipft habe wie ein Rohrspatz: „The Day after tomorrow“ ist Roland Emmerichs bester Film, bislang jedenfalls. Er ist schon sehr weit vom üblichen Popcorn-Movie entfernt. Der Spaß eines „Armageddons“ fehlt hier vollkommen. Es macht nicht wirklich Freude, wenn es der ganzen Nordhalbkugel an den Kragen geht, wenn New York geflutet oder eingefroren wird. Ich fand, daß „The Day after tomorrow“ schon ein herber Schlag in den Magen der Gesellschaft ist. Die enormen Destruktionen haben mich schon ziemlich erschüttert, auch wenn die Darsteller nicht wirklich verzweifelt aussehen, die Gefühlskomponente eine zu große Rolle spielt und sich das gezeigte Grauen in Form von sehr kleinen Leichenbergen in Grenzen hält. Emmerich hätte auch einen saufieses Übermorgen kreieren können - hätte ich auch nix dagegen gehabt.
Und der ganze Kitsch am Ende mit Happy End und einem einsichtigen US-Präsidenten? Den ertrage ich diesmal ganz gerne - egoistisch, wie ich bin, nicht weil es gut ist, sondern mir einfach mehr zusagt, als Früheres von Emmerich. Ist wie bei einem Wahlwerbespot. Da sehe ich auch lieber einen von der SPD, als einen von der CSU...
Sonst? Gute, manchmal tatsächlich bewegende zwei Stunden, überraschend unangenehm. Danke, für die etwas andere Moralpredigt...
Ps.:
Die Dachverglasung der Shopping Mall bestand aus 2 mm Zuckerverglasung...
Samstag, 24.07.2004/21:45 - 23:50 Uhr
#490
Geschrieben 29. Juli 2004, 18:18
Regie: Michael Rymer
Liebes Tagebuch...
Was ist nur mit Vampir Lestat los? Jetzt will er plötzlich Rocksänger werden! Solche Seltsamitäten gibt es in „Die Königin der Verdammten“ zuhauf. Man trifft quasi auf ein Sammelsurium der Nebenhandlungen und bekommt zudem noch sehr eigenwillige Vampirregeln vor den Latz geknallt. Das alles ist natürlich Gift für eine normal verlaufende Filmerzählung. Doch dieser Film, so klein er auch ist: Er steht aber über den Dingen. „Die Königin der Verdammten“ ist unkonventionell, eigensinnig, auch ein wenig sturköpfig in Sachen Musikauswahl. Mir taugt’s. Es macht aber Spaß, den Querschlägen zuzuschauen.
Sonntag, 25.07.2004/13:35 Uhr - 15:15 Uhr
#491
Geschrieben 29. Juli 2004, 18:21
Regie: Walter Boos
Liebes Tagebuch,
Du hast doch hoffentlich nicht vergessen, die Vogelscheuche im Garten aufzustellen?
Wieso denn eine Vogelscheuche? Deine Zwillingsschwester ist doch den ganzen Tag im Garten?
Es liegt sicher am kühlen Norden und an der vergangenen Zeit. Während die zwei produktionstechnischen Vorgänger mit den oberbayerischen Schwedinnen in Lederhosen noch wirkten, wie die knallbunt-peinliche Erwachsenenseite im Katalog der Chiemseeer Dirndl- und Trachtenmode, erinnert dieses Werk eher an die schlichte Aufmachung einer damaligen Ausgabe der Bravo.
Drei mehr oder weniger schwedische Mädels machen sich ein duftes Wochenende in Hamburg. Übernachten können sie in der Bude von Bea Fiedler, die sich in Sachen Heimarbeit selbstständig gemacht hat. Im Hamburger Nachtleben treffen die drei kessen Bienen auf drei ihrer Schulkameraden, darunter der blinde Drombusch-Sohn Mick Werup. Eifersucht und Liebe tauschen sich mit Verwechslungen und Kalauern aus. Das Geplänkel ist weder spektakulär noch großartig peinlich - jedenfalls solange das Schweizer Pärchen nicht in Erscheinung tritt, denen wirklich die schlechtesten Scherze in den Mund gelegt wurden.
Rückblickend läßt sich sagen, daß bei den drei Schwedinnen-Filme der Lisa-Film keine einzige richtige Schwedin das Licht der Leinwand erblickt hat. Aber auf sowas legte die Lisa Film anscheinend nie wirklich Wert. Bei „Jungfrau unter Kannibalen“ gab es ja auch weder Jungfrauen noch Kannibalen. Hoffentlich ist das mit dem Film "Die nackte Gräfin" nicht genau so...
Und nun noch eine Runde Mitleid für all die Schülerinnen, die für ihren Lehrer schwärmen, oder für Mick Jagger, Udo Jürgens, oder wie die Typen alle heißen...
Sonntag, 25.07.2004/15:30 - 16:50 Uhr
#492
Geschrieben 29. Juli 2004, 22:03
Regie: Hartmut Griesmayr
Liebes Tagebuch...
Mord in der Oper ist ja immer ein beliebtes Thema - nicht nur bei Dario Argento. Das letzte Mal im Tatort war dies bei "Tatort - Aria" der Fall. Das ist aber schon gut sieben Jahre her. Zeit für eine neue Oper, Zeit für einen neuen Mord.
Kommissar Bienzle (Dietz Werner Steck) hat aber ein ganz anderes Problem. Seine Lebensgefährtin (Rita Russek) wird 50 und er hat keine Ahnung, was er ihr schenken soll. Wie gut, daß es nach gelöstem Fall Freikarten für die Oper gibt.
Natürlich brodelt es mal wieder heftig hinter den Kulissen der sauberen Oper. Die üblichen Verdächtigen dürfen da von Haus auf nicht fehlen. Jedoch wirkt die Mördersuche mal endlich nicht so furztrocken, wie es das in den letzten Tatort-Beispielen der Fall war. Jürgen Tarrach ist so ein Kandidat, der immer gerne die verzweifelte Tragik in Person gibt. Jedoch kauft man ihm die Rolle des Opernsängers nicht wirklich ab. Immerhin kam es nicht so weit, daß er zu singen hatte und ihm eine fremde Engelstimme über den Mund gelegt wurde, wie es einst der Asia Argento ergang. Glaubwürdiger macht ihn diese Gesangsabstinenz aber nicht...
Sonst? Gut, bunt und rundum unterhaltsam.
Sonntag, 25.07.2004/20:15 - 21:45 Uhr
#493
Geschrieben 01. August 2004, 18:50
Regie: Sam Raimi
Liebes Tagebuch...
Es ist schon sieben Jahre her, als ich zum ersten Mal auf die „Armee der Finternis” traf. Damals war ich nicht wirklich begeistert. Mich störten die etwas seltsam anmutenden Special Effects. Heute sieht die Geschichte anders aus, obwohl ich noch immer nicht überschwänglich begeistert bin. Irgendwie fehlen die Splatter-Effekte. Mir ist schon klar, daß Herr Raimi mit jedem Teil seiner „Evil Dead“-Trilogie etwas Eigenständiges schaffen wollte. Das erkenne ich auch daran, daß jede Quasi-Fortsetzung mit einem Anschlussfehler beginnt. Trotzdem paßt es nicht so richtig, wenn die Kamera immer gleich wegschaut, wenn es explizit hätte werden können. Außerdem nimmt Bruce Campell’s One-Man-Show zu gewissen Zeiten einfach zu viel Platz ein. Das paßt besonders da nicht, wo der Film übermäßig lustig sein will.
Sonst legt Sam Raimi das üblich schnelle Tempo vor. Die Kamera ist genauso aggressiv wie die Bösewichte, die sich dem Hauptdarsteller in den Weg stellen. Ich hätte damals nicht über die ruckeligen Bewegungen der Stop-Motion-Animationen schimpfen, sondern der Kunst Tribut zollen sollen, mit der sich die Tricks in den Film einfügen. Auch herrlich zu sehen, wie vor der Kamera die Skelette vorbeigeschoben werden und im Hintergrund die „echten“ Statisten zum Kampf antreten. Versponnen schönes Entertainment, daß sich trotz Blutarmut als Geschenk für die Fans entpuppt.
Montag, 26.07.2004/19:00 - 20:25 Uhr
#494
Geschrieben 01. August 2004, 18:50
Regie: Philip Kaufman
Liebes Tagebuch...
„Die Körperfresser kommen“ ist kein „Exorzist“, obwohl er sich im gleichen Fahrwasser bewegt. Beide Filme werden von unterschwelligen und beängstigenden Bildern beherrscht, die nur in kleinen Dosen mit sichtbaren Ekeligkeiten angereichert wurden. So ist der Film mehr als nur das Übliche aus der Horrorecke. Viele Szenen wollen unterstreichen, daß man etwas Großem beiwohnen darf. Das trifft über weite Strecken dieses spannenden Paranoia-Horrors zu und verliert sich auch nicht bei mehrmaligem sichten.
Dienstag, 27.07.2004/18:50 - 20:40 Uhr
#495
Geschrieben 01. August 2004, 18:51
Regie: Julien Temple
Liebes Tagebuch...
Irgendwie war mir entfallen, wie Scheiße die Musik ist in diesem Film. Das blecherne Gehämmer, auch der grässliche Upmix des Tones, trübte den Eindruck, den dieses knallbunte Trashmovie hinterlässt. Hätte man, aus heutiger und natürlich nicht aus Sicht der 80er Jahre, auf die Musikeinlagen verzichtet, würde der Fantasy-Spaß wohl etwas mehr Freude verbreiten. So bleibt ein fader Beigeschmack zwischen den grellen Bildern und den temperamentvollen Kalauern hängen.
Für einen Euro auf der Filmbörse gekauft. Da ist ja nun wirklich nicht viel kaputt. Immerhin besteht jetzt sogar die Chance das Teil gewinnbringend bei eBay zu verkloppen...
Mittwoch, 28.07.2004/19:15 - 20:55 Uhr
#496
Geschrieben 01. August 2004, 19:58
Regie: Tobe Hooper
Liebes Tagebuch...
In diesem Mietshaus wohnen wir seit einem Jahr und sind hier wohlbekannt.
Doch stell dir vor, was ich soeben unter uns’rer Haustür fand:
Es ist ein Brief von unsern Nachbarn, darin steht, wir müssen raus!
Sie meinen du und ich wir passen nicht, in dieses ehrenwerte Haus.
Oh Mann, sind denn in diesem Haus hier wirklich alle völlig durchgeknallt?
Jeder versteckt sich hinter seiner Tür, man traut sich nicht, ob jung ob alt.
Bevor wir selber auch so werden ist es besser, wir zieh’n aus.
Ich denke du und ich, wir passen nicht in dieses ehrenwerte Haus!
Nach acht Jahren Kinoabstinenz konnte Tobe Hooper endlich etwas Geld zusammenkratzen um ein neues Werk zu kreieren. Er zeigt, daß er nur eins so richtig gut kann: die Verfilmung des „Texas Chainsaw Massacres“, und daß, obwohl „Toolbox Murders“ gar nicht aus seiner eigenen Feder stammt.
Ort der Handlung ist ein altehrwürdiges Mietshaus in Los Angeles, in dem meist junge Schauspieler unterkamen. Manche wurden zu Weltstars, andere hat man nie wieder gesehen. Letzteres liegt an der seltsamen Gestalt, die des Nachts durch die dunklen Gänge des, trotz groß angelegter Sanierung, maroden Gemäuers schleicht. Frisch eingezogen merkt auch die zerbrechliche Angela Bettis, daß es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Problem: kaum Einer will ihr Glauben schenken.
Die Autoren machen es ihrer Hauptperson nicht leicht. Ohne Gnade lassen sie sie immer wieder voll auflaufen, bis fast alle Bewohner glauben, sie sei die Verrückte. Das ist zwar klischeehaft, aber spannend. Auch, weil jetzt sie die Sache um die Lüftung des Geheimnisses in die Hand nimmt.
Ziemlich krasse Schreckeffekte beherrschen die erste Hälfte des Filmes. Ohrenbetäubende Attacken erwarten den Zuschauer bei den filmisch schon standartisierten „Schwarze Katze springt hinter der Tür hervor“-Szenen. Andererseits wird das erfahrene Horrorpublikum gekonnt auf falsche Fährten gelockt. Mit Angst vor dem nächsten Lärmangriff späht man auf undurchsichtige Duschvorhänge, den Spiegel am Badezimmerschränkchen oder den verdunkelten Kleiderspind - und nix passiert.
Schauspielerisch hat Hooper genommen, was er nur kriegen konnte. Trotzdem paßt die B-Garde perfekt in dieses ehrenwerte Haus, will heißen: Ich mochte sie alle, vor allem den Hausmeister und seinen Gehilfen. Frauenmäßig setzte der Regisseur eher auf aparte Schönheiten: Hysterische Hungerhaken jeden Alters, so weit das Auge reicht. Nun, wenn es ihm Spaß macht.
In der zweiten Hälfte von „Toolbox Murders“ pocht Hooper auf sein Recht als TCM-Regisseur. Die Morde werden heftiger (Astzange *knack*) und das Augenmerk richtet sich auf das wahre Innenleben des Wohnklotzes, die Höhle von Leatherface. Wir schauen den Darstellern beim ums überleben rennen zu, während man auf Unmengen von Leichen, Kadavern, abstrusen Mordwerkzeugen trifft, die allesamt in den abgründig gruseligen Kulissen drapiert wurden.
Neues bietet Hooper wahrlich nicht, doch schon alleine die vielen Details, denen großer Wiedererkennungswert anhaftet, erzeugen jenes grauenhafte Vergnügen, daß man sich hier erwartet hatte. Eine saubere Leistung.
Donnerstag, 29.07.2004/23:50 - 01:30 Uhr
#497
Geschrieben 03. August 2004, 01:44
Regie: Alexandre Aja
Liebes Tagebuch...
Es ist nicht gut, wie dieser Film gehypt wurde. Von einer Vorbeugung vor Fulci und Noe war da zu hören. Doch Alexandre Aja’s Schocker eifert keinen von beiden nach. Vielmehr konstruierte er dieses teuflische Katz- und Mausspiel nach den klassischen Regeln des Slasher-Kinos, frei nach "John Carpenter’s Halloween". Viel Zeit nehmen Verfolgungen von Killer und Opfer und umgekehrt ein. Weniger ins Gewicht fallen da die die expliziten Splatterszenen, die, natürlich vorhanden, vor allem am Anfang etwas zu gutgemeint sind. Da, zum Beispie, wo der Kopf des Vaters, der ein Fassungsvermögen von zwanzig Litern Blut haben muß, vom heranrauschenden Sideboard regelrecht hinwegkatapultiert wird, regt das eher zum Lachen als zum Erschaudern an. Das wird dem Grundton des Filmes aber nicht gerecht. „High Tension“ soll doch gar keinen Spaß im Stile von „Kill Bill Vol. 1“ machen, sondern die Nerven des Zusehers mit intensiven Spannungsspielereien strapazieren. Auch bei der Gesetzmäßigkeit hinkt „Haute Tension“. Daß sowohl der asthmatische Killer als auch das widerstandfähige Opfer sich jeweils immer einen Schritt voraus sind, steigert zwar die Spannung und schärft die Situationen, erscheint aber bei genauerem Hinsehen, wie einst bei „Scream“ unglaubwürdig. Auch der mehrmalige Twist des Plots am Ende ist auf logischer Ebene genau so angreifbar wie die Pointe aus „The Sixth Sense“. Aber da sowohl bei „Scream“ als auch bei „The Sixth Sense“ diese Ungereimtheiten auch kaum ins Gewicht fielen, beziehungsweise den Spaß nicht mindern konnten, legt auch Alexandre Aja’s „Haute Tension“ einen äußerst spannenden und kurzweiligen Horrortrip in Sachen Extraklasse der härteren Gangart hin.
Beigeleitet wird der Horror von großartiger Optik. Geschockt wird in Superbreitbild, nach allen Regeln des innovativen Schauergeschichtenerzählens. Unleserliche Eröffnungstitel öffnen das Tor des Terrors, begleitet von einer sich ständig steigernden Musik, mit Störgeräuschen verfremdet. Nägelbeißen ist angesagt. Nur am Ende verstummen die Kompositionen. Jetzt regiert nur noch die Tonleiter der portablen Kreissäge. Diese scheußlichen Bilder zum Schluß haben mich betrunken gemacht, so daß ich nur noch Fragmente vor den Augen habe, das alles wohl gar nicht aufnehmen konnte. Ein weiterer positiver, wenn auch ganz persönliche Aspekt: Meine Vision ging in Erfüllung. Die Vision vom Lied „New Born“ von Muse, daß ich nicht nur am selbigen Tag schon dreimal im Auto hörte, sondern bei dem ich von Anfang an wußte, daß es perfekt für einen Abspann passen würde. Schon kurz vor dem Finale erklungen die ersten, noch ruhigen Töne dieses Fegers. Ab da konnte nix mehr schief gehen. Sämtliche Ungereimtheiten schienen wie von Zauberhand weggeblasen. Von da an setzte auch anscheinend mein kleiner „Filmriss“ ein, während mich das Lied bei den abschließenden Credits wieder erwachen ließ. (Aja, du Sau! Du hast mir meine Idee gestohlen!). Hätte aber nicht besser kommen können.
Es wird sich zeigen, ob diese überschwängliche Freude bestehen bleibt, wenn ich „Haute Tension“ wieder treffe, oder ob ich einfach nur Opfer einer ganz hinterhältigen Gehirnwäsche wurde, was ich dann als persönlichen Angriff auf meine Person werten würde.
Katastrophe zum Schluß: Alexandre Aja ist jünger als ich...
Freitag, 30.07.2004/21:40 - 23:10 Uhr
#498
Geschrieben 05. August 2004, 01:26
Regie: Jan Thüring
Liebes Tagebuch...
Ein Floß, daß als Überlebensvehikel für zwei Schiffbrüchige "Platz" spendet. Doch Futterneid und Selbsterhaltungstrieb übertrifft die aus der Not heraus geborenen Zwangsfreundschaft. Es folgen typische Spannungsszenen, wie sie in den ersten Absätzen des Filmhochschulendogmas sicher leicht zu finden sind.
Computeranimertes Meerwasser und per Stop-Motion animiertes Floßgeflüster gehen eine runde aber nicht sonderlich überraschende Mischung ein. Das ist spannend und zynisch, aber nicht weltbewegend. Der Film hätte ruhig etwas länger sein können um die vorgegebenen Nervenkitzelkapriolen noch etwas mehr auszukosten.
Sonntag, 01.08.2004/12:50 - 13:00 Uhr
#499
Geschrieben 05. August 2004, 21:38
Regie: Wenzel Storch
Es war einmal...
Überbordender Kitsch und Prunk in herrlich kleinen Kulissen gefilmt. Trotzdem meint man, sich immer in einer Garage oder einem Schrebergärtchen zu befinden. Aber dort ist jeder Quadratzentimeter vollgestopft mit Utensilien und Dekors, so daß es eine wahre Pracht ist, dieses Daumenkinoepos zu verfolgen.
Mittelpunkt dieser Reise ins Glück ist eine pikante Dreiecksbeziehung. Zwei Freunde buhlen um die Gunst einer schönen Frau. Da dieser Freundschaft nur eine Lebensschuld zu Grunde liegt, wird mit ziemlich unlauteren Mitteln um das Objekt der Begierde geworben.
Obwohl dieser Film diverse Geschmacklosigkeiten bereithält, verliert er nie den Charme eines Grimm’schen Märchens und der dazugehörigen Verfilmung von Václav Vorlicek. Daß die, in erster Linie recht lose aneinandergereihten Szenen sich, entgegen aller Vermutungen, zu einer rund ablaufenden Geschichte mit blitzsauberer Auflösung zusammenfügen ist ein weiterer Pluspunkt dieser Perle. An keiner Stelle merkt man dem Werk an, daß es an die zehn Jahre dauerte, es fertig zu stellen. Diverse Löcher in der Handlung verzeiht man gerne, wenn Friedrich Schoenfelder als Erzähler die Bögen spannt. Eine weitere markante Stimme liefert Harry Rowohlt und haucht somit einem waschechten Braunbären, der die Rolle des ersten Offiziers übernommen hat, Leben ein. Noch weitere abgrundtief schräge Gestalten tummeln sich in den fröhlichen 73 Minuten: Zwei Propaganda-Minister, die mit ihrer Blasenschwäche schon so manches Ausstattungsstück im Palast veredelt haben, einen rammelfreudigen Hasen, der zeigt, wie man ein Schlafzimmer leer poppt, einen höchst unterwürfigen Untertanen, der kriechend Fragmente des katholischen Gottesdienstes verzerrt, einen Underground-Regisseur, dem der Kopf platzt, zwei exhibitionistische Großmütterchen, die man trotzdem knuddeln könnte, und und und... und und und... Schier unerschöpflich, das alles, so daß man es kaum im Geiste, sondern nur auf Zelluloid festhalten konnte.
Begleitet wird diese Illumination der Phantasie von einem schrulligen und doch atemberaubenden Score. Diese Rückblende, die das glückliche Leben zu dritt zeigt, ist es wert, vor Freude mit Rotz und Wasser beweint zu werden. „Die Reise ins Glück“ ist kein Märchen für Erwachsene, sie ist ein waschechtes Märchen, was nicht heißen muß, daß es für Kinder gemacht wurde...
Und wenn sie nicht gestorben sind...
Sonntag, 01.08.2004/13:00 - 14:15 Uhr
#500
Geschrieben 08. August 2004, 18:55
Regie: Pepe de las Heras
Freude schöner Götterfunken...
Daß sich spanisches Unterhaltungskino gerne in den untersten Regionen des Niveaus tummelt ist wahrlich nichts Neues. Schon der Titel läßt vermuten, daß es hier politisch höchst unkorrekt zugeht. Schnell kristallisiert sich heraus, daß der Film bekannte Versatzstücke aus „Perdita Durango“, „From Dusk till Dawn“ und „Braindead“ variiert, aber die Klasse seiner Vorbilder nicht erreichen kann. Noch das geringste Problem bei „Mucha Sangre“ ist die Sache mit der Logik. Daß zum Beispiel bereits ein normales Taschentuch ausreicht, um einen ganzen mit Blut besudelten Körper zu reinigen, kann man noch als humoristisches Detail belächeln, daß aber die meisten Charaktere von Anfang an viel zu krass und übertrieben handeln, läßt die Stirnfalten Schatten werfen. Wenn aber die unsinnige Handlung erzählt ist, kann sich „Mucha Sangre“ endlich auf das konzentrieren, für was er gut zu gebrauchen ist: Spaß bereiten.
So ist der Film auf humoristischer Ebene recht gut gelungen. Rückhaltloser Klamauk, gezielte Geschmacksverirrungen, einige Running-Gags, die üblichen Provokationen und ein Verhör, bei dem ich vor Lachen Tränen in den Augen hatte. Das alles bleibt rückblickend an positiven Eindrücken erhalten und übertüncht die inhaltlichen Schwächen und das lasche Ende, welches eigentlich zu früh daher geschlichen kommt und nicht dem Tempo entspricht, welches der Film bereits vorgelegt hat.
Immerhin, meinen Spaß habe ich gehabt, einen neuen „Braindead“ aber nicht gefunden. Blut und Schleim spritzen zwar literweise, dennoch vermisst man explizite Wunddarstellungen genauso wie Latex-Masken und mutierte, animierte Dummys. In diesem Falle ist „Mucha Sangre“ die koffeinfreie Version von Coca-Cola.
Details am Rande:
Mit „Mucha Sangre“ sah ich meinen ersten Film mit Paul Naschy, dessen Rolle überraschend groß ausfiel - von wegen „Gastrolle“...
Txema Sandoval hatte einen bemitleidenswerten Part. Er mußte in der ersten Hälfte wie Lola aus „Alles über meine Mutter“ aussehen.
Nicht lesbare Credits sind cool (siehe: „Haute Tension“).
Sonntag, 01.08.2004/14:45 - 16:10 Uhr
#501
Geschrieben 08. August 2004, 22:17
Regie: Robert Altman
Liebes Tagebuch...
Was für ein enormer Kraftakt muß nötig gewesen sein, dieses Projekt zu stemmen? Ein Berg von allesamt namhaften Damen und Herren wird nach Paris verfrachtet, dort im Schnelldurchlauf durch die unterschiedlichsten Mode-Happenings gehetzt und ausnahmslos jeder Charakter wird zur Nebenrolle degradiert. Das alles in einem gallig, teuflisch bösen, bis auf die nackte Haut (vor der versammelten Hollywood-Riege) entlarvenden Werk von Robert Altman. Der hat mal gesagt, er wird Filme machen, bis er tot umfällt. Somit stehen die Chancen nicht schlecht, daß er weiterhin so ausladende Esemble-Filme macht, die anscheinend keinen Grenzen in Sachen Vielfältigkeitsgehalt der Besetzung kennen.
Kim Basinger ist großartig in der Rolle der gewöhnlichsten und durchschnittlichsten Journalistin ever. Sophia Loren und Marcello Mastroianni sprechen entgegen jedem Kommerz kaum Englisch. Das Techtelmechtel zwischen Julia Roberts und Tim Robbins ist für den Film so was von unwichtig und dennoch ist es schön, die Affäre zu verfolgen. Rupert Everett hat schon wieder eine heterosexuelle Rolle abbekommen. Ute Lemper hat meinen Respekt für die Rolle der Braut.
Zehn Jahre hat es gedauert, bis ich „Pret-A-Porter“ sehen konnte. Eine lange Zeit des Wartens ist vorbei. Es hat sich gelohnt.
Sonntag, 01.08.2004/21:00 - 23:10 Uhr
#502
Geschrieben 08. August 2004, 22:18
Regie: Jean-Jacques Annaud
Liebes Tagebuch...
Ein Geheimbund in einem Kloster will der gelehrten Gesellschaft ein Buch über die Kunst des Lachens vorenthalten und geht dabei über Leichen. Die Geschichte um das verbotene Lachen könnte auch aus einem drittklassigen Märchenbuch stammen, ist aber Dreh- und Angelpunkt dieser international tauglichen Produktion aus dem Hause Eichinger und Constantin, welche ich jetzt zum ersten Male ungeschnitten sah. Das ZDF raubte einst dem Film einige Details, obwohl die Produktion von ihm unterstützt, also gefördert wurde. Die Zuseher mußten damals den Salat ausbaden. Vielleicht hätte man das ZDF anzeigen sollen, weil es seine eigenen Kinder schlägt.
Fragen die bewegen:
Hat Sean Connery nur der Glorifizierung halber immer einen weisen Spruch parat?
Hat Christian Slater eigentlich nur einen Gesichtsausdruck parat?
Hat Jean-Jacques Annaud generell junge, sanft stöhnende Frauen parat?
Hat vielleicht einer mal eine weniger gebissbetonte Charakterrolle für Ron Perlman parat?
Hat jemand für Volker Prechtl eine Rolle außerhalb des „Forsthauses Falkenau“ parat?
Hat einer eine Idee für das Design für Hogwarts parat?
Sonst?
Durchaus spannendes Horror- und Gruselkino aus Mittelerde. Schön ausgestattet und eine Bereicherung für den internationalen Markt.
Montag, 02.08.2004/21:30 - 23:30 Uhr
#503
Geschrieben 09. August 2004, 12:38
Regie: Michael Bully Herbig
Liebes Logbuch...
Jetzt sollte sich also herausstellen, wie Bully und Co. mit dem ernormen Erfolg von „Der Schuh des Manitu“ umgehen konnten. Folgende Probleme wären im Vorfeld im Raume gestanden: „Der Schuh des Manitu“ war eine Eintagsfliege - nicht wiederholbar. Das große Budget überfordert die Filmemacher und der Humor wird von überdimensionalen Effekten erschlagen und das Aufgebot an deutschsprachigen Stars überlastet die Handlung.
Jetzt die Feuerprobe:
Um die Handlung möglichst verwicklungsreich zu gestalten, mußte mal wieder die gute alte Zeitreise herhalten. Akzeptiert, wenn es denn unbedingt sein muß. Die erste Episode im Mittelalter bei den Rittern wirkt eingeschoben. Akzeptiert, wenn es denn unbedingt sein muß. Die zweite Episode im wilden Westen, ganz nah am ersten Teil, pardon, am „Schuh des Manitu“ gefällt mir da viel besser. Ich mag es, wenn aus irgendwelchen Gründen zusammengehörige Filme immer um ihr eigenes Universum kreisen und Teile davon nur variiert oder ergänzt werden. Dritte Episode, die Rettung der Erde, geht genau so unspektakulär und hastig über die Bühne, wie der holprige Einstieg in die Geschichte am Anfang des Filmes. Schmerzlich vermißt man den rasanten Showdown aus „Der Schuh des Manitu“ während man bei „Periode 1“ zusehen muß, wie der Film höhepunktslos auf das Ende zuschreitet und langsam das Lachen verhallt. Dieses unbefriedigende Ende ist das größte Manko an dieser sonst recht lustigen und einfallsreichen Genre-Parodie. Weder die Star-Wars-ähnlichen Effekte noch die deplaziert wirkende Nase von Til Schweiger können den Film verhunzen - das Ausbleiben des Humors am Ende aber schon eher.
Bully Herbig beweist abermals, daß er großes Talent hat. Bei „(T)Raumschiff Surprise - Periode 1“ häufen sich aber die Fehler. Es ist sicher schwer, dem Druck standzuhalten, den „Der Schuh des Manitu“ ausgelöst hat. Noch hat sich nicht gezeigt, ob Bully Herbig und Co. kinematische Eintagsfliegen sind oder nicht. Die Feststellung des Ergebnisses wurde vertagt - bis zum nächsten Film.
Des Weiteren:
Die Musik von Stefan Raab nervt bei weitem nicht so grausam wie befürchtet.
Das Publikum war genau so ausdruckslos und pöbelig, wie im großen Saal der Disco „Durchschnitt“.
Die Madame neben mir fragte mich doch tatsächlich, ob „Der schwarze Hengst - Wie alles begann“ auch mal auf DVD erscheint. Ich sagte ihr, der Trailer sei fürchterlich und wurde deshalb als Kunstbanause abgestempelt. Dumme Nuß!
Mittwoch, 04.08.2004/21:25 - 22:55 Uhr
#504
Geschrieben 16. August 2004, 21:19
Regie: James Wan
Liebes Tagebuch...
Mit dem unfreiwilligen Abschlußfilm des diesjährigen Fantasy-Film-Festivals kristallisierten sich endgültig die neuen Trends heraus. Scheinbar muß in jedem Film gesägt werden - Mittelpunkt hier ist eine herzallerliebste Laubsägearbeit. Des Weiteren zeigte sich, daß wohl niemand mehr die Ambition hat, seinem Publikum etwas Neues zu bieten. Auch James Wan klaut sich durch die Höhepunkte der Thriller- und Horrorgeschichte und vertraut auf fremde Ideen. Sein Film erinnert genauso an „Nightwatch - Nachtwache“, wie an „The Cell“ und „Sieben“. Dennoch weis „Saw“ seine Mischung gut zu verkaufen. Klaustrophobisch, fast hysterisch und erschreckend laut ist die Reise ins Reich eines Serienkiller, der sich mal wieder ganz perfide Spielchen ausgedacht hat, bis der Plot beim Finale zu twisten beginnt, wie Elvis Presley im Tanzunterricht.
Hohes Tempo ist ein Pluspunkt in „Saw“. Die verschachtelte Story ist zum Ende hin kaum mehr durchschaubar und fordert bei erneuten Sichtungen aufgeklärt zu werden. Etwas übertrieben sind allein die inflationär eingesetzten Experimente mit Zeitrafferaufnahmen. Das erinnert nämlich an die australische Kinderserie die Samstagmorgen hyperventilierend im Ersten über den Bildschirm flattert. Trotzdem, „Saw“ konnte mich an reichlich viel Stellen mit seinem deftigen Krach-und-Fürchterlich gut erschrecken und sorgte somit für eine gesunde Ausschüttung von Adrenalin.
Mittwoch, 04.08.2004/23:25 - 01:05 Uhr
#505
Geschrieben 17. August 2004, 22:08
Regie: Brian de Palma
Liebes Tagebuch...
Steckt man Brian de Palma kopfüber mit Haut und Haaren in die Saftpresse und quetscht ihn so richtig aus, dann kommt „Femme Fatale“ dabei heraus. Auf seine Zuseher wirkt er ähnlich berauschend, wie drei Liter schwarzen Kaffee in die linke Herzkammer gekippt.
Man trifft auf die Essenz des Brian de Palma - 110 exorbitant ausgefüllte Minuten lang. Ich kann vor Faszination nur den Kopf schütteln mit welcher Unnachgiebigkeit er seine bekannten Muster abspult. Unendlich lang schwebt die Kamera. Jede Sekunde ist bis auf letzte Detail geplant. Das Bild wird mehrmals gesplittet. Sieben Jahre später. Sieben Jahre früher...
„Femme Fatale“ ist fantastisch. Ein Geschenk für jeden Fan des Regisseurs.
Gänsehaut, Spannung pur!
Sonntag, 08.08.2004/13:00 - 14:40 Uhr
#506
Geschrieben 20. August 2004, 19:18
Regie: Holger Barthel
Liebes Tagebuch...
Früher machte Mr. Room in St. Johann in Tirol Urlaub, heute soll dort eine Mineralquelle gemolken werden und die Konkurrenz a’ la Vollfick vom Wasserthrone stürzen. Einer jedoch will das verhindern. Wie ein Einsiedler hütet er die Quelle, verharrt vor ihr, so daß das Idyll wirtschaftlich nicht erschlossen werden kann. Klar, der Wächter der Quelle ist das Opfer. Eines schönen Tages ist er tot und das Geschrei im Ort ist groß.
Ich weiß nicht wirklich, wie es in St. Johann ankam, daß laut Drehbuch eine ganze Dorfgemeinschaft in schauerlicher Nacht hinauf zur Quelle stieg und den Amateureinsiedler zur Vernunft bringen wollte, will heißen, ordentlich verdroschen hat, aber die beste Werbung für einen familienfreundlichen Urlaubsort ist das nicht. Kleiner Trost für die echten Bürger aus St. Johann: ihre filmischen Pendants haben den Einsiedler „nur“ schwer verletzt. Anschließend kam noch eine geldgierige und geschäftstüchtige Madame mit der Giftspritze.
Gediegener, teilweise schön fotografierter Krimi aus Österreich. Wirkliche Hochspannung blieb aus und Harald Krassnitzer in der Hauptrolle versprüht etwas zu viel an lethargischem Flair.
Sonntag, 08.08.2004/20:15 - 21:45 Uhr
#507
Geschrieben 20. August 2004, 19:18
Regie: Hanns Christian Müller
Liebes Tagebuch...
Der Deutsche im Urlaub - ein vielverwendetes Thema. Doch keiner sprang damit so gnadenlos böse um, wie Gerhard Polt und Hanns Christian Müller. Nichts ist Ihnen heilig und sie sehen gibt keinen Grund, der Satire einen Maulkorb zu verpassen. Wer sich von „man spricht deutsh“ angepisst fühlt, hat ihn entweder nicht verstanden oder sich selbst erkannt (oder mag Gerhard Polt nicht).
Leider ist „man spricht deutsh“ nicht sauber gedreht. Es gibt Fehler in der Inszenierung und Kameraführung. Manche Szenen wirken fahrig. Dem Spaß an der Provokation tut dies jedoch keinen Abbruch. Mein Lieblingsfilm in Sachen „Der Deutsche fährt in Urlaub“ ist und bleibt „Das kann doch unseren Willi nicht erschüttern“. Mit „man spricht deutsh“ läßt dieser sich aber sowieso keinesfalls vergleichen, auch wenn sich beide Werke vom Aufbau recht ähnlich sind.
Montag, 09.08.2004/14:00 - 15:25 Uhr
#508
Geschrieben 22. August 2004, 10:39
Regie: Sofia Coppola
Liebes Tagebuch...
Zwischen zwei stressigen Nächten muß man mal eine Nacht entspannen - auch in Berlin. Und deshalb sind wird zu Videothek getigert. Mal sehen, ob die beiden Mädels genau so zur Träne greifen wie einst im April 2003 bei „About Schmidt“.
Auch auf einen relativ kleinen Bildschirm entfaltet „Lost in Translation“ seine ganz spezielle Bildgewalt, seine sanften und dennoch deftigen Höhenflüge in Sachen Humor und, nicht zu vergessen, die ganz großen Gefühle. Leider stand ich während des Filmes immer in Erwartung des wunderschönen Endes und der dazugehörigen Musik. Das läßt sich aber bei einer zweiten Sichtung von „Lost in Translation“ unmöglich verhindern. Dafür ist das Finale zu gut gelungen.
Zum Schluß lag Wohlgefallen in der Luft. Keiner hat geheult aber jeder hat gemerkt, daß man nach dem Ende von „Lost in Translation“ mit einem unglaublich guten Gefühl im Bauch wieder in das echte Leben zurückkehren kann.
Ps.:
Wäre interessant zu sehen, wie ein japanisches Pendant zu diesem Film aussehen würde.
Freitag, 13.08.2004/22:45 - 00:30 Uhr
#509
Geschrieben 22. August 2004, 21:24
Regie: Cameron Crowe
Liebes Tagebuch...
In erster Linie ist „Almost Famous“ ein Loblied auf die gute alte Rockmusik. Auf charmante Weise zeigt Regisseur Cameron Crowe was es heißt, ordentlich auf Tour zu gehen. Eingebunden in dieses Abenteuer sind des Weiteren viele publikumswirksame Elemente. Leid und Liebe, Humor und Esprit. Kate Hudson (die ich heute zum ersten Mal sah) lacht wie ihre Mama, Frances McDormand überzeugt als übertrieben besorgte Mutter, die Hauptrolle gehört einem Fast-Kind, mit dem man sich reibungslos identifizieren und somit herrliche Abenteuer leben kann. Die Chemie stimmt, ganz klar. Das Publikum wird diesen Film lieben.
Trotzdem war ich nicht vollkommen überzeugt oder überschwänglich begeistert. Die Reise zurück in die wilden Siebziger ist mir zu sauber geraten. Lange Haare, ausgelassene Menschen und laute Rockmusik allein genügen nicht, um wahrheitsgetreues Flair zu versprühen. Wenn schon die Themen Sex, Drugs und Rock’n Roll im Mittelpunkt eines Filmes stehen, sollte er nicht genau bei Diesen verschämt weggucken, nur um das PG 13 Publikum an etwas teilhaben zu lassen, was es doch eigentlich gar nicht interessiert. Ein bißchen mehr Drive hätte ich mir von „Almost Famous“ schon erwartet. Oft wirkt er aber so sauber, wie das Image der Olsen-Zwingen, die sich nach dem Essen auch nur im Hinterzimmerchen den Finger in den Hals zu stecken.
Samstag, 14.07.2004/20:15 - 22:40 Uhr
#510
Geschrieben 23. August 2004, 21:10
Regie: André Hunebelle
Liebes Tagebuch...
Im Vergleich zu den großen James-Bond-Filmen braucht sich „Fantomas“ nicht zu verstecken. Anfänglich war es schwer, sich in das alte Flair reinzufühlen, doch recht bald macht sich helle Freude breit. Jean Marais Selbstdarstellungstrieb ist zwar etwas übersättigend, wird aber ausgeglichen durch einen herrlich agierenden Louis de Funès, der für überraschend viele Lacher gut ist. Die vierzig Jahre, die dieser „Fantomas“ auf dem Buckel hat, konnten dem Film kaum schaden - er ist mit Würde gealtert und überrascht noch heute durch sein ungewöhnlich langes Finale, in dem Fantomas zu Lande, zu Wasser und in der Luft gejagt wird, ohne, daß Spaß und Freude auf der Strecke bleiben. Schön und schön versponnen, das Wiedersehen nach einigen Jahren hat mir gefallen.
Das Manko der deutschen DVD. Sie bietet nur deutsche Untertitel für Hörgeschädigte und die richten sich leider nach der deutschen Synchronisation, was im Umfeld von Louis de Funès ein fataler Fehler ist. So schön die deutsche Tonspur auch sein mag, die hiesige DVD bringt ihren Zuschauern den französischen Louis de Funès keinen Schritt näher...
Montag, 16.08.2004/19:00 - 20:35 Uhr
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