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Cine-Phil schreibt Filmgeschichte - Filmforen.de - Seite 5

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Cine-Phil schreibt Filmgeschichte


178 Antworten in diesem Thema

#121 Cine-Phil

    Speckiger Latino, der in Tijuana Wunderkerzen verkauft

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Geschrieben 29. Oktober 2009, 17:37

LES AFFICHES EN GOGUETTE
(int. Titel: THE HILARIOUS POSTERS)
Frankreich, 1906
Star Film
Regie: Georges Méliès
Georges Méliès

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Filmszene

Inhalt: Mehrere Werbeposter an einer Plakatwand erwachen zum Leben und machen den vorbeikommenden Menschen das Leben schwer.


Amüsantes und gut choreographiertes Filmchen von Georges Méliès. Recht banal, aber interessant wie hier (wieder mal) die Staatsmacht zum Ziel des Spottes wird.

#122 Cine-Phil

    Speckiger Latino, der in Tijuana Wunderkerzen verkauft

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Geschrieben 29. Oktober 2009, 20:10

THE LIFE OF A COWBOY
USA, 1906
Edison Manufacturing Company
Regie: Edwin S. Porter, Wallace McCutcheon
Kamera: Edwin S. Porter
Buch: nach dem Comic Dreams of the Rarebit Fiend von Winsor McCay
Darsteller: John P. Brown
Erstaufführung: 06. Juni 1906


Inhalt: Eine Gruppe englischer Touristen lernt den Wilden Westen besser kennen als es ihnen lieb ist als ihre Kutsche von einer Gruppe Indianern überfallen und eine junge Frau entführt wird. Doch es gibt einen Retter, der zur Tat schreitet.


Obwohl sein THE GREAT TRAIN ROBBERY (1903) gemeinhin als Initialzündung für das Genre gilt, bezeichnete Edwin S. Porter seinen THE LIFE OF A COWBOY als seinen ersten echten Western. ROBBERY sah er immer eher als Krimi.

So verschlug es ihn drei Jahre nach seinen Megaerfolg wieder ins Reich der Saloons und der rauen Sitten. Mit einer beachtlichen Länge von 13 Minuten nahm COWBOY schon fast monumentale Ausmaße an und war der Höhepunkt der halbstündigen Nickelodeon-Shows. Noch nicht ahnend, dass ein australischer Film im ausklingenden Jahr es noch auf eine abendfüllende Länge bringen wird (mehr später dazu). Auch THE LIFE OF A COWBOY hat wieder alle Zutaten, die ein zünftiger Western der alten Schule brauch. Beachtlich für die Frühzeit des Kinos ist hier die schon fast differenzierte Darstellung der Indianer, die nicht nur als die Bösen sondern auch als gute Menschen und gar als Helden dargestellt werden.

#123 Cine-Phil

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Geschrieben 29. Oktober 2009, 21:35

THE ‘?’ MOTORIST
Großbritannien, 1906
Paul’s Animatograph Works
Regie: Walter R. Booth
Produktion: Robert W. Paul
Kamera: Robert W. Paul

Eingefügtes Bild
Filmszene

Inhalt: Ein Auto nimmt einen Polizisten auf die Haube. Der nimmt die Verfolgung auf, nicht ahnend, dass sich das Fahrzeug den Gesetzen der Schwerkraft widersetzen kann.


Anarchie versprühende bizarre Special Effect-Orgie um einen „Geister“-Fahrer, die Robert W. Paul als Hommage an Georges Méliès und als Parodie auf die beliebten Chase Movies produzierte. Paul selber agierte neben der Produktion auch als Kameramann, überließ die Regiearbeit aber Walter R. Booth, der kurz danach zu Produzent Charles Urban wechselte.

1911 drehte Booth mit THE AUTOMATIC MOTORIST ein aufwendigeres Remake.

#124 Cine-Phil

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Geschrieben 29. Oktober 2009, 22:18

WAITING AT THE CHURCH
USA, 1906
Edison Manufacturing Company
Regie: Edwin S. Porter
Kamera: Edwin S. Porter
Erstaufführung: 21. Juli 1906


Inhalt: Eine Mann will seine junge Freundin heiraten. Dummerweise haben seine Frau(!) und sein gutes Dutzend Kinder was dagegen.


Witziges Chase Movie, das auf einem damals sehr populären Schlager basiert.

#125 Cine-Phil

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Geschrieben 29. Oktober 2009, 23:21

ALADIN OU LA LAMPE MERVEILLEUSE
(int. Titel: ALADDIN AND HIS WONDER LAMP)
Frankreich, 1906
Pathé Frères
Regie: Albert Capellani
Kamera: Segundo de Chomon
Darsteller: Georges Vinter (Aladin)
Erstaufführung: Dezember 1906

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Filmszene

Inhalt: Der stinkfaule Tagträumer Aladin (Georges Vinter) gerät in den Besitz einer magischen Lampe. Der in der Lampe hausende Geist erfüllt seinem Finder jeden Wunsch. Mit dessen Hilfe will Aladin das Herz der Prinzessin erobern.


ALADIN OU LA LAMPE MERVEILLEUSE schließt an Ferdinand Zeccas erfolgreichen ALI BABA ET LES QUARANTE VOLEURS aus dem Vorjahr an und erzählt uns eine farbenprächtige Geschichte aus 1001 Nacht. Hinter der Kamera agierte Segundo de Chomon, spanischer Kameramann und Entwickler von Special Effects und Animationen.

Auch wenn das Kino in den folgenden Jahrzehnten geradezu Quantensprünge an Entwicklungen und Innovationen erlebte ist doch hier schon das Grundgerüst vorgegeben, nach dem noch heute das Erzählen jeder großen Filmstory funktioniert.

#126 Cine-Phil

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Geschrieben 30. Oktober 2009, 01:26

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THE STORY OF THE KELLY GANG
(dt. Titel: DIE GESCHICHTE DER KELLY BANDE)
Australien, 1906
Johnson and Gibson / J. & N. Tait
Regie: Charles Tait
Produktion: W.A. Gibson, Millard Johnson, John Tait, Nevin Tait
Buch: Charles Tait
Kamera: Reg Perry, Orrie Perry, Millard Johnson
Originalmusik: Eric Chapus
Darsteller: Frank Mills (Ned Kelly), Elizabeth Tait (Kate Kelly), Sam Crewes (Dan Kelly), Norman Campbell (Steve Hart), Will Coyne (Joe Byrne), John Tait (Schulmeister Curnow), Bella Cola, Vera Linden, Ollie Wilson, E.J. Tait, Frank Tait, L.A. Haslett, Vincent Coghlan, Sammy Cruise
Erstaufführung: 26. Dezember 1906

Eingefügtes Bild
Filmszene

Inhalt: Ned Kelly (Frank Mills) zieht mit seinen Brüdern räubernd durchs Land. Immer wieder entziehen sie sich der Verhaftung durch die Polizei. Bis es zum großen Showdown kommt.


Das war er nun: der erste abendfüllende Spielfilm der Filmgeschichte. Oder zumindest das, was von ihm übrig geblieben ist.

Ned Kelly – Mörder, Dieb, Ikone. Der 1855 in Melbourne geborene Bandit wird noch heute von vielen Australiern als eine Art Nationalheld gefeiert. Sein Widerstand gegen die Kolonialisten lässt ihn von einigen zu einem Freiheitskämpfer hochstilisiert werden. Er führte eine Bande an, die aus ihm und drei seiner Brüder bestand. Sie lebten von Überfällen, wobei sie stets betonten, dass sie sich nicht an Frauen und Kindern vergreifen würden. 1880 wurde die Kelly-Bande in einem Hotel von der Polizei aufgespürt und getötet. Nur Ned Kelly entkam, um nur kurz später inhaftiert zu werden. Am 11. November 1880 wurde er in Melbourne gehängt.

Eingefügtes Bild
Der echte Ned Kelly

Es war sicher kein Zufall, dass ihm australische Produzenten ihm diesen Film widmeten, der selbst so etwas wie ein Nationalheiligtum wurde. Mit einer geschätzten Laufzeit von 60 Minuten war es der erste Feature Film der Geschichte. Seine Uraufführung erlebte er am 26. Dezember 1906 im Rathaus von Melbourne. Die Reaktionen waren gespalten. Die eine Hälfte feierte den Film enthusiastisch, während die andere ihn als Verherrlichung von Schwerstkriminellen verteufelte. Das er in einigen Regionen Australiens verboten wurde, konnte ihn nicht daran hindern, sich über 20(!) Jahre in australischen Kinos zu halten.

Vielleicht wurde er ja zu oft gezeigt. Zumindest existiert kein brauchbarer Print mehr. Als verschollen eingestuft konnten 2006 Fragmente wiederentdeckt werden. Etwa 210 Fuß Film sind erhalten, die eine Laufzeit von etwa 17 Minuten ausmachen. Das australische National Film & Sound Archive restaurierte noch im selben Jahr das gefundene Material und rekonstruierte anhand des original Programmheftes mit Hilfe von Fotos und neu generierten Zwischentiteln eine brauchbare halbstündige Studienfassung, die vor zwei Jahren in Australien auf DVD in einer wunderschönen Edition mit über 200seitigem Begleitbuch erschienen ist.

2007 wurde das restaurierte Material von der UNESCO in das Weltdokumentenerbe aufgenommen.

Eingefügtes Bild
Ned Kelly (Frank Mills) in voller Rüstung

Gedreht wurde THE STORY OF THE KELLY GANG in Melbourne und Umgebung. Wurde in die Storyline viel Legende mit reingewoben, bemühte man sich zumindest bei der Ausstattung um Authentizität. So griff man zum Beispiel bei den Kostümen auf die echte Kleidung einiger der Dargestellten zurück, die sich im Besitz des Victorian Museum in Melbourne befinden.

Es sollte noch einige Zeit verstreichen, bis sich die abendfüllende Filmlänge als Standard durchsetzte. 1907 entstand mit dem franzöischen Drama L’ENFANT PRODIGUE der erste europäische Langfilm. Erst 1912 drehten die Amerikaner mit OLIVER TWIST ihren ersten eigenen Feature Film.

Bearbeitet von Cine-Phil, 30. Oktober 2009, 01:27.


#127 Cine-Phil

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Geschrieben 01. November 2009, 19:35

LA COURSE DES SERGENTS DE VILLE
(int. Titel: THE POLICEMEN’S LITTLE RUN)
Frankreich, 1907
Pathé Frères
Regie: Ferdinand Zecca
Buch: André Heuzé
Erstaufführung: 15. Januar 1907

Eingefügtes Bild
Filmszene

Inhalt: Ein ein geklautes Stück Fleisch im Maul tragender Hund auf der Flucht vor einer ganzen Horde schlagstockschwingender Flics.


Pathés Starregisseur Ferdinand Zecca nimmt eine britische Filmtradition, das Chase Movie, und macht daraus eine turbulente Komödie, die als Vorbild für amerikanische Slapstickflicks der Kategorie Keystone Cops dienen sollte. Der Film kann auch heute noch mit seinem den Franzosen so eigenen charmanten Humor überzeugen. Auch Inspektor Clouseau, de Funes’ Gendarmfilme und Frank Drebin blitzen da schon leicht durch. Über Polizisten konnte man schon immer gut lachen und zu der damaligen Zeit schien das gerade in Frankreich ein anhaltender Trend gewesen zu sein – siehe auch die zuletzt besprochen Méliès-Filme. Da schien ein gewissen Bedürfnis bei der Bevölkerung da gewesen zu sein.

#128 Cine-Phil

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Geschrieben 01. November 2009, 23:53

LE SCARABÉE D’OR
(int. Titel: THE GOLDEN BEETLE)
Frankreich, 1907
Pathé Frères
Regie: Segundo de Chomón

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Filmszene

Inhalt: Ein Zauberer wird Opfer seiner eigenen Illusion.


Segundo de Chomón, bei Zeccas ALADIN OU LA LAMPE MERVEILLEUSE führte er die Kamera, bewegt sich deutlich auf den Spuren Méliès’. Eine gewisse Faszination geht von psychedelisch kolorierten Werk zwar aus, leider fehlt ihm doch das gewisse Esprit eines Georges Méliès.

#129 Cine-Phil

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Geschrieben 02. November 2009, 02:37

THAT FATAL SNEEZE
Großbritannien, 1907
Hepworth Film Manufacturing
Regie: Lewin Fitzhamon
Darsteller: Thurston Harris, Gertie Potter

Eingefügtes Bild
Filmszene

Inhalt: Ein Junge spielt seinem Onkel einen bösen Streich mit einer Überdosis Pfeffer. Das hat einen Niesanfall mit katastrophalen Auswirkungen zur Folge.


Gesundheit! Schadenfroher „Wie du mir so ich dir“-Sketch aus der emsigen Hepworth Company, der zu einem der erfolgreichsten Filme für die Firma wurde. Es wird viel mit der Kamera agiert, was den Zuschauer zum Komplizen macht.

#130 Cine-Phil

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Geschrieben 02. November 2009, 17:58

L’ÉCLIPSE DU SOLEIL EN PLEINE LUNE
(int. Titel: THE ECLIPSE)
Frankreich, 1907
Star Film
Regie: Georges Méliès
Produktion: Georges Méliès
Darsteller: Georges Méliès (Astronomieprofessor)

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Filmszene

Inhalt: Die Astronomen sind außer sich – eine Sonnenfinsternis steht bevor. Gebannt folgen sie dem Ereignis und erleben dabei noch so einige andere Überraschungen.


Georges Méliès schließt an seine beiden erfolgreichen Himmelskörperfilme an und fügt den Mond (LE VOYAGE DANS LA LUNE) und die Sonne (LE VOYAGE À TRAVERS L’IMPOSSIBLE) im wahrsten Sinne des Wortes zusammen. Tricktechnisch gesehen ist L’ECLIPSE sicher einer der spektakulärsten Filme seines Jahrgangs. Allerdings läuft der Meister in Sachen Originalität seiner alten Form hinterher.

#131 Cine-Phil

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Geschrieben 02. November 2009, 18:19

LA COLLE UNIVERSELLE
(int. Titel: GOOD GLUE STICKS)
Frankreich, 1907
Star Film
Regie: Georges Méliès
Darsteller: Georges Méliès (Leimverkäufer)

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Filmszene

Inhalt: Ein Leimverkäufer (Georges Méliès) ärgert sich über zwei Polizisten, die ihm das Geschäft verderben. Er rächt sich bei ihnen auf seine Weise – mit für alle Beteiligten fatalen Folgen.


Zurück auf der Erde beglückt uns Méliès mit einer netten Komödie. Über die Lächerlichmachung von Polizisten in französischen Komödien aus der Zeit sollte mal jemand ein Essay verfassen.

#132 Cine-Phil

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Geschrieben 02. November 2009, 20:09

BEN HUR
USA, 1907
Kalem Company
Regie: Sidney Olcott, Frank Oakes Rose, H. Temple, Harry T. Morey
Buch: Gene Gauntier, nach dem Roman Ben Hur: A Tale of the Christ von Lew Wallace
Darsteller: Herman Rottger (Ben Hur), William S. Hart (Messala)
Erstaufführung: 07. Dezember 1907

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Filmszene

Inhalt: Der jüdische Prinz Ben Hur (Herman Rottger) wird von dem intriganten römischen Statthalter Messala (William S. Hart) auf die Galeere verbannt. Doch Ben Hur kämpft um seine Freiheit und fordert seinen Kontrahenten zum Wagenduell heraus.


Erstverfilmung des 1880 erschienen Romanklassikers von Lew Wallace. Mit viel Pomp und für damalige Verhältnisse großem Aufwand an Kostümen, Kulissen und Statisten wurde der Film mit den monumentalen Maßstäben angegangen, die wir noch heute von den Adaptionen solcher Stoffe gewohnt sind. Die Laufzeit von 15 Minuten mag zwar gegen William Wylers dreieinhalbstündige Umsetzung von 1959 lächerlich wirken, zu der damaligen Zeit war sie aber geradezu episch.

Leider schöpft der Film die damals schon vorhandenen narrativen Möglichkeiten nicht voll aus und so wirkt die theatralische Umsetzung, die sich nah an das Bühnenstück von W. Young von 1899 hält, auch verglichen mit zeitgenössischen Konkurrenzwerken eher einfallslos. Kamera und Schnitt machen einen statischen Eindruck und am Schluss weiß man sich nur mit einem Insert zu helfen, uns den Gewinner des Wagenrennens mitzuteilen. Allzu billig mögen sich die Macher hier aus der Affäre ziehen. Das erste Remake von 1925 bietet da schon etwas mehr an Können auf. Von der 1959-Version brauchen wir da erst gar nicht reden (das tun wir später).

Weniger durch seine fragwürdige Qualität zog sich der Film große Aufmerksamkeit zu, als dadurch, dass sich die Filmindustrie erstmals einer Urheberrechtsklage gegenüber sah. Die Erben des Autors Lee Wallace klagten erfolgreich auf Schadensersatz aufgrund der unerlaubten Verwendung der Romanvorlage. Bedienten sich Filmproduzenten bislang freigiebig an literarischen Vorlagen, wurde dem nun ein Riegel vorgeschoben und das Business nachhaltig zum Umdenken angehalten.

#133 Cine-Phil

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Geschrieben 02. November 2009, 23:47

LES DÉBUTS D’UN PATINEUR
(dt. Titel: DAS DEBÜT EINES SCHLITTSCHUHLÄUFERS; MAX LERNT EISLAUFEN; ERSTE VERSUCHE EINES SCHLITTSCHUHLÄUFERS)
Frankreich, 1907
Pathé Frères
Regie: Louis J. Gasnier
Produktion: Ferdinand Zecca
Buch: Louis J. Gasnier
Darsteller: Max Linder (Max)
Erstaufführung: 10. Mai 1907

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Filmszene

Inhalt: Zum ersten Mal im Leben Kufen unter den Füßen stolpert sich der unbeholfene Max (Max Linder) über die Eisfläche.


LES DÉBUTS D’UN PATINEUR ist auch das Debüt für Max, eine von Schauspieler und Komiker Max Linder geschaffene Kunstfigur, der damit zum ersten Comedystar der Filmhistorie avancieren sollte. Max ist ein gut betuchter und eleganter Dandy und Charmeur (den Chaplin konträr seinen „Tramp“ entgegensetzte), der sich stets durch eigene Ungeschicktheit zur (Schaden-)Freude des johlenden Publikums von einem Fettnäpfchen ins nächste manövriert. Erstmals arbeitete hier ein Schauspieler mit einem festen Image, einem Wiedererkennungswert. In mehr als 100 Filmen spielte er die Rolle wieder und wieder.

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Max Linder

Max Linder kam am 16. Dezember 1883 als Gabriel-Maximilien Leuvielle zur Welt. Seine Filmkarriere begann er 1905 in Nebenrollen, bevor 1908 mit der Figur seines Lebens zu Weltruhm gelangte und sein Markenzeichen, den Zylinder, nicht wieder absetzte.

Charles Chaplin betonte immer wieder, dass Max Linder sein Vorbild und Lehrmeister gewesen sei.

#134 Cine-Phil

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Geschrieben 04. November 2009, 14:11

LE CHEVAL EMBALLÉ
(int. Titel: THE RUNAWAY HORSE)
Frankreich, 1908
Pathé Frères
Regie: Louis J. Gasnier
Buch: André Heuzé
Erstaufführung: 03. Januar 1908

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Filmszene

Inhalt: Während ein Lebensmittelhändler seine Waren ausliefert bedient sich sein Pferd an einem Sack Hafer, was es zu einem Amoklauf aufputscht.


Wie zuvor sein Förderer und Mentor Ferdinand Zecca in LA COURSE DES SERGENTS DE VILLE (1907) verbindet Louis J. Gasnier (LES DÉBUTS D’UN PATINEUR) Tier- und Chase Film zu einer überdrehten Chaoskomödie, in der sich das Tier nicht nur als Sympathieträger sondern auch als weitaus schlauere Kreatur als der Mensch entpuppt. Besonders ins Auge fallen die Parallelmontagen zu Beginn des Films, die als Innovation die Schnitttechnik in Zukunft bereichern sollten. D.W. Griffith bediente sich bei diesem Film in Form und Inhalt freigiebig für seinen THE CURTAIN POLE von 1909.

#135 Cine-Phil

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Geschrieben 06. November 2009, 00:19

VIVE LA VIE DE GARÇON
(int. Titel: TROUBLES OF A GRASSWIDOWER / HURRAH FOR BACHELORHOOD)
Frankreich, 1908
Pathé Frères
Regie: Max Linder
Darsteller: Max Linder (Ehemann)
Erstaufführung: Februar 1908

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Filmszene

Inhalt: Seine Ignoranz treibt seine Frau aus dem Haus. Sie packt ihre Koffer und geht zu ihrer Mutter. Der Ehedrachen ist aus dem Haus, da freut sich der Max (Max Linder). Doch die Freude schlägt in pure Verzweiflung um, ist der arme Teilzeitjunggeselle doch schon mit den Tücken des Haushalts vollkommen überfordert.


Max Linders Weg zum Weltruhm war unaufhaltsam. Systematisch ebnete er sich den Weg. Längst war er der bestbezahlteste Darsteller bei der Pathé, machte einen Film pro Woche in seiner Hochzeit. Dazu war ihm auch recht, dass er aus dem Image des ungeschickten Lebemannes nicht mehr herauskam. Er gab dem Publikum was es sehen wollte. Dabei ließ er sich es auch nicht mehr nehmen selbst Regie zu führen.

Exemplarisch ist für den typischen Max-Film ist VIVE LA VIE DE GARÇON. Hier eskaliert das Chaos mal wieder zu einer mittelschweren Katastrophe. Und das (zeitgenössische) Publikum freut sich einen Ast. Und auf selbigem aufsteigendem befand sich Max Linder da noch.

#136 Cine-Phil

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Geschrieben 06. November 2009, 20:44

PHANTASMAGORIE
(alt. Titel: FANTASMAGORIE)
Frankreich, 1908
Société des Etablissements L. Gaumont
Regie: Emile Cohl
Erstaufführung: 17. August 1908

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Filmszene

Inhalt: Strichmännchen erwachen zum Leben und erleben irrwitzige Abenteuer.


Wie wir bereits gelernt haben, gab es Zeichentrickfilme schon lange vor Disney. Bereits 1888 führte Émile Reynaud bewegte Animationen auf seinem Praxinoskop vor (s. AUTOUR D’UN CABIN, 1894). Zur Jahrhundertwende 1800/1900 belebte der in den USA arbeitende Brite J. Stuart Blackton erstmals mit kurzen animierten Filmen das Kino. Dessen 1907 erschienener THE HAUNTED HOTEL wurde zu Inspiration für die Pioniere der Animationsfilmkunst.

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Emile Cohl

Der französische Karikaturist und Cartoonist Emile Cohl (1857 – 1938) drehte ab 1908, dem Jahr in dem der Urvater des Comic Strips - Wilhelm Busch - verstarb, seine ersten Filme. Sein Erstling war PHANTASMAGORIE. Noch schlicht in der Zeichnung und ohne roten Faden in der Handlung verarbeitete Cohl 700 Einzelbilder zu einem ebenso grobschlächtigen wie putzigen Spektakel. Damit inspirierte er auch seinen amerikanischen Kollegen Winsor McCay, der zu Beginn der 1910er Jahre in das Filmgeschäft einsteigen sollte.

Ganze 37 aus dem über 250 Filmen umfassenden Werk Emile Cohls sind heute nur noch erhalten und geben Zeugnis über die Kinderstube der Animationsfilme ein Jahrhundert vor Pixar ab.

#137 Cine-Phil

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Geschrieben 06. November 2009, 21:20

LE MÉDECIN DU CHÂTEAU
(int. Titel: THE PHYSICIAN OF THE CASTLE)
Frankreich, 1908
Pathé Frères

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Filmszene

Inhalt: Mit einem Trick locken zwei Gauner einen wohlbetuchten Arzt aus seinem Haus um dessen Familie zu überfallen.


Mit für seine Zeit geschickten Parallelmontagen erzeugt der Thriller eine enorme Spannung. D.W. Griffith drehte ein Jahr später ein US-Remake des Films.

#138 Cine-Phil

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Geschrieben 07. November 2009, 00:55

MAGIC BRICKS
Frankreich, 1908
Pathé Frères
Regie: Segundo de Chomón


Inhalt: Ein chinesischer Magier zeigt uns seine Show, an deren Höhepunkt ein paar verwunschene Backsteine stehen.


Weiterer Film von Segundo de Chomón im Fahrwasser von Georges Méliès, ohne das Original zu erreichen. Immerhin schönt koloriert.

#139 Cine-Phil

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Geschrieben 07. November 2009, 03:03

LE LOCATAIRE DIABOLIQUE
(int. Titel: THE DEVILISH TENANT)
Frankreich, 1909
Star Film
Regie: Georges Méliès
Produktion: Georges Méliès
Darsteller: Georges Méliès (Mieter), André Méliès (Concierge)

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Filmszene

Inhalt: In einem Hotel kommt ein unheimlicher Gast (Georges Méliès) an, der mit seinem wundersamen Koffer, aus dem er seine gesamte Einrichtung holt, den Concierte (André Méliès) in den Wahnsinn treibt.


Georges Méliès stemmt sich mit Macht gegen seinen Niedergang. Längst zogen seine Filme nicht mehr das Publikum in Scharen in die Vorstellungen wie noch vor Jahren. Künstlerisch hat das Kino entscheidende Fortschritte gemacht, mit denen Méliès, der große Innovator, ohne den das Kino niemals das geworden wäre, was es heute ist, nicht mehr mithalten konnte. Seine Filme waren immer noch liebevoll und fantastisch gemacht, doch konnten sie in ihrer entwaffnenden Naivität die Zuschauer nicht mehr in den gewohnten Maßen fesseln.

Mit einer Ausnahme. LE LOCATAIRE DIABOLIQUE ist ein letztes Aufbäumen. Ihm ist noch einmal ein Kunstwerk gelungen, dass selbst heute, exakt 100 Jahre später noch faszinieren vermag. Aus einer Zeit, in der CGI alles möglich macht, sitze ich mit offenem Mund da und staune, was dieser Mann da hinzauberte.

Méliès machte noch bis 1913 Filme, doch LE LOCATAIRE DIABOLIQUE schließt hiermit mein Blick auf das so faszinierende wie wichtige Werk dieses Mannes würdig ab. Danach kam nichts mehr von Bedeutung. Seine Firma Star-Film erlitt irreparablen finanziellen Schaden, als Georges’ Bruder Gaston ohne seine vorherige Kenntnis in Amerika Western produzierte, die dort kein Mensch sehen wollte. Der Erste Weltkrieg brach aus und das Interesse der Europäer an seinen Filmen war gleich Null. Viele seiner Filme wurden zerstört, etwa um das Silber aus dem Filmmaterial zurückzugewinnen als auch daraus Stiefel für die französischen Soldaten zu machen.

Desillusioniert und pleite vegetierte der Visionär von einst nun dahin. Er hielt sich mit einem Souvenirgeschäft in Paris knapp über Wasser, als er 1932 durch Zufall von einem Kollegen wiedererkannt wurde. Die Cinema Society verschaffte ihm einen Platz in einer würdigen Alterresidenz und bemühte sich um eine angemessene Rente für ihn. Seine Filme erlebten dadurch einen zweiten Frühling und bekamen eine verdiente Würdigung. Doch Méliès selbst bekam von seinem neuen Ruhm nicht mehr viel mit. Er starb am 21. Januar 1938 im Alter von 76 Jahren in Paris.

Mir jedenfalls fällt es jetzt sehr schwer von der interessantesten Persönlichkeit des frühen Kinos und eine der Faszinierendsten der Filmgeschichte überhaupt zu nehmen. Mir haben seine Filme stets sehr viel Spaß gemacht. Aber es muss weitergehen.

#140 Cine-Phil

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Geschrieben 07. November 2009, 20:17

NERONE
(dt. Titel: UNTER DER SCHRECKENSHERRSCHAFT EINES RÖMISCHEN CÄSAREN)
Italien, 1909
Società Anonima Ambrosio
Regie: Luigi Maggi
Produktion: Arturo Ambrosio
Buch: Decoroso Bonifanti, Arrigo Frusta, nach dem Gedicht Nerone von Arrigo Boito
Kamera: Giovanni Vitrotti
Darsteller: Alberto Capozzi (Nero), Lydia De Roberti (Poppea), Luigi Maggi (Epafrodite), Mirra Principi, Ercole Vaser, Ernesto Vaser, Serafino Vite, Mario Voller-Buzzi

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Filmszene

Inhalt: Der römische Kaiser Nero (Alberto Capozzi) verfällt seiner Geliebten Poppea (Lydia De Roberti), die ihn zum Mord an seiner Frau Octavia anstachelt. Das sorgt für Unruhe in der Bevölkerung und Nero verliert so langsam über die Kontrolle über sein Reich und seinen Verstand.


Mit der Gründung der Produktionsfirma „Itala Film“ durch Giovanni Pastrone im Jahr 1908 begann auch in Italien die kommerzielle Produktion von Kinofilmen. Dann ging alles sehr schnell. Konkurrenzfirmen schossen aus dem Boden und auch technisch schauten sich die Italiener viel von ihren Vorbildern aus Frankreich, Großbritannien und USA ab. Frühe italienische Produktionen brauchten sich nicht hinter denen der internationalen Vormachtsstellungen verstecken.

Ein gutes Beispiel dafür war auch der pompöse NERONE von 1909, entstanden unter der Regie von Luigi Maggi, der ein Jahr zuvor bei dem ersten italienischen Sandalenhistorienfilm GLI ULTIMI GIORNI DI POMPEJI (DIE LETZTEN TAGE VON POMPEJI) sich die Regie mit Arturo Ambrosio (hier als Produzent fungierend) teilte. Auch NERO, OR THE FALL OF ROME (so der internationale Titel) schlägt in die gleiche erfolgreich erprobte Kerbe und gibt vor, was ein halbes Jahrhundert lang eine rein italienische Spezialität werden sollte: die Aufarbeitung der eigenen Geschichte in opulenten Monumentalschinken.

Deutlich ist zu spüren, dass die Darsteller ihr Handwerk auf der Bühne gelernt haben. Besonders Nero-Darsteller Alberto Capozzi gestikuliert wild theatralisch herum, dass es nur so eine Wonne ist. Eine gute Fingerübung in Sachen Viragierung ist auch dabei rumgekommen. Verschiedenste Farbfilter unterstreichen die psychologische Stimmung der Protagonisten, wie es in der Zeit noch nicht so üblich war, es aber noch werden sollte.

#141 Cine-Phil

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Geschrieben 09. November 2009, 20:08

LE BAROMÈTRE DE LA FIDÉLITÉ
(dt. Titel: DAS TREUEBAROMETER)
Frankreich, 1909
Pathé Frères
Regie: Georges Monca
Buch: Max Aghion
Darsteller: Max Linder (Max), Jeanne Marnac

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Filmszene

Inhalt: Nach zwei Jahren Ehe ist die Luft raus bei Max (Max Linder) und Jane (Jeanne Marnac). Da kommt Schwiegermama auf eine Idee, wie sie die festgefahrene Beziehung wieder aufpäppeln kann. Sie schenkt dem Paar ein „Treuebarometer“, mit dem, so behauptet sie, der Seitensprung des Partners auffliegt, sobald sich das Wasser da drin schwarz färbt. Eine gutgemeinte Idee mit fatalen Folgen.


MAX ET LA DOCTORESSE
(dt. Titel: MAX UND DIE DOKTORIN; MAX UND FRAU DOKTOR)
Frankreich, 1909
Pathé Frères
Regie: Max Linder
Buch: Max Linder
Darsteller: Max Linder (Max), Lucy D’Orbel (Frau Doktorin), Georges Gorby

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Filmszene

Inhalt: Max (Max Linder) verliebt sich in eine Ärztin (Lucy D’Orbel) und heiratet sie schließlich. Die Hochzeitsnacht wird jedoch jäh gestört als die Dame wiederholt zu Notfällen gerufen wird.


ROMÉO SE FAIT BANDIT
(dt. Titel: MAX ALS DIEB)
Frankreich, 1909
Pathé Frères
Regie: Romeo Bosetti
Darsteller: Max Linder (Romeo), Romeo Bosetti
Erstaufführung: 19. November 1909

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Filmszene

Inhalt: Um an seine Julia zu kommen schließt sich Romeo (Max Linder) einer Räuberbande an, mit der er die Holde zum Schrecken ihres gestrengen Vaters entführt.


Drei kurze Komödien mit Max Linder aus dem Jahr 1909, in denen unser Antiheld mit den Tücken der Ehe und der Emanzipation kämpft und zu guter letzt Shakespeare neu interpretiert.

Wobei Letzterer etwas aus dem Rahmen fällt. In ROMÉO SE FAIT BANDIT spielt der Star mal nicht seinen angestammten und populären Charakter Max, sondern schlicht den Romeo aus William Shakespeares klassischer Tragödie. Was leider auf Kosten des Spaßes geht. Der Film ist längst nicht so amüsant wie sein gewohntes Repertoire. Bemerkenswert an dem Film ist jedoch, dass er Max Linder erstmals in Farbe präsentiert. Zumindest bleibt es bei dem Versuch. Pathécolor heißt das unbefriedigende Verfahren, welches es nur schafft, Rot- und Grüntöne hervorzuheben. Ein Monat nach der Erstaufführung von ROMÉO SE FAIT BANDIT stellten unsere bereits bekannten britischen Filmpioniere Charles Urban und George Albert Smith in New York ihren dem Pathécolor sehr ähnliches Verfahren mit Namen Kinemacolor vor, welches sie bereits seit 1906 entwickelten, bei dem der Farbwechsel von rot nach grün durch die schnelle Rotation einer auf dem Objektiv befindlichen Drehscheibe hervorgerufen wird. Kinemacolor wurde noch, hauptsächlich in britischen Produktionen, bis 1914 angewandt. Der letzte Pathécolorfilm wurde immerhin 1930 gedreht.

#142 Cine-Phil

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Geschrieben 10. November 2009, 00:18

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FRANKENSTEIN
USA, 1910
Edison Manufacturing Company
Regie: J. Searle Dawley
Buch: J. Searle Dawley, nach dem Roman Frankenstein; or, The Modern Prometheus von Mary Shelley
Darsteller: Augustus Phillips (Frankenstein), Charles Ogle (Kreatur), Mary Fuller (Elizabeth)
Erstaufführung: 18. März 1910

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Filmszene

Inhalt: Der exzentrische Wissenschaftler Frankenstein (Augustus Phillips) ist davon besessen künstlich Leben zu erzeugen. Dabei schafft er eine abstoßende Kreatur (Charles Ogle), die ihren Schöpfer heimsucht.


1818 erschien erstmals der weltberühmte Roman, der das Horrorgenre so nachhaltig prägen konnte, wie es sonst nur Bram Stokers Dracula konnte. Name der Autorin: Mary Shelley. Entstanden aus einem aus Langeweile entbrannten Wettstreit zwischen einigen adligen Freunden in einer Villa von Lord Byron am Genfersee. Zunächst anonym veröffentlicht wurde die Mischung aus Schauergeschichte und Drama im Laufe der nächsten zwei Jahrhunderte zum unverzichtbaren Romanklassiker.

Filmemacher stürzten sich auch in der Zeit schon begierig auf die edelsten Stoffe, die sie adaptieren konnten. So war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis sie auf diesen Bestseller stießen. Und dabei konnten sie es sich sicherlich nicht ausmalen, was ihre Erstverfilmung des Romans noch so nach sich ziehen könnte. Waren filmische Werke, die auch nur ansatzweise mit dem Begriff „Horror“ in Verbindung gebracht werden konnten noch harmlose und infantile Spielereien von Georges Méliès und dessen Nachahmungstätern. Ein wirkliches Genre, welches mit dem Zuschauer ein bewusstes Spiel mit der Angst treibt war gar nicht denkbar. Das sollte FRANKENSTEIN aus dem Hause Edison ändern.

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Charles Ogle als das "Monster"

Nicht auszumalen, was das zeitgenössische Publikum für einen unfassbaren Grusel über sich ergehen lassen musste. Mag Dawleys Werk heute etwas unbeholfen wirken, so lässt einem doch die Inszenierung auch nicht kalt. Das Monster, gespielt von Charles Ogle, der seit 1909 für Edison arbeitete, sieht wirklich zum Fürchten aus und wenn man bedenkt, dass die Kinobesucher etwas ähnliches noch nie durchleben mussten, muss die Wirkung immens gewesen sein. 13 Minuten lang purer Terror mit für die Zeit wirklich cleveren Tricks.

Der erste ernstzunehmende Eintrag in den Annalen des Horrorgenres. Mit Blut geschrieben, be- und versiegelt.

James Searle Dawley, der sein Handwerk bei Edwin Porter erlernte, drehte den Streifen vom 13. Januar bis zum 19. Januar 1910 und hatte damit, aufgrund der aufwendigen Effekte, eine Drehzeit die das normale Maß um ein vielfaches überbot. Die Postproduktion wurde Ende Februar abgeschlossen. Am Freitag, den 18. März 1910 feierte seine Premiere und erhielt Kritiken, die zwischen Euphorie und Verriss pendelten. Ebenfalls gemischte Reaktionen löste er beim Publikum aus. Der Zuschauerzuspruch und die Begeisterung hielt sich in Grenzen und war schnell vergessen. Heute, knapp 100 Jahre später, hat er jedoch seinen festen Platz in der Film- und Genrehistorie eingenommen, aus der ihn keiner mehr verdrängen kann.

Universal sollte mit seiner Neuverfilmung von 1931 eindeutig mehr Glück haben. Doch das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.

Bearbeitet von Cine-Phil, 10. November 2009, 00:20.


#143 Cine-Phil

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Geschrieben 12. November 2009, 21:37

JE VOUDRAIS UN ENFANT
(dt. Titel: SEHNSUCHT NACH EINEM KIND; ICH WÜNSCHE MIR EIN KIND)
Frankreich, 1910
Pathé Frères
Regie: Max Linder
Buch: Max Linder, Lucien Boyer
Darsteller: Max Linder (Max)
Erstaufführung: 19. März 1910

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Filmszene

Inhalt: Der unerfüllte Kinderwunsch belastet die Ehe von Max (Max Linder) sehr. Ein neuartiges Wundermittel soll helfen.


Zu Beginn könnte man meinen mit JE VOUDRAIS UN ENFANT würde Max Linder nun aufs Drama setzen. Doch keine Angst, wenn am Ende das Unglück über Max wieder hereinstürzt bleibt kein Auge trocken.

#144 Cine-Phil

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Geschrieben 13. November 2009, 02:16

THE WONDERFUL WIZARD OF OZ
USA, 1910
Selig Polyscope Company
Regie: Otis Turner
Produktion: William Nicholas Selig
Buch: Otis Turner, nach dem Roman The Wonderful Wizard of Oz von L. Frank Baum
Darsteller: Bebe Daniels (Dorothy), Hobart Bosworth (Zauberer von Oz und König), Eugenie Besserer (Tante Em), Robert Z. Leonard (Vogelscheuche), Winifried Greenwood (Momba), Lillian Leighton, Olive Cox (Glinda), Alvin Wyckoff, Marcia Moore
Erstaufführung: 24. März 1910

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Inhalt: Das Mädchen Dorothy (Bebe Daniels), ihr Hund Toto und die Vogelscheuche (Robert Z. Leonard) werden von einem Sturm mitgerissen und landen im sagenhaften Zauberland Oz. Dort legen sie sich mit der bösen Hexe Momba (Winifried Greenwood) an.


Im Jahr 1900 erschien erstmals der Roman The Wonderful Wizard of Oz (dt.: Der Zauberer von Oz) von Lyman Frank Baum. Das Kinderbuch wurde innerhalb kürzester Zeit zum Bestseller und gehört in Amerika längst zum Kulturgut. Adaptionen ließen nicht lang auf sich warten, so gab es dann bereits im Jahr 1902 die erste Bühnenmusicalversion des Stoffes.

Die Erstverfilmung THE WONDERFUL WIZARD OF OZ stammt aus dem Jahr 1910 und benutzt viele Originalkostüme aus besagtem Musical. Zudem ist dem auch der Charakter der Kuh Imogene entliehen, der in der Romanvorlage gar nicht vorkam.

Der Film erzählt die Eckpunkte der Romanhandlung in Windeseile. Sein Trashcharme macht ihn liebenswert, aber er ist auch schnell wieder vergessen. Damals war er ein großer Erfolg, aber ihm wird nie auch nur annähernd der Stellenwert zuteil, den die 1939 entstandene Verfilmung mit Judy Garland innehat.

#145 Cine-Phil

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Geschrieben 15. November 2009, 23:11

MAX FAIT DU SKI
(dt. Titel: MAX LERNT SKILAUFEN; MAX FÄHRT SKI)
Frankreich, 1910
Pathé Frères
Regie: Louis J. Gasnier, Lucien Nonguet
Buch: Max Linder
Darsteller: Max Linder (Max), Gabrielle Lange
Erstaufführung: 19. Juni 1910

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Filmszene

Inhalt: Max (Max Linder) versucht sich erstmals mit Brettern unter den Füßen.


Wie einst beim Schlittschuhlaufen so debütiert Max Linder hier als Skiläufer. Angestaubter Slapstick für Fans.

Bearbeitet von Cine-Phil, 15. November 2009, 23:31.


#146 Cine-Phil

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Geschrieben 19. November 2009, 00:50

AFGRUNDEN
(dt. Titel: DER ABGRUND; ABGRÜNDE)
Dänemark, 1910
Kosmorama
Regie: Urban Gad
Produktion: Hjalmar Davidsen
Buch: Urban Gad
Kamera: Alfred Lind
Darsteller: Asta Nielsen (Magda Vang), Robert Dinesen (Knud Svane), Poul Reumert (Rudolf Stern), Hans Neergard (Magdas Vater), Emilie Sannom (Lilly d’Estrelle), Oscar Stribolt (Kellner), Arne Weel (Gast), Hulda Didrichsen (Frau), Johannes Fønss (Gast)
Erstaufführung: 12. September 1910

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Inhalt: Die Privatlehrerin Magda (Asta Nielsen) bricht aus ihrem konservativen und einengenden Umfeld aus und schließt sich einem Wanderzirkus an, wo sie sich in den Artisten Rudolf (Poul Reumert) verliebt. Der Beginn von fatalen Entwicklungen…


Ein Schlüsselwerk in vielerlei Hinsicht ist dieses nachhaltig wirkende Drama. Es ist der erste nennenswerte Filmerfolg für die dänische Filmindustrie, die in der Folge hauptsächlich mit Filmen gleichem Muster das Publikum zu zogen versuchten.

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Asta Nielsen

Bemerkenswerter aus filmhistorischer Sicht ist der Welterfolg jedoch als das Debüt von Asta Nielsen, die in den Filmgeschichtsbüchern stets als der erste Filmstar überhaupt gehuldigt wird und markiert damit den Beginn um den Starkult im Allgemeinen. Ihre enorme Popularität verdankte die 1881 in Kopenhagen geborene Asta Sofie Amalie Nielsen dabei bemerkenswerter Weise nicht ihrem Aussehen (sie entsprach nicht dem geläufigen Schönheitsideal, wurde aber dennoch dank ihrer Freizügigkeit zum Sexsymbol), sondern ihrem unglaublichen Talent, mit dem sie bedeutenden Einfluss auf alle kommenden Schauspielergenerationen hatte. Dass sie als Kind schon auf Bühnenbrettern stand, kam ihr sehr zugute. Aus dem Stand gelang ihr mit AFGRUNDEN eine Weltkarriere und schnell lockte die gut betuchte deutsche Filmindustrie sie und Regisseur Urban Gad in das Kaiserreich, wo sie meist unter seiner Leitung noch viele erinnerungswürdige Rollen spielte und mit Preisen nur so überhäuft wurde, bevor das Tonfilmzeitalter ihrer Karriere ein abruptes Ende bereitete.

P.S.: Die Einblendung „Slut“ zum Ende des Films ist keineswegs als moralische Bewertung der Hauptprotagonistin gedacht.

Bearbeitet von Cine-Phil, 19. November 2009, 02:17.


#147 Cine-Phil

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Geschrieben 19. November 2009, 02:09

LES DÉBUTS DE MAX AU CINÉMA
(dt. Titel: MAX ALS ANFÄNGER IN DER KINEMATOGRAPHIE; MAX’ DEBÜT BEIM FILM)
Frankreich, 1910
Pathé Frères
Regie: Louis J. Gasnier, Max Linder
Darsteller: Max Linder (Max), Georges Monca, Lucien Nonguet, Charles Pathé
Erstaufführung: 01. Oktober 1910

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Inhalt: Max (Max Linder) möchte unbedingt zum Film. Er bewirbt sich bei Pathé und bekommt tatsächlich seine Chance, die er natürlich gnadenlos versemmelt.


Auch schon Stummfilmstars waren in der Lage sich selbst aufs Korn nehmen. Max Linder in einer selbstreflektiven und quasiautobiographischen Komödie, in der sich sogar Magnat Charles Pathé höchstpersönlich die Ehre gibt, was unterstreicht, welchen hohen Stellenwert das Komikergenie bei der Pathé Frères hatte.

#148 Cine-Phil

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Geschrieben 19. November 2009, 23:14

RE LEAR
(int. Titel: KING LEAR)
Italien, 1910
Film d’Arte Italiana
Regie: Gerolamo Lo Savio
Buch: nach dem Stück The Tragedy of King Lear von William Shakespeare
Darsteller: Ermete Novelli (King Lear), Francesca Bertini (Cordelia), Olga Giannini Novelli (Goneril), Giannina Chiantoni (Regan)

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Filmszene

Inhalt: Zu verblendet um zu merken, dass Cordelia (Francesca Bertini) die einzige seiner Töchter ist, die wahre Liebe zu ihm empfindet, verteilt König Lear (Ermete Novelli) sein Königreich an deren beiden älteren, unsympathischen Schwestern Goneril (Olga Giannini Novelli) und Regan (Giannina Chiantoni). Von denen betrogen verfällt Lear dem Wahnsinn.


Schon von Beginn der Filmhistorie an waren Shakespeare-Adaptionen fester Bestandteil des Kinogeschehens. Da durfte auch eine der bedeutendsten Dramen Shakespeares nicht fehlen. Das zu Beginn des 17. Jahrhunderts entstandene und uraufgeführte Stück The Tragedy of King Lear, das sich dem sagenumwobenen vorrömischen britischen König Leir widmet.

Die früheste Bekannte Verfilmung des Stoffes ist auf das Jahr 1909 datiert. Unter der Regie von J. Stuart Blackton (THE HAUNTED HOTEL, 1907) und William V. Ranous entstand in den USA KING LEAR. In Italien entstanden 1910 zwei Umsetzungen der Vorlage. Ob von Giuseppe de Liguoros Version noch ein Print existiert ist überaus fraglich, während sich die von Gerolamo Lo Savio bester Gesundheit erfreuen darf.

In einer astreinen Kopie, handkoloriert und viragiert, ist das viertelstündige Werk bestens erhalten. Und das ist auch gut so. RE LEAR bringt Shakespeare mit einfachen Mitteln dem einfachen Volk näher. Hier muss keiner genervt aufstöhnen, die 15 Minuten vergehen wie im Flug und man muss sich nicht durch ein 3stündiges Epos quälen, um bei der nächsten Stehparty mit neuerworbenem Wissen um das Werk Shakespeares aufzutrumpfen.

#149 Cine-Phil

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Geschrieben 20. November 2009, 00:47

MAX JOUE LE DRAME
(dt. Titel: MAX ALS TRAGÖDIE; MAX SPIELT TRAGÖDIE)
Frankreich, 1910
Pathé Frères
Regie: Max Linder(?)
Buch: Max Linder
Darsteller: Max Linder (Max)

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Filmszene

Inhalt: Max (Max Linder) prahlt vor seinen Freunden mit seinen Schauspielkünsten. Da sie ihn nur müde belächeln lädt er sie alle in sein nächstes Stück ein. Und natürlich macht Max dort alles falsch, was man falsch machen kann. Aber am Ende macht er sie alle nass.


Max Linder, der König der Komödie, spielt in einer Komödie über eine Tragödie in einer Tragödie. Im selben Jahr, in dem Max Linder in LES DÉBUTS DE MAX AU CINÉMA seinen Einstieg ins Filmbiz persiflierte, drehte er (mutmaßlich führte er hier selbst Regie) diese gelungene Selbstparodie.

#150 Cine-Phil

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Geschrieben 20. November 2009, 16:51

IL MERCANTE DI VENEZIA
(dt. Titel: DER KAUFMANN VON VENEDIG)
Italien, 1911
Film d’Arte Italiana
Regie: Gerolamo Lo Savio
Buch: nach dem Stück The Comical History of the Merchant of Venice von William Shakespeare
Darsteller: Ermete Novelli (Shylock), Francesca Bertini (Jessica), Olga Giannini Novelli (Portia)
Erstaufführung: Februar 1911

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Filmszene

Inhalt: Um dem Liebesglück seines Freundes Bassanio auf die Sprünge zu helfen, leiht sich der venezianische Kaufmann Antonio Geld von dem jüdischen Kredithai Shylock (Ermete Novelli), der als Gegenleistung ein Pfund Fleisch aus Antonios Körper verlangt.


Weiter geht’s im Shakespeare-Schnellkurs unter Anleitung von Gerolamo Lo Savio. Mit der gleichen Besetzung wie auch schon kurz zuvor in RE LEAR verfilmte er die bekannte Komödie des Meisterdramaturgen, der oft Antisemitismus unterstellt wird.

Ein genaues Urteil über den Film lässt sich nicht mehr fällen, da er leider nur noch fragmentarisch erhalten ist.





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