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Oskars Filmtagebuch - Filmforen.de - Seite 4

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Oskars Filmtagebuch


488 Antworten in diesem Thema

#91 Oskar

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Geschrieben 05. Januar 2004, 00:47

'Scary Movie' (Keenen Ivory Wayans)

Wider Erwarten ist diese Parodie einer Horror-Parodie (die Filme, die Scary Movie auf die Schippe nimmt, sind in meinen Augen Parodien) durchaus lustig. Wie bei hirnloser Komödien-Unterhaltung üblich, zog sich der Film ungefähr ab der 60. Minute wie Brei, so dass wir immer seltener gröhlten und lachten.

#92 Oskar

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Geschrieben 05. Januar 2004, 09:34

'Sabu' (Takashi Miike)

Die wenigsten seiner Gegner hätten wohl von Miike ein im Ausdruck derart bescheidenes Geschichts-Drama erwartet. Wenn besagte Gegner sich schon nicht eingestehen wollen, dass Miike zu den derzeit besten Regisseuren zählt, sollten sie wenigstens anerkennen, dass er einer der komplettesten ist. Keine Form, kein Inhalt, der Miikes Genius nicht entgegenkommen würde. Nur der etwas cleane TV-Look fällt in diesem ansonsten hervorragendem Film negativ auf.

#93 Oskar

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Geschrieben 05. Januar 2004, 15:30

'Solaris' (Steven Soderbergh)

Dieser Film ist so unglaublich wunderschön, dass er einem - mir zumindest - die Sprache verschlägt. Da hatte ich nach Traffic, Out of Sight, Erin Brokovich und vor allem Ocean's Eleven Steven Soderbergh als Dummkopf mit dem goldenen Händchen abgetan, und dann überrascht er mich mit dieser poetischen Höchstleistung. Wie bereits von sb. in seinem Tagebuch ausgeführt, erinnert die atemberaubende Ästhetik ein wenig an 2001 - und, welch Zufall, der Score besteht an einer Stelle aus Akkordschichtungen, die Ligetis 'Atmospheres' entlehnt sind, was ich aber keinesfalls als Plagiat, sondern eher als Hommage empfunden habe. Überhaupt gehört der Score zum Kongenialsten, was ich in letzter Zeit an Filmmusik gehört habe. Ich muss mich mal dringend erkundigen, zu welchen Filmen Cliff Martinez sonst noch die Musik geschrieben hat - ich glaube mich daran erinnern zu können, dass das einzige, was mich an diesem moralinsaurem Gepfusche namens Traffic nicht abgestoßen hat, Martinez' sanfte elektronische Klangwelten waren. Zurück zu Solaris... Mir fällt nicht viel mehr ein, was ich noch zu diesem Film sagen könnte - ein trotz oder gerade wegen seiner 90 Minuten durchhaltenden Ruhe sensationeller Hollywood-Film, der mich sogar mit dem doch sehr einfachen George Clooney versöhnen konnte. Und Natascha McElhone ist eine sehr noble Frau...

#94 Oskar

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Geschrieben 05. Januar 2004, 17:47

'Mission Impossible' (Brian De Palma)

Tom Cruise ist ein äußerst schwerfälliger Schauspieler. Unglaublich, was Kubrick zwei Jahre später aus diesem steifen Backenwackler herausgeholt hat.

#95 Oskar

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Geschrieben 06. Januar 2004, 02:14

'Gozu' (Takashi Miike)

"If anyone still had doubts about the merits of V-cinema, they can safely abandon them now... Pitting a virginal yakuza trainee against deranged suburbanites, a cow-headed demon and his own id, this is the film Hideaki Sunaga's Getting Wild With Our Monkey hoped to be... Whatever your impression of this director might be, Gozu is guaranteed to change it completely." (Tom Mes)

"Dear Cannes, I think I misunderstood you. I thought you were a feast from another world. But what the hell?! The truth is mysteriously beautiful, just like GOZU." (Takashi Miike)


#96 Oskar

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Geschrieben 12. Januar 2004, 23:29

'The Untouchables' (Brian DePalma)

Dieser Film ist ein bemitleidenswerter Griff in die Kloschüssel. Bemitleidenswert deshalb, weil ich den Regisseur des Filmes für einen äußerst fähigen Mann halte, dessen Filme mich schon oft überwältigen konnten. DeNiros unsägliches Overacting lasse ich mal in dieser reisserischen Kritik außen vor. Erwähnenswert wäre in diesem Zusammenhang noch der völlig fehlbesetzte Kevin Costner (nun gut, in wenigen Filmen wirkte er nicht deplaziert - vielleicht dürfte man JFK dazu zählen?). Bezüglich Drehbuch und Inszenierung: Unterste Schublade - chaotisch und ohne jegliches Bewusstsein für Glaubwürdigkeit zusammengeschachtelt - unpersönlichstes Gepfusche. Das Ende... ich glaube mal gelesen zu haben, dass das Ende zu den überraschendsten der Filmgeschichte zähle - oder habe ich das mit den üblichen Verdächtigen verwechselt?

#97 Oskar

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Geschrieben 12. Januar 2004, 23:58

'The Fury' (Brian DePalma)

Nach Prof_Ks entsetzender Hass- und Vernichtungswelle gegen den Film habe ich das Schlimmste erwartet - und einen schönen Film im Stile von Hitchcocks The Man who knew too much gesehen. Die Parallelen sind wirklich unübersehbar, haben mich allerdings sehr erfreut, wo ich doch Hitchcocks Film sehr gut kenne und es für einen noch recht ungebildeten Filmegucker wie mich immer wieder ein Glückserlebnis ist, Zitate einordnen und deuten zu können. Ein wirklich hervorragender Film also. Den einzigen Kritikpunkt, den sich der Film von meiner Seite aus gefallen lassen muss, teilt er ironischerweise mit Hitchcocks The Man ... : Extrem unschönes Production Design. Hitchcock hat in seinem Film einen teilweise schwer goutierbaren Farbsumpf mit grellsten popelfarbenen Sets verbrechen lassen - DePalmas Film hingegen sieht für mich viel zu blass aus (der Haupteindruck in den Farben ist bei mir langweiliges türkis - warum bloß?).

#98 Oskar

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Geschrieben 13. Januar 2004, 00:41

'Scarface' (Brian DePalma)

Dieses Monster von einem Film zeichnet sich nicht nur durch den "Larger-than-life-approach" aus, von dem die Beteiligten in der Dokumentation sprechen, sondern, dies will natürlich als rein subjektive Wertung verstanden werden, durch eine Komponente, die den Film über die rein künstlerische Sphäre hinaushebt. Wenige Filme können darauf hoffen, von mir ein derartiges Kompliment augesprochen zu bekommen. Spontan fallen mir da ein: Taxi Driver (Einsamkeit), May (Einsamkeit), Barry Lyndon (Tränen evozierende Schönheit), Maborosi (Tränen evozierende Schönheit) und nun Scarface (Niedergang durch Eitelkeit und Vulgarismus). Am Ende zittere ich, so ergriffen bin ich von dem Schicksal des abstoßenden Tony Montana, und ich fühle, dass mich dieser Film merklich verändert hat. Natürlich nur ganz subtil, wäre ja auch enttäuschend, wenn ich jetzt plötzlich den friedensliebenden Gutmenschen spielen würde.

#99 Oskar

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Geschrieben 13. Januar 2004, 01:13

'Carlito's Way' (Brian DePalma)

Well... die Qualität dieses Filmes messe ich an Scarface, schon alleine wegen Al Pacino. Der wirkt hier reichlich sonderbar: Sein Bart passt nicht zu seinem Gesicht, die Stimme zeigt erste Verschleißerscheinungen und das Lispeln wirkt einfach nur peinlich. Daran, ob das Lispeln ihn nun verletzlicher oder gar zu einem besseren Menschen macht will ich jetzt auch keinerlei Gedanken verschwenden. Rein ästhetisch betrachtet passt der Sprechfehler einfach nicht. Die etwas wahllose Optik des Filmes zeugt von ersten Vernachlässigungen seitens DePalma, die in Mission Impossible zu gänzlich uninspirierten Einstellungen führen sollten (ist aber zu spaßig, der Film, als dass ich ihn jetzt denunzieren könnte). Allgemein hatte ich den Eindruck, dass viele Klischees aus Hollywood-Filmen übernommen wurden - dem entsprach am deutlichsten Pacinos Freundin, die nicht nur so aussah wie eine langweilige und seelenlose Person, sondern diesen Eindruck auch noch durch die Sätze, die ihr vom Drehbuchschreiber in den Mund gelegt wurden, bestätigte. Aber David Koepps Quark konnte ich eh nie leiden.

#100 Oskar

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Geschrieben 13. Januar 2004, 01:38

'Fegefeuer der Eitelkeiten' (Brian DePalma)

Warum kennt den niemand? Höchst angenehme Unterhaltung, und Tom Hanks schafft es hier sogar, so etwas wie "Schauspielerei" hinzubekommen.

#101 Oskar

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Geschrieben 13. Januar 2004, 10:07

'French Connection' (John Frankenheimer)

Dass augerechnet Frankenheimer für die Fortsetzung ein ruhigeres Tempo wählt und so viel Zeit der Charakterentwicklung widmet, wundert mich, wo er doch mit 'Ronin' einen der unterhaltsamsten Action-Filme gedreht hat, die nur als Schnittorgie und spektakuläre Show Bestand hat, ansonsten vollkommen blutleer ist und auf die Figuren wenig bis gar nicht eingeht. Einerseits war mir die ganze Reihe von Szenen, in denen Gene Hackmann geradezu narkotisiert mit den Wirkungen der Drogen zu kämpfen hat, die ihm von seinem Gegner verabreicht werden, viel zu lang, andererseits ist in ebendiesen Szenen der wohl beste Hackmann zu sehen. Ansonsten ganz in Ordnung, der Film, auch wenn mir das den ersten Teil bewusst imitierende Ende auf die Nerven ging. Um noch einmal diesen Ausdruck zu gebrauchen: Der Schluss vom ersten Teil ist wunderbar enigmatisch, ganz den Vorbildern der Nouevelle Vague verpflichtet, der zweite Teil kommt da schon eher versöhnlich daher, wir sollen wohl Doyle endlich seine hollywoodschen Rechte auf einen Fang des großen Fisches zugestehen.

#102 Oskar

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Geschrieben 13. Januar 2004, 10:13

'Crouching Tiger, Hidden Draggon' (Ang Lee)

Der Film hat unglaubliche vier Oscars gewonnen, da hätte ich mir doch denken können, dass dat nix Sehenswertes ist. Keine Zeit und keine Lust, über den Film allzuviele Worte zu verlieren - ausreichend wäre mich Sicherheit, sich auf folgendes Urteil zu beschränken: Langweilig! Aber ich will ja nicht so sein, und schreibe auch noch auf, was ich denn so langweilig fand: Die Story, die Dialoge, die Optik, die Schauspieler, die Musik, die Kämpfe, das Production Design, und, bitte nicht vergessen, den Schmalz. Ach, à propos Schmalz - jetzt verstehe ich, warum dieser Film der Academy so gut gefallen hat.

#103 Oskar

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Geschrieben 13. Januar 2004, 10:26

'The Beach' (Danny Boyle)

'The Beach' hat mich nach ungefähr 20 bis 30 Minuten gefangengenommen und bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Ich liebe einfach Geschichten, die sich an isolierten Schauplätzen abspielen - hat irgendwie immer etwas ungeheuer Apokalyptisches an sich! Auch wenn die Insel in diesem Film keinesfalls so isoliert ist, wie es deren Bewohnern scheint und dadurch die Gefahr eines Besuches des Menschenschwarmes, der da in der "anderen" Welt vor sich hinvegetiert, immer in greifbarer Nähe ist - aber gerade dadurch erreicht die Spannung häufig ihren Siedepunkt. Danny Boyle scheint mir ein interessanter Regisseur zu sein, bisher kannte ich von ihm nur die herrlich abstruse Komödie "Vacuuming Completely Nude in Paradise", die ich mal auf einem Festival gesehen habe und, soweit ich weiß, noch keine Auswertung auf VHS oder DVD erfahren hat. Auf jeden Fall schade, aber vielleicht werden mich 28 Days Later sowie Trainspotting darüber hinwegtrösten können.

#104 Oskar

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Geschrieben 13. Januar 2004, 10:29

'The Cook, the Thief, his Wife and her Lover' (Peter Greenaway)

Keine Ahnung, was das alles soll. Falls Greenaway mich mit diesem Film anpissen wollte, hat er's geschafft.

#105 Oskar

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Geschrieben 13. Januar 2004, 11:21

'Arsenic and old lace' (Frank Capra)

Sehr liebenswürdige Komödie - der Grad der Boshaftigkeit hat mich allerdings schon verwundert. Die ganze Zeit dachte ich bloß: "Das so etwas damals nicht als pervers verschrien wurde?" Cary Grant spielt wirklich nicht gut. Ob er nun ein guter oder schlechter Schauspieler war, kann ich nicht beurteilen, da ich ihn ansonsten nur aus "North by Northwest" kenne, wo er auf peinliche Manierismen verzichtet, von denen er sich in Arsenic und old lace einfach zu viele leistet. Eine richtig schön gefilmte Komödie ist dies aber auch nicht, Kasi...

#106 Oskar

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Geschrieben 14. Januar 2004, 10:38

'Videodrome' (David Cronenberg)

Wenn jede Szene eines Filmes als ganz besonders und außergewöhnlich empfunden wird, und einem der Rhythmus, ob nun in Schnitt, Aneinanderreihung der Sequenzen oder Gesprochenem, so vertraut scheint wie ein alter Bekannter, dann, denke ich, kann man diesen Film mit großer Sicherheit zu seinen Lieblingen zählen. Aber was für ein wunderbarer Film muss das sein, der strenggenommen aus ein paar theoretischen Abhandlungen besteht und wenig bis gar nichts aufzuweisen hat, was man als "Story" im herkömmlichen Sinne bezeichnen kann, und dennoch fasziniert und gefangennimmt? Am nächsten Tag suche ich im Internet nach Roger+Ebert+Videodrome+Review und fühle mich in meiner Annahme, dass dieser Film für den gewöhnlichen Filmliebhaber ungenießbar sei, bestätigt:

Critic Roger Ebert called it "one of the least entertaining films ever made".

#107 Oskar

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Geschrieben 14. Januar 2004, 12:32

'Shinjuku Triad Society' (Takashi Miike)

Miikes erster Kinofilm stammt aus dem Jahr 1995 und stellt den ersten Teil der Triad-Society-Trilogy dar. Für ein Debüt ist der Film sehr gewagt. Sehr viele Handlungsstränge und roh gefilmte Gewaltszenen machen den Film schwer verdaulich. Am Ende hat man den Eindruck, dass hier ein zukünftiger Meister seines Fachs mehr Bälle aufgeworfen hat, als er fangen konnte - aber respektabel ist dieses Unterfangen allemal. Interessant, wie man anhand der nächsten zwei Teile - Rainy Dog aus 1997 und Ley Lines 1999 - Miikes kontinuierliche Steigerung als Regisseur beobachten kann. Dies ist vor allem deshalb möglich, weil die drei Filme thematisch einen gemeinsamen Nenner haben: Gaijins (Ausländer) versuchen, in Japan Karriere zu machen (oder sich auch einfach zu integrieren) und scheitern an der Feindseligkeit, die ihnen entgegengebracht wird. Ich muss mir mal alle drei Teile hintereinander anschauen - das wird beim Verständnis des Miikeschen Werkes sicherlich enorm hilfreich sein.

#108 Oskar

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Geschrieben 14. Januar 2004, 13:24

'The Wild Bunch' (Sam Peckinpah)

Am Anfang war das Leid. Ohne zu wissen, wohin das Geschehen steuern würde, war ich aufgeschmissen. Zwar weckte das bravourös gefilmte Anfangsgemetzel mein Interesse, doch danach war ich aufgeschmissen. Die nächsten 45 Minuten langweilte ich mich fast zu Tode - es ist irgendwie macnhmal so, dass man desinteressiert zuschaut, obwohl man das Gezeigte durchaus zu schätzen weiß. Allen, die jetzt befürchten, dass dieser Eintrag weiterhin in blasphemischen Bahnen verlaufen wird, sei gesagt: Ich - oder besser gesagt, der Film konnte das Ruder noch rechtzeitig 'rumreißen. Mit fortschreitender Laufzeit machte ich mir immer größere Sorgen um die "wilde Bande", bis ich schließlich am Ende angelangt und vom finalen Showdown restlos begeistert mir zugestehen musste, dass gute Filme häufig erst einmal verdaut werden möchten und schon mal meinen Horizont übersteigen.

#109 Oskar

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Geschrieben 14. Januar 2004, 19:22

'The Getaway' (Sam Peckinpah)

"Fühlt" sich wie eine Auftragsarbeit an, hat mich aber dennoch stark beeindruckt. Die emotionale Reduktion verleiht dem Film etwas unangenehm Kaltes und unnahbare Ernsthaftigkeit. Die beiden Protagonisten lese ich als Doppelgänger des Regisseurs, die ihre Träume nur im Ausland verwirklichen können, dem Fluchtpunkt vor den Restriktionen des Hollywoodschen Studiosystems.
Ein fantastischer Film.

#110 Oskar

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Geschrieben 16. Januar 2004, 21:07

'Halloween' (John Carpenter)

Was für ein dämlicher Scheißfilm.

#111 Oskar

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Geschrieben 21. Januar 2004, 11:13

'Sunset Boulevard' (Billy Wilder)

Kann man hier vom ultimativen Film über Filme sprechen? Jedenfalls scheint mir Wilders differenzierter Ansatz einmalig zu sein - ein Film, den man drehen und wenden kann, wie man will, und der trotzdem nichts von seiner doppelten Gesinnung verliert. Sunset Boulevard ist Liebes- und Hasserklärung zugleich; und wie wundebar, dass er seine Zuschauer eben die gleichen Gefühle durchlaufen lässt. Und bemerkenswert, dass sich seine Charaktere, egal ob nun im Showbusiness erfolgreich oder nicht, tatsächlich ausschließlich nach Liebe sehnen. Irgendwie auch ein verstecktes Geständnis des Regisseurs - nun wissen wir, warum er sich dazu entschlossen hat, Filme zu drehen und nicht z.B. eine Arbeit als Büroangestellter präferiert hätte.

Und der finale Treppenabstieg ist so wunderbar traurig und erhebend zugleich (allein durch die Gegenbewegung des aufrechten Kopfes der Norma Desmond löst das Ende dieses widersprüchliche Gefühl in uns aus), dass ich mich wirklich fragen muss, warum Wilder danach nie wieder solch elegante und stilisierte Filme gedreht hat.

#112 Oskar

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Geschrieben 21. Januar 2004, 12:16

'Dekalog 5' (Krzysztof Kieslowski)

Für einen Fernsehfilm atemberaubend schön gefilmt, und wenn man bedenkt, dass Kieslowski für den gesamten Dekalog nur ein halbes Jahr brauchte, dann muss man ihm wenigstens die respektierliche ökonomische Leistung in diesem Film hoch anrechnen. Was mich sehr gestört hat, war der Umkehrschluss, der propagiert, dass uns (die Gesellschaft) keinesfalls eine geringere Schuld am Tod des Taxifahrers trifft. Weniger davon.

#113 Oskar

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Geschrieben 22. Januar 2004, 11:46

'Dekalog 4' (Krzysztof Kieslowski)

Ich bin völlig begeistert!!!

#114 Oskar

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Geschrieben 25. Januar 2004, 02:04

'Crash' (David Cronenberg)

Ich weiß nicht, ob ich mich dieser Aussage lächerlich machen werde, aber ich muss zugeben, dass die Bildkompositionen in CRASH eine ganz erotische Wirkung auf mich haben. Keine Ahnung, wie ich das erklären soll - liegt es an den aseptischen und streng komponierten Bildern, die in Verbindung mit der galanten Kameraführung eben diese Wirkung erzeugen? - Bevor ich durch weitere spekulative Äußerungen an foreninterner Glaubwürdigkeit einbüße, belasse ich es doch bei einem einfachen und schmerzlosen Fazit: Ich bin der Meinung, dass ich noch zu jung für diesen Film bin.

#115 Oskar

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Geschrieben 25. Januar 2004, 02:12

'Dead Zone' (David Cronenberg)

Ganz nettes Drama um ein Unfallopfer mit hellseherischen Fähigkeiten. Mehr aber auch nicht. (Dass ich solche abgedroschene Phrasen verwende, spricht aber auch nicht gerade für den Film).

#116 Oskar

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Geschrieben 25. Januar 2004, 02:37

'Suspiria' (Dario Argento)

Ein knappes halbes Jahr später ist das, was ich verachtet habe, dieses vermeintlich sinnlos selbstzweckhafte Fragmentarische, zusammengewachsen - in mir, wohlgemerkt, der Film selbst war schon immer ein Meisterwerk.

#117 Oskar

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Geschrieben 27. Januar 2004, 02:42

'Femme Fatale' (Brian DePalma)

DePalmas 27tes VERTIGO-Remake. Und genauso wie bei BODY DOUBLE hing ich gefesselt am Bildschirm; diesmal kam allerdings noch hinzu, dass das Kopfhörerkabel meine Beine fesselte. Was mir aber auch ziemlich egal sein kann, da ich ab der 42. Minute kein einziges mal in Gedanken abschweifte sondern ohne Unterbrechung dem Ende entgegenfieberte. Und das hat sich dann leider als dämlich herausgestellt. Auch die Abwesenheit des schäbigen DePalma-Looks ist dafür verantwortlich, dass FEMME FATALE das Prädikat "Meisterwerk" verwehrt bleibt. Resüme: Ein dummer, aber äußerst schöner Film. Rebecca Romijn-Stamos ist übrigens eine Frau, die ich nur sehr ungern in einem Film wiedersehen möchte. Sie verursacht bei mir einfach zu große Schmerzen.

#118 Oskar

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Geschrieben 27. Januar 2004, 02:53

'Yakuza Graveyard' (Kinji Fukasaku)

Grandioser Film, und für einen Fukasaku verhältnismäßig leicht goutierbar. Mit Schrecken erinnere ich mich noch an meine Sichtung von BATTLES WITHOUT HONOUR & HUMANITY zurück, dessen strukturelle Dichte mir damals stark zu schaffen machte. Zwar verzichtet Fukasaku in YAKUZA GRAVEYARD keinesfalls auf die unfilmische Hässlichkeit, die ich in in BATTLES... so abstoßend fand, doch die Reduzierung der Handlungsstränge und vor allem die glaubwürdige Integration einer realistisch anmutenden, aber dennoch ans Herz gehenden Liebesgeschichte machen diesen Film und vor allem seinen Protagonisten sympathisch.

#119 Oskar

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Geschrieben 28. Januar 2004, 19:45

"Wenn man was zu sagen hat, dann soll man es sagen. Nicht ein Buch schreiben, nicht einen Song komponieren oder einen gott-verdammten Film drehen. Man macht seinen Mund auf und sagt es. Wenn man das nicht tut, hat man sein Recht verwirkt vom Rest der Welt beachtet zu werden."

#120 Oskar

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Geschrieben 29. Januar 2004, 00:03

'Twin Peaks: Fire Walk With Me' (David Lynch)

Hochkomplexer Unsinn - irgendwann könnte ich sogar Gefallen daran finden. Warum? Weil ich mich ca. 45 Minuten vor Schluss an den sehr spezifischen Stil gewöhnt hatte. Ein Film zum Widerkäuen...


Die obgliatorische Liste -

1. Lost Highway
2. Blue Velvet
---------------------
3. Eraserhead
4. Elephant Man
5. Twin Peaks: FWWM
---------------------
6. Straight Story
---------------------
7. Wild at Heart
8. Dune
9. Mulholland Drive





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