Oskars Filmtagebuch
#421
Geschrieben 04. November 2004, 15:05
Ich habe mir diesen Film nur wegen Anna Karina angeschaut. Und was passiert am Anfang? Fast 10 Minuten lang sitzt sie mit dem Rücken zu mir. Frechheit!
#422
Geschrieben 08. November 2004, 19:58
Großartiger Samurai-Film des hierzulande eher unbekannten Kihachi Okamoto, dessen berühmtester Film wohl ZATOICHI MEETS YOJIMBO sein dürfte. In recht kurzweiligen 120 Minuten entspinnt sich eine etwas dialoglastige Handlung, die von Toshire Mifune und dem großartigen, seiner Rolle eine geradezu dämonische Ausstrahlung verleihenden Tatsuya Nakadai getragen, jedoch gelegentlich von kurzen, routiniert inszenierten Kämpfen aufgelockert wird. Die sauber herausgearbeiteten zwischenmenschlichen Konflikte vertieft Okamoto nur selten, dafür wird man am Schluss mit einem furiosen Massenkampf entschädigt, in dem so viele Samurai blutspendend ihr Leben lassen müssen, dass man sich über die Freigabe ab 12 Jahren nur kopfschüttelnd wundern kann.
#423
Geschrieben 08. November 2004, 20:07
Dieser Film von Okamoto ist sogar noch höher als THE SOWRD OF DOOM anzusiedeln. Der abgenudelte Handlungsverlauf gewinnt durch perfektes Schnitttiming (ob nun in den Kämpfen oder Dialogen) und wahrlich großartige Bildkompositionen merklich an Qualität. Vor allem das erste Viertel enthält einige der ausdrucksstärksten Schwarzweiß-Bilder, die ich je gesehen habe. Allein der Vatermord liefert Emotionen genug, um den Film in positiver Erinnerung zu behalten, der wahre Höhepunkt ist jedoch Toshire Mifunes finaler Massenkampf im Schnee, der aufgrund seiner technischen und ästhetischen Perfektion schon zu Atembeschwerden beim Zuschauer führen kann.
#424
Geschrieben 08. November 2004, 20:14
Höchst atmosphärischer Geisterfilm, der - ob mit Absicht, das sei dahingestellt - mit Hilfe seiner als solche leicht zu erkennenden Studiokulissen ein angenehm geschlossenes und homogenes Klima schafft. Der Pathos mag stellenweise zu direkt sein, nach dem in allen Belangen exzessiven Schluss überwiegt jedoch die Begeisterung. Notiz am Rande: Wunderbarer Score, vor allem die Flötenstücke haben es mir angetan.
#425
Geschrieben 08. November 2004, 20:31
Für mich der bisherige Höhepunkt des Kinojahres 2004 (auch wenn ich zugegebenermaßen nur wenig Aktuelles kenne, so dass mein Urteil schon etwas anmaßend ist).
Die erste Sequenz kommt ein paar Minuten ohne Schnitt aus und enthält eine dankenswert zurückhaltend inszenierte Schießerei. Anstatt auf Effekthascherei zu setzen, führt To die Kamera an die unerwartetsten Punkte, so dass man von dieser Sequenz mit Recht und Fug behaupten kann, sie biete dem Zuschauer ein einzigartiges Erlebnis. Nach diesem Anfang (der möglicherweise auch als Hommage an Orson Welles' TOUCH OF EVIL zu lesen ist) kann es künsterlisch nur noch bergab gehen; der Rest von BREAKING NEWS ist jedoch qualitativ hervorragend genug, um dem Film das Prädikat Meisterwerk attestieren zu dürfen. Ich meine bloß, dass man eine derartige Szene an das Ende eines Filmes setzen sollte, weil etwas simpler gestrickte Zuschauer sonst meckern, was ja auch aus zahlreichen negativen Berichten zu dem Film hervorgeht. Vollkommen unverständlich für mich die Kritik an der angeblichen Zahmheit der vermeintlich medienkritischen Aspekte des Filmes. Inwiefern BREAKING NEWS die Rolle der Medien karikieren oder gar kritisieren will, ist an mir anscheinend völlig vorbei gegangen. Ich sehe in dem Film ein großartig und außergewöhnlich inszeniertes Action-Spektakel, aber das ist ja manchen nicht genug, die wollen immer etwas, was über das bloße Filmische hinausgeht.
#426
Geschrieben 08. November 2004, 20:34
Infantiles Metzelvergnügen. Die Einstellung, in der man Sheryl Lee von hinten nackt auf einem Bett liegen sieht, würde ich mir am liebsten einrahmen und aufhängen.
#427
Geschrieben 09. November 2004, 10:23
Erstaunlich, wie naiv und oberflächlich so etwas heute wirkt. Hat mich an gewisse Hollywood-Epen erinnert, und das ist nun wirklich nicht als Kompliment gedacht.
#428
Geschrieben 09. November 2004, 10:54
Stets langsam und sachte ziehen mich die Filme Bergmans in ihren Bann. Wer so ökonimisch zu Werke geht und damit derart Großes schafft, kann nur genial sein.
#429
Geschrieben 09. November 2004, 13:32
Langweilig. Mehr fällt mir jetzt dazu auch nicht ein.
#430
Geschrieben 11. November 2004, 23:33
Diesen selbst für Kyoshi-Kurosawa-Verhältnisse peinlich ideenlosen Mist habe ich nach 50 Minuten ausgemacht. Kranker Baum my ass!
#431
Geschrieben 15. November 2004, 17:26
Hat schon Klasse, aber leider, wie schon bei den anderen Renoirs: I couldn't care less.
#432
Geschrieben 15. November 2004, 17:33
In Anlehnung an einen Beitrag im INSIDE-Forum weise ich mal hin auf die offensichtliche Verschwandschaft zu in Seifenopern gebräuchlichen Ausdrucksmitteln. Schlimmer geht's nicht mehr! Der finale Kampf zwischen Toshifor Mifune und seinem Widersacher sieht zwar toll aus auf dem Strand und mit dem Meer im Hintergrund, ist aber leider höchst konventionell geschnitten und inszeniert.
#433
Geschrieben 15. November 2004, 17:41
Anstregender Jammerfilm, der ziel- und ideenlos vor sich hindümpelt und gelegentlich einen auf artsy-fartsy macht. Letzteres ist ausnahmsweise mal nicht nur dem Regisseur, sondern diesmal auch dem hoffnungslos selbstverliebten Kameramann (sein Name: Cristopher Doyle) anzulasten, der - wie auch in HERO und IN THE MOOD FOR LOVE - sich nach allen Kräften bemüht, für meine Begriffe allerdings nicht über Schulniveau hinauskommt. Ansonsten: Tadanobu Asano ist ein Vergleidungskünstler allererster Güte. Riki Takeuchi hat einen kurzen Auftritt, in dem er wie immer recht sympathisch wirkt, aber nicht einen Hauch von Talent verprüht. Takashi Miike als Yakuza-Auftragskiller ist zwar amüsant anzuschauen, aber halt auch nur amüsant.
#434
Geschrieben 15. November 2004, 17:46
Frank Sinatra plant, ein Attentat auf den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika zu verüben. Leider hat er die Rechnung ohne ein paar rechtschaffene US-Bürger gemacht. Das ist mal ein richtig primitiver, plakativer und obendrein auch noch sauöder Film. Aber echt.
#435
Geschrieben 15. November 2004, 17:55
Optisch wie inhaltlich mir bisher bekannte Genre-Ware überragendes Musical, welches mich endgültig davon überzeugt hat, dass Stanley Donen als einer der elegantesten Stilisten der Kinogeschichte anzusehen ist. Die Brillanz mancher Bilder hat mir die Tränen in die Augen getrieben. Auch die Songs sind größtenteils überdurchschnittlich gut, auch wenn sich so manche Einlage doch zu sehr mit gewohntem Einerlei begnügt. Audrey Hepburn ist mal wieder eine Augenweide (Ausnahme: wenn ihre dürren Arme sichtbar sind) und dieser abstrankte Tanz im Philosophen-Club ist ja wohl genial.
#436
Geschrieben 15. November 2004, 18:08
Letztendlich zufriedenstellendes Frühwerk eines noch sichtlich unerfahrenen Scorsese (wie hat der Kerl zwei Jahre später TAXI DRIVER hinbekommen?), nur: Diese immer wieder durchscheinende trotzige Spaß daran, mittels plötzlicher Jump-Cuts etc. die filmischen Konventionen des alten Hollywood zu durchbrechen, das wirkt doch noch sehr jugendlich. Auch der gelegentliche Einsatz einer arg wackeligen Handkamera macht den Eindruck auf mich, als ob hier jemand unbedingt etwas Neuartiges, Modernes schaffen wollte. Das NEW HOLLYWOOD hat halt nicht nur Meisterwerke hervorgebracht, sondern auch recht angstrengt wirkende Zeugnisse dieses Umbruchs.
#437
Geschrieben 20. November 2004, 09:59
Unbeschreiblich! Einzigartig! Schlichtweg perfekt!
#439
Geschrieben 10. Dezember 2004, 17:49
Hatte den als stärker in Erinnerung... Es wirkt eben doch etwas konstruiert, wie Henry Fonda ganze 11 Geschworene der Reihe nach von der Unrechtmäßigkeit eines Schuldspruches überzeugen kann. Außerdem ist es bisweilen etwas unangenehm anzuschauen, wie der Film Partei ergreift für die jeweiligen Geschworenen, die sich für einen Freispruch ausgesprochen haben. Da hätte ich mir mehr Standpunktlosigkeit seitens des Regisseurs gewünscht. Ansonsten ein recht spannendes Filmchen mit großartigen Monologen und Dialogen.
#440
Geschrieben 10. Dezember 2004, 17:55
Zahlreiche Momente voller großer Emotionen, aber in seiner Gesamtheit will der Film nicht so recht funktionieren, was vor allem den willkürlichen stilistischen Spielereien geschuldet ist. Nichtsdestotrotz ein außergewöhnlicher Film mit einem dankenswert glaubwürdigen Schluss. Einfacher wäre hier sicher gewesen, den Wünschen des mit glücklichen Fügungen verwöhnten Publikums nachzukommen.
#441
Geschrieben 10. Dezember 2004, 18:02
Die Hitchcock-Dokumentationen auf den Universal-Scheiben gehören zum Besten, was das Genre zu bieten hat. Das neue Making Of zu PSYCHO macht da keine Ausnahme. Einfach wunderbar, wie der Film es schafft, dem Zuschauer in nur 90 Minuten die Produktion des Hitchcock-Klassikers nahezubringen, und das ausschließlich mit Hilfe von Standbildern und Interviews mit der Crew. Nun habe ich gar das Gefühl, selbst beim Dreh von PSYCHO zugegen gewesen zu sein.
PS. Janet Leigh sah mit 70 noch sehr jung aus, ihre Stimme hatte sich kaum verändert. Creepy!
#442
Geschrieben 10. Dezember 2004, 18:05
Mit einem Monroe-Fan geschaut, der den Film noch nicht kannte. Abbruch nach ca. 20 Minuten. Der Film ist furzlangweilig und hoffnungslos antiquitiert. Warum ist mir das nicht schon beim ersten Mal aufgefallen?
#443
Geschrieben 10. Dezember 2004, 18:09
Trotz Überlänge sehr unterhaltsam. Aber was daran meisterhaft sein soll, weiß ich nun wirklich nicht. Das größte Manko ist der grauenhaft monotone Schnittrhythmus, gefolgt vom stillos zusammengemixten Soundtrack. Scorsese scheint ganz unmusikalisch zu sein, das ist mir ja schon bei MEAN STREETS aufgefallen.
#444
Geschrieben 10. Dezember 2004, 18:14
Typische Wilder-Komödie, die mir stellenweise etwas zu vulgär war (huch!). Der Schlusssatz, den der Titel bereits vorwegnimmt, kommt leider nicht an "Noboy is perfect" oder das noch tollere "Shut up an deal" 'ran. Ansonsten ein sehr angenehmes und kurzweiliges Filmvergnügen.
#445
Geschrieben 10. Dezember 2004, 18:16
Tja, was soll ich dazu schreiben. Ich war und bin ich immer noch sprachlos. Großartiges Werk.
#446
Geschrieben 10. Dezember 2004, 19:48
Hier ist der Humor noch elegant und unaufdringlich... wie liebenswert!
#447
Geschrieben 14. Dezember 2004, 13:37
Fand isch überhaupt ned lustig.
#448
Geschrieben 14. Dezember 2004, 13:38
Endlich mal ein Tsukamoto, von dem auch ich begeistert bin.
#449
Geschrieben 14. Dezember 2004, 13:46
Huch! Ganz, ganz schwache Leistung aller Beteiligten. Zunächst einmal war ich vom Drehbuch bitter enttäuscht: Stinknormale Romanze nach Schema F. Wo blieb der von mir heißgeliebte Wildersche Zynismus? Dann: Was ist mit den drei Stars los? Audrey Hepburn bietet noch eine annehmbare Leistung, aber William Holden als arroganter Sunnyboy mit blondgefärbten Haaren ist da ja mal fehlbesetzt... und dann unser aller lieber Humphrey Bogart, über den ich nun mein finales Urteil fälle: Kleiner, hässlicher Zwerg, der nicht ein Wort deutlich aussprechen kann (vielleicht mal die Kartoffeln aus dem Mund nehmen?), über ein höchst beschränktes Repertoire an Ausdrucksmitteln verfügt, einfach nur unsympathisch ist und vor allem: LANGWEILT! Meine Güte, wie spießig und farblos diese maßlos überschätzte Leinwandlegende doch ist...
#450
Geschrieben 14. Dezember 2004, 13:49
Kam 10 Jahre zu spät. Kann man das sogen: Ein zu spätes Meisterwerk?
Besucher die dieses Thema lesen: 1
Mitglieder: 0, Gäste: 1, unsichtbare Mitglieder: 0