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Oskars Filmtagebuch - Filmforen.de - Seite 10

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Oskars Filmtagebuch


488 Antworten in diesem Thema

#271 Oskar

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Geschrieben 30. Juni 2004, 10:49

DEKALOG 3 (Krzysztof Kieslowski)

Diesmal geht's um Ehebruch, ein Thema, das ich immer interessant finde. Zum Glück ist Kieslowski ein guter Film gelungen, der mich mit seiner elegischen Ruhe und brillanten Nachtaufnahmen eines scheinbar ausgestorbenen Warschaus von der ersten Minute an begeistert hat. Kubrick zählte den Dekalog zu seinen Lieblingsfilmen und hat sich beim dritten Teil offensichtlichst bedient: In fast jeder Einstellung sehen wir einen Weihnachstbaum, genauso wie in Eyes Wide Shut, der zudem auch das Thema des Ehebruchs behandelt!

#272 Oskar

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Geschrieben 30. Juni 2004, 10:51

DEKALOG 7 (Krzysztof Kieslowski)

Kieslowski in Hochform. Mehr will mir gerade nicht einfallen.

#273 Oskar

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Geschrieben 30. Juni 2004, 11:00

DEKALOG 8 (Krzysztof Kieslowski)

Filme, die - ob nun direkt oder eher indirekt - die Probleme der Juden zur Zeit des 2. Weltkrieges thematisieren, finde ich immer recht unangenehm anzuschauen. Das liegt mit großer Sicherheit unter anderem auch daran, dass die Thematik zu oft für widerliche Filme moralisch ambitionierter Gutmenschen ausgebeutet wurde (ich denke da an Schindlers Liste, Das Leben ist schön etc.). Gut, dass es auch noch Regisseure gibt, die dieses Thema sensibel anzupacken imstande sind. Ich denke da vor allem an Francois Truffaut, der mich mit Le dernier metro äußerst angenehm überrascht hat, und eben an den achten Teil des Dekalogs. Nur leider haben mich mal wieder diese manisch zögernden Schauspieler verärgert.

#274 Oskar

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Geschrieben 30. Juni 2004, 11:02

DEKALOG 9 (Krysztof Kieslowski)

Schön, dass Kieslowski solche pessimistischen Filme gedreht hat, in denen uns am Ende die frustrierendste Auflösung präsentiert wird, die nur möglich ist. Im Ernst, mir gefällt das.

#275 Oskar

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Geschrieben 30. Juni 2004, 11:08

DEKALOG 10 (Krzysztof Kieslowski)

Am Ende des Zyklus beglückt uns Kieslowski mit einer kunstvollen und höchst amüsanten Tragikomödie, die uns mit einem Grinsen aus dieser Serie emotional aufwühlender Filme entlässt. Und endlich kann ich einmal die Schauspieler loben: Jerzy Stuhr und Zbigniew Zamachowski sind wirklich großartig. Kein Wunder, dass Kieslowski die beiden in zweiten Teil seiner Farben-Trilogie, Blanc, noch einmal als Brüder auftreten ließ.

#276 Oskar

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Geschrieben 30. Juni 2004, 12:05

Letztendlich bin ich trotz der kleinen Schwächen begeistert vom DEKALOG. Sonderbar, dass ein derart unchristlicher, ja ungläubiger Mensch wie Kieslowski sich für dieses Projekt begeistern konnte. Kein Wunder also, dass der DEKALOG alles andere als eine Serie moraliensaurer, mit erhobenem Zeigefinger erzählter Gesetzesbotschaften ist. Ganz im Gegenteil, Kieslowski nutzt das Material, um Geschichten über in einem hochkatholischen Land lebende Leute zu erzählen, die in den erzählten Geschichten gerade dadurch auffallen, dass sie den 10 Geboten nicht gehorchen.

Auf der Bonus-DVD des prachtvoll ausgestatteten Boxsets von Warner befinden sich ein paar hochinteressante Extras. So gibt es z.B. eine Ausgabe der Sendung 100 pytan do... (100 Fragen an...) aus dem Jahre 1987, in dem Kieslowski 45 Minuten lang von einer Horde mäßig intelligenter Journalisten ausgefragt wird. Man könnte letztere ganz grob in zwei Fraktionen einteilen: Die erste Fraktion zeichnet sich dadurch aus, dass sie sich nicht richtig ausdrücken kann und nur schwachsinnige Fragen stellt. Die zweite zeichnet sich dadurch aus, dass sie sich zwar äußerst gehoben auszudrücken weiß, aber noch schwachsinnigere Fragen stellt. Wie herablassend und zynisch Kieslowski darauf antwortet, ist äußerst amüsant anzusehen, verkommt jedoch nie zu bloßem Showgehabe. Ganz im Gegenteil: Man hat immer das Gefühl, dass Kieslowski die Wahrheit sagt und eben die blöde Fragerei der Journalisten als bigott entlarvt. Der Höhepunkt dieser Freakshow wird erlangt, als ein gewisser "Herr Adam" fragt, ob Kieslowski denn überhaupt gläubig sei. Er sei bei einer Pressekonferenz in Frankreich dabeigewesen, wo Kieslowski äußerst zweideutige Angaben zu seiner Religiosität gemacht hätte. Seine Frage (für deren Formulierung er übrigens ungefähr 2 Minuten braucht, in denen Kieslowski ihn im Laufe der zwei Minuten immer verärgerter anblickt) ist so schwülstig-pathetisch und lächerlich in ihrem genauen Wortlaut, dass es sich sicher lohnen würde, die ganze Frage auswendig zu lernen, um sie Gesellschaft atheistischer Menschen als Witz des Abend präsentieren zu können. Ich kann mich leider nur an einen kleinen Teil der Frage erinnern, der ungefähr so lautet: [quälend langsam sprechend] "Glauben Sie ... dass eine ... mobilisierende Macht ... unsere gottverlassene ... vollkommen demoralisierte, hoffnungslos verdorbene Welt ... ---- Glauben sie an eine mobilisierende Macht ... die unsere Welt lenkt?" Kieslowski schaut ihn wie den letzten Idioten an, hält kurz inne und antwortet in belustigtem Tonfall: "An eine mobilisierende Macht...? Nein. Ich glaube an gar nichts. Ich glaube lediglich, dass irgendjemand - irgendwann - vielleicht über meinen TV-Zyklus nachsinnen wird." Eine Journalistin mischt sich ein und fragt: "Ich glaube Ihnen kein Wort. Warum hätten Sie sonst diesen auf den 10 biblischen Geboten basierenden Zyklus gedreht, wenn Sie nicht an Gott glaubten?" Kieslowski antwortet ganz gelassen: "Weil dies mein Beruf ist und es mittlerweile für mich zu spät ist, den Beruf wechseln zu können." Worauf natürlich die Hölle losbricht und ihm das Journalisten-Pack eine Reihe weiterer Dreistigkeiten unterstellt (zum Beispiel, dass er mit dem kurzen Film über das Töten einen Film gegen die Todesstrafe gedreht hätte), auf die Kieslowski stets mit stoischer Ruhe, aber unübersehbarer Verachtung die klügsten Antworten zu entgegnen weiß. Wirklich köstlisch mit anzusehen.

#277 Oskar

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Geschrieben 03. Juli 2004, 09:26

FRIENDS - 4. Staffel - letzte Folge

Mega-Cliffhanger! Gleich geht's weiter ...

#278 Oskar

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Geschrieben 04. Juli 2004, 11:58

HALLOWEEN (John Carpenter)

Habe dem Film eine zweite Chance geben wollen, obwohl er mit beim ersten Mal überhaupt nicht zugesagt hat. Es stellt sich heraus, dass dies leider verlorene Müh' gewesen ist. Angefangen bei dem aseptischen - um nicht zu sagen: öden - Look bis hin zu den zahlreichen inhaltlichen Ungereimtheiten (Beispiel: Der Freund von Mike Myers Schwester ist ja'n ganz flotter Ficker...) - all dies kommt meinem Geschmack nicht gerade entgegen. Ganz zu schweigen von Carpenters Einfall, Myers bis zum Showdown nur bis zur Schulter zu zeigen: Das ist so schrecklich albern, dass man am liebsten ausschalten möchte. Habe ich dann irgendwann auch gemacht.

#279 Oskar

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Geschrieben 08. Juli 2004, 14:46

IL GATTOPARDO (Luchino Visconti)

Ich fühle mich dem Film nach wie vor unterlegen ... deswegen sollte ich mir vielleicht ausnahmsweise mal den Audiokommentar anhören.

Ansonsten: ein Jahrhundertwerk!

#280 Oskar

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Geschrieben 10. Juli 2004, 15:21

ZATOICHI MEETS YOJIMBO (Kihachi Okamoto)

Traurig mit anzusehen, wie Shintaro Katsu den altersmüden Toshiro Mifune an die Wand spielt.

#281 Oskar

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Geschrieben 14. Juli 2004, 22:16

MISSION IMPOSSIBLE 2 (John Woo)

Nach 30 Minuten war Schluss. Ich kann mich noch an den quälend langweiligen Kinobesuch vor drei Jahren erinnern. Damals schwor ich mir, diesen Stuss auf immer und ewig zu verdrängen. Na und, dachte ich mir heute. Gebe ich dem John Woo (mal wieder) eine zweite Chance, nachdem Paycheck durchaus zu unterhalten wusste. Ein Fehler, wie ich mir nach einer halben Stunde eingestehen musste... Statt spontaner Coolness nur behauptete Coolness, die aufgrund der wenig fantasievollen Inszenierung sehr schnell anödet. Der Limp Bizkit Song ist allerdings wirklich geil, dass muss man den Herren lassen. Ironischerweise stammt das Thema ja von Lalo Schifrin, dessen Musik mir eigentlich nur selten wohl bekommt. Thandie Newton lässt allerdings wieder schnell Ernüchterung aufkommen. Eindeutig die hässlichste Frau, die mir jemals in einem Film als attraktive Femme Fatale aufgezwängt wurde. Paychek ist auch ein schlechter Film, nur besitzt er halt das große Plus, dass er zwei Stunden lang blendend unterhält.

#282 Oskar

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Geschrieben 14. Juli 2004, 22:24

MASTER & COMMANDER - THE FAR SIDE OF THE WORLD (Peter Weir)

Hier habe ich mir vorsichtshalber nur die ersten 15 Minuten angeschaut.
1. Feststellung: Hollywood scheint langsam keine vernünftigen Actionszenen mehr inszenieren zu können. Was einem hier an desorientierender und stümperhafter Schnitt- und Kameratechnick geboten wird, ist einfach nur traurig.
2. Feststellung: Filme mit Russell Crowe zukünftig meiden. Der Mann ist in seinem zwar äußerst charakteristischen, dafür aber umso aufdringlicheren (um nicht zu sagen: vulgären) Schauspiel das perfekte Folterinstrument für meine Augen. Wird in seiner Unerträglichkeit nur noch von Anthony Hopkins übertroffen.

#283 Oskar

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Geschrieben 14. Juli 2004, 22:34

FINDING NEMO (Andrew Stanton & Lee Unkrich)

Hat man doch schon 100 x gesehen, so wat... und dann auch noch so schmucklos, witzarm und vorhersehbar umgesetzt - also wirklich, nein danke... Wenigstens bekennt sich der Film - im Gegensatz zu "Shrek" - zu seinem Genre ("Kleine-Kinder-Kacke").

#284 Oskar

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Geschrieben 14. Juli 2004, 22:44

FLAMENCO (Carlos Saura)

Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich den in den letzten Wochen gesehen habe... jede einzelne Sekunde ein Genuß.

#285 Oskar

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Geschrieben 14. Juli 2004, 22:48

POLICE ACADEMY 2 (Jerry Paris)

Abstrakter und somit interessanter als der erste Teil. Mal ganz ehrlich: wen interessieren eigentlich die Handlungen der Police Academy Filme? Die seichten Witze machen doch den ganzen Reiz der Serie aus und in dieser Hinsicht ist Teil zwei ein gelungener Film.

#286 Oskar

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Geschrieben 14. Juli 2004, 22:53

POLICE ACADEMY 3 (Jerry Paris)

Ach du meine Güte ... misslungene Gags en masse. Hoffentlich wird das vom vierten Teil noch getoppt.

#287 Oskar

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Geschrieben 14. Juli 2004, 22:58

BAD BOYS II (Michael Bay)

Auf Superhelden kann zumindest ich verzichten ... Bays Wahnsinnswerk empfinde ich bei der zweiten Sichtung als noch reifer und souveräner. Diesem nur scheinbar planlosen Chaos zusehen zu müssen, war beim ersten Mal aber auch ein großer Schock.

#288 Oskar

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Geschrieben 18. Juli 2004, 18:36

BRANDED TO KILL (Seijun Suzuki)

Bemerkenswert virtuos inszeniertes Sammelsurium surrealistisch verfremdeter Genrekonventionen. Anstatt auf die üblichen Ausreden zu vertrauen, komme ich gleich zur Sache und verweise auf meinen recht konventionellen Geschmack: Mir sind starke Charaktere und eine konkret umrahmte Handlung lieber als solche strukturellen Experimente...

#289 Oskar

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Geschrieben 18. Juli 2004, 18:45

STRANGER THAN PARADISE (Jim Jarmusch)

Was sich bereits mit Night on Earth sowie Ghost Dog abzuzeichnen schien, ist nun Gewissheit: Ich kann mit Jarmuschs minimalistischem Stil, der mir stets nur die Oberfläche seiner Sujets anzukratzen scheint, nicht recht viel anfangen. Stranger than paradise ist für mich ein lediglich ganz passabler Film; passonierten Bücherfreunden dürfte er eher zusagen: Die ausgestellte Leere des Filmes muss vom Zuschauer selbst ausgemalt werden, sonst muss man sich mit einem etwas banalen Filmerlebnis begnügen.

#290 Oskar

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Geschrieben 18. Juli 2004, 18:57

RED RIVER (Howard Hawks)

Jetzt habe ich mir den Film doch noch zu Ende angeschaut, und was ich gesehen habe, wertet ihn ein wenig auf: Ein mittelprächtiges Westernspektakel wird mir geboten, welches aber nicht im Geringsten an Rio Bravo heranreichen kann. Zum einen wäre da Hawks unglaublich verstaubte Bildsprache zu monieren, die im farbigen Rio Bravo nicht so sehr anödet. Desweiteren rechtfertigt die arg ausführlich ausformulierte Handlung keinesfalls die Lauflänge von rund 2 Stunden und 15 Minuten. Und John Wayne ... würde ich jetzt einfach mal als größtes Minus des Filmes bezeichnen.

#291 Oskar

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Geschrieben 18. Juli 2004, 19:57

12 MONKEYS (Terry Gilliam)

Wann war ich bei einer Filmsichtung das letzte Mal dermaßen emotional involviert? Ich weiß es nicht! 12 Monkeys scheint seinen hauptsächlichen Reiz aus dem atemberaubend konstruierten Plot zu beziehen, der (für mich zumindest) so unvorhersehbar ist, dass ich mich fragen muss, ob der Film bei wiederholten Sichtungen auch "aus eigener Kraft" so überwältigend zu wirken imstande ist. Egal, bis dahin bleibe ich bei meiner Meinung, dass es sich hierbei um ein Meisterwerk erster Güte handelt, welches ich zur Zeit sogar Brazil vorziehen würde.

Zu bemängeln habe ich lediglich die Vertigo-Szene: Man muss ganz schön größenwahnsinnig sein, um ganze Sequenzen aus einem besseren Film in sein eigenes Werk einzubauen.

#292 Oskar

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Geschrieben 18. Juli 2004, 21:45

BUS STOP (Joshua Logan)

Selten einen solch sexistischen Film gesehen. Gut, dass sich (zumindest im demokratisch beinflussten Teil der Weltordnung) das tradierte Frauenbild mittlerweile geändert hat, sonst bestünde Grund zur Besorgnis.

Zunächst einmal: Marilyn sieht in Bus Stop atemberaubend sexy aus. Wenn ihr entzückendes Gesicht in der ersten Song-Nummer plötzlich in dunkles Rotlicht getaucht wird, verschlägt's wohl jedem geistesgegenwärtigen Mann die Sprache. Und von der (übrigens überraschend modernen) Frisur kann ich auch nur in höchsten Tönen schwärmen. Wie aber nach nur wenigen Minuten eine latente Frauenfeindlichkeit die Überhand gewinnt, kann nur als ideologische Katastrophe bezeichnet werden. Nach den zugegebenermaßen kurzweiligen 90 Minuten fühlt sich selbst der mit dem affigsten Gehirn ausgestatte Zuschauer von den dargebotenen Dummheiten und Dreistigkeiten zu Tode gequält und möchte am liebsten eine weitreichende Kampagne zu Gunsten radikal-feministischer Umtriebe starten. Gleich nach ihrer ersten Szene mit dem hinterwäldlerischen Cowboy könnte Marilyn auf den Putz hauen und ihm unmissverständlich klarmachen, dass sie keine ernsthafte Beziehung mit ihm eingehen will. Aber nein - er will sie unbedingt heiraten, und sie muss - nachdem sie zu einer Busfahrt gezwungen wurde (!) - erst in einer entlegenen Hillbilly-Raststätte enden, um sich endlich gegen den Dummkopf zu wehren und dem Albtraum ein Ende zu bereiten. Na endlich! denkt man als mündiger Zuschauer, endlich sind wir dieses saublöde Macho-Arschloch los! Aber nein, der Film wartet mit einem widerlichen Ende auf, in dem sich die Großstadtbewohnerin Marilyn auf einmal doch für das öde Leben auf einer Kaff-Ranch am Ende der Welt entscheidet - minderbemittelten Jungfrau-Kuhjungen inklusive.

Dass dieser erzreaktionäre Scheiß es dennoch geschafft hat, mich zu unterhalten, spricht allerdings eindeutig für Hollywood.

#293 Oskar

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Geschrieben 23. Juli 2004, 22:21

THE LORD OF THE RINGS: THE RETURN OF THE KING

Am Ende habe ich tatsächlich geweint. Tue ich allerdings immer, wenn ich zu viel gähne.

#294 Oskar

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Geschrieben 25. Juli 2004, 11:27

BRINGING UP BABY (Howard Hawks)

Über Humor soll und kann man sich nicht streiten. Aus diesem Grund möchte ich Bringing up baby keinesfalls seine Reputation als Screwball-Meisterwerk absprechen, sondern lediglich konstatieren, dass ich den Film zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd amüsant fand. Der größte Schwachpunkt ist eindeutig der Charakter von Katherine Hepburn (die ich hier übrigens zum ersten Mal in einem Film gesehen habe und trotz ihrer nervtötenden Rolle sehr beeindruckend fand), deren hysterische Zerstreutheit in ihrer Maßlosigkeit einfach zu unglaubwürdig wirkt, als dass man über die durch ihre unstabile Psyche verursachten Missgeschicke lachen könnte. Zumindest habe ich dies so empfunden - nach ein paar Minuten hatte ich von der unplausiblen Handlung einfach die Nase voll.

An Howard Hawks' Regie-Stil habe ich mal wieder viel auszusetzen. Die Bilder sind ziemlich spannungsarm komponiert und die paar Close-Ups, die Hawks völlig unerwartet (um nicht zu sagen: plump) einsetzt, geben dem Film einen leicht amateurhaften Touch. Billy Wilder war auch kein großer Stilist, aber seine Komödien leben von einem beeindruckend simplen, dafür aber umso eleganteren Inszenierungsstil.

#295 Oskar

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Geschrieben 25. Juli 2004, 11:36

KASPAR HAUSER - JEDER FÜR SICH UND GOTT GEGEN ALLE (Werner Herzog)

Was soll das? Wer schaut sich so etwas mit Vergnügen an? Selten hat mich ein Film dermaßen verärgert und mit einer solch tiefempfundenen Abscheu gegen das Kino im Allgemeinen zurückgelassen.

#296 Oskar

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Geschrieben 25. Juli 2004, 11:57

CHARADE (Stanley Donen)

Ein halbe Stunde, nachdem der ärgerliche Herzog-Film geendet hat, entscheide ich mich für Stanley Donens Charade - und siehe da: Der Film schafft es mühelos, meinen Glauben an das Kino zu reanimieren. Charade ist klassisches Hollywood-Erzählkino der Extraklasse, wie es heutzutage nur noch selten produziert wird (etwas ungern muss ich zugeben, dass Steven Spielberg einer der wenigen Hollywood-Regisseure ist, die diese Kunst noch beherrschen). Man könnte meinen, dass hier eine perfekte Symbiose aus James-Bond-Filmen (die Charade allerdings mit spielerischer Leichtigkeit übertrifft) und Hitchcock-Thrillern geschaffen wurde. Diese Beschreibung wird jedoch dem rundweg positiven Gesamteindruck, den der Film auf mich gemacht hat, kaum gerecht. Es gibt sogar (vor allem in der ersten Hälfte) ein paar Szenen, die in ihrer düsteren Radikalität ihrer Zeit eindeutig voraus sind. Ich denke da vor allem an Cary Grants Kampf mit dem Einhändigen auf dem Dach der Bank (?), die so kompromisslos düster ist, dass sie einem Thriller aus den 80er Jahren entnommen scheint. Auch sonst ist der Film ganz modern: wie brillant hier mit meinen (also zeitgenösisschen!) Erwartungshaltungen bezüglich der Identitäten der geldgierigen Kriegsveteranen gespielt wird, ist einfach nur beeindruckend. Dies scheint mir wiederum eine weitere Ausformulierung der zahlreichen Hitchcockschen Ansätze zu sein, die überall in dem Film zu finden sind.

Ich bin gespannt, ob der Film auch noch beim zweiten Mal so viel hergibt - Audrey Hepburn sollte Grund genug sein, um sich den Film ein zweites Mal anzuschauen. Welch Ironie, dass ich an einem Tag beide Hepburns kennenlerne und mich in beide - mehr oder weniger - verliebe.

#297 Oskar

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Geschrieben 25. Juli 2004, 12:10

MONKEY BUSINESS (Howard Hawks)

Dieser Mut zur Peinlichkeit hat mich schon überrascht. Einmal gesehen, schnell vergessen. Nur die Monroe brilliert in einer kleinen Nebenrolle.

#298 Oskar

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Geschrieben 25. Juli 2004, 12:24

BLONDINEN BEVORZUGT (Howard Hawks)

Marilyn Monroe!

(Die hautfarbenen Badehosen in der Schwimmbad-Musicalsequenz sind der Brüller. Wenn man nicht genau hinschaut, scheinen die Tänzer nackt zu sein!)

#299 Oskar

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Geschrieben 25. Juli 2004, 12:34

NIAGARA (Henry Hethaway)

Unausgegorene Mischung aus Femme-Fatale-Thriller und Niagara-Sightseeing-Tour. Wie kann man eigentlich bei dieser grandiosen Location einen Film richtig vermasseln? Die allgegenwärtigen Wasserfälle schaffen eine klaustrophobische, geheimnisvolle und zugleich wunderschöne und angenehme Atmosphäre, aber die Banalität der abgenudelten Handlung und Marilyns (im Vergleich zu ihrem weiblichen Gegenpart) viel zu kurzen Auftritte machen dies wieder zunichte.

#300 Oskar

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Geschrieben 25. Juli 2004, 15:23

FLUSS OHNE WIEDERKEHR (Otto Preminger)

Schöner Abenteuerfilm in klassischer Hollywood-Manier. Sogar Robert Mitchum hat mir gefallen. Schade nur, dass er mit Marilyn nicht wirklich geknutscht hat. Das hätte ich irgendwie schon ganz gerne gesehen.





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