Regie: Gregory Hatanaka - DVD Epoch
![Eingefügtes Bild](http://img116.imageshack.us/img116/4205/22747928vx7.jpg)
![Eingefügtes Bild](http://img116.imageshack.us/img116/7554/13978453ag9.jpg)
![Eingefügtes Bild](http://img299.imageshack.us/img299/7596/24885269kj3.jpg)
Filme dieser Art werden ja gern als Mindfuck umschrieben, zumindest lief ich diesem Begriff in Verbindung mit MAD COWGIRL so einige male über den Weg. Und auch, wenn ich mit diesem Terminus eigentlich kaum was anfangen kann, scheint er doch ganz gut zu passen, denn sowohl im Kopf der Protagonistin (ein Engel: Sarah Lassez) als auch im dem des Rezeptienten geht mächtig die Post ab. Ist in der ersten Stunde zumindest schemenhaft noch ein Handlungsgerüst zu erkennen, verliert sich der Film im Schlussdrittel in einem für mich nicht mehr zu durchschauenden Wirrwarr.
Schwerpunktthemen sind auf jeden Fall Kung Fu-Filme, die Kirche und äh... Fleisch. Rindfleisch. Beginnend mit einer Overture scheint sich MAD COWGIRL als Gesellschaftssatire zu verstehen, deren üble Auswüchse man oder in unseren Fall Frau nur noch mit ein paar deftigen Kung Fu'schen Tritten in den Hintern begegnen kann. Hatanaka wirft etliche Tabuthemen, die von Inzest bis zur Blasphemie reichen und mit ordentlich Sex and Violence garniert werden, in seine filmisch abgefahrene Mixtur, und wird mit seinem Fleischthema irgendwas metaphorisches im Sinn gehabt haben, das sich mir aber bis jetzt auch nicht ansatzweise erschließen will.
Zwar als Fun-Film konzipiert, nimmt Hatanaka seine Hauptfigur sehr ernst und lässt den (sinnbildlichen) Blick in deren Psyche nicht zum Selbstzweck verkommen. Da ist jemand, mit dem wir uns identifizieren sollen oder zu dem zumindest eine emotionale Bindung stattfinden soll. Weitaus weniger oberflächlich als die Welt, die MAD COWGIRL porträtiert. Doch will das trotz Lassez' guter darstellerischer Leistung nicht so ganz klappen. Dafür dreht der Film gen Ende einfach zu sehr auf und stellt Form überdeutlich klar über Inhalt. Und so verflacht der zunächst sehr gute Eindruck leider etwas, wobei ein Werk wie MAD COWGIRL wohl ohnehin sowas wie ein love it-or-hate-it-Ding ist. Naja... ich steh trotzdem irgendwo dazwischen und bin mir nicht sicher, ob Hatanaka da wirklich tiefergehende Ambitionen verfolgte oder sich einfach einen großen Scherz mit dem Zuschauer erlaubt hat, der nach Filmen wie DONNIE DARKO und Konsorten vielleicht zu offen für das geworden ist, was ihm filmisch vorgesetzt wird.
Tja... ein Audiokommentar bleibt uns leider verwehrt, denn den hätte ich sofort nach dem Abspann laufen lassen. So muss ich mich damit abfinden, den Film extrem schwer einordnen zu können (fällt mir jetzt auch nix vergleichbares ein), wobei das ja so schlecht auch nicht ist und Spaß gemacht hat's über weite Strecken ja auch!