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See you at the movies - Filmforen.de - Seite 43

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See you at the movies


1452 Antworten in diesem Thema

#1261 Howie Munson

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Geschrieben 28. Juli 2008, 12:35

Die Killer-Elite (The Killer Elite) - USA 1975, Sam Peckinpah

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Einer von zwei Topauftragskillern (Robert Duvall) bekommt ein besseres Angebot und stellt sich gegen seinen aktuellen Arbeitgeber und damit auch gegen seinen Partner (James Caan), den er zum Krüppel schießt. Dieser kämpft sich jedoch an alte Form heran und bekommt bald wieder einen Auftrag, der ihn mit seinem Ex-Partner konfrontiert...

Ich muss mich den vielen gemischten Stimmen anschließen: so richtig überzeugen kann THE KILLER ELITE nicht. Dazu wirkt das Ganze nicht rund genug. Ich mag die Gangart des Agentenfilmes ohnehin nicht sehr, da mir das oftmals zu umständlich gehandhabt wird. Zwar verliert sich der Film erst gegen Ende in einen jeder-bescheißt-jeden-plot, doch kommt es in der Mitte des Films zu fulminanten Actionszenen, die für meine Begriffe besser weiter im Fokus geblieben wären. Dann wird
Spoiler
.

Während James Caan gewohnt überzeugend spielt, bleibt Robert Duvall überraschend blass. Das liegt nicht nur an der geringen Screentime sondern vor allem daran, dass er seinen Charakter m. E. nicht glaubhaft ausfüllt. Überhaupt ist die Einführung der beiden völlig unzureichend, zumal der Rest des Films auf die Konfrontation zwischen den beiden ausgerichtet ist. Caans Figur wird dann zwar durch seine Reha sorgfältig aufgebaut, Duvall tritt jedoch nur sporadisch in Erscheinung.

Großartig inszeniert ist das erste Aufeinandertreffen der beiden Ex-Partner. Hier zeigt sich Peckinpahs Können als Actionregisseur. Das zuvor von Caans Figur rekrutierte Team ballert sich seinen Weg durch San Fransisco (wieder mal Traumkulisse) frei und wenn es ein Bombenproblem zu lösen gilt, dann wird das so spannend wie lakonisch-witzig angegangen. Eine wunderbare Szene. Der weitere Weg gestaltet sich dann beschrieben holprig und wenn man böse ist, kann man dem Film auch noch eine gehörige Portion Rassismus vorwerfen.

#1262 Howie Munson

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Geschrieben 28. Juli 2008, 13:11

The Far Country (Über den Todespass) - USA 1954, Anthony Mann

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Jeff Webster (James Stewart) ist ein Mann ohne Kompromisse. Als seine Viehherde vom Sheriff beschlagnahmt wird, holt er sie sich kurzerhand wieder zurück, indem er sie in ein Goldgräberstädtchen treibt. Dort gerät er jedoch in neue Schwierigkeiten...

Nachdem mich NIGHT PASSAGE mit dem Western versöhnt hatte, hat THE FAR COUNTRY mich sogar begeistern können. Zwar hatte ich diesen Film bestimmt schon zweimal gesehen, das muss aber rd. 15 Jahre her sein, denn außer dem Glöckchen an Stewarts Sattel wusste ich nichts mehr über ihn.

Dass James Stewart hier eine seiner seltenen ambivalentere Rollen einnimmt hebt in m. E. schon von seinen restlichen Western ab. Jeff Webster ist kein Gutmensch und muss analog zu den Goldgräbern erst seinen Weg zu (seelischem) Reichtum finden. Das wird ihn einiges an Anstrengung und Opfern kosten. Ein steiniger Weg, den er im Film zunächst sinnbildlich noch vermeidet, am Ende aber muss er sich seinen Dämonen stellen und wird ebenso wie der Zuschauer belohnt werden.

Überhaupt zeigt sich THE FAR COUNTRY als einer jener Western, der sich in vielen Aspekten unkonventionell zeigt: die Figurenzeichnungen sind nicht nur bezüglich Stewart durch Ambivalenz geprägt, wie beispielsweise sein launischer Gegenspieler oder sein Love Interest beweist und wer ist nicht froh, wenn Webster am Ende doch noch sein Mädel bekommt, das er zuvor immer abgewiesen hatte. Ein Happy End, das gerade wegen des unbequemen Weges umso belohnender erscheint.

Selbst vor Klischeefiguren wie dem von Walter Brennan dargestellten gutherzig wie naiven Alten macht Anthony Mann keinen Halt, indem er ihn einfach beiseite räumt, als wolle er mit seinem Film innerhalb des Genres ein deutliches Ausrufezeichen setzen. Denn auch das Sujet scheint einigermaßen akkurat dargestellt: so ruppig wird die Pionierzeit in kaum einem anderen mir bekannten klassichen US-Western dargestellt.

Abschließend sei auch hier die tolle Fotografie erwähnt, die zumeist Originalschauplätze einfängt. Wie in NIGHT PASSAGE vermittelt sie ein Western-Feeling jenseits der Pappkulissen vieler anderer Genrebeiträge.

Bearbeitet von Howie Munson, 28. Juli 2008, 13:14.


#1263 Howie Munson

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Geschrieben 28. Juli 2008, 19:59

Fitzcarraldo (Fitzcarraldo) - PER/ GER 1982, Werner Herzog

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Opernliebhaber Fitzcarraldo (Klaus Kinski) ist in die Idee vernarrt, eine Oper im südamerikanischen Dschungel zu errichten. Das dazu benötigte Geld will er durch eine Kautschukplantage erwerben. Diese ist ungenutzt, aber auch kaum erschließbar. Für sein Unterfangen versucht Fitzcarraldo aber alles, auch ein Schiff über einen zwei Flüsse trennenden Hügel zu schleppen...

Nach AGUIRRE zeigt sich diese Herzog/ Kinski-Zusammenarbeit weitaus zugänglicher. Kinski gibt zwar erneut den Obsessiven, kommt dabei aber durch seine absolute Entschlossenheit, die durch seine Liebe zur Musik entsteht um einiges sympathischer rüber. Seine Stellung als Außenseiter im peruanischen Dorf verhilft ihm zusätzlich, dass man sich auf seine Seite schlägt, sind die restlichen westlichen Figuren sowie die Oberschicht als Geldfressender, verschwenderischer Mob präsentiert. Außerdem hat Fitzcarraldo mit Claudia Cardinale eine auch im etwas höheren Alter eine wunderschöne Frau an seiner Seite.

Und so ist für mich das einzig wirklich wahnsinnige an Fitzcarraldo, dass er seine Frau tatsächlich daheim lässt und sich allein auf seine beschwerliche Reise macht. Diese gestaltet sich als wie zu erwarten äußerst beschwerlich, aber durch immer neue Extremsituationen (Meutereiansätze, Bedrohung, Transport des Schiffes) auch sehr spannend. Zwar hat Herzog weiterhin ein genaues Auge für die Natur, verliert seinen Protagonisten jedoch nie aus selbigem. So siegt diesmal auch der Mensch über die Natur und Fitzcarraldo bekommt seinen wohlverdienten verdienten Triumph.

Absolut beeindruckend und schwer vorstellbar, dass Herzog on location gedreht hat und das Schiff tatsächlich über den Berg hat ziehen lassen. Allein dies macht FITZCARRALDO zu einem Film, den man doch mal gesehen haben sollte. Für mich ein überraschend kurzweiliges Vergnügen, auch wenn die ersten Opernszenen mich zunächst Schlimmes ahnen ließen.

Jetzt möchte ich unbedingt BURDEN OF DREAMS sehen!

#1264 Howie Munson

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Geschrieben 29. Juli 2008, 10:31

Die Kaktusblüte (Cactus Flower) - USA 1969, Gene Saks

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Nach langem hin und her entschließt sich Zahnarzt Julian Winston (Walter Matthau) seine wesentlich jüngere Geliebte Toni (Goldie Hawn) zu heiraten. Weil er sich stets für einen verheirateten Familienmensch ausgegeben hat und Toni auf einmal seine angebliche Frau treffen will gerät Julian ins Schwitzen und bittet seine Sprechstundenhilfe (Ingrid Bergman) sich für seine Frau auszugeben. Doch damit ist die Sache nicht abgetan, denn neue Ereignisse erfordern neue Maßnahmen...

Eine ganz hervorragende Komödie, die ganz im Stile des APARTMENTS gehalten wird. Kein Wunder, denn Autor I.A.L. Diamond hat einfach ein Näschen für tragikkomische Stoffe. Getragen von einem beispiellosen Darstellerensemble entwickelt er aus einer simplen Ausgangssituation ein Feuerwerk an Situationskomik.

Um eine Lügenstory aufrechtzuerhalten überstürzen sich die Ereignisse, immer mehr Personen werden involviert und wie das bei erfundenen Geschichten nunmal so ist, steht so ein Gerüst auf sehr wackligen Beinen. Es nicht einstürzen zu lassen ist hochamüsant, da Matthau bei aller Aufregung seine lässige Art nie verliert.

Wie die Charaktere kommt auch der Zuschauer kaum zu Luftholen, da es Schlag auf Schlag kommt, wobei Saks aber weitaus weniger hektisch inszeniert als Wilder sein ONE, TWO, THREE. Zwischen den Schauspielveteranen Matthau und Bergman ist Goldie Hawn perfekt besetzt und wurde zurecht mit dem Oscar ausgezeichnet.

#1265 Howie Munson

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Geschrieben 04. August 2008, 20:58

Columbo: Ashes to Ashes (Columbo: Das Aschenpuzzle) - USA 1998, Patrick McGoohan

Weil ihm eine Sensationsreporterin den Garaus machen will, entscheidet sich Star-Bestatter Eric Prince (Patrick McGoohan) ihr zuvorzukommen. Die Leiche entsorgt er fachgerecht in seinem Ofen. Dass er dabei Leichen austauschen musste, macht die Angelegenheit prekär und Lt. Columbo kommt ihm bald auf die Schliche...

Die Zusammenarbeit zwischen Falk und McGoohan häufen sich und meist kam dabei ein gutes Resultat heraus: zumindest als Darsteller ist der Brite eine "Bank" und liefert sich auch hier einige famose Duelle mit dem Lieutenant. Die Idee, eine Episode in einem Bestattungsunternehmen spielen zu lassen ist originell, wird aber für meine Begriffe nicht völlig ausgereizt.

An den alternden Columbo habe ich mich mittlerweile gut gewöhnt, nur an eine mal wieder unbefriedigende Überführung nicht. Hier hinken viele der Episoden aus der zweiten Ära, wobei es in dieser Folge durch die vielen positiven Aspekte zu verschmerzen ist.

#1266 Howie Munson

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Geschrieben 04. August 2008, 21:20

Hopscotch (Bluff Poker - Ein Schlitzohr packt aus) - USA 1980, Ronald Neame

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CIA-Agent Miles Kendig (Walter Matthau) wird ob der Unzufriedenheit seines Chefs (Ned Beatty) strafversetzt: ins Büro. Kein Job für Kendig, der daraufhin seinen Dienst quittiert und seine Memoiren schreibt. Nicht weiter schlimm, nur plaudert er dort sämtliche Geheimnisse des Geheimdienstes aus und hängt dies auch gern an die große Glocke. Von nunan wird er von seinen Ex-Kollegen rund um den Globus gejagt...

Ein sehr sympathisches wie vergnügliches Katz-und-Maus-Spiel, das Matthau mit seinen Widersachern betreibt. Trotz größten Stresses verliert er nie seine typische Gelassenheit. Es ergeben sich herrlich abstruse Szenarios, da Matthaus Figur seinen Job einfach austauscht: vom Profijäger zum Meistgesuchten Kerl der Welt. Durch seine Berufserfahrung weiß er wie seine Jäger ticken und die wissen, wie er tickt.

Tempo und ruhigere Passagen halten sich in HOPSCOTCH die Waage, der mit einem furiosen Finale plus anschließendes Leckerlie abgeschlossen wird. Matthau als Gegenpol zu der turbulenten Story, die durch den giftzwergigen Ned Beatty, der jedesmal förmlich explodiert vor Wut darüber, dass sein Ex-Agent ihn wieder einmal ein Schnippchen geschlagen hat, noch mal gehörig an Elan gewinnt, ist genial. In Nebenrollen bereichern Herbert Lom und Glenda Jackson den Film zudem um einige "Starpower".

HOPSCOTCH ist ein fehlerloser Film, der soviel Spaß versprüht, wie ich es lange nicht mehr erlebt habe. Klare Empfehlung!

Bearbeitet von Howie Munson, 04. August 2008, 21:21.


#1267 Howie Munson

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Geschrieben 04. August 2008, 21:32

Columbo: Murder with too many Notes (Columbo: Mord nach Takten) - USA 2000, Patrick McGoohan

Der preisgekrönte Filmkomponist Findlay Crawford (Billy Connolly) zehrt zuletzt mehr von den Ideen seines Schülers, der vom Schattendasein die Schnauze voll hat. Ehe er aber auspacken kann, beseitigt ihn Crawford und schafft sich ein Alibi, indem er ihn während eines Konzertes durch ein von einem Lift aufgewuchteten Lukentor vom Hochhausdach wirft. Dass das Opfer bereits zuvor ermordet wurde fällt dem Lt. jedoch schnell auf und beginnt mit seinen Ermittlungen...

Gelungenes und weniger gelungenes halten sich hier die Waage: mit Billy Connolly wurde Falk ein farbiger Widersacher entgegengestellt und die "Autofahrt" ist sicherlich eine der lustigsten Szenen der gesamten Serie. Auch der Mordplan ist originell wie auch die ersten Zweifel, die Columbo kommen: wieso hat das Opfer nicht geschrien, als es vom Dach stürzte?

Leider wird in vielen Szenen der Humor zu sehr erzwungen: da spielt der Komponist dem Lt. einige der bekanntesten Filmmusiken vor und natürlich kommt Columbo auf keinen der Filme. Schön aber, wie die Lieblingsmelodie des Lt. zum Schluss noch den Weg in die Story findet. Ein kleiner Magic Moment, der jedoch die völlig konfuse und abrupt beendete Überführung nicht wett machen kann. Selbst nach Lektüre einiger Quellen habe ich (wie viele andere auch) bis jetzt nicht verstanden, wie Columbo den Täter eigentlich überführt hat.

Bearbeitet von Howie Munson, 04. August 2008, 21:34.


#1268 Howie Munson

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Geschrieben 04. August 2008, 21:53

Columbo likes the Nightlife (Columbo: Die letzte Party) - USA 2003, Jeffrey Reiner

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Einen durch einen Unfall herbeigeführten Mord seiner Freundin nutzt Event-Profi Justin Price (Matthew Rhys) dazu, einen ihn erpressenden Paparazzo loszuwerden und lässt es wie Selbstmord aussehen...

Der letzte COLUMBO. Jetzt habe ich sie alle gesehen und sehr viel Wehmut ist dabei, zumal kein weiterer COLUMBO in Aussicht ist. Falk wird nicht jünger, hätte - so ist zumindest zu lesen - aber noch Lust. Anscheinend will niemand eine weitere Episode produzieren. Sehr schade, da eine 70. Folge eine runde Geschichte wäre und ein dann vielleicht wirklich finaler COLUMBO viel Potenzial besäße.

Aber immerhin ist mit COLUMBO LIKES THE NIGHTLIFE ein guter Abschluss gelungen. Zwar ist die Inszenierung der Episode völlig atypisch für die Serie, indem sie sich an dem Thema der Folge orientiert (erstmals sind swoeit ich mich erinnere die opening credits anders gestaltet worden) und auch die Gegenspieler Columbos wurden wahrlich nicht mit überzeugenden Darstellern besetzt (bei jüngeren Akteuren hapert es in COLUMBOS immer irgendwie) und dennoch: die Geschichte wird zügig und spannend erzählt; Columbo sammelt fleißig Indizien und der Clash mit einem für ihn völlig ungewöhnlichen Milieu wird gut umgesetzt. Auch der Auftritt Columbos am Tatort glänzt durch Witz und Raffinesse.

Und abschließend hat es nach meinem Gusto erstmals ein wirklich heißer Feger in einer COLUMBO-Episode untergebracht: Jennifer Sky is hot :love: auch wenn den Lieutenant das natürlich völlig kalt lässt. :D

Bearbeitet von Howie Munson, 04. August 2008, 21:56.


#1269 Howie Munson

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Geschrieben 29. September 2008, 17:46

King of New York (King of New York) - USA /ITA/ UK 1990, Abel Ferrara

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Frank White (Christopher Walken) betritt nach verbüßter Haftstraße wieder sein von Kriminalität durchzogenes Terrain. Um seinen Status als King of New York zu zementieren, räumt er die Konkurrenz aus dem Weg und errichtet aus seinen Drogengeldern ein Krankenhaus...

Der folgende Text enthält Spoiler.

Für mich glänzt der Film weniger durch eine interessante Handlung, als vielmehr durch die Stimmungen, die er erzeugt. Ferrara zeichnet ein New York, das dunkel, schmutzig und gewalttätig ist. Die Juristen sind korrupt, die Kriminalität hat sämtliche sozialen Schichten durchtränkt. Der Polizeiapparat greift längst auf Methoden zurück, die sie von den Verbrechern nicht mehr unterscheiden lässt.

Mittendrin überstrahlt die Figur, die vom charismatischen Christopher Walken verkörpert wird, so ziemlich alles. Ein ambivalenter Charakter, der im Dickicht am klarsten zu sehen scheint. Er mag ein wortwörtliches Königsamt anstreben und doch scheint er in der bunten Schar, die ihn in Form von Gegnern und Verbündeten umgibt, noch am bodenständigsten zu sein. Dass Ferrara ihn analog zu Keitels Bad Lieutenant gemäß des klassischen Dramas doch stolpern lässt, ist im Sinne seiner Filmografie nur konsequent.

So wird Frank White Teil des "Büßer-Themas" Ferraras. Interessant für mich, dass Ferrara dadurch nicht eindeutig über seine Figur urteilt. So kann der Tod Whites sowohl als Heldentod, indem er für die Sünden der Gesellschaft büßt wie auch als gerechte Strafe gegenüber seinem kriminalistischen Handeln interpretiert werden. Ferrara schreibt uns nicht wie vor, wie wir seinen Film zu lesen haben, was ihn für mich sehr sympathisch macht.

Trotz dramaturgischer Mängel und allem Pessimismus wirken Ferraras Filme auf mich irgendwie faszinierend. Ich fühle mich nachher immer, als hätte ich etwas ganz Besonderem beigewohnt.

#1270 Howie Munson

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Geschrieben 29. September 2008, 18:00

Son of Rambow (Der Sohn des Rambow) - UK 2007, Garth Jennings

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Zwei Jungs aus dysfunktionalen Familien (einer stammt aus einer reichen Familie, die nie für ihn da ist; der andere lebt unter Sektenverhältnissen) entdecken durch den Film FIRST BLOOD Freundschaft, Vertrauen, Spaß und werden am Ende zu besseren Menschen und als solche wahrgenommen...

Ich fand diesen Film einfach furchtbar. Weil er sich von allen Seiten unverschämt anbiedert und man ihm als Zuschauer am Ende ja liebhaben muss. Jennings verfehlt sein Ziel durch eine überkonstruierte Geschichte, die vor keinem Klischee haltmacht, möglichst skurrille Typen präsentiert und Humor mit dem Dampfhammer erzeugen will. Mir fehlte jegliche Bindung zum Geschehen, zu den Charakteren und fühlte mich ziemlich verschaukelt, weil ich mich so von einem Film nicht manipulieren lassen will. Ständig fühlte ich mich so, als wolle mich jemand regelrecht zwingen, dort mal zu lachen, dort mal zu weinen, dort mal zu zittern, dort mal erleichtert zu seufzen. Ein sehr unwohles Gefühl, das ich so noch nicht erlebt habe.

Clever natürlich die Marketingkampagne, zumal Stallone zur etwa selben Zeit seinen neuen RAMBO rausbrachte. Diesem Trick fiel ich auch zum Opfer und ärgere mich sehr darüber.

Bearbeitet von Howie Munson, 29. September 2008, 18:02.


#1271 Howie Munson

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Geschrieben 30. September 2008, 11:22

Predator (Predator) - USA 1987, John McTiernan

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Habe meinen letzten Worten im Grunde nichts weiter hinzuzufügen. Auch rd. 15 Jahre nach der Erstsichtung macht PREDATOR großen Spaß und stellt für mich den Olymp des Actionfilms dar.

Bearbeitet von Howie Munson, 30. September 2008, 11:22.


#1272 Howie Munson

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Geschrieben 30. September 2008, 17:46

Mein liebster Feind (Mein liebster Feind) - GER 1999, Werner Herzog

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Werner Herzog erzählt von seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Klaus Kinski, die eine Art Hassliebe darstellte. Dazu interviewt er involvierte Mitarbeiter an seinen Filmen und besucht alte Schauplätze seiner Drehs.

Herzogs Film zeigte mir in etwa das, was ich erwartete: Klaus Kinski als begnadeten Schauspieler wie tobenden Egomanen. Dabei interessiert sich Herzog nicht für die Ursachen sondern konzentriert sich ganz auf seine eigenen Erfahrungen und wie sie seine Arbeit, seine Filme beeinflusst haben.

Dabei war es streckenweise schon so, dass eher Herzog selbst bzw. dessen Schaffen Mittelpunkt ist und doch bleibt Kinski fast durchweg Thema. Es werden einige berüchtigte Archivaufnahmen seiner Tobsuchtsanfälle eingeflochten, ansonsten viel erzählt, so dass ich Herzogs Schilderungen hinnehmen muss, wobei diese bei aller natürlichen Subjektivität des Erzählers schon glaubwürdig erscheinen.

Wenn sich mir die Person Kinski auch nicht erschloss, so bleibt die Faszination erhalten: ein Kerl, der wegen seiner Egomanie erst so überzeugt oder umgekehrt... dies bleibt offen. Macht aber nichts, da Herzog Kinski als so schillernd porträtiert, dass die Mystik bestehen bleibt und Kinski spannend bleiben lässt.

Sehr schön im Übrigen, wie Herzog seinen Film abschließt und damit die Diskrepanz Ambivalenz* der Person Kinski genau auf den Punkt bringt.

* Danke an Funxton

Bearbeitet von Howie Munson, 30. September 2008, 17:55.


#1273 Howie Munson

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Geschrieben 01. Oktober 2008, 13:33

Das schwarze Schaf (Das schwarze Schaf) - GER 1960, Helmut Ashley

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Trotz Versetzung ermittelt Pater Brown (Heinz Rühmann) auch weiter in Kriminalfällen und ist der Polizei dabei mehr eine Stütze als es ihnen lieb ist...

Den ersten der insgesamt zwei Pater Brown-Filmen hatte ich als unterhaltsam in Erinnerung, wobei ich vom plot aber kaum noch etwas wusste. Muss 15 bis 20 Jahre her sein, dass ich den Film das letzte mal sah. Jedenfalls war es ein vergnügliches Wiedersehen, zumal ich a ) Heinz Rühmann immer gern sehe und b ) ohnehin ein Faible für Privatschnüffler habe. So sind Parallelen zwischen Brown und Columbo beispielsweise überdeutlich.

Obwohl der Film für mich mehr durch Rühmanns Verkörperung des so demütigen wie forschen Browns interessant ist, ist der plot nach einer etwas zu langen Exposition doch einigermaßen spannend und lädt zum mitraten ein. Ein typischer Whodunnit, bei dem Morde und Verdächtige sukzessive ansteigen. Für die Entstehungszeit m. E. vor allem im Ausreizen (sic!) weiblicher Reize schon teilweise etwas gewagt kommt DAS SCHWARZE SCHAF weniger "brav" daher, als ich es vermutet hatte. Gefiel mir gut.

Die Auflösung des Falls ist zwar clever und überrascht, nur dass diese einem Geistesblitz Browns und nicht der Spurensuche bzw. Ermittlungsarbeit geschuldet ist enttäuscht ein wenig.

Großartig aber, wie das Potenzial der Kollision Kirche - Kriminalitätsfeld ausgeschöpft wird. Da läuft Rühmann samt Drehbuch zu Hochform auf und verleiht dem Film das gewisse Etwas, um aus dem Kriminalfilmeinerlei deutlich herrauszuragen.

Bearbeitet von Howie Munson, 01. Oktober 2008, 13:34.


#1274 Howie Munson

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Geschrieben 02. Oktober 2008, 16:45

De stoerste helte (Zwei Helden) - DEN 1996, Thomas Vinterberg

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Zum Inhalt verweise ich auf meinen ersten Eintrag zum Film.

Habe lange nichts Dänisches mehr gesehen. Was dem einen das gleichnamige Spritzgebäck ist mir der dänische Film. Klein, fein, lecker und (mit) ziemlich trocken(en Humor versüßt). Die unterschiedlichen Formen der Plätzchen entsprechen den wenig stromlinienförmigen Charakteren (Thomas Bo Larsen fiele in Hollywood garantiert durch die Visagenprobe :rolleyes: und dürfte mit Glück vielleicht mal den "schrägen" Typen in der Nebenrolle geben), wobei natürlich schon immer dieselbe Selektion an Formungen in der Dose steckt. Das passt aber gut zu der Schar Darsteller aus Dänemark. Sie ist überschaubar und in jedem Film taucht mindestens ein bekanntes Gesicht auf. Immer wieder gerne. :)

Das ganze Lob von damals unterstreiche ich dann schnell nochmal. Toller Film! :love:

Bearbeitet von Howie Munson, 02. Oktober 2008, 16:47.


#1275 Howie Munson

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Geschrieben 03. Oktober 2008, 11:26

Chi sei? (Wer bist du? aka Vom Satan gezeugt) - ITA 1974, Ovidio G. Assonitis

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Jessicas dritte Schwangerschaft verläuft nicht normal, denn: sie trägt einen Dämonen in sich...

Dieser Film stellt sich als rotzfreche Mixtur ROSEMARYS BABY und THE EXORCIST dar, indem er beide plots einfach vermischt und etliche Szenen eins-zu-eins übernimmt. Dazu wurde Hauptdarsteller Gabriele Lavia (Sympathiebonus durch Thomas Danneberg) zu einem Donald Sutherland-Klon aus DON'T LOOK NOW kostümiert.

Der Film beginnt noch sehr vielversprechend, indem er zunächst einen eigenen Weg zu gehen scheint, der v. a. durch geschickte Schnitte, Anschlüsse und Kameraführung beeindruckt. Die Familie, in der durch Mamas Teufelsschwangerschaft bald das Grauen einkehren wird, wird nicht gleich als Bilderbuchfamilie eingeführt: so fluchen die beiden Blagen was das Zeug hält und wurden durch eine feine Synchroarbeit garantiert noch etwas angeschubst. Sehr spaßig bis dahin.

Zumal der plot zunächst auch einigermaßen spannend erzählt wird. Zwar fällt die Regie schon recht bald mit ersten Schockmomenten ins Haus, die mich durch ihre Bekanntheit nicht vom Hocker reißen konnten, doch verhelfen die guten Darsteller plus erwähnter Stil zu bestehendem Interesse am Geschehen.

Doch schon zur Halbzeit dreht Assonitis bereits voll am Rad: die Mama ist bereits als Regan maskiert und flucht und spuckt ungebremst im Nachtgewand herum... der Gatte ist ratlos und gibt sich einem mysteriösen Bartträger hin, der sich allerdings nicht als wohl notwendiger Exporzist entpuppt. Damit verrate ich nicht zuviel, da dieser bereits zu Beginn des Films seine Seele dem Teufel (lustig gesprochen von Wolfgang Hess) verkauft hat.

Die zweite Hälfte zieht sich dann gewaltig hin und es wird schnell eine Konzeptlosigkeit spürbar. Es scheint, als wüsste Assonitis selbst nicht, wie er seinen Raubzug durch bekannte Vorbilder enden lassen soll. Und so ist es irgendwann dann auch einfach vorbei. Völlig ohne Klimax oder Erklärungen. Zudem gibt's am Schluss nach einem Zeitsprung noch die Genre-obligatorische Schlusspointe, so dass sich CHI SEI? in punkto Standardrezeptur keine Zutat vergessen hat.

Persönlicher Höhepunkt stellte eine beinahe schon surrealistische Sequenz dar, als Gabriele Lavia durch die Straßen San Franciscos schlurft und von schwarzen Musikern wild umhertanzend begleitet wird, die sich dabei ihre Flöten in die Nase gesteckt haben und lustige Töne zum Besten schnäuzen. Herrlichst. :muhaha:

#1276 Howie Munson

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Geschrieben 10. Oktober 2008, 10:40

Squadra Anitmafia (Der Superbulle jagt den Paten) - ITA 1978, Bruno Corbucci

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Tony Maroni gleicht seine kleine Statur durch eine extrem große Klappe aus und ist auch sonst kein Kind von Traurigkeit: als Superbulle wird er nach New York geschickt, wo er sich in die Mafia einschleusen soll...

Tomas Milian hat mich bislang nicht sonderlich begeistern können, passt als keifender Giftzwerg aber ganz ausgezeichnet in den Brandtschen Schnodderschnauzenkosmos. Für die deutsche Fassung verpasste man Milian sogar einen anderen Rollennamen und mit Hill-Sprecher Thomas Danneberg einen gehörigen Sympathiebonus. Den Witz bezieht SQUADRA ANTIMAFIA dann auch mehr aus Dialogen, die von albern bis grandios reichen und weniger aus dem von Bruno Corbucci kreierten Szenario, das der üblichen Italo-70er-Klamotte samt aufdringlichem Mannsweib entspricht.

Ich gehe jede Wette ein, dass der Film mir im Original deutlich weniger gefallen hätte, aber hier gestehe ich auch gern, dass ich das Werk dann auch nur als Vehikel für deutsche Synchronisationskunst geschaut habe und ich dann ja auch in etwa das bekam, was mir vorschwebte.

Persönliche Lieblingssprüche, "du siehst ja aus wie ne aufgeplatzte Sofaecke", "auf dem Ohr hör ich schlecht, da hat mal einer reingeschissen" und natürlich der Witz mit dem Plastiksack. :muhaha:

Milian selbst kommt sehr ulkig daher und schaut mit seinem Blaumann, der Dunstkiepe und seinem gammeligen Gesichtspullover (um mal im Brandtschen Slang zu bleiben :D ) aus wie der böse Bruder von Papa Schlumpf. Auch Pacinos SERPICO mag bei der Kostümierung Pate (sic!) gestanden haben. Ob die Kieferverrenkungen Milians für die Rolle eingeübt wurden oder ob er immer so spielt weiß ich nicht, verhalfen der Figur Tony Maroni aber zu einem Unikat, das selbst neben Spencer/Hill bestehen kann.

Weitere Sichtungen sind willkommen, auch wenn ich mit diesem Maroni-Film nach Kenner Funxton anscheinend schon den Olymp des Superbullen erreicht habe.

#1277 Howie Munson

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Geschrieben 10. Oktober 2008, 11:07

Anche gli angeli mangiano fagioli (Auch die Engel essen Bohnen) - ITA/ FRA/ SPA 1973, E. B. Clucher

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New York der 1930er Jahre: Der Catcher Charlie (Bud Spencer) tut sich mit dem Lebenskünstler Sonny (Giuliano Gemma) zusammen, um sich als Handlanger des Gangsterbosses Lächler zu betätigen. Es beginnt bald ein Chaos, das in einer handfesten Schlägerei endet...

Diesen Film habe ich zuletzt im Kindesalter gesehen und eine Auffrischung war mal dringend nötig. Zwar reicht das Werk nicht an die Spencer/Hill-Kollaborationen heran, überzeugt aber durch eine weitere knackige Synchronisationsarbeit und auch wenn Gemma nicht wie im Folgefilm Dannberg als Sprecher abbekommen hat, glänzt zumindest Spencer mit Stammsprecher Wolle Hess.

Überhaupt tummelt sich hier das Who-is-Who der deutschen Synchrosprecher: neben Danneberg, der in einer Kleinstrolle leider verschenkt wird, gefällt vor allem Gerd Duwner als Stimme für den Spitzel Judas, der im Original bestimmt ganz anders hieß. :D

Größtes Manko des Films ist Spencers Leinwandpartner Gemma, der außer einem Dauergrinsen nicht viel zu bieten hat. Die Sprüche, die ihm in den Mund gelegt werden reißen das wieder etwas raus, aber etwas mehr Farbe hätte der Figur Sonny schon gut getan. Spencer zeigt sich dafür in gewohnt guter Form und es kommt sogar zur obligatorischen "Bohnen-Szene", in der er eine Platte Bohnen fressen will, dabei aber ständig gestört wird und die ohnehin schlechte Laune weiter in den Keller stürzt.

Mit einer Laufzeit von fast zwei Stunden und einigen härteren Szenen fehlt den ENGELN der Kurzweil und die Leichtigkeit anderer Clucher-Werke, hat mich insgesamt aber gut unterhalten können. Schade, dass im zweiten ENGEL-Film Spencer fehlt, so dass ich den dann doch nicht unbedingt sehen muss.

Abschließend noch meine persönlichen Highlights: der Sacktritt in der Kungfu-Szene gleich zu Beginn, wo aus Meister Naka-naka (oder so ähnlich...) "Alter Kacker" gemacht wird sowie die Sequenz mit der von einer extrem feschen Nonne angeführten Heilsarmee, in der sogar Spencer/Hillsches-Glanzstunden-Feeling aufkommt.

Bearbeitet von Howie Munson, 10. Oktober 2008, 11:10.


#1278 Howie Munson

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Geschrieben 10. Oktober 2008, 12:39

100 Lieblingsfilme

Top 1 bis 25

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#1279 Howie Munson

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Geschrieben 10. Oktober 2008, 12:48

Top 26 - 50

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#1280 Howie Munson

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Geschrieben 10. Oktober 2008, 13:00

Top 51 - 75

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#1281 Howie Munson

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Geschrieben 10. Oktober 2008, 13:06

Top 76 - 100

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#1282 Howie Munson

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Geschrieben 10. Oktober 2008, 17:22

The Professionals (Die gefürchteten Vier) - USA 1966, Richard Brooks

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Weil seine Frau vom mexikanischen Banditenoberhaupt Raza gekidnapped wurde rekrutiert Joe Grant eine Gruppe von Spezialisten, die ihm die Gattin wiederbringen sollen...

Ein Western ganz nach meinem Geschmack! Da ist zum einen das riesige Staraufgebot, das u. a. Lee Marvin, Robert Ryan, Burt Lancaster und Woody Strode umfasst und die als sympathischer Trupp zum Mitfiebern einladen. Zum anderen sorgt Claudia Cardinale, deren Reize unverhohlen zur Schau gestellt werden für mächtig Augenweidenfaktor.

Jeder der vier Professionals hat natürlich ein Spezialgebiet und so fühlt sich der Film ein bisschen wie Kurosawa meets the A-Team an. Da sich das Geschehen vor dem Hintergrund der revolutionären Geschehnisse in Mexiko abspielt und Brooks zumindest seinen Hauptfiguren eine back story mit auf dem Weg gibt, bleibt neben dem Witz, der vorzüglichen Action (der Angriff auf das Banditencamp schlägt im wahrsten Sinne des Wortes das Fass aus dem Boden!) und steten Spannung auch genug Raum für etwas nachdenklichere Töne. Vor allem der kleine Twist am Ende gefiel mir in diesem Zusammenhang.

Bearbeitet von Howie Munson, 10. Oktober 2008, 17:24.


#1283 Howie Munson

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Geschrieben 11. Oktober 2008, 15:22

Phantasm (Das Böse) - USA 1979, Don Coscarelli

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Bei einer Beerdigung macht der 13jährige Mike sonderliche Beobachtungen, die sich bald in purem Terror niederschlagen...

Angenehm überrascht war ich von diesem Film, den ich vorab unwissend in die Slasherkategorie gesteckt hatte. Denn PHANTASM entpuppte sich als einer jener Filme, die mir zuletzt ein ganz neues Genre offenbarten: den Albtraumfilm.

Vor allem die offene Struktur gefiel mir gut, wodurch das Geschehen auf viele Arten gedeutet werden kann und zudem einen höheren Anspruch verfolgt, als nur zu schocken. So lässt sich das Werk durchaus als dramatisches Schicksal eines verlassenen Jungen verstehen, dessen Ängste sich unter anderem in den berühmten großen Mann wiederspiegeln.

Überzeugten mich die Hauptdarsteller wenig, punktet PHANTASM aber sehr durch seine Ausstattung und surrealistischen Elemente, die vor allem durch das Mausoleum gestützt werden, dessen Design sehr an die verdeckte Abgründigkeit der Filme von David Lynch erinnert. Und erschreckender als plötzlich zerberstende Spiegel oder die Hand auf der Schulter fand ich die Szenen, in denen der Horror sprichwörtlich umherschleicht: etwa das Gelächter der hellseherischen Alten oder den im Zeitraffer schlurfenden großen Totengräber... :angst:

Das beeindruckendste Element und einen weiteren Bogen zum Kino des David Lynch stellt das Sounddesign dar: dass die visuelle Ebene zur Erzeugung von Unbehagen auch ruhig mal verlassen werden darf, zeigt PHANTASM durch eine Szene, in der die Leinwand einige Momente lang pechschwarz bleibt und sich die angstvollen Rufe der Bedrohten miterleben lassen, da doch nichts schauderhafter ist, als das, was man hört, aber nicht sieht. Zudem knackt, rumst, knistert und knarzt es an allen Ecken und Enden, wobei dies aber stets mit in einem auditiven Mantel der Sterilität gehüllt wird, die auch das unheimliche Mauselum ausstrahlt. Empfand ich sehr wirkungsvoll und beim Flug der tödlichen Kugel duckte ich mich fast mit den Gejagten mit.

Bei allem, was mir an PHANTASM gefiel, war es dennoch nicht der ganz große Wurf, da Coscarelli die Logik einige Male zu sehr strapaziert und sich das eine oder andere Genreklischee nicht verkneifen kann. Wobei dies natürlich auch durch meine Sehgewohnheiten bedingt ist; entstand der Film doch erst zu Beginn der Slasher-Welle.

Die weiteren drei (?) Teile werde ich nicht schauen, da mich Trailer, wie Kritiken davon deutlich abhalten. ;)

Bearbeitet von Howie Munson, 11. Oktober 2008, 15:26.


#1284 Howie Munson

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Geschrieben 18. Oktober 2008, 14:28

Veneno para las hadas (Poison for the Fairies) - MEX 1984, Carlos Enrique Taboada

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Mexiko in den 60er Jahren: die neu zugezogene Flavia freundet sich mit Veronica an, die sich angetrieben von den Erzählungen ihres Kindermädchens für eine Hexe hält. Die aus reichem Elternhaus stammende, naive Flavia macht es ihrer Freundin leicht, ihre Dominanz auszuspielen. Die Spielereien der beiden nehmen während eines Ferienausflugs ein unerwartetes Ende...

Ein interessanter Film, der sich schwer einordnen lässt, da er Elemente vieler Genres in sich vereint. Zunächst als dunkles Kindermärchen ausgerichtet entwickelt er sich zu einer Art Coming of Age-Geschichte mit baffem Ausgang. Dabei interessiert sich Regisseur Taboada weniger für ein Spiel mit den Realitätsebenen (die Horrorelemente entspringen meist eindutig der Fanatsie der Kinder), sondern richtet den Fokus auf die Eigendynamik die sich aus der Beziehung zwischen den beiden Mädchen entwickelt.

Dabei ist die Unschuld, Naivität, Grausamkeit und vor allem Unvorhersehbarkeit kindlichen Verhaltens genauso Thema wie die Beziehung zu Natur und sozialem Umfeld mit allen Facetten (von Elternlosigkeit über Umgang mit Autoritäten bis zur Geborgenheit).

Den Blick durch Kinderaugen gerichtet unterstützt Taboada geschickt durch Kameraführung und der Vermeidung erwachsenen Figuren große Aufmerksamkeit zu schenken. Sie sind - sofern lebendig - stets nur von hinten zu sehen.

POISON FOR THE FAIRIES ist einer jener Filme, die bei mir mit wachsendem Abstand zur Sichtung immer stärker werden. Riss mir zunächst das Ende den Boden unter den Füßen weg, lässt es mir das ganze Geschehen jetzt nach und nach als düstere Parabel erscheinen über den wahren Horror, den Kinder ausüben und durchleiden müssen.

Ein ganz starker Film!

Edit: Fast vergessen. Besten Dank an pasheko für den Tipp! Leider scheinen die übrigen Filme von Taboada auf DVD nur für den spanisch-sprechenden Markt produziert worden zu sein.

Bearbeitet von Howie Munson, 18. Oktober 2008, 14:31.


#1285 Howie Munson

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Geschrieben 25. Oktober 2008, 14:46

Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull (Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels) - USA 2008, Steven Spielberg

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Diesmal sucht Indy (Harrison Ford) nach einem Kristallschädel und muss sich dabei mit Russen und seinem Rivalen Mac (Ray Winstone) herumschlagen. Gut, dass ihm seine unerwartet gewachsene Familie zur Seite steht...

Es gab ja viele negative Stimmen über den dann endlich doch noch erschienen vierten Teil der INDIANA JONES-Reihe zu lesen, was mir dahingehend in die Karten spielte, meine Erwartungen nicht zu hoch anzusetzen. Ich bin nun kein Riesenfan der Trilogie, zähle sie aber zu den von mir mit am meisten gesehenden Filmen und RAIDERS hatte mir zuletzt doch wieder richtig gut gefallen.

Der neue Indy, der einen sichtlich gealterten, aber weiterhin überzeugenden Harrison Ford präsentiert, hat mir großen Spaß bereitet. Da wird gar nicht erst versucht, die 20 Jahre, die zwischen den beiden letzten Filmen lagen zu kaschieren, sondern sehr sympathisch selbst zum Thema gemacht: Indy hat jetzt einen Sohn, schlägt sich mit Kommunismus-Wahn, dem Beginn des Atomzeitalters und seinem Alter herum. Nicht jede Aktion sitzt so gut, wie zu früheren Zeiten, was vom Betroffenem dann auch schonmal missmütig geäußert wird.

Genau wie seine Vorgänger ist INDY IV als großes Spektakel angelegt, das möglichst wenige Atempausen zulassen will. Die Story ist dünn, treibt das Geschehen aber zügig voran, so dass die knapp zwei Stunden Laufzeit flugs vergehen. Den Vorwurf, dass diesmal Aliens auftauchen finde ich unangebracht, denn auch in den Abenteuern zuvor ging es reichlich übersinnlich zu und auf eine Lasershow wurde zu Gunsten "altmodischer" Action verzichtet.

Diese Actionszenen sind teilweise zwar schon ziemlich "over-the-top", machen wie gesagt aber großen Spaß und Realismus ist in einem Film Marke INDY ohnehin nicht zu erwarten.

Was mir an dem neuen INDY am besten gefiel, war, dass er anders als die neuen STAR WARS-Filme nicht auf Biegen und Brechen mit Zitaten und Nebenfiguren vollgestopft ist. Die Rückkehr von Marion Ravenwood ist gut durchdacht und Erinnerungen an alte Weggefährten werden liebevoll eingeflochten. Auch schaut der neue INDY abgesehen von einigen eindeutigen CGI-Shots wie die alten aus, so dass ich ihn anders als die neuen STAR WARS-Filme als "vollwertiges Mitglied" der INDIANA JONES-Reihe betrachte. ;)

Da es ohnehin wohl fünf Filme werden sollten, darf der nächste gerne kommen. Nur bitte nicht wieder erst nach 20 Jahren!

Bearbeitet von Howie Munson, 25. Oktober 2008, 14:52.


#1286 Howie Munson

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Geschrieben 25. Oktober 2008, 21:35

Der Superbulle gegen Amerika (Squadra Antigangsters) - ITA 1979, Bruno Corbucci

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Toni Maroni ist erneut in New York unterwegs, wo er seinem Kumpel beim Schuldenabbezahlen helfen will. Daraus ergibt sich natürlich so einiges...

Schon beim Vorspann musste ich lachen: Milian im Blaumann mit 5-Meter-Schal und Ghettoblaster unterm Arm tänzelt durchs nächtliche New York, landet schließlich in nem Striplokal, wo er dem Personal seine Musikmaschine andrehen will...

Milians Erscheinung plus Dannebergs Dialoge ergänzen sich vorzüglich und auch wenn es zu einigen Albernheiten kommt (vor allem die spitze Maria Sole nervt gewaltig) bot mir die zweite Begegnung mit Toni Maroni großen Spaß. Die Tonart ist diesmal passend zur Kulisse sehr rüde: vom Auf Java küsst und bumst man auf Lawa-Spruch bis zur Bitte des Kumpels vom Toni beim GV doch einen Gruß von ihm mit reinzustecken bleibt keine Schote ausgelassen. Schön! :)

#1287 Howie Munson

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Geschrieben 26. Oktober 2008, 10:54

Squadra Antitruffa (Der Superbulle schlägt wieder zu) - ITA 1977, Bruno Corbucci

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Tony Marroni (Tomas Milian) ist diesmal Versicherungsbetrügern auf der Spur und bekommt dabei einen Helfer aus England (David Hemmings) zur Seite gestellt. Die Spur führt sie bis nach San Francisco...

Diesmal wurde um die Figur Marroni eine richtig ordentliche Story geflochten, wodurch der Film neben den Klassedialogen auch ein wenig Spannung bezieht. Der Klamauk des AMERIKA-Films weicht hier aufregenden Verfolgungsjagden (zu Fuß und zu Rad) und ordentlicher Action. Besonders schön, dass San Francisco als Idealkulisse für Motorenduelle voll ausgereizt wurde.

Mit David Hemmings, der neben Fabio Test auch gemeinsam mit Tomas Milian großen Spaß am Italo-Krimi zu haben schien, erhält die Marroni-Reihe zudem einen großen Namen, womit hier der für mich insgesamt großformatigste und gelungenste Beitrag entstanden ist.

Dazu trägt auch der Angelis-Score sowie ernsthaftere inszenatorische Sorgfalt bei. Ganz stark ist Milians Schlafmaske, die er ruhig länger hätte tragen dürfen sowie die Szene, in der er dem "Hosenjodler" mitteilt, sein Hintern hätte ihn verpfiffen. Dies ist natürlich wörtlich zu nehmen. :muhaha:

Und Szenen wie die in der Schwulenbar sind heute natürlich undenkbar. :D

Wat freu ich mich nun auf die nächsten Filme!

Bearbeitet von Howie Munson, 26. Oktober 2008, 10:57.


#1288 Howie Munson

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Geschrieben 26. Oktober 2008, 16:45

The Persuaders! (Die Zwei) - UK 1971, diverse

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Ein amerikanischer Playboy (Tony Curtis) und ein britischer Adliger (Roger Moore) werden auserwählt, einem verbittertem Richter bei seinem persönlichen Feldzug gegen das Verbrechen zu helfen. Die beiden tun dies erst unwissentlich, dann gar nicht und letzten Endes sogar freiwillig...

Ich hatte diese Serie zuvor nie gesehen und es wohl auch nie getan, wäre sie nicht als Musterbeispiel für die Synchronkunst Rainer Brandts erwähnt worden. Und um diesen Faktor gleich "abzuhaken": es ist in der Tat ein Feuerwerk an knackigen Dialogen, die Brandt den beiden Kerlen wortwörtlich in den Mund gelegt hat.

Gleich die erste Folge bot Stoff für ein mehrseitiges Sprücheprotokoll! Vor allem Brandt selbst, der hier Tony Curtis spricht, lässt ordentlicht vom Leder. Schamlosigkeit, die sich in spitzbübischen Äußerungen gegenüber Dienstpersonal bis hin zu eindeutig zweideutigen Bemerkungen zu hübschen Damen erstreckt.

Curtis und Moore sind kein Spencer/Hill, reichen ihnen in punkto Schlagfertigkeit aber in jedem Fall das Wasser. Da es sogar zu einigen Schlägereien kommt, ist die Schlagfertigkeit im Übrigen wörtlich zu nehmen. :D

Und wäre es mit den vor Ideen überschäumenden Dialogen nicht schon der Freude genug, bietet die Serie obendrauf einen ganz ordentlichen Augenschmaus. Neben der traumhaften südeuropäischen Kulisse samt flotten Sportwagen sind es vor allem die Damen, die betören. Heidewitzka, was sind da heiße Feger an Bord, so dass nicht nur Moore und Curtis in schelmische Grinsestarre verfallen.

Dass die Serie dann auch noch in den Seventies spielt ist für mich dann quasi noch das Sahnehäubchen auf dem Sahnehäubchen. Ganz ganz toller Kram, diese Serie! :)

#1289 Howie Munson

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Geschrieben 01. November 2008, 15:00

Porgi l'altra guancia (Zwei Missionare) - ITA/ FRA 1974, Franco Rossi

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SpencerHill als schlagkräftige Missionare unterwegs in britischen Kolonien...

An Allerheiligen kamen mir die beiden Missionare gerade recht, zumal mit Danneberg und Hess die beiden Stammsprecher mit an Bord (sic!) sind. Weiß gar nicht, ob ich den überhaupt schon mal gesehen hatte. Jedenfalls gabs während der Sichtung keine Erinnerungsschübe.

Auffällig hier, wie hoch der Prügelfaktor ausgefallen ist. Denn kaum scheint eine Keilerei beendet, nimmt sie schon wieder an Fahrt auf. Auch schimmern teilweise ernsthaftere Töne durch, wie sich der Film für einen SpencerHill-Film ohnehin erstaunlich ambitioniert zeigt.

Dennoch stehen besagte Hiebeaktionen und lustige Sprüche im Vordergrund, womit es letztlich dann doch das erwartete Spaßkino ist. Nicht von dem Format anderer SpencerHill-Filme, aber ganz bestimmt sehenswert, wenn man die beiden ins Herz geschlossen hat.

Mir fiel übrigens auf, dass neben den Kultmotiven Fresserei (Rülp- und Furzerei inklusive :) ), exotischer Kulisse und Klopperei auch das Glücksspiel ein beliebtes Element darstellt, das immer wieder auftaucht.

Bearbeitet von Howie Munson, 01. November 2008, 15:02.


#1290 Howie Munson

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Geschrieben 02. November 2008, 14:22

Super-Stau (Superstau) - GER 1991, Manfred Stelzer

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Ferienzeit. Die Blechlawine rollt und kommt schon bald zum Erliegen. Aus allen Ecken der Republik stehen die Leute im Stau und gehen sich fortan auf den Zeiger...

Hatte bis vor kurzem nie etwas von dem Film gehört, so dass ich ohne Nostalgiebonus an ihn herantrat. Das bereue ich nun in zweierlei Hinsicht: zum einen hätte mich eine frühere Sichtung wohl vom Kauf abgehalten und zum Zweiten hätte ich nicht meine Zeit mit dem Film vergeudet.

Die Grundidee, dass Leute als allen möglichen Regionen des Landes im Stau, also einer der Extremsituationen schlechthin stecken finde ich toll, doch haben die zahlreichen Autoren daraus m. E. herzlich wenig gemacht. So werden die zu erwartetenen Klischees brav eingehalten: die Ossis im Trabi, der cholerische Malocher ausm Pott, der patriarchische Ur-Bayer grantelt etc.pp.

Ohne Überraschungen verläuft das große Kennenlernen der Großgruppe, das von zwei Stauspezialisten observiert wird. Diese sollen zu Kultfiguren erhoben werden, nervten mich aber nur, so dass ich den ewigen Spruch "Nich mit dem Commander" gern in die Tat umgesetzt gesehen hätte.

Einzig positiv die Darstellung Ottfried Fischers und Ralf Richters, die ohne das ganze Drumherum zu zweit bestimmt zu einem wesentlich besseren Ergebnis beigetragen hätten.

Bearbeitet von Howie Munson, 02. November 2008, 14:24.






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