See you at the movies
#361
Geschrieben 24. November 2004, 19:07
Regie: Georg Sluizer - DVD Fox
Jeff Bridges mal ganz böse
Ok, der Schluss ist übertrieben. Leider musste sich Sluizer hier den Studiobossen beugen und durfte es nicht bei seinem ursprünglichen bitterbösen Ende (vom Original SPOORLOS (NL 1988)) belassen.
Alles andere weiß aber sehr zu gefallen. Jeff Bridges, den ich mehr und mehr schätze und der m. E. alles spielen kann brilliert ebenso wie sein Konterpart Kiefer Sutherland. Da stört es auch nicht weiter, dass Sandra Bullshit für ein paar Minuten durchs Bild huscht.
THE VANISHING ist ein Film über Obsession, Verlust und die menschlichen Abgründe; nicht selten tauchen (auch visuell) Anspielungen an Hitchcock auf und abgesehen vom Finale schafft es Sluizer ohne großes Trara einen schnurstraksen (Psycho)Thriller abzuliefern, dem leider viel zu wenig Beachtung geschenkt wurde.
Das große Plus des Films liegt auch darin, dass das, was da passiert auch wirklich passiert und man sich hinterfragt, wie es einem selbst wohl in der Situation erginge...
Genug geredet. Klare Kaufempfehlung, zumal die DVD z. Z. spottbillig ist.
7.5/ 10
#362
Geschrieben 24. November 2004, 19:22
Regie: Alfred Hitchcock - DVD Warner
Das Lachen wird dem Herrn bald vergehen...
Hier von großem Tennis zu sprechen macht gleich in doppeltem Sinne selbigen und nie zuvor war Hitchs Doppelungsmotiv augenscheinlicher als in diesem Film.
Mit Patricia Highsmith und Alfred Hitchcock haben sich zwei gefunden, die öfter hätten kollaborieren sollen, denn auch wenn Hitch die Novel etwas "entschärft" hat, so ist ihm hier dennoch eines seiner besten Werke gelungen und hat zugleich seine - in meinen Augen - beste Schaffensphase (1951 bis 1960) eingeläutet.
Treffen sich zwei Fremde also zufällig im Zug (der Zufalls- bzw. Beliebigkeitsaspekt im Hinblick auf die Personen unterstreicht Hitchcock durch eine bravouröse Eröffnungssequenz, in der bis zum "Aufprall" lediglich das Geläuf der beiden zu sehen ist) und kommen ins Gespräch. Endet tut dies mit einem morbiden Angebot des einen: ich bring jemanden um, den du loswerden willst und vice versa.
Peng. Das hat gesessen. Und schon ist der eine auch schon mächtig empört von Dannen gezogen. Sowas geht schließlich nicht. Nur blöd, dass der andere seinen Teil schon recht bald erfüllt hat (unter dem Einsatz einer stilistischen Brillianz Hitchcocks, die sofort zum Applaus anleitet) und nun darauf pocht, dass für ihn dasselbe getan wird.
Wie gesagt endet es leider nicht so wie in der literarischen Vorlage, aber dafür serviert uns Hitch eine Meisterleistung in Sachen Suspense: Tennismatch - Gulli - Rummelplatz. Der schiere Wahnsinn, wie der Meister hier an der Spannungsschraube dreht und sich am Ende sogar eine Pointe nicht verkneifen kann.
Alles ganz ganz toll und ein Film, der bitteschön für Filmstudenten zur Pflicht erhoben wird.
9/ 10
#363
Geschrieben 24. November 2004, 20:08
Regie: Brad Anderson - CinemaxX Essen
Zweite Sichtung. Neue Erkenntnisse:
- Film ist immer noch spannend
- Film ist immer noch überzeugend
- Regiefehler ausgemacht (Seifenspender im Klo erst runtergefallen, nächste Szene wieder an der Wand)
- komplette Conclusio wird bereits in der Geisterbahn vorweggenommen
- viele Anspielungen an Hitchcock (v. a. PSYCHO ist "allgegenwärtig")
- man achte mal auf das Nummernschild von Trevors Wagen!
- ich glaube, der Ivan-Darsteller wurde nicht nur an der Hand digital bearbeitet
- Christian Bale for Oscar!
#364
Geschrieben 26. November 2004, 13:38
Regie: Hans Weingartner - CinemaxX Essen
So kann es kommen. Da freut man sich monatelang auf den NATIONAL TREASURE (USA 2004, Jon Turteltaub) und geht dann stattdessen, weil der Kumpel am Starttag noch keine Zeit hat halt in einen anderen Film. Mit wenigen Erwartungen und eigentlich nur, um ins Kino gegangen zu sein.
Natürlich haben auch die ganze Vorschusslorbeeren ihren Teil zum Besuch beigetragen, keine Frage. Aber mit dem deutschen Film tu ich mich ja nicht ganz so leicht (auch wenn dieses Kinojahr da für mich schon einiges zu bieten hatte!).
Also bin ich gestern zur Happy Hour in DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI marschiert, was gleich mal etwas unglücklich begann, musste ich für 126 Minuten (!) Laufzeit erstmal Überschlag latzen. In der Tat... die fetten Jahre sind vorbei.
Dann war auffällig, dass ich mit riesigem Abstand der Jüngste im ohnehin sehr sehr spärlich gefüllten Saal darstellte. Ein Frauenpärchen, zwei ältere Einzelgänger und ne kleine Rentnertruppe. Das war's.
Naja, aber damit genug zu den äußeren Bedingungen, denn was zählt is auf'm Platz, nicht wahr?
Und wie ich eingangs schon beschrieben hatte, gibt's doch nicht besseres, als mit nicht allzu hohen Erwartungen in einen Film zu gehen und dann umgehauen zu werden. Das geschah dann nämlich nach und nach. Die Freude an diesem Film wuchs und wuchs und am Ende dann die Gewissheit: Wau! Knallerfilm!
Aber konkreter: der Inhalt ist schnell erzählt. Drei junge Revoluzzer räumen angesichts ihres Hasses auf den Kapitalismus nachts Bonzenvillen nicht leer, sondern um und hinterlassen Botschaften wie z. B. die des Filmtitels. Eines nachts geht dann allerdings etwas schief; der Hausbesitzer kreuzt unerwartet auf und jetzt ist das Dilemma groß. Eine Entführung stand nämlich nicht auf dem Plan. Zudem stellt sich das Opfer als Alt-68er heraus...
Der Film konzentriert sich eigentlich nur auf vier Hauptpersonen. Nach einer Einführung der drei "Weltverbesserer", die sich z. T. auch erstmal kennenlernen müssen (die Menage-a-trois wird im späteren Verlauf des Films erst richtig aufblühen) ergibt sich eins aus dem anderen, bis es zur besagten heiklen Situation kommt und man kurzentschlossen ab nach Tirol düst, um sich dort in einer abgelegenen Berghütte zu verschanzen. Hier könnte man von nun an ein hochdramatisches Kammerspiel erwarten, doch darum geht es Weingartner nicht.
Er zeigt lieber die wunderschöne Location und setzt sie in starkem Kontrast zu den vorherigen Bildern des Films, in denen die Bonzenwelt beleuchtet wurde. Die Personen haben nun viel Zeit über sich und ihr Vorhaben nachzudenken; ihr Opfer ist alles andere als eingeschüchtert; sucht den Dialog und bald schon sitzt man zu viert am Tisch und redet über die Gesellschaft, den Kapitalismus und die freie Liebe.
Geschickt schafft es Weingartner die Sympathien des Publikums auf alle Personen zu konzentrieren. Extremsituationen ergeben sich kaum und das Ende scheint zwangsläufig ein harmonisches zu werden.
Und ich hätte es Weingartner nicht einmal verübelt, doch der erweist sich als gerissen und serviert einen Filmschluss, den ich zum besten des Kinojahres küren möchte. Da möchte man nur noch laut losjubeln.
DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI ist großartiges deutsches Kino, das trotz der Gefahr einer gewissen Bemühtheit in den Dialogen dies stets vermeidet und sich ganz auf das Können der wirklich vorzüglichen Akteure verlässt. Zudem ein Film, der über die Laufzeit von über zwei Stunden die Spannung aufrecht erhält, der von einer gewissen Leichtigkeit durchzogen ist, der zur Reflexion anregt und vor allem das vermittelt, was den so genannten "good-feel-movie" auszeichnet. Ein gutes Gefühl eben. Und das ist dem Film umso höher anzurechnen, bedenkt man die Thematik und dass es eben nicht so kommt, wie man bis kurz vor Schluss noch denkt.
Es ist immer leicht, unter einer Filmbesprechung ein "sehenswert" zu platzieren, aber diesmal möchte ich einen Film wirklich von ganzem Herzen all jenen an selbiges legen, die sich davon überzeugen lassen wollen, dass aus Deutschland doch noch Filme von internationalem Format kommen. Einer jener Filme, die einen das Kino noch richtig "fühlen" lassen. Ganz ganz toll!
10/ 10
#365
Geschrieben 26. November 2004, 19:20
Regie: Mary Harron - DVD Concorde
"I am simply not there..."
Als ich damals den Ellis-Roman in die Finger bekam, da konnte ich kaum glauben, wie brutal selbst Bücher ausfallen können. Und eines war klar: diese Geschichte konnte nicht wie im Buch beschrieben verfilmt werden.
Und so kam es dann auch nicht. Anstatt eine Splatterorgie zu drehen, verließ sich Regisseurin Mary Harron lieber ganz auf die Präsenz ihres Hauptdarstellers Christian Bale (niemand anders hätte Pat Bateman so glaubwürdig darstellern können). Dieser blüht in seiner Rolle regelrecht auf: sei es in seiner Kälte, sei es in seinem Wahnsinn. Ganz ganz großes Darstellertennis!
Die Essenz des Stoffes - das Portrait einer oberflächlichen Konsumgesellschaft, in der v. a. die Yuppies ihr Fett wegbekommen - hat Harron bemerkenswert gut eingefangen. Alles wirkt so abstoßend großkotzig, so leer, so arm und so lächerlich (im Grunde genommen ist AMERICAN PSYCHO eine Komödie; jedenfalls hab ich ständig lachen müssen - und nicht etwa wegen unfreiwilliger Komik!). Als es etwa zum Visitenkartenvergleich kommt... in solchen Szenen spiegelt sich das ganze Anliegen der Vorlage wider. Und es brauchte keine krassen Gewaltszenen, um den Wahnsinn, die Leere des Charakters Bateman aufzuzeigen. Was zu sehen ist, reicht völlig aus und spätestens bei der TCM-Hommage sollte jedem Zuschauer klar sein, was das für ein gestörter Typ ist.
Das Spiel mit der Traum-oder-Realität? nimmt dem Film am Ende leider etwas von seiner Wirkung. Weiß gar nicht, ob das im Buch auch so war... Jedenfalls hat mir der Film jetzt sehr gut gefallen; viel besser als damals, als ich ihn kurz nach der Lektüre sah. Sehenswert jedenfalls allein schon wegen Christian Bale.
Nach den FETTEN JAHREN SIND VORBEI (GER 2004, Hans Weingartner) und diesem Film hier müsste ich jetzt thematisch eigentlich noch den FIGHT CLUB (USA 1999, David Fincher) nachschieben. Mal sehn...
8/ 10
#366
Geschrieben 26. November 2004, 19:36
Regie: Wayne Kramer - DVD McOne
Vor AMERICAN PSYCHO hatte ich noch THE COOLER geschaut, der mich keineswegs mehr so begeistern konnte wie noch vor acht Monaten im Kino.
Hätte vielleicht noch etwas länger mit der zweiten Sichtung warten sollen. Sei's drum. Schlecht isser ja nicht.
Was mir diesmal ganz besonders aufgefallen ist, ist Maria Bello, deren Performance wirklich beachtlich ist. Da jubeln alle wegen Alec Baldwin (überschätzt imo, v. a. seine Pacino-Kopie ist arm) und übersehen, dass da mal ein Fräulein ist, das nicht nur gut aussieht, sondern auch gut spielt!
Mit ihrem Charakter habe ich mitgefiebert, die anderen waren mir ziemlich schnurz. Irgendwie hat Bill Macy seinen Loser-Bonus bei mir aufgebraucht. Ich mag ja sonst solche Typen wirklich sehr, aber wenn man sie fast ausschließlich spielt, wird's doch irgendwann n bissel öde.
Jedenfalls wegen der Bello ein tolles Filmerlebnis; was um sie herum (Niedergang des "Old Vegas") so passiert schien mir allerdings irgendwie beliebig. Naja, mit der nächsten Sichtung warte ich dann doch lieber mal etwas länger...
7.5/ 10
#367
Geschrieben 27. November 2004, 16:09
Regie: Frank Darabont - DVD LP
Maßlos überschätzter Knastfilm, der zuweilen stark an der Grenze zum Kitsch wandelt. Dennoch sehe ich ihn immer wieder gern, hat er dem alten Genre doch einige neue Seiten abgewinnen können.
Zwar schließt auch THE SHAWSHANK REDEMPTION mit einem Ausbruch ab, aber der verläuft unspektakulär, wird als Pointe benutzt.
Moralisch ist der Film einwandfrei: nur die Guten kommen raus, die Bösen bekommen ihre gerechte Strafen und am Ende ist alles heile Welt.
Doch trotz seiner Schwächen hat dieser Film etwas. Es sind die Momente der Menschlichkeit, etwa wenn sich Hauptfigur Andy Dufresne im Büro des Direktors verschanzt, um die Häftlinge durch Musik für kurze Zeit aus ihren tristen Alltag zu reißen. Oder wenn er es fertig bringt, für seine Mithäftlinge ein paar "cold ones" zu organisieren. Da darf getrost von Magic Moments gesprochen werden!
Zudem überzeugt THE SHAWSHANK REDEMPTION durch gute Schauspieler, allen voran Morgan Freeman, der seine Figur (auch wenn äußerlich in keinster Weise der Person aus dem Buch entsprechend) vielleicht etwas zu sympathisch angelegt hat, in dieser jedoch völlig aufgeht und m. E. nie besser war. Traurig, dass die Academy ihn damals mal wieder ignoriert hat.
Wie gesagt, nicht der ganze große Wurf wie ich meine, aber immer wieder nett anzusehen.
8.5/ 10
#368
Geschrieben 28. November 2004, 17:17
Regie: Lewis Gilbert - TV ARD
"Mr. Bond, you persist in defying my efforts to provide an amusing death for you."
Der Star Wars-Bond. Überall ziemlich schlecht gemacht und dennoch finde ich den gar nicht mal so übel.
Verglichen mit den Brosnan-Bonds wirkt dieser hier nämlich noch richtig bodenständig und dann ist da noch der Jaws-Bonus und Roger Moore, den ich damals zu schlecht geredet habe (v. a. die Synchro von Moore ist eine einzige Zumutung, aber dafür kann der Mann ja nichts!). Nachdem ich nämlich die 90er-Bonds gesehen habe muss ich sagen, dass Moore dagegen dann doch eine Wohltat darstellt. Hab mich auch immer weggeschmissen, wenn der ansonsten so gelangweilt wirkende Bond dem großen Mann mit den eisernen Zähnen begegnet ist und dann so herrlich peinlich gegrinst hat. Das war für den Moore ganz großes Tennis!
Naja, jedenfalls ist MOONRAKER in den ersten beiden Dritteln richtig schön unterhaltsam: Bond muss sich ständig selbst das Leben retten, da bleibt selbst für ne Nummer zwischendurch kaum Zeit. Dazu schöne Locations und endlich mal keine Unterwasserszenen!
Was dann in der letzten halben Stunde abgeht, ist natürlich der Wahnsinn. Habe bei den Laserschießereien dann auch lachen müssen. Hier ist man deutlich zu weit gegangen. Zudem wirkte das Finale mit der Massenballerei ziemlich beliebig; alles schon mal dagewesen in den Bondfilmen. Ziemlich einfallslos, wie ich meine (fanden wohl auch die Macher und servierten uns zwei Jahre später das in meinen Augen beste Bondfinale und dazu gleich einen der besten Bonds überhaupt) aber auch geschickt gemacht, da Bond kaum in Szene gesetzt wird und man damit der auffälligen Doublelei Moores kurz mal ein Ende setzten konnte.
Ansonsten mal kurz ein Check der bondtypischen Aspekte:
Das Bondgirl wird von Lois Chiles gespielt, die darstellerisch zwar nicht glänzt, aber diesbezüglich immer noch besser wegkommt, als viele ihrer Vorgängerinnen. Optisch auch nicht schlecht, aber da gab es dann vor ihr doch wesentlich besseres. Auffällig sonst, wie viele Bondhäschen man in den Streifen reingepackt hat; wirkte wie ne Hommage an OHMSS.
Der Bösewicht wird als Hitlerverschnitt präsentiert (weniger optisch, denn ideologisch) und ist mit Michael Londsdale gut besetzt worden. Nur schade, dass er einen so kläglichen Abgang hatte. Auf jeden Fall einer der charismatischeren Bondgegenspieler. Star des Films ist aber natürlich Richard Kiel, der durch THE SPY WHO LOVED ME (USA 1977, Lewis Gilbert) so populär wurde, dass man ihm nicht nur zum "Guten" umwandelte, sondern ihm auch gleich noch ne Frau mit auf den Weg gab. Er hat's verdient und bleibt mit großem Abstand die Nummer 1 aller Bond-Schergen!
Die Pre-Credit-Sequenz ist spektakulär und wurde später in zahlreichen EIN COLT FÜR ALLE FÄLLE-Episoden zitiert. Unspektakulär dagegen der Titelsong, der trotz Shirley Bassey ziemlich lahm ausgefallen ist.
Unter'm Strich ein noch guter Bond, der natürlich nicht an seinen Vorgänger herankam und auch vom Nachfolger deutlich getoppt wurde, aber immer noch weitaus besser als der Murks zwischen 1971 und 1974 geworden ist.
6/ 10
#369
Geschrieben 01. Dezember 2004, 15:07
Regie: Jon Turteltaub - CinemaxX Essen
"You'd have done the same!" - "You bet."
"Oh je" dachte ich mir bei diesem Dialog und musste erstmal herzlich lachen. Als Cage eher der US-Konstitution nachspringt als das nette Fräulein Krüger zu retten und die das dann nachher noch gutheißt, da hat es der Jerry mit dem Patriotismus dann doch etwas übertrieben.
Ansonsten gab's dahingehend diesmal erstaunlich wenig zu bemängeln. Denn abgesehen davon, dass hier viel Werbung für American History und Washington, D. C. gemacht wurde gab's nur wenig Pathos. Dafür dann aber die für Bruckheimer schon obligatorischen Hubschrauber (ich wette selbst bei PIRATES OF THE CARIBBEAN (USA 2003, Gore Verbinski) sind irgendwo welche zu sehen), der unglaublich pompöse Score (scheint mir bei jedem seiner Filme derselbe zu sein) und natürlich schnelle Schnitte bis zum Abwinken. Dazu dann noch eine All-Star-Cast und fertig ist das Standardprodukt aus der JB-Schmiede.
Nachdem der Mann letztes Jahr mit der Wiederbelebung eines totgeglaubten Genres einen Welthit landen konnte, versuchte er es mit NATIONAL TREASURE erneut. Schließlich gab's seit den INDIANA JONES-Filmen nicht gerade viel auf dem Abenteuerfilmsektor zu sehen.
Leider lässt die hektische Inzenierung es kaum zu, dass der Film so etwas wie Charme entwickelt und wären da nicht Nic Cage und die hinreißende Diane Krüger - NATIONAL TREASURE wäre bei mir im unteren Punktedrittel gelandet. Doch diese beiden strahlen eine enorme Präsenz aus, konnten mich über die volle Distanz bei der Stange halten.
Sean Bean wirkte als Anders Frisk-Verschnitt für mich verschenkt, genauso wie Jon Voight und Christopher Plummer, die sich auch sichtlich unwohl zu fühlen schienen und wohl gerade knapp bei Kasse gewesen sind. Ganz schlimm Nic Cages Side-Kick, dessen Witzchen nicht nur mich im Kinosaal nicht zum lachen brachten.
Aber mal zum Film: der kommt wie schon gesagt, sehr rasant daher, ist durch die schnellen Schnitte extrem kurzweilig und was ergaben sich nicht alles für Möglichkeiten hier ein Gagfeuerwerk zu zünden. Hätte Harvey Keitel nicht wenigstens einmal auf Mr. White hinweisen können (gerade im Kontext von Cages falschem Namen?) oder zumindest mal im schwarzen Anzug aus QTs Film herumlaufen können? Oder ne Anspielung auf die INDY-Filme (mal abgesehen davon, dass man die halbe Story von THE LAST CRUSADE (USA 1989, Steven Spielberg) samt Set geklaut hat). Vielleicht im Hintergrund n Skelett mit Hut und Peitsche oder so. Da wurde leider einiges Potenzial verschenkt (immerhin gabs n direktes Zitat aus dem Piratenfilm).
So zündet kaum ein Gag und dem Side-Kick hätte ne Tracht Prügel mal ganz gut getan. Dass Cage zum Superman gemacht wird störte mich da schon weniger, denn wenn man mal Sympathien für jemanden hat, dann lässt sich über so etwas auch mal hinweg sehen
Insgesamt ein typischer Bruckheimer-Blockbuster ohne Anspruch, aber diesmal auch ohne großartiges Pathos. Das rechne ich dem Mann hoch an und wären da nicht lauter krasse Logikfehler und diese stete Hektik - es wäre eines seiner besten Werke geworden. So reicht's aber noch für gute
6.5/ 10
#370
Geschrieben 01. Dezember 2004, 19:10
Regie: Anders Thomas Jensen - VHS
Puh... was für ein Film.
Als großer Fan des "neuen skandinavischen Kinos", insbesondere des dänischen musste ich natürlich auch dieses Werk endlich mal sehen!
Leider besitzt es nicht die Wärme, die ich sonst so an den dänischen Filmen schätze; nein, hier wird auf Skurillität gesetzt. Aber hallo!
Vier Ganoven, allesamt mit Jugendtrauma (naja, fast zumindest) haben die Schnauze voll von der Kriminalität und setzen sich in nem stillen Wäldchen zur Ruhe, wo sie ein verlassenes Gasthaus erst wieder aufpäppeln, um es dann selbst zu betreiben.
Bis es dazu kommt muss jedoch viel Überzeugungsarbeit geleistet und so manche Hürde genommen werden. Sei es den geschlauchten Peter (herrlich: Ulrich Thomsen) vom Koks-Henning (was hab ich lachen müssen bei diesem Namen ) fernzuhalten oder den dauer-Chips-fressenden Stefan von seiner schwangeren Frendin. Dann gilt es noch den waffengeilen (noch herrlicher: Mads Mikkelsen als Oberspinner) Arne eben diese Leidenschaft auszureden und das Kochen zu lehren.
Dabei erweisen sich ein paar Einheimische als hilfreich und so sitzt man am Ende allesamt im gut gehenden Laden und hat sich lieb. Naja fast. Denn Bandenanführer Torkel bekommt seine Ex (Iben Hjejle) dann doch nicht zurück. Aber immerhin einen Stern für seine Kochkunst. Und für die Kollegen noch drei dazu. Ist doch auch was!
Ein wie schon gesagt sehr abgedrehter Film, der zwar Spaß macht, mich aber nicht immer überzeugen konnte. Zwar gut gespielt (inzwischen kennt man ja auch die Hälfte der dänischen Darsteller ) und mit einigen Brüllern, aber die ernsten Zwischentöne passten irgendwie nicht rein. Die Flashbacks hätte man sich mal besser sparen sollen und dafür noch n bissel mehr lustige Situationen mit den Einheimischen bringen sollen.
Somit kein weiterer Überflieger aus unserem kleinen Nachbarland, aber es hat wieder einmal Spaß gemacht!
6/ 10
#371
Geschrieben 03. Dezember 2004, 14:39
Regie: Larry Cohen - DVD Warner
Auf die Idee muss man auch erstmal kommen!
Baby metzelt direkt nach der Entbindung das halbe Krankenhauspersonal nieder und verbreitet bald darauf in den Vorstädten L. A.s Angst und Schrecken. Wer ihm begegnet muss sterben! Not a chance!
Für'n Horrorfilm taugt das m. E. nur wenig, so dass Grusel für mich denn auch nie aufkam. Eher Belustigung ob des hohen Trashfaktors der Geschichte.
Doch ist das für mein Befinden alles weitaus besser gelungen, als andere Genrebeiträge. Der Blutgehalt fällt minimal aus, das Monsterbaby ist meist nur schemenhaft zu erkennen und auch wenn kein Horrorfeeling aufkam, so bietet der Film einige interessante Gesichtspunkte.
Zunächst wird ordentlich gegen die Medienmaschinierie ausgeteilt, um sich anschließend ganz auf den "Eltern-Kind-Konflikt" zu konzentrieren. Es stellt sich nie die Frage nach dem wieso, sondern eher die nach der Akzeptanz des Wesens. Bald schon legen beide Elternteile ihre Abneigung gegenüber ihrem Sprössling ab und geraten in einen großen Konflikt mit den Behörden.
Diese Aspekte machen - unterstützt durch wirklich bravouröse Darstellerleistungen (selten genug in diesem Genre) - den Film zu einem Genrebeitrag, den ich mal als herausstechend betiteln würde. Erwähnenswert auch die stellenweise geschickte Inszenierung (klasse die Perspektiven-Shots) und Bernarnd Herrmann, den man für dieses Projekt gewinnen konnte.
Nur bewahrte sich auch dieses Werk nicht vor den schon obligatorischen Logikfehlern, die mich so an dieser Art von Film stört. Wieso in aller Welt machen die Leute nie das Licht an, obwohl sie ahnen, dass in den Räumen ein Killerwesen sein Unwesen treibt? Das ist dann nicht mehr gruselig, sondern nur noch ärgerlich weil dämlich und wenig plausibel.
Naja, auf diesem Sektor gab's aber wie gesagt schon wesentlich schlimmeres.
So ist IT'S ALIVE trotz hohen Trashanteils ein interessanter Film geworden, der in einigen Belangen aus dem Gros des Horrorfilms heraussticht. Muss mal sehen, ob ich mir Teil 2 auch noch gebe.
5/ 10
#372
Geschrieben 03. Dezember 2004, 22:24
Regie: Larry Cohen - DVD Warner
Ja, ja... dann doch noch den zweiten Part hintergeschoben... wenn man n schonmal da hat...
Die erste Stunde beeindruckt, der Rest enttäuscht, so ein kurzes Vorabfazit.
Erfreulich zunächst, dass man die Hauptdarsteller aus dem Erstling wieder zu einer Teilnahme hat gewinnen können, auch wenn v. a. John P. Ryan nicht an seine gute Leistung aus IT'S ALIVE anknüpfen kann (trauriger Höhepunkt die Heulszene zu Beginn des Films).
Noch erfreulicher, dass Cohen nicht, wie es in den meisten Filmen des Genres der Fall ist einfach dieselbe Geschichte nochmal erzählt, sondern sie zunächst geschickt fortführt: da weitere Monsterbabys geboren werden, hat sich ein Team gebildet, dass hier "helfen" will. Diese Hilfe ist aber nicht ganz sinnvoll, geht es doch darum, die Monstren zu studieren und nicht etwa sie unschädlich zu machen. So wird es dem Zuschauer nicht mehr erlaubt, sich mit dem Protagonisten des Vorgängers zu identifizieren bzw. mit ihm zu sympathisieren. Überhaupt bietet Cohen diesbezüglich nur wenige Möglichkeiten, was einen den Film in gewisserweise als neutraler Beobachter erleben lässt.
Natürlich will man, dass die Babys unschädlich gemacht werden, aber auch die Behörden, die genau dies anstreben laden nicht gerade dazu ein, mit ihnen zu sympathisieren. Nun ja, jedenfalls schafft es besagtes Team ein paar Babys in ner abgelegenen Villa zu horten und natürlich geht das schief und danach hätte der Film auch mal besser enden sollen, denn alles was dann kommt ist unnötig, vorhersehbar und langweilig. Einem Finale wird ein weiteres übergestülpt; der Film dadurch künstlich in die Länge gezogen.
Hinsichtlich des Gruselfaktors war dieser wiederum durch den Trashfaktor verhindert worden. Bei den Szenen, in denen die Babys am Morden sind kann man (ich) nicht anders, als sich wegzuschmeißen. Sieht aber aus...
Der Blutgehalt wird wieder sehr kurz gehalten, was die 18er Freigabe für mich unverständlich macht, die Stilmittel sind diesmal nicht neu, weil direkt vom Erstling übernommen und wirken deshalb nicht mehr so überzeugend.
Und auch diesmal wird die Frage nach dem wieso nur angerissen; es ist mal kurz die Rede von Pollution und Pillen. Naja, o.k. ... richtig nachgegangen wird dem Grund der Monsterbabys aber nicht. Da diesmal auch keine kritischen Aspekte thematisiert werden, fällt Teil 2 doch etwas ab.
Wie gesagt: zunächst stark, weil die Story klug fortgeführt wird, aber nachher verliert sich alles in unfreiwilliger Komik und einem unnötigem Finale in doppelter Ausführung. Teil 3 schenk ich mir jetzt aber wirklich!
4/ 10
#373
Geschrieben 04. Dezember 2004, 13:31
Regie: Jean-Francois Pouliot - Eulenspiegel Essen
Zunächst mal wieder ein fettes Dankeschön an meinen Kumpel tom, ohne den ich diese Perle wohl verpasst hätte.
Der Inhalt der großen Verführung ist schnell erzählt: damit sich in einem kargen Küstenstädtchen in Franko-Kanada, das größtenteils von Sozialhilfeempfängern bewohnt wird eine Firma ansiedelt muss ein Arzt her. Das ist Bedingung. Also angelt man sich einen und will diesem das Leben im Ort schmackhaft machen. Das ist ziemlich mühsam, aber witzig und bringt mitunter auch kuriose Situationen hervor...
Dieser Film ist ganz großes "Goodfeel-Kino" und passt hervorragend zur Jahreszeit. Die kauzigen Dorfbewohner sind durch die Bank sympathisch und wenn die Grundkonstellation erstmal steht, dann erwartet den Zuschauer ein Riesenspaß. Wie die Dorfbewohner ihr Örtchen herauszuputzen versuchen, wie sie extra für den Gast Cricket zu lernen versuchen, wo selbst vor Abhörmethoden nicht zurückgeschreckt wird... da bleibt kein Auge trocken. Situationskomik und interessante Figuren sorgen für kurzweilige Unterhaltung und 100 Minuten puren Eskapismus. Schön!
Zwar ist das Wetter dort in etwa dasselbe wie hier, aber ich garantiere, dass man nach dem Film mit blendender Laune aus dem Kinosaal in die Kälte schreiten wird.
8/ 10
#374
Geschrieben 06. Dezember 2004, 13:32
Regie: David Lean - DVD Columbia
"Madness!"
Muss mich revidieren! Hatte ich jüngst noch APOCALPYSE NOW (USA 1979, Francis Ford Coppola) als einzigen Antikriegsfilm bezeichnet, so ist dieser hier in diesem Zusammenhang dann doch auch zu nennen.
Denn wofür am Ende alle krepiert sind... sinnloser geht's ja kaum noch und so sind die letzten gesprochenen Worte in diesem Meisterwerk bezeichnenderweise auch nichts anderes als "Madness".
Ansonsten muss zu diesem Film noch angemerkt werden, dass es m. E. Leans bester ist, schafft er es doch über die komplette Distanz zu fesseln (bei überlangen Filmen ist das bei mir schwierig) und ist überhaupt als perfekt zu bezeichnen. Keinen Schwachpunkt habe ich ausmachen können. Die Rollen könnten besser nicht besetzt sein: Holden, Guinness und Hawkins habe ich nie besser gesehen und überhaupt stimmt hier einfach alles.
Will auch nichts weiter anmerken und vergebe
10/ 10
#375
Geschrieben 06. Dezember 2004, 14:05
Regie: John Glen - VHS
Hätte Chris Walken von Mrs. Jones gewusst...
Der Mädchenbond. Ganz viele Pferde gibt es zu sehen und ansonsten lauter unschöne Menschen.
Grace Jones? Quasi die Höchststrafe bei den Bondgirls. Chris Walken? Völlig verschenkt. Wieso diese blondierte Matte? Roger Moore? Alt. Ganz ganz alt.
Hatte diesen letzten Moore-Bond gar nicht so schlecht in Erinnerung aber was ich dann gestern erleben musste war ja die pure Langeweile. Bond 14 kommt einfach nicht in Fahrt und passt sich damit dem gehobenen Alter von 007 an. Überhaupt lief hier irgendwie alles schief: angefangen mit der diesmal reichlich lahmen Pre-Credit-Sequenz, die zudem wie eine x-te Wiederholung aus zahlreichen Vorgängern wirkte. Der Beach Boy-Song gab mir dann den Rest und erst Duran Duran konnten mich wieder milder stimmen. Der beste Bond-Song; nur leider nicht der beste Bond-Film. Der ist nicht mal mehr Durchschnitt.
Dieser ganze Pferdekrams passte irgendwie nicht in den Bondkosmos; diese Dopinggeschichte war ziemlich hanebüchen und Patrick MacNee (der zweite Avenger bei Bond) wär mal besser zu Hause geblieben anstatt sich dermaßen zum Affen zu machen. Lustig aber das Wiederhören mit GG Hoffmann.
Davor gab's ne rasante Jagd durch Paris, bei der Bonds Vehikel ständig verkleinert wird, was zwar sehr lustig war, aber leider das einzige Highlight des Films blieb, der vor allem gegen Ende immer öder wird und mich nur noch einmal kurz vor Schluss durch die schwindelerregende Höhe auf der Golden Gate Bridge vor dem Einschlafen bewahren konnte.
Dann dauert es über ne Stunde, bis das (gute) Bondgirl richtig in Erscheinung treten darf. Leider sah Tanya Roberts so aus, als sei sie im falschen Film. Man schien sie direkt von nem Playboy-Shooting weggeholt zu haben. Da ich nicht so auf den 80er Jahre Playboybunnylook stehe konnte mich die Frau dann auch nicht wirklich überzeugen. Ihre Rolle war jedoch noch weniger überzeugend. Als sie Bond ihre Vita erzählt musste ich erstmal herzlich lachen. "Aber sicher doch" ging mir ständig durch den Kopf.
Zu Chris Walken habe ich ja oben schon bemerkt, dass der verschenkt wurde. Ich mein, das ist der mit Abstand beste Darsteller, der sich je für einen Bondfilm hergab und darf dann leider gar nicht glänzen, sondern muss wie ne Parodie auf den bösen Welteroberer rumlaufen. Und wie Leid tat er mir, als er Grace Jones küssen musste. Armer Kerl...
Unter'm Strich steht ein sehr schwacher Bondfilm, der beweist, dass zu alt gewordene Bonddarsteller besser in Ruhe ihre wohlverdiente Pension genießen dürfen sollten, als dass man sie zum Weitermachen überredet. Das ging schon bei Connery schief. Aber aus Fehlern lernt man ja nicht...
Klasse an A VIEW TO A KILL nur der Song und besagte Pariser-Szenen plus Golden Gate Bridge. Der Rest war saulangweilig.
3/ 10
#376
Geschrieben 06. Dezember 2004, 17:54
001. Planes, trains & automobiles (USA 1987, John Hughes)
002. Heat (USA 1995, Michael Mann)
003. The Breakfast Club (USA 1985, John Hughes)
004. Trois Couleurs: Rouge (FRA/PL/CH 1994, K. Kieslowski)
005. The Insider (USA 1999, Michael Mann)
006. Casablanca (USA 1942, Michael Curtiz)
007. American Beauty (USA 1999, Sam Mendes)
008. Le fabuleux destin d'Amélie Poulain (FRA 2001, J.-P. Jeunet)
009. 12 angry Men (USA 1957, Sidney Lumet)
010. Mulholland Dr. (FRA/USA 2001, David Lynch)
011. Lantana (AUS 2001, Ray Lawrence)
012. Ferris Bueller's Day Off (USA 1985, John Hughes)
013. Glengarry Glen Ross (USA 1992, James Foley)
014. Ghost World (USA 2001, Terry Zwigoff)
015. Barton Fink (USA/UK 1991, Joel Coen)
016. Memento (USA 2000, Christopher Nolan)
017. Star Wars (USA 1977, George Lucas)
018. Fight Club (USA 1999, David Fincher)
019. North by Northwest (USA 1959, Alfred Hitchcock)
020. The Station Agent (USA 2003, Tom McCarthy)
021. Wilbur wants to kill himself (DK/SCO 2002, Lone Scherfig)
022. Dead Poets Society (USA 1989, Peter Weir)
023. Collateral (USA 2004, Michael Mann)
024. Wo hu cang long (HK/TAI 2000, Ang Lee)
025. Donnie Darko (USA 2001, Richard Kelly)
026. Matchstick Men (USA 2002, Ridley Scott)
027. Taxi Driver (USA 1976, Martin Scorsese)
028. Clerks (USA 1994, Kevin Smith)
029. The Shop around the Corner (USA 1940, Ernst Lubitsch)
030. The usual Suspects (USA 1995, Bryan Singer)
031. Smoke (USA 1995, Wayne Wang)
032. You can count on me (USA 2000, Kenneth Lonergan)
033. Trees Lounge (USA 1996, Steve Buscemi)
034. Italiensk for begyndere (DK 2000, Lone Scherfig)
035. Okay (DK 2002, Jesper W. Nielsen)
036. De største helte (DK 1996, Thomas Vinterberg)
037. The 'burbs (USA 1989, Joe Dante)
038. Living in Oblivion (USA 1994, Tom DiCillo)
039. Die fetten Jahre sind vorbei (GER/AUT 2004, Hans Weingartner)
040. Apocalypse Now (USA 1979, Francis Ford Coppola)
041. Double Indemnity (USA 1944, Billy Wilder)
042. The Pledge (USA 2001, Sean Penn)
043. Ulee's Gold (USA 1997, Victor Nunez)
044. Reservoir Dogs (USA 1992, Quentin Tarantino)
045. Ghost Dog: The Way of the Samurai (USA 1999, J. Jarmusch)
046. 25th Hour (USA 2002, Spike Lee)
047. Magnolia (USA 1999, Paul Thomas Anderson)
048. Rear Window (USA 1954, Alfred Hitchcock)
049. Whale Rider (NZ 2002, Niki Caro)
050. Lilja 4-ever (DK/SWE 2002, Lukas Moodysson)
051. The Bridge on the River Kwai (GB 1957, David Lean)
052. Festen (DK 1997, Thomas Vinterberg)
053. It's a wonderful Life (USA 1946, Frank Capra)
054. Fucking Åmål (SWE 1998, Lukas Moodysson)
055. Dogville (DK/SWE 2003, Lars von Trier)
056. Notorious (USA 1946, Alfred Hitchcock)
057. George Washington (USA 2000, David Gordon Green)
058. Carlito's Way (USA 1993, Brian de Palma)
059. The Big Lebowski (USA 1998, Joel Coen)
060. The Big Sleep (USA 1945, Howard Hawks)
061. White Heat (USA 1949, Raoul Walsh)
062. Leaving Las Vegas (USA 1995, Mike Figgis)
063. The Fellowship of the Ring (NZ/USA 2001, Peter Jackson)
064. The two Towers (NZ/USA 2002, Peter Jackson)
065. The Return of the King (NZ/USA 2003, Peter Jackson)
066. Duel (USA 1971, Steven Spielberg)
067. The Machinist (SPA/USA 2003, Brad Anderson)
068. Vertigo (USA 1958, Alfred Hitchcock)
069. 8MM (USA 1999, Joel Schumacher)
070. Love Actually (GB 2003, Richard Curtis)
071. Paris, Texas (UK/GER 1984, Wim Wenders)
072. The Straight Story (USA 1999, David Lynch)
073. L. A. Confidential (USA 1997, Curtis Hanson)
074. Arlington Road (USA 1999, Mark Pellington)
075. Muxmäuschenstill (GER 2004, Marcus Mittermeier)
076. C'era una volta il West (USA/ITA 1969, Sergio Leone)
077. The African Queen (USA 1951, John Huston)
078. In America (USA 2003, Jim Sheridan)
079. Aliens (USA 1986, James Cameron)
080. Christmas Vacation (USA 1989, Jeremiah Chechik)
081. Land of Plenty (USA 2004, Wim Wenders)
082. The Graduate (USA 1967, Mike Nichols)
083. Bang Boom Bang (GER 1999, Peter Thorwarth)
084. From Here to Eternity (USA 1953, Fred Zinnemann)
085. Rebecca (USA 1940, Alfred Hitchcock)
086. GoodFellas (USA 1990, Martin Scorsese)
087. Shadow of a Doubt (USA 1942, Alfred Hitchcock)
088. The Sure Thing (USA 1985, Rob Reiner)
089. Elling (NOR 2001, Peter Naess)
090. The Door in the Floor (USA 2004, Tod Williams)
091. Return of the Jedi (USA 1983, Richard Marquand)
092. The Truman Show (USA 1998, Peter Weir)
093. Sen to Chihiro no kamikakushi (USA 2001, H. Miyazaki)
094. First Blood (USA 1982, Ted Kotcheff)
095. Hable con ella (SPA 2002, Pedro Almodóvar)
096. The Remains of the Day (GB 1993, James Ivory)
097. New York Minute (USA 2003, Dennie Gordon)
098. Se7en (USA 1995, David Fincher)
099. The French Connection (USA 1971, William Friedkin)
100. Pi (USA 1998, Darren Aronofsky)
#377
Geschrieben 07. Dezember 2004, 16:22
Regie: John Landis - DVD Paramount
"If you think of garbage, think of Akeem!"
Ich sach ja immer: die besten Komödien wurden alle in den 80ern gedreht. Weiterer Beweis: dieser - für mich mit Abstand beste - Eddie Murphy-Film.
Schon x-mal gesehen und noch immer schmeiß ich mich bei denselben Gags weg. Etwa als ER-Eriq LaSalle mit Blumenstrauß vor der Tür steht und selbige ihm zweimal prompt wieder vor der Nase zugeknallt wird. Oder die vier Jungs im Friseurladen (Murphy und Hall in Hochform). Oder wie Clint Smith (bei diesem Grinsen lieg ich ja schon am Boden) als einziger diesen grottenschlechten Sänger bejubelt.
Ja ja, der Film kann schon was und nichts kann ich mir öfter angucken, als gute 80er Jahre-Komödien. Eddie Murphy war zu dieser Zeit auf dem Höhepunkt seiner Karriere und doch hat er mir nur in wenigen Filmen wirklich zugesagt. Klasse war er auch in TRADING PLACES (USA 1983, John Landis), den man eigentlich im Doppelpack mit diesem hier hätte gucken müssen (richtig gemacht, enjoy!) und sei es nur wegen Ralph und Mortimer. Tja... Eddie Murphy, bekannt für sein loses und schnelles Mundwerk. Dieses kommt in COMING TO AMERICA nur sporadisch zum Einsatz wenn Murphy den Friseur gibt. In dieser Rolle gibt aber selbst er mächtig Gas und ich wette, dass da einige Outtakes entstanden sind (die uns natürlich mal wieder vorenthalten werden, denn kaum eine 80s-Comedy hat es zu einer guten DVD-Auswertung gebracht...).
Die Story ist simpel und bisweilen sogar ärgerlich weil u. a. diskriminierend; aber meine Güte... ich will ja meinen Spaß haben und das gelingt hervorragend. Ganz toll auch, wie Landis (ist der eigentlich schwarz?) mit den Klischees spielt. Findet man in den meisten Hollywoodfilmen der 80er (teilweise auch noch später) ja den sogenannten "Quoten-Schwarzen" (um es mal moderat auszudrücken), so wird dies hier prompt gedreht, indem wirklich nur ein einziger Weißer (abgesehen von einigen Mini-Rollen) auftritt, der dazu auch noch ziemlich debil erscheint.
Ja, ja... das hat schon was und ich weiß noch immer nicht, ob ich diese McDowell-Geschichte nun als versteckte Schleichwerbung für McDoof oder als Parodie auf selbige verstehen soll. Jedenfalls hab ich mich auch über John Amos' Gehabe immer herzlich beömmelt.
Alles in allem wieder ein tolles Erlebnis und vielleicht ringe ich mich ja jetzt endlich mal dazu durch BEVERLY HILLS COP zu gucken.
8.5/ 10
P. S.: achja... und James Earl Jones in einer Vaterrolle zu besetzen ist ohnehin schon ein Brüller
#378
Geschrieben 08. Dezember 2004, 18:40
Regie: Martin Brest - VHS
Mit 25 Jahren zum ersten mal BEVERLY HILLS COP zu gucken ist sicherlich etwas zu spät, aber besser zu spät als nie.
Hatte Lust drauf bekommen, nachdem ich mich ja neulich so sehr über COMING TO AMERICA (USA 1988, John Landis) amüsiert hatte. Zwar hatte ich den Film nur in Vollbild und in der Synchro da, aber was soll's... blind kaufen wollte ich die DVD nun auch nicht.
War auch besser so, denn obwohl ich einige male herzlich habe lachen müssen, ist BEVERLY HILLS COP kein Überflieger. Mag sein, dass er archetypisch für viele Copfilme gewesen ist, nur dass ich diese eben schon vor Brests Films gesehen habe. So bot mir er mir dann wenig neues; zum Schluss dann die obligatorische Ballerei - das war ziemlich öde.
Mich überrascht aber, wie sehr gegen Beverly Hills ausgeteilt wurde!
Entweder sind die alle schwul oder strunzdumm. Ganz schlecht kam ja das L.A.P.D. weg... meine Fresse... durch die Bank Idioten, denen ein Bursche aus Detroit mal eben zeigt, wo's lang geht und wie man den Job richtig macht.
Dann muss ich natürlich noch ein paar Worte über Eddie Murphy verlieren, der hier ja seinen endgültigen Durchbruch erlebte und es undenkbar werden ließ, dass Sly den Lead erst hätte übernehmen sollen. Murphy gibt Gas. Schon in seiner ersten Szene redet er sein Gegenüber in Grund und Boden (hier schmerzte die Synchro allerdings sehr), gerät sofort in großen Trouble. Es gibt einen Vorgeschmack darauf, was Überproduzent Bruckheimer uns in den 90er Jahren servieren würde. Es kracht und kracht und kracht. Ohne Rücksicht auf Verluste. Alles wird kurz und klein gemacht. Mag in den 80ern toll ausgesehen haben - heute wirkt's irgendwie ziemlich beliebig. Dann doch lieber n gemütliches Stündchen mit Colt Seavers!
Aber zurück zu Murphy: der macht seine Sache wirklich gut. Verarscht diejenigen, die verarscht gehören; kicks mächtig ass und ist ne gelungene Mischung aus Antiheld und Supermann. Wegen ihm ist BEVERLY HILLS COP noch einigermaßen sehenswert.
Teil 2 kenn ich schon, den Dritten erspar ich mir. Mal seh'n, ob ich sonst noch was mit Eddie Murphy auftreiben kann.
6/ 10
#379
Geschrieben 10. Dezember 2004, 11:35
Regie: Guy Hamilton - DVD MGM
"Goodnight, Sir."
Der Schmuddel-Bond. Herrlich charmant und durch eine stete "Black Emanuelle-Stimmung" bestechend hat mich dieser Bond nach dem letzten 007-Debakel wieder vollends versöhnt.
Denn weniger ist mehr. Anstatt großes Krawumm-Kino, bei dem lieblos aneinandergereihte Actionszenen im Vordergrund stehen, kommt hier mal wieder das Espionage-Feeling der früheren Bonds auf. Kein einziges Bond-Gadget, keine Massenballerei im Finale, alles richtig gut gelungen für mein Befinden.
Der Plot beschert Bond einen ebenbürtigen Gegner, mit Christopher Lee charismatisch besetzt. Kein größenwahnsinniger Welteroberer, sondern ein Typ wie Bond - nur dass der zugibt, dass ihm das Töten Spaß bereitet. Und niemals war James Bond selbstgefälliger als bei der Dinner-Szene; Roger Moore hat endlich mal geglänzt. Er war nie besser als in seinem zweiten Film (umso erstaunlicher wenn man sein Debüt betrachtet): das IST 007. Und der hat wie der Zuschauer wohl noch nie soviel nackte Haut während eines Einsatzes zu sehen bekommen. Da wollte Südostasien wohl auf Teufel komm raus Werbung in eigener Sache machen.
Aber auch die Locations sind sehenswert, vor allem die Inselgruppen, die für den Showdown herhalten sind eine Augenweide. Auch hier punktet der Film.
Nun, Laura Gemser sucht man vergebens, aber bekommt dafür zwei heiße Schwedinnen präsentiert, die zu den besseren Bondgirls gehören und auch wenn Britt Eklands Rolle jedes Blondinenklischee erfüllt und die Emanzipation um Lichtjahre zurückwirft, so störte mich das herzlich wenig, zumal die Mädels diesmal nicht wie selbstzweckhaft ins Script geschrieben rüberkamen, sondern durchaus interessante und dem plot dienende Rollen inne hatten.
Überraschend lang fiel diesmal die Pre-Credit-Sequenz aus (wurde später nur von TWINE und DAD getoppt), die zudem auf einen James Bond in Aktion verzichtet. Leider konnte der anschließende Song wenig überzeugen und auch Maurice Binder hat schon besseres abgeliefert.
Naja, ansonsten aber wie gesagt ein guter Bond, der zusammen mit TSWLM das beste 70er Jahre 007-Abenteuer darstellt. Die Actionszenen sind wohldosiert, wie auch der Humor (klasse der erste Kampf mit Bond in der Karateschule ) und nach FYEO das beste Finale der Serie. Dazu noch interessante Charaktere wie Sgt. Pepper und Nick Nack und fertig ist der gelungene Bond-Cocktail.
7/ 10
#380
Geschrieben 11. Dezember 2004, 16:19
Regie: Marcello Fondato - DVD ems
SpencerHügel wird ne Hämorrhoiden-Schaukel zu Schrott gefahren, was diese sich natürlich nicht gefallen lassen: Keilerei vorprogrammiert!
Hatte diesen Film tatsächlich noch nie gesehen und auf Geheiß meines Bruders (ein S/H-Schätzer wie ich) mal blind gekauft. Erste Erleichterung als ich mit Hess und Dannenberg die vertrauten Stimmen höre. Schon nicht ganz unwichtig bei diesem dynamischen Duo!
Naja, im Endeffekt kam dieser Film dann nicht an "die großen Vier" heran, aber zu einigen Lachern hat es allemal gereicht und der Anblick eines angepissten und arg lethargischen Bud Spencers ist doch immer wieder schön!
Störend war hier die selbst für S/H-Verhältnisse ziemlich bescheuerte Story und auch wenn man ihre Filme gemeinhin als infantil bezeichnen mag, so müssen sich die beiden "Bösen"-Darsteller diesem Vorwurf nun auch von mir gefallen lassen! Das war wirklich unter aller Sau. Dialoge, die selbst einem Sechsjährigen wohl kein müdes Lächeln entlockt hätten. Und warum um alles in der Welt gibt sich dann auch noch Donald Pleasence dafür her? Dagegen wirkte seine Blofeld-Darbeitung Oscarreif!
Neben diesen Kritikpunkten war es noch etwas schade, dass die sonstigen Bondtypischen Zutaten insgesamt nicht so stark berücksichtigt wurden, wie es sonst der Fall ist. Keine exotischen Schauplätze; der Song war auch nicht so doll und ein wenig mehr witzige Sprüche wären auch nicht schlecht gewesen.
Egal. Zur Unterhaltung hat's ja noch ganz gut gereicht und abgesehen von GO FOR IT (ITA/USA 1982, E. B. Clucher) ist wohl kein S/H-Film mit so vielen Filmzitaten gespickt! Diesmal wird nicht die Bondmaschinierie durch den Kakao gezogen, sondern man hat sich die großen Western von Sergio Leone vorgeknöpft. Da wird zum einen das Finale aus IL BUONO, IL BRUTTO, IL CATTIVO (ITA/USA 1967, Sergio Leone) auf Motorrädern ausgetragen und auch Henry Fondas unvergessene Darstellung des Frank in C'ERA UNA VOLTA IL WEST (ITA/USA 1969, Sergio Leone) bleibt nicht verschont: einfach herrlich, wie Manuel de Blas als Profikiller begleitet von einem Morriconeähnlichen Score mit strahlend blauen Augen und schwarzem Mantel plus Dunstkiepe durch die Gegend schreitet. Hab mich da köstlich amüsiert!
Unter'm Strich muss konstatiert werden, dass SpencerHügel schon bessere Filme gedreht haben, sich für diese Kollaboration aber nicht zu schämen brauchen!
6/ 10
#381
Geschrieben 15. Dezember 2004, 18:28
Regie: Darren Aronofsky - VHS
"I'm somebody now, Harry. Everybody likes me. Soon, millions of people will see me and they'll all like me. I'll tell them about you, and your father, how good he was to us. Remember? It's a reason to get up in the morning. It's a reason to lose weight, to fit in the red dress. It's a reason to smile. It makes tomorrow all right. What have I got Harry, hm? Why should I even make the bed, or wash the dishes? I do them, but why should I? I'm alone. Your father's gone, you're gone. I got no one to care for. What have I got, Harry? I'm lonely. I'm old."
Gibt einiges nachzutragen! Nachtrag Nr. 1.
Ein Film wie ein Fußtritt in den Magen. In jeder Hinsicht meisterhaft. Erst die dritte Sichtung hat mich voll mitgerissen. Was für ein Finish. Der schiere Wahnsinn.
10/ 10
#382
Geschrieben 15. Dezember 2004, 18:34
Regie: Italo Zingarelli - DVD ems
"Das sollte wohl mal'n Bein werden..."
Nachtrag 2.
SpencerHügel im Dschungel. Der bisher "sozialste" Film der beiden: lass die armen Tiere in Ruhe; Großwildjäger sind böse und verdienen ordentlich Kloppe!
Reicht zwar nicht an "die großen Vier" heran, aber lustig war's trotzdem.
Höhepunkt das in die Augenschauen von Hill und dem Schergen vom Bösen.
Sprüchefaktor war schonmal höher, dafür gibt's viele Keilereien und ein herrlich kabbeliges dynamisches Duo.
6/ 10
#383
Geschrieben 15. Dezember 2004, 19:36
Regie: Brad Bird - UFA Palast Düsseldorf
"Normal? What do you know about normal? What does anyone in this family know about normal? We just *act* normal, I want to *be* normal. The only normal person is Jack-Jack and he is not even toilet trained."
Nachtrag 3.
Vorab schonmal soviel: der beste Actionfilm, den ich je gesehen habe! Wahnsinn!
Mit Pixarfilmen ist das ja so ne Sache: optisch toppen die sich in schöner Regelmäßigkeit; nur der Inhalt ist leider stark schwankend gewesen über deren Schaffensphase. A BUGS LIFE war für mich uninteressant, hier wurde zu sehr auf die ganz Kleinen geschielt. TOY STORY 1 und 2 waren großartig. Zwar noch immer die Kinder im Auge gehabt, aber auch für Ältere noch ein Vergnügen. MONSTERS INC. war der vorläufige Höhepunkt von Pixar. Ein nicht enden wollender Ideenreichtum, herrlich spaßige Charaktere und ein schwäbelnder Yeti (zumindest in der Synchro ). Dann der Rückschritt mit FINDING NEMO. Ganz großer Niedlichkeitsfaktor. Wenig Inhalt. In meinen Augen nur noch "nett".
Jetzt endlich ein Pixarfilm, der ohne putzige Tierchen o. ä. auskommt: eine Hommage an die Sixties, an Bond und an die Superhelden. Optisch - wie zu erwarten - mal wieder alles toppend und vom plot her überzeugender als das meiste, was ich sonst so dieses Jahr im Kino gesehen habe.
Brad Bird hat bei den SIMPSONS mitgewirkt. Das merkt man (besonders stark bei der "Autoparkszene" - das ist Homer pur!). Und Brad Bird hat vor einigen Jahren einen kaum beachteten, umso genialeren klassischen Zeichentrickfilm abgeliefert: THE IRON GIANT. Die Ähnlichkeiten dieses Films mit THE INCREDIBLES sind nicht zu übersehen.
Bird hat den ersten Pixarfilm in Scope gedreht und damit gleich ein Zeichen gesetzt: großes Kino sollte es werden, weg von den TV-Formatfreundlichen Familienfilmchen. Ein Epos musste her; etwas wirklich großartiges.
Und genau das ist es auch geworden. Der beste Animationsfilm aller Zeiten mit den erzählerischen Qualitäten eines Miyazaki und der standardmäßigen technischen Brillanz eines John Lasseters. Bird bündelt diese zu einem überwältigendem Ganzen, das sowohl eine psychologisch ausgefeilte Story bietet, wie auch atemberaubende (bitte wörtlich nehmen!) Actionsequenzen liefert.
Obwohl - zum Glück - nicht sonderlich realitätsnahe animiert hinterlassen die Schicksale der Figuren beim Betrachter einen gehörigen Eindruck; erwecken Anteilnahme. Die stillen, nachdenklichen Momente wirken nicht störend oder aufgesetzt, sondern fügen sich nahtlos in das Ganze ein.
Damit soll jedoch der Eindruck erweckt werden, hier handele es sich um ein von großer Ernsthaftigkeit durchzogenes Drama. Nein, nein: im Vordergrund steht der Spaß und der reißt 105 Minuten lang nicht ab. Wortwitz, Slapstick en Masse und immer wieder das Erstaunen über den Detailreichtum und diese technische Brillanz.
Am besten selber schauen (am besten aber in der OV) und selber staunen. Ganz warme Empfehlung!
9.5/ 10
#384
Geschrieben 15. Dezember 2004, 19:59
Regie: Guy Hamilton - TV BR
"Sean, dein Toupet rutscht!"
Nachtrag 4.
Tja... scheiß Komplettierungswahn. Aber da dieser Bond gerade im TV lief, sagte ich dann doch nicht nein (was Connery mal besser getan hätte).
Dieser Film ist m. E. neben DIE ANOTHER DAY der mieseste Beitrag zur Serie. Selten sowas liebloses gesehen. Mir war schnell genauso langweilig wie Connery im Film, der nahtlos an seine lustlose Darbietung aus YOU ONLY LIVE TWICE anknüpft.
Dabei fängt alles so vielversprechend an: mit aller Härte fahndet 007 nach Blofeld, der im Film zuvor Mrs. Bond umgebracht hat. So sehr war der Geheimagent zuvor noch nicht in Rage gewesen. Löblich, dass man von Macherseite den (zu Unrecht) viel gescholtenen ON HER MAJESTY'S SECRET SERVICE nicht ignorierte, sondern sogar Bezug auf ihn nahm, nur eben wieder mit dem alten, vertrautem Darsteller, der für eine Million $ nochmal zusagte.
Ansonsten war wohl nicht mehr viel Geld übrig. Die Ausstattung sah im Bondkosmos noch nie so armselig aus - peinlicher Höhepunkt die Mondmobilfahrt. Der plot beginnt stark und lässt dann sehr schnell auch sehr stark nach (ab Vegas wird's immer öder); die Darsteller hätten es nicht mal ins Marienhof-Casting geschafft: der miesteste Blofelddarsteller (was soll die Haarpracht?!), das mieseste Bondgirl, oberpeinliche Killer... als könne man sich nicht mehr auf Connerys alles überstrahlende Charisma verlassen. Konnte man dann aber auch nicht.
Erwähnenswert nur die klasse Sprüche von Bond, als er in Amsterdam auf seine Fickgelegenheit trifft. Das war sogar richtig groß! Und auf die Idee zu kommen, Bond vermeintlich Bond töten zu lassen - herrlich!
Tja, aber sonst... tote Hose. Wie ein abgestandener Vodka Martini wirkt das alles. Der nächste Bond machte es nicht viel besser und so entstanden zwischen 1967 und 1973 drei der schlechtesten Beiträge der ganzen Serie.
2/ 10
#385
Geschrieben 17. Dezember 2004, 14:21
Regie: Sven Unterwaldt - CinemaxX Essen
#386
Geschrieben 18. Dezember 2004, 12:24
Regie: Andrew Stanton, Lee Unkrich - DVD BV
Alles ist verdammt bunt und der Niedlichkeitsfaktor ist kaum noch zu überbieten. Macht schon Spaß, keine Frage, aber gerade im direkten Vergleich zum neuesten Pixarfilm stinkt er doch mächtig ab.
7/ 10
#387
Geschrieben 18. Dezember 2004, 13:09
Regie: Tony Scott - DVD Warner
"Your ancestors were Niggers..."
Eine nicht mal zehnminütige Szene, die eigentlich so ganz und gar nicht zu dem Rest des Films, in dem sie gefangen ist passt, ist so gut, dass der Film von mir trotz arger Schwächen noch mit einem "sehenswert" bedacht werden muss.
Es ist das Duell zweier Meistermimen, die beide eines gemeinsam haben: seit den 90ern lassen sie sich in zumeist nicht einmal mehr mittlemäßigen Videopremieren verheizen und passen sich dem niedrigen Niveau der Filme darstellerisch nahtlos an. Ab und an tauchen sie auch mal kurz in einer Nebenrolle in einem besseren Film auf, aber das ist selten.
Umso erfreulicher, wie sie hier glänzen können und es auch tun. Zwar wieder nur in Nebenrollen (Cameo trifft's fast schon eher), aber der Eindruck, den sie hinterlassen, der bleibt in bester Erinnerung. Hopper und Walken in einem Darstellerduell, das wunderbar von den schönen Klängen von "Lakmé" untermalt wird. Man plaudert über Geschichte, die Mauren, das Lügen und Schmerz. Schmerzlich endet es auch für Hopper, der jedoch, freilich davon wissend den Löffel abgeben zu müssen noch einmal richtig weit ausholt und seinem Gegenüber sinngemäß eins über die Rübe semmelt. - "I haven't killed a man since 1984!" - Eine Reaktion die Bände spricht.
Und der Rest? Den fand ich früher spitze, heute nur noch ganz nett. Mit der Zeit wurde TRUE ROMANCE für mich immer uninteressanter; der unnötig hohe Gewaltanteil verleidet dem Film doch ziemlich sein romantisches Potenzial und ich werde zunehmend das Gefühl nicht los, dass QT uns hier mit Clarence sein eigenes (Wunsch-)Dasein präsentiert. Nur dass er eben nicht in nem Comicladen sondern in ner Videotheken abgehangen hat. Quasi ein halbes QT-Biopic.
Ansonsten ist noch zu sagen, dass das Ende - wenn man das eigentlich beabsichtigte Finale kennt - ziemlicher Murks ist und die Szenen am Strand schon gefährlich nah am Kitsch angesiedelt sind.
Toll aber, dass sich hier so ziemlich alles versammelt, was Rang und Namen hat und sich die Stars auch für kleinste Auftritte nicht zu schade sind (selbst Oha (Paul Bates) aus COMING TO AMERICA ist dabei!). Dabei scheinen sie alle zudem noch einen Mordsspaß (herrlich: Tom Sizemore) gehabt zu haben, so dass die Spiellaune den Film nochmal n ordentlich Ruck in höhere qualitative Regionen verleiht. Nur Slater ist für mich ne Fehlbesetzung - scheiße nur, dass der die Hauptrolle bekommen hatte.
Dann muss ich noch Hans Zimmers wunderschöne Melodie erwähnen, die zwar ziemlich dreist vom BADLANDS-Score geklaut ist, aber irgendwie verdammt gut zum Film passt.
Insgesamt also ein Film mit einer unvergesslichen Anekdote zur Geschichte von Sizilien, einem fast ausnahmslos famos aufspielendem Ensemble und einem schönem Score. Das alles reicht wie oben gesagt noch zu einem "sehenswert", auch wenn das Script einige male arg zu wünschen übrig lässt und die Brutalitäten nicht selten aufgesetzt wirken.
6.5/ 10
#388
Geschrieben 22. Dezember 2004, 18:46
Christmas Vacation (USA 1989)
Regie: Jeremiah Chechik - DVD Warner
Ja, ich bekenne mich dazu auf die Weihnachtszeit zu stehen; bin keiner derjenigen die diese Zeit der allgemeinen gewünschten Glückseligkeit verabscheut. Ich mag das. Schließlich mag ich auch dieses kalte, regnerische (wenn's gut läuft sogar weiße) Wetter; ich mag diese ganzen schnulzigen Weihnachtssongs, Spekulatius, schwarzen Tee, Kerzenlicht... hach...und ich liebe filmisch nichts so sehr wie mein Weihnachtsprogramm!
Wie jedes Jahr startet mein (nun) sechsteiliges Programm mit dem besten Teil der Grisworld-Quadrologie (stehe mit meiner Meinung nun wirklich nicht alleine da!). Denn bevor es besinnlich wird, muss sich erst nochmal kräftig weggeschmissen werden, jawohl!
Und wenn es ein Film schafft, mich zum Brüllen zu bringen, obwohl kaum etwas passiert ist, dann soll das schon was heißen. Denn wenn der nette Comicvorspann mit dem schönen Christmas Vacation-Song vorbei ist und man in karger Winterlandschaft von Weitem ein Auto über die Landstraße fahren sieht... dann weiß der Kenner des Films sofort was Sache ist: Clark Dabbelju Grisworld Junior ist mit Kind und Kegel unterwegs um eigenhändig die perfekte Weihnachtstanne zu beschaffen.
Je näher das Auto auf uns zufährt, desto stärker vernehmen wir den Singsang von Familie (naja, nicht alle sind daran beteiligt) Grisworld. Ich brülle bereits vor Lachen. Dann sieht man ihn endlich: Chevy Chase in seiner Paraderolle. Ein herrlich debiles, übertrieben fröhliches, stets optimistisches Dauergrinsen, das uns von nun an mehr oder weniger über 90 Minuten begleiten wird. Schon diese Leistung von Chevy Chase reicht mir aus, um diesen Film zu lieben.
Aber es kommt noch besser! Denn die Verwandten kommen (bei dem senilen Tantchen stehe ich kurz vorm mich-bepissen-vor-Lachen!), die Lichterkette macht Stress, die Dachbodensequenz ist Slapstick as its best und da ist da natürlich noch Randy Quaid mit Köter Snuts...
Im Grunde genommen ist CHRISTMAS VACATION ja ein Anti-Weihnachtsfilm, da er alles aufzeigt, was an den Feiertagen so schiefgehen kann... aber er bereitet auch darauf vor und irgendwie verspüre ich nach dem Sehen doch eine riesige Vorfreude auf das Fest, denn ein Fest ohne irgendwelche Pannen... das ist doch auch nix!
9.5/ 10
#389
Geschrieben 22. Dezember 2004, 19:04
Love Actually (GB 2003)
Regie: Richard Curtis - DVD Universal
Das Programm wird etwas schnulziger! Macht aber nix und ist zudem weiterhin saukomisch und bereits nach einer Sichtung dieses Films war ich sicher, dass ich diesen zu keinem Weihanchtsfest missen möchte.
Bin in diesem Eindruck gestern nochmal stark bestätigt worden.
Da hat der ewige Autor, aber nie Regisseur es endlich mal gewagt einen Film zu drehen und hat dann gleich ein wahres Feuerwerk entfacht. Rund zehn (Liebes-)Geschichten werden hier bravourös miteinander verwoben. Über zwei Stunden vergehen wie im Fluge; schließlich springt der Film immer hin und her: bietet ein beispielloses Darstellerensemble in bester Spiellaune und vebreitet ein richtig gutes Gefühl. Trotz einiger sicherlich etwas zu kitschigen Momenten gelingt es dem Film eben nicht völlig darin zu versinken, indem eben nicht jeder Topf seinen Deckel findet (oder heißt das umgekehrt?) - märchenhaft manchmal ja, aber komplett auf dieser Schiene zu fahren: verweigert! Stattdessen lieber doch noch n bissel aus dem wahren Leben erzählen... wobei, manchmal soll es ja tatsächlich so kommen, wie im Film geschildert... schließlich ist ja auch noch Weihnachten.
Egal, mir hat das alles sehr sehr gut gefallen; ist bereits einer der modernen Weihnachtsklassiker für mich geworden; stören tut nur dieses extrem affektierte ich-seh-jetzt-süß-aus von Fräulein Knightley und ganz extrem stören tut Heike Makatsch.
Sonst isses aber wunderschöööööööööööööööööööööööööööööööööön!
9.5/ 10
#390
Geschrieben 22. Dezember 2004, 19:16
The Shop around the Corner (USA 1940)
Regie: Ernst Lubitsch - DVD Warner
Das Programm wird immer besser!
Und es ist wirklich kaum zu glauben, aber dem Nora Ephron-Käse YOU'VE GOT MAIL (USA 1998) habe ich es zu verdanken, überhaupt auf diesen Film gestoßen zu sein.
Was sich da alles so rund um Weihnachten im kleinen Laden "Matuschek und Company" abspielt... das ist oft lustig, stets unterhaltsam, am Ende richtig herzerwärmend und ich kann mich an diesem kleinen Wunderwerk einfach nicht satt sehen.
Eines der besten Drehbücher, das ich kenne und ein ganz ganz tolles Darstellerensemble...
Die besten Weihnachtsfilme stammen eben doch aus den Goldenen Jahren Hollywoods und wenn dann noch Jimmy Stewart mit an Bord ist...
10/ 10
P. S.: Gruß an Tanja, die diesen Film natürlich auch wieder schauen wird!
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