See you at the movies
#481
Geschrieben 24. März 2005, 18:59
Regie: Andrei Konchalovsky - DVD MGM
"You're an animal!" - "No, worse. Human."
Nach dem unglücklichen Aufeinandertreffen mit dem Boll-Machwerk war Rehabilitation angesagt! Die gab es zunächst mit A CIVIL ACTION (USA 1998, Steve Zallian), den ich gleich danach noch hinterhergeschoben habe und heute dann mit diesem Streifen, den ich vor x Jahren mal gesehen hatte.
Nun beginne ich mit RUNAWAY TRAIN, da dies ein Film ist, der mich endlich mal wieder so richtig aus den Socken gehauen hat! Klarer Fall von Meisterwerk.
Da kam zwar einiges an Müll aus der Golan-Globus-Schmiede; zwischendurch schimmerte dann und wann aber auch schon mal ein Filmjuwel durch. Wie etwa NARROW MARGIN (USA 1988, Peter Hyams), der genau wie RUNAWAY TRAIN einen Zug als Protagonisten auserkoren hat und damit (Achtung: Kalauer!) verdammt gut gefahren ist.
Der plot ist schnell erzählt: zwei Ausbrecher (Jon Voight und Eric Roberts) geraten in Alaska auf einen führerlosen Zug, den nichts mehr aufzuhalten vermag...
Das klingt nach reinem Actionkino, ist aber so viel mehr. Doch will ich zunächst diesen Aspekt genauer beleuchten. Natürlich handelt es sich hier um einen Film, der klar dem Action-Genre zuzuordnen ist und hier funktioniert er auch perfekt (kann mich im Moment kaum an bessere Genrebeiträge erinnern und die Thematik dieses Films hat zehn Jahre später SPEED (USA 1994, Jan de Bont) in variierter Form noch einmal aufgegriffen). RUNAWAY TRAIN geht an die Knochen - so real sahen Actionszenen selten aus und wie froh bin ich, dass es in den 80ern noch kein CGI gab. Wäre der Film heute gedreht worden... da wär nicht viel bei rumgekommen.
Im Nachhinein denke ich wehmütig darüber nach, wie der wohl im Kino funktioniert hätte... das war bestimmt ne ganz feine Sache damals.
Also, Actionkino par excellence. Dazu aber auch ein Psychogramm zweier Menschen, die in eine Extremsituationen geraten und dort ihr wahres Gesicht offenbaren. Da kann auch die von Rebecca DeMornay verkörperte Bahnbegleiterin als Puffer nichts mehr ausrichten. Wie die Lage im Zug langsam zu eskalieren droht steht der Anspannung, die der Zuschauer durch den führerlosen Zug, der in bester LE SALAIRE DE LA PEUR-Manier ein Pulverfass darstellt erfährt in nichts nach.
Der Film packt dich von allen Seiten - die äußeren Umstände, die die Figuren erfahren: eisige Kälte, Schmerz und den Tod vor Augen - der Film vermittelt sie so gekonnt, wie es geht. Auch dank einer schnörkellosen Inszenierung. Kein Slo Mo-Gedöns, kein Pathos oder humorige Einlagen. Hier geht's richtig zur Sache.
Und dann ist da dieses Duell zwischen Jon Voight und dem sadistischen Gefängnisdirektor (ok, Klischee, zugegeben), toll dargestellt von John P. Ryan (den ich immer mehr zu schätzen weiß) - das den Film eröffnet und auch abschließen wird. Jedoch ganz anders, als das sonst im Actionkino (gerade dem der 80er) der Fall ist. Der Schluss ist so unkonventionell, wie er gut ist. Und dass die Idee zum Script von Kurosawa stammt und am Ende aus Richard III zitiert wird, passt zur Qualität dieses außergewöhnlichen Films.
#482
Geschrieben 25. März 2005, 22:09
Regie: Rob Zombie - DVD Sunfilm
Sooo, diesmal zur richtigen DVD gegriffen und mein Soll erfüllt. Jetzt sind sie dran, Herr Elektro!
HOUSE OF 1000 CORPSES ist Trash pur; eine abgedrehte Hommage an Tobe Hoopers TCM, die dem Zuschauer einiges an Stehvermögen abverlangt. Nicht etwa wegen krasser Gewaltdarstellungen sondern auf Grund eines visuellen Overkills. Rob Zombie greift zur MTV-Ästethik, inszeniert seinen Film als überlangen Videoclip - die Handlung ist Nebensache. Es regiert die Optik. Diese ist zugegebenermaßen beachtlich, wenn auch teilweise nur schwer goutierbar.
Der Film will ein Fun Movie sein, was er für ein bestimmtes Publikum auch erreicht hat. Ich persönlich mag solche Fun Movies nicht besonders. Das TCM fand ich langweilig und unfreiwillig komisch, das Remake ebenso. Diese Hommage war zumindest nicht unfreiwillig komisch, nein, die erste halbe Stunde strotzte nur so vor Brüllern und wär der Film mit der Ankunft der Jünglinge bei der Killerfamilie nicht so sehr ins reißerische gekippt - auch für mich hätte der Streifen so etwas wie Kultpotenzial gehabt.
Der Spaulding-Clown war einfach klasse, wie überhaupt die ganze Tanke-Location. Dann immer wieder diese witzigen T-Shirt-Aufdrucke und diese ganzen kaum wahrzunehmenden Gags, wie etwa der übergewichtige Typ in dem Schaukel-Wagen neben dem Geisterbahnausgang. Klasse das!
Aber sobald Zombie den Terror anrichtet, ist's für mich vorbei mit dem Spaß. Konnte ich mich über die Stinkefinger vom Oppa noch beömmeln, da gingen mir die ganzen langhaarigen Leuts (Männlein wie Weiblein) mit ihrer Hysterie mächtig auf den Keks.
Hab mich von da an schrecklich gelangweilt und ab der Friedhofszene geistig dann auf Leerlauf geschaltet. Dieses ganze Monstergesocks war einfach nur albern - ohne dabei komisch zu sein. Der Schluss ist dann auch mal wieder extrem vorhersehbar und wenig kreativ ausgefallen - TCM-Hommage hin oder her. Was neues wär mal nett gewesen.
Also fällt mein Fazit eher mau aus. Starker Anfang, ganz schwacher - weil unglaublich langatmiger - Rest. Da schau ich mir lieber nochmal FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS an!
Abschließend aber noch ein paar Worte zur DVD: die bietet das mit Abstand beste Menü, das mir bislang untergekommen ist. Und als ich mal in die Interviews reingeschaut habe und eine der "Schauspielerinnen" meinte, wie toll das alles sei und dass das Script zum Film das beste sei, das sie je gelesen habe... da hab ich dann doch nochmal herzlich lachen dürfen.
#483
Geschrieben 26. März 2005, 12:54
Regie: Steve Zallian - DVD Paramount
Hat mir jetzt schon mal wesentlich besser gefallen, als beim damaligen Kinobesuch. Wer hier mit den Erwartungen an ein typisches Court Room Drama herangeht wird enttäuscht sein. Denn wie es der Titel bereits impliziert und wie es der Erzähler im Film uns auch immer wieder kund tut: hier handelt es sich um einen Zivilprozess, wo etwas andere Regeln gelten.
A CIVIL ACTION erzählt eine Art David gegen Goliath-Geschichte, die jedoch beide Seiten als Unsympathen präsentiert, dabei aber wahrscheinlich verdammt ehrlich ist, denn um ein guter Anwalt zu sein, muss man wohl ein ********* sein.
Und wer ein solches nicht ist, wer weich wird und sich von Emotionen leiten lässt, der hat bereits verloren. So gewinnt der von John Travolta vorzüglich dargestellte Jan Schlichtmann am Ende aber immerhin die Sympathien des Publikums.
Steve Zallian inszenierte seinen Film zuweilen stark dokumentarisch und durchsetzt ihn gekonnt mit Thrillerelementen. Die Darstellerriege (Duvall, Macy, Shalhoub, Gandolfini, Quinlain, Pollack...) wertet den Streifen noch zusätzlich auf.
Ganz groß auch wie Robert Duvall als Staranwalt mit Marotten immer wieder Anwalts-Weisheiten von sich gibt und Travolta vor Gericht reichlich blöd aussehen lässt. Dafür gab's dann auch gleich ne weitere Oscar-Nominierung.
Unter'm Strich ein wirklich sehenswerter Film, der dem COURT ROOM-Genre neue Seiten abgewinnen kann.
#484
Geschrieben 26. März 2005, 18:31
Regie: Jean-Pierre Melville - TV SWR
Alain Delon in seiner Paraderolle als asexueller, gefühlsloser, leerer Auftragskiller, dessen Gesicht etwas maskenhaftes ausstrahlt. Ein Niemand, der nach einem verpatztem Auftrag dann aber für reichlich Wirbel sorgt.
Bald hat sich nicht nur die Polizei an seine Versen geheftet, auch seine Auftraggeber wollen ihm an den Kragen, so dass eine hochspannende Hetzjagd beginnt, die für den "Eiskalten Engel", wie der deutsche Verleih den Killer nennt nicht gut ausgehen kann...
Charakterisiert nur durch das Samuraimotiv stellt Delons Rolle dennoch eine der markantesten Filmfiguren überhaupt dar (Jim Jarmusch drehte rd. 30 Jahre später mit GHOST DOG eine klasse Hommage) - sie wird von einer unbeschreiblichen Aura umgeben und strahlt eine hohe Faszination aus.
Faszinierend auch wie Melville aus einem Quasi-Best Of der Klassiker M (D 1930, Fritz Lang), DU RIFIFI CHEZ LES HOMMES (FRA 1954, Jules Dassin) und THE ASPHALT JUNGLE (USA 1950, John Huston) eines der aufregendsten Filmfinishes zusammenschustert hat, welches wiederum von anderen Filmemachern zitiert wurde (Jarmusch, Friedkin, Mann...).
Unbestritten einer der Höhepunkte des französischen Kriminalfilms und ein Film, der endlich auch bei uns mit einer DVD-Veröffentlichung bedacht werden sollte.
#485
Geschrieben 26. März 2005, 21:56
Wird mal wieder Zeit für mich, ein Update meiner Lieblingsfilme zu machen, zumal sich einiges getan hat...
Wer alle Filme gesehen hat, kriegt von mir 'n Keks!
001. The Breakfast Club (USA 1985, John Hughes)
002. Heat (USA 1995, Michael Mann)
003. Trois Couleurs: Rouge (FRA/PL/SWI, K. Kieslowski)
004. Ferris Bueller's Day off (USA 1986, John Hughes)
005. The Station Agent (USA 2003, Tom McCarthy)
006. Casablanca (USA 1942, Michael Curtiz)
007. Planes, Trains & Automobiles (USA 1987, John Hughes)
008. The Insider (USA 1999, Michael Mann)
009. American Beauty (USA 1999, Sam Mendes)
010. Mulholland Dr. (FRA/USA 2001, David Lynch)
011. Lantana (AUS 2001, Ray Lawrence)
012. 12 angry Men (USA 1957, Sidney Lumet)
013. Ghost World (USA 2001, Terry Zwigoff)
014. Glengarry Glen Ross (USA 1992, James Foley)
015. Living in Oblivion (USA 1994, Tom DiCillo)
016. North by Northwest (USA 1959, Alfred Hitchcock)
017. The Straight Story (USA 1999, David Lynch)
018. Le fabuleux destin d'Amélie Poulain (FRA 2001, J.-P. Jeunet)
019. Barton Fink (USA 1991, Joel Coen)
020. Memento (USA 2000, Christopher Nolan)
021. Fight Club (USA 1999, David Fincher)
022. Dead Poets Society (USA 1989, Peter Weir)
023. Trees Lounge (USA 1996, Steve Buscemi)
024. Wilbur wants to kill himself (DK 2002, Lone Scherfig)
025. Matchstick Men (USA 2003, Ridley Scott)
026. Taxi Driver (USA 1976, Martin Scorsese)
027. Smoke (USA 1995, Wayne Wang)
028. Collateral (USA 2004, Michael Mann)
029. The Shop around the Corner (USA 1940, Ernst Lubitsch)
030. You can count on me (USA 2000, Kenneth Lonergan)
031. The Usual Suspects (USA 1995, Bryan Singer)
032. Clerks (USA 1994, Kevin Smith)
033. Italiensk for begyndere (DK 2000, Lone Scherfig)
034. Okay (DK 2002, Jesper W. Nielsen)
035. Donnie Darko (USA 2001, Richard Kelly)
036. Double Indemnity (USA 1944, Billy Wilder)
037. Wo hu cang long (HK/TAI 2000, Ang Lee)
038. The Big Sleep (USA 1945, Howard Hawks)
039. Star Wars (USA 1977, George Lucas)
040. The 'burbs (USA 1989, Joe Dante)
041. Apocalypse Now (USA 1979, Francis Ford Coppola)
042. Love Actually (GB 2003, Richard Curtis)
043. Ghost Dog: The Way of the Samurai (USA 1999, J. Jarmusch)
044. De største helte (DK 1996, Thomas Vinterberg)
045. The Pledge (USA 2001, Sean Penn)
046. Lilja 4-ever (SWE/DK 2002, Lukas Moodysson)
047. Ulee's Gold (USA 1997, Victor Nunez)
048. Der Himmel über Berlin (GER 1987, Wim Wenders)
049. The China Syndrome (USA 1978, James Bridges)
050. Requiem for a Dream (USA 2000, Darren Aronofsky)
051. Festen (DK 1997, Thomas Vinterberg)
052. Notorious (USA 1946, Alfred Hitchcock)
053. 25th Hour (USA 2002, Spike Lee)
054. Reservoir Dogs (USA 1992, Quentin Tarantino)
055. Magnolia (USA 1999, Paul Thomas Anderson)
056. The Bridge on the River Kwai (GB 1957, David Lean)
057. The Big Lebowski (USA 1997, Joel Coen)
058. The Machinist (SPA/USA 2003, Brad Anderson)
059. New York Minute (USA 2004, Dennie Gordon)
060. Dogville (DK/SWE 2003, Lars von Trier)
061. White Heat (USA 1949, Raoul Walsh)
062. Leaving Las Vegas (USA 1995, Mike Figgis)
063. George Washington (USA 2000, David Gordon Green)
064. Rear Window (USA 1954, Alfred Hitchcock)
065. Duel (USA 1971, Steven Spielberg)
066. The Apartment (USA 1960, Billy Wilder)
067. Tremors (USA 1990, Ron Underwood)
068. Fucking Åmål (SWE 1998, Lukas Moodysson)
069. 8MM (USA 1999, Joel Schumacher)
070. Il buono, il brutto, il cattivo (ITA/USA 1967, Sergio Leone)
071. Paris, Texas (UK/GER 1984, Wim Wenders)
072. Whale Rider (NZ 2002, Niki Caro)
073. Christmas Vacation (USA 1989, Jeremiah Chechik)
074. Bang Boom Bang (GER 1999, Peter Thorwarth)
075. Carlito's Way (USA 1993, Brian de Palma)
076. Arlington Road (USA 1999, Mark Pellington)
077. Le Salaire de la peur (FRA 1953, H.-G. Clouzot)
078. Vertigo (USA 1958, Alfred Hitchcock)
079. It's a wonderful Life (USA 1946, Frank Capra)
080. L. A. Confidential (USA 1997, Curtis Hanson)
081. C'era una volta il West (ITA/USA 1969, Sergio Leone)
082. Shadow of a Doubt (USA 1942, Alfred Hitchcock)
083. Aliens (USA 1986, James Cameron)
084. Citizen Kane (USA 1941, Orson Welles)
085. The Truman Show (USA 1998, Peter Weir)
086. GoodFellas (USA 1990, Martin Scorsese)
087. Rebecca (USA 1940, Alfred Hitchcock)
088. Dr. No (GB 1962, Terence Young)
089. The Remains of the Day (GB 1993, James Ivory)
090. The Conversation (USA 1974, Francis Ford Coppola)
091. The Sure Thing (USA 1985, Rob Reiner)
092. From Here to Eternity (USA 1953, Fred Zinnemann)
093. The African Queen (USA 1951, John Huston)
094. The Treasure of the Sierra Madre (USA 1948, J. Huston)
095. First Blood (USA 1982, Ted Kotcheff)
096. Blood Simple (USA 1984, Joel Coen)
097. Runaway Train (USA 1985, Andrei Konchalovsky)
098. The Graduate (USA 1967, Mike Nichols)
099. The French Connection (USA 1971, William Friedkin)
100. The Goonies (USA 1985, Richard Donner)
#486
Geschrieben 27. März 2005, 16:07
Regie: Jack Smight - DVD Universal
An diesen Columbo konnte ich mich ja gar nicht mehr erinnern...
Plot:
Ein General im Ruhestand (Eddie Albert) wird in seinem Domizil von einem Ex-Kollegen damit konfontiert, dass deren frühere illegale Machenschaften Gegenstand einer Untersuchung werden könnten... um kein Risiko einzugehen, bringt der General diesen Zeugen um, wird dabei aber aus der Ferne von einer Bootsfahrerin beobachtet...
Schon wieder wird auf einen ausgeklügelten Mord zu Gunsten einer ungeplanten Tötung verzichtet und der Lt. tritt bereits nach zehn Minuten in Erscheinung. Die Konfrontation zwischen dem hochdekorierten Kriegshelden und dem Schnüffler, der "wie ein ungemachtes Bett" aussehe, wie es ihm jemand offen ins Gesicht sagt, birgt zwar allerlei witzige Situationen und doch stimmt die Chemie zwischen Falk und Albert (ein nettes Wiedersehen mit dem "Bad Guy" aus dem THE FALL GUY-Piloten ) nicht so richtig.
Auch haben wir es hier mit einem sehr schwachen und extrem unglaubwürdigen plot zu tun, der uns weißmachen will, dass die Zeugin des Mordes sich in den Mörder verliebt... Dafür bietet DEAD WEIGHT sehr schöne Locations (das Strandhaus vom General ist ja mal ne Augenweide ) und ein Wiedersehen mit Timothy Carey aus Kubricks THE KILLING (USA 1956). Zudem wird erstmals Columbos Vorliebe für Chili ins Spiel gebracht.
#487
Geschrieben 27. März 2005, 19:22
Regie: Michael Mann - DVD MGM
Magic Moment: Tuesday Weld und James Caan im Café
Michael Mann. Dieser Mann haut wie kaum ein anderer Filmemacher ein Meisterwerk nach dem anderen raus. Dass er dabei zumeist dieselben Geschichten erzählt - sie lediglich ein wenig variiert - das stört wenig. Wenn jemand ein Gebiet perfekt beherrscht und das tut Mann mit dem Crime Genre, dann soll er sich da auch gehörig austoben dürfen.
THIEF - HEAT - COLLATERAL. Über zwei Dekaden strecken sich diese drei Meisterwerke und stehen dabei doch in so enger Verbundenheit zueinander. Ein Loner, gleichzeitig ein kriminelles Mastermind, der in der Big City - sei es nun L. A. oder Chicago - seine Anonymität vollends ausschöpft; nur mit wenigen dafür sehr eng vertrauten Menschen einer Profession nachgeht, die niemals einer Obsession nahekommt. Denn im Grunde ist sie nur Mittel zum Zweck. Raus aus der Anonymität. Aus der Big City. Eine Familie gründen. Leben.
Doch dazu gilt es noch einmal kräftig abzusahnen und wie immer lässt Mann seinen tragischen Helden scheitern. Diese werden zu Opfern ihres Egos. Doch die wahren Leidtragenden sind die Frauen, die sie zurücklassen, verstoßen (müssen) oder die ihnen einfach nur im Weg sind.
Manns Werke sind in gewissem Sinne ein Abgesang auf den "starken Mann", denn dieser hat keine Zukunft. Machogehabe oder Egomanie gleicht der Selbstzerstörung. Und dann diese uralte Maxime, die sich Hollywood seit der Entstehung des Crime Movies selbst auferlegt hat. Crime doesn't pay. Denn auch wenn Mann seine Protagonisten in gewissem Maße in sein Herz geschlossen hat: Erfolg oder gar Erlösung gönnt er ihnen nicht.
So gibt es auch bei THIEF keine Gewinner. Weder die als sadistisch und inkompetent dargestellte Polizei noch der Mob oder eben der Loner gehen als strahlende Sieger vom Platz. Gewonnen hat bei Mann wieder mal nur der Zuschauer, der sich an einer perfekten Cast, einer perfekten Inszenierung und einer mitreißenden Geschichte erfreuen kann.
#488
Geschrieben 28. März 2005, 14:36
Regie: Hy Averback - DVD Universal
Plot:
Ein Kunstkritiker (Ross Martin) bringt mit Hilfe einer seiner Studentinnen seinen Onkel um und will den Verdacht auf dessen Ex-Frau (Kim Hunter) lenken. Das Problem ist nur, dass das Alibi des Täters zu perfekt ist... und das fällt auch Lt. Columbo auf...
Bisher von der Story her der stärkste Columbo, da hier erstmals ein (scheinbar) perfekt ausgeklügelter Plan für einen Mord in die Tat umgesetzt wird, der dem scharfsinnigem Lt. Columbo einiges abverlangen wird. Genial auch, den scheinbar unkultivierten Schnüffler (im wahren Leben ist Falk begeisterter Maler!) in der Kunstszene ermitteln zu lassen: Höhepunkt dessen Aufeinandertreffen mit einem Akt-Modell
Und noch nie zuvor hat der Täter aus seiner Antipathie Columbo gegenüber so dermaßen keinen Hehl gemacht - wie sehr der Lt. ihn nervt, das sagt er diesem offen ins Gesicht und kommt dabei für den Zuschauer so richtig unsympathisch rüber. Wäre Ross Martin ein besserer Schauspieler gewesen bzw. hätte er über ein wenig Charisma verfügt: er hätte einer der besten "Bad Guys" der Serie werden können. So ist es allein dem Drehbuchautor zu verdanken, dass diese Rolle nicht gänzlich verschenkt worden ist.
Wo in der zweiten Hauptrolle also deutlich gepatzt wurde, da sind die Nebenrollen wirklich perfekt besetzt worden: Don Ameche und Kim Hunter wissen in ihren kleinen Rollen sehr zu gefallen - wie überhaupt sämtliche Nebenparts gut ausgefüllt wurden.
Der Überführungsclou ist im Übrigen ein wahrer Magic Moment und unterstreicht noch einmal die Stärke des Scripts. Die Idee mit der Heizdecke, die den Zeitpunkt des Mordes verscheliern soll, stammte übrigens von Fak selbst, der diesen Einfall in der zweiten Columbo Ära nocheinmal aufgriff.
#489
Geschrieben 28. März 2005, 14:55
7 Zwerge - Männer allein im Wald
8 Frauen
8MM
Die 12 Geschworenen
12 Monkeys
12 Uhr Mittags
21 Gramm
25 Stunden
Die 27. Etage
Die 39 Stufen
About Schmidt
Abwärts
Adaption
African Queen
Alien (DC)
Almost Famous
American Beauty
American Pie
American Psycho
An jedem verdammten Sonntag
Anatomie eines Mordes
Der andalusische Hund
Das Apartment
Apocalypse Now Redux
Arizona Junior
Assassins
Audition
Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten
Auf die harte Tour
Auto Focus
Aviator
Bad Boys (1983)
Bad Boys (1995)
Bad Santa
Bang Boom Bang
Barton Fink
Baywatch (Pilot)
Baywatch (Serie)
A beautiful Mind
Beim Sterben ist jeder der Erste
Being John Malkovich
Berüchtigt
Die besten Jahre unseres Lebens
Beverly Hills Cop
Big Fish 2
The Big Lebowski
Billy Elliot
Birth
Birthday Girl
The Blair Witch Project
Blood Simple
Blue in the Face
Bound
Bowling for Columbine
Brassed Off
The Breakfast Club 2 3 4
Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück
Die Brücke am Kwai
Bube, Dame, König, grAs
Carlito's Way
Casablanca
Catch me if you can
Central Station
The Challenge
Chasing Amy
Chihiros Reise ins Zauberland
Das China-Syndrom
Chocolat
Cinemania
Citizen Kane
Clerks
Cliffhanger
Der Clou
Der Club der toten Dichter
Coffee and Cigarettes
Cold Mountain
Collateral
Colors - Farben der Gewalt
Ein Colt für alle Fälle (Pilot)
Columbo: Mord in Pastell
Columbo: Mord mit der linken Hand
Columbo: Mord unter sechs Augen
Columbo: Tödliche Trennung
The Cooler 2
Copland
Crazy Race 2
The Crow
Dawn of the Dead (1978)
Dawn of the Dead (2004)
Dawn of the Dead (DC) (2004)
The Day after tomorrow
Delicatessen
...denn sie wissen nicht, was sie tun
Der Dialog
Dogma
Dogville 2
Donnie Darko 2
The Door in the Floor
Down by Law
Dr. Seltsam oder Wie ich lernte, die Bombe zu lieben
Drei Farben: Blau
Drei Farben: Rot 2
Du lebst noch 105 Minuten
Duell
Ein einfacher Plan
Der Einsatz
Der Einzelgänger
Der einzige Zeuge
Der eiskalte Engel
Elephant
Emma
Empire of Dreams
Equilibrium
Erbarmungslos
Es geschah in einer Nacht
Express in die Hölle
The Eye
Die fabelhafte Welt der Amélie 2
Fahrenheit 9/11
Falling Down
Fargo
Die Faust im Nacken
Femme Fatale
Ferris macht blau 2
Das Fest
Die fetten Jahre sind vorbei
Fight Club
Final Destination
Final Destination 2
Findet Nemo 2
Flatliners
Flickering Lights
Flucht von Alcatraz
Frau ohne Gewissen
Freitag, der 13.
Freitag, der 13. - Teil 2
Freitag, der 13. - Teil 5
Freitag, der 13. - Teil 6
Der Fremde im Zug
Futureworld
Eine ganz normale Familie
Gefährliche Begegnung
Gegen die Zeit
Der Gejagte
George Washington
Gesprengte Ketten
Geständnisse - Confessions of a dangerous Mind
Getaway
Ghost Dog: The Way of the Samurai
Ghost World
Ghostbusters
The Gift
Giganten
Gilda
Glengarry Glen Ross
Der Glückspilz
Die Goonies
Gothika
Gottes Werk und Teufels Beitrag
Die große Verführung
Hard Boiled
Harry meint es gut mit dir
Das Haus aus Sand und Nebel
Haus der 1000 Leichen
Das Haus der Lady Alquist
Heartbreakers
Heat 2
Hero
Der Herr der Ringe: Die Gefährten
Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs
Der Herr der Ringe: Die zwei Türme
Der Herr der Ringe-Trilogie (SEE)
Herr Wichmann von der CDU
Der Himmel über Berlin
The Hole
The Hours
House of flying Daggers
House of the Dead
I, Robot
Ich habe keine Angst
Identität 2 3
Im Jahr des Drachen
Im Zeichen des Bösen
Das Imperium schlägt zurück
In America 2
In der Hitze der Nacht
Indiana Jones und der letzte Kreuzzug
Indiana Jones und der Tempel des Todes
Insider
Italienisch für Anfänger
Irreversible
Jackie Chan ist Nobody
Jackie Chans First Strike
Jäger des verlorenen Schatzes
Jalla! Jalla!
James Bond 007 - Diamantenfieber
James Bond 007 - Feuerball
James Bond 007 - Goldeneye
James Bond 007 - Goldfinger
James Bond 007 - Der Hauch des Todes
James Bond 007 - Im Angesicht des Todes
James Bond 007 - Im Geheimdienst ihrer Majestät
James Bond 007 - In tödlicher Mission
James Bond jagt Dr. No
James Bond 007 - Leben und sterben lassen
James Bond 007 - Liebesgrüße aus Moskau
James Bond 007 - Lizenz zum Töten
James Bond 007 - Man lebt nur zweimal
James Bond 007 - Der Mann mit dem goldenen Colt
James Bond 007 - Moonraker
James Bond 007 - Der Morgen stirbt nie
James Bond 007 - Octopussy
James Bond 007 - Sag niemals nie
James Bond 007 - Der Spion, der mich liebte
James Bond 007 - Stirb an einem anderen Tag
James Bond 007 - Die Welt ist nicht genug
Jay und Silent Bob schlagen zurück
Jenseits von Eden
Jersey Girl
Der Joker
Ju-On
K-Pax
Die Katze auf dem heißen Blechdach
Kill Bill Vol. 1
Kill Bill Vol. 2
The Killer
Die Kinder des Monsieur Mathieu
Die Kinder sind tot
Kiss of Death
Kitchen Stories
Der kleine Cäsar
Klute
Kops
Die Körperfresser kommen
Kroko
Das Krokodil und sein Nilpferd
Ladykillers (1955)
Ladykillers (2004)
Land of Plenty
Lantana
Last Samurai
Leaving Las Vegas
Das Leben des David Gale
Léon - Der Profi (DC)
Leslie Nielsen ist sehr verdächtig
Lilien auf dem Felde
Lilja 4-ever 2
Living in Oblivion 2
Das Loch
Lohn der Angst
Lola rennt
Lost in Translation
The Machinist 2
Mad City
The Man who wasn't there
Manche mögen’s heiß
Manhattan
Manhunter
Der Marathon Mann
Martha trifft Frank, Daniel & Laurence
Maschinenpistolen
Master and Commander
Mathilde - Eine große Liebe
Mein Leben ohne mich
Meine Braut, ihr Vater und ich 2
Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich
Meine teuflischen Nachbarn
Memento
Menschenfeind
Midnight Run
Miffo
Mifune
The Missing
Mission 3-D
Mississippi Burning
Monster
Die Monster AG
Mr. Nice Guy
Mr. Smith geht nach Washington
Mulholland Drive 2 3
Muxmäuschenstill 2 3
Mystic River 2
Die Nacht der lebenden Toten
Die Nacht des Jägers
Die nackte Kanone
Die nackte Kanone 2 1/2
Die nackte Kanone 33 1/3
Narc
Narrow Margin - 12 Stunden Angst
Night on Earth
Nix zu verlieren
O Brother, where art thou?
Okay
Oldboy
Open Hearts
Open Range 2
Over the Top
Paper Moon
Pappa ante portas
Der Partyschreck
Die Passion Christi
Der Pate
Der Pate 2
Phantom Kommando
Pi
Planet der Affen (1968)
Plötzlich im letzten Sommer
Predator
Pretty in Pink
Der Prinz aus Zamunda
Pulp Fiction
Rambo
Rat mal wer zum Essen kommt
Raus aus Amal
Die Rechung ging nicht auf
Die Reifeprüfung
Die Reise ins ich
Rendevous nach Ladenschluss 2
Reservoir Dogs
Requiem for a Dream
Rififi
Ring
Road Trip
The Rock
Romper Stomper
Rosemaries Baby
Die Royal Tenenbaums
Die Rückkehr der Jedi-Ritter
Rumble in the Bronx
Sabrina (1954)
Salò oder Die 120 Tage von Sodom
Saw
Scarface
Scary Movie
Scary Movie 3
Der Schatz der Sierra Madre
Schiffsmeldungen
Schöne Bescherung 2
Die schrillen Vier auf Achse
Der Schuh des Manitu
Seabiscuit
Secretary
Sein oder Nichtsein
Ein seltsames Paar
Sexy Beast
Shining
Sideways
Sieben
Signs
Sinn und Sinnlichkeit
Skagerrak
Smoke
Spider-Man
Spider Man 2
Spiel mir das Lied vom Tod
Spurlos (1993)
Star Trek II - Der Zorn des Khan
Star Trek IV - Zurück in die Gegenwart
Der Staatsfeind Nr. 1
Stand by me
Star Wars 2
Starship Troopers
Station Agent
Der stille Amerikaner
Storytelling
Straight Story
Sunset Boulevard
Super Size me
Das süße Jenseits
Der talentierte Mr. Ripley
Tatsächlich... Liebe 2
Taxi Driver
Team America
Terminal
Terminator
Tesis
Texas Chainsaw Massacre (2003)
Ein Ticket für zwei 2 3
Tiger & Dragon
Together - Zusammen
Total Recall
Tote schlafen fest 2
Toy Story
Toy Story 2
Trainspotting
Trees Lounge 2
Tremors - Im Land der Raketenwürmer
Tremors 2
Tricks 2
Troja
Tron
True Romance
Die Truman Show
Die üblichen Verdächtigen
UHF
Ulee's Gold
Die Unglaublichen
Die Unbestechlichen
Universal Soldier
Ein (un)möglicher Härtefall 2
Der unsichtbare Dritte
Der Untergang
Das Urteil
Das Urteil von Nürnberg
U-Turn
Vater der Braut (1950)
Vater der Braut (1991)
Verdammt in alle Ewigkeit
Vergiss mein nicht!
Verhandlungssache
Das Vermächtnis der Tempelritter
Ein verrückter Tag in New York 2 3
Die Verurteilten
Videodrome
Vier Fäuste gegen Rio
The Village
Der Volltreffer 2
Vom Winde verweht
Warte bis es dunkel wird
Was vom Tage übrig blieb
Welcome to the Dollhaus
Wenn Träume fliegen lernen
Wer den Wind sät
Wer die Nachtigall stört
Westworld
Whale Rider
Wie ein wilder Stier
Die Wiege der Sonne
Wiege des Bösen
Wiege des Satans
Wilbur wants to kill himself 2
Der Wixxer
Das Wunder von Bern
X-Men 2
Zeugin des Mordes
Zivilprozess
Zurück in die Zukunft
Zwei Asse trumpfen auf 2
Zwei bärenstarke Typen
Zwei glorreiche Halunken
Zwei Helden
Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle
Zwei kleine Helden
Zwei wie Pech und Schwefel
Zwielicht
#490
Geschrieben 28. März 2005, 18:15
Da es sich hier ja um ein persönliches Tagebuch handelt und ich mich freigiebig zu den Listenfreaks (so ungern sie von manchen Leuten hier auch gesehen werden mögen) zähle, da ist es für mich mal wieder an der Zeit den Bereich "Film" förmlich zu sezieren, in einige Sparten aufzuteilen und persönliche Favoriten zu küren.
Vorab aber noch eine Most Wanted-Liste - die jetzt, wo ich meine alles auf DVD zu haben, was auf dem dt. Markt vohanden und für mich interessant ist noch den letzten Rest aufzählen soll, der entweder endlich auch mal bei uns erscheinen soll oder überhaupt mal veröffentlicht werden muss.
DVD-Liste
01. DOUBLE INDEMNITY
02. COLUMBO - SEASON 2 - 7
03. PLANES, TRAINS & AUTOMOBILES - SE
04. THE BREAKFAST CLUB - SE
05. THE FALL GUY (komplette Serie)
06. DE STOERSTE HELTE
07. THE WONDER YEARS (komplette Serie)
08. LE TROU
09. LE SAMOURAI
10. LADRI DI BICICLETTE
11. MIRAGE
12. BAD DAY AT BLACK ROCK
13. NIELS RUF - PEST OF (Neuauflage)
Folgende Listen sollen meine Wertschätzung gegenüber Filmschaffenden Ausdruck verleihen. Es muss sich hierbei nicht einmal um besonders talentierte Personen handeln, manchmal reicht auch Ausstrahlung, sprich die pure Präsenz aus, um bei mir nachhaltig für Eindruck gesorgt zu haben. Und so eine Präsenz kommt ja auch nicht von irgendwoher
Ikonen des Films
01. Steve Buscemi (mein Held )
02. Al Pacino
03. Humphrey Bogart
04. Robert De Niro
05. Jack Lemmon
06. Nic Cage
07. James Dean
08. Jeff Bridges
09. Peter Falk
10. James Stewart
Leinwandgöttinnen
01. Ingrid Bergman
02. Laura Linney
03. Mary-Kate Olsen
04. Audrey Hepburn
05. Paprika Steen
06. Teresa Wright
07. Catherine Keener
08. Diane Venora
09. Sarah Blake
10. Barbara Stanwyck
Filmcharaktere
01. John Bender (The Breakfast Club)
02. Tommy (Trees Lounge)
03. Carlito Brigante (Carlito's Way)
04. Roy Waller (Matchstick Men)
05. Travis Bickle (Taxi Driver)
06. Philip Marlowe (The Big Sleep)
07. The Dude (The Big Lebowski)
08. Principal Ed Rooney (Ferris Bueller's Day Off)
09. Mark Rumsfield (The 'burbs)
10. Lester Burnham (American Beauty)
Beste Darstellerleistungen
01. Russell Crowe (The Insider)
02. Al Pacino (Carlito's Way)
03. Robert De Niro (Taxi Driver)
04. Nic Cage (Matchstick Men)
05. Joseph Cotten (Shadow of a Doubt)
06. Humphrey Bogart (The African Queen)
07. Brad Pitt (Fight Club)
08. Mark Ruffalo (You can count on me)
09. Peter Lorre (M)
10. Bobby Canavale (The Station Agent)
Beste Darstellerinnenleistungen
01. Alison Lohman (Matchstick Men)
02. Patricia Clarkson (The Station Agent)
03. Ingrid Bergman (Notorious)
04. Claudia Cardinale (C'era una volta il west)
05. Laura Linney (You can count on me)
06. Katharine Hepburn (The African Queen)
07. Diane Venora (The Insider)
08. Naomi Watts (Mulholland Dr.)
09. Mia Farrow (Rosemaries Baby)
10. Bette Davis (Whatever happened to Baby Jane)
Lieblingsregisseure
01. Coen-Brothers
02. Michael Mann
03. John Hughes
04. David Lynch
05. Lukas Moodysson
06. Alfred Hitchcock
07. David Fincher
08. Lone Scherfig
09. Stanley Kramer
10. Kevin Smith
#491
Geschrieben 29. März 2005, 00:59
Regie: Norman Lloyd - DVD Universal
Plot:
Da sie unter Bruders strenger Obhut steht beschließt Beth Chedwick (Susan Clark) diesen zu beseitigen. Alles soll wie ein Unfall aussehen, man soll meinen, sie habe ihn aus Versehen getötet, in dem Glauben, auf einen Einbrecher zu schießen. Da ihr Motiv jedoch sehr stark ist und auch ihr Verlobter (Leslie Nielsen) an ihr zweifelt kommt es, wie es kommen muss...
Sieht man einmal von dem wirklich schwachen Überführungsindiz ab, so handelt es sich hier um die bisher beste COLUMBO-Episode. Dazu trägt nicht nur der originelle Mordplan bei, sondern vor allem die vielen kleinen peinlichen Situationen, in die der Lt. gerät. Als er etwa für einen Dienstboten gehalten wird oder sich im Schönheitssalon kurzzeitig von seiner Zigarre trennen muss...
Einen großen Gewinn stellte auch Susan Clark als erste Mörderin der Serie dar, die nicht nur ihre Wandlung vom unterdrückten und gar bemitleidenswerten Schwesterchen zur eiskalten und selbstherrlichen Geschäftsfrau blendend meistert, sondern auch eine Präsenz ausstrahlt, die jemand braucht, um neben Falk bestehen zu können (zuletzt fehlte es an dieser besonders Ross Martin).
Überrascht hat mich, dass ich Leslie Nielsen seine Rolle stets abgekauft habe, da man (oder ich) mit ihm eigentlich immer nur komödiantische Figuren verbindet. Er überzeugte mich genauso wie Jessie Royce Landis, die mal wieder in einer herrischen Mutterrolle zu sehen ist (wie schon zweimal unter Altmeister Hitchcock).
Formal ist vor allem die Antizipation des Tathergangs der Mörderin interessant, besonders, wie dieser in der Realität dann völlig anders abläuft.
Unter'm Strich ist LADY IN WAITING eine fast perfekte COLUMBO-Folge und mit großer Wehmut sehe ich dem (vorerst) baldigen Ende der COLUMBO-Sichtungen entgegen.
#492
Geschrieben 29. März 2005, 18:49
Regie: Stanley Donen - DVD Universal
Lustiges "Wer-bin-ich"- meets "Wer-hat's-getan"-Spielchen im Gewand einer Hitchcockmäßigen Screwballkomödie. Audrey Hepburn ist mal wieder eine Augenweide und Cary Grant, obwohl bereits etwas zu alt für so eine Rolle, gibt ne gelungene Mischung aus Roger Thornhill und Mortimer Brewster.
Viele Höhepunkte hatten die 60er Filmemäßig nicht gerade zu bieten; dieser hier ragt dann auch weit aus dem filmischen Oeuvre jener Dekade heraus.
CHARADE bietet den perfekten Eskapismus. Vergnüglicher kann ein Film kaum ausfallen.
#493
Geschrieben 30. März 2005, 19:50
Regie: Bruce Beresford - DVD Kinowelt
Kann absolut nicht verstehen, wie sowas mit dem Best Picture-Award honoriert werden kann... großes Kino sieht für mich anders aus. Die Story über eine dickköpfige, ruppige Alte und ihren schwarzen Chaffeur ist ja ganz nett, berührte mich aber selten und wäre da nicht Morgan Freemans gewohnt gutes Spiel... ich hätt mich wohl ziemlich gelangweilt.
Wie da mit aller Macht noch das Rassismus-Thema reingepackt werden und sich Dan Aykroyd mit schlechtem Alterungs-Make-Up rumschlagen muss... das macht alles auch nicht viel besser. Zuweilen ist DRIVING MISS DAISY fürchterlich aufdringlich und insgesamt ein Film, der sich bestenfalls aus TV-Niveau bewegt und weitaus mehr sein will, als er tatsächlich ist.
#494
Geschrieben 31. März 2005, 19:21
Regie: Michael Mann - DVD Paramount
Gefällt mir überhaupt nicht mehr so gut wie noch bei der ersten Sichtung. Sicherlich - Manns Visionen entfalten ihre volle Wirkung erst auf der Big Screen und dennoch gelingt es seinen Filmen auch auf dem TV-Schirm eine gewisse Magie aufrechtzuerhalten.
COLLATERAL erschien mir heute einige male - besonders zum Ende hin - ziemlich beliebig und von Manns Meisterwerken THIEF, HEAT und THE INSIDER ist dieser Streifen meilenweit entfernt. Und dann macht dieser unsägliche Audioslave-Song auch noch einen potenziellen Magic Moment vollends zu nichte.
Hängengeblieben ist mir aber mal wieder Mark Ruffalo, den kaum jemand kennt, der aber zu dem besten zu zählen ist, was darstellerisch z. Z. auf dem Markt ist. Ganz groß der Mann. Der andere Mann zeigt sich diesmal leider nicht so ganz so groß, wie sonst. Und doch ist ein etwas kleinerer Mann-Film immer noch besser als vieles, was einem aus Hollywood sonst so vor die Nase gesetzt wird.
Ich hoffe, die nächste Sichtung überzeugt mich wieder mehr.
#495
Geschrieben 31. März 2005, 21:45
Regie: Edward M. Abroms - DVD Universal
Plot:
Weil er vom Onkel aus dem familieneigenen Chemiegroßkonzern rausgeschmissen werden soll, sieht sich Neffe Roger (Roddy McDowall) gezwungen seinen Oheim zu beseitigen. Hierbei benutzt der Chemie-Experte eine Zigarrenkiste als Sprengstoff, der den Onkel während einer Autofahrt erledigen soll...
So originell die Idee mit der Zigarrenkiste auch sein mag - sie ist auch reichlich unglaubwürdig und überhaupt hakt es bei dieser COLUMBO-Episode ein ums andere mal mit der Glaubwürdigkeit. Alles wirkt wenig durchdacht und trotz einiger amüsanter Einfälle (die Höhenangst vom Lt.) ist hier schon auf Grund der Tatsache, dass Columbo selber großer Zigarrenraucher ist - worauf aber kaum eingegangen wird - einiges an Potenzial verschenkt worden.
Der Überführungsclou Columbos ist genau wie die Ausgangsidee im Ansatz zwar klasse, doch würde diese niemals wirklich ausreichen, um einen Mord zu beweisen. Der holprige plot wird durch die Inszenierung nur bedingt aufgefangen, die bis auf einige pfiffige Montagespielereien nicht allzuviel aufregendes zu bieten hat.
Doch da ist ja immer noch Roddy McDowall. Und der ist so gut, dass er den Lt. glatt an die Wand spielt. So viel Spaß hatte ich noch nie an nem Columbo-Gegenspieler. Nicht nur, dass er mit seiner Kamera ständig auf unnachahmliche Art und Weise den Protagoisten aus Antonionis BLOW UP parodiert, nein, er lässt sich auch erst gar nicht vom Lt. nerven, sondern übernimmt diese Eigenschaft höchstselbst. Sein leicht infantiles, neckisches Benehmen verbunden mit dem sanften Stimmchen machen seinen Auftritt zu einem der absoluten Höhepunkten der Serie. Wenn ich da an die Synchro zurückdenke, bei der McDowall mit Tommy Piper bedacht wurde... ich bekomme das Grausen...
Witzig auch, in einer Nebenrolle William Windom wiederzusehen, der in PLANES, TRAINS & AUTOMOBILES rd. 15 Jahre später Steve Martin in den Wahnsinn getrieben hat.
Insgesamt ein ungemein sehenswerter COLUMBO, bei dem die Darsteller über jegliche Schwächen locker hinwegsehen lassen.
#496
Geschrieben 01. April 2005, 11:02
Regie: Peter Falk - DVD Universal
Plot:
Der Stararchitekt Elliot Markham (Patrick O'Neal) entscheidet über den Kopf seines Finanziers hinweg die Errichtung einer eigenen Kommune. Als dieser davon erfährt will er, dass sofort alles abgeblasen wird und muss dafür ins Gras beißen. Die Leiche wird jedoch nicht gefunden; offiziell ist es also kein Mord und doch ist Columbo dem Täter bereits auf der Spur...
Diese Episode wurde von Falk höchstselbst inszeniert, was weder besonders positiv noch besonders negativ ins Auge fällt. Leider ist der plot keine Offenbarung und so nett die Idee mit dem "Grab" unter dem Gebäudefundament auch ist, sie ist zu dünn für 70 Minuten.
So streckt sich die Geschichte ein ums andere mal, was besonders zum Schluss hin auffällt. Immerhin erleben wir den Lt. in einigen witzigen Situationen: so wird er von einem Arzt, den er nur kurz über den vermeintlich Ermordeten befragen will gleich selbst untersucht und gewöhnt sich auf dessen Geheiß tatsächlich die Zigarrenqualmerei ab. Später erleben wir ihm im Bauamt, wo er sich mit langen Warteschlangen und der Bürokratie herumschlagen muss.
Columbos Gegenspieler wird von Patrick O'Neal, der mich immer wieder an Jason Robards erinnerte souverän dargestellt; die Nebenrollen sind ebenfalls gefällig besetzt, v. a. Pamela Austin ist ein echter Blickfang
Erwähnenswert noch das Zitat an Hitchcocks STRANGERS ON A TRAIN zu Beginn des Films und der Verzicht auf jegliche Hintergrundmusik. Zudem hat der Lt. wohl noch nie soviel aufs Spiel gesetzt, um einen Mörder dingfest zu machen: er steht kurz vor dem vermeintlichen Rausschmiss!
Unter'm Strich eine COLUMBO-Folge die mehr durch die vielen witzigen Situationen besticht als durch einen originellen plot. Trotzdem bietet die Episode noch immer überaus gute Unterhaltung.
#497
Geschrieben 01. April 2005, 17:37
Regie: Michael Mann - DVD Warner
#498
Geschrieben 02. April 2005, 19:57
Regie: Richard Irving - DVD Universal
Plot:
Ein erfolgreicher Psychiater (Gene Barry) will sich wegen einer Affäre seiner reichen Ehefrau entledigen, wozu er den scheinbar perfekten Plan ausheckt: um sich ein wasserdichtes Alibi zu verschaffen lässt er seine Geliebte für kurze Zeit als seine Frau ausgeben, die er vorher umgebracht hat...
Der allererste COLUMBO mit Peter Falk und der Startschuss zu einer der populärsten Krimi-Serien. Dabei fehlt hier noch einiges, was zur Beliebtheit der Reihe beitrug. So sehen wir Falk hier noch mit kürzeren, gepfegteren Haaren und auch seinen Regenmantel trägt er teilweise lieber über dem Arm, als am Leib.
Die Zigarre, seine Frau und die zahlreichen "one more thing..."s sind aber schon da, wie auch die Zerstreutheit des Lieutenants. Das alles sorgt bereits für Sympathiepunkte und zudem wird gleich in der ersten Folge die Masche des Schnüfflers thematisiert. Denn Columbos Gegenspieler hat ihn durchschaut und analysiert ihn perfekt, was dem Lieutenant sichtlich peinlich ist, den Zuschauer aber diebisch freuen lässt.
Gene Barry spielt den Mörder genauso, wie der klassische COLMBO-Täter aussehen muss: intelligent, arrogant, selbstherrlich, dabei eine interessante Profession ausübend.
Der Psychiater stellt für Columbo eine ungemein harte Nuss dar, die er auch nur deshalb zu knacken vermag, weil ihm das schwache Drehbuch unter die Arme greift. Die Überführung ist wenig überzeugend, wenn sie auch in gewissem Maße pointiert ausfällt.
Negativ fällt außerdem auf, dass Columbo aus sich rausgeht und laut wird. Einschüchterungsversuche stehen dieser Figur einfach nicht gut zu Gesicht, denn so etwas hat ein Mann dieser Klasse eigentlich gar nicht nötig. In den folgenden Episoden wurde zum Glück auf derartige Ausbrüche verzichtet.
Formal bietet PRESCRIPTION MURDER einige nette Einstellungen, fällt aber auch immer wieder durch billige Studiokulissen auf. Das wurde später ebenfalls besser gemacht.
Alles in allem ein einigermaßen gelungener erster TV-Auftritt vom Mann im Regenmantel, der aber noch einige notwendige Feinschliffarbeit erkennen ließ.
#499
Geschrieben 03. April 2005, 00:07
Regie: Richard Irving - DVD Universal
Plot:
Eine Topanwältin (Lee Grant) erschießt ihren Ehemann und tut so, als sei er entführt worden, wozu sie eine Entführung fast perfekt inszeniert wäre da nicht ihre überaus misstrauische Stieftochter...
Drei Jahre nachdem der erste COLUMBO erfolgreich über die TV-Schirme ging verlangte man zum Serienstart einen weiteren Piloten, der ebenfalls ein voller Erfolg wurde.
Genauso sehe ich ihn auch. Das ist der Lt. Columbo, wie ich ihn sehen möchte: schusselig (die Suche nach dem verlorenen Stift wird aus dem ersten Piloten gleich mal fortgeführt), ein Faible für Chili (zweites Wiedersehen mit Timothy Carey aus Kubricks THE KILLING), höflich aber überaus nervtötend für die Täterin und diesmal fast durchweg im Regenmantel.
Es ist eine wahre Freude, wie er eingeführt wird: zunächst sucht er im Dunkeln vor der Tür der Mörderin nach seinem Stift und nervt anschließend das FBI, das sich in dem Haus auf den Anruf der vermeintlichen Entführer vorbereitet. Auch wenn andere Personen im Vordergrund stehen und sich unterhalten - mein Blick hing immer am Lt., wie er im Hintergrund in seiner typisch gebückten Haltung umherstolpert.
Stilistisch ragt RANSOM FOR A DEAD MAN deutlich aus der Serie heraus und man mag kaum glauben, dass Iriving sich auch für die Inszenierung des ersten Piloten verantwortlich zeichnen soll. Freeze Frames, innovative Übergänge und Schnitte sowie einige auffällige Kamerawinkel verleihen dieser Folge eine Klasse, die deutlich über TV-Niveau lliegt.
Der Plot ist zudem mal so richtig durchdacht und die Anspielungen (auch direkte) an Billy Wilders DOUBLE INDEMNITY gefielen mir als großer Fan dieses Films sehr. Die Idee, Columbo eine Helferin zur Seite zu stellen gefällt ebenso, wie die Entscheidung bereits im zweiten COLUMBO einen weiblichen Täter zu wählen.
Lee Grant spielt die gewissenlose, eiskalte Staranwältin einfach perfekt und erinnert nicht selten an Vorbild (?) Barbara Stanwyck aus dem Wilder-Film. Wie sie und der Lieutenant - jeder darum wissen, wie weit der Kenntnisstand des anderen gerade ist - sich in aller Höflichkeit bekriegen: ganz großes Tennis, wie man es hier immer so schön ausdrückt. Nur die Szene mit Columbos Flugangst wirkt etwas künstlich in die Länge gezogen.
Egal: das war eine der allerbesten COLUMBO-Episoden und es schmerzt ungemein, dass es das jetzt erst einmal gewesen sein soll. Also, Universal: bitte beeilt euch mit der zweiten Box! Die Amis haben sie ja schließlich auch schon!
#500
Geschrieben 04. April 2005, 05:19
Regie: Roger Young - DVD Universal
Fand die Serie MAGNUM, P. I. früher verdammt gut bis mir die Figur immer unsympathsicher wurde. Das Waffenfaible von Tom Selleck (stolzes NRA-Mitgleid) wurde mir auf Dauer doch zu sehr mit eingebracht und das ständige Beklagen der Opferrolle der Amis im Vietnamkrieg, was so weit ging, dass jemand, der sich damals vor dem Einsatz gedrückt hatte vom Serienhelden ziemlich zur Sau gemacht wurde - das alles hat mir die anfängliche Freude über die Abenteuer des Schnüfflers im schicken Ferrari doch ziemlich getrübt.
Nun, wo die Box mit der ersten Staffel auf den Markt gekommen ist, konnte ich aber nicht widerstehen, mir diese zuzulegen. Schließlich ist die COLUMBO-Box bereits abgearbeitet und ich brauchte Ersatz.
Kein guter Ersatz, denn der Pilot, der mir damals noch recht gut gefallen hatte ließ mich gestern einigermaßen gleichgültig zurück. Kein großer Spannungsbogen und wenig Unterhaltung - so muss mein Fazit ausfallen.
Lustig allein, wie sehr Magnums Kumpel Rick auf den CASABLANCA-Helden Rick Blaine getrimmt wurde, was aber nicht ernst gemeint ist, sondern als eine Art Spoof funktioniert. Gefallen hat ansonsten noch der flotte Flitzer und die Location Hawaii, die wahrlich eine perfekte Location für die Serie bildet.
Ärgerlich aber der Rassismus gegenüber den Vietnamesen sowie die Brutalität, die hier an den Tag gelegt wird. Das Qualität im Krimigenre auch ohne so etwas funktioniert haben u. a. COLUMBO, THE FALL GUY oder auch THE A-TEAM und KNIGHT RIDER glänzend bewiesen.
Insgesamt ein enttäuschendes Wiedersehen mit dem Hünen im Hawaiihemd und ich hoffe auf Besserung in den folgenden Episoden, die hier aber keinen Eingang finden sollen, da es sich hier anders als noch bei COLUMBO ja um eine "typische" Serie handelt.
#501
Geschrieben 05. April 2005, 18:28
Regie: John Hughes - DVD Universal
Dazwischen: 90 Minuten Hochgenuss.
#502
Geschrieben 07. April 2005, 18:16
Regie: Terry George - CinemaxX Krefeld
Nach sechswöchiger Kinoabstinenz mal wieder ein Lichtspielhaus von innen gesehen und zugleich mit dem bisher besten Film des Jahres belohnt worden.
HOTEL RWANDA ist der erste mir bekannte Film über den Völkermord in Ruanda, der sich vor elf Jahren zugetragen hat und bei dem etwa eine Million Menschen niedergemetzelt wurden. Und es ist ein Film über einen Menschen, der Courage bewiesen hat und über 1000 Menschen vor dem Tod gerettet hat.
Don Cheadle gibt den Nobelhotel-Manager Paul Rusesabagina, der seine Stellung nutzt, um Flüchtlingen Unterschlupf zu gewähren. Dabei setzt er das eigene und das Leben seiner Familie aufs Spiel; erreicht durch Bestechung, Bettelei, Einfallsreichtum und Glück die Rettung derjeniger, der er sich angenommen hat.
Terry George hat Paul Rusesabagina mit diesem Werk ein Denkmal gesetzt; beschreibt ihn als Helden, dem es zunächst nicht leicht fällt bei den Massakern zu intervenieren und erst allmählich in die Retterrolle hineinwächst.
HOTEL RWANDA erzählt Pauls Geschichte sehr unaufdringlich; verzichtet auf großes Pathos und affektierte SloMos sowie explizite Gewaltdarstellungen. Das Grauen ist während des Films dennoch allgegenwärtig. Insbesondere vier Szenen bzw. Dialoge bleiben sofort hängen:
Zu Beginn des Films sieht Paul durch Zufall, wie in einem Lagerhaus eine Kiste vollgepackt mit Macheten hinfällt. Diese Macheten benutzen später die radikalen Hutu zum Abschlachten der Tutsis.
Als Paul in einem Laster bei Nacht und Nebel unterwegs ist, um Vorräte zum Hotel zu bringen, da scheint es, als sei er plötzlich vom Weg abgekommen. Der Wagen schaukelt hin und her; er bewegt sich nicht auf festem Untergrund. Paul steigt aus, um nachzusehen, was passiert ist. Auf der Strecke liegen zahllose Leichen.
Einmal im Film sagt Nick Nolte, der einen der wenigen UN-Soldaten, die in Ruanda die Stellung halten gibt, Paul die Wahrheit mitten ins Gesicht: der Westen wird nicht eingreifen, denn "You're black. You're not even a nigger. You're an African."
Später kommentiert ein US-Reporter im Gespräch mit Paul seine Aufnahmen über ein Blutbad mit den Worten: "I think if people see this footage, they'll say "Oh, my God, that's horrible." And then they'll go on eating their dinners."
HOTEL RWANDA ist somit nicht nur ein filmisches Denkmal für einen guten Menschen, sondern auch ein Film, der der restlichen Welt den Spiegel vorhält und die bittere Frage stellt, wie man so etwas zulassen kann. Da wurde in den Vereinigten Staaten darüber diskutiert, ab wie vielen Opfern es sich um Völkermord handelt... als für kurze Zeit eine Riesentruppe UN-Soldaten in Ruanda einfliegt werden ausschließlich Weiße evakuiert. Das Massaker endete erst, nachdem die Rebellen die radikalen Hutu zurückdrängen konnten.
Der Film ist auch ein Mahnmal, der auf etwas verweist, das längst nicht so bekannt ist, wie andere Greueltaten und aufzeigt, dass wir nach wie vor in einer Zwei-Klassen-Gesellschaft leben.
Zu guter letzt regt HOTEL RWANDA auch den Zuschauer zur Reflexion über sich selbst an: wie hättest du denn an Stelle des Hotelmanagers gehandelt. Eine unbequeme Frage.
Terry George hat einen wichtigen, ergreifenden und sehr sehenswerten Film abgeliefert, der handwerklich sowie darstellerisch überzeugt und fast unerträglichen Horror vermittelt, ohne jemals plakative Mittel einzusetzen.
HOTEL RWANDA hat mich weit mehr mitgenommen als beispielsweise SALÒ, den ich zuletzt ja auch gesehen hatte. Wozu die Spezies Mensch fähig sein kann hat mir durch Georges Film diesmal tatsächlich die Tränen in die Augen getrieben.
#503
Geschrieben 08. April 2005, 18:31
Regie: John Schlesinger - DVD MGM
Abgesang auf den "American Dream" - von wegen vom Tellerwäscher zum Millionär! Joe Buck (Jon Voight) gibt eben diesen Job auf und zieht in seiner Naivität vom Kaff in "The Big City" nach New York, wo er meint, dass die reiferen Damen auf ihn im Cowboydress abfahren würden. Als Hustler rechnet er sich große Chancen aus; die (Damen)Welt würde nur auf jemanden wie ihn warten.
Der erste vermeintliche Job endet in einem Fiasko. Wer hat hier eigentlich wen zu bezahlen? Als Joe Buck sich später vom Krüppel Ratso (Dustin Hoffman) abziehen lässt ist es aber noch immer nicht vorbei mit der Gutgläubigkeit des potenten Cowboys. Erst als er wirklich auf der Straße gelandet ist wird ihm klar, wie es um ihn bestellt ist. Bald trifft er den todkranken Ratso wieder und es entwickelt sich eine Gemeinschaft. Gemeinsam versuchen sie über die Runden zu kommen...
Der Brite John Schlesinger hat einen für damalige Verhältnisse mutigen Film gedreht, der neben seinen medienkritischen Tönen vor allem den amerikanischen Mythos des Self Made Man demontiert. Sinnbildlich ist es der Cowboy, den Schlesinger in den Mittelpunkt seiner Geschichte stellt. Die Großstadt porträtiert er als ganz im Sinne eines Paul Schrader als schäbiges Moloch: religiöse Fanatiker, Prostitution, Drogen, Sex-Partys und Armut dominieren sein New Yorker Bild.
Trotz allem Pessimismus ist MIDNIGHT COWBOY ein Film, der Hoffnungen weckt. Hoffnung für die Figur Joe Buck, die durch einer langsam wachsenden Freundschaft ihrem Phlegma entfliehen kann und eine Einsicht gewinnt, die ihr wieder eine Perspektive bietet.
Joe Buck ist eine der interessantesten, weil rätselhaftesten Filmfiguren überhaupt. Ihr optimistisches, naives Wesen steht in starkem Kontrast zu den Flashbacks, die Schlesinger immer wieder einstreut und eine horrormäßige Vergangenheit des Protagonisten aufzeigt. Die Biografie von Joe Buck wird lediglich bruchstückhaft vermittelt und der Film verweigert sich einer Erklärung für den Habitus seiner tragischen Figur. In dieser Hinsicht wird übrigens wieder einmal die Unmöglichkeit des Filmdienstes deutlich, die schreiben, die "psychologische Zeichung [sei] [...] weniger überzeugend" (KIM 1995, S. 301).
So interessant der Charakter Joe Buck jedoch auch ausgefallen ist und so überzeugend Jon Voight sie auch verkörpert; das wahre darstellerische Glanzlicht setzt Dustin Hoffman, den ich niemals besser gesehen habe. Mit verstellter Stimme, Hinkebein und schäbigem Aussehen bietet er eine unvergessliche Vorstellung. Auf unnachahmliche Weise gelingt es Hoffman seiner erbärmlichen Figur Sympathie einzuhauchen; sein steter Kampf um etwas Würde hat nicht selten etwas ergreifendes und die Szenen mit der Traumwelt des kleinen Penners gehören zu den ganz großen Momenten des Kinos.
Wie der Film überhaupt eines der ganz großen Meisterwerke des amerikanischen Kinos darstellt. Seinen Stellenwert markierte er auch dadurch, dass er es trotz X-Ratings und anrüchiger Thematik mit den drei wichtigsten Academy Awards ausgezeichnet wurde. MIDNIGHT COWBOY hat vielen Filmen erst den Weg geebnet und darf zurecht als achetypisches Werk bezeichnet werden.
Ganz toll auch der Song von Nilsson, der nicht nur den Tenor des Films perfekt wiedergibt, sondern auch verdammt nett anzuhören ist.
#504
Geschrieben 09. April 2005, 18:18
TV
12.4. SYOSTRY (22.25, 3 SAT)
13.4. STANLEY AND IRIS (20.15, Tele 5)
16.4. GARDENIA (01.40, ARD)
18.4. CARLA'S SONG (01.05, ARD)
20.4. HISTORIAS MINIMAS (23.30, WDR)
21.4. LADRI DI BICICLETTE (20.40, ARTE)
22.4. THE WRONG MAN (22.30, 3 SAT)
23.4. FURY (02.05, HR)
24.4. THE LADY KILLERS (23.15, MDR)
28.4. JULES ET JIM (22.25, 3 SAT)
Notiz an mich: VHS-Cassetten raussuchen!
Kino
21.4. THE INTERPRETER (hohe Erwartung - klasse Trailer!)
21.4. DEAR FRANKIE (s. o.)
05.5. THE WOODSMAN (ganz ganz hohe Erwartungen!!!)
19.5. STAR WARS EPISODE III (niedrige Erwartungen - blöder Trailer)
26.5. GARDEN STATE (mal seh'n)
und dann warte ich noch auf ne OV vom
MILLION DOLLAR BABY
(hab keine Böcke mich wieder über die Schwittau zu ärgern)
DVD
GRAPES OF WRATH (MGM)
14.4. THE INCREDIBLES (BV)
28.4. LIVING IN OBLIVION (Universal)
16.5. THE DOOR IN THE FLOOR (Universum)
26.8. DOUBLE INDEMNITY (UK-Disc)
irgendwann kommen hoffentlich noch:
LAND OF PLENTY
DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI
THE MACHINIST
#505
Geschrieben 09. April 2005, 22:22
Regie: Mel Brooks - DVD Fox
Erst der O-Ton hat mich diesen Film so richtig schätzen lassen. Was da in der Synchro an Wortwitz auf der Strecke bleibt ist immens. So konnte auch ich mich (der im Bekanntenkreis als einziger keine Loblieder auf dieses Werk gesungen hat) nun endlich köstlich über Barf, Snotty, Pizza the Hutt und das Merchandising beömmeln.
Brooks beschränkt sich fast ausschließlich darauf, das Vorbild STAR WARS durch den Kakao zu ziehen und streut nur ab und an weitere Spoofs ein (die PLANET OF THE APES-Pointe zu verarschen war schlicht genial!). Erstaunlich, wie konstant sich der Film über die volle Distanz hält. Niemals flacht er ab und muss zudem nur selten auf Slapstickeinlagen zurückgreifen. Es ist der immense Dialogwitz und die Veräppelung des größten Sci-Fi-Werks aller Zeiten. Der Ideenreichtum, den Brooks und seine Autoren an den Tag legen kann gar nicht genug gewürdigt werden. Ganz toll, dem Lucas ne Breitseite mizugeben und die Merchandisingmaschinerie zu thematisieren (mein Favorit war das SPACEBALLS-Klopapier! ).
Schön auch, dass sich John Hurt für ein Cameo nicht zu schade war und sich von nem offensichtlichem Plastikalien nochmal die Brust durchstoßen ließ.
Die Darsteller sind nicht alles geborene Komiker, weshalb hier nicht so sehr gepunktet wird, wobei das Script und die grandiose Ausstattung diese Schwächen locker auzufangen vermögen.
Gar nicht lustig, was der katholische Filmdienst wieder mal von sich gegeben hat. Zum Film schreiben sie: "Gag- und temporeich inszenierte Space-Opera-Parodie, in der selbst der Klamauk noch Methode hat, die allerdings mit dem Science-Fiction-Film ein Genre persiflieren will, das mit seinen immer neuen Superlativen ohnehin zur unfreiwilligen Selbstparodie neigt." (KIM 1995, S. 3799) - soviel zur Wertschätzung des Science-Fiction-Genres.
#506
Geschrieben 11. April 2005, 05:06
Regie: Billy Wilder - DVD Universal
"Just one more."
Ein im Grunde genommen sehr guter Film, der allerdings durch die strikten Vorgaben des Studios sein Potenzial nicht vollends ausschöpfen darf. So wirkt das Happy End doch ziemlich aufgesetzt und nimmt dem Film einiges seiner Wirkung.
Dennoch muss THE LOST WEEKEND, der die Trinksucht erstmals ernsthaft auf der Leinwand thematisierte damals sehr schockiert haben. Ray Millands eindringliche Performance unterstützt von der großartigen Kameraarbeit eines John F. Seitz vermitteln den Horror, den der Alkoholiker und erfolglose Schreiber durchlebt ohne Rücksicht auf Verluste. Wie der Protagonist nach und nach jegliche Moralvorstellungen über Bord wirft, wie seine Selbstverachtung wächst... das ist schon nahegehend. Dabei verzichtet Wilder jedoch darauf, großartig Mitleid für den Süchtigen zu schinden, wodurch er dessen alleinige Schuld unterstreicht.
Für jemanden wie mich, der mit Alkohol so gut wie nichts am Hut hat wirken die Geschehnisse zuweilen etwas befremdlich und erzeugen des Öfteren ein Kopfschütteln darüber, was diese oft verhamloste Droge anzurichten vermag.
THE LOST WEEKEND hat einmal mehr gezeigt, dass Wilder in jedem Genre Glanzleistungen abzurufen im Stande ist und inszenierte diesen Film, der ihm den ersten Oscar einbrachte als eine Mixtur aus Drama, Charakterstudie und Horrorfilm. Bis auf den bereits erwähnten misslungenen Schluss funktioniert dieser Mix wirklich gut, was aber vor allem an Ray Millands intensivem Spiel liegt.
#507
Geschrieben 12. April 2005, 05:06
#508
Geschrieben 14. April 2005, 17:57
Regie: Bucky Fukumoto - DVD Splinter
Normalerweise finden Konzerte keinen Eingang in dieses Filmtagebuch. Denn das hier ist schließlich ein Filmtagebuch. Aber es gibt Ausnahmen. Genauer gesagt: eine Ausnahme.
Als Morrissey letztes Jahr mit seinem Album YOU ARE THE QUARRY einen absoluten Meilenstein schuf; eine Sammlung von zwölf Songs veröffentlichte, deren Texte und Sound für die Ewigkeit sind und es tatsächlich schaffte, alles zu toppen, was der Meister zuvor geschaffen hatte... spätestens zu diesem Zeitpunkt hatte er sich unsterblich gemacht: In Morrissey we trust - so hat es ein Fan trefflich bemerkt.
Ich habe ihn leider noch nie live sehen können und so war ich mehr als begeistert, endlich diese DVD in den Händen zu halten: die Halle in Manchester ist proppevoll, zuvor werden Impressionen, Bilder aus der Heimatstadt gezeigt; von einer wundervollen Musik unterlegt. Jemand spricht da auch noch zu uns. Auch wenn es nicht zu verstehen war, die Stimmung ist schon vor dem Erscheinen des Meisters ganz oben.
Dann geht es los. Charismatisch, elegant, seinen Auftritt zelebrierend legt der Mann los. Es ist sein Geburtstag und als ihn während des Konzerts die Menge lautstark mit Sprechchören huldigt, da wird er sogar verlegen: "Oh stop it" murmelt er sichtlich gerührt ins Mikrofon. Im Saal herrscht längst Fußballstadienatmosphäre.
Jeder Song lässt die Masse toben und immer wieder versuchen Personen sich zur Bühne vorzukämpfen. Die Securityschränke werfen sich auf sie. Der ausgestreckte Arm in Richtung des Meisters. Nur einmal seine Hand fassen. Und der Meister streckt sie ihm entgegen. Verharrt, bis sich der Fan zu ihm durchgekämpft hat. Der Händedruck. Ein unbeschreiblicher Moment. Zumal gerade der beste Song läuft. "Everyday is like sunday" - für mich defintiv einer der fünf besten Songs aller Zeiten - ertönt und die Stimmung ist auf dem Höhepunkt. Logisch, dass alle mitsingen. Und ich steh kurz vor'm Kollaps. Der Wahnsinn. Hätte ich zu diesem Zeitpunkt gewusst, dass das noch getoppt wird; ich hätte mich überschlagen.
Neben dem Konzert ist nämlich auch Morrisseys Auftritt beim Move Festival auf dieser grandiosen DVD enthalten. Noch mehr Leute. Noch bessere Stimmung. Open Air. Dämmerung. Jeder Song wird lautstark von der Masse begleitet. Wieder ist es dieser eine Song, der aus dem Feuerwerk heraussticht. "Everyday is like Sunday" - was jetzt abgeht, das bringt selbst den Meister aus der Fassung. "Unbelievable" spricht er während des Stücks ins Mikrofon. "I've never seen anything like this." Ich auch nicht. Und die Schleusen öffnen sich.
Verdammte Hacke! Ich muss den Kerl unbedingt mal live sehen.
#509
Geschrieben 16. April 2005, 15:20
Regie: Sergei Bodrov jr. - TV 3SAT
Ich war sehr gespannt auf diesen Film, da er den Durchbruch für Oksana Akinshina bedeutete, die danach von Lukas Moodysson für dessen Meisterwerk LILJA 4-EVER (SWE 2002) besetzt wurde.
Zudem war es nach BRONENOSETS POTYOMKIN (RUS 1925) erst der zweite russische Film und somit der erste moderne aus diesem Land, den ich zu sehen bekam. Dadurch habe ich natürlich keine Vergleichsmöglichkeiten zu anderen russischen Filmen, was ich sehr schade finde; das russische Kino findet bei uns leider so gut wie keine Beachtung, woran auch NIGHT WATCH wohl nicht viel ändern wird.
SYOSTRY handelt von zwei grundverschiedenen Schwestern, deren (Stief)Vater gerade aus dem Knast gekommen ist und vom Mob direkt an seine Schulden erinnert wird. Da dieser sich weigert drohen seine beiden Kinder entführt zu werden, woraus eine Flucht der Schwestern durch karge russische Küstenstädtchen resultiert...
So interessant der Plot im Ansatz auch erscheinen mag - Regisseur Bodrov Jr. macht viel zu wenig aus seinen Möglichkeiten. So verzichtet er fast auf jegliche Emotionen. Wie die beiden Schwestern ihr Schicksal beinahe gleichgültig hinnehmen (immerhin sind sie potenzielle Entführungsopfer!); das war für mich doch arg irritierend. Nun mag der Russe/ die Russin generell nicht viel Trara um die innere Gefühlswelt zu machen; für die Geschichte war das tödlich. Denn so ist auch die Anteilnahme des Zuschauers nicht gegeben, der den Film ziemlich gleichgültig an sich vorbeiziehen lässt. Der Film vermittelt zudem ein sehr trostloses Bild von Russland, welches mir ein wenig klischeehaft erschien.
Hängen bleiben tut nur ein stimmiger Soundtrack und eine weniger beeindruckende Darstellung von Akinshina, als ich es erwartet hätte. Da hat mir die Leistung der kleinen Katia Gorina schon wesentlich besser gefallen.
Abschließend möchte ich noch ein Lob an den Sender 3 SAT aussprechen, der den Film glücklicherweise im OmU gezeigt hat, was der Atmosphäre sehr dienlich gewesen ist.
#510
Geschrieben 17. April 2005, 15:35
Regie: Martin Ritt - VHS
"What do you do in your spare time?" - "I'm going to a movie." - "Alone?" - "I'm taking popcorn with me."
Es sind vor allem die Dialoge, die hängen bleiben in einem ganz nettem Filmchen, in dem Jane Fonda und Bobby De Niro (als Analphabet) zueinander finden.
Der Kitschanteil wird angenehm gering gehalten und die Darsteller verleihen dem Film das Gefühl, dass hier "echte Leute" vor sich hinleben, anstatt dass man Schauspielern bei der Arbeit zusieht. Klare Punkte also für De Niro und Fonda, bei denen die Chemie sichtlich gestimmt hat und die einmal mehr ihr breit gefächtertes Rollenspektrum unter Beweis stellen.
Es ist ein Film über die "einfachen Leute", der den American Dream lobpreist, denn wer es nur hart genug versucht, der wird auch Erfolg haben (und die Frau seiner Träume bekommen). Durch eine sorgfältige Alltagsbeschreibung und die bereits erwähnten tollen Dialoge und Darsteller wird der märchenhafte Charakter von STANLEY & IRIS jedoch gekonnt unterlaufen. Man freut sich und leidet mit den Protagonisten. Alles sehr harmlos und sicherlich nicht besonders anspruchsvoll.
Aber eben nett. Und manchmal reicht das ja auch schon. Ich habe jedenfalls genau das bekommen, was ich erwartet hatte.
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