Regie: George Lucas - Cine Star Düsseldorf Oberkassel
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Fertig. Das war's dann jetzt. Die Vorgeschichte ist komplett erzählt und George Lucas wird sich künftig anderen Dingen widmen müssen. Oder schiebt der doch noch was nach?
Bitte nicht möchte ich sagen, denn was er da mit Beginn der SEs seiner Urtrilogie so alles angerichtet hat ist nun wirklich nicht mehr schön. Für mich zumindest nicht. Unlängst hat Epidode I meinen langjähriges "Worst Picture Ever" abgelöst, da Herr Bay wenigstens keinen Mythos zerstört hat.
Das große Problem beim Schorsch ist, dass man seinen Filmen ansieht, das sie größtenteils aus dem PC stammen. Und so geht jeglicher Charme flöten. Ich seh lieber Modelle und Puppen als einen Animationsoverkill. Zudem finde ich es absolut erstaunlich, wie sehr ILM immer noch den Jungs von WETA hinterherhinkt. Wenn ich einen Gollum mit einem Yoda vergleiche, dann liegen da noch Welten zwischen. Richtig grausam animiert ist der Drache, auf dem McGregor reitet.
Was Episode III aber deutlich vom Langweiler TPM und dem belanglosen ATOTC unterscheidet ist, dass hier eine direkte Verknüpfung zur Urtrilogie stattfindet. Der große Reiz besteht darin, wie sich die Wandlung von Anakin Skywalker zu Lord Vader vollzieht. Hier hat Lucas also quasi ein "Sure Thing" in der Hand. Ganz großes Potenzial. Einen Elfmeter, den er nur noch versenken muss. Am Ende hat er leider nur den Pfosten getroffen. Neben einigen schönen Einstellungen zum Vaderkostüm und einem glaubwürdig geschundenen Körper Anakins stehen dann so Ärgernisse wie ein langgezogenes "Noooooooooooo" während die Kamera auf Distanz schießt. Und was soll das ganze vorherige Kontaktlinsengedöns?
Eine weitere Möglichkeit verschenkt Lucas dadurch, dass er eben nicht konsequent auf der pessimistischen, düsteren Schiene fährt. Anstatt den Film mit der Einstellung vom Todesstern enden zu lassen muss noch ein Cameo von Keisha Castle-Hughes zuzüglich großer Abschiedsfeier von der Mutter der späteren Retter der Galaxie reingedrängt werden. Die finalen Bilder von den Sonnenuntergängen hätten auch vor der Todessternszene platziert werden können.
Aber ich halte den George ohnehin für einen mäßig begabten Regisseur: Ep. III ist sehr holprig inszeniert, hat deutliche dramturgische Schwächen und Lucas' Faible für CGI-Overkill hilft auch nicht gerade. Bloß möglichst viel reinpacken - ganz nach dem Motto "More than meets the eye" - ihm können es gar nicht genug Einfälle sein.
Dazu noch immer wieder diese Holzhammermethoden. In EP. II wurde ganz und gar nicht subtil darauf hingewiesen, dass Drogenkonsum schlecht ist und drei Jahre später muss Lucas eine Lanze für die Demokratie brechen. Wenn beim Kampf zwischen Yoda und dem Imperator im Parlament diese politische Ideologie sprichwörtlich zerfetzt wird und dabei der Böse eine fiese Dauerlache zum besten gibt... dann versteht auch der kleinste Zuschauer, dass Demokratie-kaputtmachen nicht gut ist.
Ansonsten hab ich noch am Film auszusetzen, dass Lucas unbedingt Chewbacca auftreten lassen musste. Denn auch hier fährt er mit der Zerstörung des eigenen Mythos fort: er macht aus dem zwielichtigen Wookie aus Ep. IV einen treu ergebenen Bodyguard für Meister Yoda, der sich die Seele aus dem Leib flennt, als dieser von dannen ziehen muss. Da ist man ja direkt dankbar, dass ein Auftritt von Solo-Verwandten ausgeblieben ist.
Aus all diesen Aussagen kann man nun herausziehen, dass ich den Film nicht sonderlich gemocht habe. Das ist auch der Fall. Denn auch wenn er klar besser ist, als die anderen Prequels, hat Lucas nichts aus seinen Fehlern gelernt und wird sich weiter ärgern dürfen, nicht das Talent eines Peter Jacksons zu besitzen.
Lustig im Übrigen, dass die Dame neben mir die letzte halbe Stunde durchgeflennt hat. Nicht lustig, dass ich 9€ bezahlen musste. Trauriger Rekord.