See you at the movies
#811
Geschrieben 19. März 2006, 22:32
Regie: Jaume Balagueró - DVD ems
Konfus erzählt, ziemlich fad und weitaus wenig verstörend als gewollt fiel für mich dieser spanische Okkult-Thriller aus. Muss mich mit Blindkäufen dann doch wieder etwas zurückhaltender geben.
#812
Geschrieben 21. März 2006, 16:10
Regie: Michael Thomas (= Erwin C. Dietrich) - DVD ABCDVD
Der Titel trügt, denn so ganz ohne Männer sind sie dann leider doch nicht, die Damen eines Pensionats (?), in dem lediglich Sexualkunde auf dem Stundenplan zu stehen scheint. Dies wird erteilt von Frau Steif und anders als ihre Schülerinnen steht sie nicht auf gleichgeschlechtliche Liebe, sondern hilft sich lieber selbst oder lässt sich vom Bäcker nicht nur die Brötchen besorgen.
Dieser Bäcker gerät auch schnell in den Blick der Mädels, die endlich auch mal einen Kerl wollen. Oder wenigstens mal einen Blick auf dessen Schniedel. Um sich weiterzubilden, natürlich...
Viel mehr plot ist nicht und wer das von einem derartigen Film erwartet, der befindet sich - nunja - im falschen Film. Wie immer, wenn Herr Thomas alias Dietrich hinter der Kamera steht, sind es die Schauwerte, die zählen: seine Damenwahl lässt bei mir mal wieder keine Wünsche offen, es ist alles vertreten, was Laune macht und allesamt sind sie sehr schön natürlich. Toll!
Dazu schafft es Dietrich anders als z. B. Herr Franco, auch etwas Erotik zu kreiieren; seine Filme sind weder Hard- noch Softcore: ein Zwischending, für das es meines Wissens gar keine Bezeichnung gibt.
Neben den Vorzügen seiner Darstellerinnen besticht MÄDCHEN OHNE MÄNNER durch eine tolle Fotografie, die die Schweizer Landschaften recht hübsch einzufangen vermag. Dazu einige echte Knüllerdialoge, ein fescher Score und als größtes Bonbon Christian Brückner, der sich nicht zu schade war, dem armen Bäcker seine Stimme zu leihen. Für weitere Erheiterung sorgte ein Widersehen mit dem Ingo Appelt-lookalike aus GEFANGENE FRAUEN und das Mitwirken von Arne Elsholz (wenn auch nur als Synchronsprecher).
Dietrich verkauft seine Filme ja als Erotic-Classics und das zurecht, denn bislang waren es wirklich tolle Filme, die sich erfreulich stark von dem 70er-Sexklamauk aus Bayern abheben.
Neben den Gemser-Streifen zähle ich Dietrichs Kino jetzt zu meinen persönlichen Höhepunkten (Kalauer!) des 70er-Jahre-Schmuddelkinos. Demnächst wird Europa dann mal verlassen und geschaut, was in den Staaten auf diesem Sektor vor 30 Jahren so abging.
#813
Geschrieben 22. März 2006, 23:23
Regie: Bernard L. Kowalski - DVD Universal
Endlich, endlich ist sie da, die 4. Staffel und noch erfreulicher, dass bereits im Juni die nächste veröffentlicht wird. So sollte ich die kompletten 70er COLUMBOS dann doch schneller haben als ich dachte, denn was danach kam, interessiert mich nicht so sehr.
Nach längerer COLUMBO-loser Zeit freute ich mich dann überhaupt erstmal auf ein Wiedersehen mit dem kleinen Kerl im Trenchcoat und war dazu dann doch sehr überrascht, wie gelungen der Einstieg in die 4. Staffel gelungen ist, denn das war bei der vorherigen noch etwas anders.
Plot: Fitness-Guru Milo Janus hat krumme Geschäfte laufen und entledigt sich seines Chefanklägers, der noch fleißig am Beweise sammeln ist. Wie ein Unfall im Fitnessstudio soll es aussehen, doch so ganz geht der Plan nicht auf und am Ende ist es wieder einmal eine Kleinigkeit, die den Mörder dingfest macht...
Columbo in der Welt der Fitness-Fans: ob seiner bekannt ungesunden Lebensweise (Kaffee- und Zigarrenkonsum werden mal wieder genüsslich zelebriert, doch dazu später mehr) des Lieutenants eine tolle Idee und so bestehen die Highlights auch aus der Konfrontation zweier völlig unterschiedlicher Lebensweisen.
So wird Columbo zum unfreiwilligen Jogger, muss sich Sand aus den Schuhen kloppen und holt sich beim ersten Fitness-Versuch gleich erstmal ne Zerrung... am größten aber der erste Auftritt: diesmal ohne Ei, dafür mit Thermoskanne in der Manteltasche am Tatort rumlaufend. Ein herrliches Bild!
Weitere Erheiterungen (die augenscheinlich nur dazu dienten, die mehr als 90 Minuten Laufzeit zu füllen, da sie den plot kaum weiterbringen) gibt's durch ein Wiedersehen Columbos mit den Tücken der Bürokratie und zudem erfahren wir wieder einige Details über seine Frau, mit der im Übrigen ein sehr aufschlussreiches Telefonat führt.
Die Geschichte wirkt trotz ihrer langen Laufzeit sehr kurzweilig und in sich auch einigermaßen schlüssig. So ist der Clou am Ende recht originell ausgefallen und auf das Milieu, in dem der Lt. ermittelt wurde zuvor auch noch nie zurückgegriffen. Leider kann Robert Conrad in der Rolle des Täters nicht vollends überzeugen, wobei es da aber auch schon schlimmeres zu verzeichnen gab.
Zum Schluss möchte ich noch anmerken, dass mir wieder aufgefallen ist, wie sehr ich das Ambiente der 70er mag. COLUMBO und diese Dekade gehören für mich einfach zusammen, so dass ich es nicht allein auf das hohe Alter Falks in der zweiten COLUMBO-Ära schieben möchte, dass die Episoden mir dort nicht mehr so sehr gefallen.
#814
Geschrieben 23. März 2006, 19:10
Da heult eine Branche rum, weil es ihr so schlecht geht. Keiner geht mehr ins Kino. Buh-hu!
Verdammte Hacke! Ich zahl für Überlänge, die seit einiger Zeit schon ab 121 Minuten zu beginnen scheint einen Zuschlag. Zahle an einem "Kinotag" 6 Euro Eintritt. Es gab mal Zeiten, da kam man für 6 Mark (!) ins Kino... und nein, das ist noch gar nicht allzu lang her! Ich ertrage die Kinowerbung, die ich mir zum Glück ja nicht anzuschauen muss und trotz der Lautstärke zum kleinen Entspannungsnickerchen vor'm Film nutze.
Ich habe schon so ziemlich alles an Ärgernissen im Kinosaal erlebt: von der ankokelnden Filmrolle, über den Filmausfall, zu spät gelieferte Filmrollen, einer kompletten Hauptschulklasse im Rücken (was nicht weiter schlimm wäre, wenn diese es damals geschafft hätte, den Film nicht ständig zu kommentieren und sonst irgendwelche Spirenzchen zu veranstalten), lautstarkem Zank aus zwei Lagern im Publikum, poppende Paare im Rücken, singende Blagen auf dem Nachbarsitz, durchs Popcorn aus dem Saal waten, Unverständnis des Kinopersonals darüber, den Abspann sehen zu wollen, Ausgelachtwerden ob der Filmwahl durch den Kartenabreißer, Rumtelefoniere während des Films, menschenverachtende Anti-Raubkopierespots (Raubkopierer gehen im Übrigen wohl eher selten ins Kino und für jemanden wie mich, der sich DVDs en masse kauft sind die mehr als ärgerlich!), Dauerkommentare während der Vorstellung durch Leuts, die im falschen Film saßen oder ihn nicht verstanden, verrutschtes Bildformate, gestauchte Bildformate, wiederholte Filmrollenrisse während einer Vorstellung, Mono-Ton statt Dolby Digital, kaputte oder rauschende Boxen bis hin zu 45 Minuten Kinowerbung und dämlichen Pausen während einer Vorstellung.
Aber heute durfte ich dann im Cine Star Düsseldorf erleben, wie nach 30 Sekunden der Abspann abgewürgt wurde. Das war dann auch für mich ein Novum und ich habe einen Hals, der den eines Herrn Lucas mal ganz locker in den Schatten stellt.
Also irgendwo reicht's mir wirklich und das Gejammere der Kinos, gerade das der Multiplexe, ist selbstverschuldet. Denn nicht jeder Zuschauer lässt sich verarschen. Verdammt, bin ich wütend!!! War kurz davor, mich zu beschweren, aber vielleicht wäre ich dann zu ungehalten geworden und wer weiß... jedenfalls habe ich jetzt erst recht KEIN Verständnis mehr für das Geheule der Kinobetreiber, wenn sie so, wie es mir heute ja nicht zum ersten mal passiert ist, mit dem Zuschauer umspringen: zahlreiche technische Pannen, kein Service, turmhohe Preise... WER WUNDERT SICH DENN DA NOCH ERNSTHAFT ÜBER BESUCHERSCHWUND???
#815
Geschrieben 23. März 2006, 22:30
Regie: Spike Lee - Cine Star Düsseldorf
Auch wenn es Spike Lee mal wieder zu gut mit der Rassenthematik meint und so gut wie alle ethnischen Gruppen in seinem Film vereint, so legt er hier einen astreinen Thriller hin, der bis zum Schluss überrascht und formal wie darstellerisch kaum Wünsche offen lässt.
Dass Lee kein Actionregisseur ist, merkt man dem Film kaum an, so souverän inszeniert er die Szenen, die sich zwischen Bankräubern, Geiseln und den Cops abspielen. Dabei legt er den Focus jedoch deutlich auf das psychologische Moment; verleiht den Figuren Tiefe und schafft es, die Spannung wirklich konstant auf sehr hohem Niveau zu halten.
INSIDE MAN könnte Lee's größter kommerzieller Erfolg werden, was die Qualität dieses Werks aber nicht schmälern soll, denn wenn Mainstream immer so gut ausfiele, das wäre schon ne tolle Sache.
#816
Geschrieben 24. März 2006, 14:17
Regie: Alf Kjellin - DVD Universal
Plot: Um sich seiner herrischen Frau zu entledigen, täuscht Starfotograf deren Entführung vor, die natürlich mit deren Ermordung endet. Diese Tat wird dann noch jemand anderem in die Schuhe geschoben, der ebenfalls zum Schweigen gebracht wird. Columbo hat es schwer, schlägt den Fotograf aber schließlich mit dessen eigenen Waffen...
Gemeinhin gilt diese Episode ja als eine der besten und obwohl ich viele bessere kenne, war sie dennoch sehr sehenswert, was weniger am Gegenspieler Columbos denn am wirklich raffinierten plot und zahlreichen saukomischen Situationen um den Lieutenant, inklusive der berühmten Szene in der Obdachlosen-Mission.
Leider wird etwas zu wenig aus der Foto-Thematik gemacht, wobei der Überführungsclou aber genial durchdacht ist. Dass die witzigen Szenen wieder mal lediglich Lückenfüller darstellen fällt zwar auf, ist ob deren schon erwähnten Komikgehalt aber völlig in Ordnung.
Wenn nur die Chemie zwischen Falk und Van Dyke gestimmt hätte, denn letzterer hat mir in seiner Rolle nicht sehr zugesagt. Gut, dass sich Falk hingegen in bester Spiellaune präsentiert und wir diesmal auch Näheres zu seiner Bindung zum Mantel erfahren.
Unter'm Strich eine richtig gute Folge aus der COLUMBO-Reihe, wegen der Besetzung des Mörders aber dann doch nicht der ganz ganz große Wurf.
#817
Geschrieben 26. März 2006, 10:50
Regie: Bernard L. Kowalski - DVD Universal
Plot: Technikfreak van Wyck droht durch die Schwiegermutter sein hohes Amt im Konzern zu verlieren, weshalb er sich ihr entledigt. Dabei nutzt er die Überwachungskameras im Hause sowie sein großes technisches Know-How. Erst durch ein Football-Spiel im Fernsehen kommt Columbo auf den Fehler im scheinbar perfekt geplanten Mord...
Tolle Episode, die mit Oskar Werner mal wieder etwas ganz großes zu bieten hat und den ich gleich mal in einem Atemzug mit einem anderen meiner Lieblingsbösewichte der Serie, nämlich Roddy McDowall nennen möchte: seine süffisante, nervöse, aber stets höfliche Art gefiel mir gut und sein Zusammenspiel mit Peter Falk klappt ganz hervorragend.
Diesmal erscheint Columbo mit einer heftigen Erkältung am Tatort und wird dorthin später auch noch seinen Hund mitbringen. Den komischen Höhepunkt markiert aber der Aufenthalt des Lt. in einer Kunstgallerie... hier fühlte ich mit ihm, denn mit abstrakter Kunst kann ich ebenso wenig anfangen wie er und als Columbo den Lüftungsschacht dann auch für ein Kunstwerk hielt, da habe ich trotz des Erahnens seiner Äußerung herzlich lachen müssen.
Die Geschichte ist ganz nett ausgetüftelt und läuft durch die kürzere Laufzeit ziemlich schnurstraks vorwärts. Bis auf den besagten Ausflug des Lt. in die Welt der Kunst wird der plot stets voran getrieben und große Logiklöcher habe ich nicht ausmachen können.
Erwähnenswert noch Gena Rowland, die in einer Nebenrolle mitwirkt und wie Oskar Werner eine ganz hervorragende Leistung abliefert.
#818
Geschrieben 26. März 2006, 12:05
Regie: diverse - DVD Paramount
Einzelne Serien-Episoden zu besprechen ist mein Ding ja nicht (COLUMBO seh ich ja nicht als "klassische" Serie) - schließlich ist das hier n Filmtagebuch - hab's mir aber doch nie nehmen lassen, TV-Reihen, die ich aktuell schaue, hier auch kurz vorzustellen.
Seit einiger Zeit sehe ich mir ab und an die Original-STAR TREK Folgen an, die ich als Kind immer gern geschaut habe, wenn es auch nie zu einer Lieblingsserie gereicht hat. Schön aber, dass das Flair auch heute noch zieht und trotz des Trashfaktors machen die meisten Abenteuer der STAR TREK-Crew noch Spaß.
Was mir so aufgefallen ist: die Kulissen sind teilweise zum Schießen und William Shatners darstellerisches Unvermögen bringt das Geschehen des Öfteren an den Rande der unfreiwilligen Komik. Dann schimmert ganz deutlich die Entstehungszeit durch, denn die Uniforman sprechen Bände und die Röcke der Damen sind wirklich extrem knapp ausgefallen, dass es mich ohnehin wundert, dass es da keine strengerern Auflagen gab. Und wo ich schonmal bei den Frauen bin: die sind allesamt mächtig vollbusig und werden mächtig ge-weichfiltert. Auch ist die Emanzipation in der Zukunft wenig ausgeprägt, denn die Männer haben im All ganz klar die Hosen an.
Dafür geht aber alles sehr politisch korrekt zu: auch wenn der Held natürlich ein weißer US-Amerikaner ist, ist noch Platz für den Europäer, den Asiaten, den Russen (der in den ersten Folgen aber noch durch Abwesenheit glänzt) und eine Afro-Amerikanisches Crewmitglied. Dazu dann natürlich noch ein Alien: der heimliche Held (zumindest meiner) der Serie - Mr. Spock. Ein Glücksfall für die Serie, da er die mit Abstand interessanteste Figur darstellt und trotz (oder gerade wegen) seiner Humorlosigkeit für einige Lacher gut ist. Außerdem halte ich von Leonard Nimoy darstellerisch sowie menschlich so einiges und habe selten ein so unterhaltsames und interessantes Buch über einen Schauspieler gelesen, wie I AM SPOCK von Nimoy.
Dann ist mir aufgefallen, dass die Psychologie ganz klar über der Action steht. Das hat natürlich Kostengründe, verleiht den Figuren aber eine Tiefe, den vielen anderen Genrevertretern abgeht. Nur war es in den ersten Episoden dann doch so, dass ein bissel mehr Krach-Bumm schon ganz gut gewesen wäre und bitte nicht nur Kameragewackel im Brücken-Studio.
Etwas konfus im Übrigen die Anordnung der Folgen auf den DVDs, die dort nicht chronologisch vorliegen, was wegen der Nichtbezugnahme der einzelnen Episoden aufeinander zwar nicht weiter tragisch ist, mich dennoch ein wenig ärgert, da ich die Entwicklung der Charaktere und Qualitäten der Serie schon gerne genau beobachten können möchte.
Freuen tu ich mich schon sehr auf die Folge, wo Kirk auf nem Art Wüstenplanet gegen ein drachenähnliches Alien kämpfen muss. Ist damals glaub ich meine Lieblingsepisode gewesen und ich bin gespannt, wie die heute auf mich wirkt.
#819
Geschrieben 27. März 2006, 15:58
Regie: Jim Abrahams - DVD Fox
Von ZAZ sinds dann doch eigentlich nur die Filme um Lt. Frank Drebin, die mich so richtig zum Ablachen brachten. Bei HOT SHOTS! hat zudem nur das "A" mitgearbeitet und die Gagdichte ist entsprechend gesunken. Für mich zog gerade mal jeder zehnte Gag und bis auf den Slapstick (eine wirklich herrliche "nordbergische" Szene ist dabei) war's vor allem der senile Admiral Benson, verkörpert von Lloyd Bridges, an dem ich Spaß hatte.
Irgendwie haben ZAZ bzw. "A" ein Händchen für ältere Leuts, denn schon mit Leslie Nielsen landeten sie einen Volltreffer. Gegen ihn verblassten wirklich alle übrigen vor der Kamera Mitwirkenden: trauriger Tiefpunkt der Auftritt von John Cryer, bei dem der Name Programm ist und der mir schon in PRETTY IN PINK mächtig auf die Nüsse ging.
Ansonsten muss ich aber gestehen, die Verarschungsvorlage TOP GUN gar nicht gesehen zu haben, weshalb ich viele Anspielungen bestimmt gar nicht mitbekommen habe. Das trifft bei dem Sequel nicht zu und das habe ich auch in besserer Erinnerung. Mal schaun, ob ich den auch bald zu sehen bekomme.
#820
Geschrieben 28. März 2006, 19:23
Regie: Harvey Hart - DVD Universal
Plot: Um der Umwandlung seiner Kadettenakademie in eine koedukative Einrichtung entgegenzuwirken, bläst ein ranghoher Colonel einen Widersacher per Kanone in die Luft: es soll wie ein Unfall aussehen, doch Columbo fällt natürlich nicht drauf rein und quartiert sich prompt in die Akademie ein, um dort zu ermitteln...
Fand die Episode damals ziemlich toll, aber leider konnte sich dieser Eindruck gestern nicht mehr so sehr bestätigen: ich mag das Militär überhaupt nicht und werde mit den dort herrschenden Mechanismen einfach nicht warm. Dieser Gehorsamquatsch geht mir mächtig auf den Zeiger und somit sagte mir die Location bzw. das Umfeld, in dem der Lt. ermittelt, nur wenig zu.
Da half es auch wenig, dass Columbo in seiner Art natürlich überhaupt nicht in diese Welt passte und es zu einigen witzigen Szenen kommt. Allerdings spielt Patrick McGoohan seine Rolle als Mörder ausgezeichnet und wurde dafür sogar mit dem Emmy geehrt.
Dennoch eine für mich eher schwache Folge, bei der der plot auch recht dünn ausfällt und die Überführung nicht so ganz stimmig ist. Ich habe auch gemerkt, dass ich bei einem COLUMBO die Locations in L. A. sowie die augenscheinlichen 70er brauche, damit sich das COLUMBO-Feeling bei mir einstellt - die Militärschule ist da nicht gerade dekadengebunden. Da ist es sehr interessant, dass die nächste Episode wieder auf einen Schauplatz beschränkt ist und ich sie eigentlich bislang zu meinen Favoriten zähle. Mal sehen, ob sich daran was ändern wird.
#821
Geschrieben 30. März 2006, 19:08
Regie: Dario Argento - DVD Blue Underground
Der hat mir leider nicht sonderlich gut gefallen. No Nudity, no gore, wenig Terror... dafür wenigstens schöne Kamerafahrten und eine ins Auge springende Farbdramaturgie. Auch die Darsteller schlagen sich für einen Argento-Film ganz gut (die Abwesenheit Nicolodis war sehr wohltuend), wobei ich langsam glaube, dass Italienisch als Originalsprache gar nicht korrekt ist, da alle Mitwirkenden sichtlich Englisch sprachen. Zwar brauch ich für eine italienische Produktion auch diese Sprache, aber irgendwo komm ich mir da doch verarscht vor...
Naja, was ich diesem hier noch zu Gute halten möchte, ist der für mich doch unvorhersehbare plot twist am Ende. Aber die Adorf-Szene hätte man völlig streichen können und die ganzen humorigen Einlagen passten mir nicht - da der Grundton des Films ja ziemlich düster ist.
Jetzt, da ich drei Argentos bzw. drei Gialli gesehen habe, habe ich erstmal die Lust an diesen verloren und küre TENEBRE zum persönlichen Liebling, wobei auch PROFONDO ROSSO besonders im Vergleich zu diesem ganz gut ausgefallen ist.
Was mir noch aufgefallen ist: in allen drei Filmen steht ein amerikanischer Autor im Mittelpunkt, der gerne in eigener Sache ermittelt oder dies der Polizei zumindest nicht allein überlassen will.
#822
Geschrieben 30. März 2006, 22:31
Regie: Ben Gazzara - DVD Universal
Plot: Während einer Kreuzschifffahrt gilt es für Columbo einen Mord aufzuklären; dabei steht ihm zwar kein Polizeiapparat samt Labor zur Verfügung, aber er weiß sich dennoch ganz gut zu helfen und darf sich wieder mal auf sein Gespür verlassen...
Absoluter Klassiker in der COLUMBO-Reihe. Die Idee ist einfach super: Lt. Columbo samt Gattin (die man natürlich nie sieht!) im Urlaub auf'm Boot (ääh... Schiff natürlich ) und prompt geschieht ein Mord, den es aufzuklären gilt. Es gilt sich mit dem Käptn rumzuschlagen, den nicht vorhandenen Möglichkeiten eines Polizeilabors und dazu noch der Seekrankheit...
Hier stimmt einfach alles. Der plot ist über die volle Distanz absolut plausibel und geschickt ausgetüftelt. Der Humor kommt nie zu kurz, die Zeit vergeht wie im Fluge, es wurde on Location gedreht und das sieht man auch (sehr erfreulich!). Und dann diese Besetzung: Jane Greer, Dean Stockwell, Patrick Macnee und Robert Vaughn. Wobei letzterer noch am ehesten gaaanz leichte Schwächen aufweist. Er verblasst ein wenig neben den hervorragend agierenden Nebendarstellern.
Weiß jetzt nicht, ob der hier mein Lieblings-COLUMBO ist - dafür muss ich erst noch die restlichen Folgen der "ersten Ära" sehen, aber unter den besten fünfen ist er auf jeden Fall.
Ganz ganz toll!
#823
Geschrieben 01. April 2006, 12:45
Regie: Harvey Hart - DVD Universal
Plot: Bei einem Disput mit dem Ehemann seiner Geliebten kommt es zu einem Unfallmord für den Psychologen Collier, der dies geschickt vertuschen will und dafür letztendlich auf seine hypnotischen Fähigkeiten zurückgreift...
Der Abschluss der 4. Staffel ist sehr enttäuschend ausgefallen: so lustlos habe ich Falk bislang noch nicht spielen sehen. Zwar war es wohl auch im Buch so vorgesehen, dass der Lt. seinen "Gegenspieler" nicht sonderlich mag (was auch durch die Kameraarbeit ganz gut unterstützt wird), aber zwischen George Hamilton und Falk schien die Chemie auch so nicht zu stimmen. Hinzu kommt des darstellerische Unvermögen Hamiltons, der für mich einen der schwächsten COLUMBO-Mörder gibt.
Der plot ist anfürsich ganz originell, was durch die Lustlosigkeit Falks aber nicht ausreicht, um einen unterhaltsamen COLUMBO zu bieten. Der ohnehin nur sehr spärlich vorhandene Humor wirkt zudem merkwürdig aufgesetzt und seit den Piloten habe ich den Lt. nicht mehr so ernsthaft erlebt. Wie er gegen Ende die Assistentin des Psychologen anfährt ist für ihn untypisch.
Nun bieten die nächsten beiden Staffeln ja auch nicht mehr sonderlich viele Höhepunkte der Serie, so dass die Vorfreude auf Season 5 etwas gedämpft ist.
#824
Geschrieben 01. April 2006, 22:03
Regie: Roger Corman - DVD ems
Trotz billiger Kulissen ein großartiger Film, der eine sehr dichte Atmosphäre an den Tag legt und seine Geschichte äußerst spannend erzählt. Dazu gibt's noch einen tollen plot twist und einen wunderbar aufspielenden Ray Milland in der Hauptrolle. Habe mich zudem einige male richtig erschrocken.
Der klassische Horrorfilm ist genau mein Ding: das habe ich nach mehreren Volltreffern jetzt gemerkt und ich denke, dass ich da noch einiges für mich entdecken kann!
#825
Geschrieben 02. April 2006, 09:05
Regie: David Cronenberg - DVD Warner
Hatte gestern n guten Tag erwischt: gleich zwei Knaller auf einmal gesehen!
Für einen Cronenberg ist A HISTORY OF VIOLENCE recht konventionell erzählt und auf Mutationen wird diesmal verzichtet, wobei... nein, doch nicht, denn der Leading Man lebt eine quasi-Metamorphose durch, womit der Regisseur seinen Leitmotiven dann doch wieder treu bleibt. Denn dazu zählt auch Gewalt und die gibt es hier reichlich.
Da Cronenberg in seinen Filmen die Gewalt aber niemals verherrlicht und er gerade hier eine überaus interessante Reflexion über sie lostritt, konnte ich das Geschehen "ruhigen Gewissens" verfolgen und je mehr Abstand ich von ihm gewinne, desto vielschichtiger erscheint er mir: von einer Parabel zur psychologischen Situation Amerikas über den Blick unter die Oberfläche des Kleinstadtlebens bis hin zur Studie über die "Bestie Mensch" ist hier alles möglich.
Formal wie darstellerisch fällt A HISTORY OF VIOLENCE nahezu perfekt aus; nur der Score erschien mir ein ums andere mal etwas sehr aufdringlich.
Aber sonst, wie gesagt, ein richtig toller Film. Ich bin begeistert!
#826
Geschrieben 05. April 2006, 19:49
Regie: Stephen Hopkins - DVD Warner
Da in der letzten EMPIRE ein sehr interessanter Essay über Sellers zu lesen war und ich letztes Jahr die Panther-Box abgearbeitet hatte, zudem meine, so ziemlich jeden bekannteren Sellers-Film gesehen zu haben und den Kerl auch immer gern sehe, war die HBO-Produktion (bei uns immerhin auch in den Kinos) trotz meine Biopic-Aversion doch irgendwie Pflicht.
Mit dem Wissen um Geoffrey Rushs ausgezeichnete Leistung trat ich mit einer großen Vorfreude an den Film heran und beging da gleich einen großen Fehler. Denn insgesamt war's wirklich nicht der große Wurf. Zwar wirklich gut gespielt (selbst Frau Theron, die ich partout nicht ab kann, hat mich überzeugen können), mangelt es THE LIFE AND DEATH OF PETER SELLERS aber an jeglichem emotionalen Einbezug des Zuschauers. Dass Sellers privat n ziemlich schwieriger Charakter war, um es mal vorsichtig auszudrücken, war mir ja bekannt, aber trotzdem hätte dem Film eine etwas gefühlsbetontere Inszenierung gut getan.
So kümmert es mich einen feuchten Kericht, wenn der begnadete Komiker seine Eltern verliert oder ob des Eroberns einer neuen Flamme in Glückseligkeit schwelgt. Da wird mir der Film auch oftmals etwas zu abgedreht, wie mir überhaupt die vielen schrillen Einspieler wenig zusagten. Das TV-Niveau schimmert dann auch ab und an deutlich durch und die Idee, Sellers' Wandelfähigkeit dahingehend in den Film einzubauen, dass er auch hier fast alle Rollen zumindest mal "anspielt" wirkte auf mich etwas halbherzig.
Den größten Spaß hatte ich immer dann, wenn Rush als Sellers vor der Kamera steht und er wirklich nicht mehr vom richtigen Sellers zu unterscheiden ist. Wahnsinn auch, wie toll der Australier den frönsch-äkzönt drauf hat... die Szene im Flieger war einfach klasse!
Aber unter'm Strich eher nay than jay... mit Biopics werd ich einfach nicht warm...
#827
Geschrieben 08. April 2006, 15:31
Regie: Umberto Lenzi - DVD NEW
Hatte bereits einen richtig schönen Text geschrieben, als ich nach dem antworten erfuhr, dass die Seite z. Z. nicht abrufbar ist. Text weg und da ich keinen Bock habe, alles nochmal zu tippen, nur soviel:
Auf Dauer ob der sich ständig wiederholenden Gewalttätigkeiten, die den plot kaum vorantreiben doch recht ermüdender Poliziotto ohne viel Substanz. Handwerklich gelungen, aber unter'm Strich kam viel zu wenig bei raus.
#828
Geschrieben 11. April 2006, 16:28
Regie: Noah Baumbach - DVD Sony
Ein schwieriger Film. Direkt nach der Sichtung hätte ich ihn wohl noch als durchschnittlich eingeordnet, aber mit wachsendem Abstand erschließen sich mir nach und nach doch einige Qualitäten, was mir beweist, dass sich manche Filme in ihrer Wirkung erstmal langsam entfalten müssen.
Ich verstehe THE SQUID AND THE WHALE in erster Linie als Scheidungsdrama, wobei sich dieses jedweden Konstrukts der anderen Genrevertreter verweigert und einen gänzlich anderen Weg schreitet. Von einem klassischem dramaturgischen Aufbau keine Spur; Anfang und Ende wirken beliebig. Doch soll diese Aussage die Qualitäten des Films nicht schmälern. Denn die Form kann den Inhalt niemals aufwiegen und inhaltlich ist THE SQUID AND THE WHALE hochinteressant aufbereitet.
Zwar macht es Baumbach dem Zuschauer sehr schwer, mit den vier Protagonisten mitzufühlen, indem er sie allesamt als exzentrische Individuen darstellt; deren Fehler aufdeckt; sie dadurch aber extrem menschlich und realitätsnah präsentiert. Nicht selten kam mir das Geschehen wie eine "Intellektuellen"-Variante der ROYAL TENENBAUMS vor (Tennismotiv inklusive!), woran auch die Beteiligung Wes Andersons Einfluss gehabt haben könnte.
Was sich während der nicht mal 80 Minuten zwischen den vier Familienmitgliedern abspielt, erschien mir trotz eines durchschimmernden leisen Humors etwas anstrengend, was sich aber wohl in dem Verlangen nach einer emotionalen Bindung zu den Charakteren manifestierte. Jetzt würde ich den Film am liebsten nochmal schauen, denn die Qualitäten der Dialoge und die hier aufgezeigten Konflikte, die eine Scheidung mit sich bringt (und mir im Film so noch nicht präsentiert wurden) wollen von mir nochmals mit offeneren Sinnen aufgenommen werden.
Ich habe direkt nach der Sichtung auch den Fehler begangen, zuviel in die Geschichte hineininterpretieren zu wollen. Denn - so bin ich jetzt ziemlich sicher - es ist einfach nur eine Darlegung einer Situation die durch eine Separation einer Familie entstehen kann. Vielleicht hätte ich den Film als Betroffener auch völlig anders rezipiert. So wird mir als "Außenstehender" bewusst gemacht. was der Begriff Familie impliziert und wie kompliziert und labil dieses Konstrukt doch ist.
Übrigens ganz groß gespielt das ganze und wär hätte gedacht, dass jemand wie William Baldwin sich zum "Scene-Stealer" entwickeln könnte und DUMB AND DUMBER-Jeff Daniels den selben Weg wie Bill Murray einschlagen könnte und dabei ebenso brilliert (ironischerweise war Murray ja ursprünglich für Daniels Rolle vorgesehen)...
Also: momentan bin ich überzeugt, dass THE SQUID AND THE WHALE ein ganz großes kleines Filmjuwel darstellt, das einem als Zuschauer zwar viel abverlangt, nach längerer Auseinandersetzung aber auf jeden Fall belohnt. Weitere Sichtungen sind wie gesagt in Planung!
#829
Geschrieben 13. April 2006, 23:59
Regie: George Clooney - DVD Warner
Vielmehr ein kritischer Film über das Fernsehen, denn über die Kommunistenhetzjagd in der Ära McCarthy. Toll gespielt, toll fotografiert, aber irgendwie viel zu schnell vorbei. Denke, dass da noch Raum für mehr gewesen wäre. Trotzdem absolut sehenswert, wobei mir Filme über Investigativjournalismus ohnehin sehr zusagen.
#830
Geschrieben 15. April 2006, 09:43
Regie: Jack Clayton - DVD Fox
Hatte mir irgendwie doch etwas mehr versprochen...sehr stark in der ersten Hälfte und mit einigen wirkungsvollen Schreckmomenten. Der Schluss fiel dann aber doch unbefriedigend aus. Wahrscheinlich waren meine Erwartungen auch einfach zu hoch, nach dem vielen Treffern in diesem Genre und den ganzen Vorschusslorbeeren.
#831
Geschrieben 17. April 2006, 02:04
Regie: Peter Hunt - DVD McOne
Ein Wahnsinnsplakat ziert diesen sehr belanglosen Film, in dem sich Roger Moore fast zwei Stunden lang zwischen dreckiger Goldmine und Luxusleben hin und her langweilt. Und wenn sich ein Film auch noch GOLD nennt, dann muss er sich auch den Vorwurf gefallen lassen, viel mehr zu versprechen, als er am Ende halten kann. Wenn's wenigstens ums Gold gehen würde... tja, irgendwie tut es das auch, aber Peter Hunt verzettelt sich ordentlich, indem er aus dem anfänglichen Abenteuergenre für längere Zeit mal in den Romanze-in-Afrika-Bereich rüberwechselt, bei der ich auch für ne halbe Stunde aufs stille Örtchen hätte verschwinden können und nicht wirklich etwas verpasst hätte. Da hätte ich auf'm Pott wahrscheinlich sogar mehr erlebt, aber das sind wilde Spekualtionen!
Nachdem GOLD zum Schluss nochmal schnell zurück ins Feld des Abenteuerfilms springt und kläglich versucht, wenigstens noch ein bisschen Aufregung zu verbreiten, da hatte ich das Filmchen schon abgeschrieben und dümpelte so vor mich hin. Immerhin gab's noch n Schlussgag, weil die Bösen sich gegenseitig über die Klippe springen lassen und der von Moore besprungenen Nun-Witwe einen lästigen Scheidungskrieg ersparen.
Wirklich schade, dass GOLD so dürftig ausgefallen ist, denn so klein dürfte das Budget nicht ausgefallen sein, schließlich wurde oft on Location gedreht, die mich übrigens ständig dazu verleitete, auf einen spontanen Auftritt von Frau Gemser oder wenigstens Spencer/Hill oder zumindest Spencer zu hoffen. Und dann gilt zu bedenken, dass mit Roger Moore, Peter Hunt, John Glen und Maurice Binder gleich vier Bondmitarbeiter an Bord waren und auch die Inhaltsangabe auf der DVD den 007-Vergleich anstellte. Sogar in den Pinewood-Studios wurde gedreht. Und natürlich spekulierte ich ein wenig darauf. Wenigstens ein wenig Bondfeeling. Aber da kam nie was auf. Gefallen hat mir eigentlich nur Ray Milland, den ich langsam sehr schätzen lerne und der zumindest den Anschein erweckte, nicht nur "in it for the money" zu sein.
Also: zu Gold reicht es nicht; nein, es reicht nicht mal zur Siegerurkunde. Ein zweistündiger Langweiler, in dem kaum etwas passiert und Roger Moore wohl den bestbezahltesten Urlaub seiner Karriere bescherte.
"Wir raten ab."
#832
Geschrieben 18. April 2006, 18:58
Regie: James Goldstone - DVD Universal
Genau das habe ich gebraucht!!! Spannende Unterhaltung, 70er Jahre-Ambiente und keine großen Stars, die den Film als Vehikel missbrauchen.
Toll, toll, toll!
Ich muss unbedingt mehr Filme dieses Kalibers finden.
#833
Geschrieben 20. April 2006, 00:05
Regie: Robert Siodmak - DVD Prism Leisure
Hatte den Film vor der Sichtung missverständlich dem Horrorgenre zugeordnet, dabei ist das ein klassischer Whodunnit, der aber überaus geschickt mit den Elementen des Horrorkinos spielt. Vor allem formal wird hier einiges aufgefahren: lange Schatten und geschickt gewählte Kamerawinkel vermitteln eine ständige Atmosphäre der Bedrohung, zumal der Zuschauer um den Umstand weiß, dass sich in einem Haus ein potenzielles Mordopfer wie der Mörder befindet.
Und auch wenn ich schnell ahnte, wer diesen darstellt, so legt Regisseur Siodmak geschickt falsche Fährten und zieht die Spannungsschraube in den letzten Minuten nochmal merklich an. Aber hier geht es um viel mehr als das Hinaufbeschwören von Stimmung und Suspense. So wimmelt es nur so von Symbolik und unter der Oberfläche liegt eine Tragik brach, die man der Geschichte auf den ersten Blick gar nicht anzusehen vermag.
Also: ganz ganz großer Film, von dem ich mehr als überrascht bin, wie wenig er in der einschlägigen Literatur Erwähnung findet. Ich spreche hier mal ganz unverblümt von einem Meisterwerk, das mich wie aus dem Nichts überrollt hat. Bin mächtig begeistert!
#834
Geschrieben 20. April 2006, 16:05
Regie: Gordon Hessler - DVD ems
Auch der zweite Poe-Film aus der ems-Reihe wusste zu gefallen, auch wenn hier die Spannung und Atmosphäre ganz klar auf Kosten der Schauwerte ging: nackige Körper, viel Kunstblut (das auch stark danach aussah ) und überhaupt ziemlich viel Trara.
Mittendrin Vincent Price, dessen feminine Stimme wirklich zum Schießen ist und dem ich einfach nicht böse sein kann, auch wenn der Mann mehr Dreck am Stecken hat, als es ihm lieb ist. Die Szenen des angeketteteten Bruders erinnerten mich übrigens stark an Sloth aus THE GOONIES, nur dass es den visagemäßig doch noch erheblich schlimmer erwischt hatte als Sir Edward.
Die Idee mit der roten Maske war im Übrigen ganz nett, aber bedrohlich wirkte der Kerl leider überhaupt nicht; eher tragisch, aber das war wohl auch so beabsichtigt. Dann wirkt da auch noch ein sichtlich unterforderter Christopher Lee mit und eine Dame namens Uta Levka und die sorgt abgesehen von ihrer Freizügigkeit auch sonst für erheblichen Unterhaltungswert.
Dafür muss man den Film aber verlassen und unter den Extras der DVD das Interview mit ihr anwählen, das vor drei Jahren in irgend ner Kneipe stattgefunden hat und in dem sie ordentlich aus dem Nähkästchen plaudert: über Christopher Lee's Arroganz, Vincent Price's Charmanz und einen Lucio Fulci, der ihr mächtig an die Wäsche wollte... Mensch, kam der schlecht weg... konnte mich kaum noch halten vor Lachen, vor allem, wie die Levka das alles erzählt... in ihrer naiven Art... herrlich!
Aber zurück zum Film: der war wie gesagt gut und ich bin schonauf THE HAUNTED PALACE gespannt!
#835
Geschrieben 21. April 2006, 21:27
Regie: Roger Corman - DVD ems
Hatte so meine Probleme mit meiner dritten "Poe-Verfilmung" (auch wenn dieses Prädikat hier eigentlich nicht so recht passt)... zwar spielen Price und Paget prächtig und die Grundidee ist auch ganz nett, aber es kam für mich fast nie richtig Spannung oder gar Horror auf (dafür ist das Makeup beispielsweise zu billig) und die Tragik der Geschichte überwog alles andere. Aber leider konnte der Film auch hier nicht so ganz überzeugen, was wahrscheinlich auch an dem typisch bösem Ende lag.
Naja, jetzt gab's mal wieder einen kleinen Dämpfer in Sachen Classic Horror-Cinema, von dem ich mich aber ganz sicher nicht werde abschrecken lassen.
#836
Geschrieben 22. April 2006, 02:23
Regie: Bennett Miller - DVD Sony
So, jetzt hab ich alle fünf Best Picture-Bewerber gesehen und kann nachher mal meine "persönlichen Oscars" verteilen (diese Spielerei gönn ich mir einfach mal ).
Zum CAPOTE: wieder n Biopic, das aber weniger den Lebensweg eines der schillernsten Figuren der Literaturszene verfolgt, sondern lediglich einen kurzen Ausschnitt dessen. Dafür ist der umso wichtiger, geht es doch um die Schaffensperiode von Capotes berühmtesten Werks IN COLD BLOOD, dessen Verfilmung ich ja neulich erst gesehen hatte.
Deshalb hatte ich auch die Hoffnung, mit diesem Film etwas Interessantes zu Gesicht zu bekommen, aber fast immer, wenn irgendwelche Personen porträtiert werden, hört's bei mir auf. Biopics sind einfach nicht mein Ding und so ging mir das Geschehen auch in CAPOTE meist mächtig am Hintern vorbei; wie ich Hoffmans Leistung im Übrigen gar nicht so doll, wie überall beschrieben finde.
Ich mein, das war wirklich ne dankbare Rolle und seine Ähnlichkeit hat ihm da natürlich prima in die Karten gespielt. Aber dazu - wie angekündigt - später mehr.
Abschließend nochmal zum Film insgesamt: der zieht sich, weckte kaum emotionale Bindungen meinerseits und blieb in vielen durchaus interessanten Ansätzen stecken... richtig nervig der Thomas Newman-mäßige Score von Mychael Danna, der sich hochpenetrant um große Emotionen bemüht.
Schlussstrich: nicht mein Ding...
#837
Geschrieben 22. April 2006, 03:37
Beginnen tu ich mit den oben bereits angedrohten "persönlichen Oscars"...
Denn in den Hauptkategorien hab ich nu alles gesehen und da ich ja n Ranking-Freund bin, leg ich einfach mal los!
Also: BEST PICTURE
1. CRASH
2. MUNICH
3. GOOD NIGHT, AND GOOD LUCK
4. BROKEBACK MOUNTAIN
5. CAPOTE
wobei eigentlich nur CAPOTE abfiel; der Rest war spitze bis gut... fand das Gerede, um mal bei den Oscars zu bleiben von der Homophobie der Academy aber ziemlich daneben. Interessante Artikel gibt's dazu in der aktuellen TOTAL FILM und EMPIRE. Und die Leuts, die Rumheulen, weil der ach so politisch korrekte Film nicht den größten Preis bekam, sollten sich mal hinterfragen, ob's denn wirklich der beste Film des Jahres war... außerdem hat die Academy mit Hoffman einen Darsteller geeehrt, der einen homosexuellen porträtiert... mutig wär m. E. gewesen, MUNICH auszuzeichnen... das wär echt n Knaller gewesen; aber die Oscars machen einen Film ja eh nicht besser oder schlechter... wieso also überhaupt über irgendwelche Entscheidungen aufregen... ich hab ja auch die Zeiten hinter mir, in denen ich den Shows (dieses WOrt möchte ganz besonders betonen!) live beigewohnt und mir Nächte um die Ohren gehauen hab...
DIRECTING
... da wird's schwieriger...
1. STEVEN SPIELBERG
2. PAUL HAGGIS
3. ANG LEE
4. GEORGE CLOONEY
5. BENNETT MILLER
... finde CRASH zwar besser als MUNICH, aber da Spielberg m. E. zuletzt eine Gurke nach der anderen rausgehauen hat und mich hier ziemlich stark überrascht hat, hat er bei mir knapp die Nase vorn. Clooneys Film lebt mehr von den Darstellern und dem Script als von der Inszenierung, die ich eher durchschnittlich fand; da hat der Lee dann doch mehr Können gezeigt.
ACTOR
... ok, ok... den Terrence Howard hab ich ned gesehen, so dass er hier mal außen vor bleibt...
1. DAVID STRATHAIRN
2. JOAQUIN PHOENIX
3. HEATH LEDGER
4. PHILIP SEYMOUR HOFFMAN
... Strathairn hatte einfach eine unglaubliche Präsenz und spielte seine Rolle sehr subtil... kein großes Trara... Phoenix und Ledger tät ich fast auf eine Stufe stellen; sehe ich Letzteren doch als größtes Plus in BROKEBACK MOUNTAIN und außerdem ist der bei mir von seinem Schönling-Image weggekommen und Phoenix hatte ich mir als Cash vorher ja überhaupt vorstellen können und dann passte er doch gut in die Rolle und hat sich selbst bei den Songs ganz wacker geschlagen. Hoffmans Spiel war mir doch etwas zu theatralisch und auch wenn Capote so war... mir sah das einfach zu sehr nach "gebt-mir-den-Oscar" aus... da hat Hoffman schon bessere Rollen gehabt... freu mich aber trotzdem sehr für ihn, soll sich jetzt nur nicht verheizen lassen!
SUPPORTING ACTOR
... wieder nicht ganz komplett, weil ich Giamatti in CINDERELLA MAN nicht gesehen habe und das auch nicht vor habe
1. MATT DILLON
2. WILLIAM HURT
3. GEORGE CLOONEY
4. JAKE GYLLENHAAL
... wieder ganz schön eng... von Dillon bis Clooney gibt's nur wenig Unterschied... da haben bei mir bestimmt auch Sympathien gesiegt... aber Dillon war mir zuvor eher als Durchnschnittsschauspieler bekannt und hat den Spagat zwischen Arschloch und Held in CRASH wirklich gut hinbekommen. Hurt hat mich vor allem deshalb überzeugt, weil ich ihn so noch nie erlebt hatte und allein, was der mit seiner Stimme macht... Respekt! Zumal der kaum Leinwandpräsenz hat und dennoch einen unvergesslichen Eindruck hinterlässt... "Broham..." Clooney hat den Oscar ja bekommen und damit kann ich gut leben... der hätte den aber schon eher für die Ulysses-Rolle bekommen sollen... die Coens haben ihn zu Höchstleistungen getrieben und wie Dillon hat der sich bei mir extrem vom Schönlingsimage wegbewegt... Gyllenhaal fand ich in BROKEBACK MOUNTAIN ja nicht so doll... zumindest brachte er den älteren Part für mich nicht glaubhaft rüber... ansonsten hab ich großen Respekt vor dem Burschen, der selbst in Blockbustern wie DAY AFTER TOMORROW ne gute Figur macht.
DREHBUCH (ORIGINAL)
... hier fehlt mir MATCH POINT, den ich auch nicht sehen muss...
1. CRASH
2. GOOD NIGHT, AND GOOD LUCK
3. THE SQUID AND THE WHALE
4. SYRIANA
... klar oben: CRASH... finde die Geschichte ja richtig klasse... vor allem die ineinander verwobenen Handlungsstränge und dann gleich drei emotionale Magentritte... groß, muss ich sagen! Die restlichen Bücher reichen von gut bis nicht gut. GOOD NIGHT... ist wirklich interessant, aber nicht richtig groß, dass es zu Preisen gereicht hätte... mit THE SQUID... hatte ich ja erst meine Probleme, aber er wächst noch und SYRIANA... viel zu umständlich erzählt; da wurde zu viel auf einmal gewollt und emotional herrschte da weitgehend tote Hose...
DREHBUCH (ADAPTION)
... hier fehlt mir noch THE CONSTANT GARDENER, den ich noch sehen möchte...
1. A HISTORY OF VIOLENCE
2. MUNICH
3. BROKEBACK MOUNTAIN
4. CAPOTE
... der Cronenberg hat da m. E. wirklich einen tollen Film hingelegt, der viel vielschichtiger ist, als es erst den Anschein erweckt... wurde unterschätzt! MUNICH knapp dahinter... hier schwächelt das Buch ein wenig zum Schluss, wo Spielberg nicht umhin konnte wenigstens ein wenig seinen vorherigen Werken nachzueifern... BROKEBACK MOUNTAIN ist interessant erzählt, bietet bis auf die Tatsache, dass es eben eine homosexuelle Love Story ist nicht so viel neues... aber gut, keine Frage. CAPOTE dagegen fade...
Völlig zu Unrecht ignoriert wurde LORD OF WAR (Script, Cage, Schnitt), ME AND YOU AND EVERYONE WE KNOW (Regie, Script, Musik) und auch THE WEATHER MAN (Cage, Caine)... und viel zu wenig Beachtung für A HISTORY OF VIOLENCE (Regie, Bello (!!!))...
Soviel dann mal zum Oscar-Nachspiel...
Weiter geht's mit Einkaufslisten...
WAITING FOR...
SWEET SMELL OF SUCCESS
WITCHFINDER GENERAL
TARGETS
DON'T COME KNOCKING
BATMAN BEGINS
FINGERS
PICNIC AT HANGING ROCK
THE STRAIGHT STORY (Verbesserungskauf)
WHAT HAVE YOU DONE TO SOLANGE?
THE HAUNTING (1963)
I SPIT ON YOUR GRAVE
MOBY HOTEL - LIVE
UNENTSCHLOSSEN...
FLETCH
THEATRE OF BLOOD
LAST EMBRACE
THE DEVIL RIDES OUT
RETURN OF THE PINK PANTHER
RELEASE ME!!!
ACE IN THE HOLE
DE STOERSTE HELTE
TWIN PEAKS SEASON 2
COMING SOON
PRINCE OF THE CITY
L'ASCENSEUR POUR L'ECHAUFAUD
WESTWORLD
MUNICH
BAYWATCH SEASON 1
COLUMBO SEASON 5
... dann zum aktuellen Geschehen an der Munsonschen Filmfront.. neue Genres wurden betreten... WIP, NUNPLOITATION, DIETRICH, GIALLO, POLIZIOTTI, CLASSIC HORROR... und ich pack mir vor'n Kopp, erst jetzt angefangen zu haben, Filme aus diesen Sparten zu gucken... großer Volltreffer gerade im Horrorbereich und auch wenn die italienischen Werke am Ende etwas abfielen, habe ich noch lange nicht genug davon... sobald in nem Film italienisch gesprochen wird, ist für mich schon Stimmung geschaffen... von Franco wird demnächst auch wieder mehr gesichtet... da steht noch einiges im Regal und neulich hätt ich fast INVASION USA mitgenommen, aber der war mir noch zu teuer... aber wer weiß... 80er Jahre Action-Schund hat auch einen Reiz... und sei es nur, dass ich mich über einen Fuck Norris beömmele...
Möchte auch mehr Marke 70er-Kino USA sehen... da hat ROLLERCOASTER viel Lust auf mehr gemacht... überhaupt hab ich die 70er zuletzt ja mächtig im Visier gehabt... viel Sleaze, viel Spencer/Hill, viel italienisches und amerikanisches (COLUMBO!!!)... hatte diese Dekade viel zu lange vernachlässigt und mich lediglich auf die großen bekannten Werke eingelassen (wobei es auch davon ja richtig viel gab... Scorsese, Pacino, de Niro, Coppola, Hoffman, McQueen...)... achja... und Kino Marke Asien steht noch viel im Regal... da muss ich auch mal wieder reinschauen... vor allem in Sachen Romantic Movie gefallen mir die ja ganz gut... da habe ich von amerikanischen Beiträgen mittlerweile großen Abstand genommen... asiatisches Kino und Romantik gehören für mich inzwischen zusammen... gibt bestimmt schlimmere Assoziationen
dann noch kurz zum Thema Kino...
wegen Zeitmangel und dem Kostenfaktor (DVD-Kauf aktueller Filme ist bald billiger als ein Kinobesuch), Synchro-Aversion und technischen Pannen werden Ausflüge ins Filmtheater selten... aber vorgenommen hab ich mir
SILENT HILL (ohne eine Ahnung worum's geht...)
MIAMI VICE (Mann eben)
ZODIAC (Fincher eben)
CASINO ROYALE (ich erwarte so ne Art "BOND BEGINS"... düster... mit Craig auf jeden Fall schon mal gut besetzt!)
nicht mehr anschauen will ich mir
HOSTEL
... der ist bestimmt nix für mich und je mehr ich über den Film lese, desto mehr verfalle ich wieder in die moralisch-konservative Schiene... ich mein... das scheint (habe den Film ja nicht gesehen!) in der Tat lediglich der Spaß an der Quälerei zu sein... und das muss ich dann doch nicht haben und wer da von Parallelen zu aktuellen Gefangenenlagern spricht... das macht HOSTEL noch lange nicht zu einem wichtigen oder gar guten Film... hatte auch bislang nicht den Eindruck, dass der über seinen Inhalt großartig reflektiert und mehr auf den Fun-Faktor für Freunde des Terrorkinos setzt... aber natürlich kann ich mich hier nur auf Meinungen anderer stützen und Eindrücke, die ich aus sonstigen Quellen erfahren habe... jedenfalls wollte sich wohl jemand mit dem Prädikat "besonders fies" schmücken und da steckt soviel Können dann ja auch nicht dahinter... die größte Kunst ist es doch, Angst und Horror zu erzeugen, ohne Explizites zu zeigen... das wurde mir ja gerade durch die ganzen Horror Classics mehr als deutlich gemacht... aber ist natürlich ne ganz persönliche Kiste... jeder hat so seine Vorlieben... aber ein ganz auf Folter reduzierter Film (ok, ok... abgesehen vom Sex'n'Booze-Teil) muss ich mir nicht antun... sonst ärgere ich mich nachher nur wieder...
sooo... noch irgendwas vergessen... achja... interessante List in der aktuellen EMPIRE, die die besten B-Pictures nennen und ASSAULT ON PRECINCT 13 an die Spitze setzen. Damit kann ich gut leben!
Und dann habe ich erste Bilder von CLERKS 2 gesehen... SCHLIMM!!! Rosario Dawson spielt mit... NEEEEIIIIN!!!!!!!!!!! die kann ich wirklich gar nicht ab... und dann ist der Film - ÜBERRASCHUNG!!! - in Farbe... aber bis auf MALLRATS fand ich ja alle Smith-Filme gut... wird schon werden... aber die Dawson... nee... das war n Schock...
so... jetzt aber ab ins Bett!
gute Nacht!
aso... nee, noch nicht ganz...
aktuelle LieblingsschauspielerInnen und sonstige Lieblingsdinge in Sachen Film müssen noch her
Ray Milland, Vincent Price, Richard Widmark, John Hawkes, Nic Cage, Matt Dillon, Maria Bello, Karine Gambier, Synthie-Mucke bei Argento, ABCDVD und VIP, die 70er, Italienisch, Columbo
jetzt aber...
#838
Geschrieben 23. April 2006, 00:00
Regie: Michael Reeves - DVD Prism Leisure
Stellenweise in seinen Gewaltdarstellungen für mich nur schwer zu ertragen, möchte ich diesem Werk bescheinigen, mal wieder für Aufregung bei mir gesorgt zu haben. Als wenig unterhaltsam, aber wirkungsvoll will ich WITCHFINDER GENERAL mal bezeichnen, der es sogar schaffte, mir Vincent Price madig zu machen, denn was auch immer er spielte, so strahlte er auf mich doch immer noch eine gewisse Sympathie aus, die hier völlig flöten geht. Hier schaut er aus, wie Spocks böser Bruder mit unsäglicher HE-MAN-Perücke.
Im Grunde genommen ein Western, der am Ende aber ganz in der Tradition der von mir zuletzt gesehenen Poe-Filme steht und dem Zuschauer es damit nicht leichter macht... aber das ist gut so, denn verstörend sollte er wohl auch sein und das ist dem Film bei mir gelungen. Da konnte auch die hier im Forum bemängelte sehr schlechte Qualität der auf der DVD eingefügten expliziten Szene nix mehr dran dran rütteln.
In der kleinen Doku über den Filmemacher Reeves, von dem ich bis dato noch gar nix gehört hatte kommt u. a. ein gewisser Ian Ogilvy zu Wort und erst da erkannte ich ihn wieder: hatte mal in ner Episode von ROBIN OF SHERWOOD mitgewirkt... nettes Wiedersehen also! Und das einzige nette Element, das ich mit dieser Sichtung verbinden kann.
#839
Geschrieben 23. April 2006, 18:51
gesprochen von: Annette Insdorf - DVD BV
Ein wirklich hochinteressanter Kommentar, der mir den Film und dessen Klasse nochmal um einiges näher bringt. Hier werden viele Motive und Details beleuchtet sowie auf Gespräche Insdorfs mit Kieslwokis Bezug genommen. Sie hat eine sehr ruhige, gut verständliche Stimme und spricht fast durchgehend, ohne dabei auch nur ansatzweise hektisch zu wirken. Wirklich ganz hervorragend, dieser AK!
Und wieder halte ich fest: ROUGE ist ganz große Filmkunst, ohne dabei auch nur ansatzweise steril zu wirken. Halte Kieslowski für einen der allerallergrößten Filmemacher und muss unbedingt mehr von ihm sehen. Und auch wenn noch zwei Filme vor ROUGE in meiner höchsten Gunst stehen, so möchte ich - auch wenn das ja eigentlich nicht möglich ist - diesen Film objektiv als das Größte bezeichnen, das ich bislang gesehen habe. Plot, Fotografie und Musik sowie Hauptdarstellerin toppen für mich auf jeden Fall alles andere.
ROUGE ist Kino in Reinform und wer sich an angeblichen religiösen Motiven stört, dem sei gesagt, dass Kieslowski sich selbst nicht als religiös bezeichnet hat. Diesen Vorwurf lasse ich also nicht gelten Außerdem ist der Film so reichhaltig, dass man ihn auf ein Thema ohnehin nicht reduzieren kann.
#840
Geschrieben 24. April 2006, 00:24
Regie: Joseph Sarno - DVD Seduction Cinema
Marie Forsa hat ja schon n ziemlich großen Namen und da ich meinen Horizont ja immer gerne erweitere, wollte ich mal schauen, was die Dame denn so zu bieten hat... tja... so ganz mein Fall ist die nicht, auch wenn sie in den zahllosen Sexszenen (alles Softcore natürlich!!!) wirklich überzeugt, wie im übrigen alle Beteiligten endlich mal was anderes als das gestellte Ambiente der 90er/ 00er-Softsexproduktionen rüberbringen.
Nun ist das hier kein Hardcorestreifen, sondern erotisches Kino und da erwartete ich dann auch ein wenig plot. Wenigstens ein klein bisschen. Den gab's auch, aber der passt auf ne halbe DIN A5-Seite... Bibi (Marie Forsa) besucht ihre Tante (die wie Alemannias Willi Landgraf ausschaut ) und lernt ganz viele Freundinnen und auch einige derer Freunde kennen und alle sind sie ihr verfallen. Und das ist natürlich das Hauptthema dieses Films, der mit einer Laufzeit von 104 Minuten für das Genre schon sehr lang ausgefallen ist und somit schnell angesagt war... denn wenn vor allem am Ende ein wenig das Potenzial der Geschichte durchschimmert und Frau Forsa sogar anfangen darf zu schauspielern (abgesehen von ihren überzeugenden Erotikszenen natürlich ), da ist das ganze dann auch schon vorbei.
Insgesamt ein doch ziemlich langweiliger Streifen, der aber wenigstens durch "echte" Frauen (heute in dem Genre ja eher eine Seltenheit) und ein fesches 70er-Flair punkten kann. Ab und an kommt sogar n bissel Biergarten-Atmosphäre auf und es ist köstlich, wie die meisten Mitwirkenden erst gar nicht versuchen, ihren deutschen Akzent zu verbergen. Gedreht wurde nämlich in München und das ist auf Grund der Tatsache, dass alle (so einigermaßen) Englisch sprechen schon belustigend. Spaßig auch der Running Gag mit dem Spanner im Park, der als einziger Mitwirkender nicht Frau Forsas Interesse entspricht.
Also: obwohl einigermaßen erotisch und mit netter Atmosphäre eine vertane Chance, da mit einer kürzeren Laufzeit und etwas mehr plot bestimmt was möglich gewesen wäre...
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