Bone (Bone) (USA 1972)
Regie: Larry Cohen - DVD Blue Underground
Gern gesehenes Thema: tritt den reichen Säcken, die sich auf Xanadumäßigen Anwesen in Beverly Hüls verschanzen, um dort seelenruhig am Pool in der Sonne brutzlen zu können und Alkohol zu konsumieren, in den Arsch. Und zwar feste. Die werden nämlich bereits durch Ratten im heimischen Schwimmbad aus der Lethargie gerissen. Eine Katastrofe. Bill war sogar mit der Ratte zusammen im Wasser... Bernadette kriegt die Krise... doch da steht plötzlich jemand im Garten... er ist groß... er ist ein Kerl... und er ist schwarz!!!
Zum Glück hält unser schwerreiches Ehepaar den Herren für den Poolservice, der recht zügig hingeeilt ist. Und da hat er die Ratte auch schon gepackt. Blöd nur, dass er eigentlich wegen einer anderen Angelegenheit vorbeischauen wollte... und nimmt genau die Rolle ein, die man laut ihm von ihm erwartet und die wohl auch Bill und Bernadette irgendwie erahnen.
Also: Bill geht irgendwann Kohlen holen, weil sich im Anwesen nur Schuldscheine befinden und der schwarze Hüne namens Bone Bernadette erst wieder frei lässt, wenn er das nötige Kleingeld dafür bekommt. Blöd nur, dass bei der Suche nach etwas Barem auffliegt, dass Bill seine Frau finanziell ordentlich hintergangen hat und diese wütender auf ihren Gatten als auf ihren Peiniger ist... Und so überlegt sich dieser bei der Fahrt zur Bank ernsthaft, was er jetzt tun soll...
... und die Dinge nehmen ihren (un)erwarteten Lauf...
Ein herrlicher Film, der mich des Öfteren an die Werke der Coen-Brüder erinnert hat. Der plot wäre in den meisten Händen wohl sehr sleazig ausgefallen oder hätte sich in den Sparten Drama oder Thriller angesiedelt... Cohen aber bestückt seinen Film vor allem mit einer sehr großen Portion Humor, der von schwarz (sic!) über entlarvend bis zum Slapstick reicht. Seine Figuren sind so schmierig, so überzeichnet, dass sie schon wieder sympathisch werden. Es passiert garantiert immer etwas, was nicht gerade zu erwarten war und die Situationen, die Cohen allein für die Figur Bill (großartig: Andrew Duggan) kreiiert sind zum Schießen: sei es die Bekanntschaft mit der hippiesken Nymphomanin, die ihren Höhepunkt für mich bereits im Supermarkt (Bananen! Oragen!
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) findet oder die mit der armen Witwe aus der Bar, die ihren Gatten dadurch verlor, dass der sich bei allen möglichen Ärzten zu oft den Kiefer hat röntgen lassen (die Röntgenaufnahmen darf sich Bill natürlich vor Ort gleich mal anschauen) oder ganz groß: das Telefonat mit der Polizei.
Und während Bill sich wirklich durch die Scheiße robbt, geht im heimischen Beverly Hüls zwischen Bone und Bernadette mächtig die Post ab, bis sich am Ende alle drei in einem ommagefüllten Bus wiedertreffen...
Mit BONE hat Larry Cohen einiges zu erzählen: sowohl auf der bildlichen wie auf der sinnbildlichen Ebene (da könnte ich jetzt einiges zu schreiben, finde den Text aber eigentlich ohnehin schon zu lang und außerdem soll man das eh besser selbst entdecken
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). Er präpariterte sein Werk so geschickt, dass es sowohl als (böses) Unterhaltungskino für zwischendurch, wie auch zur längeren Auseinandersetzung dienen kann, quasi jedem gerecht wird, ohne dabei anbiedernd zu wirken.
Kurzum: hat mir außerordentlich gut gefallen! Anschauen!