See you at the movies
#991
Geschrieben 25. Dezember 2006, 13:54
Regie: Jonathan Demme - DVD Universal
Columbo ermittelt mal wieder in der Welt der Gourmets und schlägt sich mit einem aalglattem Louis Jordan herum, den wirklich nichts aus der Fassugn zu bringen scheint. Eine Episode, die mehr auf Spannung und Mitraten denn auf Ämusement setzt. Solide.
#992
Geschrieben 25. Dezember 2006, 14:03
Regie: James Frawley - DVD Universal
Erneut betritt Lt. Columbo bekanntes Terrain: schon oft ermittelte er im Film-/TV-Business und es erstaunt, wie erstaunt er noch immer ob der Technik hinter den Kulissen ist. Diesbezüglich wurden leider einige zu leicht als Lückenfüller erkennbare Szenen eingestreut, wie die ganze Episode besser ins 70-Minuten-Korsett gepasst hätte. Auch die Story bietet nicht viel neues, wirkt ein Best Of und rettet sich im Endeffekt durch die überzeugende Trish van Devere und einen einigermaßen gut aufgelegten Peter Falk.
#993
Geschrieben 25. Dezember 2006, 14:18
Regie: Paul Verhoeven - DVD MGM
Ein völlig missverstandener Film, der oftmals auf seine krasse Gewaltdarstellung reduziert wird. Dabei ist das insgesamt eine höchst treffende Bestandsaufnahme über Life in the 80s: vom Yuppietum (herrlich: Miguel Ferrer) bis hin zur Reagan-Administration kriegen sie alle ihr Fett weg und wie bei Verhoeven beinahe schon üblich, werden immer mal wieder ein paar Nachrichten-/Werbespots eingestreut, die den satirischen Aspekt nochmal verdeutlichen.
Als Actionfilm taugt ROBOCOP im Übrigen hervorragend und beweist mir, dass dieses Genre in den 80ern seine Hochzeit erlebte, als die Videoclipästhetik sich noch nicht penetrant in den Vordergrund schob, wie spätestens seit Bruckheimer/ Bay üblich. Und Stop Motion is mir auch irgendwie lieber als billiges CGI-Gedöns.
Somit ein durch die Bank überzeugender, sehr spaßiger Film, der im Director's Cut nochmal ein Schippchen Blut drauflegt.
#994
Geschrieben 25. Dezember 2006, 14:33
Regie: Sergio Corbucci - DVD ems
Einer von zwei Filmen, die ich jährlich schaue. Diesen hier stets vor dem Heiligabendlichen Kirchengang. Quasi als Einstimmung aufs Fest.
Und weil ich niemals müde werde, diesen Prügelklamauk zu schauen, ist das für mich ein ganz großes Meisterwerk. Und was für eins! Es wird mächtig ausgeteilt: auf der Filmebene gegen Piraten und ne Zockerbande, auf sinnbildlichem Niveau gegen Schwule, die Frauenbewegung ("alles Sülzmeisen!" ), Insulaner ("diese Kaffeebraunen!") und Japaner ("den Japsen haun wir weg").
Ein herrlich politisch-unkorrekter Spaß und mittendrin Bud Spencer und Terence Hill, die ich nie besser erlebt habe. Allein die Szenen auf der Nussschale sind zum Schießen!!! Wenn sich Spencer zum Beispiel eine Pfanne Bohnen (fester Bestandteil des Spencer/Hill-Universums!) zubereitet und ihm Hill unbemerkt alles wegfrisst oder später auf der Insel, als Spencer in den Bunker fliegt und Hill dort später mit Puffin-Marmelade genau das Produkt entdeckt, wofür Spencer mit seiner Schifffahrt werben sollte... "Schmeiß das weg! Los, schmeiß das weg!"
Ein Film zum Knuddeln! Defintiv was für ne Wiederaufführung für Spencer/Hill-Fans. Gerne auch an Weihnachten!
#995
Geschrieben 25. Dezember 2006, 14:42
Regie: John Hughes - DVD Paramount
Auch dieser Film wird jährlich geschaut. Ebenfalls stets an Heiligabend, denn Thanksgiving is ja praktisch wie Weihnachten. Nur mit nem Truthahn statt Jesus.
Habe irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft ich diesen Film mittlerweile gesehen habe... jedenfalls ist der in dieser Sparte alleiniger Spitzenreiter und beweist mir, dass es eben doch die Komödien, das Unterhaltungskino ist, das mir am besten bekommt.
#996
Geschrieben 25. Dezember 2006, 14:54
Regie: Sergio Martino - DVD Koch Media
Obwohl Edwige Fenech so heiß ist, dass ich die Zimmerheizung runterdrehen konnte, der Film durch eine atemberaubende Fotografie sowie durch inszenatorische Clous zum Zungeschnalzen besticht (die Reflektion des Mordes auf dem Spiegelglas der Sonnenbrille ) und einen plot aufzubieten hat, in dem es Twists and Truns hagelt wollte sich bei mir nie die ganz große Begeisterung einstellen.
Dafür kümmerten mich die Charaktere einfach zu wenig: die Fenech is schön, aber unnahbar, der Hilton hat bei mir die Unsympathie abonniert und Ivan Rassimov schaute aus wie Zinedine Zidane mit Pissmatte aufm Drömel... und das hat schon ausgereicht, um bei mir für zumeist gehöriges Desinteresse zu sorgen.
Sehr schade, denn das war schon ein Genrebeitrag, der sich ansonsten fast mit den Werken Argentos messen lassen kann.
#997
Geschrieben 26. Dezember 2006, 21:16
Zum Jahresausklang mal wieder ein Update.
Platz 1 bis 25
#998
Geschrieben 26. Dezember 2006, 21:27
#999
Geschrieben 26. Dezember 2006, 21:36
#1000
Geschrieben 26. Dezember 2006, 21:44
#1001
Geschrieben 27. Dezember 2006, 00:08
Regie: Leo Penn - DVD Universal
"This far and no further."
Mit diesem Satz von Lt. Columbo endet die letzte Episode der ersten Ära und setzte einen ersten dicken Schlussstrich, der sich sehen lassen konnte: hier wurde noch einmal voll auf das Zusammenspiel zwischen dem Lt. und dem Mörder gesetzt und Dank Clive Revill klappte dies hervorragend. Es wird geflachst, gedichtet, gesoffen, gespielt und debattiert. Die Szenen zwischen Falk und seinem Konterpart beherrschen das Geschehen, das trotz Spielfilmlänge völlig ohne Leerlauf bleibt.
Und zum Abschluss haben sich die Schreiber noch etwas Feines überlegt: als Columbo in einem Buchladen, in dem er ermittelt, ein Werk über Erotic Art erspäht, kann er nicht umhin, etwas verschämt darin herumzublättern, wodurch er auch gleich eindeutige Blicke erntet. Sein Auto sieht diesmal noch mitgenommener aus, als üblich (einen Plattfuß gibts noch oben draufgesetzt) und es gibt einige "falsche Abgänge " zu belächeln, mit denen er selbst die unendlich wirkende Contenance des Mörders hart auf die Probe stellt.
Der plot ist solide, das Überführungsindiz nicht besonders spektakulär, was aber ob der oben beschriebenen Qualitäten nicht besonders ins Gewicht fällt. Schwerer ins Gewicht fiel, dass dies in der Tat der Abschluss einer Serien-Ära ist, die ich missen werde und auch wenn ich mir es momentan nicht vorstellen kann, da ich die 70s und Columbo fast untrennbar miteinander verbinde, wage ich vielleicht doch einen Blick in die zweite Ära... mal sehen.
#1002
Geschrieben 27. Dezember 2006, 14:37
Regie: George Pal - DVD Warner
Ein mehr an Schauwerten denn am philosophischen Diskurs interessierter Zeitreisenfilm, der mir sehr gefallen hat und vielleicht war es auch ganz gut, dass die Unterhaltung im Vordergrund stand, denn bei der vierten Dimension und den ganzen Fragen "Was wäre, wenn..." gerate ich schnell ins übergrübeln
So erfreute ich mich an feschen Spezialeffekten und netten Ideen sowie an der bezaubernden Yvette Mimieux ( ), die nicht nur Rod Taylor den Kopf verdrehte.
Irgendwie hatte das alles den Charme einer besseren STAR TREK-Folge und ich behaupte mal, dass deren Macher in punkto Ausstattung sich ordentlich an THE TIME MACHINE orientierten.
Wenn es überhaupt etwas zu bemäkeln gibt, dann die zu große Portion Pathos gen Ende des Films. So hätte der Film gerne fünf Minuten eher enden dürfen. Sei's drum. Toll war's trotzdem!
#1003
Geschrieben 27. Dezember 2006, 19:22
Regie: Abel Ferrara - DVD Artisan
Will jetzt gar nicht mit irgendwelchen Interpretationen anfangen, da das schnell ausarten könnte. Nur soviel: trotz kaum vorhandener Story ein packender, aufwühlender Film, mit einem Harvey Keitel, der sich den Arsch abspielt.
#1004
Geschrieben 29. Dezember 2006, 16:10
Regie: Hiroshi Teshigahara - DVD Eureka
Uff... da hab ich was ganz anderes vorgesetzt bekommen, als ich erwartet hatte. Die Geschichte vom Entstellten, der alle Möglichkeiten ausschöpft, um wieder "vollständiges" Teil der Gesellschaft zu werden ist so neu nicht. Und wie schon in dem sechs Jahre zuvor entstandenen LES YIEUX SANS VISAGE bildet eine Gesichtsmaske die Lösung. Nur kommt da natürlich schnell der Diskurs über die Identität des Einzelnen auf, der hier eine zweite übergestülpt wird.
Es entsteht eine Experimentsituation für den Betroffenen - losgetreten von seinem Arzt, der ihm die Maske erstellte und seinen Patienten fortan ausfragt. Nur hat der ganz andere Sorgen. Identitätskrise natürlich. Erstmal die eigene Frau verführen, später alle Vorzüge des Doppellebens ausprobierend...
Teshigahara gestaltet seinen Film als eine krude Mixtur aus Surrealismus und modernem Frankenstein. Nicht selten mutet das ganze wie ein Kunstfilm an (hierzu passt auch das artifizielle Sounddesign), der es mir durch seine Sterilität, die durch die Bildsprache unterstützt wird, schwer machte, mich fallen zu lassen. Zu sehr wird man auf Distanz gehalten, bekommt eher Anregungen zu philosophischen Fragestellungen, denn Unterhaltungskino geboten.
Sicherlich kein schlechter Film, aber einer, der seinem Rezipienten einiges abverlangt und bestimmt nicht mal "so eben zwischendurch" geschaut werden kann.
#1005
Geschrieben 29. Dezember 2006, 22:33
Regie: Richard C. Sarafian - DVD Fox
Barry Newman, der aussieht, als hätte man Dustin Hoffman und James Caan zusammengewürfelt ist Kowalski: ein verdammt guter Autofahrer. Und das beweist er uns 90 Minuten lang. Er heizt mit seinem Dodge Challenger durch drei Bundesstaaten und hat bald den halben Polizeiapparat am Hals, weil Raser nicht erwünscht sind, vor allem wenn sie den Authorities auf dem Näschen rumtanzen.
Wenn jemand die Definiton von Road Movie nachschlagen möchte, so möge er sich einfach diesen Film anschauen. Denn mehr Road Movie geht nicht. Von Anfang bis Ende spielt sich das Leben/ Geschehen auf der Straße ab. Auf dem Highway ist die Hölle los. Erst nach und nach bekommt der Antiheld per Flashbacks sowas wie eine back story und ist zum Schluss eine Art Märtyrer. Ein Mann gegen das System. Gerade zu Beginn der 70er im Zuge der Hippie-Bewegung ein gern aufgegriffenes Thema.
Auch hier steht der freiheitsliebende Outlaw, der natürlich gern mal n paar Pillen Speed reinwerfen darf und mit den reaktionären Sherrifs Katz und Maus spielt auf der einen Seite: glorifiziert bis ins kleinste Mark. Eine Art 70er-Hippie-Jesus. Auf der anderen Seite das Gesetz und dessen Hüter. Die den Spaß nicht mitmachen wollen und deshalb auch mal härtere Maßnahmen ergreifen.
Vielleicht ist die Message des Films etwas zu naiv, zu sehr durch die rosarote Hippie-Pornobrille betrachtet und dennoch steht da am Ende ein beeindruckendes Stück Film, das irre Spaß gemacht hat und eine Zeit porträtiert, die ich gerne aktiv erlebt hätte.
Und spätestens als mitten in der Walachai ein splitternacktes Mädel mit langer blonden Mähne auf'm Moped durch die Gegend scheppert, isses um mich geschehen: wer solche Momente auf Zelluloid bannt, vor dem gehört der Hut gezogen!
Abschließend noch 2 PS extra:
PS: Und wer funky definiert haben will, der möge sich DJ Super Soul gönnen, der seinem Namen entsprechend die Seele des ganzen darstellt.
PS: Die Schwulenbewegung sollte bei diesem Film zwischendurch für n paar Minuten besser mal nicht hinschauen.
#1006
Geschrieben 31. Dezember 2006, 00:02
Regie: Blake Edwards - DVD Columbia
Hätt ich nicht gedacht! Blake Edwards kann auch ernsthafte Töne anschlagen und stellte hier einen bitterbösen Film auf die Beine, der ohne großes Trara gleich zur Sache kommt! Frl. Sherwood (die immer sehenswerte Lee Remick) fährt eines Nachts ihren Schlitten in die Garage. Prompt fällt das Tor zu und hinter ihr steht der böse schwarze Mann, der ihr nichts gutes zu sagen hat und einiges einfordert... böse Erpressungsgeschichte... Trotz arger Bedenken und eindringlichen Warnungen wird das FBI eingeschaltet, das in Person von Glenn Ford bald fleißig ermittelt und den Übeltäter versucht dingfest zu machen. Doch das ist gar nicht so einfach...
Leider etwas überlang, aber meistens recht spannend und immer erstklassig fotografiert liefert Edwards ein Katz-und-Maus-Spiel ab, womit er das Rad zwar nicht neu erfindet, die Grundidee aber mit einigen netten Einfällen verziert. Am erwähnenswertesten wohl der Subtext des Films, der in seiner Form wohl am ehesten dem Kino von David Lynch zuzuordnen ist, dessen Werk neben dem Örtchen TWIN PEAKS auch durch einige Szenen des Films sichtlich beeinflusst wurde.
Zwar kommt EXPERIMENT IN TERROR nicht ganz so verstörend wie die Filme von Lynch daher, ist aber dennoch mehr als ein astreiner Kriminalfilm, wie man ihn sicherlich auch betrachten könnte. Ich würde ihn jedenfalls irgendwo zwischen Einblicke in die menschlichen Abgründen und Film Noir ansiedeln und verstehe beim besten Willen nicht, wieso der so unbekannt ist und Edwards danach einen gänzlich anderen Pfad eingeschlagen hat. Denn wer sich so sicher in zwei völlig verschiedenen Genres bewegt, hätte bestimmt noch mehr aus sich herausholen können!
#1007
Geschrieben 31. Dezember 2006, 14:03
Regie: Jack Starrett - DVD Fox
Genau so muss Terrorkino für mich aussehen! Ein ganz großes Meisterwerk war das!
#1008
Geschrieben 01. Januar 2007, 22:06
Regie: Ridley Scott - DVD Warner
Schade. Der ganz große Zauber ist verflogen. Hat nicht mehr soviel Spaß gemacht, wie noch bei den beiden Erstsichtungen. Trotzdem natürlich immer noch ein toller Film für mich, der mir einmal mehr die Bandbreite des Könnens von Nic Cage aufzeigt, der allen Unkenrufen zum Trotz einer genialer Schauspieler ist, wenn auch nicht immer mit dem richtigen Händchen bei der Auswahl seiner Projekte (WICKER MAN, anybody?).
Auch fiel mir auf, dass ich langsam zu alt für die schnell geschnittenen Filme werde. Zumindest wenn dadurch ein nicht ganz so schnell erzählter Film "aufgepeppt" werden soll. Gerade bei einem Stoff wie MATCHSTICK MEN ist das eigentlich unnötig und so wirkt Dody Dorns Montage etwas aufgesetzt.
Der "Bruch" im Film, der vielen Kinogängern und Kritikern ja zu schaffen gemacht hat, ist mir diesmal, wohl auch ob der Kenntnis des Twists nicht mehr so deplatziert vorgekommen (wobei ich zuvor ja auch schon gut mit ihm leben konnte )... wobei man Scott schon vorwerfen darf, leichteren Stoff nicht ganz so gut handeln zu können, wie den aus anderen Genres.
Aber MATCHSTICK MEN ist ja erstmal großes Schauspielerkino und weil die Akteure (hab ich schon gesagt, wie toll Nic Cage spielt?) sowas von glänzen, scheint Scott von Schauspielführung doch einiges zu verstehen, also doch ein Lob für den Kerl, dessen Kino mir ja nicht immer so zugesagt hat.
Das war der letzte Film des Jahres 2006. Jetzt geht's schon wieder von vorne los!
#1009
Geschrieben 02. Januar 2007, 18:25
Regie: Piers Haggard - DVD Koch Media
Ich zitiere den filmdienst (KIM (Hg.): Lexikon des internationalen Films 1995):
"Haarsträubende Horrorstory, inhaltlich wie formal gleichermaßen von grober Dummheit geprägt."
Ich weiß zwar nicht, wie man einen Film dumm inszenieren kann, fand den aber so strulle, dass ich dem filmdienst einfach mal zustimme. Hier fehlt es an jeglichen Identifikationsfiguren, dramaturgischer Finesse und einige male konnte ich nicht anders, ob der großen unfreiwilligen Komik und der billigen Effekte herzhaft zu Lachen.
Aber halt! Ich wurde doch einigermaßen entschädigt, denn Linda Hayden kannte ich bis heute noch nicht. Und von der würd ich mich gern verhexen lassen... dat is vielleicht n steiler Zahn...
Und ein Wiedersehen mit Michele Dotrice gab's noch oben drauf spendiert!
Somit also extrem großer Eye Candy-Faktor, der Rest ist aber ziemliche Grütze.
#1010
Geschrieben 03. Januar 2007, 19:38
Regie: Elio Petri - DVD Anchor Bay
Die Ausgangslage: um den Aggressionen, die uns inne wohnen, Herr zu werden wird ein Spiel angeboten. Spiele Räuber und Gendarm. Mit echten Waffen. Überstehe zehn Runden und du bist Krösus. Fünfmal musst du Jäger, fünfmal Gejagter spielen. Immer abwechselnd. Aber bitte nicht auf öffentlichen Plätzen schießen. Und auch nicht in Gaststätten. Oder beim Frisör... "wo soll das noch enden?" fragt sich ein Mitspieler während des Films... aber immerhin stehen die Werbepartner und das Fernsehen bei anstehenden Exekutionen Schlange... denn mit einem feschen Mord lassen sich Produkte hervorragend vermarkten!
Was nach bissiger Satire aussieht, fühlt sich auch so an. Petri entwirft ein pessimistisches, inhumanes Gesellschaftsbild, in dem Misstrauen, Oberflächlichkeit und Egomanie herrschen. Dieses Szenario wird durch ein locker-flockiges Sixties-Flair allerdings seiner Düsternis beraubt, so dass die Macher wohl eher in Richtung DR. STRANGELOVE denn George Orwell geschielt haben.
Nur macht das ganze irgendwie nicht so richtig Spaß, weil Mastroianni und Andress einfach zu cool für meine Welt sind. Zwei unnahbare Menschen - die im selben morbiden Spiel gefangen sind, sich sogar gegenseitig auf der Abschussliste samt Werbepartner stehen haben - spielen ganz viel Katz und Maus... frei nach dem Motto "weiß er/ sie, dass ich weiß, dass er/ sie weiß etc. pp." Etwas ermüdend, da trotz stimmiger Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern der Funke nicht auf mich überspringen wollte.
Zwar überrascht der Film zum Schluss nochmal gehörig und hievt sich durch sehr ausgetüftelte Einfälle nochmal in höhere Sphären, dennoch blieb mir das ganze zu kalt, zu selbstverliebt. Da reicht auch die tollste Ausstattung (allein die Kleider sind schon ne Wucht - von Ursula Andress wirklich gut gefüllt!) samt edelster Fotografie nicht aus: eine tolle Idee, die mich aber größtenteils nicht aus meiner couldn't care less-Lethargie befreien konnte. Schade.
#1011
Geschrieben 05. Januar 2007, 15:53
Regie: Russ Meyer - DVD Arrow
Meine erste Begegnung mit dem Kino Russ Meyers fiel doch ziemlich vergnüglich aus. Bereits die erste halbe Stunde läuft vor Sex and Violence fast über, lässt durch albernes Musikgedudel und die völlig überzogenen Figuren aber nie einen Zweifel daran aufkommen, dass das ganze irgendwie ernst gemeint sein könnte.
Meyer macht sich einen Spaß daraus, seinem Fetisch zu frönen, indem er ein halbes Dutzend gutbestückter Damen ihre Vorzüge zur Schau stellen lässt. War mir manchmal ein bissel zu viel des Guten (also oben rum), doch insgesamt schon sehr nett anzusehen, wobei ich bei der Episode um Uschi Digard ( ) den größten Spaß hatte, da hier ganz deutliche Parallelen zum heimischen Softporno der 70er aufkamen, nur dass Meyer das mit sehr viel mehr Charme hinbekommen hat. Höhepunkt (sic!) die Szene, als sich der geile Bauer nen Hahn (engl. cock) vor selbigen hält und zu seiner Gemahlin hüpft. Herrlich!
Überhaupt scheint das ganze eine Art Episodenfilm im Gewand einer Schmuddelvariante von Homers Odyssee zu sein, wobei Meyer jedoch schon so etwas wie einen einigermaßen stringenten Plot stets im Auge behält. Im Mittelpunkt steht ein wirklich armer Kerl, dem die Superfrauen (alle Frauen in dem Film sind super und heißen auch so!) die Hose einrennen, dummerweise aber bereits liiert oder andersweitig gebunden sind (vornehmlich an Herren im gehobenen Alter: als wolle Meyer, damals selbst nicht mehr der Jüngste, klarstellen, dass auch im Rentenalter in der Hose noch ordentlich was los ist!), so dass es immer gleich nach Ärger riecht, den er natürlich auszubaden hat.
Das schaut dann oft ein bisschen nach Cartoon Marke Road Runner aus, macht aber genau so viel Spaß und hätte Meyer gen Ende das Tempo nicht völlig rausgenommen: es wäre perfektes Unterhaltungskino der Marke "unkorrekt" geworden. So gehen mit dem Regisseur und mit ihm auf der Leinwand Charles Napier mächtig die Gäule durch. Der Wahnsinn regiert und längst wurden die irdischen Sphären verlassen: die durchtriebene und (gewaltsam) verstorbene Gattin des Helden ist als Engel wiedergeboren und kämpft gemeinsam gegen einen
Ich würde Russ Meyer jetzt mal als amerikanisches Pendant zu Jess Franco bezeichnen, wobei bei Meyer jedoch alles merklich bunter und spaßiger zu geht. Jedenfalls zwei Trashkönige, die es immerhin geschafft haben, so etwas wie einen Kult zu fabrizieren und mein Bild vom Genrekino der 70er mitprägen. Von beiden muss definitiv mehr geschaut werden, wobei ich im Falle Francos nach dem ILSA-Desaster auf Besserung hoffe.
#1012
Geschrieben 06. Januar 2007, 03:44
Regie: Jess Franco - DVD VIP
Der WIP-Film, der die langjährige Kollaboration Dietrich/Franco losgetreten hat und dabei hielt der schweizer Produzent zunächst herzlich wenig von FRAUENGEFÄNGNIS und lag damit meiner Meinung nach (er hat seine inzwischen revidiert) völlig richtig. Denn das Ganze ist trotz kurzer Laufzeit grottenlangweilig. Zwar gibt es hier, anders als in GRETA mit Martine Stedil immerhin eine hübsche Lead-actress zu bewundern, doch damit hat's sich dann auch schon. Der plot ist fast 1:1 derselbe wie in GRETA, sogar die Darstellerinnen kannte ich größtenteils aus diesem Film, einige sogar in denselben Rollen (die Irre, die Ewiggeile, Eric Falk als unfreiwillig komischer Sadist...)! Nun entstand FRAUENGEFÄNGNIS aber zwei Jahre vorher und bildet somit den Basisstoff, aus dem sich Franco mehrfach bediente (aus dem Restmaterial soll er (?) ja sogar einen zweiten Teil zusammengebastelt haben).
Wer mal einen Franco- oder Dietrich-WIP gesehen hat, der hat sie alle gesehen (wobei ich den wunderbaren FRAUEN FÜR ZELLENBLOCK 9 ob zahlreicher Qualitäten mal außen vor lassen möchte). So weiß man wenigstens, was man bekommt.
#1013
Geschrieben 07. Januar 2007, 14:33
Regie: Roger A. Fratter - DVD Exploitation Digital
Ein bisschen Ironie gleich vorweg: entgegen des Titels der Doku lag diese auf meiner DVD in einer arg gekürzten Form vor. Rund 40 Minuten fehlen und ich frage mich, wie das kommt, kann es doch nicht an den Ausschnitten aus D'Amatos Oeuvre liegen, die hier breit gefächert von übelstem Gore bis zum Hardcore Sex alles aufbieten.
So erklärt sich aber vielleicht, dass diese Doku über Joe D'Amato wenig aufschlussreich und etwas unstimmig wirkt. Im Grunde genommen, bekommt man eben zahlreiche Szenen (vornehmlich die Money Shots ) aus seinen Filmen zu sehen, so dass ich mich manchmal in einem überlangen Trailer Reel wähnte. Zumeist bezieht sich das Gespräch, dass mit dem Allrounder D'Amato geführt wird aber auf die Bilder und er äußert sich offen und redselig zu den ihm gestellten Fragen. Er definiert Erotik, kann seine Abneigung gegenüber HC gar nicht oft genug äußern, gibt Einblicke in seine beruflichen Anfänge und ein paar Anekdötchen preis. Und seine Anhängerschaft kann er sich auch partout nicht erklären - er sei mal auf einer Horror-Convention in den Staaten gewesen und da hätte jemand doch tatsächlich 10 $ für ein signiertes Foto von ihm bezahlt. Dabei könne man sich doch sinnvolleres, wie z. B. ein T-Shirt kaufen... nein, das versteht er nicht und lacht... ein sympathischer Kerl, der sich selbst ganz bescheiden als Handwerker im Filmgeschäft versteht.
Ich habe nun wahrlich nicht viele Filme D'Amatos gesehen, finde aber, dass der Kerl oftmals zu schlecht gemacht wird, denn auch wenn er sich natürlich nie der großen Filmkunst verschrieben hat, waren seine Filme immer sehr hübsch anzuschauen und außerdem hat er mit dem Exotic-Softcorefilm sowas wie ein eigenes Genre begründet, in dem er Laura Gemser groß herausgebracht hat. Und deren Emanuelle-Filme stellen für mich ein persönliches Kulturgut dar!
#1014
Geschrieben 13. Januar 2007, 15:01
Regie: Larry Cohen - DVD Blue Underground
Gern gesehenes Thema: tritt den reichen Säcken, die sich auf Xanadumäßigen Anwesen in Beverly Hüls verschanzen, um dort seelenruhig am Pool in der Sonne brutzlen zu können und Alkohol zu konsumieren, in den Arsch. Und zwar feste. Die werden nämlich bereits durch Ratten im heimischen Schwimmbad aus der Lethargie gerissen. Eine Katastrofe. Bill war sogar mit der Ratte zusammen im Wasser... Bernadette kriegt die Krise... doch da steht plötzlich jemand im Garten... er ist groß... er ist ein Kerl... und er ist schwarz!!!
Zum Glück hält unser schwerreiches Ehepaar den Herren für den Poolservice, der recht zügig hingeeilt ist. Und da hat er die Ratte auch schon gepackt. Blöd nur, dass er eigentlich wegen einer anderen Angelegenheit vorbeischauen wollte... und nimmt genau die Rolle ein, die man laut ihm von ihm erwartet und die wohl auch Bill und Bernadette irgendwie erahnen.
Also: Bill geht irgendwann Kohlen holen, weil sich im Anwesen nur Schuldscheine befinden und der schwarze Hüne namens Bone Bernadette erst wieder frei lässt, wenn er das nötige Kleingeld dafür bekommt. Blöd nur, dass bei der Suche nach etwas Barem auffliegt, dass Bill seine Frau finanziell ordentlich hintergangen hat und diese wütender auf ihren Gatten als auf ihren Peiniger ist... Und so überlegt sich dieser bei der Fahrt zur Bank ernsthaft, was er jetzt tun soll...
... und die Dinge nehmen ihren (un)erwarteten Lauf...
Ein herrlicher Film, der mich des Öfteren an die Werke der Coen-Brüder erinnert hat. Der plot wäre in den meisten Händen wohl sehr sleazig ausgefallen oder hätte sich in den Sparten Drama oder Thriller angesiedelt... Cohen aber bestückt seinen Film vor allem mit einer sehr großen Portion Humor, der von schwarz (sic!) über entlarvend bis zum Slapstick reicht. Seine Figuren sind so schmierig, so überzeichnet, dass sie schon wieder sympathisch werden. Es passiert garantiert immer etwas, was nicht gerade zu erwarten war und die Situationen, die Cohen allein für die Figur Bill (großartig: Andrew Duggan) kreiiert sind zum Schießen: sei es die Bekanntschaft mit der hippiesken Nymphomanin, die ihren Höhepunkt für mich bereits im Supermarkt (Bananen! Oragen! ) findet oder die mit der armen Witwe aus der Bar, die ihren Gatten dadurch verlor, dass der sich bei allen möglichen Ärzten zu oft den Kiefer hat röntgen lassen (die Röntgenaufnahmen darf sich Bill natürlich vor Ort gleich mal anschauen) oder ganz groß: das Telefonat mit der Polizei.
Und während Bill sich wirklich durch die Scheiße robbt, geht im heimischen Beverly Hüls zwischen Bone und Bernadette mächtig die Post ab, bis sich am Ende alle drei in einem ommagefüllten Bus wiedertreffen...
Mit BONE hat Larry Cohen einiges zu erzählen: sowohl auf der bildlichen wie auf der sinnbildlichen Ebene (da könnte ich jetzt einiges zu schreiben, finde den Text aber eigentlich ohnehin schon zu lang und außerdem soll man das eh besser selbst entdecken ). Er präpariterte sein Werk so geschickt, dass es sowohl als (böses) Unterhaltungskino für zwischendurch, wie auch zur längeren Auseinandersetzung dienen kann, quasi jedem gerecht wird, ohne dabei anbiedernd zu wirken.
Kurzum: hat mir außerordentlich gut gefallen! Anschauen!
#1015
Geschrieben 13. Januar 2007, 20:16
Regie: George A. Romero - DVD XT
Diesmal muss ein Militärbunker herhalten, in dem sich eine Handvoll Leuts gegen Zombies verteidigen müssen. Dabei steht wie schon in NIGHT die Gruppendynamik im Mittelpunkt, von der für die Beteiligten mehr Gefahr ausgeht, als von den Untoten. Leider versagt Romero hier meines Erachtens ziemlich, weil er durch die Bank Stereotypen auffährt, die darüber hinaus von zumeist sehr lausigen Darstellern verkörpert werden.
Immerhin wird die ja nicht gerade neue Story recht spannend erzählt, denn ein paar mehr inhaltliche Impulse wären schon nötig gewesen, um den "Aufguss-Faktor" gering zu halten. Zwar werden die Sympathien bereits etwas zu Gunsten der Zombies, die Romero selbst als revolutionäre Bewegung versteht, verschoben (was in LAND dann ja weitergeführt wurde) und sich erstmals intensiv mit der Spezies Zombie auseinandergesetzt, doch wird daraus einfach zuwenig Kapital geschlagen. Zu klischeehaft fielen die Geschehnisse um Zombie Bub aus, zu denen ich auch den Score reichlich aufdringlich empfand.
In punkto Subtext setzt sich Romero zwar ein wenig subtiler als noch in THE CRAZIES mit dem Militär auseinander, stoplert hier aber über die bereits erwähnte klischeehafte Darstellung.
Ich sehe DAY OF THE DEAD nach LAND als den schwächsten Part der Quadrologie, der in Sachen Gore jedoch definitiv einen Höhepunkt markiert und diesbezüglich auch heute (noch) nicht mainstreamfähig erscheint.
#1016
Geschrieben 14. Januar 2007, 20:29
Regie: Enzo G. Castellari - DVD Blue Underground
Franco Nero hat die Schnauze voll! Erst räumt man ihm die Bude aus, dann wird er in ein Raubüberfall verwickelt und zum Schluss auch noch bitterbös zusammengeschlagen. Weil die Polizei für ihn keine Hilfe darstellt nimmt er es auf eigene Faust mit seinen Peinigern auf und symbolisiert für Castellari den bitternötigen Aufstand der italienischen Bevölkerung...
Schon nach wenigen Minuten ist klar, was Sache ist: in den Städten Roms ist die Hölle los! Raub und Mord sind an der Tagesordnung. Niemand ist sicher! Die Polizei wird als machtlos und korrupt dargestellt. Castellari nimmt kein Blatt vor den Mund und zieht für den Einstieg in seinen Film alle Register: unter den brachialen Klängen der di Angelos-Brüder zeigt er eine Gewaltstaffette und legt nach der knappen Einführung seines Protagonisten schnell nochmal eine Schüppe drauf.
STREET LAW, so der internationale Titel des Films, ist auf den ersten Blick ein typischer italienischer 70er-Actionfilm mit all den gängigen Zutaten, der sich für meine Begriffe aber durch eine sehr differenzierte Hauptfigur vom gros abhebt. Franco Neros Figur ist keineswegs der harte Hund, für den er auf der Leinwand bekannt ist, sondern ein Kerl, der zwar rot sieht, sich dabei aber reichlich naiv anstellt und sich immer mehr in die Scheiße reitet. Kein Übermensch, sondern ein Mensch. Und darin liegt eine große Stärke des Films, die Castellaris Message der Selbstjustiz natürlich geschickt in die Karten spielt: es ist tatsächlich ein "Normalbürger", der hier versucht, das Heft selbst in die Hand zu nehmen und gegen den kriminellen Abschaum vorzugehen. Eine Identifikationsfigur, mit der man(n) sich auch identifizieren kann.
Überhaupt stellt sich Castellari sehr geschickt an: bleibt selbst beim finalen Showdown einigermaßen auf dem Teppich, würgt den Behörden gegen Ende ordentlich einen rein und macht einem in der letzten Szene sein Anliegen unmissverständlich klar. Fast schon ein Propaganda-Werk, das einige Leuts in die Ecke "gefährlich" drängen mögen, für mich einen eher ambivalenten Nachgeschmack hinterlässt.
Auf dem Unterhaltungssektor funktioniert STREET LAW jedenfalls einigermaßen gut: Pluspunkt gibts für einen wirklich guten Score, tolle Locations und einen überzeugenden Franco Nero, Abzüge für eine gelangweilte Barbara Bach, die nichtmal als Eye Candy taugt und die wenig originellen Actionszenen, die ich so schon tausendmal gesehen habe.
#1017
Geschrieben 20. Januar 2007, 21:29
Regie: Peter Hunt - DVD Anchor Bay/ Fox
Lee Marvin und Charles Bronson in einem Film. Beide hatten ihre Hochzeit hinter sich und keiner wollte sich den Schuh des Buhmanns anziehen. Nochmal ordentlich glänzen und das vor schöner Kulisse. Ein Duell, aus dem beide als Sieger hervorgehen. Und beide spielen genau das, was sie schon so oft zuvor verkörperten: auf der einen Seite der toughe Haudegen mit Machoallüren, auf der anderen Seite der große Schweiger, ebenfalls sehr tough.
In wunderschönen verschneiten Gebirgslandschaften liefern sie sich ein packendes Duell: Marvin und Konsorten (zwar nur die Kategorie Beipackzettel, aber mit Carl Weathers und Andrew Stevens ganz gut besetzt) jagen Bronson, der sich mit den falschen Leuten angelegt hat und fälschlicherweise des Mordes bezichtigt wird. Es wird geballert und geblutet bis der Arzt kommt (ok, der kommt dann doch nicht) - alles sehr spannend von Peter Hunt in Szene gesetzt, der in ähnlicher Kulisse ja bereits überzeugen konnte (OHMSS).
Im Grunde genommen handelt es sich hier um einen astreinen Actionfilm, dessen handwerkliche Perfektion und das Charisma seiner beiden Stars die etwas klischeehaften Aspekte locker vergessen lassen. DEATH HUNT ist Männerkino und passt trotz des Umstandes, das es sich hier um ein period piece handelt wie angegossen in die 80er, die ja den Höhepunkt des harten Actionfilms markierten. Bronson und Marvin wurden später von Arnie und Sly abgelöst, bewiesen auf ihre alten Tage aber noch gehörige Standfestigkeit und auch wenn DEATH HUNT nicht ihr letzter Film war: es wäre ein schöner Abschluss gewesen.
#1018
Geschrieben 03. Februar 2007, 17:03
Regie: Kevin Smith - DVD WC
Fällt mir auch nach zwei Sichtungen und einem gehörigen Abstand noch schwer, was zu dem Film zu schreiben... Vielleicht fange ich mal so an: im Grunde genommen ist der zweite CLERKS der bessere CLERKS, nur war der erste eben zuerst da und nimmt seinem Nachfolger durch die fast identische Ausgangslage (zwei angepisste Leuts schlagen sich mit nervenden Kunden und sich selbst rum) etwas den Wind aus den Segeln. Ein Aufguss ja, aber auch wenn Smith auf Bewärtes setzt, bringt er alles zu einem Ende, das so gut ist, dass CLERKS II vielleicht wirklich der bessere Film ist. Lediglich eine überflüssige Musicalszene habe ich zu bemäkeln und mit Frau Dawson werd ich wohl auch nie warm werden. Der Rest ist klasse und findet seinen Höhepunkt in einem herrlichem Disput über die Qualitäten der Star Wars gegenüber der Ring-Trilogie.
#1019
Geschrieben 03. Februar 2007, 17:10
Regie: Christopher Nolan - Cine Star Düsseldorf
Ich werde den Teufel tun, hier irgendwas über den Inhalt zu schreiben (ganz im Sinne derjenigen, denen die Sichtung noch bevorsteht) und belasse es dabei mitzuteilen, dass Nolan mal wieder ein Meisterwerk aus dem Hut gezaubert hat!
#1020
Geschrieben 03. Februar 2007, 17:35
Regie: Alfonso Cuarón - DVD Universal
Endzeitstimmung. Im Jahre 2070 sind seit 18 Jahren keine Kinder mehr geboren worden, die Welt längst im Chaos versunken. Terrorismus ist allerorts an der Tagesordnung, mittendrin Clive Owen, der bald an eine Untergrundbewegung gerät und eine erstaunliche Entdeckung macht...
Bin ehrlich gesagt nicht ganz schlüssig, was ich von dem Ganzen halten soll. Auf jeden Fall kann ich mich der überschwenglichen Lobhudelei nicht anschließen, denn mir scheint der Film ein wenig zu ambitioniert: einerseit wird da ein Zukunftsbild entworfen, das ganz offensichtlich an aktuelle Probleme anknüpft und mit dem Holzhammer darauf hingewiesen, dass das alles in extreme Bahnen geraten kann, die alle schon mal da gewesen sind. Auf der anderen Seite werden philosophische Themen auf eine Art und Weise angerissen, wie sie mir schon bei der MATRIX auf den Keks gingen.
Für mich lebt CHILDREN OF MEN vor allem durch die beeindruckende Ausstattung und das, was Cuarón und Crew da formaltechnisch auf die Beine gestellt haben. Mit einer guten Heimkinoanlage geht dahingehend wirklich mächtig die Post ab!
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