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See you at the movies - Filmforen.de - Seite 38

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See you at the movies


1452 Antworten in diesem Thema

#1111 Howie Munson

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Geschrieben 29. Juli 2007, 14:08

Eingefügtes Bild Steve Martin-Reihe

Gemeinsam einsam

Eingefügtes Bild

Steve Martin ist Single. Und dies keineswegs freiwillig. Charles Grodin ebenfalls. Arthur Hillers THE LONELY GUY ist also ein Film über Singles und wie sie mit ihrer Situation umgehen. Er porträtiert seine beiden Protagonisten immer als liebenswert, manchmal als mitleidenswert und letztendlich als beneidenswert.

Am stärksten ist THE LONELY GUY, wenn er die Maßnahmen der Singles aufzeigt, mit denen sie ihrem Schicksal entfliehen wollen. Hier jagt ein Gag den nächsten. Wenn Martin und Grodin auf der Parkbank über Frisuren sinnieren, dann ist das größtes Comedian-Tennis. Wie sich zwei Superstars hier die Bälle zuspielen trieb mir die FreudenLachtränen in die Augen.

Irgendwann kippt Hillers Film ins RomCom-Genre und ist mehr damit beschäftigt, ob Martin und seine geliebte Iris zusammenfinden oder nicht. Das hat mich nicht im Geringsten gestört, da der Genrewechsel sehr behutsam von Statten geht und das Ganze zwar in sehr versöhnliche gar märchenhafte Gewässer gelenkt wird, bei mir aber immerhin ein Gefühl größter Zufriedenheit hinterließ. Und das ist doch schön: gelacht zu haben, mitgefiebert zu haben und letzten Endes mit einem zufriedenem Lächeln dem Abspann zu folgen.

Bearbeitet von Howie Munson, 29. Juli 2007, 14:10.


#1112 Howie Munson

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Geschrieben 29. Juli 2007, 14:23

Eingefügtes Bild Steve Martin-Reihe

Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust

Eingefügtes Bild

Die Idee ist spitze: stinkreiche ewigkranke und nun den Löffel abgebende Frau will ihre Seele durch einen indischen Wundermenschen im Körper der Tochter ihres Stallburschen weiterleben lassen. Leider platzt zum einen Steve Martin als Zwangsanwalt der scheidenden Dame und zum anderen die Intentionen besagter Tochter dazwischen.

Heraus kommt ganz großes Chaos: Steve Martin muss sich seinen Körper bald mit der Seele Lili Tomlins teilen. Blöd für ihn, lustig für uns. ALL OF ME ist vor allem ein Film, der Steve Martin als körperbetonten Komödianten zeigt: hier ist dieser voll in seinem Element. Unterstützt wird das Ganze noch dadurch, dass er lediglich über die Kontrolle einer Körperhälfte verfügt: Pinkeln, Rasieren, Sex... alles wird äußerst problematisch...

Und auch wenn mir das ganze Treiben mitunter zu bunt wurde und ich mit Lili Tomlin einfach nicht warm werde, hat mir ALL OF ME doch gefallen. Vor allem, weil Steve Martin hier seine ganze Bandbreite an Talent zur Schau stellen darf. Wer Martin mag, der sollte diesen Film auf jeden Fall anschauen.

Bearbeitet von Howie Munson, 29. Juli 2007, 14:25.


#1113 Howie Munson

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Geschrieben 29. Juli 2007, 14:45

Golden 80s

Doktor Doktor Seltsam

Eingefügtes Bild

Ein absolut essentieller Film für die 80er. So vortrefflich habe ich noch keinen Filmemacher dem Militarismus in den Hintern treten sehen. John Landis hält in SPIES LIKE US der Reagan-Administration nicht etwa den Spiegel vor Augen, sondern den Stinkefinger: dies in Form von Chevy Chase und Dan Aykroyd als ungewollte Köderagenten. Sie sollen von anderen Spionen ablenken, die einen Atomsprengkopf der Russen "unschädlich" machen sollen.

Für mich funktioniert SPIES LIKE US auf zwei Ebenen: einmal als Farce und einmal als Komödianten-Feuerwerk. Letzteres wird dabei von dem dynamischen Duo Chase/ Aykroyd initiiert, die sich gleichermaßen gekonnt wie dämlich durch den plot stolpern. Und auch wenn beide einen Film nicht alleine schultern können, beweisen sie ihr dafür sehr großes Talent für Teamwork einmal mehr bestens: ob beim Eignungstest, in der Militärausbildung oder als Doktoren... es wimmelt nur so von Brüller-Gags.

John Landis zeigt hier - anders als die ganzen Actionklopper - den Wahnsinn des Wettrüstens im Gewand des freiwilligen Humors und rund 20 Jahre nach Stanley Kubricks Kommentar zu eben diesem Thema ein nicht weniger geniales Werk.

Bearbeitet von Howie Munson, 29. Juli 2007, 14:47.


#1114 Howie Munson

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Geschrieben 29. Juli 2007, 15:20

Eingefügtes Bild

Generation Gelb

Nach 18 Jahren der obligatorische "Film-zur-Serie". Viele meinen: zu spät, weil die Serie längst ihren Status verloren hat: als Kritikerliebling sowie als Zuschauermagnet. Ich meine: gerade deswegen genial. Dadurch wird die Marketing-Maschinerie nochmal voll in Gang gebracht und einer Generation, die die SIMPSONS nicht wie ich von Beginn an miterlebt hat, wird die Serie dadurch erst nahegebracht.

Die Schärfe, die viele Leuts hinsichtlich des Films an den Tag legten, wohnte mir nie inne. Meine Liebe zu der gelben Familie hat sich in den letzten fünf Jahren doch merklich abgekühlt. Zur Hochzeit der Serie war ich sogar dem Merchandise verfallen: Figürchen, T-Shirts, Videos, Kaffeebecher... vor mir meinem Geldbeutel war nichts sicher.

Trotzdem stehen die Staffeln 3 bis 9 im Regal (1 und 2 haben mich wegen des Zeichenstils noch nicht zum Kauf veranlasst). Trotzdem war ich neugierig wie die SIMSPONS auf der Großleinwand rüberkommen würden.

Jetzt bin ich nach der Sichtung bestimmt nicht wieder im "SIMPSONS-Fieber" und möchte mich auch nicht den vielen Enthusiasten anschließen, aber schön war's schon.

Meine größte Befürchtung, dass Spielfilmlänge und SIMPSONS nicht zueinander passen wurde nicht bestätigt: keinerlei Leerlauf. Die Story knüpft wieder an den bissigen Gesellschaftskommentar der ersten Staffeln der Serie an. Umweltschutz als aktuelles (politisches) Thema und der Umgang damit seitens den Machthaber.

Diese haben sich in der Welt der Simpsons sogar verschlimmert: Arnold "I was elected to lead, not to read" ( :muhaha: ) Schwarzenegger ist Präsident und verunreinigte Städte werden einfach von der Landkarte getilgt. Utopisch? Ich befürchte, weitaus weniger, als mir lieb ist.

Jedenfalls ist - natürlich durch den unnachahmlich (?) stupiden Charakter Homers - Springfield auf Grund von Verstößen gegen den Umweltschutz auf einmal von einer riesigen Käseglocke umschlossen. Und der Schuldige sieht sich bald erst mit der Lynchjustiz, dann (mal wieder) mit dem Zerfall der Familie konfrontiert...

So ist der SIMPSONS MOVIE vor allem ein Film über die SIMPSONS selbst: jedes Familienmitglied bekommt noch einmal genau seine Rolle aufgedrückt, wofür es in der Serie steht. Der Trottel, der Bengel und sein "schwieriges" Verhältnis zum Vater, die Idealistin, die besorgte Familienhüterin, das smarte Baby.

Die SIMPSONS haben sich also nicht neu erfunden. Man setzt auf Bewährtes. Die Gagdichte ist genauso groß wie zu besten Serienzeiten, die Starcameos auf ein Minimum heruntergeschraubt und in einigen Szenen zitiert sich die Serie und ihre größten Momente sogar selbst.

Ich bekam also das, was mir die Serie damals so ans Herz gelegt hat. Und freue mich richtig über Maggies erstes Wort! :D

Bearbeitet von Howie Munson, 29. Juli 2007, 15:24.


#1115 Howie Munson

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Geschrieben 30. Juli 2007, 13:00

Golden 80s

Toy Wars

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Meine Jugend

Ja, ich war ein He-Man-Jünger. Ich hatte habe die Figuren, das Panini-Stickeralbum, die Comis, habe die Serie geschaut, aber den Live Action-Film... den leider nicht im Kino sehen können. Das Poster hatte ich allerdings. Und ein Freund fands auch ganz toll, dass mein Name dem vom Dolph so ähnlich war.

Nun denn, bei der ersten TV-Ausstrahlung auf RTL Plus war ich dann natürlich dabei. Und habe den Film seitdem nicht mehr gesehen. Da klaffte also ein Loch von bestimmt runden 17 Jahren. Damals war ich natürlich enttäuscht, dass nur so wenig von der Serie in den Film gepackt wurde. He-Man sah nur noch bedingt wie He-Man aus. Die Verwandlung von Adam zu He-Man wurde völlig übergangen, Man-at-Arms und Teela auf der guten Seite, Evil-Lynn und Beast Man plus Skeletor auf der bösen Seite. Der komplette Rest wurde für den Film neu erfunden. Ergo keine besondere nostalgische Bindung zu MASTERS OF THE UNIVERSE - THE LIVE ACTION MOVIE.

By the Power of Greyskull...

... rief Simon Pegg in HOT FUZZ. He-Man ist nicht vergessen. Es ist sogar eine Neuauflage des Films im Gespräch (auf deren Absegnung ich wirklich sehnlichst warte). Und gestern sah ich den Ur-Film endlich mal wieder und was war das für ein Erlebnis!

Wie ich bereits sagte, ist der Nostalgiebonus bei diesem Film nicht besonders groß, so dass es schon ein gewisses Risiko barg, einen Film anzuschauen, der nach heutigen Effekt-Maßstäben natürlich angestaubt wirkt und auch keinen großen Kult mit sich gebracht hat. Umso überraschter war ich, wie sehr mir MASTERS OF THE UNIVERSE gefallen hat.

Das hat viele Gründe: zum einen natürlich die geniale Idee (der Film kam ein Jahr nach STAR TREK IV raus :D ), den Großteil des plots auf unseren Planeten zu verlegen und dies auch voll auszunutzen (Höhepunkt: der Imbiss!). Auf der anderen Seite nimmt sich Dolph Lundgren so bemüht ernst, dass zur frewilligen noch genug unfreiwillige Komik kommt. Im Abspann steht etwas von Mr. Lundgren's Drama Coach und Language Coach... :muhaha:

Als Verbündete wählte man natürlich einigermaßen junge, agile Leuts, die bei dem Spaß auch mit Freude dabei sind. Der junge Kerl (Musiker, 80er-Musiker!) erschien mir ziemlich austauschbar, aber Courtney Cox ist schon toll. Und dann ist da meine Lieblingsglatze James Tolkan, der gerade in den 80ern immer dieselbe Rolle spielt, dies aber wunderbar und er war dann auch mein heimlicher Held des Films und mit seinem Film-Schicksal konnte ich sehr gut leben (er wohl auch :D ).

Die Ausstattung ist großartig! Zwar sind die Matte-Paintings zu sehr als solche erkennbar, aber der Rest stimmt. Beim Design der Eternianer orientierte man sich zudem deutlich an der 80er-Mode, was dem Film einen besonderen Touch als Repräsentant der 80er verleiht. Und dass der Schlüssel des Films ein verkappter Synthezizer darstellt passt ebenfalls sehr gut dazu, zumal auf ihm auch gespielt werden muss, damit das Universum gerettet werden kann: da wird das Instrument, der Sound, der für die 80er steht wie nix anderes zum Allheilmittel. Großartig!!! :band:

Die Gefechte orientieren sich wie Teile der Ausstattung sehr an den STAR WARS-Filmen: Skeletor wird wie der Imperator eingeführt (und schaut auch so aus), ebenso seine Fußsoldaten, die Lasershow, das Rumdüsen auf den Jet-Brettern... STAR WARS überall, aber gut geklaut ist ja besser als schlecht erfunden!

Am besten aber sind die Plotholes, die gerade gen Ende so groß werden, dass sich ein ganzes Dutzend Filme drin verstecken könnte. Das verleiht dem Ganzen noch die nötige Portion Trashfaktor, die es zumindest für mich persönlich zum Kultfilm werden lässt. Kultfilm in dem Sinne, dass sich mir hier ein Partyknaller offenbart hat, der noch viele Male gesehen werden kann und auch beim x-ten Mal garantiert noch großen Spaß bereitet.

Einzig ärgerliche: ich krieg das Titelthema nicht mehr aus dem Kopp... schon beim Frühstück ständig dat Ding gesummt... :mad: Da hört der Spaß dann doch auf! :D

#1116 Howie Munson

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Geschrieben 30. Juli 2007, 14:52

Mein Problem mit Ridley Scott

Habe zwar erst acht seiner Filme gesehen - davon jedoch etliche absolute Reinfälle erleben müssen, so dass ich scheinbar ein Problem mit der Vision dieses - sich doch sehr selbstbewusst gebenden - Mannes habe. GLADIATOR markiert für mich ein Film voller Scheußlichkeit während ich ALIEN bestimmt würdige, aber nie erkennen konnte, wieso den alle so toll finden.

Gestern der dritte Versuch, BLADE RUNNER mögen zu wollen. Und auf ganzer Linie gescheitert. Da ist zunächst der philosophische Kern des Films, der für mich ob der visuellen "Über-Show" nicht funktioniert. BLADE RUNNER ist für mich ein Science-Fiction-Zirkus mit Noir-Anleihen: grässlich bunt und zugleich sehr düster. Dabei ohne fühlbare Substanz.

Die Charaktere könnten skurriler kaum sein, nur Harrison Ford wirkt noch wie ein Mensch (ob er ein Replicant ist, weiß ich nicht, ist mir ehrlich gesagt aber auch Schnurz), der aber wie alles so oberflächlich skizziert ist, dass mich sein Schicksal kaum berührte. Die Welt, die Ridley Scott entwirft ist für mich nicht greifbar, zu weit weg, emotional leer und wenn da ein paar am Reissbrett entworfene Androiden gegen ihren Schöpfer rebellieren, dann ist das im Grunde ja eine interessante Thematik, aber in den Händen Scotts nicht mein Ding gewesen. Da hat mich selbst A. I. trotz konfuser zweiten Halbzeit wesentlich mehr berührt.

Szenen wie das schneeweiße Einhorn brachten das Ganze für mich sogar arg an die Grenze des Lächerlichen und mit dieser dritten Sichtung habe ich dann auch abgeschlossen mit BLADE RUNNER. Da kann noch soviel von Meisterwerk geschrieben werden: es ist nicht mein Ding dieser Film und das Kino Ridley Scotts ist es auch nicht.

Man kann ja nicht alles mögen.

Bearbeitet von Howie Munson, 30. Juli 2007, 14:54.


#1117 Howie Munson

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Geschrieben 30. Juli 2007, 19:28

Eingefügtes Bild Steve Martin-Reihe

Fett verschätzt...

Nur um Kollegen Funxton und mir selbst natürlich beweisen zu wollen, dass BRINGING DOWN THE HOUSE sehr wohl ein lustiger Film ist, hatte ich kurzfristig beschlossen, ihn mal wieder anzuschauen und wurde im Fernsehsessel immer kleiner und kleiner... jetzt muss mir eine echte Niederlage eingestehen, denn Kollege Funxton hatte recht: wirklich ein durch und durch mieser Film... und ich hab noch nichtmal die Synchrofassung gesehen!

Dennoch: immerhin konnte ich wenigstens über Steve Martins HipHopper-Nummer noch lachen. Aber eine witzige Szene in einem fast 100-minütigem Film? Der dann auch noch wirklich so sehr mit den Klischees um sich schmeißt, dass ich etliche schmerzliche Treffer einstecken musste. Ein Film, der den Rassismus der Vorstädter aufs Korn nehmen will und dabei selbst rassistisch wie irgendnur was ist. Im Zentrum fegt Queen Latifah alles wech - im Fußball nennt man das den klassichen Sechser... die Frau is sowas von laut und breit und laut und vor allem laut... der arme Steve Martin wurde nicht an die Wand gespielt... er hatte gar keinen Platz mehr.

Und bekommt dann noch eine selten dämliche Familiengeschichte an die Backe geheftet (Ex-Ehefrau, die sich wegen Handygeklingel hat scheiden lassen und sobald das Handy ausbleibt, zum Gatten zurückkehrt, das auf den ersten Blick brave Töchterchen, das auf den zweiten Blick überhaupt nicht brav, auf den dritten aber wieder doch ist sowie der leseschwache Bub, der durch ein paar echt tolle Tipps von Sista Latifah bald ein Lese-Ass ist...).

Es gibt hier soviel, worüber man sich aufregen könnte, doch das ist der Film überhaupt nicht wert. Ich empfehle das Vorspulen zu besagter Rapper-Nummer von Steve Martin und danach das sofortige Ausschalten des Films. Und wer den Film gar nicht da hat sollte sich überaus glücklich schätzen. :doc:

Bearbeitet von Howie Munson, 30. Juli 2007, 19:29.


#1118 Howie Munson

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Geschrieben 31. Juli 2007, 11:08

Eingefügtes Bild

Gold!

Einmalig in meiner Biografie als Zuschauer. Ich hab zum ersten Mal eine Serie komplett hintereinander weggeschaut. Eine komplette Staffel zumindest. SUCHT!? Nein. Das war einfach eine Sache der Qualität.

Von Filmfreaks für Filmfreaks

Tim (Simon Pegg) hasst THE PHANTOM MENACE. Zwar verliert er dadurch seinen Job im Comic-Shop (wie kann man auch verlangen Jar Jar-Puppen zu verkaufen?), aber wenigstens hat der Kerl Prinzipien! Der STAR WARS-Schrein ist längst verbrannt worden und mit George Lucas hat er mindestens noch eine Rechnung offen.

Mike (Nick Frost) hat sich derweil seinen eigenen ROBOCOP gebaut und startet ins "Robot Wars"-Turnier. In einem Kellergewölbe stehen sich reihenweise Burschen mit verschwitzten nackten Oberkörpern entgegen. First rule of Robot Wars: You don't talk about Robot Wars! Sounds familiar? :D

Nun, in SPACED wimmelt es nur so von Filmzitaten. Eine Ode an das Kino. Bevorzugt werden Action- und Zombiefilme. Und STAR WARS. Aber natürlich nur the trilogy. Oft sind die Episoden wie große Filmvorbilder aufgebaut. Stilistisch oder storytechnisch. Genialst wie das Irrenhaus aus ONE FLEW OVER THE COCKOO'S NEST in eine Imbiss-Küche verlegt wurde. Oder wie sich Pegg und Kumpanin mit einer Jugendbande auf offener Straße in PLATOON-Manier unter den Klängen Barber's Adiago for Strings über den Haufen ballern...

Olymp

Die Qualität von SPACED habe ich ja bereits oben im Zusammenhang mit dem DEKALOG beschrieben. Daran hat sich auch in der leider bislang letzten Staffel nichts geändert. Trotz des vorrangigen Fun Faktors, der größer nicht sein könnte nehmen Pegg und Stevenson ihre Figuren durchaus ernst und knallen ihnen diverse Alltagsproblemchen, die von der Arbeitslosigkeit über die Liebelei bis zur Frage, ob man den Abend lieber mit Filmegucken, Zocken, Saufen oder Clubbing verbringt reichen, vor den Latz.

Im Fachjargon nennt man das wohl Konglomerat. Da wurde alles was wichtig, witzig und esssentiell ist in einen Topf geschüttet, ein paar Mal gut durchgerührt, bis SPACED rauskam. Eine Serie, die sich nicht kategorisieren lässt; in kein Genre passt.

SPACED könnte Ihnen gefallen, wenn...

Einige Printmedien gehen diesen Weg, um eine Orientierungshilfe zu gehen. Ich möchte das auch tun, obwohl mir das schwer fällt. Denn womit vergleicht man ein Unikat? Naja, am ehesten fallen mir da die Arbeiten von Kevin Smith ein. Tim und Mike gleich Jay und Silent Bob... ein bisschen... gleich Dante und Randal? Auch ein bisschen.

Ach, was soll's; ich mach's kurz: wer sich nicht davor fürchtet, sich vor Lachen auch mal nass zu machen, wer Filme liebt, wer dem Leben mit einem oder auch zwei Augenzwinkern begegnen kann und wer Filme liebt... der wird auch SPACED lieben. Garantiert!

Bearbeitet von Howie Munson, 31. Juli 2007, 11:13.


#1119 Howie Munson

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Geschrieben 31. Juli 2007, 16:42

Eingefügtes Bild Tierhorror-Reihe

Tiere rasten aus!

Eingefügtes Bild

In den wunderschönen Berglandschaften geht es nicht mehr mit rechten Dingen zu. Eine Gruppe von Stadtmenschen plus Quoten-Führer und Quoten-Indianer marschieren durch die Walachei, ohne zu ahnen, dass der eigentlich als Erholung und Kontrast zum Stadtleben eingeplante Urlaub zum Horrortrip werden wird.

Mit an Bord ist auch Leslie Nielsen, der hier völlig gegen sein späteres Ulknudelimage besetzt wurde und schlimmer als die Tiere sind, die den Urlaubern an den Kragen wollen. Aber dazu später...

William Girdler, dessen Name ja schon gut zum Thema passt, ist ein Tierhorror-Experte (GRIZZLY ist auch sein Werk)! Er kreiert wunderbar bedrohliche Momente, eine Atmosphäre der latenten Bedrohung, die in starkem Kontrast zu der ästhetischen und friedvollen wirkenden Bergbewaldung steht. Er hat außerdem genug Personal in seine Reisegruppe gepackt, um die Frage, wer überleben und wie die Gruppendynamik ausschauen wird offen zu halten. Wer wird der Held? Wer wird der Stinkstiefel? Girdler bedient sich zahlreicher Klischees, überrascht aber oft genug, um hier alles andere als einen "Standard-Horrorstreifen" abzuliefern.

Wo man sich im Subgenre des Horrorfilms meistens auf eine Spezies fixiert, geht Girdler in die Vollen: die komplette Fauna tickt aus.

Politisches Kino

Dafür gibt Girdler auch Gründe an. Und zwar bereits bevor der Film losgeht. Wir sind Schuld. Die Ozonschicht wird durch Chemikalien, die wir in die Atmosphäre schießen reduziert. Eine veränderte Sonnenstrahlung hetzt die Tiere gegen uns auf. Girdler als Visionär? Zumindest ist dieses Thema heute wohl weitaus aktueller als zur Entstehungszeit des Films und wir können nur hoffen, dass es niemals zu dem von Girdler entworfenem Szenario kommen wird.

Für einen Film, der mit dem PG-Rating bedacht wurde (zumindest laut Abspann), wird nämlich ganz schön gekröst. Schon recht bald wird eine Urlauberin von Geiern schwer beackert und bei der Küchenszene schraubt Girdler die Spannungsschraube kurzzeitig bis zum Anschlag hoch, dass ich mir fast in die Hosen geschissen hätte. Was da genau abgeht soll hier natürlich nicht verraten werden.

B-Film?

Im Grunde ist dieses Genre ja für die Sparte 2. Liga kreiert worden (selbst THE BIRDS wird ja als einer der schwächsten Hitchcocks erachtet), aber Girdlers Film weist trotz aller besagten Klischees gerade in punkto Schnitt und Kameraführung richtige Sternstunden auf: Höhepunkt die bereits erwähnte Küchenszene. Auch die Tierangriffe sind meistens sehr überzeugend choreografiert; unfreiwillige Komik gibt es so gut wie gar nicht. Girdler nimmt seinen Film ernst und das ist auch gut so, schließlich sind Angriffe von Tieren auf Menschen kein Fantasieprodukt, wie der Tierhorrorfilm ohnehin, zumindest für mich, immer einen realitätsnahen Touch mit sich bringt.

Leslie Nielsen

Aus heutiger Sicht eine krasse Fehlbesetzung, aber selbst damals hätte man doch sehen müssen, dass Leslie Nielsen ein miserabler Schauspieler ist, der gerade im Hinblick auf seine Rolle in DOTA lächerlich wirkt. Wenigstens kamen seine finalen Szenen einigermaßen verstörend rüber, was aber eben erst durch sein heutiges Leinwandimage ermöglicht wird.

Die übrigen Darsteller sind aber sehr gut besetzt. Vor allem das kleine Mädchen, das völlig traumatisiert durch die Gegend stoplert, hinterlässt Eindruck. Für das nötige (?!) Eye Candy ist mit Lynda Day George auch gesorgt worden.

Zwiespalt

Wer die DVD von Media Blasters besitzt gerät in eine Zwickmühle! Der Film wird einmal restauriert, aber im falschen Format (1.85:1 statt Scope) sowie im Originalkinoformat, aber eben auch in einer Qualität eines 30jährigen Films angeboten.

Da ich schon wert drauf lege, einen Film zu sehen, wie der Regisseur ihn gewollt hatte, habe ich mich für die zweite Variante entschieden. Das Bild zeigte sich zwar verunreinigt und farblich äußerst blass, außerdem knisterte es beim Ton, aber immerhin wurde dadurch auch eine gewisser Charme erzeugt. Ein völlig glattgebügeltes Bild ist für mich bei älteren Filmen ohnehin nicht unbedingt wünschenswert. Eben wegen des erwähnten Charmes oder besser gesagt der Stimmung beim Filmeschauen.

Bearbeitet von Howie Munson, 31. Juli 2007, 16:50.


#1120 Howie Munson

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Geschrieben 31. Juli 2007, 22:06

Golden 80s

Bonzensport

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Man kann sich auch Filme schönsaufen und dieser ist für mich ein klarer Kandidat dafür. In geselliger Runde und mit zwei, drei Kästen macht CADDYSHACK bestimmt großen Spaß. So, wie ich ihn eben gesehen habe (lediglich durch eine Kanne schwarzen Tee unterstützt, die lediglich meine Blase erfreute) ist es schwer, unterhalten zu werden.

Dazu kommt, dass für mich Golf ein rotes Tuch darstellt. Und weil in diesem Film über Golf auch genau die Leute diesen "Sport" betreiben, die es abseits der Leinwand auch tun, war das wenig erfreulich. Chevy Chase ist nicht lustig, Rodney Dangerfield ist zwar lustig, aber zu selten im Einsatz und der andere Senior regt sich zwar lustig auf, mehr aber auch nicht. Eine Katastrofe Bill Murray auf Handpuppenjagd. An ihm konnte ich noch nie etwas finden.

Einige Lacher gab's trotzdem: der Schokoriegel im Swimming Pool und besagter Roger Dangerfield, der abgeht, als hätte ihm jemand zwei Dutzend Duracell in den Hintern gestopft. Dazu zwei flotte Häschen und ein toller 80er-Soundtrack.

Insgesamt bestenfalls Durchschnitt. Im nüchternen Zustand jedenfalls. Vielleicht sollte dem Film als Bonusmaterial einfach n Sixpack beigefügt werden. Von mir aus auch noch n ausgestopften Hamster, über den man nach Genuss des Sixpacks bestimmt auch Lachen kann.

Nur so ne Idee... :m:

Bearbeitet von Howie Munson, 31. Juli 2007, 22:09.


#1121 Howie Munson

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Geschrieben 01. August 2007, 12:24

Eingefügtes Bild Exploitation-Kino


Abenteuerurlaub im Dschungel

Eingefügtes Bild

Alarm im Irrenhaus! Einer Pflegerin wurde eine Brust angeknabbert! Von einer Insassin, die dazu auch noch ein merkwürdiges Tattoo auf der Plautze trägt. Natürlich ist Sensationsreporterin Emanuelle bereits vor Ort und knipst, was das Zeug hält!

Professor Gabriele Tinti zeigt ihr später ein Kannibalen-Video, das Emanuelle zwar abstoßend findet, aber dennoch Feuer und Flamme ist, in den Busch zu düsen, um nach den Fleischfressern zu suchen, die bestimmt etwas mit der Tattoo-Dame aus der Klapse gemeinsam haben. Tinti ist erstmal an Emanuelles Busch interessiert, fährt aber trotzdem mit.

Am Amazonas trifft man dann noch die bezaubernde Monica Zanchi, eine Nonne und ein Dschungelprofi-Pärchen: er sieht aus wie Harvey Keitels fieser Bruder, sie ist Susan Scott, die es oft im Schritt juckt, vornehmlich zur Schlafenszeit. Gut, dass sie diesbezüglich Hilfe von einem Buschmann bekommt. Auch wenn ihr Gemahl das weniger gut findet.

Gemeinsam wird dann der Tattoo-Stamm gesucht und Joe D'Amamto spielt ein wenig PREDATOR: die Gruppe wird also dezimiert, die Quelle ist nicht auszumachen. Mit einem bedrohlichen Soundtrack, der von merkwürdigem Gebrabbel unterlegt wird jagt die Kamera durch das Dickicht: köstlich! Was sich auch die Menschenfresser denken und sich wie gesagt, ein paar Gruppenmitgleider zum Essen einladen.

Bald sind nur noch Emanuelle und Professor Tinti übrig, die zumindest die fesche Monica noch aus den Klauen des Stammes retten können, wozu Laura Gemser nichts anderes braucht als sich nackig zu machen. Guter Plan also und zum Schluss gibt's dann noch ein paar nachdenkliche Stimmen der Reporterin: da habe der Sensationsjournalismus aber einiges angerichtet... viele Freunde wurden deshalb gefressen... ob das denn gut sei... ,Es ist nicht deine Schuld' beschwichtigt Professor Tinti sie und schippert mit ihr und Monica auf dem Meer von Dannen.

Kruder Mix

Da hat Joe D'Amato seinen Beitrag zur Kannibalenfilmwelle geleistet: die erste Hälfte ist der typische D'Amato-Softporno, die zweite Hälfte orientiert sich dann mehr an Deodato. Beides zusammen passt zwar nicht so ganz zusammen, macht aber dennoch großen Spaß, da EMANUELLE E GLI ULTIMI CANNIBALI mehr Story bietet, als alle anderen mir bekannten D'Amatos zusammen. So kommt in der zweiten Halbzeit einige Male sogar so etwas wie Spannung auf und mit dem Duo Gemser/ Zanchi wurde wirklich die Königsklasse engagiert. :love: :love: :love:

Im Kannibalendorf geht's mitunter zwar schon sehr deftig zur Sache, dafür hat sich D'Amato aber als Tierfreund erwiesen: er engagierte lediglich einen Schimpansen, der Laura und Monica beim Baden zuschaut und sich dabei eine raucht (vielleicht und subtiler Wink in Richtung Zuschauerschaft :D ).

So ist dieser Film eine wirklich runde Sache, die man sich ohne schlechtes Gewissen anschauen kann! ;)

Bearbeitet von Howie Munson, 01. August 2007, 12:37.


#1122 Howie Munson

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Geschrieben 01. August 2007, 14:17

Eingefügtes Bild Exploitation-Kino


Falsche Fährte

Eingefügtes Bild

Wer auf Grund des Covers und Trailers eine Gekröseparty erwartet, der sitzt buchstäblich im falschen Film. Zwar konnte THE WITCH WHO CAME FROM THE SEA erst durch eine "reißerische" Vermarktung etwas Geld einspielen, doch wird diese dem Film in keinster Weise gerecht.

Disturbia

Mit WITCH hat Exploitationpapst Matt Cimber einen intelligenten, wie verstörenden Film abgedreht, der dem Zuschauer einiges abverlangt. Als hätten sich David Lynch und die Coens zusammengetan.

Alles dreht sich um eine Frau, in deren Biografie sich schreckliche Ereignisse aus der Kindheit verankert haben (sic!). Die Verarbeitung ihrer Vergangenheit ist besonders für die Männerwelt sehr schmerzlich...

Hier dreht sich zwar vordergründig alles um die von Millie Perkins bravourös als unbewusstes Wrack dargestellte Molly, wer aber genauer hinschaut, entdeckt - fein in ein Nautikmotiv verpackt - einen sehr bissigen Kommentar zur Entstehungszeit des Films: eine Zeit, die Perkins heute als durch "too much freedom" gekennzeichnet bezeichnet. Das Thema der ,freien Liebe' greift der Film anders als das "übliche" Exploitationkino nicht (nur) auf, um diese lustvoll darzustellen, sondern um darüber zu reflektieren.

WITCH ist beileibe kein Film, der Spaß macht, weil er genauso unter die Haut geht, wie die Rasierklingen, die Molly für ihre Vergangenheitsbewältigung benutzt. Skurrile, surreale und vor allem verstörende (Wandschrank!) Szenen dominieren dieses Werk, das deutliche Spuren hinterlässt und in der Filmografie Cimbers wohl den Höhepunkt markiert.

Bearbeitet von Howie Munson, 01. August 2007, 14:20.


#1123 Howie Munson

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Geschrieben 01. August 2007, 16:21

Alt und neu

So, jetzt diesen noch, dann habe ich endlich alle meine Filmsichtungen der letzten Zeit abgearbeitet. :el_schwitzo:

Ich weiß ja nicht, ob man Originale vor Remakes sehen sollte. Ob das irgendeinem (Original oder Remake) hilft bzw. in die Suppe spuckt. Auf jeden Fall kommt es dann gezwungenermaßen zu einem Vergleich.

Dabei küre ich vorab schonmal Sean Penn's Version THE PLEDGE zum Sieger über die deutsche Produktion ES GESCHAH AM HELLICHTEN TAG. Zum einen ist Jack Nicholson ein ganz andere Kaliber als Heinz Rühmann, den ich allerdings auch noch nicht in so einer ausdifferenzierten, zum Schluss leider viel zu versöhnlichen Rolle erlebt hatte. Zum anderen weist das Penn-Remake (das nur eine von vielen Verfilmungen des Stoffes ist) den besseren Schluss auf.

Sehr überzogen empfand ich das Spiel von Gert Fröbe, sehr ansprechend die Location, die natürlich in starkem Kontrast zur Thematik des Films steht.

Mein Fazit: das Original belegt einen wirklich guten zweiten Platz. Ich kann mit dem deutschen Kino wirklich nur sehr sehr wenig anfangen; dieser Beitrag ist m. E. einer der besseren.

Bearbeitet von Howie Munson, 01. August 2007, 16:22.


#1124 Howie Munson

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Geschrieben 02. August 2007, 21:20

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Michael Bay

In diesem Film geht es um Roboter, die sich verwandeln können. Warum kann sich Michael Bay nicht mal verwandeln? In einen Toaster. Einen Eierbecher. Oder in eine Scheibe Weißbrot. In all diesen Rollen würde er Sinnvolleres tun, als als Filmemacher. Wenn ich böse wäre, würde ich sagen, dass es ehrlich wäre, er würde sich in ein Arschloch verwandeln, weil dann jeder sofort sehen würde, was für eine Scheiße der Kerl fabriziert.

Selbst in einem Historienschinken würde er es noch fertig bringen, seine Hubschrauber vor Sonnenuntergang zu zeigen. Seit jeher dreht Bay Militärpornos, bei denen sich manche Leute bestimmt die Nudel reiben; mein Ding ist das aber überhaupt nicht.

Das war jetzt eine emotionale, persönliche Schelte von mir. Auf der fachlich-sachlichen Ebene muss festgestellt werden, dass Michael Bay seit Jahren immer denselben Film dreht. Die Figuren mögen variieren, die Schauplätze auch, aber dennoch ist ein Michael Bay-Film stets sofort als solcher erkennbar. Die rasanten Schnitte, Kamerageruckel, die fliegende Kamera, besagte Hubschrauber, besagte Sonnenuntergänge, besagtes Militär, Heldentod, Zeitlupe, wehende US-Banner und dieser pompöse Score, der in THE ROCK toll klang, mittlerweile aber in der Endlosschleife steckt und mich gewaltig anödet.

Der Film

Speziell zu TRANSFORMERS ist zu sagen, dass Bay hier erstens mal wieder (Überraschung, Überraschung!) seinen THE ROCK-Score einspielt, später aber so dreist bei anderen Filmen die Musik klaut (von AMERICAN BEAUTY über KILL BILL bis hin zu HEAT), dass es mich wundert, dass das überhaupt zugelassen wurde. Diese Ideenlosigkeit spiegelt sich auch in endlosen Selbstzitaten (wegen obiger Anführungen allerdings konsequent) wider: Militärs-POV-Shots, Militärs über den Schlachtplan-Tisch gebeugt, SloMo-Geballere, Pathos, in die Luft gereckte Brennstäbe... wer mal einen Michael Bay-Film gesehen hat, weiß, was ich meine.

Das alles musste ich bei einem Film, der von Michael Bay gedreht wurde natürlich vorher wissen.

Stimmt. Da darf ich mich dann auch gar nicht groß beschweren.

Dummes Kino

Vor kurzem ja eine Debatte mit Kollege Funxton über dumm im Zusammenhang mit Humor gehabt. Genau diese Definiton von Humor trifft bei TRANSFORMERS zu: hier wollen die Lacher auf Deibel komm raus - ganz familientauglich natürlich - erzwungen werden. Es gibt den dicken Schwarzen, der ne komplette Doghnutplatte leerfrisst und ne fluchende Mudda im Hintergrund ankeift, den Antihelden, dem "Loser, aber charmant" fett auf der Stirn geschrieben steht und der natürlich von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen hüpft... seine verständnislosen Eltern, die so übermäßigspießig sind, dass sie schon wieder spießig sind etcpp.

Den Hauptdarsteller konnte ich nicht leiden. Wegen seines dümmlichen Humors, der aufgezwängten Sympathie, wegen allem eigentlich. Seine Leinwandpartnerin ist eine jener x-beliebigen Möchtegernsternchen, die auch im Film auf ihren Körper reduziert wird, aber immerhin ein KFZ-Profi ist und einen kriminellen Vater hat.

Weil im Bay-Universum kein Platz für unschöne Menschen ist, hat er die einzige zweite größere weibliche Rolle: eine Computerhackerin ebenfalls mit einem Topmodel besetzt :gaehn: und der Held vom Militär sieht aus wie ein Casper "Starshiptrooper" van Dien-Klon.

Ein Sammelsorium von langweiligen Persönchen also, deren Schicksale mir Schnurz waren und erst als John Turturro auftauchte, hatte ich einen interessanten Charakter gefunden, der aber schwer mit dem Drehbuch zu kämpfen hatte. Und Jon Voight schaut auch mal rein und hat für seinen Auftritt bestimmt gutes Schmerzensgeld bekommen.

Aus der Sicht des Fans

Naja, Fan ist wohl übertrieben, aber ich habe in den 80ern sehr oft die TRANSFORMERS geschaut, sogar auf Englisch (der Fun Factory auf Sky One sei Dank!) und kannte daher auch Peter Cullen, der Optimus Prime spricht. Er wurde als einziges Element, dass mir die TRANSFORMERS so schmackhaft machten beibehalten. Ansonsten war das ein kompletter Neustart und alles aufzuzählen, was früher besser war, würde hier eindeutig den Rahmen sprengen.

Der größte Fehler

Jetzt habe ich ja weiß Gott nix Gutes über den Film geschrieben, aber das größte Ärgernis des ganzen Films blieb bisher außen vor: als ich von dümmlichen Humor sprach, kann ich die Roboter leider nicht ausklammern. Diese werden komplett lächerlich gemacht, weil auch sie komisch sein müssen. Und damit geht alles den Bach runter, denn danach konnte ich sie nicht mehr ernst nehmen und auch das Gefühle schinden für die guten Roboter, den Pathos, in dem Optimus Prime gen Ende fast ersäuft... das hätte ich Bay wohl noch verziehen, weil das seine Filmzutaten sind, aber nicht das Bloßgestelle in der Die-Eltern-dürfen-euch-nicht-sehen-versteckt-euch-Szene... :mad:

Der Howie nu wieder :rolleyes:

Denken jetzt sicher einige Leser. Aber ich habe während der rd. 140 Minuten wirklich gelitten und bin nach langer Zeit trotz Szenen während des Abspanns fluchtartig aus dem Saal geeilt. Knapp hinter den PIRATEN mein persönlicher Stinker des Jahres.

Bearbeitet von Howie Munson, 02. August 2007, 21:25.


#1125 Howie Munson

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Geschrieben 06. August 2007, 18:31

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Neulich auch endlich die Kommentare von Annette Insdorf zu BLEU gehört, die den Film in ihrer wunderbar unaufdringlichen Art und Weise "erklärt", dabei aber genug Spielraum für eigene Interpretationen lässt. Wer die Drei Farben-Trilogie schätzt, sollte nicht nur wegen des technischen Aspektes unbedingt die RC 1-DVDs besorgen. Habe mir wegen Insdorf und meiner Kieslowski-Schau jetzt auch noch BLANC bestellt, der mir damals ja weniger gefiel.

Nachdem ich zur DEKALOG-Schau nun noch etwas Abstand gewonnen habe, soll doch eine kleine Bewertung der einzelnen Episoden stehen, an denen ich zukünfige Sichtungen messen möchte. Als Gesamtwerk bestimmt einmalig, doch die gefühlte Qualität der zehn Filme schwankte schon ziemlich und offenbarte mir fast so etwas wie die STAR TREK-Arithmetik.

1 --> sehr gut
2 --> ok
3 --> gut
4 --> ok
5 --> gut
6 --> gut
7 --> gut
8 --> mäßig
9 --> spitzenklasse
10 --> gut

DEKALOG 9 hatte mich am Ende so im Griff, dass ich nachher richtig mitgenommen war. DEKALOG 10 sticht auf Grund der Komik und des lockeren Tons etwas heraus. DEKALOG 5 ist sehr hart und die Langfassung muss ich unbedingt noch sehen, während das bei DEKALOG 6 nicht der Fall ist, da das Ende so bleiben muss, wie es ursprünglich gedacht war. DEKALOG 3 muss ich dann wohl nochmal zu Weihnachten schauen, da die Wirkung dann bestimmt am größten ist und DEKALOG 1 ist eine sehr rührende Vater-Sohn-Geschichte.

Formal sind sämtliche Episoden (bis auf den (gewollten?) Grünfilter in DEKALOG 6) gewohnt beachtlich, vor allem durch die Mischung aus Realismus und Ästhetik. Darstellerisch halten sich die Filme auf einem hohen Niveau, wobei die Unbekanntheit der Akteure mir geholfen hat, ihre Fiktivität vergessen zu lassen.

Den DEKALOG genau zu analysieren überlasse ich anderen, möchte nur unbedingt klarstellen, dass es sich hier überhaupt nicht um bemühtes Intellektuellenkino handelt und dass er vielen Leuten hier bestimmt gefallen würde, würden sie ihnen denn mal eine Chance einräumen.

Bearbeitet von Howie Munson, 06. August 2007, 18:34.


#1126 Howie Munson

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Geschrieben 10. August 2007, 18:46

Die höchste Kunst

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Nachher...

Im Dunkeln wurde eine Art Weihnachtsbaum abgefilmt, dessen Beschmückung die Weiten des Welltalls darstellen soll. Es ertönt ein dumpfer Off-Kommentar der von Krüpton erzählt.

Schnitt. Ländliche Idylle. Auf'm Bauernhof kommt Tayfun gerade Heim, ist mit der Schule fertig und will jetzt Journalist werden. Vorher verraten ihm Vater und Mutter aber noch ein Geheimnis: er ist gar nicht ihr richtiger Sohn und geben ihm einen grünen Stein mit auf den Weg, den Tayfun in einer Höhle lagert, wo ihm sein Vater erscheint und ihm erzählt, er sei Süpermen.

Das ist er dann auch und arbeitet trotzdem als Tippser in einem Wohnzimmer, das durch ein paar Akten(schränke) und zwei Schreibmaschinen und Telefonen als Büro verkleidet wurde. Hier arbeitet Tayfun und hat ein Auge auf seine fesche Mitarbeiterin geworfen, die aber mehr auf den bereits in Aktion getretenen Süpermen steht.

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... und vorher

Dazu ist besagte Dame die Tochter eines genialen Wissenschaftlers, der den grünen Stein (das Krüptonit) gefunden und passend dazu eine geniale Formel entwickelt hat. Ein böser Wissenschafler will ihm das alles wegnehmen, tut es auch und kidnapped deswegen einige Male die oben erwähnte Dame, die einige Male von Süpermen gerettet wird.

Nach rund einer Stunde ist dann aber Schluss und der Böse im Knast. Und Süpermen fliegt in Richtung Krüpton von Dannen...

Eingefügtes Bild

Wem die Story bekannt vorkommt, der hat evtl. mal einen Film namens SUPERMAN gesehen... :D

Es ist schon sowas von kackdreist, was hier abgeht: hier wurde ein Jahr nach Uraufführung SUPERMANS eine Kurzfassung desselben gefilmt. Für sehr wenig Geld, wie man annehmen darf. Dafür aber so charmant, dass ich diese Version jederzeit dem Original vorziehen würde (das ich aber ohnehin nie gemocht habe :D )!

Größter Trumpf ist der Süpermen selbst, der als Über-Clark-Kent beinahe noch überzeugender ist, als als fliegender Superheld :muhaha: Der Regisseur selbst erzählte im Interview freimütig, dass er eine Ken-Puppe mit einem selbstgenähtem Superman-Dress bestückte und an Fäden hängend vor bewegten Archivaufnahmen türkischer Metropolen und Landschaften abgefilmt hatte, um seinen Süpermen fliegen zu lassen. Und um das ganze authentisch :muhaha: wirken zu lassen, wurde per Fön das Cape zum flattern gebracht. Das ganze sieht natürlich auch genauso aus!!! :lol:

Und allein dafür muss man diesen Film schon gernhaben, weil ich sowas wirklich noch nie erlebt habe und alle meine nicht vorhandenen Hüte vor dem Ideentum der Macher ziehe!

Fast noch besser aber der Score: hier wurden diverse sehr bekannte Filmthemen (da ertönt zur Action auch schon mal Musik aus James Bond-Filmen!) anscheinend auf ein altes Cassetten-Tape überspielt, teilweise etwas sehr schlecht abgemischt und ab und zu scheint das Überspielen nicht ganz geklappt zu haben, da in einigen Szenen urplötzlich die Musik wechselt...

SÜPERMEN DÖNÜYOR ist sympathischster Trash und im Grunde kaum zu Glauben. Muss man einfach selbst gesehen haben! B)

Bearbeitet von Howie Munson, 10. August 2007, 21:44.


#1127 Howie Munson

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Geschrieben 24. September 2007, 20:47

On dangerous Ground

Aus Warners 2. Film Noir Box. Ein solider Genrebeitrag, der Robert Ryans Weg vom Bad Cop zum Good Cop begleitet. Analog dazu vollzieht er eine Reise aus dem urbanen Moloch aufs Land und selbst das Wetter ändert sich während seines langen Trips. Beim Ende musste der Regisseur wohl auf Kompromiss-Kurs mit dem Studio gehen, ansonsten aber empfand ich den Film gut gespielt und auch recht spannend, zumal mir verschneite Dorflandschaften liegen.


Crossfire

Noch ein Film Noir. Und hätte ich vorher gewusst, wie hochgelobt er wird, meine Erwartungen hätten wohl sehr gelitten, denn ich kann das Lob nicht nachvollziehen. Auch wenn wohl erstmals das Thema Antisemitismus im Kino aufgegriffen wurde: das mag CROSSFIRE filmhistorisch wichtig machen, doch sah ich ihn in einer Zeit, wo sich zig Filme mit diesem Thema beschäftigt haben. Wieder spielt Robert Ryan mit, der gerade im Vergleich zum obigen Film hier eine große Wandlungsfähigkeit zeigt. Robert Mitchum war glaub ich auch dabei, erschien aber nur am Rande. Die Regie fand ich nicht völlig gelungen, da die Rückblendenstruktur mir etwas verwirrend erschien und die Botschaft am Ende etwas zu dick aufgetragen.


Bez konca

Nachdem mir Kieslowskis DEKALOG insgesamt so gut gefallen hatte, möchte ich auch seine früheren Werke sehen und habe mit BEZ KONCA begonnen, der ein wenig von dem vorwegnimmt, was später in BLEU gezeigt wurde. Wieder steht ein schwerer Verlust im Mittelpunkt und wie Menschen damit umgehen. Parallel dazu wird eine politische Geschichte erzählt. Leider ergänzen sich die beiden Handlungsstränge nicht so gut, so dass ich das Ganze zuweilen etwas zäh empfand. Nichts destotrotz hat der Film sehr starke Momente und trumpft am Ende stark auf. Ganz toll auch Preisners Filmmusik.


Born to kill

Weiterer Film Noir. Diesmal wieder mit Lawrence Tierney, der mir schon in DILLINGER nicht besonders gefallen hat. Zwar passt er gut in die Rolle des leicht beknackten Fieslings, agiert mir aber zu hölzern, um wirklich Eindruck zu hinterlassen. Da gefiel mir Elisha Cook jr. schon besser - leider wieder in einer Nebenrolle, die bezüglich dessen, was er sonst immer spielt auch nur leicht variiert wurde.
Im Focus steht die Beziehung Tierneys zu Claire Trevor: beide sind böse Menschen, die eine Hassliebe eint und den ich beiden den schnellen Garaus wünschte. Keine guten Voraussetzungen, weil mir die Identifkationsfiguren fehlten und mir vieles sehr gleichgültig erschien. Die paar Randfiguren blieben auch sehr ambivalent und machten es mir nicht einfacher.


Bunny Lake is missing

Der Film hat mir sehr gut gefallen! Anscheinend das Original zu dem Film THE FORGOTTEN, den ich aber nicht kannte und kenne.
Mir gefällt es, wenn der Zuschauer lange im Unklaren gelassen wird. Ist ein Mädchen tatsächlich verschwunden? Die Mutter behauptet es. Und ihre Mitmenschen auch, bis erste Zweifel aufkommen, weil man als Zuschauer das Mädchen nicht zu Gesicht bekommen hat. Dazu verläuft das Geschehen fast in Echtzeit und alles wird stetig spannender inklusive einer Szene, in der mir der Teppich unter den Füßen weggezogen wurde. So etwas liebe ich einfach!
Später wandelt sich die Spannung in pure Aufregung und getragen wird das ganze von wirklich tollen Darstellern, inklusive Laurence Olivier als Polizeichef.
Kann ich wirklich sehr empfehlen!


The Exorcist

Habe ich jetzt zum zweiten Mal gesehen und dazu erstmals in der Langfassung. Da meine Erstsichtung aber schon etwas zurückliegt, kann ich zu den Änderungen bzw. der Wirkung auf mich nicht viel sagen.
Der Horrorfilm ist ja erst spät zu einem Lieblingsgenre von mir geworden, so dass ich dem Film mit meiner Einschätzung bestimmt nicht ganz gerecht werde. Aber sein Ruf ist auch eng mit seiner Entstehungszeit verknüpft. Wenn man einen Klassiker sieht, nachdem man viele durch ihn inspirierte Werke gesehen hat, dann verpufft die Wirkung natürlich ein wenig.
Trotzdem gefiel mir der Film jetzt besser als damals. Vor allem Jason Miller füllte seine Rolle gut aus. Aufgefallen ist mir ein Treppenmotiv, womit Friedkin wohl den Abstieg in die Hölle o. ä. versinnbildlichen wollte. Ein weiteres Stilmittel, das mir gefiel, waren die Subliminal Shots und die Szene, die später das Filmplakat zierte, ist das, was für mich ein magic moment ausmacht.
Etwas irritierend fand ich, dass Lee J. Cobb nicht Bezug auf ON THE WATERFRONT nimmt. Hatte das eigentlich noch ziemlich deutlich in Erinnerung, aber vielleicht habe ich damals ja die Synchro gesehen oder mich auch nur getäuscht.


The Constant Gardener

Hier hatte ich mir wesentlich mehr erhofft. Schließlich hat Regisseur Fernando Meirelles mit CIDADE DE DEUS ordentlich Eindruck hinterlassen. Und seine Handschrift erkannte ich deutlich: unlineare Narration, viele schnelle Schnitte und ungeschönte Bilder von Slums in einem Entwicklungsland. Diese Stilmittel passten für mich jedoch nicht zu dem eigentlichen Thema des Films, der primär ein politischer Thriller ist und sekundär viele weitere Genres streift, als könne er sich nicht entscheiden. Eine Love Story entwickelt sich erst, als die Beteiligten lange nicht mehr zusammen sind und das Anprangern der Ausbeutung des armen Kontinents muss Meirelles nicht durch SloMos von kleinen afrikanischen Kindern erzeugen. Da hätte er sich lieber auf die Kraft seines plots verlassen sollen.
Wie schon gesagt, hat er sich hier aber zu sehr auf die Stilmittel seines Erfolgsfilms verlassen wollen. Die erste Hälfte erschien mir sehr verwirrend, unspannend und schnell gleichgültig; als ich endlich ein wenig Durchblick hatte und auch einige spannende Szenen eingestreut wurden (im Falle der Autoverfolgungsjagd passt das Wort wirklich gut) wurde es zwar besser, aber so richtig warm wurde ich mit dem Film nicht mehr.
Nach THE LAST KING OF SCOTLAND und THE INTERPRETER wieder ein Film, der Afrika zum Thema eines engagierten Politthrillers macht, dabei aber zu sehr auf das schaut, was er anprangert: die Interessen der westlichen Welt, hier im Gewand des westlichen Publikums.
Da haben mir Filme wie LORD OF WAR, HOTEL RWANDA oder TSOTSI sehr viel besser gefallen und letzteren empfehle an dieser Stelle einfach nochmal.

Bearbeitet von Howie Munson, 24. September 2007, 20:52.


#1128 Howie Munson

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Geschrieben 25. September 2007, 21:21

The Bourne Ultimatum

So sieht mein persönlich perfekter Blockbuster aus: keine Sidekicks oder aufgesetzten Humor, ohne großes Trara gleich zur Sache kommend... hier wird sofort von null auf hundert gestartet und dann in diesem Tempo über die voll Distanz weitergefahren.
Dass der plot einigermaßen dünn ausfällt war mir egal, zumal sich der Film für einen kalkulierten Kassenschlager auch erstaunlich politisch zeigt, indem er das hinterfragt, was bei uns auch gerade aktuell ist: wie weit darf der Kampf gegen den Terrorismus gehen?
Innerhalb der Trilogie (die ihren Abschluss vielleicht doch noch nicht gefunden hat, wer weiß...) würde ich das ULTIMATUM knapp hinter dem Ersten ansiedeln, da dieser den Überraschungseffekt auf seiner Seite hatte.
Zwar dauert im ULTIMATUM kaum eine Einstellung länger als wenige Sekunden, doch werden dadurch die wenigen ruhigen Momente aufgewertet, die außerdem gut zur Charaktersierung der Figuren genutzt werden.
Überhaupt hat man mit dem Charakter Jason Bourne eine Serie kreiert, die für mich das darstellt, wie ein erneuerter Bond aussehen sollte: quer durch die Welt, es rumst an allen Ecken und Kanten, ist dabei mordsspannend und Figuren wird die nötige Tiefe eingehaucht, um uns als Zuschauer emotional mit einzubeziehen. Liman, Greengrass und Co. haben mit Jason Bourne einen - gerade nach der Auflösung im ULTIMATUM - hochgradig ambivalenten Charakter geschaffen, der sein Handeln bzw. seine Person (er ist im Grunde eine Killermaschine) glaubwürdig reflektiert und von Matt Damon, den ich nicht unbedingt zu meinen Lieblingsschauspielern zähle, gut gespielt wird.

Im Kino, in Scope mit einwandfrei funzender Anlage war BOURNE 3 genau das, was ich dieses Jahr auf der Leinwand vergeblich gesucht hatte: der perfekte Eskapismus. Konnte mir momentan gar nicht rechter sein.

Bearbeitet von Howie Munson, 25. September 2007, 21:23.


#1129 Howie Munson

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Geschrieben 26. September 2007, 16:03

Alucarda

Nachdem ich im Nunsploitation-/ Deibelskino zuletzt sehr viele tolle Filme - oftmals doch sehr unerwartet - zu Gesicht bekam, wurde ich hier doch ziemlich enttäuscht. Das lag zum einen an meinen hohen Erwartungen und zum anderen daran, dass ALUCARDA abgesehen von einigen Schauwerten (allen voran Darstellerin Tino Romero) nichts zu bieten hat. Die Motive der Figuren bleiben bis zum Ende konfus: es scheinen sowohl Kirche als auch Satanisten kritisiert werden zu wollen... es zieht sich eine gewisse Unentschiedenheit durch das Filmgeschehen, wodurch mir eine Anteilnahme erschwert wurde.
Die Genrezutaten in Form von nackter Haut und Blut gibt es reichlich, werden aber selten effektiv eingesetzt. Ab Mitte des Films laufen zum Beispiel sämtliche Nonnen (in weiß, damit das Blut auch sichtbar ist!) in halbwegs blutgetränkten Kleidern rum, ohne dass dies erklärt wird. Dafür gibt es immerhin eine schöne Sargszene zu bewundern, die ich durch das Mondo Macabro-Trailer-Reel aber leider schon kannte, womit der Überraschungseffekt zwangsweise flöten ging.
Am Ende hatte ich den Eindruck, dass hier einfach mehr drin gewesen wäre. Figurenzeichnung und plot hätten einfach aufgepeppt bzw. mehr Beachtung bekommen müssen.
Denn selbst innerhalb eines Genres, das vorranging von oben beschriebenen Schauwerten lebt, müssen bestimmte filmische Mindeststandards erfüllt werden. Finde ich jedenfalls.

Bearbeitet von Howie Munson, 26. September 2007, 16:06.


#1130 Howie Munson

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Geschrieben 27. September 2007, 19:54

Charley Varrick

Es ist schon gewöhnungsbedürftig, Walter Matthau mal nicht als Sympathiträger vorgesetzt zu bekommen, wobei Matthau wohl auch den größen Arsch spielen könnte... er wär trotzdem irgendwie knuffig.
Hier stellt er einen kompromisslosen wie gewitzten Bankräuber dar, der erst durch Maskerade unscheinbar wirkt und später alle um sich herum (inklusive mir) durch seinen frühen Weitblick verblüfft.
Don Siegel ist ja ein Mann für's harte Männerkino und auch hier gibt es den Obermacho, verkörpert von Joe Don Baker: er ist supercool, rassistisch, sadistisch, schläft nicht wissentlich mit Huren und schlägt Frauen, die anschließend mit ihm in die Kiste hüpfen. Eine Überzeichnung des Siegel-Charakters Eastwood, wobei dieser ja schon überzeichnet war. Die doppelte Dosis also durch Joe Don Baker.
So ist CHARLEY VARRICK inklusive Titelfigur ein Film voller Ganoven. Es gibt keine "klassischen" good guys. Und überlebt tut nur derjenige, der sein Köpfchen benutzt. Matthau, mit gewohnt stoischer Ruhe, tut dies und ist dadurch, wie eingangs schon erwähnt trotz fragwürdiger Profession die Figur, der man die Daumen drückt.
CHARLEY VARRICK ist Gaunerkino Marke 70er, das trotz einiger Härten, ein stetes Augenzwinkern beibehält und ganz großen Spaß macht. Zudem zementierte Matthau bei mir einmal mehr seinen Status als ein persönlicher Lieblingsschauspieler.

Bearbeitet von Howie Munson, 27. September 2007, 19:55.


#1131 Howie Munson

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Geschrieben 28. September 2007, 00:24

Children of the Corn

Darauf stoße ich mit einer gut gefüllten Schüssel Corn Flakes an. Kleiner Scherz.
Angeregt durch EMPIRES Stephen King-Special und die guten Eindrücke meiner letzten Killer-Kidz-Filmsichtungen bescherte ich mir nun in "hohem" Alter die erste Konfrontation mit den CHILDREN OF THE CORN.
Eine bescheiden budgetierte Produktion, aus der Regisseur Kiersch vor allem formal aber viel rausgeholt hat. Besonders, wie er seine Kamera in den Szenen in der verlassenen Kleinstadt platziert und dadurch die hochgradige Bedrohung durch die sichelschwingenden Kinder steigert, war toll anzusehen.
Überhaupt ist die Ausgangslage für mein Gusto der perfekte Grundstein zu einem Horrorstreifen. Nach sehr knapper Exposition rast ein Pärchen direkt ins Unheil. Die verlassenenen Landschaften und nicht enden wollenden Weizenfelder ergänzen sich gut mit einem Geisterstädtchen, zu dem gezwungenermaßen alle Wege führen. Dazu eine handvoll wirklich furchteinflößender Kinderdarsteller - "Klopek" Courtney Gains konnte da ganz besonders punkten - und ein natürlich aus einem Kinderchor bestehenden Score machen CHILDREN OF THE CORN zu einem gruseligen Vergnügen, das ich viel zu lange vor mich hergeschoben habe.

#1132 Howie Munson

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Geschrieben 02. Oktober 2007, 23:26

The Day the Earth caught Fire

Da muss man wohl von Weitsicht sprechen: denn wenn Jahrhundertsommer, kräftige Flutwellen und heftige Stürme über das England der frühen 60er Jahre herfegen, dann ist das weit weniger Science Ficition als damals.
Wobei sich dieser Film ohnehin nur bedingt in dieses Genre einordnen lässt, da das "fantastische" zum einen von einem sehr auf Realismus bedachten Stil abgeschwächt wird und zum anderen kann besagter Begriff zumindest nach heutiger Rezeption nicht mehr bestehen.
Auslöser in Val Guests Inszenario sind Nukleartests, die die Erdachse verschieben, was sich zunächst in einem drastischen Klimawechsel auswirkt und die Menschheit später realisieren lässt, dass man auf die Sonne zurast.
Ein letzter Rettungsakt wird vollzogen, über den ich mich hier aber gerne ausschweige und nur soviel verrate, wie auch ich vor dem Sehen wusste: das Ende sitzt, ohne dass es vorhersehbar wäre.

Was mich am meisten erstaunt hat, ist die technische Umsetzung des Stoffes, denn auch wenn die "Effekte" (teilweise wurden Dokumentaraufnahmen eingesetzt) vielleicht ein wenig Patina angesetzt haben: das Geschehen hinterlässt gehörigen Eindruck. Und wenn zu Beginn und gen Ende (die Handlung wird in einer Rückblende erzählt) die Londoner Straßen leergefegt sind und aus Lautsprechern eine Art Countdown zu hören ist, dann ist das Endzeitstimmung pur.

Dieser Film war eine Herzensangelegenheit von Val Guest - das ist zu lesen und das merkt man auch. Trotz oder gerade wegen seiner Abkehr von gängigen Genrekonventionen besticht sein Werk in allen filmischen Kategorien und ich musste mich nach der Sichtung erstmal ordentlich berappeln.

Bearbeitet von Howie Munson, 02. Oktober 2007, 23:28.


#1133 Howie Munson

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Geschrieben 13. Oktober 2007, 10:10

An Inconvenient Truth

Als Öko hat man's schwer. Man ist nicht cool, wird nicht ernstgenommen, höchstens belächelt. Idealismus ist nicht das, womit du groß punkten kannst. Al Gore wäre vor rd. sieben Jahren trotzdem beinahe ins höchste Amt befördert worden. Das war im Jahre 2000. Es ist müßig darüber zu spekulieren, ob das, was sich klimatisch vor allem in jüngster Zeit in negativer Hinsicht abgespielt hat, verhindert worden wäre... aber wenn man Gore so zuhört, wie er - im Übrigen ganz entgegen seines Images des steifen Oberlehrers: mit Selbstironie und Witz, was aber niemals die Ernsthaftigkeit seines Anliegens untergräbt - vor seiner Slide Show doziert, oft Bilder für sich sprechen lässt und uns vor Augen führt, was sich da gerade tut...
... dann bin ich zwar immer noch nicht sicher, ob sich unter einem Präsident Gore Klimakatastrofen hätten verhindern lassen können, aber sicher in jeden Fall, dass wir - die Welt (die im Prinzip unter dem Scheffel der USA steht) - sich in besseren Händen befinden würden und eine Perspektive für das Leben auf dem blauen Planeten über einen Zeitraum von 50 Jahren hinaus möglich wäre.

Einmal sagt Gore, dass bereits jetzt die Weltkarten neu geschrieben werden müssten, was er auch belegen kann, denn wenn die Polkappen weiter wegschmelzen (der Jetzt-Stand ist bereits der Wahnsinn) und vor allem Grönland komplett vernichtet sein wird (auch das dauert nicht mehr lange), dann dürfen nicht nur diese Teile auf dem Globus getilgt werden, auch die Kontinente erleben dann durch Überflutungen eine drastische Reduzierung...

Aber das kann Gore viel anschaulicher erläutern als ich und hat darüber hinaus Fakten inpetto, die einem - so ist zu hoffen - eine Scheißangst einjagen werden.

Nach uns die Sintflut... eine populäre Einstellung. Alles weit weg. Eben nicht. Das nach uns ist nicht mehr gültig, zumindest nicht, wenn du noch eine Lebenserwartung von rd. 50 Jahren aufweist. Aber auch sonst sollte darüber nachgedacht werden, ob man den Planeten nicht vielleicht doch auch für nachfolgende Generationen konservieren sollte.

Gores Vortrag, der von Guggenheim in einen Dokumentarfilm verpackt wurde (der im Übrigen auch die Person Gore ein wenig beleuchtet) ist niederschmetternd und dennoch macht der Mann am Ende berechtigte Hoffnungen, dass das, was von der Klimakatastrofe jetzt ansatzweise schon passiert ist, noch aufzuhalten ist.

Dazu bedarf es zu allererst Aufklärung und so ist AN INCONVENIENT TRUTH in erster Linie das, was man als Aufklärungsfilm betitelt. Gore tingelt durch die Welt, um wachzurütteln. Diese DVD hilft ihm dabei und wenn am Ende angesprochen wird, was denn DU tun kannst und das ist eine ganze Menge - dann liest sich darunter auch, ebenfalls Aufklärungsarbeit zu leisten.

Es hat nicht diese Aufforderung gebraucht, damit ich AN INCONVENIENT TRUTH empfehle, das hätte ich auch so gemacht. Aber von den übrigen Aspekten, habe ich mir einiges annehmen können, wurde in anderen Aspekten bestätigt.

Schließen will ich meinen Eintrag mit einem Filmzitat, das gut zum Thema passt, von dem sich aber hoffentlich nur der erste Teil erfüllt:

Wake up. Time to die.

Bearbeitet von Howie Munson, 13. Oktober 2007, 10:14.


#1134 Howie Munson

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Geschrieben 14. Oktober 2007, 17:08

The Brood

Start zur Cronenberg-Schau, die fulminant begann, denn die erste Sichtung von THE BROOD erwies sich als absoluter Volltreffer.
Es ist ja zu lesen, dass das hier Cronenbergs KRAMER VS. KRAMER ist und im Nachhinein erkenne ich da wirklich allerhand Parallelen, wobei es sich aber wohl eher um (Body)Horror denn Familiendrama handelt. Egal. Was ich von einem Cronenberg erwarte, bekam ich hier geboten. Zwar gefiel mir sein "konventionellster" (wobei ich erst rd. ein Drittel seiner Werke gesehen habe) noch am besten und doch ist es immer wieder faszinierend, wie er seine abstrusen Ekelfantasien in Szene setzt und dabei nicht wie ein Effekthascher rüberkommt. Seine Werke zeichnen sich (mal mehr, mal weniger) durch gehörige Substanz aus, die eine besondere Rezeptionshaltung erfordern und dem Zuschauer damit nicht nur auf Ekelebene einiges abverlangen. Ich glaub auch, dass sich Cronenbergs Filme in kein Genre einordnen lassen - vielmehr ist ein Cronenbergfilm so etwas wie eine eigene Kategorie von Film.
Hier geht's um Killer Kidz, womit dann schon wieder das neulich für mich entdeckte Subgenre angeschnitten und um eine Granate erweitert wurde: Psychoanstalt mit Doktor Oliver Reed auf dem Scheffsessel birgt ein schreckliches Geheimnis, dem (Noch-)Ehemann Art Hindle von Insassin Samantha Eggar ( :angst: ) langsam aber sicher auf die Spur kommt: schließlich geht's (wie in Bentons Klassiker) um den gemeinsamen Sprössling.
Bei THE BROOD zeigt sich Cronenberg stark von Leuten wie Hitchcock und Roeg beeinflusst und lässt dennoch glasklar seine Handschrift erkennen: die Wissenschaft, Mutationen, Experimente, viel Gekröse und der Schuss Science Fiction... ich mag das etwas oberflächlich sehen, aber genau das verbinde ich mit Cronenbergs Kino, auch wenn besagter AHOV zuletzt eine etwas andere Richtung einschlug (EASTERN PROMISES wohl auch). Erstaunt aber war ich, wie spannend und packend der Film rüberkam. Habe mich sogar ein paar mal erschrocken und wenn ich eben von Zitaten sprach, dann haben sich jüngere Filme bei THE BROOD ebenfalls bedient.
So will ich jetzt auch gar nicht auf die Subtextebene gehen, denn da habe ich nicht viel herauslesen können. Außerdem hat der Film ja auch so gewirkt. Als astreiner "Schocker". Toll!

#1135 Howie Munson

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Geschrieben 25. November 2007, 11:29

Michael Palin's New Europe

Palin ist merklich älter, aber beileibe nicht weniger reiselustig geworden. Für ihn wie für mich sehr interessant, den ehemaligen "Ostblock" zu durchqueren und dabei auf Nationen zu stoßen, die mir überhaupt nicht bekannt waren (Kaliningrad?). Beeindruckend das Ganze, weil es eben weniger trist und grau, als von mir angenommen und landschaftlich dazu von teilweise atemberaubender Schönheit ist.
Dass Palin kulturelle Schmankerl ausgraben würde, mit Witz, Charme und ehrlichem Interesse bei der Sache ist und alles wunderbar fotografiert ist, ist "leider" schon so selbstverständlich für mich, dass ich das hier dann doch nochmal hervorheben möchte. Ehre, wem Ehre gebührt.


The last Mimzy

Im Rahmen des Kinderkinotages einen Film gesehen, der mir wie DONNIE DARKO aus der Juniortüte vorkam: esoterisch, magisch, aufregend, ebenfalls ein Häschen als Krachmacher dabei und zwischen den Zeilen deutlich politisch. Den Kindern hats jedenfalls gefallen und in einigen Jahren, wenn ihnen DARKO mal über die Mattscheibe laufen sollte, erinnern sie sich vielleicht auch an diesen Kinobesuch zurück.


The Firm

Als Fußballfan nimmt man so einen Film natürlich auf besondere Weise wahr, nur dreht es sich weniger um den Sport als um Leute, die diese Sportart für ihren persönlichen Schwachsinn ausnutzen. Köppe einhauen bereitet Gary Oldman und seinen Yuppie-Kumpels Spaß. Warum wird hier ebensowenig erklärt, wie die Konsequenzen, die es daraus zu ziehen gilt. Vielmehr stellt Alan Clarke einen Gary Oldman in den Mittelpunkt, der sich einmal mehr als über-charismatisches Ekel präsentiert.


The Return of the Pink Panther

Hatte vor einiger Zeit ja mal die bis auf diesen Part komplette Panther-Reihe geschaut, deren Qualität sukzessive den Bach runterging. Dieser Teil ist neben dem Erstling mein persönlicher Favorit geworden, da man hier den zeitlichen Abstand zum vorherigen Film (Teil 2) merkt: die Ideen sind größtenteils unverbraucht und der plot wirkt weitaus weniger reingezwängt, als sonst. Dazu ist Peter Sellers so witzig, dass mich selbst der alberne Herbert Lom nicht mehr sonderlich stören konnte. Das Englisch-Französisch schwirrt mir noch heute im Kopf herum (swine-parrot, I wood like a rüm etc.) und die Kung Fu-Veralberung setzte dem Ganzen gleich mehrere (Papp)krönchen auf.
Hilfreich aber natürlich auch, dass auch ich einigen zeitlichen Anstand zum restlichen Treiben Clouseaus gewinnen konnte. Jedenfalls bin ich jetzt doch sehr froh, den Sixpack im Regal stehen zu haben. :)

Bearbeitet von Howie Munson, 25. November 2007, 11:33.


#1136 Howie Munson

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Geschrieben 22. Dezember 2007, 20:05

Zuletzt gesehen:

COLUMBO CRIES WOLF

Vom bewährten Konzept wurde deutlich abgerückt, indem uns Zuschauern kein Wissensvorsprung vor dem Lt. gewährt wird. Das Schickimicki-Milieu, in dem Columbo ermitteln muss, fand ich grausam, zumal der Täter von einem Kerl gespielt wird, der mehr durch Grinsestarre denn Talent auffiel. Als "Trost" gab's Aronofsky-Stammspieler Mark Margolis in einer Nebenrolle zu sehen.
Hat mir nicht besonders gefallen, denn auch wenn diejenigen, die versucht haben, Columbo zu veräppeln zur Strecke gebracht wurden, so fühlte ich mich als Zuschauer am Ende doch zu sehr veräppelt.


COLUMBO: AGENDA FOR MURDER

Kommt dem Flair der ersten Ära verdammt nah. Patrck McGoohan ist - zumindest vor der Kamera - eine Bank. Toll auch, wie sehr Columbo diesmal nervt. Absolute Spitzenklasse, diese Folge!


THIS IS ENGLAND

Konnte meinem Erwartungsdruck nach den ganzen Vorschusslorbeeren nicht standhalten. Habe ich alles irgendwie irgendwo schon mal gesehen.


COLUMBO: REST IN PEACE, MRS. COLUMBO

Fand ich nicht so gut, wie die Autoren der COLUMBO-Bücher, die ich gelesen habe, aber das liegt wohl daran, dass ich in punkto COLUMBO sehr aufs Konventionelle fixiert bin und da bricht diese Episode - zumindest ein wenig - aus, indem sie mit Flashbacks arbeitet und den Zuschauer lange im Unklaren lässt. Auch Helen Shaver konnte mich nicht richtig überzeugen.
Sehr schön aber, wie fast alle (Hund ist nicht dabei) "Kult-Motive" Columbos eingeflochten wurden und der Schluss mit "I take that personally" ist wirklich gelungen.

Bearbeitet von Howie Munson, 22. Dezember 2007, 20:06.


#1137 Howie Munson

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Geschrieben 22. Dezember 2007, 20:34

Jahresrückblick

Finde sowas ja immer ganz schön. Einfach mal Bilanz ziehen, wenn sich das Jahr gen Ende neigt. Viele Filme waren's dieses Jahr zwar nicht, aber immer noch viel dabei, das begeistern konnte.


TOP

Jahresfavoriten

Vor WHO CAN KILL A CHILD? und OFFSIDE rangiert JESUS CAMP als persönlicher Liebling des Jahres, weil der entgegen der sonstigen Horrorfilme, die ich dieses Jahr genossen habe auch noch den Realitätsbonus auf seiner Seite hat. Hut ab vor den Machern, die die Bilder für sich sprechen lassen. Mehr braucht's auch nicht.

Spanien

Filmland des Jahres ist Spanien, weil mit Senor Serrador (WHO CAN KILL A CHILD?, LA RESIDENCIA) der Regisseur des Jahres daher stammt und außerdem Pedro Almódovar mit VOLVER eingeschlagen hat. Hätte fast noch Herrn del Toro genannt, aber der ist ja Mexikaner. So ist sein LABERINTO DEL FAUNO höchstens für einen halben weiteren Punkt gut. ;)

Killer Kidz

Definitiv das Subgenre, das mich dieses Jahr am meisten begeistern konnte. Alles Erstsichtungen: durch die Bank erfolgreich.

Dekalog

Nach der Drei Farben-Trilogie das zweite große Werk von Kieslowski gesehen und nicht minder begeistert.

Simon Pegg

Mein "Mann des Jahres", weil SPACED der Lacher des Jahres war (auch so gemeint :) ) und seine beiden Spielfilme zwar nicht an die Serienqualität rankamen, ihn aber zumindest für ein größeres Publikum bekannt gemacht hat.

Blockbuster+

Habe ein Genre wiederentdeckt, an dem ich das Interesse weitgehend verloren hatte: und das durch ein zweites sowie drittes Sequel. Bourne und McClane als Vertreter zweier Generationen von Kinohelden: mir sindse beide lieb und der Krach, den ihre Filme machten bescherten mir die beiden besten Kinoerlebnisse des Jahres.


ZWISCHEN DEN STÜHLEN

Experimentalkino

Drei Filme habe ich als jene Art von Film rezipiert, die ich in die Sparte Kopfkino, Kunstfilm oder eben Mindfuck?! einordnen würde. Interessant fand ich, dass obwohl gleichermaßen schwer durchschaubar und entgegen jeden Mainstreams so unterschiedliche Ergebnisse standen. Denn ich fand und finde Larry Cohen's BONE spitze... mehr Coen als Cohen :D dessen andere Werke ich nicht soooo doll (IT'S ALIVE) bis nicht doll (ersten 20 Minuten von SPECIAL EFFECTS) fand. Matt Cimbers WITCH WHO CAME FROM THE SEA fehlte der Humor von BONE, obgleich ich meine, eine ähnliche Message (beide entstanden zudem in derselben zeitlichen Ära) ausgemacht zu haben. Nur eben anders verpackt. Verlangte mehr Durchhaltevermögen, trotzdem aber nicht viel schlechter. MAD COWGIRL hingegen tendiert schon eher in Richtung WTF. Zwar hat der Film einige Qualitäten, verliert sich m. E. am Ende aber zu sehr im Chaos.


FLOP

Gurken (Blockbuster-)

Hier gibt es keinen klaren Sieger, so dass sich das Podest sowohl die TRANSFORMERS als auch die 3. PIRATEN teilen müssen. Hier Demontage eines Kindheitschatzes, dort gähnende Langeweile hoch drei (sic!). Ärgerlich, dafür zweimal ins Kino gegangen zu sein.

Asien

War 2006 noch ein Jahr, das mich das asiatische Kino (neu) entdecken ließ, gab's dieses Jahr gar nichts an Erfolg zu vermelden: WINDSTRUCK ertrank im Schlussviertel im Kitsch, LINDA, LINDA, LINDA waren keine SWING GIRLS nd INFERNAL AFFAIRS als Original mal nicht besser als das US-Remake.

Filmtagebuch

Verliert für mich merklich an Interesse. Mal sehen, wie's weitergeht.

Bearbeitet von Howie Munson, 22. Dezember 2007, 20:37.


#1138 Howie Munson

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Geschrieben 24. Dezember 2007, 00:16

Fußball ist unser Leben

So lässt sich die Winterpause gut überstehen! Danach gleich noch n Uraltvideo von der Saison 95/96 geschaut... those were the days... :love:


Columbo: Uneasy lies the Crown

Hat mir gut gefallen und meine ganze Schimpferei über die Ära 2 war bislang wirklich unangebracht. Auch wenn es gen Ende wahrscheinlich (wenn man den "Kritikern" Glauben schenken darf) doch abfallen wird.
Hier aber wieder mal das Feeling der 70er-Folgen erreicht: allein der erste Auftritt mit dem Polizeilicht ist ein Brüller und auf der Nerv-Skala bekommt der Lt. auf der Pferderennbahn ne glatte "zehn". :D

Bearbeitet von Howie Munson, 24. Dezember 2007, 00:17.


#1139 Howie Munson

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Geschrieben 28. Dezember 2007, 23:29

Baron Blood

Ich kann Kollege molotto nur beipflichten: den größten Schock gab's schon vor dem Film, denn auch ich hatte garantiert nicht mit Frau Sommers Begrüßung gerechnet... :angst:

Im Nachhinein waren ihre Anekdoten über diverse Co-Stars aber amüsanter als der eigentliche Film, nach dem ich jetzt "beschlossen" habe, die Gothik-Horrorfilme Bavas nicht weiterzuschauen. Zwar bietet der BARON einige wirklich tolle Einstellungen, war aber nie gruselig, sieht man mal von dem Mädel ab, das mich ja schon in diversen Italo-Horrorfilmen erschaudern ließ :angst:

Achso... und der "spitze Sarg" samt Insasse war auch klasse in Szene gesetzt. Die Schlossdeko vom Baron hatte ich erst gar nicht erkannt... :( Apropos Baron: der wurde ja von Joseph Cotten gespielt, den ich sehr sehr gerne sehe. Hier hatte er kaum Screentime (denn in der Kokelmaske steckte der bestimmt nicht) und schien sich mehr über den bezahlten Urlaub zu freuen, als den Zuschauer das Fürchten zu lernen.

Hab den Film auch in der dt. Synchro geschaut, die zwar etwas Charme besaß, mich im Falle des Onkels aber an einen Sprecher erinnerte, den ich vor Urzeiten aus der Werbung oder so gehört hatte. Das war nicht günstig.

Wenn ich jetzt mal resümmiere, dann fällt mir auf, dass mich sämtliche Schloss-Filme ziemlich kalt gelassen haben... woran das wohl liegen mag? Vielleicht zu viele Klischees im Vorfeld gesehen. Hab mit dem klassischen Horrorfilm ja auch erst spät angefangen.

#1140 Howie Munson

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Geschrieben 18. Januar 2008, 10:12

Interview

Filme von und mit Steve Buscemi sind für mich Pflicht. Er hat immer meine Sympathien. Auch wenn er hier anderthalb Stunden mit Sienna Miller labert. Das ist manchmal lustig, manchmal langweilig, zum Schluss gibt's dafür eine kleine Überraschung.
Aber auch wenn das Projekt über Hinter- bis Abgründe von Stardom und Journaille ambitionierte Züge aufweist, fehlt es für mich etwas an Elan. Mehr Theater- denn Kinostoff.


Clerks

Da ist ein FTB wirklich hilfreich! Hätte niemals gedacht, dass die letzte Sichtung schon vier Jahre zurückliegt!
Die Qualität eines Films spiegelt sich für mich darin wieder, dass man ihn immer und immer wieder anschauen kann, in allen Lebenslagen. Gerade in einer sehr stressigen Lebensphase boten mir die CLERKS einmal mehr eine wunderbare Ablenkung. Ich schrieb neulich mal über die Fortsetzung, dass die diesem das Wasser reichen könnte, was ich jetzt doch verneinen muss. Denn in den letzten sieben, acht (?) Jahren hat mich kaum ein Film so oft und vor allem so gut unterhalten.
Und wat bin ich damals nach der TV-Ausstrahlung direkt hinter dem Tape hergerannt... in Zeiten vor dem Onlinehandel war das alles gar nicht so einfach... da musste man schon die umliegenden "Metropolen" aufsuchen und für damals wohl rd. 40 Mark hab ich's dann wohl in Köln ergattern können. Später endlich auf DVD. Und dann nochmal auf DVD. Und diese wird dem Film auch wirklich gerecht. Denn jeder Film bekommt die VÖ, die er verdient. :D

CLERKS würde für mich auch als Hörspiel funzen. Für Bahnfahrten oder Spaziergängen allerdings besser geeignet als zum Einschlafen... :D

Bearbeitet von Howie Munson, 18. Januar 2008, 10:14.






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