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See you at the movies - Filmforen.de - Seite 40

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See you at the movies


1452 Antworten in diesem Thema

#1171 Howie Munson

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Geschrieben 20. März 2008, 17:18

The Car

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Unglaublich, dass dieser Film so unbekannt ist! :eek:

In einer Kleinstadt treibt ein Auto sein Unwesen. Das ist der ganze plot, mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Und das ganze hätte sehr sehr leicht ein trashiges B-Picture werden können, ist aber - so meine bescheidene Meinung - ein rundherum gelungener, formal wie darstellerisch erstklassiger Aufreger!

In THE CAR geht es zwar in erster Linie um den Thrill, den die latente Bedrohung eines Wagens mit mörderischen Absichten besorgt und der in einigen Szenen so genial umgesetzt wurde, dass ich mich entweder richtig erschrocken oder vor Freude die Faust geballt habe, aber es war Regisseur Silverstein ein Anliegen, dass sein Publikum wirklich mitfiebern kann. Dazu setzt er darauf, die Leute, die das Wüstennest bewohnen, sorgfältig zu charaktierisieren; ihnen Leben einzuhauchen und fährt (sic!) damit genau richtig. Gewinnbringend dafür sind auch die guten Darsteller (James Brolin, Kathleen Lloyd, R. G. Armstrong, Ronny Cox...), die dem Film helfen, sich wirklich bierernst nehmen zu können (was ihm der filmdienst vorwirft :rolleyes: ).

THE CAR schlägt schon zu Beginn voll ein, hält während der Laufzeit einige Überraschungen parat und ist selbst durch den Abspann nicht aufzuhalten!

Das war eine sehr erfreuliche Entdeckung für mich, die ich ganz herzlich weiterempfehlen möchte, zumal die DVD günstig zu erstehen ist.

Bearbeitet von Howie Munson, 20. März 2008, 17:21.


#1172 Howie Munson

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Geschrieben 21. März 2008, 17:32

The Changeling

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Eigentlich habe ich es ja nicht so mit Spukhäusern in Filmen. Zumindest habe ich da bislang wenig Gruselerfahrung gemacht. Hier hat das aber ganz vorzüglich geklappt, wobei oder vielleicht auch gerade weil das Haus, in dem sich ein George C. Scott, der seine Familie durch einen Unfall verloren hat, zur Ruhe setzen will eben nicht völlig in den Mittelpunkt rückt.

Vielmehr ist es Auslöser für eine sich in der zweiten Hälfte des Films entwickelnde Aufklärung eines grausamen Mordes. So ist THE CHANGELING eine Mixtur aus Horror und Krimi, wobei die Horroranteile dann aber doch deutlich überwiegen. Und viele Szenen haben mich auch ganz schön erschrecken können. Höhepunkt des Ganzen die Seance :angst:

Und ich bin ziemlich sicher, dass die Macher von RINGU sich diesen Film ein wenig zum Vorbild genommen haben :D

#1173 Howie Munson

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Geschrieben 21. März 2008, 17:44

Columbo: Caution - Murder can be hazardous to your Health

Hatte mir George Hamilton als Mörder in der ersten Ära noch gar nicht gefallen, so war er hier sehr überzeugend, wie überhaupt fast alles an dieser Episode, die für mich die bislang beste nach der McGoohan-Folge aus den 90er COLUMBOs darstellt.
Dabei ist die Auflösung zwar etwas dürftig, die Idee mit dem Gift in den Zigaretten aber originell und bietet einige Aufhänger für amüsante Szenen um den Lt., der ja selbst leidenschaftlicher Raucher ist und einige Male seine Zigarre schnurstraks verschwinden lässt. :D
Herausragend an der Episode ist, dass wirklich alle Kultmotive aufgegriffen und in die Geschichte eingeflochten werden: das Auto, mit dem er diesmal sogar einen Unfall baut (die Beulen kann er aber nicht durch diesen erklären, die wären ja wohl schon vorher dagewesen, meint der Unfallgegner :muhaha: ), sein Hund, der ihn im Schönheitssalon auf die Lösung des Falles bringt, seine Frau ist auch wieder da und dann im entscheidenden Moment doch nicht, die Kosten von Kleidungsstücken werden verglichen und dann die Kollision mit Milieus, in die Columbo nicht "reinpasst". Oder doch?
Im Pornoladen begegnet er während seiner Ermittlungen einem Kerl, der dort gerade bedient wurde und denselben Regenmantel trägt. Zwei Dumme, ein Gedanke, meint dieser wohl und zwinkert dem Lt. zu... so sehr habe ich glaube ich während der kompletten Serie noch nicht lachen müssen!!! :D

#1174 Howie Munson

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Geschrieben 21. März 2008, 20:55

Last Embrace

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Unter der Liste der 50 Geheimtipps von TOTAL FILM war damals auch dieser Film zu finden, von dem ich nur in Spanien endlich eine DVD finden konnte, die auch sehr brauchbar ist. Aber zum Film.

Jonathan Demme inszenierte hier einen Film, der sich sehr stark an den Werken Hitchcocks orientiert: im Mittelpunkt steht der Mann, der gejagt wird und herausfinden muss, wer dies tut und welches Motiv dahintersteckt. Roy Scheider ist dieser jemand, der hier beweist, dass er ein klasse Leading Man ist.

Von dem plot möchte ich gar nicht mehr verraten, denn da ist die Spoilergefahr einfach zu groß, da Demme uns wie Scheiders Figur von einem clue, von einer brenzligen Situation zur nächsten kommen lässt.

Herausragend an LAST EMBRACE ist zum einen die Kameraführung und zum anderen die Nutzung von Locations. Hier wird New York in den 70ern mal nicht als Moloch präsentiert, sondern viele Schauwerte eingebunden und das Finale, das später an den Niagara Falls stattfindet, reizt den Standort ebenfalls aufs beste aus.

Das Tempo ist recht hoch in dem Film, der durch viele falsche Fährten gekennzeichnet ist und außerdem mit einer illustren Runde an Darstellern bestückt wurde: Charles Napier, Janet Margolin, John Glover, Christopher Walken und Funxtons geschätzter Joe Spinell ist auch dabei.

LAST EMBRACE war ein guter Geheimtipp, den ich an dieser Stelle dann auch unterstreichen möchte.

Bearbeitet von Howie Munson, 21. März 2008, 20:58.


#1175 Howie Munson

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Geschrieben 22. März 2008, 01:14

Most Wanted


WANDA (1970) - Barbara Loden
MATEWAN (1987) - John Sayles
THE PROFESSIONALS (1966) - Richard Brooks
THE PLAGUE OF THE ZOMBIES (1966) - John Gilling
TWO-LANE BLACKTOP (1971) - Monte Hellman
BEND OF THE RIVER (1952) - Anthony Mann
MIRACLE MILE (1988) - Steve De Jarnatt
I WENT DOWN (1997) - Paddy Breathnach
BUY IT NOW (2005) - Antonio Campos
THERE WILL BE BLOOD (2007) - Paul Thomas Anderson
JUNO (2007) - Jason Reitman
THE SAVAGES (2007) - Tamara Jenkins
VOICES (1973) - Kevin Billington
CLOVERFIELD (2008) - Matt Reeves
EL ORFANATO (2007) - Juan Antonio Bayona
MACON COUNTY LINE (1974) - Richard Compton
4 LUNI, 3 SAPTAMANI SI 2 ZILE (2007) - Cristian Mungiu
BIKUR HA-TIZMORET (2007) - Eran Kolirin
MIRAGE (1965) - Edward Dmytryk
BUDDY, BUDDY (1981) - Billy Wilder
HIGH WALL (1947) - Curtis Bernhardt
DE STOERSTE HELTE (1996) - Thomas Vinterberg

#1176 Howie Munson

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Geschrieben 23. März 2008, 17:13

Link

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Der lief damals im Rahmen einer Reihe von Horrorfilmen immer Samstagnachts auf RTL (Plus?). Ich weiß noch, dass ich den nicht ganz gucken konnte, was mich enorm wurmte. Später habe ich den dann aber nochmal ganz schauen können, meine ich. Das muss aber schon 10 bis 15 Jahre her sein, so dass ich gespannt war, wie er mir heute gefallen würde.

Zumal ich mich ja gerade wieder ans Tierhorrorgenre herantaste und dort ist LINK, wenn man sich so umhört, ja ein absoluter Klassiker. Hatte damals auch SHAKMA gesehen, weil mir LINK so gut gefallen hatte... sonst sind mir keine Filme mit "Killer-Affen" bekannt.

LINK war jedenfalls grandios, soviel schon mal vorweg. Denn der Orang Utan (der bestimmt derselbe ist, wie der aus dem COLT FÜR ALLE FÄLLE und Eastwood-Filmen) ist schon schauerlich. Da reicht schon ein tiefer Blick in dessen Augen aus... :angst: Und dass Horror nicht immer aus Bedrohung von Gewalt entsteht, zeigt die Badezimmerszene :angst: :angst:

Bis auf einige Zeitlupenwackler macht Regisseur Franklin m. E. alles, aber auch alles richtig. Er wählte eine Ortschaft aus, die durch eine wunderschöne Landschaft wie auch durch ihre Abgeschiedenheit glänzt (diesen Aspekt verstärkt er geschickt durch die wildernden Hunde). Das Haus, in dem sich später der Horror entwickelt ist ebenfalls gut gewählt, da es genug Winkel und Raum für spannende Momente liefert. Und obwohl natürlich der Orang Utan der Star des Films ist (die Dressurleistung ist der Wahnsinn!) sind mit Elisabeth Shue und Terence Stamp zwei sehr brauchbare Darsteller an Bord, denen ich ihre Rollen jederzeit abgenommen habe.

Tolle Idee auch, gleich mehrere Affen in den Film einzubinden, so dass zunächst unklar ist, welche Konstellationen sich so ergeben werden. Auch das Verweigern eines Wissensvorsprungs klappt gut, da es die Identifikation mit Shue fördert.

Und zu guter Letzt der Score von Jerry Goldsmith. Jau! B)

Also: ein Film genau nach meinem Geschmack, an dem sich jetzt aber die nächsten Tierhorrorstreifen werden messen lassen müssen.

Bearbeitet von Howie Munson, 23. März 2008, 17:15.


#1177 Howie Munson

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Geschrieben 25. März 2008, 17:36

Devil Dog: The Hound of Hell

Weiter geht's mit den bösen Tieren. Diesmal die Spezies Hund, die ich ohnehin überhaupt nicht mag, womit ich das ideale Zielpublikum darstellte!
Gleich zu Beginn begleiten wir ein paar Satanisten, wie sie den Hund auserwählen, ihn dann während eines Rituals beschwatzen, er möge Satan empfangen und in Form seiner Welpen auswerfen. Dann tauscht R. G. Armstrong seine Kutte gegen ein Farmeroutfit und verhökert einen der Deibelsköter an eine Bilderbuchfamilie aus Suburbia, die von Richard Crenna angeführt wird.
Erst wandeln sich die Vorzeigekinder in wahre Flegel, dann ist auch Crennas Frau nicht mehr die alte... der Köter hat bereits seine Muskeln spielen lassen und nebenbei auch schon ein paar Freunde der Familie auf dem Gewissen.
Da hilft nur eine Reise nach Ecquador, wo ein alter Indianer die Lösung des Problems kennt: er malt Crenna ein Bild in die Hand, das er dem Hund zeigen soll...

DEVIL DOG ist ein Film, der für das Fernsehen gedreht wurde und das sieht man auch. Das Budget war knapp, was vor allem im Filmfinale erkennbar wird. Außerdem schlachtet Regisseur Curtis Harrington so ziemlich jedes Klischee des Genres aus, so dass die Geschichte ziemlich vorhersehbar ist.

Trotzdem macht DEVIL DOG großen Spaß, denn einige Szenen wirken schon beängstigend und ansonsten isses eben sehr lustig, da sich der Film vollkommen ernst nimmt. Und auch wenn Crenna und Armstrong die bekanntesten Namen sind, glänzt der Film vornehmlich durch die beiden Kinderdarsteller, von denen ich Kim Newman schon in einigen anderen Knallern zu sehen bekam. Allerdings fiel mir das erst hinterher auf. Sie war in den 70ern wohl ein ziemlicher Kinderstar und hat neben Disneyfilmen dann eben auch die berühmte Eiswagenszene in ASSAULT ON PRECINCT 13 gespielt und die Filmtochter von James Brolin in THE CAR gegeben.

An dieser Stelle muss ich die DVD bzw. die Produzenten dieser sehr löblich erwähnen, denn es gibt ganze 70 Minuten Interviews mit dem Produzenten sowie den beiden ehemaligen Kinderdarstellern. Sehr interessant!

#1178 Howie Munson

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Geschrieben 26. März 2008, 15:59

Bend of the River

Neben John Wayne ist James Stewart für mich der erste Kerl, der mir bei den leading men der klassischen US-Western einfällt. Ich habe in meiner Kindheit bestimmt auch viele seiner Western geschaut, die mir dann auch meistens gefallen haben. Mit der Zeit habe ich meine Liebe zum klassischen Western ja etwas verloren und selbst ein Film wie WINCHESTER 73 konnte mich nicht mehr so begeistern wie früher.

Naja, jedenfalls ist Jimmy Stewart in seinen Western ja oft eine etwas zwielichtigere Figur als in vielen seiner anderen Filmen, was in BEND OF THE RIVER auch der Fall sein sollte, nur habe ich ihm seine Vergangenheit als übler Bursche nie abgenommen. Da wirkte sein Leinwandpartner Arthur Kennedy schon überzeugender: bei ihm war ich nie sicher, ob bzw. wann es aus ihm herausbricht.

Der plot war aber schon interessant und bot viele prekäre Situationen: Belagerung, Siedlertrek, Meuterei, Saloonschießerei... und irgendwann tauchte dann auch Rock Hudson auf, der für sein Lächeln alle Preise der Welt verdient hätte, in diesem Western aber völlig deplatziert war, zumal seine Charakterisierung sehr schlampig ausfiel.

Ich kann nun nicht behaupten, dass ich gar keinen Spaß an dem Film hatte, aber es war dann doch nichts, was ich mir (so schnell) nochmal anschauen würde. Diese Art von Western liegt mir einfach nicht: angefangen vom aufdringlichen Score bis hin zu den vielen klischeehaften Figuren (saufender, gutmütiger Käptn plus schwarzem Angestellten, der zunächst engstirnige Vater mit den resoluten Töchtern etc.pp.).

#1179 Howie Munson

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Geschrieben 26. März 2008, 22:37

Gun Fury

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So stelle ich mir einen guten Western vor!!!

Das beginnt für mich mit interessanten Charakteren, die es in Raoul Walshs Film zu Hauf gibt. Da gibt es zwar den Guten (Rock Hudson, überzeugend!) und den Bösen (Philip Carey), doch auch viel Grau zwischen ihnen, wie sie ihre Absichten - jeder für sich - auch reflektieren und verteidigen.

So spielt sich das Geschehen vor dem Hintergrund des beendeten Krieges ab, aus dem die beiden Antagonisten hervorgehen. Beide haben ihre Meinung dazu, die ihr Handeln im weiteren Verlauf des Films bestimmen wird.

Walsh hat um diese beiden Figuren eine mitreißende, vor allem in der ersten Hälfte sehr spannende Geschichte gewoben: durch Zufall gerät Ben Warren (Hudson) und seine Verlobte (Donna Reed :love: ) an eine Bande von Geldräubern, deren Kopf sich erst die Dame krallt und dann mit seinem Kumpanen (charismatisch: Leo Gordon) überwirft. Warren jagt ihnen nach; seine Ideale wirft er dafür zwischenzeitlich über Bord...

GUN FURY ist ein unvorhersehbarer, erwachsener Western, der nichts verklärt, sondern das beinharte Leben im wortwörtlich Wilden Westen aufzeigt. Schon die ersten Szenen äußert ein Stagecoach-Fahrgast seine Angst vor Fahrten durch die Wildnis, die jederzeit durch einen Angriff beendet sein kann.

Die Gefahr geht nicht von den Indianern aus, die hier bereits als Opfer präsentiert werden, sondern aus den Nachwehen eines Krieges, den die Weißen angezettelt haben.

Neben der sehr sorgfältigen Figurenzeichnung sind es vor allem die klugen, wie geschliffenen Dialoge, die mir positiv auffielen. Toll auch, dass Walsh sich der Vorgabe (?), einen 3-D-Western zu drehen nicht völlig hingibt und Inhalt stets vor die Form setzt. Zwar sind einige Szenen sichtlich für den Effekt geschaffen worden, fallen aber nicht heraus und sehen selbst ohne 3-D-Brille gut aus. Vor allem die anfänglichen POV-Shots auf der Kutsche haben mir gefallen.

Dieser Western hat mir bewiesen, dass es nicht am Genre liegt, sondern an der Umsetzung. John Fords oder Anthony Manns Arten von Western liegen mir weniger; ich halte es dann zukünftig eben lieber mit Leuten wie Walsh.

Bearbeitet von Howie Munson, 26. März 2008, 22:41.


#1180 Howie Munson

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Geschrieben 27. März 2008, 13:30

The Big Sleep

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Ein richtiger Lieblingsfilm, weil er mich auch bei der x-ten Sichtung noch begeistert.

#1181 Howie Munson

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Geschrieben 27. März 2008, 20:56

No Country for old Men

Bin etwas ratlos, was ich von dem Film halten soll. Jedenfalls war es etwas, das ich so nicht erwartet hatte und der erste Coen-Film, bei dem ich nicht die Spur von Humor ausmachen konnte. Am ehesten wäre NCFOM wohl mit BLOOD SIMPLE zu vergleichen, der ebenfalls in Texas spielend, einen pechschwarzen Anstrich bekommen hatte und in dem es wie in NCFOM um die Gier des Menschen geht und in welche Umstände sie ihn treiben kann.
Die Coens entwerfen hier einen Film, der als hochgradig spannender wie brutaler Thriller beginnt und im wortwörtlichen Nichts endet. Der Kommentator des Ganzen wird von Tommy Lee Jones verkörpert: er begreift die selbstzerstörerische Welt um ihn herum nicht mehr und resigniert. Anders als die Coens, die hier einen Film geschaffen haben, der nachhallt und den Klamauk ihrer letzten Werke vergessen lässt.
Kein einfacher Film und keiner, den ich in mein Herz schließen werde, vor dem ich aber trotzdem - im Sinne des Mottos der Coens - meinen Hut ziehe.

Bearbeitet von Howie Munson, 27. März 2008, 20:57.


#1182 Howie Munson

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Geschrieben 28. März 2008, 12:46

Into the Wild

Sean Penn erzählt die Geschichte eines jungen Burschen, der sowohl vom Elternhaus als auch von den Werten bzw. Konventionen der Gesellschaft genug hat: er steigt aus und wird zwei Jahre quer durch die Staaten trampen. Entsprechend nennt er sich Alexander Supertramp.

So einen Film kann man wohl am trefflichsten als Aussteigerdrama bezeichnen: Supertramp begegnet auf seiner Reise den unterschiedlichsten Menschen, der Natur und findet letztendlich zu sich selbt. Ein Film über die Freiheit, die ja kein Land so sehr für sich deklariert, wie die USA.

Diese Freiheit wird jedoch sukzessive eingegrenzt: sei es durch die Lügen von Alex's Eltern, der Politiker, der Bürokratie, den Normen der Gesellschaft. Alex will diese Freiheit für sich zurückgewinnen, weshalb er einen radikalen Schnitt macht. Er kann und will nicht zur Ruhe kommen; es zieht ihn immer weiter, bis er an einen Punkt angelangt ist, an dem er erkennen muss, dass er sich in einer Sache geirrt hat bzw. diesen Aspekt vielleicht auch erst durch seine Reise erfahren konnte. Dass es dann aber zu spät ist, ist tragisch und doch hinterlässt INTO THE WILD eine positive, kraftvolle Stimmung und zeigt die Schönheit eines Landes, dessen Image in den letzten Jahren merklich gelitten hat.

Bearbeitet von Howie Munson, 28. März 2008, 12:49.


#1183 Howie Munson

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Geschrieben 28. März 2008, 20:20

1990 i guerrieri del Bronx

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Bezeichend: der Held dieses Films heißt Trash und bringt damit genau auf den Punkt, um was es sich bei diesem Italo-Actionfilm handelt. Nun bedeutet Trash ja nicht zwangsläufig, dass ein Film nicht Spaß machen muss, doch hatte ich mir diesen hier schon ein wenig unterhaltsamer vorgestellt.

Dabei beginnt er wirklich furios: der Vorspann samt Score ist klasse, wie auch die Trommelei zu Beginn des Films. Die Ausstattung ist ebenfalls zum schießen, die Kamera reizt das Scopeformat flott aus und die Darstellerriege schaut genau so aus, wie ich es in so einem Werk erwartet hatte. Der Hauptdarsteller hat während des Films am meisten damit zu tun, mit geschwollener Brust herumzulaufen, seine Filmfreundin streift selbst in ihrer Todesszene ihren ewiggelangweilten Blick nicht ab und Vic Morrow, der Bad Guy des Films kriegt im Finale einen nicht enden wollenden Lachanfall ob seines Fiestums... es gab schon viel zu lachen, nur passiert besonders im Mittelteil des Films einfach zu wenig; die Gangs, die wie Restbestände aus Hills THE WARRIORS wirken, werden in harmlosen Schlägereiszenen verschenkt und viel Gekröse gibt es letztendlich auch nicht.

Und als hätte man das Budget wirklich bis zum letzten Pfennig ausgemerzt, endet der Film sehr abrupt. Auf einmal friert das Bild ein und der Abspann setzt ein.

Die beiden Nachfolger muss ich jetzt nicht unbedingt sehen; trotzdem freue ich mich schon noch auf THE NEW BARBARIANS und 2019!

Bearbeitet von Howie Munson, 28. März 2008, 20:22.


#1184 Howie Munson

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Geschrieben 29. März 2008, 14:17

Ratatouille

Ein Pixarfilm ist für mich immer eine sichere Sache: da weiß ich, dass ich wieder überrascht werde, mich köstlich unterhalten kann und ihn bestimmt bald wiedersehen werde.

Sich einer Ratte anzunehmen und uns diese auch noch als Feingeist zu verkaufen, ist schon eine tolle Idee und markiert bestimmt den bis dato radikalsten Pixarfilm, der auch erstmals seine putzigen Tierchen mit den Menschen zusammenbringt und diese als gleichberechtigte Partner eine Geschichte durchstehen lässt.

Ob RATATOUILLE jetzt zur besseren Verständigen zwischen Mensch und Ratte beiträgt sei mal dahingestellt, aber die Botschaft, die uns der Film in Form des Draculaähnlichen Ego mit auf den Weg gibt, ist vor allem für unsere Spezies hier von Interesse. :D

Was Einfälle, Witz und Design angeht bewegt sich RATATOUILLE auf dem Pixarüblich hohem Niveau und hält außerdem wie üblich etliche Anspielungen für den Filmkenner parat. Meine Lieblingsszene: die kleine Hommage an ROCKY, als die Riesenratte das Fleisch weichkloppt. :muhaha:

Bearbeitet von Howie Munson, 29. März 2008, 14:19.


#1185 Howie Munson

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Geschrieben 29. März 2008, 15:14

Geuhae yeoreum (Once in a Summer)

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Lange nichts koreanisches mehr gesehen. Es wurde Zeit, zumal ich zuletzt ja eher etwas härtere Filme konsumiert hatte. In ONCE IN A SUMMER spielt Su-Ae mit und wenn sie lächelt geht die Sonne auf. :love:

Die Liebesgeschichte wird hier vor dem Hintergrund der Studentenunruhen der 60er Jahre erzählt: eine Gruppe von Studis verschlägt es aufs Land, wo sie sich sammeln und einer von ihnen an Su-Ae gerät, sich in sie verliebt und mit nach Seoul bringt. Dort kommt es dann, wie es in einer koreanischen RomCom kommen muss...

Ich möchte hier jetzt auch nicht großartig von formelhaftem Kino sprechen, aber obwohl ich erst relativ wenige Filme diesen Schlages gesehen habe, sind die Erzählmuster schon erstaunlich ähnlich. Als wolle man sich dem Hollywoodschen Happy End unbedingt verweigern. Zwar ist das Leben bestimmt nicht ohne tragische Umstände und gut geht es auch nicht immer aus, aber die koreanischen Filmemacher scheinen mir etwas zu schwarz zu sehen.

Allerdings wirken Liebesgeschichten vor dem Hintergrund tragischer Ereignisse auch um einiges mehr, wie mir zuletzt wieder CASABLANCA eindrucksvoll bewiesen hat. Hier funktionierte das bei mir nur bedingt. So eine richtige Bindung konnte ich zu dem Leinwandpaar nicht aufbauen, einige Szenen kippten doch ein wenig in Richtung Kitsch und die Ereignisse überschlagen sich im Schlussdrittel zu sehr.

Trotzdem ein sehenswerter Film, der mich durch seine Fotografie der Landschaften und einer weiteren tollen Vorstellung Su-Aes dann doch etwas begeistern konnte. Bleibe in diesem Genre jetzt jedenfalls erstmal wieder am Ball.

Bearbeitet von Howie Munson, 29. März 2008, 15:16.


#1186 Howie Munson

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Geschrieben 29. März 2008, 16:12

Casablanca

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Also inzwischen rüttelt der Film ganz gewaltig am Titel "absoluter Lieblingsfilm". Bei jeder Sichtung reißt der mich mehr mit und mir stand bei sehr vielen Szenen die Pisse in den Augen...

Möchte an dieser Stelle auch gar nicht mehr schreiben, denn das habe ich an anderer Stelle ja schon ausreichend getan.

#1187 Howie Munson

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Geschrieben 29. März 2008, 21:36

Stakeout

Erstmal Schande über mein Haupt, dass ich diesen Film mit fast 29 erst zum ersten mal gesehen habe, denn hätte ich ihn 15 Jahre eher gesehen, wäre der bestimmt schon längst ein persönlicher Evergreen. Passt außerdem wunderbar in meinen Komödienreigen der 80er, der wieder um einen Beitrag reicher geworden ist.

Dann danke ich dem Kollegen Funxton dafür, mich irgendwann mal auf diesen Film aufmerksam gemacht zu haben; wer weiß, ob ich STAKEOUT sonst überhaupt mal zu Gesicht bekommen hätte.

Regisseur Badham hat hier einen von vielen Buddy-Cop-Filmen, die in den 80ern ja groß in Mode waren gedreht, der sich, wie ich meine deutlich vom gros des Genres abhebt, indem er die Härte durch Humor ersetzt und seine beiden Buddies Richard Dreyfuss und Emilio Estevez nicht als zynische Alleskönner sondern als ganz "normale" Typen in Szene setzt.

Vor allem Dreyfuss Charakter ist voller Schwächen: er wird als allesfressender Cop mit schlecht sitzender Käppie eingeführt, dessen erste Verfolgungsjagd gleich in die Hose geht. Außerdem stinkt er, nachdem er in einen Fischbottich gefallen ist, ziemlich stark nach... Fisch. Sehr zur Freude seines Kollegiums.

Und dort gibt es keine große Hierarchie. Man verarscht sich gern und wird dabei auch mal etwas infantil; ich hab mich dabei köstlich amüsiert: sei es die nicht aufhören wollende Klorollenlawine, die Dan Lauria trifft, die Hundewurst im Kühlschrank oder das Anpinkeln des Dienstwagens vom netten Kollegen... Badhams Charaktere machen einfach Spaß und sind sichtlich mit solchem bei der Sache.

Im Mittelpunkt steht der titelgebende Stakeout: zwei Cop-Duos überwachen in zwei Schichten die Wohnung einer Ex(?)-Freundin eines entflohenen Häftlings. Dreyfuss verknallt sich in diese (was ich ihm nicht verübeln kann: die Stowe is auch ne Hübsche... :love: ), was schon für einige höchst amüsante Momente sorgt, da er seine Identität natürlich schlecht preisgeben kann. Danach nehmen die Dinge einen zwar nicht wirklich unvorhersehbaren Lauf, aber Badham verliert selbst in ernsteren Situationen nie seinen Humor und stampft einmal völlig ohne Vorwarnung eine Autoverfolgungsjagd aus dem Boden, die sich gewaschen hat. Toll!

STAKEOUT ist ein Film, der blendend unterhält und den man mit einem Kasten Bier genauso gut anschauen kann wie mit der Familie. Um enjoy zu zitieren Meine geliebten 80er. :)

Bearbeitet von Howie Munson, 29. März 2008, 21:39.


#1188 Howie Munson

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Geschrieben 05. April 2008, 18:59

Fail-Safe

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Lange nicht mehr vorgekommen, dass mich ein Film so sehr überraschen konnte. Sidney Lumet holt nicht nur aus, er schlägt richtig zu.

#1189 Howie Munson

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Geschrieben 05. April 2008, 23:47

Les Vacances de Monseur Hulot

Da hat mir meine Erwartungshaltung einen Strich durch die Rechnung gemacht. Denn Hulot, den ich als "Bean-Prototyp" angepriesen bekam entpuppte sich dann doch weitaus harmloser und geschickter als Atkinsons Figur. Die Slapstickeinlagen sind selten abrupt, bahnen sich meist schon an und überhaupt dominieren Bilder von Menschen an einem Urlaubsort beim Urlaubmachen. Dialoge gibt es kaum, wie auch die vermeintliche Hauptfigur erstaunlich wenig Screentime genießt. Kurzum: ich bekam wenig zu lachen und konnte mich von der guten Laune im Film einfach nicht anstecken lassen.
Trotz vieler langweiliger Passagen gab es hier und da dann aber doch unterhaltsame Momente, wie etwa eine ewig quietschende Restauranttür, der Missbrauch eines Autoreifens als Blumenkranz und Hulots aus allen Löchern pfeifende Karre. Auch das immer wiederkehrende Titelthema gefiel mir gut.
Mit Tati habe ich jedenfalls noch nicht abgeschlossen, zumal ich beim nächsten Film dann auch in etwa weiß, was mich erwartet.

#1190 Howie Munson

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Geschrieben 06. April 2008, 11:55

L. A. Story

Steve Martin schrieb sein MANHATTAN, nur dass er eben an der West- statt an der Ostküste haust. Seine Muße schaut sogar aus wie Diane Keaton und trägt einen ähnlichen Hut. Es wird intellektuelliert, gelitten, geliebt, gepoppt und ordentlich Zuckerguss drüber gestrichen. Das fand ich manchmal nett, manchmal witzig, manchmal weniger.

Martin präsentiert L. A. so, wie man sich L. A. gemeinhin vorstellt und Martin weiß darum. Alles mit an Bord: die Hai Society, die Medienwelt, die Hippen, die Bösen, die berühmten Örtchen und sogar das Wetter, das in L. A. STORY den Fortlauf der Handlung wesentlich bestimmen wird. Dafür muss sich Martin als - natürlich ausgeflippter - Wetterfrosch aber erst aus diesem Metier verabschieden und einer Verkehrsanzeigetafel seine Aufmerksamkeit widmen.

L. A. STORY ist, wie eigentlich jeder Steve Martin-Film völlig auf ihn zugeschnitten und wird ergo von ihm beherrscht. Er ist wunderbar albern, hektisch, gönnt sich aber auch ungewohnt ruhige Momente, wie ich einige Male auch gar nicht sicher war, ob er seine Liebesgeschichte ernst meint oder sie mit einem Augenzwinkern erzählt. Auch die Rolle L. A.s ist mir nicht ganz klar. Denn er mokiert sich sehr über sie und doch verhilft sie ihm letztendlich zu seinem Glück.

So pendelt der Film hin- und her und findet für meine Begriffe kein richtiges Gleichgewicht. Spaß gemacht hat er aber und die 1/ 10, die ich ihm laut meiner imdb-Vergangenheit vor etlichen Jahren mal erteilt habe, kann ich überhaupt nicht mehr nachvollziehen.

Bearbeitet von Howie Munson, 06. April 2008, 11:57.


#1191 Howie Munson

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Geschrieben 06. April 2008, 23:15

100 Lieblingsfilme

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#1192 Howie Munson

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Geschrieben 06. April 2008, 23:23

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#1193 Howie Munson

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Geschrieben 06. April 2008, 23:42

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#1194 Howie Munson

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Geschrieben 07. April 2008, 00:01

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#1195 Howie Munson

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Geschrieben 08. April 2008, 21:24

The Errand Boy

Die letzte Begegnung mit einem Jerry Lewis-Film muss ewig her sein, so dass dies eine sehr spannende Angelegenheit darstellte. Schließlich könnte ich bei Gefallen wohl noch etliches von dem Kerl sehen und für Komödien als Lieblingsgenre habe ich immer gerne Zeit.
Mit THE ERRAND BOY habe ich einen guten Start erwischt, denn nicht selten musste ich herzlich lachen. Zwar ist mir Lewis manchmal zu albern und nicht jeder Gag sitzt, aber insgesamt habe ich mich größtenteils köstlich amüsiert. Mein Favorit: der Unterwasser-Gag. Herrlich! :muhaha:
Richtig rührend die beiden Puppen-Szenen, in denen Lewis die Magie der Illusion - ohnehin Leitmotiv seines Films - einmal erfährt bzw. vorführt und einmal reflektiert. In diesen beiden Momenten kommt der Film zur Ruhe und es schimmert etwas Größeres durch, wie auch die Film-im-Film-Idee Ambitionen erkennen lässt, die über pures Unterhaltungskino hinausgeht.

Ich bin gespannt auf die nächsten Begegnungen mit Jerry! :)

Bearbeitet von Howie Munson, 08. April 2008, 21:25.


#1196 Howie Munson

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Geschrieben 11. April 2008, 17:00

The Beast must die

Der erste Rohrkrepierer aus der Amicus-Collection. Ein extrem cooler wie reicher Schlossherr ist Jäger aus Leidenschaft. Jetzt will er mal einen echten Werwolf erlegen und hat sich dazu eine handvoll Verdächtiger eingeladen, von denen einer (oder eine) bei Vollmond zu besagter Kreatur mutieren soll. Als er sie mit seinem Ansinnen konfrontiert sind sie wenig amused und noch weniger, als sie ihr Host nicht von seinem Anwesen lässt.
Die unerträgliche Selbstherrlichkeit des Schlossherrn, die mich sehr schnell wünschen ließ, ihm würden ganze Herden Werwölfe den Garaus machen lässt keinerlei Sympathiewerte zu. Auch die Gäste erscheinen meist als Exzentriker mit Hang zum Fusel, schlechten Frisuren oder Fachsimpeleien. Eine ätzende Party war das, die sich mir bot.
Immerhin wendet sich der Film direkt an den Zuschauer und fordert bereits vor dem Start die volle Aufmerksamkeit des Betrachters ein: er soll doch bitte mitraten, wer die Gesuchte Person sei. Vorm Schlussviertel friert sogar mal das Bild ein, eine Uhr erscheint und alle Suspects werden in 30 Sekunden nochmal eingespielt. Danach möge man sich bitte festgelegt haben...
Diese Idee ist einerseits witzig, andererseits aber auch reichlich hilflos; als würde sich der Regisseur nicht auf seine Geschichte verlassen können.
Spannung, Atmosphäre oder Witz habe ich nicht ausmachen können und durch mein Desinteresse am Schicksal der Figuren manövrierte sich THE BEAST MUST DIE völlig ins Abseits.

Bearbeitet von Howie Munson, 11. April 2008, 17:01.


#1197 Howie Munson

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Geschrieben 12. April 2008, 14:04

The Party

Zum Abschluss einer stressigen Arbeitswoche bedarf es etwas "seichterer" Unterhaltung und da kam mir Blake Edwards Party gerade recht. Eine sichere Sache, das wusste ich und auch wenn seit der letzten Sichtung schon wieder rd. vier Jahre vergangen sind einer jener Filme, die ich mir immer immer wieder anschauen kann.
Der Humor, den Sellers und Edwards bieten, ist genau das, was mich am meisten amüsiert: scheinbar harmlose Alltagssituationen geraten zu wahren Katastrofen.
Was Sellers Trottel positiv von zum Beispiel Jerry Lewis oder auch Rowan Atkinson abhebt, ist dessen Unaufgeregtheit. Hektisch ist der indische Kleindarsteller Hrundi Bakshi, den Sellers mimt nun wirklich nicht. Selbst die heikelsten Situationen bringen ihn nicht aus der Ruhe. Stets behält er sein herrlich dämliches Grinsen bei, bewahrt stets Contenance und Höflichkeit.
Erst gegen Ende kommt etwas Tempo in die Party, die sich ausschließlich auf einem Schauplatz abspielt (ein wirklich tolles Filmset, das sich vollkommen dem Stil der 60er verschrieben hat). Früher hatte ich diesen Umstand noch ein bisschen zu bemäkeln. Heute sieht das anders aus. Denn mit dem Bruch, den der Film durch die Scharen an Russen und Hippies erfährt, spiegelt er zugleich die gesellschafltichen Verhältnisse wider bzw. nimmt sie aufs Korn. Denn die Russen entpuppen sich als ausgelassen und die Freie-Liebe-Kultur hatte längst die Phalanx der Konservativen durchbrochen.
THE PARTY: Brüller-Komödie wie zeitgenössischen Filmdokument, die obendrauf noch eine wunderbar naive Liebesbekanntschaft setzt. Schön! :)

Bearbeitet von Howie Munson, 12. April 2008, 14:08.


#1198 Howie Munson

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Geschrieben 13. April 2008, 11:32

Princess

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Anders Morgenthaler bezieht Stellung. Klipp und klar. Pornografie ist schlecht. Sie gilt es zu bekämpfen und lässt sogar ein fünfjähriges Mädchen einem bösen Produzenten mit der Eisenstange die Eier zu Brei schlagen.

Natürlich steht hinter so einer Aktion dann auch ein persönliches Schicksal: das Mädchen ist die Tochter eines Pornosternches, deren Drogentod die Kleine zu ihrem Onkel August gespült hat. Der ist Priester und konnte die Sexualisierung der Gesellschaft ohnehin nicht mehr tatenlos mit ansehen. So kommt eins zum anderen und ich war am Ende extrem verdutzt, wie leicht es sich Morgenthaler hier macht: engstirniges Schwarzweißdenken mit Sternchen.

Das, was Morgenthaler der Pornoindustrie vorwirft ist im Grunde richtig, nur darf er nicht so undifferenziert an die Sache herantreten, wie in PRINCESS. Er hat hier eine Chance vertan, denn durch die Art und Weise, wie er sich äußert, ist es schwer, ihn bzw. seinen Film noch ernstzunehmen.

Bearbeitet von Howie Munson, 13. April 2008, 11:33.


#1199 Howie Munson

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Geschrieben 14. April 2008, 18:23

The Seven-Ups

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Roy Scheider ist bei den "Seven-Ups" beschäftigt; ein Undercover-Team des NYPD, das im schmuddeligen New York der 70er gut zu tun hat. Vor allem als es zu Kidnappings der Mob-Anführer kommt, für die besagte Einheit zunächst verantwortlich gemacht wird...

THE SEVEN-UPS wird ganz in der Tradition der French Connection erzählt: der Polizeiapparat steht im Fokus; gedreht wurde an zahlreichen Originalschauplätzen New Yorks vor der Zeit der "großen Säuberung" und Roy Scheiders Figur heißt sogar wieder Buddy. Regisseur D'Antoni macht es dem Zuschauer zunächst schwer, durch den verworrenen plot mit vielen Gesichtern und Erzählsträngen durchzusteigen, ehe sich alles nach und nach zusammenfügt. Wie aus dem Nichts kommt es dann zu einer Autoverfolgungsjagd, die wirklich ALLES in den Schatten stellt, was ich bis dato auf diesem Sektor gesehen hatte. Zehn bis zwanzig Minuten dauert die bestimmt und führt dabei quer durch NYC... ganz ganz groß!

Aber auch wenn diese den Höhepunkt des Films markiert, möchte ich THE SEVEN-UPS nicht darauf reduzieren. Denn der Film hat etliche Stärken, die ihn für mich zu einem Genreklassiker machen und ich bin wie Kollege enjoy sehr überrascht, wie unbekannt der Film ist: statt großer Namen verlässt sich D'Antoni lieber auf unverbrauchte Charakterköpfe, wie einen Joe Spinell, Tony Lo Bianco oder Victor Arnold; dazu mutet der Film nicht selten wie eine Stadtrundfahrt an: immer wieder werden neue Ecken New Yorks präsentiert, die für reichlich Flair sorgen und dann ist da Roy Scheider, den ich mehr und mehr schätzen lerne. Schade, dass er nie richtig groß raus kam.

Auch ein Trumpf: Richard Lynch, der hier noch relativ jung einen feschen Bösewicht gibt. Mit seiner spitzen Visage und blonden Matte, die er meist unter einer Wollmütze zu bändigen versucht, ist er der ideale Henchman.

US-Polizeifilme der 70er. Da muss ich mich jetzt wieder verstärkt umschauen. Perlen wie diese gibt es hoffentlich noch mehr zu entdecken.

Bearbeitet von Howie Munson, 14. April 2008, 18:25.


#1200 Howie Munson

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Geschrieben 19. April 2008, 12:59

Asylum

Abschluss der Amicus-Reihe. Wieder ein Episodenfilm, die mir sehr liegen, mich dieses mal aber leider weniger überzeugen konnten, als die ersten beiden aus der Box.
Das lag zum einen daran, dass die Geschichten selbst wenig überraschendes boten: sämtliche Twists (samt dem der Rahmenhandlung) erahnte ich leider schon und darstellerisch fand ich ASYLUM auch nicht immer überzeugend (Britt Eklund und Charlotte Rampling vor allem).
Trotzdem hat's Spaß gemacht, zumal Herbert Lom wirklich so einen richtig bösen Blick drauf hat und sein Püppchen war zum Schießen! Hätte es damals schon Merchandising gegeben: die Figuren wären bestimmt ein Schlager geworden.

Bearbeitet von Howie Munson, 19. April 2008, 13:00.






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