Cat People (1942) - Jacques Tourneur
Hat mir beim zweiten mal immer noch gut gefallen, aber leider nicht so sehr, wie es mir durch die zahlreichen Lobeshymnen erhofft hätte. Von den Lewton-Filmen aber einer meiner Favoriten wie ich auch noch keinen schlechten Tourneur-Film gesehen habe.
Spoorloos (1988) - George Sluizer
Sehr problematische Angelegenheit, da ich das US-Remake bereits mehrfach gesehen habe, dass ich a) anders als viele andere sehr mochte und b ) damit um die Schlusspointe wusste, auch wenn das Remake sie leicht abwandelte.
So war SPOORLOOS zwar immer noch ein guter Film, aber leider überraschungsarm und der zwangsläufige Vergleich der Darsteller viel nicht immer zu Gunsten der Originalbesetzung aus.
Wo SPOORLOOS dem Remake allerdings deutlich überlegen ist, ist die sorgfältigere Charakterzeichnung der beiden Antagonisten, die die eigentlich extrem unglaubwürdige finale Entscheidung des Opfers dann doch ein wenig nachvollziehbarer erscheinen lässt.
Und dass das Originalende besser ist, dürfte so klar sein, wie der Umstand der zu der Abwandlung im US-Remake führte.
Quantum of Solace (2008) - Marc Forster
Durch den hervorragenden podcast zur Bondserie von THS habe ich dann doch Lust auf Bond 21 bekommen, zumal die DVD äußerst günstig zu erwerben war.
Da ich sehr wenig über neue Filme lese, konnte ich relativ unbefangen an den Film herantreten, auch wenn ich seit THE LIVING DAYLIGHTS keinen Bondfilm mehr gesehen habe, der mir gefallen konnte.
Besonders CASINO ROYALE mochte ich überhaupt nicht, was nicht an Craig lag, der in meinen Augen eine gute Entscheidung der Produzenten darstellt, da er einfach diese Ausstrahlung besitzt, die ihn auch nonverbal absolut glaubwürdig diese Rolle ausfüllen lässt. Nein, es war eher das Auslassen der vielen Bondtypischen Merkmale in CASINO ROYALE, die mich enttäuschten: der Bondfranchise baut eben nicht auf einer sorgfältigen Charakterisierung oder Glaubwürdigkeit der Geschehnisse auf, sondern auf das Spektakel, das mit einer ganz bestimmten Formel verknüpft ist. Wenn Bond dann vermenschlicht wird, mag das im Grunde löblich sein, doch will sich das nicht mit meiner Erwartungshaltung vereinen lassen wie ich auch die "bodenständigere" Story wenig interessant fand. Und das CASINO ROYALE ein Ende aufs andere setzte half diesem Gefühl auch wenig ab.
Nun aber zu QUANTUM: der Film, der wohl das erste direkte Sequel der Serie darstellt ist ein mit Actionszenen völlig überladener Bond: es fiel mir sehr sehr schwer, diesen Szenen zu folgen, da die Montage es kaum zuließ, den Überblick zu behalten. Es scheint, als solle man als Zuschauer mitten ins Geschehen "manövriert" werden, doch wird damit m. E. der Sinn des Kinos untergraben: wenn ich etwas wirklich erleben will, muss ich das auch physisch spüren können. Wenn mir von den extrem schnell geschnittenen Bildern nur noch schwindelig wird und gar nicht mehr genau weiß, was gerade passiert, dann ist das für mich einfach nur eine Erschwerung der Filmrezeption und vor allem auch eine verschenkte Möglichkeit.
Ich bin sicher, dass z. B. die Autoverfolgungsjagd (eine genrelle Lieblingsactionszene von mir) zu Beginn anders montiert großartig hätte aussehen können.
Wenig anders verhält es sich mit den weiteren Actionszenen, die diesmal wirklich ALLE möglichen Vehikel umschließen. Besonders ärgerlich aber, dass in der potenziell wiederum bravurösen Verfolgungsjagd zwischen Bond und dem Attentäter am Ende das Glück darüber entscheiden muss, wer die Pistole zuerst bekommt. Bond ist doch im Grunde Bond, weil er über diese herausragenden Fähigkeiten verfügt.
Dann möchte ich mich zu Forsters Parallelmontagen äußern, die ich nicht nachvollziehen konnte, da sie in meinen Augen keinen Sinn erfüllten, sondern eher von dem relevanten Geschehen ablenkten: zu Beginn das Pferderennen und später das Opernstück. Hier scheint es mir, als wolle Forster etwas Künstlerisches in einen Bond einfließen lassen, das so in der Serie noch nicht dagewesen war. In meiner Sicht war das allerdings zurecht so.
Die Bondgirls sahen blendend aus, doch reicht es nicht aus, sich darauf zu verlassen, denn besonders Camilles Darstellerin hatte enorme darstellerische Defizite und auch dadurch, dass ihr Charakter sehr an Melina Havelock aus FOR YOUR EYES ONLY angelehnt war, die glaubwürdig von Carole Bouquet verkörpert wurde, wurde es nicht besser. Wie sie dann Bond in einer der wenigen ruhigeren Szenen ihre back story verkaufte erschien mir auch sehr klischeehaft.
Bonds Gegenspieler wurde wie schon in CASINO ROYALE von einem wirklich guten Darsteller gespielt, doch verpassten es die Autoren m. E. erneut, diese Figur auszureizen. Es mag ja sein, dass die Weltherrschaftsanpeiler der früheren Bonds heutzutage nicht mehr zu verkaufen sind, aber sie sind einfach zu sehr der "08/15-Bösewicht" geworden. Sie bekommen wenig zu tun und einen schillernden henchman sucht man ebenfalls vergebens.
Nun habe ich einiges an Kritik an QUANTUM ausgeschüttet und ich habe durch den Film bestimmt nicht meine Enttäuschung über den Bond des 21. Jahrhunderts verlieren können, aber für mich ist es schon eine Steigerung zu den beiden letzten Bonds und da der Rachefeldzug für Bond ja nun beendet scheint, besinnen sich die Macher vielleicht wieder etwas mehr zurück auf die gängige Formel (Q, Moneypenny, gadgets...).
Ich bleibe bondmäßig jedenfalls einfach weiter am Ball.
The New Centurions (1972) - Richard Fleischer
Dieser 70s-Copfilm beginnt sehr episodenhaft, indem er den Alltag einiger L.A.-Streifencops zeigt. Mit dabei ein Neueinsteiger in den Beruf, der von Stacey Keach gespielt wird und der sich im Laufe des Films verstärkt zur zentralen FIgur entwickelt. So stellt der Film mehr eine Charakter- und Milieustudie als einen "gängigen" Copfilm dar: zahlreiche Facetten des Berufs werden aufgegriffen und in Keachs Figur widergespiegelt. Leider mündet es in einem sehr klischeehaften und vorhersehbaren Ende, doch überzeugt der Film durch die authentischen Drehorte und vor allem durch gute Darsteller (George C. Scott, der erwähne Stacey Keach, Jane Alexander, Ed Lauter, Rosalind Cash, Scott Wilson). So hat mir der Film besonders als Freund des 70s-US-Kinos gefallen, zumal er mir auch gerade im Vergleich zu QUANTUM bewies, dass ich mit dem damaligen Stil des Filmemachens einfach besser zurande komme.
Bearbeitet von Howie Munson, 13. September 2009, 08:40.