Mission: Impossible (1996) - Brian de Palma
Den hatte ich erst einmal vor Ewigkeiten gesehen, weit vor meiner tieferen Auseinandersetzung mit den Werken de Palmas. Als de Palma-Film ist MISSION: IMPOSSIBLE stilistisch kaum zu erkennen. Nur einige Kamerafahrten aus der Vogelperspektive und Schräglagen deuten auf seine Handschrift hin, wobei ich auch glaube, dass das Studio ihm vielleicht nicht viel Handlungsspielraum ließ.
Als Spionagethriller funktioniert der Film aber ganz gut, auch wenn der obligatorische Verräter von mir schnell erahnt wurde (und das hatte nichts mit meiner Kenntnis des Films zu tun... für mich war fast alles neu
) und Tom Cruise nicht mehr zu einem meiner Lieblingsschauspieler wird. Gefallen hat mir, dass die Actionszenen nicht in den Vordergrund geschoben wurden, sondern vielmehr Suspense (da wären wir wieder bei de Palmas Handschrift) im Mittelpunkt stand. Großartig die wohl bekannteste Szene des Films, als Cruise in einem Super-Hochsicherheitsraum an Seilen von der Decke hängend eine CD brennen muss. Wie de Palma sukzessive die Suspenseelemente erhöht ist einfach fantastisch!
Erwähnenswert finde ich ansonsten die aufwändige Actionszene am Schluss, die anders als in den aktuellen Genrefilmen dann auch wirklich einen Höhepunkt darstellt, da sie die einzige wirklich große Actionsequenz darstellt. Den TGV dazu zu benutzen ist schon toll, aber dann auch noch auf dem Dach zu agieren und einen Helikopter einzubinden, der irgendwann sogar mit durch einen Tunnel geschleift wird... sagenhaft! Nur gegen Ende gingen die Gäule ein wenig mit de Palma durch, als Cruise einfach zu viel gelang.
Sehr wohltuend auch die "French Connection" Reno/ Béart, die Cruises Hollywoodausstrahlung angenehm dämpften. Jetzt ringe ich noch mit mir, ob ich Teil 2 sehen soll... fehlt noch als einziger Baustein zum Missionstriple, aber ich befürchte Schlimmstes.
Bearbeitet von Howie Munson, 21. Oktober 2009, 19:49.