Pluto sagte am 25. März 2011, 01:04:
Na ja, die Ironie deines ersten Satzes einmal herausgefiltert, würde ich nicht sagen, dass das wenig anschlussfähig ist. Man hätte ja auch einen schönen bunten Kaffeeklatsch formen können, in dem sich alle kollektiv über 300 auskotzen.
Sowas reizt mich irgendwie nicht. Ist ja auch unfair dem Film gegenüber, so eine Crap-Allianz!
Pluto sagte am 25. März 2011, 01:04:
Ein wenig aber haftet Eurem Meinungsaustausch der Beigeschmack an, nur nicht ins Geschmäcklerische verfallen zu wollen
Da es im Cineclub besonders um die Parallelität von Rezeption und Diskussion geht, ist Meinungsbildung jedenfalls für mich zweitrangig - es geht eher um Austausch von unmittelbarer Filmerfahrung, Perspektive und ersten Ansätzen einer Analyse. Das dies nicht irgendwie vollkommen rein zu haben ist, versteht sich von selbst. "Nur nicht ins Geschmäcklerische verfallen", genau: vielleicht wirkt dies erzwungen, aber es gibt für mich keine schönere und ergiebigere Art, sich Film zu nähern. Da bin ich ganz radikal, Geschmäcklerisches tötet oft Diskussionen. Kann sich uU natürlich auch anregen, kommt aber meiner Ansicht nach eher selten vor.
Pluto sagte am 25. März 2011, 01:04:
300 lässt ideologiekritische Einwände zu, aber sie sind halt langweilig und wenig anschlussfähig
Sie sind einfach nicht
einschlägig bei genauerer Betrachtung des Films. Sie lassen sich nicht in seiner Struktur nachweisen.
Pluto sagte am 25. März 2011, 01:04:
decken sich ja auch irgendwie nicht mit dem ganz profanen Rock'n'Roll-Duktus des Films, dessen Attraktivität hier definitiv Eindruck hinterlassen hat.
Also bei mir über weite Strecken eher Fremdscham.
Pluto sagte am 25. März 2011, 01:04:
Ach so, ich fand ihn widerwärtig. Habe Qualen gelitten im Kino. Fühlte mich auch angegriffen. Nicht vom Film, aber von seiner Hemmungslosigkeit, rassistische, sexistische, frauen- und schwulenfeindliche Ressentiments derart ungeniert kolportieren und trotzdem als große Sause durchgehen zu dürfen.
But that's just me.
No. Gerade Ideologiekritik sollte man nicht aus dem Bauch heraus entscheiden - denn dann läuft sie ja Gefahr, gar nicht vom Film her motiviert gewesen zu sein, sondern in diesen projeziert worden zu sein. 300 scheint genau so ein Projektionsfilm zu sein. Deine aufgezählten Ressentiments jedenfalls kann ich kaum im Film entdecken und das nicht etwa, weil sie vom "profanen Rock'n'Roll-Duktus" verdeckt würden. Entweder gibt es keine Anhaltspunkte für sie (ich sehe keinen Deut Frauenfeindlichkeit) oder aber sie sind so unglaublich übertrieben, dass sie ziemlich deutlich satirische Züge tragen.
Ich muss jetzt auch in die Heia...