Hier gibts Freibier!
#61
Geschrieben 07. Mai 2006, 16:19
Man kann also auch in Zeiten, in denen das Wort "Remake" zwangsläufig
Brechreiz verursacht durch ein eben solches positiv überrascht werden.
Nicht dass '2001 Maniacs' jetzt der Brüller schlechthin wäre, aber er ist
zuindest sympatisch - und das ist viel, sehr viel!
Klar gibts wieder die üblichen Teenie-Bande (beim Original wurde wenigstens
der fast 40jährige William Kerwin ins jugendliche Treiben gemischt), aber
man schlägt einen beschwingt lockeren Ton an, der ohne Magendrücken zu unterhalten
vermag. Im Finale hat man für meinen Geschmack dann doch etwas zu viel auf die Krach-
Bumm-Tube gedrückt, aber da wollma mal ein Auge zudrücken.
#62
Geschrieben 10. Mai 2006, 19:31
"Wir sind die Roboter...düdüdü"
Kraftwerk'sche Töne schwurbeln über den Vorspann, und man fragt sich
was die Produzenten geritten hat sich ausgerechnet für dieses Lied zu entscheiden.
(wenn ichs mir recht überlege... die Keyboardmusik, die elektronisch verzerrten Stimmen,
Roboter - passt zu Dschungel und Kannibalen...irgendwie...).
Anyway...wir folgen einer Gruppe Hanswursten, 'tschuldigung: Antropologen, in den tiefen
Urwald: Primitive suchen. Nach den üblichen Zwischenfällen (stolpern über wilde Viecher, stolpern
über tödliche Fallen, stolpern über halbverwehste Leichen) werden unsere Helden auch
schon von einem Völkchen unfreundlicher Waldbewohner aufgelesen und innen Käfig gesperrt.
Langsam wird den gefangenen klar, dass es ihnen an den Kragen gehen soll. Also heißts abhauen...werden
sie es schaffen? Ich werds an dieser Stelle nicht verraten, da ich selbstverständlich die
nervenzerfetzende Spannung aufrecht halten möchte. Ausserdem hab ich keinen Bock mehr viel hier
rumzusülzen.
Also.. was hamma:
- Eingangs erwähntes Musikstück. Zum Ende hin läuft, glaub ich, noch ein recht bekanntes Stück.
Leider fällt mir -verflixt nochmal- nimmer ein was das war.
- Die Kamera macht teilweise sehr bizarre Effekte (dieses "geglubsche", ähnlich dem Effekt in
'After Death'; in 'Troll 2' wurds afaik auch verwendet).
- Für einen Kannibalenfilm überraschen wenig Blutgesaufe
und Gedärmgefresse. (Das konnt der Lenzi besser)
- KEINE Nacktheiten! Nix! (Das konnt der Lenzi hundertmal besser)
- Erschreckend viele Tierschlachtungen (das konnt der Lenzi auch..höhö).
Genaugenommen sind 90% der Bluteffekte Tiertötungen. Genaugenommen ist das nichtmal ein Kannibalenfilm.
Genaugenommen ists auch noch ein langweiliger Film. Genaugenommen ist der Beitrag jetzt zu ende.
Aber wer will schon alles so genau nehmen
#63
Geschrieben 14. Mai 2006, 15:11
Die ersten Bilder: Schweine. Extreme Schwarz-Weiß Bilder folgen dem Treiben im Stall, unterlegt mit Grunzgeräuschen und auch Blasmusik. Den Schweinen wird im Film noch öfter Aufmerksamkeit geschenkt: beim Fressen ebenso wie beim Sterben. Weiters: Menschen, Hühner und Lebensformen dazwischen. Die rauen Bilder werden von einer ebenso rauen Tonspur unterstützt: Regengeräusche, Grunzen, selten Musik. Ein Geräusch steht im Vordergrund, eine zweite Soundschicht ist so gut wie nie vorhanden. Dialoge sind selten (und mir leider eh unverständlich). Regisseur Yoshihiko Matsui (arbeitete an Sogo Ishiis Frühwerk 'Crazy Thunder Road' mit) schuf ein grobes, surreales, brutales, bizarres Werk - ein Film wie eine Faustwatschn, wie man so schön sagt.
#64
Geschrieben 22. Mai 2006, 17:45
"Aufklärungsfilme" zum Thema Marihuana scheint es zweierlei zu geben:
1. der "Weed with roots in hell" Typ und
2. der "eierlegende Wollmilchsau unter den Drogen" Typ.
Zu zweiter Sorte gehört diese kleine "Dokumentation". Es wird der Wirkung
von Marihuana als sexuell stimulierendes Mittel auf den Grund gegangen. Dazu
werden ein paar Menschen interviewt, die fröhlich von ihren Erfahrungen damit
plaudern.
Zum Beispiel das Ehepaar, dessen Beziehung schwer unter "ihrer" Verklemmtheit litt.
Die Lösung des Problems: einfach der Herzensdame unbemerkt ein paar Haschkekse untergejubelt, und
schon rappelts im Karton und die Ehe ist gerettet!
In einer weiteren Episode wird John Holmes als gestresster Büro-Hengst präsentiert, der
erst nach ein paar Lungenzügen (muss man gesehen haben, WIE der Mann da raucht! Zum Schreien! )
richtig entspannen kann, und auch noch seine Sekretärin beglückt.
Diese Geschichten werden mit Szenen unterlegt, in denen die geschichtliche Entwicklung von
Marihuana in den USA beleuchtet wird, sowie Befragungen von Menschen in den Straßen zum
Thema.
Ernst zu nehmen ist das ganze zwar nicht, doch werden teilweise Aspekte aufgegriffen, die durchaus
Sinn machen und auch in einer ernsthaften Doku Platz hätten. Andererseits werden einem aber auch
Dinge vorgesetzt, die den Zuschauer herzhaft mit den Augen rollen lassen (zB wird der Anschein erweckt,
dass die Droge beim weiblichen Geschlecht eine zwanghafte Kleider-Allergie auslöst...haha, schön wärs).
Insgesamt aber eine unterhaltsame Sache, dieser Hippie-Schnalzer.
(Übrigens wird in der IMDb was von Hardcore-Sequenzen geschrieben. Weiß wer, obs so eine Fassung wirklich
gibt? Bei meiner war nix dergleichen zu sehen.)
#65
Geschrieben 23. Mai 2006, 15:16
Durch und durch ist dieser Film in der Hand von Bela Lugosi. Wenn er durch sein Labor
rennt, an Knöpfchen und Hebeln werkelt oder seinen tumben Gehilfen Tor Johnson peitscht, dann
geht der Mann voll auf. In seinem Gesicht ist immer was los und auch wenn er Ansprachen über
das Erreichen der Weltherrschaft mittels atomarer Übermenschen von sich gibt - es funktioniert!
(wunderbar: Der "Home?... I have no home!" Monolog).
Ein Benutzer der IMDb schrieb: "Lugosi gives his all in his last performance, and it is a great performance,
even if he does have to wrestle with a fake octopus." Dem kann ich nichts mehr hinzufügen.
#66
Geschrieben 08. September 2006, 09:10
Colin Farrell hockt neben lila Plastikvögeln im gepflegten Rasen und kokst. Es ist dunkel, der Himmel ist violett.
Diese Szene kommt im Film nicht vor, gibt aber doch recht gut mein Gefühl nach dem Sehen wieder.
Was ist nur aus dem amerikanischen Actionfilm geworden? Bis ca. mitte der Neunziger hats doch so gut ausgesehen. Aber dann...wo war eigentlich der Wendepunkt? Hat 'Matrix' alles kaputt gemacht? Keine Ahnung, bin zum analysieren zu doof, weiß aber eins: So wie 'Miami Vice', und nicht anders, müssen hollywood'sche Actionfilme im Jahr 2006 aussehen.
#67
Geschrieben 08. September 2006, 17:48
Ein Film über das erwachsen werden. Jugend zwischen Faschismus und repressiver Religion, allgegenwärtigem Tod und aufkeimender Sexualität. Arrabal gießt die (autobiographische?) Geschichte in schwer fassbare Bilder. Alpträume und fiebrige Gewaltfantasien. Die Mutter als zentraler Teil des Lebens - Hassliebe und so. Ich bin verwirrt.
#68
Geschrieben 10. September 2006, 11:51
Anthropologen rasen durch den Wald - wiedermal.
Ich will nicht die volle Schuld auf den Film schieben, dass er bei mir nicht funktionierte. Meine gestrige Lethargie hat den Sehgenuss sicherlich stark beeinträchtigt. Nur ab und zu, wenn mal wieder ein Magier ein paar Laserstrahlen durch die Höhle ballerte, regte sich mein Hirn und kontaktierte die Augen, was denn da draussen los ist.
Ich wollte den Film wirklich gerne mögen... vielleicht beim nächsten mal.
#69
Geschrieben 25. September 2006, 06:26
Verfluchtes Haus; Geitermädchen treibt unwesen; Bewohner, die bis Mitternacht
nicht wieder im Haus sind, werden getötet; ein dunkles Geheimnis...man weiß, wo der Hase läuft:
It's Mädchenmitlangenschwarzenhaaren-sploitation time - again!
Aber abgedroschener Geschichte, schlechter Schauspieler und einiger schlicht bescheuerter Szenen zum Trotz:
Ich war mit dem Film zufrieden. 'Haunted Apartments' durchzieht diese typische, sehr "japanische" (hoffe man versteht, was ich meine), Traurigkeit,
die mir auch den 1274ste Ring-Klon schmackhaft macht. (Obwohl, wenn ichs recht überlege...sooo viele Asien-Geisterfilme habe ich garnicht gesehen.
Sollte das wohl etwas mehr fokussieren).
Fazit: Ein bescheidener Film für bescheidenes Publikum.
#70
Geschrieben 16. Oktober 2006, 05:01
Vorweg sei gesagt, dass ich 'Infernal Affairs', der Film auf dem 'The Departed' basiert, nicht kenne.
Auch hat der Gedanke, dass jetzt sogar der Scorsese auf den morschen Remake-Zug aufspring (obwohl, 'Kap der Angst'...) nicht gerade Tränen der Vorfreude in viele Fangesichter gezaubert. (Zumindest hatte ich den Eindruck. Allzuviel Vorberichterstattung zum Film habe ich eh nicht mitbekommen). Und dann noch Namen wie Matt Damon und Mark Wahlberg im Cast...najo, mal schauen.
Und, ja, doch, mir hats gefallen. Über die gesamte Laufzeit (gut 2 1/2 Stunden) kam keine Langeweile auf, und meinetwegen hätte es sogar noch etwas mehr sein duerfen (eine Meinung, die ich eher selten vertrete).
Auch ist, soweit ich das jetzt beurteilen kann, der Wiederanschaungswert recht hoch, was ich bei Scorsese generell mag (angefangen bei 'Taxi Driver' ueber seine 90er Sachen wie 'Casino' bis zu letzteren Werken wie 'Aviator' - schaue ich bei Gelegenheit immer wieder gern.)
Fazit: A high performance burner. (Dieses Fazit bezieht sich nicht auf 'The Departed')
#71
Geschrieben 25. November 2006, 22:14
Ähhh...also man ist ja auf vieles gefasst wenn man den Namen Tomas Tang im Vorspann eines Filmes ließt, und auch ein Titel wie 'Robo Vampire' weißt das Publikum schon in eine gewisse Richtung - aber eine Frage stellt sich mir nach der Sichtung doch: "Wer, zur Hölle, denkt sich nur sowas aus???".
Ein Crime & Kung-Fu Kracher - OK!
Mit Hüpf-Vampiren - ähh, meinetwegen...
und als i-Tüpfelchen noch RoboCop in den Topf - WHAT?
Ich will hier nicht klingen, als würde ich mich beschweren - eher das Gegenteil. Der Film macht Spaß von Vorn bis Hinten. Immer ist was los: Da ballern sich Bösewichte über den Haufen, dort vermöbelt RoboCop einen gorillagesichtigen Hüpfvampir - auch wenn alles Kraut und Rüben ist, es bereitet Laune. Und den Menschen, der die Idee für den Film hatte würd ich gern mal treffen.
Achja, weil ichs grad in der IMDb gesehen hab, ein Dialogzitat zur Entstehung des Robo Warriors:
Soldier #1: Now that Tom is dead, I want to use his body to create an android-like robot. I'd appreciate you approving my application.
Soldier #2: You're assured of success?
Soldier #1: Yes.
Soldier #2: Okay, it's approved.
#72
Geschrieben 08. Dezember 2006, 14:48
Ein junges Pärchen kehrt während eines Europa Urlaubs in einem alten Schloß ein. Und wie das nunmal so bei alten europäischen Schlössern ist: die Hausherrin führt Zwielichtiges im Schilde (Schwarze Messen, Orgien usw.; man ist im Bilde).
Teilweise erinnerte mich 'Terror at Orgy Castle' an eine billige Version von Jess Franco Filmen. Die endlosen Sexszenen, die verdrogt dahindüdelnde Musik (würd ich mir auf CD kaufen). Dem bizarren Reigen hinzu kommt noch, dass keine Dialoge aufgenommen wurden. Lediglich eine Überstimme führt durch die Geschichte, unterlegt mit Hintergrundgeräuschen und Musik. Mit einer Laufzeit von einer knappen Stunde tuts auch nicht weh, und kann durchaus Freude bereiten.
#73
Geschrieben 08. Dezember 2006, 22:34
John Holmes ist Graf Spatula, der Vampir mit dem Gemächt eines Hengstes. Ausserdem ist er Single, hat mit typischen Single-Problemen zu kämpfen (nix zu Beissen im Kühlschrank) und lebt auf einem abgelegenen Anwesen (sieht im Film nach abbruchreifer Bude aus). Eines Abends verschlägt es eine Bande halbjunger Menschen in sein Haus mit Absichten auf Rudelbums. Dass der Graf Unruhe ins fröhliche Treiben bringt ist eine Selbstverständlichkeit. Am Ende zerbrutzelt Spatula im Sonnenlicht, da er während eines
Bettabenteuers mit vier Damen vergessen hat rechtzeitig in den Sarg zurück zu hüpfen. Tjo, und das war eigentlich der einzige Witz im ganzen Film, der halbwegs gezündet hat. Als die anvisierte Komödie gewinnt 'Sex and the Single Vampire' keinen Blumentopf, wie schauts mit den schlüpfrigen Szenen aus? Die sind leider genause schlaff wie die Schniepel der Darsteller (Liebe Filmemacher: Sexszenen nicht mit einem Zoom auf einen haarigen Männerarsch beenden!). Also alles für die Katz'? Najo, für Trash aufgeschlossene Freunde von Sexploitation dürfen die halbe Stunde für diesen bizarren und absurd billig produzierten Streifen gern investieren.
#74
Geschrieben 11. Dezember 2006, 15:29
Vom Videothekenbesuch den britischen 'Wilderness' mitgenommen. Gewusst habe ich von dem Film nix, aber der ebenfalls von der Insel stammende 'The Descent' hat mich schon angesprochen. Und ausserdem wirkte das Cover nach gediegener Unterhaltung, mit Blut und Beuschel. Genau das Richtige also, um dazu eine Hefeschorle zu geniessen.
Ja, und ich bin auch ganz zufrieden mit der Wahl. Als Charaktere hat man mit jugendlichen Straftätern durchaus ungewöhnliche Figuren, die sich auch angenehm vom Teen-Slasher-Durchschnitts-Opfer abheben. Zum Finale geht imho etwas die Luft aus, aber in Summe ein okayer Survival-Horror, der den Zuseher nicht ums Geld prellt, sondern liefert was man erwartet.
#75
Geschrieben 23. Dezember 2006, 13:56
Lalalala...der Dietrich treibt seine Nackedeis durch die wunderschöne Alpenkulisse. In prallen Details wird einem das Leben im Mädcheninternat näher gebracht. Und wie man ja mittlerweile seit Jahrzehnten weiß, besteht dies großteils aus rumfummeln und blanker Haut.
Hach, das ergibt alles so herzlich wenig Sinn. So wie das nun mal ist, wenn man jung und unbekümmert durchs Leben tänzelt. Und die Dialoge, einfach toll. Ständig wird geredet, aber was da geredet wird - komplett Sinnlos, aber großartig - wie im wahren Leben. (habe mir anschließend noch den Trailer zu 'Die Nichten der Frau Oberst' angesehen - auch so ein Knaller. Der Sprecher labert ununterbrochen den wildesten Quark.)
Ein schöner Film - Bier auf und geniessen.
#76
Geschrieben 23. Dezember 2006, 16:40
Ja, so müssen Antidrogenfilme aussehen. In schickem Schwarz-Weiß kommt Heroine Alice das erste mal in Kontakt mit Marihuana, Alkohol und sexuellen Eskapaden. Die folgenden Dreiviertel der Laufzeit bestehen dann ebenfalls aus Rauchen, Trinken, Rudelbums. Die aufgesetzte Überstimme warnt natürlich immer vor den Folgen des heimlich von zuhause wegschleichens. Dann gibts wieder 15 Minuten Sexszenen. Irgendwie ist die Moral des Filmes nicht recht ernstzunehmen. Der Höhepunkt kommt natürlich zum Schluss, wenn Alice (wie der Titel erraten lässt) LSD einnimmt und ins Wunderland abgleitet. Plötzlich kicken Farben rein, und das Spiel nimmt seinen Lauf - düdelnder Jazz, Farben wabbern über den Bildschirm und generelle Psychedelicness. Dass solche Drogenexperimente für Alice am Ende nicht gut gehen können ist schon irgendwie abzusehen.
Fazit: 'Alice in Acidland' - guter Stoff (haha..ähh..tschuldigung, konnt ich mir nicht verkneifen)
#77
Geschrieben 28. Dezember 2006, 16:36
Eigentlich könnte ich hier den Eintrag zu 'Julchen und Jettchen' unverändert nochmals Posten. Der Herr Dietrich war schon ein Sparefuchs, wenn es um die Verwendung seiner Locations und Darsteller geht. Aber wer will ihm da böse sein, wenn so schön luftige und unterhaltsame Filmware dabei entsteht. Die Story besteht, wie gewohnt, aus kleinen Episödchen, die sich im Kern um die überschwengliche Libido der 6 Schwedenmädels drehen. Kleines Highlight ist dabei ein Bocksprungspiel im Grünen, wobei die wippenden Leiber der Teilnehmerinnen in Zeitlupe eingefangen wurden. Beim Herrn Dietrich ist man wieder gerne zu Gast, und ich freue mich schon auf die nächsten Abenteuer der Schwedinnen.
#78
Geschrieben 29. Dezember 2006, 03:37
Aua aua aua aua auauauauauauauauau....was für 'ne Gurke...
Ich habe den schweren Fehler begangen, und mir die 18 Bronzegirls in völliger Nüchternheit angesehen. Nicht empfehlenswert.
Die erste Stunde besteht aus behämmertster Komik, Männer in Frauenklamotten, ständiges Kommen und Verschwinden von Charakteren und absoluter Sinnlosigkeit. Wer in diesen Sauhaufen Ordnung zu schaffen vermag kriegt von mir einen Orden. Surrealismus im Bierrausch. Nach 2/3 Laufzeit gewinnt der Film etwas an Fahrt und Fokus. Nur zur Info: Von Nachvollziehbarkeit der Vorgänge sind wir hier noch Lichtjahre entfernt - aber zumindest gibts ein paar Kampfszenen. Tja, und dann ist alles vorbei. Und ich hab kahle Stellen am Schädel vom Kopfkratzen.
#79
Geschrieben 03. Februar 2007, 08:03
Wusste in keinster Weise, was mich bei David Lynchs Erstlingswerk erwarten würde. Das Ergebnis überraschte mich aber sehr. Diese wunderbaren Bilder, der ständige Sirenenton, der immer wiederholende Ablauf hat eine beinahe hypnotische Qualität. Ich hockte wie gebannt vorm Bildschirm und kam erst nach etwa der halben Laufzeit (also ein paar Minuten) dazu das Gezeigte zu verarbeiten. Dann hat man erst die Möglichkeit das animierte Gemälde (ne bessere Beschreibung fällt mir nicht dazu ein) genauer zu beobachten, und die Vorgänge darin nachzuvollziehen. Eine sehr anregende Erfahrung.
#80
Geschrieben 23. Februar 2007, 18:32
Gehirntranplantationen am lebenden Objekt. Verrückte Wissenschaftler beschäftigen sich damit seit Jahrzehnten - bevorzugt in preisgünstigen Horrorfilmen. Von Mensch zu Mensch zu Affe zu Katze und zurück - Hirne werden gewechselt wie Unterwäsche. Auch hier tüftelt ein Doktor, verstoßen von seinen "seriösen" Kollegen, im Auftrag einer alten Millionärin an der erfolgreichen Gehirnverpflanzung. Die Dame leidet nämlich an ihrem Alter, und will sich durch Versetzung ihres Denkbatzens in den Körper eines jungen Mädels wieder für die Männerwelt interessant machen. Dass das nicht so reibungslos verläuft ist klar, da zu einer Gehirntransplantation immer zwei gehören - wobeis einem schlecht, und dem anderen gut geht. Also relativ zumindest. Relativ gut gehts auch dem Publikum bei 'The Atomic Brain', was man an 3 Punkten festmachen kann.
1. Der Film geht eine gute Stunde, welche man schmerzfrei dem Leben abkneiffen kann. Freillich könnte man die Zeit sinnvoller verbringen, zB mit Hirnforschung. Aber das wär' ja immer so.
2. Die Ausstattung ist recht gelungen. Dafür dass die Produktionskosten wohl eine dreistellige Summe waren gibts recht viel zu sehen. Das Labor des Professors hat schönes Britzel-Zeug, und Rädchen und Knöpfchen zum spielen.
3. Die Versuche am Gehirn haben auch Misserfolge hervorgebracht. Also lässt man die misslungenen Versuchskaninchen im Garten rumlaufen. Da wären: Ein Wolfsmensch, eine Katze im Körper einer Frau und ein weiblicher Zombie. Sinn machts nicht viel, aber den Zuseher freuts.
Wie gesagt, netter Film. Nicht mehr und nicht weniger.
#81
Geschrieben 25. Februar 2007, 16:37
"Silly" ist das erste Wort dass mir zu 'Kiss Me Quick' in den Sinn kommt.
Ein Ausserirdischer wird auf die Erde geschickt, um Frauen für seinen Heimatplaneten ausfindig zu machen. Auf die Suche macht er sich im Anwesen des Dr. Breedlove, ein Mad Scientist der mit attraktiven, exhibitionistischen Damen experimentiert. Zumindest glaub ich, das so richtig verstanden zu haben. Fehlversuche laufen in Form von Mumie, Frankenstein und Dracula durch die Gegend. Die Handlung ist aber eigentlich eh unwichtig, da ca. 90% der Laufzeit mit sich entkleidenden Mädchen gefüllt sind. Schon fast eine Stripshow mit etwas Drumherum. Ich will 'Kiss Me Quick' aber nicht böse sein, auch wenn der Humor etwas arg zum Augenrollen verleitet und generell für die (zwar sehr kurze) Laufzeit gar wenig Abwechslung geboten wird.
#82
Geschrieben 05. März 2007, 12:34
Ich fühle mich von Straussen verfolgt. Also, jetzt nicht im physischen Sinn, sondern eher "geistig". Vor ein paar Minuten habe ich eine Simpsons Folge gesehen und was kommt darin vor: ein Strauß! Der Vogelstrauß, oder Struthio camelus australis, ist ein in der Film- und Fernsehwelt sehr beliebtes Tier. Woran das liegen mag? An der stattlichen Erscheinung? An seinem unförmigen Körperbau mit dem kleinen Schädel auf dem langen Hals, und den dicken, kräftigen Waden? Warum wird zB dem Schabrackentapir keine solche Aufmerksamkeit angedeiht? Jetzt nichts gegen den Strauß, aber ein Tapir würd ich schon gern mal in einem Film sehen. Wie dem auch sei, ich sollte noch kurz zu 'Gespenst der Freiheit' kommen. Den Strauß fand ich deshalb so herausstechend, da hier nichts wirklich wichtig oder unwichtig ist. Man könnte den Vogel also (mit dem Huhn) als Hauptdarsteller sehen. Als ich nach dem Film auf mein Regal guckte, eine DVD sah, und ich kurz, für den Bruchteil einer Sekunde verdutzt dachte dass das ja eh nicht real ist - das war seltsam. Dieser Eintrag ist auch etwas seltsam, wie ich gerade bemerke. Das kommt halt davon, wenn einem Kaffeepausenschreiberling wie mir zu einem Film nichts einfällt, man aber trotzdem was schreibt.
#83
Geschrieben 21. März 2007, 20:19
Eine Dame hockt in Strapsen und Reizwäsche bei Mutter am Frühstückstisch. Diese Szene hätte eigentlich gut ins 'Gespenst der Freiheit' gepasst.
Aber von Anfang an: Schurken verseuchen die Ladung eines Milchtransporters mit Gift, was ein paar Unschuldige in blutdürstende zombies verwandelt. Zumindest haben sie dabei den Anstand nicht verloren und klingeln auch schonmal, bevor das Haus gestürmt wird. Laut Text auf dem DVD Cover ist die Geschichte noch viel weitreichender, die Macher des Films haben dies aber geschickt im Panoptikum des Wahnsinns, welches 'Die Rache der lebenden Toten' ist, versteckt.
Als Zuseher irrt man durch diesen filmischen Zustand und wird langsam an die Grenzen der geistigen Gesundheit herangeführt - ach was: man wird bewusstlos geschlagen, gefesselt und tief darüber, im Land des tanzenden Trashs wieder freigelassen. Und dafür sollte man dankbar sein. (klingt jetzt etwas arg pathetisch).
#84
Geschrieben 27. April 2007, 13:56
Nanni Vitale (Helmut Berger), genannt der "wahnsinnige Mörder", ist aus dem Zuchthaus entflohen und geht berserk, wie man so schön sagt. Gut dass es noch rechtschaffende Gesetzeshüter wie Commissario Richard Harrison gibt, die sich solcherlei Verhalten nicht gefallen lassen. Wenn Vitale auch noch die Familie Harrisons entführt wird die Geschichte persönlich.
Wer der Tollwütige aus dem Titel ist, wird einem relativ schnell klar. Es ist nicht, wie vielleicht erhofft, Richard Harrison sondern Helmut Berger. Und er wirkt als hätte er zu der Tollwut auch noch Drogen gefressen. Mein lieber Schwan, der Mann ist auf dreihundert! Mit blassem Teint gibt er Nanni Vitale schäumend, brutal und skrupellos. Der würde auch einen Esel auf offener Straße schlagen. Trotz seiner over the top darstellung schafft es Berger aber, seinen Charakter beängstigend wirken zu lassen.
Unterstützt wird er dabei von der unaufgeregten und trockenen Inszenierung. Die Gewalt ist schmierig, brutal und unangenehm.
Harrisons Charakter ist im Vergleich dazu etwas blass, aber zweckmäßig. Er ist aber dennoch mein "Ninja der Herzen".
#85
Geschrieben 06. Mai 2007, 19:34
Ui, ein schön fieses 70er Horrorfilmchen aus dem verschneiten Bergland Amerikas.
Eine Gruppe rund um einen reichen Geschäftsmann wird im abgelegenen Ferienhaus von einer Bande geisteskranker Killerkinder heimgesucht. Die Jungs und Mädels lassen sich nicht lumpen, und meucheln in bester Slasher-Manier die Hausbewohnerschaft. Kinder haben eine ausgeprägte Fantasie, was sich schön in den mannigfaltigen Tötungsarten wiederspiegelt. Ob abstechen, anzünden oder Piranhas in der Badewanne - keiner kommt zu kurz.
Gefilmt ist 'Devil Times Five' solide, allerdings mit so manchem Kniff. Z.B: wurde der erste Mord komplett in Zeitlupe und mit gelbem Filter gefilmt (ausserdem ist er ellenlang und sehr unangenehm). Den Kindern hat man teilweise ungewöhnliche Eigenschaften verpasst. Das älteste Mädchen ist den Film über als Nonne verkleidet, und ein Junge hat einen ausgeprägten Hang zum cross-dressing. Toll ist auch das Ende, welches ich mal lieber unter Spoilerwarnung setze.
Ein kleiner bösartiger Film, der Spass macht. Gern gesehen.
#86
Geschrieben 15. Juni 2007, 11:19
Eigentlich hätte ich den Text gerne mit einer kurzen Inhaltsangabe begonnen. Nach Überlegung scheint mir das allerdings ein unmögliches Unterfangen zu sein, sofern man körperliche Folgeschäden vermeiden will. Der Film ansich hat schon ein zu hohes Opfer gefordert.
In der Filmgeschichte hat es ja schon allerhand kurioses gegeben. Welchen Wahnsinn allerdings das Synchronstudio ritt, als man beschloss diesen (eh schon mehr als albernen) Kung-Fu Klopper mit einer Dialektsynchronisation zu "veredeln" wird ein Geheimnis bleiben. Ich vermute Drogen waren im Spiel. (Bei Gott, ich hoffe es waren die Drogen). Zusehern sei empfohlen, um bei diesem komödiantischen Weißwurschthammer nicht unter die Räder zu kommen, sich durch einen 36 stündigen Lederhosenfilm- und Gaudimaxmarathon zu stählen. Fairerweise muss man sagen, dass die Kämpfe teilweise recht anschaulich sind, und man, entsprechend hohe Schwachsinnstoleranz vorausgesetzt, durchaus seinen Spaß haben kann. An Regisseur Ricky Laus brillianten, 1985 entstandenen Streich 'Mr. Vampire' reicht 'Schlitzohr & Schlitzauge' aber lange nicht ran.
#87
Geschrieben 16. Juli 2007, 13:56
Wenn man sich in ein filmisch unbekanntes Land begibt, stellt sich vor Sichtung immer die spannende Frage: Wie wird’s? Spannende Unterhaltung, gähnende Langeweile oder etwas komplett ungesehenes?
Bei 'Kabdeh Helali', mein erster Ausflug in die Filmwelt Ägyptens, trifft alles genannte etwas zu.
Zuerst zur Geschichte, soweit sie mir durch die Sprachbarriere nachvollziehbar ist:
Zu Beginn werden wir (und eine Gruppe Touristen) von einem freundlichen Fremdenführer im schönen Ägypten begrüßt, gefolgt von Bildern der bekannten ägyptischen Sehenswürdigkeiten (Pyramiden...).
Dann lernen wir ein Trio kennen, die an dicken Bärten und ständigem Superbösewichtgelächter sofort als zwielichtig zu erkennen sind. Die meiste Zeit hocken sie in einem schäbigen Lagerraum, rauchen Shisha und lachen wie die Blöden. Der Gemeinste der Drei (die anderen beiden scheinen neben der Tätigkeit als Fieslinge auch als Comic relief zu fungieren) bestiehlt bei einem Motorradausflug nach einer Beinahe-Vergewaltigung eine Dame um einen Koffer voll Geld. Woher diese das Geld hatte blieb mir leider unklar. Mit den geklauten Moneten können die bösen Jungs jetzt ihren teuflischen Plan vollziehen: Sie eröffnen eine Disko! Da kann nur unser Freund der Fremdenführer vom Filmbeginn helfen. In einer Traumsequenz lernt er die Künste des Kung-Fu (durch Kampf gegen eine Kreatur in Ninja-Klamotten und bizarrer Maske). Es folgen die klassischen Trainingssequenzen (Ziegelsteine zerkloppen, Tontöpfe zerdeppern...). Eine der schönsten Szenen besteht aus Diskofritzen, die zu "Smooth Criminal" abhotten, zwischengeschnitten mit unserem Helden, welcher auf brennende Holzscheite eindrischt. Der finale Kampf findet teils in der Disko statt (welche auch schön auseinander genommen wird), und teils unter freiem Himmel auf ausgebreiteten arabischen Teppichen. Die Kämpfe sind recht anständig choreographiert, im Vergleich zu z.B. chinesischen Werken aber eher zahm und gemächlich.
Im Endeffekt ist 'Kabdeh Helali' sicherlich kein Kracher, dafür ist der Beginn zu gemächlich und "unspektakulär" (was natürlich auch an fehlendem Sprachverständnis liegen kann). Auf der anderen Seite ist die Idee Disko und Actionkino zu kombinieren natürlich unwiderstehlich (und das einige Jahre vor 'Operation Dance Sensation' ). Leider sind mir keine Darstellernamen bekannt, was schade ist, da ich an weiteren Streifen des Hauptdarstellers (sein Kampfstil ist eindeutig von Bruce Lee beeinflusst) sehr interessiert wäre.
Schön ist auf jeden Fall wieder ins Bewusstsein zu rufen, dass da draußen noch viel viel viel Unentdecktes darauf wartet gesichtet zu werden.
Bearbeitet von Smergo, 16. Juli 2007, 13:57.
#88
Geschrieben 15. September 2007, 21:16
Anthropologe/Kung Fu-Meister Bruce Li macht sich auf den Weg nach Neuguinea (wohin sonst), um dort nach einer magischen Perle zu suchen. Allerdings haben gemeine Sektierer die Führung über die Insel übernommen, den Häuptling ermordet und unterdrücken nun dessen Tochter. Bruce eilt zur Hilfe!
Auch wenn es sich um kein Highlight des Bruceploitationgenres handelt, so hat der Film doch einige Pluspunkte vorzuweisen, die ihn auf der Spaßskala etwas nach oben klettern lassen. Zuerst ist da der solide Cast mit Chen Sing als Sektenführer und Bolo Yeung als dessen Handlanger. Dass die Geschichte im südostasiatischen Dschungel spielt gibt eine besondere Note, die etwas an indonesische Genrefilme erinnert. Und zu guter letzt, als Sahnehäubchen, tritt ein Kung Fu-Gorilla in einer kleinen Nebenrolle auf. Leider mit nur sehr wenig Kampfeinsatz, aber man freut sich ja über jeden Gorillakrumen, der einem zugeworfen wird.
Bearbeitet von Smergo, 15. September 2007, 21:17.
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