Listenthread Vol. 2: Lieblingsfilme
#121
Geschrieben 08. September 2012, 06:07
#122
Geschrieben 08. September 2012, 09:49
Eine erste spontane Sichtung ergab bei mir gerade einmal um die 20 Filme...
#123
Geschrieben 08. September 2012, 11:07
#124
Geschrieben 08. September 2012, 11:07
Wenn man sehr viele filme kennt, soll man ruhig eine top 120, 150, 200 machen!
just fyi
zum thema verpflichtung,
es ist überhaupt schwer für menschen zu differenzieren. Und wenn man einen gewissen grad von differenzierung nicht hat, dann vermischt man oft kategorien, die man im sinne der "normativen" rezeption besser trennen sollte.
Zb objektive qualität und subjektive qualität.
In meiner top 100 hab ich so ne art mischung.
Es gibt zB filme die stehn recht weit oben, obwohl ich einen anderen film viel lieber gucken würde der weiter unten gelistet ist. Das subjektive empfinden ändert sich halt auch enorm oft, während das objektive enorm komplex und auch nicht unbedingt konstant und kategorisch normativ ist.
Wobei meine liste viel mehr subjektiv ausgerichtet ist als objektiv. Was denk ich auf die meisten listen hier zutrifft.
Ich mag diese objektiven listen ganz besonders momentan überhaupt nicht. Die meisten sind viel zu retro und berücksichtigen nur ganz wenige aktuelle filme. Ist aber auch verständlich da die sicherheit des objektiven standards hauptsächlich auf der reproduktion der alten werte basiert.
Insofern muss man eigentlich, wenn man ne sehr objektive liste macht, mittlerweile schon ne top 200 machen da die menge an filmen enorm groß ist und man die alten top 100 ja nicht einfach aus dem zeitgedächtnis entfernen sollte.
Da merkt man erst wie anstrengend so ne kriegsfreie phase ist
#125
Geschrieben 08. September 2012, 11:31
#126
Geschrieben 08. September 2012, 12:21
Oder gibts den schon?
Ich bin schon der meinung das es objektives rating gibt, wenn man aber ein solches machen will, dann muss man auch alle kategorien kennen die es zu bewerten gilt und man muss sich auch mit den möglichkeiten aller kategorien sehr gut auskennen. Das tun nur ganz wenige, weil es für die meisten einfach nicht möglich ist.
Dennoch werden gewisse Werte irgendwie (Kulturmedien, Rezeption und Kommunikation jeglicher Form) über die zeit hinweg und manche Werke betreffend transportiert und somit der kulturelle Wert in irgendeiner Form (Kulturmedien) bestimmt.
Insofern ergibt sich im schnitt ja auch ein recht konsistentes bild, was die normative meinung angeht (zb imdb).
Aber es gibt natürlich in fast jeder meinung eine subjektive abweichung. Je weiter du dich an den rand der gesellschaft begibst, desto schwieriger ist es, übereinstimmungen zu treffen.
Was den hi-def bereich angeht (den gibt es auch sub-kategorisch, also zB nur ein Genre betreffend), so sammelt sich ja dort oft eine schlagkräftige minderheit an, man nennt sie auch Professionelle, die dann an diesem "rand" die objektive analyse versuchen zu betreiben.
Es bildet sich oft eine kooperative form heraus, zwischen diesem professionellem zirkel und dem mainstream.
Bis dann die avantgarde kommt und beide streams bearbeitet und updated.
Es ist zwar jede form einmalig und alles wirkt in seiner eigenen form und ordnung in ganz relativer beziehung, dennoch unterliegt alles der einfachen kategorisierung von Kunstfertigkeit und Sinn, das kann auch kein Club toter oder lebender Dichter bestreiten
#127
Geschrieben 08. September 2012, 12:30
Was ich noch vergaß anzuführen: wenn Kritiker die besten Filme aller Zeiten ermitteln, dann sollten sie auch ALLE Filme gesehen haben, die es gibt. Das ist natürlich nicht möglich und somit bleibt die Gültigkeit dieser Listen schon wieder auf der Strecke.
#128
Geschrieben 08. September 2012, 13:13
genau, man müsste eigentlich alle filme kennen und alle mit der selben perspektive gesehen und bewertet haben.
Insofern ist die fragen nach dem maß der objektiven bewertung vielleicht ganz interessant.
Man könnte sagen, die liste ist mit bestem Wissen und Gewissen objektiv angelegt worden.
Dh im Rahmen der Möglichkeiten wurde alles unternommen, um die Filme mit normativ/kategorisch (ISO 2001) anerkannten Wertestandards und unter gleichen Bedingungen zu bewerten
Sowie müssen alle filme angegeben werden, die zur Bewertung standen.
#129
Geschrieben 08. September 2012, 23:50
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#130
Geschrieben 09. September 2012, 10:06
Wenn keine Unschärfe vorhanden ist (du dich also auf eine bestimmte ebene beschränkst), kannst du eigentlich alles genau (repräsentativ, min-max) quantisieren und kategorisieren. Geht es hier nicht um die exakte Repräsentation von Realität, sondern nur um die funktional wichtigen interaktionsmuster auf bestimmter (hier sozialer) ebene (!), welche man als existent und sinnvoll erkennen muss. Da gibt es eigentlich keinen Bereich, der für eine Filmanalyse schwer zu erfassen wäre (wenn man weiß wonach man sucht).
So liefert dir die "wissenschaftliche", dh genaue und vollständige Annäherung gerade das wissen, das es für einen objektiven Maßstab braucht.
Genau das ist imho der unterschied zwischen objektiv und subjektiv.
Objektiv richtet sich nach allen dingen gleich aus und ist permanent gezwungen, sich ALLEN existierenden Gegebenheiten (allen dem beobachtenden System betreffenden Interaktionen) anzupassen. Dh dein Interesse richtet sich nicht danach, was du in unvollständiger weise willst, sondern was notwendig ist, um das Objekt vollständig zu erfassen und dann all diese dinge/Eigenschaften nimmst und sie in Anspruch an einen normativen UND/ODER x-beliebigen Sinn (Kultur, Kunstkritik) auslegen kannst, und zwar mit dem Anspruch einer SOWEIT WIE MÖGLICH unabhängigen, genauen und vollständigen Informationsgrundlage.
Ein subjektiver Standpunkt, beschränkt sich auf werte, die nur das subjekt will und die nur für das eine subjekt oder eine gruppe von subjekten relevant und vollständig ist. Relativ vollständig anstatt allgemein vollständig(!). Welche also weniger was mit dem normativen Kunstbegriff und der genauen Analyse zu tun hat, sondern eher mit subjektiven ungeteilten Interessen.
Das ist ein schleichender Übergang. Manche subjekte handeln objektiver, als manche subjekte die, auch noch ungenau, sich nach einem schlechten Wissenschaftsstandard richten,
So haben manche den Anspruch an sich selbst, also das subjektive Interesse, eben genau und analytisch zu sein, und sowohl die gesamte Kultur der Gesellschaft zu kennen um dann demgemäß ihre Kritik zu üben. Tugendhafter und ehrbarer Anspruch, dennoch übernehmen sich die meisten Geister.
Dabei wissen sie ja nicht mal um die Tragik des Gehirnchaos. Aber so können sie im differenzieren und im synchronisieren ihres Wissens mit dem Wissen der Gesellschaft/Geschichte, unter dem Prüfstein der Zeit, (zB beim erstellen von Filmlisten), eine neue ebene der Existenzkategorisierung und -interaktion erreichen.
Bleibt es am ende immer subjektiv, doch fragt man sich immer, in wie weit das wissen vom Subjekt unabhängig ist und wohl möglich ein wissen darstellt, das nicht nur für bestimmte Subjekte sinn macht.
Desto unabhängiger und vollständiger du wirst, desto objektiver wird dein Standpunkt ausfallen.
Ich betrachte das auch nicht als universalie in dem sinne, es ist einfach eine unterschiedliche Art der Betrachtung und vor allem der Prioritäten, des Anspruchs an wissen und seines Gebrauchs.
Einfaches Beispiel,
wenn etwas eine strecke zurücklegt, dann wird es, egal in welcher Sprache und in welchem Kulturkreis, immer die selbe Entfernung bleiben.
Auch wenn man sie anders bezeichnet. Dieses wissen ist also imho sehr objektiv.
Wenn man denkt, das ein Zirkus Tiere quält und deswegen abgeschafft werden muss, dann ist das sowohl objektiv als auch subjektiv.
Wenn man denkt, das die sonne nur dafür da ist, die erde zu wärmen, dann ist das sehr subjektiv.
Die (Un)Genauigkeit, die Tatsache das wir die Realität nicht ganz erkennen können, hindert uns nicht daran, die dinge von uns unabhängig zu betrachten.
Und unser wissen nach einem Anspruch zu richten, der über das derzeitige menschliche Wesen hinausgeht. Eine Vollständigkeit und Unabhängigkeit, die noch in der Zukunft liegt, ein zustand der erst noch erreicht werden muss.
Ich bin absoluter feind jeglicher Dichotomie und halte den Universalienstreit, Kollektivismusstreit und den Wahrheitsstreit für längst überholt. Ist es mE eher ein semantisches und empirisches Problem.
Objektiv vs Subjektiv, ist eigentlich totaler Schwachsinn, belegt es nur unsere Unfähigkeit, die dinge richtig zu einander anzuordnen.
Letztendlich ist es nur eine Realität, also einigt euch endlich!
Aber deswegen find ich es auch so wichtig RELATIV zu denken, und eben seine Perspektiven immer relativ zu beschreiben. Schluss mit dem absolutismus!! Denn was wissen wir schon? Und die allerwichtigste Relation für mich ist, welche freud das individuum daran hat.
#131
Geschrieben 09. September 2012, 11:36
Aber vielleicht liegt's auch nur an meinem Alkohol-Kater und ich muss mir das später noch mal durchlesen.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#132
Geschrieben 09. September 2012, 16:40
Es gibt kein Erkanntes ohne Erkennendes, und kein Erkennendes ohne Erkanntes.
Was wäre ein Film, den niemand jemals sieht?
#133
Geschrieben 09. September 2012, 21:47
Meine letzte Lieblingsfilmliste ist schon wieder eine ganze Zeit her.
Wäre mir mal wieder eine interessane Herausforderung.
Mal schauen ...
#134
Geschrieben 10. September 2012, 08:32
Ich hab mittlerweile meine eigene philosophische Sichtweise, da ich von vielen Positionen abweiche, dennoch vieles von allen beinhalte. G.U.T.
ME muss man alle Standpunkte miteinander vereinen. Also aus allen das richtige nehmen und in eine neue vereinheitlichende theorie packen.
Diese exklusivität kotzt mich enorm an.
zB Nur weil ich an das relative denke, muss ich nicht gleich die autonomie der existenz ablehnen.
Es gibt viele ISMEN die absolut miteinander vereinbar wären, würden ihre Wortführer gewisse radikale tendenzen lassen.
Das ist ja das wichtige am Fallibilismus, aufhören dauernd das absolute erklären zu wollen. Es gibt schon genug imperative welche man erstmal ordnen sollte.
Wenn sich zwei ISMEN vollkommen logisch ausschließen, dann ist das mE genau ein semantisches und empirisches Problem, welches sich in unvollständigen Kategorien im jeweiligen ismus niederschlägt. Insofern ist einer oder beide gezwungen, ihre Kategorien neu zu formieren.
Zum Monismus Problem würd ich sagen, es gibt wohlmöglich eine grundlegendes einfaches prinzip (zB Bewegung), das lässt sich aber momentan nicht beweisen. Da es momentan noch unterschiedliche Ursachen für bewegung gibt kann somit von pluralistischen prinzipien ausgegangen werden, wie den verschiedenen Wechselwirkungskräften.
Dieses Problem scheitert auch an unserer unfähigen Wahrnehmung, an der Unschärfe.
Ich denk man kann diese Unschärfe umgehen, in dem man funktionalistisch und relativ kategorisch denkt. ich nehm da also eher einen kantischen etc Standpunkt ein. Es gibt systemübergreifende Kategorien (Bewegung, Abhängigkeit) und die möglichkeit für wahrscheinliche Prognosen.
Dh du hast einen bereich der aktion, der aber nicht bis auf alle ebenen der bewegung ausdifferenziert wird, sondern nur soweit, wie es bestimmte systeme betrifft. Die Wahrheit beschränkt sich hier also auf einen Bereich, der ausreichend wahrgenommen und kategorisiert werden kann, weil es Existenzebenen sind, die nicht unsere Wahrnehmung übersteigen.
Es ist also immer eine Annäherung an die Wahrheit, weil wir erstmal diese herausbilden müssen um überhaupt sinnvoll zu bewerten.
Das objektive ist dabei nur der Versuch der Befreiung vom "subjektiven Standpunkt", von dem was unsere Erkenntnis überhaupt einschränkt.
Deswegen ist der Begriff imho auch nicht so wichtig und es geht hier nicht um universalistische Prinzipien. Wie du imho auch zeigst geht es mehr um die Frage nach Wahrheit und nach sinnvollen Relationen (!) und wie das SUbjekt diese wahrnehemn und wiedergeben kann. Also wie unabhängig ist die erhobene wahrheit von allem subjektiven und was sind seine wirklichen Relationen.
Dieses Wissen, was oft einen intuitiven Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, bildet sich oft über generationen heraus, es ist kultur und es braucht seine zeit um alle die wahrheiten und möglichkeiten zu entdecken oder zu erfinden.
Die soziale Interaktion beschränkt sich hier also nicht nur auf Leute, sondern auf alle Erfahrungen die du machen kannst. Es geht auch darum welche Ressourcen (Kamera, Set, Wetter usw) du zB bei einem Filmprojekt erkennst und welche Quellen zusammenkommen und einen neuen "Kanon" bilden für die vorhandenen und wichtigen Werte.
Dabei bleibt es immer subjektiv, weil es eben subjektiv wahrgenommen und repräsentativ ist, die erkenntnis über das objekt ist nicht das selbe objekt. Dennoch kannst du das wissen wie du sagst, in einer form "objektivieren", als das du das untersuchende ding und alles was du damit in Verbindung bringst, von deiner Person und von bestimmten (subjektiven) Abhängigkeiten befreist und anstatt dessen alle Abhängigkeiten formulierst.
Das ist auch schon alles. Kein großes Hexenwerk, nur eine frage der perspektive und des semantischen standpunktes.
Letzten Endes wird es wieder subjektiv genutzt, da du einen subjektiven Anspruch erhebst, im sinn einer menschlichen moral und ästhetik. Es ist also irgendwo beschränkt und objektivität heißt nicht universalisierbarkeit.
Es gibt keine objektive existenz, es gibt nur Subjekte die mehr oder weniger objektiv handeln können.
Das geht je nach Beobachter und beobachtetem Ding mehr oder weniger gut.
Während ich nicht alle Schwäne falsifizieren kann ob sie schwarz oder weiß sind, kann ich aber einen film auf bestimmte Elemente hin untersuchen. Das liegt nicht unbedingt außerhalb meiner Wahrnehmung.
Bedingt aber schon, deswegen ist es auch für viele so schwer eine sehr objektive Liste zu machen.
Dennoch haben sich einige Leute ja schon erheblich mit dem Filmen auseinandergesetzt. Und insofern kann man auch etwas darauf vertrauen, das da was dran ist.
Heutzutage eine Liste mit objektivem Anspruch anzulegen erfordert schon ... bor ... ne Quellenliste mit 10 seiten.
Das will ja keiner...
Ich würd nicht gleich an DEN Weihnachtsmann glauben höchstens an den von Menschen geschaffenen, aber es ist schon war das die meisten Listen intuitiv und überhaupt nicht SEHR objektiv, also nicht VOLLSTÄNDIG in Relation zum existenten oder möglichen Bewertungskanon der Filmkunst, entstehen.
Zufall ist es, das noch nicht so viele Filme existieren und die qualitativen unterschiede oft so groß sind, das sich manchmal ganz allein ne objektive Ausrichtung entwickelt
Wie gesagt, das SUbjekt kann mehr oder weniger objektiv handeln.
Dann wird das Subjekt zum Objekt, zum teil des ganzen Prozesses von Gesellschaft und Wahrheitsfindung, zum Repräsentant eines Zeitgeistes.
Nicht zu schweigen von dem doch immer noch recht primitiven anspruch der menschen, der doch recht überschaubar ist. zB Tanzfilme oder sci-fi filme, so viel qualitativ hochwertiges gibts da zB nicht und die unterschiede sind auch oft enorm.
Wenn du dich relativ beschränkst, kannst du aber auch einfache Kategorien angeben wie du einen Film bewertest und dann jeden film, am besten mit nachweisen, in dieser kategorie bewerten. Das halt ich schon für eine sehr objektive Form.
In relation zu den schon vorhanden kategorien stellt sich aber die frage nach der qualität der jeweiligen Bewertungskategorien und der nachweise. Also inwiefern sind diese werte nur vereinzelt sinnvoll (also subjektiv), oder sind sie aus der Annäherung zu der vollkommenen und genauen Wahrheit über verhandeltes Objekt entstanden?
#135
Geschrieben 10. September 2012, 12:57
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#136
Geschrieben 10. September 2012, 14:45
#137
Geschrieben 10. September 2012, 14:55
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#138
Geschrieben 10. September 2012, 15:44
Habermas erspart sich die Umformulierung des Begriffs Objektivität in diesem Sinne und erfindet gleich einen neuen
Du hast recht, man muss über die Definitionen sprechen, denn das ist das was ich mit semantisches Problem meine. Die Kategorisierung der Realität durch die Definition der Sprache ist falsch. So entstehen imho diese logischen Konflikte bei den Dichotomien.
Subjekt und objektives Wissen existieren gleichzeitig miteinander. Wenn man das Wort Objektivität beibehalten will, dann muss man es so definieren, das es mit der Abhängigkeit Subjekt-Wahrheit/Wissen in Einklang zu bringen ist.
Ich denke einfach, das geht und das ich sowohl Kants, Poppers, Luhmans, Glaserfelds und Hardings Sichtweise vereinen kann.
Meine Ausführungen sind da wohl nicht sonderlich genau und ausgereift
Man kann sicherlich auch eine Welt ohne die Funktion von Objektivität aufbauen. So dann muss man einigen Subjekten nur irgendwie verständlich machen, das ihre Sichtweise auf die Realität und ihre Bewertung dieser nicht absolut ist und nicht anderen Systemen überlegen ist. Sie ist meistens nicht vollständig und eben meistens beeinflusst von subjektiven Interessen und subjektiven Unfähigkeiten. Ein Gemälde ist im Sinne eines Kunstkanons nicht nur wertvoll weil es einer bestimmten Stilrichtung entspricht.
Gibt es noch einen Grund warum man objektivität nutzt?
Die Leute heute sind schon so rational, da fällt einem kaum noch ein warum man früher bestimmte dinge gebraucht hat.
So dann du ja aber schon im meinem sinne formuliert hattest, das sich dann das Bewertungssystem einer Filmliste an ein System des objektiven Wissens/objektiver Werte (du: "durch Schaffung einer Semiotik auf Basis der sozialen Interaktion" (im Sinne Luhmanns); ich: analytische Filmkunst, oder relatives Bewertungssystem) richten sollte, wenn es als objektiv angesehen werden will, würd ich abschließendes noch hinzufügen.
Diese Definition von "objektivem Wissen" gilt es wohl gerade zu leisten um den Konflikt zu beenden. Was sind objektive Werte?
Und da finde ich entwickelt sich bei den oben genannten Analytikern schon eine recht ähnliche Postion.
In diesem sinne denk ich einfach das man schon eine objektive Filmliste erstellen kann.
Man muss nur seine Bewertungskategorien klar formulieren und auch die filme in diesem sinne sorgfältig analysieren. Damit das Wissen im sinne einer sachgerechten Beziehung aufgenommen werden kann und genutzt werden kann.
Es kann unterschiede geben wenn es zwei verschiedene Leute machen. Dafür ist manchmal das wissen und die bewertungskategorien viel zu komplex und das interesse der analytiker viel zu klein und beschränkt, um eine gute konsistenz in der bewertung zu erreichen. Ja um den Standard des objektiven Wissens zu erfüllen.
Weswegen ich auch ständig sage, das es ziemlich schwierig ist eine wirklich objektive Arbeit abzuliefern.
Dennoch bildet sich ja eine recht gute Kunstkultur heraus, die sogar auf mehreren ebenen funktioniert (imdb, genre, festivals).
Man sollte sich aber immer im klaren sein, das man nie die ganze schönheit und alle Bedeutungen erfasst hat, das wär ja auch echt öde
3rd revised edition, damit geh ich auf vorlesungs-tour
Danke schon mal für die fruchtbare Diskussion Aussie!!
#139
#140
Geschrieben 13. September 2012, 09:24
#141
Geschrieben 14. September 2012, 10:13
Settembrini sagte am 25. August 2012, 12:11:
Wenn er dann vom Film redet, klingt das ganz ähnlich. Zum Glück war er Filmregisseur und nicht Filmkritiker, als solcher hätte meiner Meinung nach nicht viel getaugt (wie übrigens die meisten Regisseure).
Das erinnert mich irgendwie an Haneke, bei dem sich seine Geringschätzung der sog. Populärkultur auch manchmal
in seinen Filmen negativ bemerkbar macht. Und dabei gehört der Film auch nicht zu den klassischn Kulturgütern...
#142
Geschrieben 14. September 2012, 10:23
Ich verstehe zwar nicht alles, was ihr da von Euch gebt, aber ich finde es anregend.
Besucher die dieses Thema lesen: 16
Mitglieder: 0, Gäste: 16, unsichtbare Mitglieder: 0