141 Antworten in diesem Thema

[wowie]

Relativ zum Anspruch gilt bei manchen das "muss" und bei anderen nicht.

Ein paar Filme die "man" unbedingt gesehen haben muss:
Vertigo/North by Northwest/The Birds (Hitchcock)
Misfits (Houston)
Weekend (Godard)
The Party (Edwards)
2001 (Kubrick)
Il mio nome è Nessuno (Valerii)
Gloria (Cassavetes)
Being there (Hal Ashby)
Blade Runner (Scott)
Subway (Besson)
Momo (Schaaf)
Batman (Burton)
Der mit dem Wolf tanzt (Costner)
Grüne Tomaten (Avnet)
Grand Canyon (Kasdan)
Pulp Fiction (Tarantino)
Mind Game (Masaaki Yuasa)
Magnolia (PT Anderson)
Donnie Darko (Richard Kelly)
Amelie (Jeunet)
Mulholland Drv (Lynch)
Wie im Himmel (Pollak)
Yes (Potter)
Anderland (Jens Lien)
Bin-Jip (Kim Ki-duk)
Sideways (Payne)
The Life Aquatic of Steve Zissou (Wes Anderson)
Sympathy for Mr. Vengeance/Im a cyborg but thats okay (Park Chan-wook)
Ploy (Pen-Ek Ratanaruang)
The Sound of Noise (Simonsson/Nilsson)

und natürlich Rocky & Braindead!!!

etc etc etc

[hoolio21]

Na ja, an der Liste würde ich mal gewisse Zweifel anmelden.

Aber wenn man sich vornimmt, die Klassiker der diversen Genre und zeitübergreifenden Kritikerfavoriten mal zu gucken, macht man grundsätzlich nichts verkehrt.

Kanonen hat nie einer komplett gesehen. Und sind auch irgendwie Geschmackssache. Aber sie stellen eine Orientierungshilfe dar.

[Funxton]

wowie sagte am 23. August 2012, 19:01:

Ein paar Filme die "man" unbedingt gesehen haben muss:
[...]Grüne Tomaten (Avnet) [...]

Alles was Recht ist, aber

[Noruberuto]

Filme, die "man unbedingt gesehen haben muss":

-

Bücher, die "man unbedingt gelesen haben muss"

-

Pladden, die "man unbedingt gehört haben muss"

-

[The Critic]

Einem Kanon ohne Stummfilm fehlt eine wichtige Stimme.


Überhaupt sehr 90+ lastig.

[wowie]

Ich bin Jahrgang 81 ...
jaja das ist sehr subjektiv, ich hab da keinen anspruch auf ... irgendwas ...
deswegen auch das ""man"", "paar" und das "etc etc etc"

Grüne Tomaten enthält für mich immer noch so viel empathie/mitgefühl, eindringlichen humanismus, wie kaum ein anderer film. Dazu eine ungeheuer bestechende Atmosphäre und Fürsorge ... til death.
Grandioser OST!!!
Die vier Hauptdarstellerinnen sind sehr gut.
Es ist auch ne sehr gute Mischung aus historien-epos, crime und tragikomödie und das alles in einer sehr aktiven Retrospektive.

Sei froh das ich nicht Sister Act und My Girl auf die liste gesetzt hab

[emme]

Wenn etwas sehr subjektiv ist, sollte auf ein "man" verzichtet werden.

[wowie]

das war kein "man" sondern ein ""man"".

[hoolio21]

Hört, hört.

[Funxton]

wowie sagte am 24. August 2012, 09:05:

Sei froh das ich nicht Sister Act und My Girl auf die liste gesetzt hab

Och, du kannst dich ja kasteien, womit du willst, aber anderen deine Foltermethoden zu suggerieren, ist ganz schön hinterhältig...

Aber im Ernst, sämtliche übrigen Filme deiner Liste würde ich vorbehaltlos als zumindest "sehenswert" absegnen, derweil "Fried Green Tomatoes" ein wahres Hassobjekt für mich darstellt.Der Film erreicht mit seinem populistischen Pseudoliberalismus so ziemlich genau das Gegenteil von dem, wofür er so stolz seine Brust schwellt. Ganz üble Kiste.

[wowie]

hmmmm
ich weiß das viele Männer den überhaupt nicht abhaben können. Aber ne 1 ist schon krass!
Kamera, Schauspiel, OST und Regie sind allein schon mehr wert denk ich. Ich weiß das weißt du und du willst den Film abstrafen für seine ... für das was dir nicht gefällt.

Was den Inhalt angeht, ist es für mich eher so, das die meisten Themen eigentlich beiläufig sind, so ähnlich wie bei Forrest Gump. Worum es mir eher geht, ist die Art der Menschen miteinander umzugehen und vor allem, die innere Haltung der Damen. Ich find nicht, das sie unglaubwürdig sind. Ich find sie allesamt besser als jede Rolle die Audrey jemals gespielt hat. Und ich bin großer Audrey fan.
Ganz stark ist die Lebenserfahrung (welche dann auch zur emanzipation führt) die geteilt wird, und die nicht jeder hat. Ganz interessante sache eigentlich. Fast schon biographisch, da Itchy ja von Kind bis Tod, mehr oder weniger begleitet wird.
Hat der film auch viele Elemente, einer kritischen Altersbetrachtung und jede menge tot wird "diskutiert", durch alle Generationen hinweg und in verschiedenen Formen. Das alles mit einem gewissen (idealen) charm (sowie der der südstaaten (GoneWTWind), gibt es was charmanteres in der amerikanischen kultur?) aber dennoch tragikomisch inszeniert. Bissel melodramatisch.
Es gibt jede Menge Melancholie was ich auch nicht schlecht finde.
Gehört es doch zu der Art süße und ist es auch das Gefühl, was einen Verlust am erträglichsten macht - das süße wissen, um die guten vergangenen/möglichen/geglaubten Dinge.
Das sind alles gute dinge und es sind recht viele ... ergibt für mich ne gute summe.

Was für filme gabs eigentlich vor 1991 über dicke?

Ich kann dem film also wirklich nichts vorwerfen. Bieder, perfide, absolutistisch (Hort von...), klassenbewusst (demogra...), dämlich kann ich alles nicht sehen (jedenfalls nicht in einer form die mir großarttig aufstoßen würde). Da sind solche romantik-komödien, teenie-streifen und hohlen action filme schon eher etwas, was ich abstrafen würde. Die sind wirklich bieder und oberflächlich.
Es gibt sehr viele leute die keine Ahnung haben und ich denke, das dieser film einen guten Zugang bietet zu Empathie/Mitgefühl und Fürsorge. Abgesehen von der Bild/Musik Komposition und dem guten Schauspiel.

suggerier suggerier suggerier

Hier noch umfangreichere Aufzählung der guten dinge.
http://www.filmstart...ten/kritik.html

Aber ich will dich auf keinen Fall überzeugen, is ja ne frage der Ästhetik, des Interesses und der Perspektive.
Du kommst mir jetzt nicht vor wie jemand der die Werte die ich in dem Film finde nicht kennen würde.
Insofern ....

[Huz]

Der Außenseiter sagte am 19. August 2012, 11:02:

AMERICAN FIGHTER II – DER AUFTRAG

Darf ich mal fragen, warum Dir der Film so besonders gefällt? Pure Nostalgie? Hab den nämlich neulich noch laufen lassen und war nach all den Jahren, gelinde gesagt, sehr enttäuscht.

[Heisenberg]

emme sagte am 23. August 2012, 17:44:

@Der Außenseiter: Vielen Dank! Sicher wird die Reise fein. (Falls sie denn stattfindet.)

@Howie Munson und auch hoolio21: Das sind allesamt Filme, die ich gerne noch sehen möchte. Dass der ein oder andere aus meiner Liste (wenn nicht gar alle) im allerweitesten Sinne als zu einem wie auch immer gestrickten Kanon zugehörig oder als Film gelten mag, den man "gesehen haben muss" oder vordere Plätze in irgendwelchen Listen belegt (Sight and Sound, Empire, imdb oder weiß der Teufel was), dann liegt das in der Natur der Sache. Sind ja nun wahrlich keine Undergroundperlen dabei.

Aber welche Filme muss man denn gucken? Und viel wichtiger: Warum muss man die gucken? Jetzt mal unabhängig davon gefragt, ob noch an das Muss geglaubt wird (hoolio) oder nicht mehr (Howie)?

Nicht mehr, weil es Filme gibt, von denen ich weiß, das sie mir nicht gefallen werden - Genre, Inhalt, Actors, Director - und dann ists vertane Zeit. Ich kann mich damit "rühmen" ""Klassiker"" wie LES ENFANTS DU PARADIS, WIZARD OF OZ oder THE MATRIX gesehen zu haben. Es sind aber 6 Stunden meines Lebens, die ich nie wieder bekomme. Früher hatte ich den Anspruch, Filmanalytiker oder sowas zu sein. Und darum alles zu sehen was irgendwelche Kritker befehlen, die meinen sie wären schlaue, ja besondere Leute, die nichts als IHREN Geschmack verkaufen. Bin ich mal drauf reingefallen. Blödsinn. Filmanalyse? Kann ich nicht und will ich auch nicht mehr - wenn ichs versuche isses im Endeffekt doch nur dem geschmack geschuldet, wie ich einen Film bespreche. Ich gucke Filme für die Unterhaltung. Fertig aus.

Bearbeitet von Heisenberg, 24. August 2012, 17:15.

[Heisenberg]

wowie sagte am 23. August 2012, 19:01:

Relativ zum Anspruch gilt bei manchen das "muss" und bei anderen nicht.

Ein paar Filme die "man" unbedingt gesehen haben muss:
Vertigo/North by Northwest/The Birds (Hitchcock) JAAAAA
Misfits (Houston) UNSEEN
Weekend (Godard) UNSEEN
The Party (Edwards) JAAAAA
2001 (Kubrick) NEIN
Il mio nome è Nessuno (Valerii) VERGESSEN
Gloria (Cassavetes) UNSEEN
Being there (Hal Ashby) VIELLEICHT
Blade Runner (Scott) NEIN
Subway (Besson) UNSEEN
Momo (Schaaf) UNSEEN
Batman (Burton) NEIN
Der mit dem Wolf tanzt (Costner) VERGESSEN
Grüne Tomaten (Avnet) UNSEEN
Grand Canyon (Kasdan) UNSEEN
Pulp Fiction (Tarantino) JA
Mind Game (Masaaki Yuasa) UNSEEN
Magnolia (PT Anderson) JAA
Donnie Darko (Richard Kelly) JAAA
Amelie (Jeunet) JAAAA
Mulholland Drv (Lynch) JAAAAAAAAAAAAA
Wie im Himmel (Pollak) UNSEEN
Yes (Potter) UNSEEN
Anderland (Jens Lien) UNSEEN
Bin-Jip (Kim Ki-duk) UNSEEN
Sideways (Payne) VIELLEICHT
The Life Aquatic of Steve Zissou (Wes Anderson) UNSEEN
Sympathy for Mr. Vengeance/Im a cyborg but thats okay (Park Chan-wook) UNSEEN
Ploy (Pen-Ek Ratanaruang) UNSEEN
The Sound of Noise (Simonsson/Nilsson) UNSEEN

und natürlich Rocky & Braindead!!! JA und NEIN

etc etc etc

Interessante Liste, wowie, v. a. weil sie so viele Genres umfasst. Und lass dir deine Tomaten nicht schimmelich reden!

[Heisenberg]

Funxton sagte am 24. August 2012, 13:49:

Och, du kannst dich ja kasteien, womit du willst, aber anderen deine Foltermethoden zu suggerieren, ist ganz schön hinterhältig...

Aber im Ernst, sämtliche übrigen Filme deiner Liste würde ich vorbehaltlos als zumindest "sehenswert" absegnen, derweil "Fried Green Tomatoes" ein wahres Hassobjekt für mich darstellt.Der Film erreicht mit seinem populistischen Pseudoliberalismus so ziemlich genau das Gegenteil von dem, wofür er so stolz seine Brust schwellt. Ganz üble Kiste.

Ach komm. Besser sowas als langweiliger Torture Porn, den selbst meine Schulkinder drehen könnten, wenn du ihnen ne Flasche Ketschup und n Dummie hinstellst. Sägenserien und Serbische Gummipimmel my ass!!!

Bearbeitet von Heisenberg, 24. August 2012, 17:24.

[Der Außenseiter]

Huz sagte am 24. August 2012, 16:52:

Darf ich mal fragen, warum Dir der Film so besonders gefällt? Pure Nostalgie? Hab den nämlich neulich noch laufen lassen und war nach all den Jahren, gelinde gesagt, sehr enttäuscht.

na ja, bei mir läuft der ja nicht mal nach ein paar Jahren wieder. Ich hab den jetzt so 50 mal gesehen und davon waren 1/3 enttäuschende Betrachtung. Der Film ist, ähnlich wie PHANTOM KOMMANDO oder DIE CITY COBRA, ein Film des puren Formalismus. Kamera und Montage gehen eine Einheit mit der synthetischen Musik (auch da paralell zu den genannten Filmen) ein und dadurch wirkt alles wie ein Videoclip. Ein 90 Minuten-Videoclip der mir kalt-synthetisch den Ablauf von geoemtrischen Figuren in einem Bildkader präsentiert, der durch synthetische Musik rhythmisiert wurde. Ja, das ist es so in etwa. Nur mit dem Unterschied zu den genannten Filmen, das hier noch etwas mehr alter Slapstick-Humor eingebracht wird. Bei COBRA und COMMANDO sind die Keystone-Cops nur zu erahnen, in AMERICAN FIGHTER II dürfen sie sogar präsent werden (Stichwort: Schlägerei in Hafenkneipe).

[Dexter Morgan]

Super Idee und klasse Listen bislang.

Werde bei Zeiten auch mal eine zusammenschustern. Mal sehen, wann ich die Zeit finde.

Was es dann wird, ob eine Top 50 (übersichtlicher und anspruchsvoller) oder Top 100 (leichter und weniger schlechtes Gewissen, tolle Filme auszulassen), wird sich noch herausstellen. Tendenz geht im Moment eher in Richtung Top 100.

[hoolio21]

Serbische Gummipimmel your ass?

Sägenfilme und diesen als Film verkleideten Publicity Stunt für 14jährige würde ich nicht auf eine Stufe stellen. Aber ja, doch, es gibt viele viel schlechtere Filme als die Grünen Tomaten.

[Huz]

Der Außenseiter sagte am 24. August 2012, 17:32:

na ja, bei mir läuft der ja nicht mal nach ein paar Jahren wieder. Ich hab den jetzt so 50 mal gesehen und davon waren 1/3 enttäuschende Betrachtung. Der Film ist, ähnlich wie PHANTOM KOMMANDO oder DIE CITY COBRA, ein Film des puren Formalismus. Kamera und Montage gehen eine Einheit mit der synthetischen Musik (auch da paralell zu den genannten Filmen) ein und dadurch wirkt alles wie ein Videoclip. Ein 90 Minuten-Videoclip der mir kalt-syntehtisch den Ablauf von geoemtrischen Figuren in einem Bildkader präsentiert, der durch syntehtische Musik rhythmisiert wurde. Ja, das ist es so in etwa. Nur mit dem Unterschied zu den genannten Filmen, das hier noch etwas mehr alter Slapstick-Humor eingebracht wird. Bei COBRA und COMMANDO sind die Keystone-Cops nur zu erahnen, in AMERICAN FIGHTER II dürfen sie sogar präsent werden (Stichwort: Schlägerei in Hafenkneipe).

Dexter Morgan sagte am 24. August 2012, 17:38:

Super Idee und klasse Listen bislang.

Werde bei Zeiten auch mal eine zusammenschustern. Mal sehen, wann ich die Zeit finde.

Was es dann wird, ob eine Top 50 (übersichtlicher und anspruchsvoller) oder Top 100 (leichter und weniger schlechtes Gewissen, tolle Filme auszulassen), wird sich noch herausstellen. Tendenz geht im Moment eher in Richtung Top 100.

Ich gurke schon seit ein paar Tagen völlig hilflos umher, auch nur 100 Filme in eine Liste zu pressen. Die Statik eines solchen Vorhabens mag wohl gar nicht zu meinem sprunghaften Charakter passen....

[Der Außenseiter]

Huz sagte am 24. August 2012, 17:54:

Ich gurke schon seit ein paar Tagen völlig hilflos umher, auch nur 100 Filme in eine Liste zu pressen. Die Statik eines solchen Vorhabens mag wohl gar nicht zu meinem sprunghaften Charakter passen....

²

Huz sagte am 24. August 2012, 17:54:

[Der Außenseiter]

hoolio21 sagte am 24. August 2012, 17:42:

Publicity Stunt für 14jährige

So schlimm fand ich IRREVERSIBEL gar nicht.

[hoolio21]

[The Critic]

Heisenberg sagte am 24. August 2012, 17:12:

Ich kann mich damit "rühmen" ""Klassiker"" wie LES ENFANTS DU PARADIS ... gesehen zu haben. Es sind aber 6 Stunden meines Lebens, die ich nie wieder bekomme.

Da kann ich nur raten, Flicker von Theodore Roszak zu lesen. Hat meinen Blick auf diesen Film, wie auf etliche andere Kulturgüter, erheblich verändert.

[The Critic]

Der Außenseiter sagte am 24. August 2012, 17:59:

So schlimm fand ich IRREVERSIBEL gar nicht.

Ich fand den sogar großartig, wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich dabei nicht unter Stockholm-Syndrom leide. Wie auch immer - im Nachhinein haben sich die Diskussionen als fruchtbar erwiesen.

[hoolio21]

The Critic sagte am 24. August 2012, 18:05:

Ich fand den sogar großartig, wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich dabei nicht unter Stockholm-Syndrom leide. Wie auch immer - im Nachhinein haben sich die Diskussionen als fruchtbar erwiesen.

Außie wollte mich nur foppen, weil ich immer den Serben trete. "Irreversible" und "Uhrwerk Orange" sind die Reviews, die in meinem Filmtagebuch fehlen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

[Der Außenseiter]

Teilweise richtig. Ich wollte Dich nicht nur foppen, sondern finde IRREVERSIBEL wirklich bescheuert zum Quadrat.

Aber auch diesen Film habe ich noch nicht aufgegeben.

[The Critic]

Noe ist bescheuert zum Quadrat, der Film ist aber klüger.

Liebe Grüße aus Stockholm,
Dein Critic

[Settembrini]

So, dann will ich mich mal meine Antwort in die Tasten hämmern, die ich neulich (leichtsinnigerweise) versprochen hatte.

Zunächst einmal - auf Wunsch von Howie - die Liste aus meinem Filmtagebuch. Ich habe die 100 Filme dort einmal alphabetisch, einmal chronologisch aufgeführt und kopiere jetzt die chronologische Auflistung noch mal hier rein, chronologisch deshalb, weil das dann gleich ein subjektiver kleiner Streifzug durch die Filmgeschichte ist, sowas finde ich immer reizvoll.

Hier sind also meine Lieblinge:

Goldrausch (1925)
Panzerkreuzer Potemkin (1925)
Die Passion der Jungfrau von Orleans (1928)
Im Westen nichts Neues (1930)
Marokko (1930)
Lichter der Großstadt (1931)
M (1931)
Ärger im Paradies (1932)
King Kong und die weiße Frau (1933)
Blaubarts achte Frau (1938)
Leoparden küßt man nicht (1938)
Stagecoach (1939)
Der große Diktator (1940)
Die Spur des Falken (1941)
Citizen Kane (1941)
Sein oder Nichtsein (1942)
Casablanca (1942)
Arsen und Spitzenhäubchen (1944)
Rom, offene Stadt (1945)
Fahrraddiebe (1948)
Eine auswärtige Affäre (1948)
Der dritte Mann (1949)
Sunset Boulevard (1950)
Rashomon (1950)
Die Vergessenen (1950)
Einmal wirklich leben (1952)
Die Ferien des Monsieur Hulot (1953)
Das Fenster zum Hof (1954)
Die sieben Samurai (1954)
Immer Ärger mit Harry (1955)
Das Schloß im Spinnwebwald (1957)
Wilde Erdbeeren (1957)
Zeugin der Anklage (1957)
Die zwölf Geschworenen (1957)
Mein Onkel (1958)
Vertigo (1985)
Rio Bravo (1959)
Der unsichtbare Dritte (1959)
Psycho (1960)
Viridiana (1961)
Die Verachtung (1963)
Charade (1963)
Die Vögel (1963)
Das Schweigen (1963)
Alexis Sorbas (1964)
Ekel (1965)
Große Vögel, kleine Vögel (1966)
Andrej Rubljow (1966)
Der eiskalte Engel (1967)
Schande (1968)
Rosemaries Baby (1968)
2001 - Odyssee im Weltraum (1968)
Spiel mir das Lied vom Tod (1968)
Harold und Maude (1971)
Is’ was, Doc? (1971)
Tod in Venedig (1971)
Avanti, Avanti (1972)
Solaris (1972)
Der diskrete Charme der Bourgeoisie (1972)
Schreie und Flüstern (1972)
Die amerikanische Nacht (1973)
Der Mieter (1976)
Fellinis Casanova (1976)
Eraserhead (1977)
Die letzte Flut (1977)
Zombie (1978)
Manhattan (1979)
Das Leben des Brian (1979)
I wie Ikarus (1979)
Alien (1979)
Der Elefantenmensch (1980)
Kagemusha (1980)
Der Kontrakt des Zeichners (1982)
Fanny und Alexander (1982)
Das Auge (1983)
Amadeus (1984)
Es war einmal in Amerika (1984)
Ran (1985)
Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone (1986)
Blue Velvet (1986)
Auf Wiedersehen, Kinder (1987)
Der Club der toten Dichter (1989)
Eine Komödie im Mai (1990)
GoodFellas (1990)
Das Schweigen der Lämmer (1991)
Erbarmungslos (1992)
Short Cuts (1993)
Schindlers Liste (1993)
Leben! (1994)
Lost Highway (1997)
Gattaca (1997)
Der schmale Grat (1998)
The Straight Story (1999)
Fight Club (1999)
Die fabelhafte Welt der Amelie (2001)
Infernal Affairs (2002)
Hodder rettet die Welt (2003)
Die Rückkehr (2003)
So finster die Nacht (2008)
Melancholia (2011)


Wie gesagt, nichts neues, da diese Auswahl ungefähr ein Dreivierteljahr alt ist. Aber eben immer noch insofern aktuell, daß ich auch jetzt höchstens ein oder zwei Filme austauschen würde.

Dann mal weiter im Text: ich hatte ja auch ein paar Worte zu euren Listen verspochen, also will ich nun das Versprechen auch einlösen.

Erst mal also zu Howies Liste (mit der dieser Thread ja begonnen hat):
Da habe ich sehr vieles nicht gesehen - was ich aber gesehen habe, finde ich größtenteils auch gut. Am meisten erstaunt bin ich über die Nennung von "Somewhere", dem ich nicht so wahnsinnig viel abgewinnen konnte (wobei ich aber von Sofia Coppolas Filmen ohnehin noch nie besonders begeistert war). Ansonsten stehen da aber doch viele gute Sachen, was insofern durchaus eine Empfehlung für jene Filme ist, die ich noch nicht gesehen bzw. von denen ich vorher noch nicht mal gehört habe. Das ist ja gerade eine der reizvollen Sachen an solchen Listen: man wird auf Filme aufmerksam, die man überhaupt noch nicht auf dem Radar hatte.

hoolios Liste fängt gleich mit einem Film an, der sich bei mir nach anfänglicher Begeisterung in ziemlich kurzer Zeit zum genauen Gegenteil entwickelte: denn "Uhrwerk Orange" fand ich tatsächlich mal toll, bis ich erstmal aus verschiedenen Gründen zu zweifeln begann, ihn ein zweites Mal sah und dann vergleichsweise entsetzt darüber war, daß ich den mal gut fand - ich schwankte dann kurze Zeit, wie ich ihn finden sollte und entschied mich schließlich für die totale Ablehnung, und dabei ist es bis heute geblieben. Bei kino.de habe ich jahrelang einen regelrechten Feldzug gegen den Film geführt (hauptsächlich, weil ich mich so über meine eigenen lobenden Worte von früher geärgert habe), aber ich glaube, das liegt zum Glück hinter mir. Vor allem wegen dieses Films ist mein Verhältnis zu Kubrick aber extrem zwiespältig, denn "2001" und "Barry Lyndon" etwa finde ich immer noch großartig.
Ansonsten aber eine recht schöne Auswahl mit vielen Klassikern, die ich schätze; freuen tue ich mich über solche Nennungen wie "Der Dieb von Bagdad" oder "Ein Schuß im Dunkeln".

Dann zu den Listen Außie: die gefallen mir tendenziell auch recht gut, besonders freut mich, darauf "Der Kontrakt des Zeichners" zu finden, der zu meinem schon ziemlich eng gefaßten Favoritenkreis gehört. Da habe ich oft den Eindruck, daß den nur recht wenige Filmfreunde mögen.

Ansonsten hat sich ja eine recht allgemeine Listendiskussion entwickelt, neben Lieblingsfilmlisten auch noch solche von Filmen, die man mal kennenlernen will, und Kanonlisten. Solche habe ich in der Vergangenheit ebenfalls schon erstellt, und außerdem auch noch Bestenlisten - die für mich nochmal etwas anderes sind. Ich will einfach mal die verschiedenen Listentypen dieffenrenzieren:

Wunschlisten: da gibt es natürlich keine Abgrenzungsprobleme, das sind eben Filme, die man noch nicht kennt, aber mal kennenlernen will. Und wenn ich gerade bei solchen Listen bin: die Filme auf emmes Wunschliste kenne ich bis auf zwei Ausnahmen alle, und kann die meisten auch wärmstens empfehlen, ganz besonders am Herzen liegen mir "City Lights" und "Ikiru". "Persona" ist insofern ein interessanter Fall, weil es einer der wenigen Bergman-Filme ist, zu denen ich keinen Zugang finden konnte; aber ich hoffe, den irgendwann noch mal zu sehen, um diesen Eindruck nochmals zu überprüfen.

Lieblingsfilmlisten: das ist dann eben eine Auswahl persönlicher Favoriten, was für mich eben auch heißt - da setze ich dann auch schon mal Filme rauf, die ich vielleicht gar nicht mal für meisterlich halte, die mir aber aus welchen Gründen auch immer etwas bedeuten oder mir Freude bereiten. Auch bei großen Regisseuren ist es mitunter so, daß diejenigen ihrer Filme, die ich "objektiv" für ihre besten halte, nicht zwangsläufig die sind, die ich auf Lieblingsfilmlisten aufführe. Sicherlich sind Filme wie "Die Spielregel", "Stalker" oder "Die Kommissarin" große Filmkunst und vermutlich besser bzw. bedeutender als maches auf meiner obigen Liste - aber die aufgeführten Filme stehen mir persönlich einfach näher.

Bestenlisten: auf solche setze ich dann natürlich nicht die "wirklich" besten Filme, sondern die, die ich dafür halte. Und nach was für Kriterien? Formale wie inhaltliche - Kamerapositionen und -bewegungen, Schnitt, Lichtsetzung, Farbgestaltung, Gestaltung der Tonspur und solcher Kram, aber eben auch inhaltliches (was der Plot hergibt oder welche Tiefe die Charaktere haben); nicht zuletzt auch, inwieweit Inhalt und Form miteinander im Einklang sind. Solche Listen nenne ich auch gern "Sight & Sound"-Listen (und als ich vor Jahren bei kino.de mal die Idee hatte, daß alle, die wollen, eine solche Liste zusammenstellen, war das ein Riesenspaß, bei dem übrigens "Spiel mir das Lied vom Tod" zum besten Film aller Zeiten gewählt wurde). Als ich selbst mal so eine zusammenstellte, ging ich so vor, daß ich einfach eine ganze Reihe unterschiedlicher Kriterien mir nahm, und dann die Filme notierte, die mir unter dem entsprechenden Blickwinkel als besonders bemerkenswert erschienen - dabei tauchten dann einige immer wieder auf, und so fand ich dann die Kandidaten für meine Bestenliste. Daß einige davon dann eben auch wieder zu meinen absoluten Lieblingsfilmen gehörten, ist dann auch wieder nicht so überraschend, die mir kostbarsten Werke halte ich dann eben doch für wahre Meisterwerke...

Kanonlisten: als autoritäre Listen, die zu sagen scheinen: "Diese Filme muß gefälligst jeder kennen, der über Film ernsthaft diskutieren will!" halte ich sie eher für Blödsinn. Als Anregungslisten, die aufzeigen, was Film alles sein kann und in welchen Spielarten er in Erscheinung tritt, finde ich sie toll. Daher würde ich auf eine Kanonliste wohl auch so etwas wie "Montana sacra" (bzw. "The holy mountain") setzen, der bestimmt keiner meiner Lieblingsfilme ist, und den ich auf einer Bestenliste wohl auch ignorieren würde, der aber eine so besondere Seherfahrung darstellt, daß er auf einer Kanonliste eigentlich nicht fehlen sollte. Und damit ist so ungefähr vorgegeben, wie ich bei einer Kanonliste wohl vorgehen würde: ausgewählte Werke der bekanntesten Regisseure sowohl in Hollywood als auch in Europa (mit Neorealismus, Nouvelle Vague usw.), manches vom japanischen Film (nicht nur Kurosawa, der aber natürlich nicht fehlen dürfte!), ein wenig Genrekino, vielleicht auch das eine oder andere B-Movie, eine Prise Trash, und natürlich diverse Dokumentarfilme - eine Kanonliste ohne "Shoah" geht ja nun mal gar nicht.

Das wären dann meine Überlegungen zu Listen im allgemeinen.

[hoolio21]

Meine war ne Lieblingsliste. 100 Filme, die ich mit auf die Insel nehmen würde. Und immer wieder gerne sehe. Hätten auch 1000 sein können. Deshalb auch so Sachen wie "Shanghai Police", "Frau mit der 45er Magnum" oder "Stone", die sonst wahrscheinlich eher selten in Kanonen stehen.

Deine heißt zwar Lieblinge, liest sich aber wie eine Bestenliste nach künstlerischen und formalen Kriterien. Als solche sehr interessant und durchaus geeignet, @emmes Frage zu beantworten, welche Filme man denn gucken muß.

Über Uhrwerk Orange können wir uns bei Gelegenheit gerne mal unterhalten. Momentan aber würde es meinen Zeitrahmen sprengen. Steht irgendwo ne Review von dir?

[The Critic]

Womit Deine Lieblingsliste einer Kanonliste schon verdammt nahekommt.

Ich bewundere ja, wie man überhaupt Listen erstellen kann (Huhu, Herr Cutting!). Mir war schon die kino.ed Wahl eine Qual. Sie hat mich mehrere Wochenenden gekostet - und da ging es "nur" um die Filme im letzten Jahr!