The Diarrhoea Diary
#451
Geschrieben 24. September 2006, 23:00
Mexiko 1963 Regie: Rafael Baledón
Während des Prologs muß man ja schon an Maschera del Demonio denken, vor allem wegen der Einstellung mit den Hunden. Der Plot, in dem es um die Nachkommen einer Hexen-ähnlichen Dame geht, hat auch etwas davon. Aber das war's auch schon an Ähnlichkeiten, denn ansonsten geht der Film andere Wege. Die Nichte der im Prolog vorkommenden Hausherrin ist mitnichten darüber erfreut, daß die örtliche Bevölkerung das Haus, in dem sie zusammen mit ihrem frischen Ehemann die nächsten Tage verbringen soll, tunlichst meidet. Wenn der Film auch nicht das Tempo und die Motiv-Vielfalt von Witch's Mirror besitzt, viel Zeit verliert er auch nicht: Tantchen enthüllt bereits nach gut 20 Minuten ihre Besessenheit von La Llorona, und daß sie kein Spiegelbild hat. Dann geht's in den Geheimgang hinter dem Spiegel. Auch hier wird einiges zusammengeschmissen: Neben der Lleiche der Llorona gibt's im Haus noch einen weggesperrten Entstellten, der noch entstellter als der entstellte Dienerkrüppel ist. Ah so, es ist der Ehemann von Tante Selma. Die Ehemänner von Nachkommen der Llorona werden wohl alle so, der "Curse" im Titel hat diesmal also sogar seine inhaltliche Berechtigung.
Ein handwerklich äußerst solider Gothic-Horror, der nicht mit einfallsreichen visuellen Höhepunkten geizt und keinerlei Langeweile aufkommen lässt. Die Llegende der Llorona wird hier freilich auch wesentlich horribler dargestellt als in der Version von 1933. Die Darstellerin der Tante Selma (Rita Macedo, die später Carlos Fuentes heiratete und Selbstmord beging) ist klasse, vor allem ihre Augen. Rosita Arenas macht auch hier nicht immer gelungene Sachen, ihr Casting dürfte aber auch andere Beweggründe gehabt haben, da sie kurze Zeit später Abel Salazar, den Produzenten des Films, heiratete, der hier bereits den Ehemann an ihrer Seite spielt.
#452
Geschrieben 25. September 2006, 23:01
Japan 2005 Regie: Suguru Takeuchi, Akio Jissoji, Hisayasu Sato, Atsushi Kaneko
OK, ich bin ein großer Freund von Episodenfilmen, und ebenso mag ich auch Verfilmungen noch nicht ausgelutschter Stoffe der phantastischen Literatur aus Prinzip. Ich bin mir aber durchaus dessen bewußt, das beides auch fürchterlich in die Hose gehen kann. Bei diesem Film ist das zum Glück nicht der Fall, denn er vefolgte wohl das Konzept, den verschiedenen Regisseuren – zwei Routiniers und zwei Jungspunde – soviel Freiheiten wie möglich zu lassen: Allein mußten die einzelnen Kurzfilme auf Edogawa Rampo basieren und Tadanobu Asano irgendwo herumschwirren lassen. Die erste Episode packt diese Freiheiten direkt beim Schopf und liefert statt Erzählkino abstrakte Bilder einer obsessiven Beziehung voller Sex und Tod, die nur für eine Minute lang mit Ton unterlegt sind. Die zweite Geschichte ist dann von allen am konventionellsten inszeniert, wenn auch das Motiv der Spiegel und zahlreiche schräge Kamerawinkel den Zuschauer teilweise stark verunsichern – sind wir gerade in der Realität oder in einer "Spiegelwelt"? Auch scheint die literarische Vorlage – die sich wie die folgende auch in der glücklicherweise unlängst in Deutschland erschienenen Sammlung von Rampo-Erzählungen finden läßt – mit einer weiteren Geschichte um Rampos Detektivfigur Akechi Kogoro kombiniert worden zu sein. In der dritten Episode nimmt sich Hisayasu Sato eine der berüchtigsten Erzählungen vor: „Die Raupe“ von 1929 erzählt von einer Soldatengattin, die ihren als bloßer Torso aus dem Krieg heimgekehrten Mann für immer bizarrer und sadistischer werdende Sex-Spiele benutzt. Bewegte man sich bis dorthin schon auf sehr hohem Niveau, setzt die letzte Episode dem ganzen noch die Krone auf und wurde zu meinem persönlichen Highlight: Der Stil dieser Episode scheint das "Noir" im internationalen Titel des Films zu begründen, denn hier ist vieles nachempfunden. In gewollt künstlich aussehenden Sets entfaltet sich eine tiefschwarze Komödie, deren Schlußgag mich fassungslos-amüsiert auf den Bildschirm starren ließ. Ganz große Klasse.
Fazit: Ich wünsche mir mehr solcher Filme nach Vorlagen weiterer Autoren*, am besten mit ähnlich großzügigem Budget von stilistisch ambitionierten Leuten im Heimatland des jeweiligen Dichters realisiert.
* Robert Aickman, E.F. Benson, Algernon Blackwood, Fredric Brown, Ramsey Campbell, Eugen Egner, A.M. Frey, Stefan Grabiński, W.H. Hodgson, E.T.A. Hoffmann, M.R. James, Gerald Kersh, Cyril Kornbluth, Sheridan Le Fanu, Thomas Ligotti, Walter de la Mare, der späte Maupassant, Gustav Meyrink, Thomas Owen, Jean Ray, Boris Vian, H.R. Wakefield, um nur mal ein paar zu nennen, die mir spontan einfallen.
#453
Geschrieben 26. September 2006, 22:59
Japan 1994 Regie: Kazuyoshi Okuyama / Rintaro Mayuzumi
Leider ein eher zweischneidiges Schwert. Man sieht dem ganzen seinen Status als Prestige-Projekt an und das ausufernde Budget sorgt dann auch für einige wundervolle Bilder und visuell reizvolle Ideen, aber andererseits bleibt man an der Oberfläche und vergeudet das Potential der Stoffe und der Figur Rampos: Man will dann doch nicht zu tief in die seelischen Abgründe des Menschen eintauchen und beläßt es bei einer romantischen Geschichte mit einigen Abstechern ins Surreale. Zudem kitscht der schwülstige, an pathetische Hollywood-Filme gemahnende Score alles zu, selbst die schönsten Bildkompositionen bekommen so einen unangenehm süßlichen Beigeschmack. Das Drehbuch hat durchaus einige großartige Momente, einige Sequenzen sind fabelhaft (z.B. die Vorführung der erotischen Filme im Schloß), aber im Großen und Ganzen ist das alles viel zu glatt und gelackt, da können auch die überzeugenden Darsteller nicht viel dran ändern: Michiko Hadas Schönheit vergißt man so schnell nicht, und wenn ich nicht gewußt hätte, daß Naoto Takenaka die Titelrolle spielt, hätte ich ihn zunächst gar nicht erkannt. Anfangs war ich auch von der Art und Weise etwas genervt, wie die Reißer der Dreißiger hier mit dem Tenor "Wir sind was Besseres, wir sind ein Kunstfilm" abgewatscht werden, allerdings mußte ich nachher feststellen, daß der unsympathische Kommerz-Regisseur von Kinji Fukasaku gespielt wurde, da war dann möglicherweise doch mehr Ironie als Arroganz im Spiel. Abschließend bereue ich es nicht, den Film gesehen zu haben, denn er hat visuell schon so einiges zu bieten, aber er hätte auch wesentlich mehr als das sein können.
#454
Geschrieben 27. September 2006, 22:59
USA 1990 Regie: Francis Teri
"Ich verstehe nicht, was manche Menschen denken." Meta-Dialogzeile
Der Film setzt ein mit einer Traumsequenz, die so beschissen inszeniert ist, daß man froh ist, daß die eigenen Alpträume besser aussehen. Huch, direkt noch eine Traumsequenz hinterher. Bin dann zur Hälfte allerdings eingeschlafen.
Zweiter Versuch, zwei Wochen später: Ein Collegetyp überredet seine Freundin zur Abtreibung, und glücklicherweise bietet ein Bordell in der Nähe diese Dienstleistung an. Die Puffmutter "Big Mama" tut, was zu tun ist (mit einem Kleiderbügel) und lässt das Resultat von der Gehilfin im Off die Toilette hinunterspülen. Dummerweise läuft aber auch giftiger Abfall in den Kanal, und so mutiert der Fötus zu einem Mann im Gummianzug mit leicht Alien-mäßigem Kopf. Dieser schafft es irgendwie, mit Glibbermasse die Ausgänge des Puffs zu verkleben und so sitzen Nutten, Freier, Zuhälter und das unchristliche Collegepärchen in der Falle. Schon bald wünscht man ihnen allen den Tod, und wenigstens das kann dieser alberne Splatterquark erfüllen. Gott sei Dank hat man sich auch bei der Synchro nicht besonders viel Mühe gemacht. Sie verhält sich proportional zur Qualität des ganzen Films, selbst offensichtliche Wortwitze werden zerstört: "Er kam her, um sich einen blasen zu lasen – stattdessen ist er nun tot." Da war nun bestimmt was mit "blow" im Original, aber es muß ja nicht jeder "weggeblasen" im Thesaurus haben. "Du Arsch, du störst meinen Gedankengang!" ist ein weiteres Kleinod, welches, wenn man sich den Film denn unbedingt angucken will, die deutsche Fassung zur definitiv unterhaltsameren Alternative macht. Erstaunlich auch, daß man in der Welt von The Suckling nach einem Stromschlag explodiert. Da habe ich ja richtig Glück gehabt, als damals im Proberaum mal etwas nicht richtig geerdet war. Was diese zusammenhanglose Szene beim Abspann soll, will ich jetzt auch nicht unbedingt wissen. Da hat man wohl irgendeinen Effekt-Test oder eine deleted scene nicht wegwerfen wollen. Diese Arschnei sollte unbedingt mit größeren Mengen Alkohol eingenommen werden.
#455
Geschrieben 28. September 2006, 23:00
China 1937 Regie: Weibang Ma-Xu
Wenn ich hier auch zuweilen meckere, was noch alles gefälligst auf DVD zu erscheinen hat, so möchte ich dann aucherwähnen, wie erfreulich es ist, daß einige Schätze bereits gehoben wurden. Das hier ist so ein Fall, der vorher so gut wie unmöglich zu sehen gewesen war: Eine Schauspielertruppe schlägt auf einem verfallenem Spielort auf, der zahlreiche Geheimnisse zu verbergen scheint. In der Tat versteckt sich hier der ehemalige Sänger und Revolutionär Danping Song, der nach einem Säure-Attentat fürchterlich entstellt wurde und sich für tot erklären ließ. In der Nähe wohnt aber auch seine ehemalige Geliebte, die nach seinem Verschwinden den Verstand verlor – damit ihr Wille zum Leben nicht vollkommen schwindet, singt ihr Song bei jedem Vollmond um Mitternacht einen Song vor, sein Antlitz in den zahlreichen Schatten des verwilderten Gartens versteckend.
Ähnlich wie viele Verfilmungen des verwandten Phantoms der Oper ist das hier eher ein Melodram mit Horror-Elementen als ein Horrorfilm. Es wird auch sehr viel gesungen, und das bedächtige Tempo der Erzählung, die fast zwei Stunden lang ist, dürfte viele heutige Zuschauer verschrecken. Wer aber ein chinesisches Pendant zu den frühen Universal-Horrorfilmen mit zahlreichen wundervollen Sequenzen interessant findet, oder das Remake mit Leslie Cheung gut fand, sollte auf jeden Fall einen Blick wagen.
#456
Geschrieben 30. September 2006, 01:18
GB 1973 Regie: Freddie Francis
Donald Pleasence ist der Leiter einer psychiatrischen Anstalt und hat eine neue Theorie. Ähnlich wie in Asylum bekommen wir dann die Geschichten von vier Insassen erzählt. Der kleine Paul hat einen imaginären Tiger als Freund. Seine Eltern streiten sich andauernd. Tiger mag das nicht. Die Szene, in der Paul auf seinem Kinderklavier spielt, während im Hintergrund das Blut seiner Eltern an die Wand spritzt, hat was. In der zweiten Episode kommt dann etwas mehr Humor ins Spiel, als die Fotografie von Onkel Albert ein merkwürdiges Eigenleben beginnt. Auch kann man mit seinem Hochrad in die viktorianische Zeit zurückfahren, um Liebesaffären mit zurückhaltenden, gehorsamen Frauen zu starten, die genauso aussehen wie die eigene mit brünetter Perücke. Nee, man muß sogar dahin fahren, Onkel Albert will das so. Die Überblendung aus der Geschichte in die Rahmenhandlung ("Ich hab Onkel Albert getötet!") ist fein. Bis jetzt sind die Enden das Beste an den Geschichten, wenn auch weniger von der Pointe als von der Inszenierung der jeweiligen Climax her. Nummer Drei ist meine Lieblingsepisode: Sicherlich ist die Prämisse etwas unglaubwürdig, daß ein junger Mann einem anthropomorphen Baumstumpf mehr abgewinnen kann als einer jungen Joan Collins, nur weil der Baum
Ja, der achte und letzte Amicus-Episodenhorror (im Monster Club von 1980 hatte zwar der Herr Subotsky auch seine Finger drin, da hieß die Firma aber schon anders, meine ich) ist wohl der Schwächste der Reihe, vor allem die Stories sind relativ blaß ausgefallen und wirken wie eine Bloch-Pastiche. (Die Autorin Jennifer Jayne war zuvor übrigens hauptsächlich als Schauspielerin tätig – neben The Trollenberg Terror und The Medusa Touch auch in Dr. Terror’s House of Horrors – da schließt sich dann der Kreis.) Aber ich mag die kurzweilige Vorgehensweise dieser Filme, und so macht mir auch Mittelmäßiges auf diesem Gebiet durchaus Spaß. In eine persönliche Kompilation der Lieblingsepisoden aller Filme käme das Ding mit dem Baumstumpf auf jeden Fall rein.
#457
Geschrieben 01. Oktober 2006, 03:44
Italien 2003 Regie: Bruno Mattei
Es ist äußerst erfreulich, daß auch heutzutage noch solch amüsanter Mist produziert wird. Einen großen Anteil daran trägt die bemerkenswert hingeschluderte deutsche Synchronisation, die besonders beim End-Monolog des Bösewichts das Gefühl erweckt, man wäre wieder in den frühen Achtzigern. Es schadet freilich auch nicht, wenn man sich mit 8MM einen der dämlichsten Filme, die uns Hollywood in letzter Zeit geschenkt hat, zum Vorbild nimmt. Eine High Society-Mutter, deren Darstellerin mich streckenweise an eine gewisse Frau Schaffrath aus Eschweiler erinnert hat, macht sich Sorgen über ihre nicht nach Hause gekommene Teenager-Tochter. Da ihr Mann wichtigeres zu tun hat, beauftragt sie einen Privatdetektiv, der sich innerhalb einer Minute in seiner Aussage über Snuff-Filme hübsch widerspricht. Hmm, daß da jemand noch mal übers Drehbuch drüberguckt, war wohl im Zeitplan nicht drin. Stattdessen macht Mutti Ausflüge nach Amsterdam und Hamburg, um den Mädchenhändlern und Snuff-Filmern auf die Schliche zu kommen - und bei Gelegenheit ihre möglicherweise operierten Brüste in die Kamera zu halten. Neben einem zwielichtigem Zwerg begegnet sie dabei auch einer perversen preußischen Pornoregisseurin mit schwulem Faktotum. Der verhaltensgestörte Plot hüpft derweil frohgemut über zahlreiche Lücken hinweg. Ist aber egal. Es ist äußerst erfreulich, daß auch heutzutage noch solch amüsanter Mist produziert wird.
#458
Geschrieben 03. Oktober 2006, 02:34
USA 1986 Regie: Armand Mastroianni
"Mach kein Scheiß mit dem Toten!" Meta-Dialogzeile
Bei einer Übung im Hinterland trifft ein Trupp Soldaten, darunter Nichelle Nichols und Levar Burton, auf lebende Leichen aus dem Bürgerkrieg. Zudem läuft da noch der Geist einer blonde Schnalle mit übernatürlichen Kräften durch den Wald, deren Sohn, mittlerweile vergreist, noch viel übernatürlichere Kräfte besitzt. Die Untoten bringen die Soldatendeppen um, das ist überraschend. In der DF läuft das Ganze schon ganz gut rein, wenn man besoffen ist und gerade mal überhaupt keine Lust auf Qualität hat. Ansonsten wird dieser behämmerte Blödsinn wohl wegen der Star Trek-Connection immer wieder aufgelegt. Oder einfach nur so.
#459
Geschrieben 03. Oktober 2006, 23:07
Japan 2005 Regie: Takashi Shimizu
Wäre Takashi Shimizu ein Auto, kann man nicht sagen, daß er irgendwann im Kreisverkehr stecken geblieben ist. Vielmehr schaltet er hier in gewisser Hinsicht einen Gang hoch. So sehr er auch an den Grudge-Franchise gekettet zu sein scheint, sein Beitrag zum J-Horror-Theater reproduziert zwar das eine oder andere Element, scheut sich aber auch nicht, die gewohnten Strukturen aufzubrechen. Nachdem im Prolog zahlreiche Figuren in ungemütlichen Kontakt mit einer anderen Welt geraten sind, wird eine junge Schauspielerin für einen Horrorfilm gecastet, der auf einem tatsächlichen Ereignis aus dem Jahr 1970 beruht, einem rätselhaften Massenmord in einem Hotel. Zeitgleich recherchiert eine an Reinkarnation interessierte Studentin über den Mordfall. Das Folgende ist voller Spoiler, wer diese nicht lesen will, hört dann besser hier auf.
Was sich in der ersten Stunde mit den teilweise etwas zurückhaltender inszenierten bekannten Schreckmomenten und einigen gelungen dezenten Film-im-Film-Gags eher bedächtig aufbaut, entlädt sich im letzten Drittel des Films in einem Montage-Monster verschiedenster Stile und Perspektiven. Die Erzähl-Instanzen verschwimmen: Die Dreharbeiten auf dem Filmset, ein "authentischer" Super-8-Film der Morde und die Reise der Studentin zum Hotel laufen gleichzeitig ab in der Illusion einer Einheit von Raum und Zeit, gleichzeitig verschmelzen und verdoppeln sich auch die Figuren, die Reinkarnationen finden nicht in der gewohnten Chronologie statt. Mit dem schnelleren Schnitt kommen dann auch die fieseren Szenen und Geräusche. Die Puppe hätte man am Schluß allerdings etwas zurückhaltender animieren sollen, mit ihren starren Augen wirkte sie auf mich wesentlich bedrohlicher. Der irreale Knoten, der am Ende entsteht, läßt sich bei der ersten Sichtung kaum entwirren, aber das wird wohl so beabsichtigt gewesen sein. Damit hat Shimizu zwar keineswegs den Horrorfilm neu erfunden, aber doch einen sehenswerten Beitrag abgeliefert.
#460
Geschrieben 04. Oktober 2006, 23:54
GB / Deutschland 2005 Regie: John Fawcett
Die Isle of Man ist ja wie geschaffen als Location für einen Horrorfilm. Irgendwie kommt aber immer nur mediokres raus, wenn da gedreht wird, wie bei The Gathering, The Calling oder hier. Nun ja, die Insel sieht immerhin verdammt gut aus und gegen die Kamera-Arbeit kann man auch nicht viel haben. Der Plot ist auch angenehm originell – man ahnt zwar vieles voraus, bekommt aber immerhin keine Geschichte vorgesetzt, die man schon dutzende Male gesehen hat. Sich bei walisischen Legenden zu bedienen war jedenfalls eine gute Idee, und das mit den Trepanationen auch. Andererseits hört man einen der einfallslosesten Scores seit langem und die Tonspur läßt es dann auch unnötig oft und absolut willkürlich krachen, obwohl die Bilder sich eher leise geben. Die Schauspieler machen einen ganz guten Job, auch wenn ihre Figuren mal wieder aus dem kaputte Familie-Baukasten kommen. Am Ende (ja, das ist ein Spoiler) gibt es böses Potential, das sich im alternativen Ende auch manifestiert, wenn auch etwas plakativ inszeniert. Man entschloß sich dann aber statt dessen, blöde auf die sentimentale Tube zu drücken. Gehört bei diesen Mutter-Tochter-Filmen wohl dazu. Nun, ich mußte nicht zum Taschentuch greifen, aber ich hätte gerne die ganze Packung Richtung Bildschirm geworfen.
#461
Geschrieben 07. Oktober 2006, 02:07
Philippinen 1990 Regie: Peque Gallaga / Lore Reyes
Das ist ein etwas merkwürdiger Titel für einen Horror-Episodenfilm, aber die Serie brachte es bislang immerhin auf 7 Teile. Komödie scheint auch ein Bestandteil zu sein, äußert sich hier aber nur in der mittleren Episode. In der ersten Geschichte begleiten wir ein frisch verheiratetes Pärchen aufs Land. Man mag sich freilich fragen, warum man sich als Aufenthaltsort für die Flitterwochen ausgerechnet eine heimgesuchte Abtreibungsklinik aussucht. Aber das stand wohl nicht im Prospekt. Auch nicht, daß evtl. herumliegende Ringe dem bösen Dr. Corpus gehört haben, der dann aus dem Grab heraus einem in den Körper fährt und fiese Sachen mit der Braut machen läßt. Aber zum Glück kann man Ringfinger ja abschneiden. In der zweiten Episode manifestiert sich das Böse wieder in einem weißen Kittel: Eine Krankenhausärztin bedient sich nebenbei noch der Hexerei und kann ganz doll Voodoo machen. Das bemerkt der Patient Bogard bald, der ungeschickterweise die Annäherungsversuche von Frau Doktor unterbindet und lieber mit jungen schlanken Damen rummacht. Bei der folgenden Flucht kommt es zu einem Highlight, als in der Säuglingsstation die lieben Kleinen zu schwarzen Gummimonstren mutieren. Heissa! Es geht weiter mit Slapstick und Re-Animator-Referenzen. Die letzte Episode bedient sich einer der zahlreichen "Aswang"-Legenden: Diese sind tagsüber ganz normale Bürger, manchmal auch Tiere, machen aber des Nachts garstige Dinge. Je nach Region saugen sie Blut, verspeisen Säuglinge, oder – was mir besonders gut gefällt – lecken einem den Schatten weg. Hier fressen sie Erwachsene. Eine junge Maid hat dann das Pech, in einem Dorf voller Aswangs zu landen. (Das stand bestimmt auch nicht im Prospekt.) Es gelingt ihr jedoch, diese zu überlisten. War ich zunächst ein wenig irritiert, als bei einer idyllischen Szene in freier Natur "Knockin’ on Heaven’s Door" in der Guns'n'Roses-Version zu hören ist, konnte mich die Geschichte ab der nächtlichen Ritual-Sequenz richtig mitreißen. Da hat man sich bei der Beleuchtung richtig Mühe gegeben und zusammen mit dem von Trommeln dominierten hypnotisch vorantreibenden Score eine wirkungsvolle Atmosphäre geschaffen. Auch die folgende Verfolgungsjagd, in der sich die größtenteils von einer Tanzkompanie dargestellten Aswangs auf allen Vieren durch den Wald bewegen, in Baumwipfeln verbergen und dem ein oder andern unachtsamen Passanten das Rückgrat brechen, hat durchaus Klasse. Die später entstandene US-Version des Stoffes kann da nicht ganz mithalten.
Auch wenn die erste Episode ein paar Längen hat, war das mal wieder eine äußerst kurzweilige Angelegenheit. Würde ja gerne auch weitere philippinische Aswang-Filme sehen, stellt sich aber die Frage, ob z.B. an die Version von 1935 überhaupt noch ein Rankommen ist...
#462
Geschrieben 08. Oktober 2006, 03:29
Spanien 1970 Regie: José Luis Madrid
"Adolf, you must calm down. You frighten people."
Hier könnte man mal sagen, daß eigentlich alle Titel des Films etwas irreführend sind. Die DF kenne ich nicht, aber daß Frankenstein hier nichts verloren hat, dürfte klar sein. Fürchterlich sexy ist der Vampir jetzt auch nicht. Und die Autobahn kommt nur am Anfang und Ende kurz vor. Außerdem ist der Vampir zwar über hundert Jahre alt, kommt aus einem Sarg und wird am Ende gepfählt, aber er beißt seine Opfer nicht, sondern erwürgt sie bloß. Das dürfte einer der wenigen Vampirfilme sein, in denen kein einziger Tropfen Blut vorkommt. Nun, für einiges davon gibt es wohl Erklärungen. Die Autobahn kam den spanischen Machern des Films wohl besonders deutsch vor, ebenso wie der Vorname "Adolf" für den Helden. Daß der Film außerordentlich viel Wert darauf legt, Brüste zu zeigen, muß ja eigentlich auch irgendwie im Titel angedeutet werden. Gedreht wurde in Stuttgart und in der mit Fachwerkhäusern zugeschissenen Altstadt von Herrenberg, was ich durch Zufall über Google herausfand. Wo das verwendete Schloß steht, konnte ich leider nicht ermitteln. Der Name im Film für Graf und Hütte "Fraunler" gibt bei Google sogar null Ergebnisse. Das sollte sich jetzt ändern. Fraunler! Fraunler! Fraunler! Fraunler!
Die erste investigative Garnitur, ein Kommissar und ein abergläubischer Leichenbeschauer, fällt dem Grafen überraschenderweise schon nach 20 Minuten zum Opfer. Man geht auch nicht einfach so in fremde Keller rein und öffnet Särge. Zusammen mit einem neuem Inspektor erreicht auch Baron Adolf Oblinski aus London das Städtchen, gespielt von Waldemar Wohlfahrt mit Heino-Haarfarbe. Er mietet sich als erstes am Flughafen ein rotes Mercedes-Cabrio – das hätte ich 1970 wohl auch gemacht – und ist wohl der letzte Nachfahre von Graf Fraunler. Fraunler! Fraunler! Fraunler! Fraunler! Er reibt sich jedesmal die Augen, wenn er im Schloß seinen zuweilen hübsch farblos angeleuchteten Vorfahren sieht. Dieser erwürgt mit Vorliebe Frauen mit kleinen Brüsten und deren Stecher, nebst den obligatorischen Polizisten. Manchmal ist er dabei unsichtbar. Die dem NL-Tape zu Grunde liegende Fassung scheint mir bei den Nacktszenen etwas beschnitten. Aus irgendeinem Grund (wahrscheinlich konnten sie es nicht aussprechen), heißt der Graf in der englischen Fassung auch "Winninger" (Vinegar?) oder so ähnlich, und nicht Fraunler. Fraunler! Fraunler! Fraunler! Fraunler! Als man schon gar nicht mehr damit rechnet (Minute 76), gibt's sogar noch ein tolles Treppenhaus. Ansonsten ist das alles ein wenig unspektakulär. Es wird zuviel geredet, es gibt zuwenig visuell ausgereifte Momente und der Score besteht auch nur aus zwei Cues, von denen allerdings einer ziemlich genial ist. Nicht zu vergessen der Vampir, der würgt, wo er saugen soll. Nein, wirklich empfählen kann ich diesen Film nicht. Fraunler! Fraunler! Fraunler! Fraunler! Ja, ich weiß, einmal schreiben hätte auch gereicht.
#463
Geschrieben 14. Oktober 2006, 00:56
USA 1985 Regie: Michael Stanley
Wir schreiben das Jahr 1920. Ein Schiff, von dem wir nur noch ein Rettungsboot zu sehen bekommen, verunglückt. Eine gemischt-geschlechtliche Gesellschaft kann sich an den Strand einer Insel retten. Dort gibt es glücklicherweise eßbare Beeren, aber dummerweise auch einen fleischfressenden Fluß. Das Hauptproblem sind jedoch ein Riesenhaufen kleiner brauner Männlein mit schwarzen Haaren und scharfen Zähnen. Die Viecher sehen ein bißchen so aus wie das Ding aus der letzten Episode von Trilogy of Terror. Nur etwas größer und billiger. Viel billiger. (Das Cover des deutschen Tapes vermittelt schon einen ganz guten Eindruck. Der Kommentar des Uploaders auch. Aber ich halte schon das Maul.) Wobei die Darsteller die Viecher in Sachen Glaubwürdigkeit noch unterbieten. Warum muß das alles eigentlich in den 20er Jahren spielen? Hatte da einer vom Kostümverleih noch Schulden beim Regisseur? Oder hat eine Friseuse den Film finanziert? Nichtsdestotrotz denke ich, wenn einem so ein Vieh im Wald begegnen würde, fände man das bestimmt nicht lustig. Ein bißchen wie ein böser Traum kommt einem das alles schon vor. Wenn ich ein DVD-Label hätte, würde ich den Film ja gern unter dem Titel Titanic II wiederveröffentlichen wollen.
#464
Geschrieben 15. Oktober 2006, 02:34
USA 1944 Regie: Reginald Le Borg
Nachdem die ersten beiden von mir gesichteten Filme der "Inner Sanctum"-Serie (Calling Dr. Death hat eine tolle Hypnose/Traum-Sequenz, ist aber ansonsten zu dialoglastig; Dead Man's Eyes bietet Lon Chaney Jr. als Blinden, bleibt aber trotz der Prämisse eher eine herkömmliche Kriminalgeschichte) leider nicht so ganz überzeugen konnten, gibt's hier dann doch einen durchaus sehenswerten Beitrag zu vermelden. Leider ist aber auch einiges zu beanstanden. Die übernatürlichen Elemente der literarischen Vorlage wurden hier in die Ambivalenz-Ambulanz geschickt – ich bin ja sonst für Zweideutigkeiten immer gerne zu haben, hier wird dann allerdings durch die Auslassung des Finales mit der zum Leben erwachenden Steinfigur einiges verschenkt. Die Spezialeffekte wären aber im Budget wohl eh nicht drin gewesen. Das Ersatz-Finale ist aber durchaus ansehnlich. Daß man die Hexengattin auf einer Südsee-Insel aufwachsen ließ, trivialisiert die Vorlage dann wiederum ein wenig, war doch die Herkunft der Hexe aus anständigen, gutbürgerlichen Verhältnissen einer der Knackpunkte der Geschichte. Aber hey, dafür können wir eine Rückblende machen mit tanzenden Tiki-Tussen, Totems und Trommeln, ist doch auch immer wieder gern gesehen. Auch daß die anderen Damen hier keine tatsächlichen Hexen sind, sondern mehr im übertragenem Sinn, ist eine durchaus sinnvolle Modifikation. Alles in allem ist diese Version von Fritz Leibers Roman der späteren Verfilmung Night of the Eagle in vielerlei Hinsicht unterlegen. Aber auch wenn Chaney Jr. in der Rolle nicht ganz so überzeugend ist wie Peter Wyngarde, liefert er wie der Rest des Ensembles eine sehr solide Leistung ab. Evelyn Ankers ist hier ausnahmsweise mal nicht das love interest und es fällt mal wieder auf, wie schade es ist, daß man die hier erneut famos aufspielende Elizabeth Russell trotz ihrer kraftvollen Ausstrahlung nur in Nebenrollen sehen kann. Auf der handwerklichen Seite gibt es dazu dann noch einige feine Schattenspiele und mehrere stimmungsvolle Momente. Läßt man die Vergleiche außer acht, bleibt schon ein sehr netter Thriller mit Noir-Elementen übrig. Interessant auch, wie die Eiswürfel im Cola-Rum durch die Kohlensäure ein leises regelmäßiges Klacken verursachen. Halt, Moment, das gehört gar nicht mehr zum Film.
#465
Geschrieben 21. Oktober 2006, 03:50
Texas 1962 Regie: Pat Boyette
Nach einem Schiffsunglück landet ein reicher Schnösel samt Kapitän auf einer einsamen Insel, auf der sich das Schloß des irrsinnigen Grafen De Sade befindet. Der hat aus Liebe zu seiner leprakranken Frau einst freiwillig das Exil gewählt, nur ist seine Gattin mittlerweile so plemplem, daß sie jede Nacht für ihre Hochzeitsnacht hält und aufgrund ihrer Krankheit auch nicht mehr wirklich ansehnlich, so daß der Graf sie mal lieber im Keller eingesperrt hat. Mit der Zeit dreht auch er ein wenig am Rad, hat Visionen von Geistern, Piraten, Fledermäusen und großen Stoff-Spinnen, sowie Angst davor, vom taubstummen Zimmermädchen vergiftet zu werden, das er daher
Dungeon of Harrow ist mal wieder so ein Zwitterfilm, der über weite Strecken durch seine Unbeholfenheit unterhält, an manchen Stellen aber wie ein Brillant zu funkeln vermag. Bereits am Anfang möchte man das Werk bereits umarmen, da es trotz niedrigstem Budget versucht, uns eine Schiffskatastrophe zu präsentieren. Es geht weiter mit bescheidenen Darstellern, die hölzerne Sätze von sich geben, die gewollt auf alte Zeiten und Edgar Allan Poe getrimmt sind, aber durchaus einen eigenen Charme besitzen. Langweilig machen sie den Film auch nicht, denn die Dialoge (die teilweise von einem Off-Kommentar übersprochen werden, was an den liebenswerten Beast of Yucca Flats erinnert) wechseln sich mit durchaus reizvollen Sequenzen ab, wie den oben erwähnten Visionen, einer langen Spiral-Überblendung oder hübschen Matte-Paintings. Auch rastet der Graf aus, daß es eine Freude ist, und die billigen Dekors sehen mit Hilfe von Spinnweben, Beleuchtung und Nebelmaschine streckenweise richtig gut aus. Highlight ist freilich die durchaus mit Gespür fürs Unheimliche inszenierte Szene, in der der Held im Keller auf die leprakranke Dauerbraut trifft. Und das Ende ist auch nicht verkehrt. Der Regisseur ist ebenso der Erzähler und war früher Nachrichtensprecher. Außer Lee Morgan, der hier als Kapitän eher eine Nebenrolle hat, scheint keiner der Anwesenden vorher oder nachher in einen anderem Film mitgespielt zu haben. Man ahnt ein wenig, warum. Morgan beendete seine eher bescheidene Karriere in zwei weiteren Filmen Boyettes, mit denen es diesem aber auch nicht gelang, sein Idol Roger Corman zu beeindrucken. Als dann nach dem dritten Film auch noch sein ganzes Equipment verbrannte, nahm Boyette dies als Zeichen, den Regisseurs-Stuhl die Toilette hinunterzuspülen. Später wurde er dann ein durchaus angesehener Comic-Zeichner, und wandte sich neben Auftragsarbeiten auch in diesem Medium dem gotischen Horror zu. Leider ist er im Jahr 2000 verstorben, so daß eine anständige DVD-Veröffentlichung mit Audiokommentar wohl eher nicht zu erwarten ist. Wiewohl zumindest eine Fassung in besserer Bildqualität durchaus zu begrüßen wäre.
#466
Geschrieben 22. Oktober 2006, 02:16
USA 2005 Regie: Tim Irwin
Dokumentationen über „legendäre“ Bands geraten ja leicht – vor allem wenn einzelne Bandmitglieder bereits verstorben sind – zu Lobhudelei am Stück. Das ist hier auch der Fall, aber hier geht es auch um eine Band, die das durchaus verdient hat. Außerdem schaut sich auch kaum einer eine DVD von einer Kapelle an, die er nicht mag oder für überwertet hält. Der Film geht dann auch so geschickt vor, daß er beinah jede getätigte Aussage über die Qualitäten der Musik der Minutemen direkt mit einem Konzertausschnitt belegt. Das funktioniert hier besonders gut, da kaum ein Song aus der bereits sehr innovativen Frühphase der Gruppe länger als eine Minute ist: Wo andere Musik-Dokumentationen unzufriedenstellende Ausschnitte verwenden oder mit langen kompletten Songs den informativen Charakter zerfasern, geht es hier Schlag auf Schlag. Auch genügen den Minutemen 40 Sekunden, um unerhörte Song-Strukturen umzusetzen. Wer mit Captain Beefheart vertraut ist, findet manche Songs der Band möglicherweise nicht so originell. Über die Jahre haben sie sich aber schon stark von diesem Vorbild gelöst. Verständlicherweise erzählt hier die meiste Zeit Mike Watt, aber es ist auch interessant, einige der alten Gesichter wiederzusehen: Greg Norton von Hüsker Dü in seinem Restaurant, Chuck Dukowski von Black Flag in einer unmöglichen Freizeithose...beunruhigend allerdings, daß Thurston Moore von Sonic Youth immer noch so aussieht wie vor 20 Jahren. Auch der alte Kostverächter Ian MacKaye hat sich ganz gut gehalten. Das erinnert mich an Anton LaVey, der scheinbar auch nicht alterte, möglicherweise weil er da so einen Draht zu so nem Typen hatte, der...
Die DVD des Films läßt keine Wünsche offen: Neben der Dokumentation mit deleted Scenes, Videoclips der Band und einem hübschen Booklet, gibt es eine zweite Scheibe mit drei kompletten Konzerten, eins aus der Frühphase von 1980 (wo sie von einem Punk-Publikum, dem sie nicht hart genug sind, angespuckt werden), eins von 1984 und ein akustisches von 1985. Das einzige, was besser wäre, wäre ein Package dieser Art von den BIG BOYS, die in der Liste meiner Lieblingsbands noch ein paar Plätze höher rangieren. Die Parallelen bieten sich auch an: Beide haben mittlerweile tote, beleibte Sänger und hatten, auch wenn sie nicht immer Punk-Musik gemacht haben, mehr von der Punkrock-Idee verstanden und gelebt als die meisten anderen Bands.
#467
Geschrieben 28. Oktober 2006, 00:18
Kambodscha (?) 1983 Regie: Chin Wan
Schwierig, die Daten zu diesem Film zu verifizieren; die im Vorspann erwähnten Namen tauchen auf der imdb auch nicht in ähnlichen Schreibweisen auf, dort werden auch nur 21 kambodschanische Produktionen gelistet. An anderen Stellen wird das Land allerdings angegeben und das Resultat sieht aus wie eine Mischung aus Filmen aus Hong Kong und Thailand, und das kommt geographisch ja in etwa hin. Nachdem sie ihren Mann vergiften liess, ertappt "Big Madame" ihren Geliebten dabei, wie er ihre jüngere, adoptierte, züchtige Schwester befummeln will. Die Schuldfrage ist schnell geklärt, und die Schergen werden beauftragt, die kleine Schlampe zu töten. Nachdem der geile Hengst zwischendurch noch aus Versehen zum komischen Element, einem Stotterer namens "Monkey" unter die Bettdecke gekrochen ist, wird Schwesterchen in den Wald geschleppt, ein paar Mal ins Gesicht getreten und in eine Schlangengrube geworfen. Nett ist das nicht. Was aber niemand vorausgesehen hat: In der Grube freundet sich Ah-hua mit den Schlangen an, läßt sie unter ihr Kleid kriechen und leckt sie ab. Irgendwas anderes müssen die Schlangen auch noch gemacht haben, denn kurze Zeit später liegt Schwester schwanger in der Höhle. Nach einer kurzen Einstellung eines Säuglings mit Schlangenhaut-Mütze ist die Titelfigur dann auch schon groß geworden und macht mit einer blonden Perücke (Perücke ist eigentlich übertrieben – das sieht nach zusammengeklebten Papierblumen aus) ungefragt bei einer Tanznummer mit. Ja, der Sohn des zu Anfang vergifteten und gleichzeitige Verlobte der Stieftochter der Bösen muß sich natürlich in sie verknallen. Er folgt ihr durch den Wald, und während sie sich keck Lianen entlanghangelt, ertönt eine Musik, die aus einer deutschen 70er Jahre-Komödie entlehnt sein könnte. Statt Theo Lingen gibt es aber als zweites komisches Element einen Taubstummen, der Pantomime macht. Ah so, unter der Perücke hat das Mädchen aus der Grube Schlangen auf dem Kopf, war eigentlich klar. Der Schnitt von ihrer zum ersten Mal offenbarten tatsächlichen Gestalt zu einer lustigen Comic-Kuckucksuhr mit Micky Maus-Ohren hätte Eisenstein möglicherweise einen Hoden verlieren lassen. Ich hingegen muß konstatieren, daß der Film in angenehmer Weise erfrischend viele Irritationen auslöst. Im Großen und Ganzen ist zwar die Story nichts besonderes (findet sich scheinbar auch in zahlreichen thailändischen Produktionen), und für einen Horrorfilm sind auch viel zu wenig horrible Szenen drin, aber einige Sequenzen haben schon ordentlich Schwung. Ah, eine Fakir-Einlage gibt's auch noch (neben langen Nadeln in den Backen ritzt man mit einem Messer mehrmals über die Zunge), sowie zehn Minuten vor Schluß eine elegische Musiknummer. Wahre Liebe schreckt auch nicht vor so ein paar Reptilien auf dem Kopf zurück, streicheln kann man die Dinger schließlich auch. Das Finale ist dann schneller vorbei, als man "schwangere Schwester schenkt Schlangenschlampe Schuppen-Shampoo" sagen kann und nach dem Happy End wird uns leider vorenthalten, wie denn die Nachkommen dieses interessanten Pärchens aussehen mögen, aber möglicherweise gab es ja eine Fortsetzung. Die würde ich mir dann glatt auch ansehen.
#468
Geschrieben 29. Oktober 2006, 14:32
USA 1981 Regie: Frank LaLoggia
Als ich letztens noch mal durch Phil Hardys Horror-Enzyklopädie stöberte, bleib ich zufällig beim Eintrag zu diesem Film hängen. Recht überrascht war ich, daß er ganz gut wegkam, einer der besten Filme mit satanischem Thema seit Rosemary's Baby und interessanter als The Exorcist genannt wurde. Da die Anchor Bay-DVD gerade in der untersten Preisklasse in den letzten Zügen liegt, habe ich die mir dann mal gegönnt. Es geht sehr atmosphärisch los und nach ca. 5 Minuten dachte ich: "Hossa, das könnte wirklich was sein". Nach dem ersten Drittel war jedoch Ernüchterung angesagt. Dem durchaus überzeugenden Teenage-Luzifer setzt der Plot die Reinkarnationen zweier anderer Engel gegenüber, und deren Geschichte ist langweilig und die Darsteller – vor allem die Jüngere, die auch noch als love interest herhalten muß – sind enervierend. Im letzten Drittel geht es dann glücklicherweise etwas mehr ab mit einer schicken Massenpanik bei einem Passionsspiel, das Finale selbst mit seinen bunten Blitz-Effekten mag zwar damals ein FX-Highlight gewesen sein, wirkt heutzutage aber hoffnungslos übertrieben und eines Satansfilms unwürdig. Schade, denn der Hauptdarsteller ist wirklich gut und die Location ist wundervoll. (Merkwürdig, daß Boldt Castle nicht öfter für Horrorfilme verwendet wurde.) Auch gibt es zahlreiche feine Songs von u.a. den Sex Pistols, den Ramones und sogar den Rezillos zu hören, die zwar teilweise etwas willkürlich reingeschmissen wirken, aber durchaus willkommen sind. Der Film hat schon so einiges, was für ihn spricht, vor allem gelingt es ihm, einen konsequent eigenwilligen Stil umzusetzen, trotz des vergleichbar geringen Budgets, das der Regisseur laut Audiokommentar einigen Geschäftsleuten aus seiner Heimatstadt in New Jersey aus den Rippen geleiert hat. Wenn da nur nicht dieser beschissene Mittelteil wär.
#469
Geschrieben 04. November 2006, 02:16
Mexiko 1974 Regie: Miguel M. Delgado
"Incredible, but we have to believe it." (Meta-Dialogzeile)
Auf einigen Plakaten hieß Frankenstein hier nur Frankestein. Fällt auf den ersten Blick gar nicht auf. Aber er hat den Spirit! Nachdem zwei Gehirntransplantationen fehlgeschlagen sind, fragt der Gehilfe, was mit den weiblichen Leichen geschehen soll. Wie die anderen sollen sie auf ihren eigenen Füßen das Labor verlassen, sagt der Chef. "But why don't we cremate them? This would be much easier." - "Because I want to terrorize society!" Na, einen besseren Grund, apathische, mordende Leichen in ihre Familien zurückzuschicken kann es ja kaum geben. Die Polizei steht vor einem Rätsel, denn sie finden die elektromagnetischen Transistoren in den Köpfen der Zombies nicht, die ihren Freigang ermöglichten. Santos Freundin ist aber guter Dinge: Das böse Genie hat ja bis jetzt nur 12 Frauen getötet, was ist das schon bei den zwei Millionen, die es in der Stadt gibt. Frankenstein heißt hier übrigens Irwin mit Vornamen, ist schon 113 Jahre alt und hat einen Vollbart. Er braucht noch zwei Gehirnchirurgen, und glücklicherweise kennt sein Assistent – der auch wesentlich älter ist, als er aussieht – noch zwei Greise, die zu bekommen sind. Neben dem aus dem "Beta-Faktor" menschlichen Blutes gewonnenen Jungbrunnen hat F. auch die Kontrolle über einen kräftigen schwarzen Riesen namens Golem, dessen Gehirn wiederum von einem nicht ganz so blödem Riesen aus Südafrika stammt. Warum man den Golem nicht mit in den Titel geschrieben hat, ist verwunderlich. Aber so ein richtiger Golem ist er auch nicht, er heißt ja nur so. Später macht er Schlagzeilen: "Four policemen torn to pieces by a strange individual." Das komische Element ist der senile Bakteriologe Professor Ruiz, der sich stets verhaspelt, wenn es darum geht, etwas Wichtiges mitzuteilen. Die Polizei verstärkt sich zur Sicherheit mit zwei hübschen Detektivinnen, die Dr F. ein Dorn im Auge sind, da er der weiblichen Intuition mißtraut. Er ordnet eine Entführung an, aber unsere beiden Maskenfreunde können dies verhindern. Dr. F. hat noch einen zweiten Riesen, "Mortis", im Keller, und in ihm soll Santos Gehirn Platz nehmen - so sein teuflischer Plan. Natürlich darf so was nicht passieren, und die beiden mischen das streckenweise hübsch futuristisch aussehende Labor auf. Die drei Hauptbösewichter können aber entkommen und Dr. F. will Rache nehmen, indem er den unbesiegbaren Golem mit der Kraft von 20 Männern gegen Santo in den Ring schickt. Damit dieser ihn nicht wiedererkennt, verändert er mal schnell dessen Pigmente. Was der nicht alles kann, der Frankenstein! Hilft ihm am Ende aber auch nicht, als er ein Geländer herunterfällt, ratzfatz altert und stirbt. "Tomorrow we'll think that all of this was a nightmare", wirft Santo verständlicherweise in den Raum. Trotz des recht horrorlastigen Plots gibt es hier leider kaum Horrorszenen, einzig die nächtlichen Fußmärsche Golems und der Zombies durchs vernebelte Churubusco-Studio machen was her. Ansonsten hat man sich hier wohl eher an Agentenfilmen orientiert, in denen ja auch der ein oder andere wahnsinnige Wissenschaftler vorkommen kann. Wann kommt eigentlich James Bond gegen Frankenstein – Leben und wiederbeleben lassen ?
#470
Geschrieben 05. November 2006, 04:26
Japan 1976 Regie: Noboru Tanaka
Zu Beginn läßt sich eine Dame aus guten Verhältnissen von einem Pierrot lecken. Ich hätte jetzt einfach Harleckin schreiben können, um einen billigen Schreibweisen-Witz zu verwenden, dies wäre aber sachlich falsch gewesen, denn die Figuren haben eine leicht zu unterscheidende Gestaltung. Was beide jedoch gemein haben, ist, daß ich sie äußerst widerwärtig finde, besonders in der Form von dekorativen Püppchen, wie man sie manchmal in übelst geschmacksverirrten Haushälten antrifft. Die Frau sieht das wohl ähnlich, nimmt sie das geschminkte Männlein doch während des Cunnilingus mit ihren Beinen in den Würgegriff. Schon seit längerem beobachtet sie und alle anderen Bewohner des Hauses bei ihrem Treiben der titelgebende Voyeur, ein zuweilen verklemmter, dekadenter Zyniker. Sie weiß, daß er sie beobachtet und ist dadurch um ein vielfaches erregt. Wie sie feststellen müssen, erregt beide noch viel mehr das Morden. So kommt dem geilen Pastor, der sein Gerede von Sünden nur benutzt, um das Dienstmädchen zu befummeln, sein Schnarchen teuer zu stehen, und der Chauffeur ist ebenso der unglaubliche "Sesselmann" und als solcher recht hilflos gegen Feuer. Der Regisseur der letzten Episode von Rampo Noir hat diesen hier zweifellos auch gesehen, hier finden sich neben dem gleichen Auto auch ähnliche Einstellungen von Chauffeur und Rückspiegel. Auffallend, wie sehr die Gesichter und Körper des Killerpärchens im Laufe des Films an Farbe verlieren, bei ihrem ersten gemeinsamen Mord an einer Malerin, die zuvor ihre Körper verziert hat, werden sie nur noch wie blasse Geister ausgeleuchtet. Ihr Ende finden sie allerdings beileibe nicht so wie erwartet.
Wenn auch in erster Linie ein "pink"-Film (wogegen ja auch gar nichts zu sagen ist), wird hier mit den teils niederträchtigen, teils bizarren Morden gleichzeitig eine Kriminalgeshichte geliefert, die es in sich hat. Formal habe ich zwar schon hübschere japanische Filme dieser Dekade gesehen, aber einen Blick ist er schon wert, vor allem für Freunde von Rampos finsterer Fantasie.
#471
Geschrieben 10. November 2006, 23:56
Kanada 1992 Regie: Guy Maddin
Im Städtchen Tolzbad werden die Kinder dazu angehalten, leise zu reden, denn eine durch laute Geräusche ausgelöste Lawine hatte einst die halbe Stadt nebst Einwohner unter sich begraben. Der junge Johann steht kurz vor seiner Hochzeit, als er bemerkt, daß es eigentlich seine Mutter ist, die ihn sexuell erregt. Das kann nicht gut ausgehen. Nicht nur die Motive des Bergfilms, sondern auch dessen Melodramatik wird hier auf die Spitze getrieben. Neben wundervollen auf alt getrimmten Bildern stehen zahlreiche skurrile Details, wie, um nur mal ein paar zu nennen, ein Geist ohne Augen oder im Bergwerk schuftende Damen. Da sind den Verantwortlichen in Sachen Fantasie wohl die Pferde durchgegangen, und das soll mir nur recht sein. Auch wenn man häufig schmunzeln muß, begeht der Film nicht den Fehler, seine heutzutage übertrieben wirkenden Figuren jemals der Lächerlichkeit preiszugeben. Die Stimmung, die von Bild-Kompositionen, Darstellern und Score evoziert wird, ist auch eher eine der Trauer und Elegie, Einsamkeit und Verzweiflung allerortens. Der Film zieht einen jedoch keineswegs runter: Er ist ein solches Schatzkästlein von Originalität, Ideenreichtum und Stilsicherheit, daß man sich einfach freuen muß.
#472
Geschrieben 11. November 2006, 23:39
Indien 1984 Regie: Shyam & Tulsi Ramsay
Protokoll einer Verfehlung
Vom Nachnamen der Regisseure inspiriert, der im Vorspann dieser Produktion noch in zahlreichen anderen Varianten auftaucht, wollte ich Bill Ramsey ins Spiel bringen, der sich zwar ein bißchen anders schreibt, aber wer will schon so kleinlich sein. Der Eintrag sollte an den Schlager "Im Wagen vor mir" angelehnt sein und ich schrieb munter drauf los. Später stellte ich jedoch fest, daß das Lied gar nicht von Bill Ramsey ist, sondern von Henry Valentino, der eine ähnlich rauhe Singstimme hat. Da war es dann aber schon zu spät. Wochenlang habe ich mit mir gerungen, ob ich diesen Text tatsächlich veröffentlichen soll, da der zugrunde liegende Witz doch so offensichtlich in die Hose gegangen war. Da erschien mir eines Nachts Edgar Allan Poe im Traum, der zu mir sagte: "Ich habe gestern Nacht an der Tankstelle grüne Meerschweinchen gesehen, denen jemand Stimmgabeln in den Arsch gesteckt hatte." Das half mir allerdings auch nicht weiter.
Im Wagen vor mir fährt ein schnödes Monster.
Es scheint verwest und recht pelzig zu sein.
Einst verfluchte es die Bande eines Edelmanns vom Lande,
dann wurd sein Kopf vom Körper fein getrennt.
(Rattan rattan radadadatan)
Im Wagen vor mir fährt ein schnödes Monster.
Es qualmt und stinkt und hat viel Lust auf Blut.
Will er mein Mädchen beißen, werde ich ihm mal was scheißen,
Shivas Dreizack liegt noch irgendwo hier rum.
(Rattan rattan radadadatan)
Was will die blöde Sau da hinter mir nur? (Ich mach dich platt.)
Ich frag mich warum überholt der nicht? (so schlimmes Haar)
Will er mich provozieren oder hat er Star-Allüren,
ich lenk von meiner Person mal besser ab.
Der Comic Sidekick hat ’nen blöden Vollbart (und wohnt im Wald)
Der Bürgermeister säh ihn gerne tot. (Knüpft das Schwein auf!)
Doch mit einem unsrer Helden kann er viel mehr vermelden,
und verarscht die Dorfgemeinschaft ständig fein.
(Rattan rattan radadadatan)
Neben dem Dämon gibt's auch noch 'ne Sekte.
Die mögen Fremde nicht besonders gern
Ihr Chef ist nicht bescheiden und kann Menschenopfer leiden,
die Trommeln dröhn von nah und dröhn von fern.
Der "Dagger Dance" ist einfach nur fantastisch (Die Musik ist gut)
Statt Liebe singen die da nur von Mord (Heut ist ein schöner Tag)
Da muß mein Fuß mitwippen, und ich such nach meinen Kippen
Verdammt, sie liegen nicht am selben Ort.
Bye bye mein schönes Filmchen, gute Reise.
Bist nicht so irre wie Veerana, doch gehst gut ab.
Für mich wird in Sekunden auch die Fahrt zuende gehn,
Doch dich, mein Filmchen, werd ich noch mal sehn.
(Rattan rattan radadadatan)
(Rattan rattan radadadatan)
(Rattan rattan radadadatan)
(Rattan rattan radadadatan)
#473
Geschrieben 13. November 2006, 00:28
Spanien 1973 Regie: Juan Antonio Bardem
Schon beim Prolog merkt man, daß das hier etwas interessant-verschobenes ist: Trägt der Mörder doch eine Charlie Chaplin-Verkleidung und zieht selbst nach dem Mord noch Grimassen, als er Geld suchend durch die Wohnung läuft. Auf der Flucht schmeißt er die „Maske des Grauens“ weg, und die kommt im Rest des Films auch nicht mehr vor. Dann Vorspann und tolle Musik von Waldo de los Rios, die dem ein oder anderen Italiener durchaus das Wasser reichen kann. Wie häufig in Psychothrillern, ist hier keine Person ohne Knacks und Kanten. Wer ist der Top-Psycho? Die immer noch schöne Jean Seberg, vom verbitterten Hass auf ihren Ex-Mann zerfressen? Ihre Stieftochter, der ehemalige Kinderstar Marisol, die einst von einem Gewichtheber (Anspielung auf Paul Naschy?) unter der Dusche vergewaltigt wurde und seitdem bei Regen halluziniert? Oder tatsächlich der herumstreunende übersexualisierte Jüngling mit der Gitarre? Der Film knistert erotisch, bleibt dabei aber wie in den Gewaltszenen recht dezent, die Homogenität des Ganzen läßt mich vermuten, daß nicht geschnitten wurde. Das vermeintliche Finale hat es allerdings in sich und mich an die Marterszenen in Casa dalle finestre che ridono erinnert. Das richtige Ende gerät dann allerdings recht bizarr. Ich weiß jetzt gar nicht, was ich davon halten soll – es paßt überhaupt nicht zum eher rationalen Charakter des Restfilms, ist aber eine höchst außergewöhliche Idee. Der Film hat schon so einiges zu bieten: Ein tolles Ensemble, elegante Kamera-Arbeit, überraschende Ausschweifungen und nicht nur 08/15-Twists. Gefiel mir allerdings nicht ganz so gut wie der vergleichbare Bell from Hell.
#474
Geschrieben 15. November 2006, 20:38
Japan 1926 Regie: Teinosuke Kinogasa
Huch, da bin ich mal wieder überrollt worden. Eigentlich wollte ich nur mal einen frühen japanischen Film mit Bezug zum Phantastischen sehen, und dann kommt dieses irre Avantgarde-Werk daher und läßt mich staunend zurück. Beeinflußt von Eisenstein und dem letzten Mann, packt Kinogasa jeden Trick und Effekt aus, den man bis dahin kannte und reiht diese in einer gnadenlosen Tour de Force aneinander. Schon bei der Eingangsmontage dachte ich, das kann doch nicht wahr sein, das muß irgendein Underground-Film aus den Sechzigern sein, aber von wegen. Weiter geht's mit schwindelerregenden Schwenks, verzerrten Linsen, die die Perspektive Wahnsinniger nachahmen sollen und immer wieder rasante Schnitte und ausufernde Kamerafahrten. Nach diesem einstündigen Ritt gut gerädert und beeindruckt, mußte ich jedoch feststellen, von der Geschichte, die der Film offensichtlich auch noch erzählte, überhaupt nichts verstanden zu haben, was nicht an Schrifttafeln in einer unbekannten Sprache gelegen haben kann, denn solche gab es nicht. Die Hauptfigur ist wohl ein Hausmeister, der sich um die Insassen einer Heilanstalt kümmert – eine Dame ganz besonders – schließlich auch den Chefarzt niederschlägt und eine Revolte anzettelt, aber was genau macht der da? Ist er gut oder böse? Oder war das alles seine Einbildung? Flashbacks? Ein Traum gar?
Das wollte ich dann doch genauer wissen und habe ein bißchen durch die Gegend recherchiert. Daß ich den Plot nicht verstanden habe, ist kein Wunder, wurden doch japanische Stummfilme bei ihrer Aufführung nicht nur von Musik, sondern auch von einem sogenannten "Benshi" begleitet, der nicht nur als Erzähler fungierte, sondern auch den einzelnen Figuren Stimmen verlieh. Die Popularität der Benshis sorgte dann auch dafür, daß die endgültige Ablösung durch den Tonfilm in Japan erst viel später stattfand als in anderen Ländern. Dieses "Geschichte erzählen außerhalb des Filmbildes" könnte durchaus ein Ansatzpunkt sein, die visuelle Ausgeprägtheit des japanischen Kinos zu erklären. Nun, der Hausmeister ist jedenfalls ein Guter und nahm den Job nur an, um in der Nähe seiner Frau sein zu können, die wahnsinnig geworden war, nachdem sie ihr Kind ertränkt hatte. Es gibt Flashbacks und Traumsequenzen, die bei der hohen Schnittfrequenz und ohne Benshi aber nur schwierig von der Rahmenerzählung abzugrenzen sind. Obwohl der Caligari laut Donald Richie in Japan sehr populär war, das Sujet einer Irrenanstalt dies suggerierte und der Film gerne als Vergleich hinzugezogen wird, findet sich genau betrachtet davon fast nichts wieder, Kinogasas Vorgehensweise war eine gänzlich andere.
Die Rezeptionsgeschichte des Films verpaßte mir dann allerdings noch einen kleinen Dämpfer: Der Legende nach fand der Regisseur 1971 das verloren geglaubte Werk in seiner Gartenhütte. Leider schnitt er vor der Wiederaufführung 500 Meter hinaus, was den ganzen Film durchaus auf modern frisiert haben mag. Aber zahlreiche Wunder dieses Werks – das auch im japanischen Film dieser Periode eine absolute Ausnahmestellung einnimmt – sind definitiv schon damals entstanden. Den filmhistorischen Wert dieses Wahnsinns kann man nicht hoch genug einschätzen. Die ausführlichste Analyse des Werks liegt übrigens nur in deutscher Sprache vor, was einige Amis zutiefst bedauern. Ätsch.
#475
Geschrieben 18. November 2006, 00:03
USA 1996 Regie: Ted Newsom
Puh, dieses Package von insgesamt über 10 Stunden habe ich mir tatsächlich in drei Tagen verabreicht. Sollte man meinen, diese Zeit würde ausreichen, alle wichtigen Aspekte der Geschichte des Horrorfilms anzusprechen, merkt man schnell, daß so einiges unter den Tisch fällt, anderes dagegen doppelt und dreifach vorkommt. Eine richtige Dokumentation kann man das ganze auch nicht nennen – Dokumentation vielleicht schon, aber nicht Dokumentarfilm, da selbstgefilmtes vielleicht gerade mal 10% der Laufzeit ausmacht, der Rest ist hauptsächlich ein Zusammenschnitt von Trailern. Da das Ganze aber bereits einen spottbiligen Einführungspreis hatte, will ich dann doch nicht so laut meckern. Es gibt immerhin nette Interviewschnipsel mit John Agar, Richard Cunha, Beverly Garland, Jimmy Sangster, Richard Matheson, Martine Beswick, Freddie Francis, Val Guest, Richard Denning, Roy Ward Baker sowie zahlreichen weiteren Damen und Herren, die man nicht ständig zu sehen bekommt. Francis Lederer und Gloria Talbott sehen mittlerweile, bzw. sahen 1996, ziemlich gruselig aus. Man hätte sich diese ganzen Interviews etwas ausführlicher gewünscht, denn sie sind neben ein paar raren Behind the Scenes-Schnipseln von z.B. Son of Frankenstein oder Dr. Jekyll and Sister Hyde und dem ein oder anderen TV-Auftritt von Karloff, Lugosi, Price und Konsorten das Interessanteste an diesem Projekt. Während Bava mit mehreren Filmen gewürdigt wird und auch mal kurz nach Mexiko, Spanien und Japan geschielt wird, ist das Resultat für meinen Geschmack dann auch etwas sehr Universal-lastig geworden, was aber daran liegen mag, daß mir vieles schon von den Extra Features der Monster Legacy-Box bekannt war und eher langweilte. Abbott and Costello meet Frankenstein gleich in vier Folgen mit den nahezu gleichen Ausschnitten zu erwähnen, hat dann auch ein bißchen weh getan. Gut, die trockenen Kommentare Christopher Lees machen streckenweise schon Freude, nur hat man einige davon auch mehrfach verwendet, was nicht unbedingt für Sorgfalt spricht. Ein paar Trailer, die ich noch nicht kannte, waren auch drin, aber auch hier war es irgendwie unzufriedenstellend, nur Ausschnitte zu sehen, viele sind dazu nicht mit dem Originalton, sondern einer Neuaufnahme von Salter-Scores unterlegt. Einige Soundeffekte wurden überflüssigerweise digital aufgemotzt, beim Bild hat man sich die Mühe aber nicht gegeben, das sieht manchmal aus wie eine VHS-Kopie der zweiten Generation, und das nicht nur bei seltenem Material, sondern auch einigen Schnipseln, die man schon des öfteren in wesentlich besserer Qualität gesehen hat, was dann schon ein bißchen irritiert. Hat wahrscheinlich alles was mit Rechtelage zu tun, die Auswahl der gezeigten Szenen, auch welche Filme fehlen, da waren wohl keine Trailer im Archiv oder in der Public Domain. Aber während man bei einigen neueren Filmen, zu denen wohl auch keine Rechte vorlagen, immerhin ein paar Standbilder gezeigt hat, wird z.B. in der Folge "Mad Doctors" die langweilige Dr. Moreau-Verfilmung von 1977 vorgestellt, und Island of Lost Souls noch nicht mal erwähnt. Sowas sollte eigentlich mit einem Wochenende im Haus der Schmerzen belohnt werden.
#476
Geschrieben 18. November 2006, 21:08
Frankreich / Tschechoslowakische Republik 1936 Regie: Julien Duvivier
Der große Rabbi Löw ist tot, aber Arschlochkaiser Rudolf II unterdrückt die Juden nach wie vor. Vor allem ärgert es den Hobby-Okkultisten, daß sie nicht mit dem Geheimnis des Golems herausrücken wollen, da hilft auch ein im Keller mit Alraunen herumalchimierender Johannes Kepler nichts. Ein Versuch, den Riesen mit Gewalt vom Dachboden der Altneusynagoge zu entfernen, führt nur zu Verlusten. Also versucht Rudolf, die jüdische Gemeinde mit wahllosen Verhaftungen, Folterungen und Hinrichtungen mürbe zu machen. Der junge Rabbi bleibt standhaft, nicht jedoch seine Geliebte, die schöne Rachel: Auch ins Gefängnis geworfen, entdeckt sie die mittlerweile erfolgreich verschleppte Gestalt und benutzt die geheimen Worte, um sie zu erwecken. Der Golem ist hier sowohl vom Gang als auch vom Gesicht her wesentlich menschlicher als Wegeners Interpretation der Figur. Das hält ihn aber nicht davon ab, reihenweise Mauern zum Einsturz zu bringen. Leider ist er nur in den letzten zehn Minuten des Films im Einsatz, obwohl die ganze Zeit von ihm geredet wird. Der Rest des Films ist dann eher historisches Drama, ein Warnruf, der das kommende Grauen jedoch nicht abwenden konnte; fein gefilmt an einigen Originalschausplätzen mit famosen Darstellern. Vor allem Harry Baur sieht nicht nur so aus wie Rudolf II, sondern liefert auch eine unglaubliche Performance ab als stets am Rande des Wahnsinns entlangtorkelnder Monarch. Die Tatsache, daß der Schauspieler, der in dieser Rolle noch den Rabbi foltert, wenige Jahre später selbst von der Gestapo zu Tode gefoltert wurde, läßt mich recht flau im Magen werden.
#477
Geschrieben 19. November 2006, 23:42
Japan 2001 Regie: Teruo Ishii
Hmm, wie viele Edogawa Rampo-Verfilmungen kann ich auf dieser Seite noch unterbringen? Na, ich glaub, nach diesem hier ist erst mal Schluß, wüßte momentan jedenfalls nicht, wo ich noch meine Finger dran bekommen könnte. Hier werden zwei Erzählungen kombiniert, und das recht geschickt, wenn auch nicht ohne andere Einbußen. Zwei der Beteiligten sind mittlerweile leider tot, Ishii und der Darsteller des Zwerges. Neben Shinya Tsukamoto, der hier den Meisterdetektiv Akechi Kogoro gibt, werden auch zahlreiche Nebenrollen von Regisseuren gespielt. Auch sonst waren kaum "richtige" Schauspieler im Einsatz, Veteran Tetsuro Tamba taucht nur kurz auf, eine weitere Hauptrolle wird von Manga-Zeichner Lily Franky gespielt und zahlreiche Mitglieder der Crew mußten sowohl vor als auch hinter der Kamera aktiv sein. Diese gewollte Independent-Vorgehensweise ist wohl leider auch alles, was man bei diesem Film in Sachen Innovation verbuchen kann. Direkt auf Video gedreht, gelingen hier nur selten visuell überzeugende Momente. Dies wird besonders deutlich, da es ja zumindest von der einen Geschichtshälfte mit Masumuras Version von 1969 einen formal deutlich überlegenen Vorgänger gibt. (Von den früheren "Issun-boshi"-Verfilmungen konnte ich leider noch keine sehen.) Aber so hoch wollte Ishii wohl auch gar nicht heraus. Eine leicht abwegige Detektivgeschichte, jede Menge Sex und zahlreiche bizarre Details, das reicht doch eigentlich für eine gepflegte Abend-Unterhaltung, da darf’s hier und da auch schon mal was billiger aussehen. Gelangweilt habe ich mich auch keineswegs, aber es fehlte dem Ganzen dann doch – was wohl hauptsächlich am klinisch-kalten Videomaterial liegen mag – der nötige Charme.
#478
Geschrieben 21. November 2006, 20:13
USA 2001 Regie: Avi Nesher
Eigentlich als dritter Tales from the Crypt-Spielfilm produziert, hat man das Ganze nach dem Flop von Bordello of Blood dann doch verkauft und als "normalen" Film ohne Bezug zur Serie veröffentlicht. In Sachen Sex und Splatter ist er auch wesentlich zurückhaltender, was aber nichts damit zu tun hat, daß er ein Remake des Klassikers I Walked with a Zombie ist, denn von dieser Vorlage stammt nur der Grund-Plot. Alles, was das Original an Subtilität, Originalität und Stil hatte, wurde erfolgreich in die Karibik gekippt. Stattdessen gibt es gefühlte 200 plakative Klischees in Plot, Figuren und Inszenierung. Eine Insel (hier auch noch Jamaika statt Haiti!?) voller böser Schwarzer, eine blöde Erbschaft-Verschwörungsgeschichte, dazu false Scares und vorhersehbare Traumsequenzen, wohin das Auge blickt. Da helfen auch Jennifer Greys konstant erigierte Brustwarzen nicht mehr viel.
#479
Geschrieben 22. November 2006, 20:27
Frankreich 1945 Regie: Serge de Poligny
Als ich den Film vor einigen Jahren zum ersten Mal gesehen habe, war ich eher enttäuscht, hatte ich doch bei einer solchen Story wesentlich mehr Horror-Elemente erwartet. Nachdem ich jedoch letztens Theodore Roszaks Roman "Flicker" gelesen hatte, in dem auch die Catharer/Albigenser eine wesentliche Rolle spielen, bekam ich Lust auf eine weitere Sichtung, diesmal unter besseren Vorzeichen, da ich wußte, daß es sich eher um eine Art Liebesdrama mit Fantasy-Anteilen handelte. Ein wunderlicher Burgherr, der sich selbst als letzten Vertreter der nur vermeintlich ausgerotteten Glaubensrichtung, die den Tod verehrt, sieht, hat das Findelkind Sylvie (Jany Holt, auch im unlängst gesichteten Golem, und in dem gerne mal gesichteten Le pays sans étoiles) bei sich aufgenommen, die ihm treu ergeben und äußerst melancholisch ist. Nicht nur ihre ehemaligen Liebhaber, sondern auch zahlreiche andere Personen finden in ihrer Gegenwart den Tod, wofür sie etwas in ihrem Inneren verantwortlich macht. Als ein junger Musiker in seinen Heimatort zurückkehrt und in der Burgruine spazieren geht, verlieben sich die beiden, aber ihr Glück währt nur ein paar Stunden...
Hat man einmal den Vorsatz, sich gruseln zu wollen, hinter sich gebracht, verbreitet der Film eine einzigartige morbide Atmosphäre, wozu vor allem die grandiosen Locations beitragen. Besonders als der jahrhundertelang verborgene Geheimgang zum Heiligtum der Catharer geöffnet wird, gerät man ins Staunen. Obwohl der Film laut Dialogen in Montségur spielen soll, wurde er wohl in Carcassonne gedreht – auch nicht weiter tragisch, da beide Orte mit der Geschichte der Albigenser eng verknüpft sind. Hinzu kommt ein hübsch melancholischer Score und tolle Kamera-Arbeit, einzig die Sequenz im "Tal des Glücks" will nicht so recht zu dem Rest passen, aber scheinbar sind dem Regisseur von den deutschen Besatzern auch einige Steine in den Weg gelegt worden, so daß das Resultat nicht mehr so homogen wie geplant werden konnte. Das Ende fügt sich jedenfalls nahtlos in die Stimmung ein – (Spoiler): Ist es für die Familie des Musikers zwar happy, so hinterläßt es Sylvie noch trauriger als zuvor. Es wird im übrigen nie geklärt, ob tatsächlich ein Fluch auf ihr liegt, oder das alles nur Zufall und ihre Einbildung war – diese Ambivalenz und auch weitere Faktoren machen ihre Figur zu einer nahen Verwandten der Irena aus Cat People. Ach ja, und der heilige Gral geht auch für immer verschütt.
#480
Geschrieben 23. November 2006, 22:08
Schweden 1944 Regie: Hampe Faustman
Vor ihrer Verbrennung flucht eine Hexe wild durch die Gegend, einige Zuhörer sind bestürzt. Kurze Zeit später werden wir Zeuge einer Geburt, die Mutter stirbt, der verfluchte Vater betrachtet den Rücken des Kindes und ist nicht begeistert. Bald darauf wirft er es in einen Fluß und erhängt sich. Über die Bilder der Flusses erzählt uns eine Off-Stimme was (kann kein Schwedisch), vermutlich vergeht ein längerer Zeitraum. Die junge hübsche Karin heuert bei einem Bauern an und vermutlich ist sie der Säugling aus dem Prolog, hat sie doch keine Eltern und ein Teufelsmal auf dem Rücken, wie wir später erfahren. Bereits in ihrer ersten Nacht am neuen Arbeitsplatz überrascht sie ein mysteriöser fahrender Händler auf dem Heuboden, der wohl niemand anders als Satan ist. Er sagt ein paar Dinge zu ihr und es geht eine seltsame Verwandlung mit ihr vor, auf einmal ist sie nicht mehr so hübsch. Die Verwandlung ist aber nur temporär und bricht immer dann erneut hervor, wenn ihr der meist betrunkene geile Bauer was will, die eifersüchtigen anderen Frauen auf dem Hof sie anschwärzen wollen, oder der Teufel es ihr befiehlt. Klaro verliebt sich der Sohn des Bauern in sie, und klar wollen die Dörfler die Hexe gerne anzünden...
Mit erneutem Dank an den Unheilpraktiker für den Hinweis auf dieses schöne Werk. Liest sich die Handlung zwar wie eine Durchschnitts-Hexengeschichte, so ist doch zu konstatieren, daß der Film, auch wenn man kein Wort versteht, zu keinem Zeitpunkt langweilig wird. Wunderbar fotografiert, wird eine durchaus angenehme Stimmung erzeugt, der Filmdienst nennt es "bäuerlichen Balladenstil", "grob und ohne Poesie", aber was wissen die schon. Wenn die Sequenz, in der sich der Vater erhängt, nicht poetisch ist, dann weiß ich's auch nicht. Dazu kommen noch viele weitere feine, überraschende Szenen wie die Verwandlungen Karins oder ein erstaunlich freizügiges Bad im Waldsee. Falls es noch fantasieloses Name-Dropping braucht: Möglicherweise hat der Regisseur vorher Dreyers Vredens Dag gesehen, aber noch sicherer hat wohl der junge Bergman diesen Film gesehen, findet sich doch einiges aus etwa der Jungfrauenquelle oder dem Siebten Siegel hier vorexerziert.
Ja, könnte man nicht in allen Ländern dieser Erde derartige Kostbarkeiten auf DVD kredenzen, und dabei auch bedenken, daß englische Untertitel recht nützlich sind, da sich evtl. auch Leute außerhalb des eigenen Landes für diese Perlen interessieren? Kann doch so teuer nicht sein.
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