The Diarrhoea Diary
#841
Geschrieben 06. September 2009, 23:00
USA 2009 Regie: Buddy Giovinazzo
Episodisch erzählt der Film von der Lebenssituation verschiedener Personen im gleichen Viertel: Romeo ist Kleinganove, möchte aber zu den ganz harten Burschen gehören und zunächst einmal denjenigen aus dem Weg räumen, den er für den Tod seines kleinen Bruders verantwortlich macht. Willy ist 10 und da seine Eltern oft tagelang nicht nach Hause (käferverseuchte Sozialwohnung, that is) kommen, geht er an der Straßenecke betteln, um seiner kleinen Schwester etwas zu essen kaufen zu können. Manny schuftet gleich auf zwei Jobs, kann aber auch so kaum Geld genug zusammenkratzen, um Medikamente für seinen kranken Säugling bezahlen zu können. Dann ist da noch Marybeth, die sich mit diversen Blowjobs Geld für Heroin und eine Geschlechtsumwandlung zusammenspart und dabei von ihrem Einbrecherfreund unterstützt wird, der aber meistens so zugedröhnt ist, daß er die meisten Brüche in den Sand setzt...
Insgeheim war ja zu hoffen, daß Giovinazzo nach zahlreichen Arbeiten fürs deutsche Fernsehen mit dieser Verfilmung mehrerer eigener Kurzgeschichten zu dem düsteren Ton zurückkehrt, der seinen Combat Shock damals zu so einem Tritt in die Magengrube gemacht hat. Nach einer wirklich unangenehmen Vergewaltigungsszene direkt zu Anfang dieses Films bleibt dieser Tritt jedoch aus. Es stellt sich allerdings die Frage, ob man das dem Regisseur zum Vorwurf machen kann, denn eigentlich macht er nichts falsch, die Zeiten haben sich halt geändert - die Wirkung seines Erstlings hing sicherlich auch mit dessen rauhen Look zusammen, der so kaum noch zu reproduzieren ist. Die episodische Erzählweise ist mittlerweile Futter für hochglänzende Oscarkandidaten und die erhöhte Schnittfrequenz im Finale ging bei Requiem for a Dream etwas mehr unter die Haut. Life is Hot in Cracktown hat aber auch einige Alleinstellungsmerkmale zu bieten: So denken die Figuren hier überhaupt nicht darüber nach, mit den Drogen aufzuhören, das Leben geht weiter, so wie es ist, oder hört halt plötzlich auf, auch egal.
#842
Geschrieben 08. September 2009, 23:00
USA/Deutschland 1993 Regie: John Eyres
Eher zufällig werden zwei gegensätzliche Cops Zeuge, wie eine hübsche russische Wissenschaftlerin einen kleinen Jungen erschießt und können die Tat nicht verhindern. Doch war das überhaupt ein kleiner Junge? Wo ist auf einmal die Leiche hin? Und warum wollen irgendwelche arroganten Ärsche vom FBI das ganze vertuschen? Trotz ihrer Antipathien und den Verboten ihres Vorgesetzten entscheiden die beiden Cops, der Sache auf den Grund zu gehen...
Ja, öh, vom Plot her ist das eigentlich ein Science Fiction-Film, aber das ist denn Machern schon ziemlich bald egal, hauptsache viel Geballer und flotte Sprüche zwischen dem Macho (Bill Paxton, der mit Matte und Lederjacke wohl an Mel Gibson aus Lethal Weapon erinnern soll) und der selbstbewußten Blondine (Lindsay Frost). Ah, John Hurt klärt uns auf, daß da ein Raumschiff mitten in der Stadt steht, daß schon länger auf dem Planeten ist als die Menschheit. Egal, knallen wir ihn ab, sprengen das Ding in die Luft und stecken uns anschließend die Zungen in den Hals. Ja, auf jeden Fall ein blöder, teilweise schlampig gemachter und äußerst inkohärenter Film, aber keinesfalls langweilig und genau das richtige, wenn man um zwei Uhr nach Hause kommt und keine Lust auf was anspruchsvolles oder Bettruhe hat.
#843
Geschrieben 10. September 2009, 23:00
Italien 1994 Regie: Pupi Avati
Nach dem Tod seines Schwiegervaters übernimmt Arnold Gardner dessen populäre Fernsehsendung und kann die Einschaltquoten noch steigern, indem er die peinlichen Geheimnisse seiner Talkshowgäste live offenlegt. Da taucht ein Jugendfreund Arnolds auf der Szenerie auf: Todkrank und verbittert versucht er Arnold zu erpressen, auch seine eigenen Geheimnisse offenzulegen, und schreckt dabei nicht vor Mord zurück...
Düsterer Thriller, der einem keinerlei positiv besetzte Figur anbietet. Scheint Arnold anfangs noch ein wenig der unerschrockene Journalist zu sein, der trotz Widerstands von oben die Wahrheit ans Licht bringen will, macht seine aalglatte Art, auf sämtliche Emotionen zu verzichten, ihn nicht besonders sympathisch. Das schlußendlich ans Licht kommende Geheimnis ist auch recht übel. Mit amerikanischen Darstellern in Chicago gedreht, zeichnet Avati ein düsteres Bild von Politk, Medien, Manipulation und der dunklen Seite der menschlichen Seele. Nicht so gut wie Zeder oder der grandiose La casa dalle finestre che ridono, aber schon äußerst solide. Warum ist eigentlich Il Nascondiglio, über den man ja auch gutes hört, außerhalb Italiens noch nirgendwo erschienen?
#844
Geschrieben 13. September 2009, 23:00
Frankreich/Japan 2008 Regie: Barbet Schroeder
Das Fachgebiet des französischen Literaturwissenschaftlers Alex Fayard ist der berühmte und rätselhafte japanische Horror-Autor Shundei Oe, der von der Welt zurückgezogen lebt und von dem auch keine Fotos existieren. Fayard schreibt recht erfolgreich auch eigene Romane, in denen er den Stil seines Vorbildes kopiert. Auf einer Promotion-Tour durch Kyoto für sein letztes Buch versucht der Franzose, sein Studienobjekt mit provokanten Aussagen aus der Reserve zu locken, erhält von diesem aber nur die Warnung, möglichst schnell nach Paris zurückzukehren. Stattdessen lernt er die wunderschöne Geisha und Tänzerin Tamao kennen, in die er sich verliebt...
Nanu, Barbet Schroeder verfilmt Edogawa Rampo? Das klang ja mal höchst interessant – und das Resultat ist auch durchaus sehenswert. Der enthaltene Twist ist zwar nicht sehr überraschend, aber man muß bedenken, daß die Vorlage ja bereits aus dem Jahr 1928 stammt und so Plot-mäßig die alte Schule bedient wird, freilich mit den von Rampo gewohnten Abgründen und Perversionen der menschlichen Seele. Davon bin ich ja sowieso ein Freund, und da der Film dazu noch vortrefflich fotografiert ist, finde ich da kaum etwas zu meckern. Vor allem die Einganssequenz, als Referenz an japanische Genreklassiker angelegt, haut einen schon ziemlich um. Richtig Neues hat der Rest des Films zwar nicht zu bieten, aber er tut auch zu keinem Zeitpunkt so, als ob. Sympathisch und hübsch.
#845
Geschrieben 14. September 2009, 23:00
Japan 1955 Regie: Tai Kato
Aufgrund fehlender Untertitel habe ich der Handlung nicht ganz folgen können. Es geht wohl um einen guten Samurai und einen bösen Samurai. Dem bösen Samurai erscheint der Geist eines alten Mannes und kurz darauf eine Riesenkröte. Nichtsdestotrotz bekämpft der Böse den Guten und will wohl auch einige junge Frauen ins Verderben stürzen, dabei hilft ihm ein anderer Geist, der sich wohl in eine fliegende Riesenschlange verwandeln kann. Der gute Samurai stirbt fast, als er über eine Brücke geht, die sich auch als große Schlange entpuppt, aber er wird vom Mundgeruch der Riesenkröte wiederbelebt und mit magischen Kräften ausgestattet. Zusammen mit einer hübschen Schnecke (die sich – richtig – auch in eine Riesenschnecke verwandeln kann) bekämpft er fortan den Samuraiarsch und dessen Schergen.
Wie erwähnt, viel kapiert von der Handlung habe ich nicht, aber ich mag Riesenkröten. Zudem findet sich im Finale auch eine der beiläufigsten Enthauptungen der Filmgeschichte – während eines Gemetzels kommt ein Typ aus seinem Versteck in einem großen Korb hoch, kriegt den Kopf abgeschlagen, der in die Höhe fliegt, sein rechter Arm greift noch kurz danach – Schnitt zur nächsten Szene. Das ist schon alles recht erstaunlich, und es macht auch nicht viel, wenn man mit den zu Grunde liegenden Legenden nicht so vertraut ist.
#846
Geschrieben 18. September 2009, 23:00
GB 1971 Regie: Peter Sykes
Der junge englische Künstler Paul Greville sucht in einer romantischen Bergregion (der Film weiß selbst nicht so recht, ob diese in Tirol oder in den Alpen liegt) nach Abgeschiedenheit und Inspiration. Diese findet er, anders als erwartet, nicht nur in der schönen Landschaft, sondern auch bei einem jungen Mädchen, das sich teilweise sehr sonderbar verhält...
Hübsche Mischung aus einem unheimliche Legende-Plot und (klar, 's ist Deutschland) Nazi-Mad-Scientist-Elementen. Zum Ende hin wird es zwar schon ziemlich absurd, aber immerhin bekommt man eine originelle Geschichte und nichts tausendfach aufgewärmtes. Zudem gelingen einige hübsch atmosphärische Momente. Würde mich mal interessieren, wo die Außenaufnahmen gedreht wurden, den Autokennzeichen nach wohl tatsächlich in Deutschland.
#847
Geschrieben 21. September 2009, 23:00
Mexiko 1968 Regie: Rogelio A. González
In einer Höhle zum lebenden Tod verbannt, wird Dr. Satán von seinem dunklen Meister wiedererweckt, sieht der doch seinen Lebenstraum bedroht: Der chinesische Vampir Yei Lin möchte nämlich dank einer Goldformel und schwarzer Magie die Weltherrschaft erreichen, die Menschheit unterjochen und das Böse triumphieren lassen. Das war eigentlich Luzifer sein Plan! Dr. Satán muß den Ausländer stoppen, aber ganz schnell! Dafür läßt er erstmal ein paar hübsche Sekretärinnen vorsprechen, die er dann hypnotisieren und in Spionagemission zum Chinesen schicken kann. Wird das Böse das Böse besiegen können?
Ich habe den ersten Dr. Satán-Film noch nicht gesehen, aber dieses Konzept hier ist ja schon recht interessant, wer braucht schon gute Helden? Hauptsache, es wird sich gekloppt. Der Film ist dann auch eine kurzweilige Mischung aus Horrormotiven und Spionage-Elementen und streckenweise richtig schön over the top. Der Chinese wird von Noé Murayama gegeben, der trotz seines japanischen Nachnamens und Aussehens wohl tatsächlich Mexikaner ist und in über 150 Filmen mitspielte – er war mir zum ersten Mal durch seine denkwürdige Rolle im 20 Jahre später entstandenen Sleaze-Epos El Violador Infernal/The Hellish Rapist aufgefallen. Das hier war auf jeden Fall mal wieder großer Spaß und den ersten Teil werde ich mir wohl auch bald mal geben.
#848
Geschrieben 27. September 2009, 23:00
USA 1990 Regie: Bill Crain
Drei befreundete Pärchen wollen in der Wüste einen draufmachen: Saufen, Kiffen, Poppen, das volle Programm. Abgesehen von ein paar internen Zwistigkeiten stört aber noch ein Fremder mit einem riesigen schwarzen Jeep den Spaß an der Veranstaltung, und das bald sogar auf äußerst schmerzhafte Art und Weise...
Auch wenn es sich hier um einen Low Budget-Film an der Grenze zum Amateurwerk handelt, muß man doch erstaunt konstatieren, daß hier verdammt clevere und talentierte Leute am Werk waren. So kaschiert nicht nur die Reduktion auf wenige Locations und Figuren den Amateur-Status, auch in Sachen Kamera-Einstellungen gab man sich reichlich Mühe und wählte lieber die ein oder andere abgefahrene Variante, statt alles strikt nach Lehrbuch zu inszenieren. Das funktioniert alles recht prächtig, und fertig ist ein sehr spannender und kurzweiliger Horrorfilm, der durch den sympathischen Soundtrack von SST-Bands wie Sister Double Happiness, Dinosaur Jr. oder den Minutemen noch zusätzlich aufgewertet wird. Ich selbst ward ein wenig wehmütig, war ich doch 1990 mit Bruder auch in der kalifornischen Wüste, ähnliche Mucke hörend. Wie lang das wieder her ist, wie weit weg diese unschuldige Zeit scheint...aber das ist wohl mehr mein Problem, und da kann der Film nichts für. Danke jedenfalls an hoolio für den indirekten Tip via Bildrätselfred.
#849
Geschrieben 29. September 2009, 23:00
Schweden 1988 Regie: Richard Hobert
Sehr zum Leidwesen von Tochter und Gattin geht Roger mal wieder ein Jahr auf Montage, diesmal soll die Bezahlung aber wirklich exorbitant hoch sein. Da sind dann auch Skrupel weggefegt, was die merkwürdigen Details des Auftrag betrifft, er darf nämlich niemanden erzählen, wo die Arbeit stattfindet. Genau sagen könnte er es eh nicht, werden ihm doch einige Stunden vor Ankunft die Augen verbunden. Als er wieder kucken darf, staunt er nicht schlecht, ist es doch – eben noch tiefster Winter – plötzlich Sommer geworden! Rogers Arbeitsplatz ist ein Sperrgebiet, in dem die Regierung mit dem Klima experimentiert. Das gefällt ihm und seinen Kollegen zunächst ganz gut, doch mit der Zeit häufen sich psychische Probleme und Halluzinationen unter den Arbeitern. Sie fragen sich auch, was sie da eigentlich bauen sollen, denn viel Sinn ergibt es nicht...
Höchst originelle Mischung aus SF, Psychothriller und Horror, die zwar in der Mitte ein wenig lang geraten ist, dies aber mit einer durchweg beklemmenden Atmosphäre und einem recht niederschmetternden Ende wieder wettmacht. Die Grundidee ist auch recht solide und mit vielen kleinen irritierenden Details gespickt – gibt es zwar mit den wissenschaftlichen Experimenten eine Erklärung für das Geschehen, so weiß doch niemand genau, was denn tatsächlich im Sperrgebiet passiert und warum. Hübsches Paranoiafernsehen in der Nigel Kneale-Tradition mit einem Schuß Ökothriller und ein wenig Philip K. Dick.
#850
Geschrieben 30. September 2009, 23:00
Nigeria 2007 Regie: Ugo Ugbor
Das letzte Stündlein hat geschlagen! Dämonisch lachend läutet Satan in der ersten Szene des Films das Ende der Welt ein. Seine Schergen, die 666 auf der Stirn stehen haben und denen teilweise Hörner
Einige Nollywood-Produktionen geraten ja ob der Daily Soap-Ästhetik und Dialoglastigkeit zu recht anstrengenden Geduldsproben, hier ist allerdings, wie man der Zusammenfassung entnehmen kann, eher Kurzweil angesagt. In Sachen bizarre Einfälle ist zwar End of the Wicked nach wie vor mein Favorit, aber hier gibt es auch die ein oder andere Szene, bei der man sich die Augen reibt. So ist die erwähnte Abtreibung zwar mit extrem billigen und durchschaubaren Effekten umgesetzt, aber schon von einer kackdreisten, äußerst blutigen Drastik. Dann gibt es im letzten Drittel noch ein Satanskind, das mit Hörnern auf die Welt kommt (diese aber auch bei Bedarf einfahren kann) und sich ein Laserstrahlen-aus-den-Augen-Duell mit dem Pastor liefert. Die altbewährten Morphing-Effekte gibt es natürlich auch zu Hauf. Back to back wurde direkt ein zweiter Teil produziert, den ich mir auch bald verabreichen werde, auch wenn ich irgendwie im Urin habe, daß der Pastor am Ende doch wieder siegt.
#851
Geschrieben 03. Oktober 2009, 23:00
GB 1949 Regie: Ivan Barnett
In einem britischen Club erzählen sich die Mitglieder unheimliche Geschichten. Einer davon schlägt vor, die berühmte Poe-Erzählung vorzulesen und here we go: Überraschenderweise hat die Erzählung einen neuen Subplot bekommen mit einer irren Mutter Usher und dem Kopf des sadistischen Vater Usher im Keller eines Tempels in einem nahegelegenen Waldstück, doch nach der Hälfte ist der Subplot abgefrühstückt und es geht zur eigentlichen Geschichte über. Sehr viel Wert wird dabei auf die Ambivalenz gelegt: Kommt Madeline tatsächlich zurück oder ist es nur die Einbildung Rodericks? Kann man nicht sagen...
Bestimmt nicht so überzeugend wie die vorherigen Versionen von Jean Epstein und James Sibley Watson oder Cormans spätere Verfilmung, kann der Film doch gerade in seinem dazu erfundenem Subplot mit einigen tollen Sequenzen aufwarten: Das irre Mütterchen Usher wird nämlich gar finster in Szene gesetzt und erinnert an die Frauen mit langen schwarzen Haaren, die zu dieser Zeit auch schon japanische Leinwände bevölkerten. Auch der merkwürdige Tempel mitten im Wald paßt irgendwie gar nicht zum Gothic-Look des restlichen Films und wirkt angenehm abseitig – wenn Madeline Usher bei Tageslicht um ihn herumwandelt, erinnerte mich die Bildkomposition ein bißchen an Lang und Dreyer. Ziemlich interessante Variation, auf jeden Fall.
#852
Geschrieben 09. Oktober 2009, 23:00
Kanada / USA 1977 Regie: Peter Carter
Eine Gruppe von Chirurgen macht schon seit Jahren gemeinsam Urlaub, das Ziel wird dabei immer abwechselnd von einem der Gruppe ausgesucht. Diesmal geht es mitten in die kanadische Wildnis, was dem ein oder anderem nun gar nicht gefällt, der lieber Cocktails schlürfend an irgendeinem Strand sitzen würde. Noch unbeliebter wird der Ausflug allerdings, als merkwürdige Dinge geschehen, zunächst verschwinden einige Stiefel, später ganze Personen...
Recht derb und düster geratene Mischung aus Backwoods- und Survival-Horror, die sich in der Inszenierung viel Zeit nimmt, um die Hilflosigkeit der wenig sympathischen Protagonisten gegenüber der Naturgewalt und einem unbekannten Feind ausreichend zu bebildern. Einige Szenen haben einen sehr einprägsamen Charakter, wobei die hier und dort aufzufindende Präsentation des Films als Splatter-Sensation dem ganzen wohl eher schadet, sind derartige Momente doch ziemlich rar gesät – wenn sie kommen, dann funktionieren sie allerdings prächtig.
#853
Geschrieben 11. Oktober 2009, 23:00
USA 2009 Regie: Cameron Romero
Im Jahr 1969 wollen ein paar junge Hippies nach Washington D.C. trampen, um an Demonstrationen teilzunehmen. Nur kommen sie dort nie an, da sie den Fehler machen, in der Scheune einer scheinbar leerstehenden Farm zu übernachten...
Jetzt dreht also auch Romero sein Sohn Horrorfilme und scheint in Sachen Mittelmäßigkeit in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, der seit Day of the Dead kaum noch Überzeugendes auf die Reihe brachte. Hier gibt es dann eine deutlich an Texas Chainsaw Massacre angelehnte Backwoods-Geschichte, die zwar relativ derbe ausgefallen ist (ein Folterzimmer ala Saw und Hostel darf freilich nicht fehlen), sonst aber rein gar nichts bietet, was man nicht schon tausendmal gesehen hätte. B.J. Hendricks als tumber Redneck-Schlächter ist eine ziemlich gute Besetzung, aber das war’s auch schon, was man Positives über diesen Film schreiben könnte.
#854
Geschrieben 12. Oktober 2009, 23:00
Japan 1985 Regie: Masayoshi Sukita
Reporter und Fotograf eines Okkult-Magazins fahren raus aufs Land, weil dort von Geistererscheinungen berichtet wird. Diese bekommen sie nicht nur zu sehen, sondern einer von ihnen sogar zu spüren, fährt doch ein Dämon in ihn ein, was zunächst nur zu vehement gesteigerten Appetit führt. Als der Kollege jedoch immens anschwillt, ist seine Gattin etwas besorgt, erst recht, als ein kleines graues gefräßiges Monster im wahrsten Sinne des Wortes aus ihm rausplatzt. Zwar sucht dieses schnell das Weite, die Probleme sind damit aber noch längst nicht am Ende...
Nun, das fällt wohl in die Kategorie "wunderlich". Very wunderlich. Mag das Vieh auch ein wenig an die Gremlins erinnern, wird hier wesentlich blutiger herumgematscht. Erinnert fühlte ich mich auch ein wenig an die letzte Episode aus Trilogy of Terror sowie der ebenso wunderlichen Folge Lizard Baby aus "Hideshi Hino's Theatre of Horror". Das ist schon alles sehr bizarr, aber in seiner Abseitigkeit auch sehr kurzweilig und unterhaltsam. Einmal mußte ich sogar kurz zurückspulen, um etwas zu überprüfen: Ja, tatsächlich, die Herren Okkultreporter haben in ihrem sterilen Großraumbüro tatsächlich das hübsche japanische Plakat von Bavas Operazione Paura dezent im Hintergrund hängen!
#855
Geschrieben 15. Oktober 2009, 23:00
Belgien 2008 Regie: Pieter Van Hees
Marie ist eine erfolgreiche Leichtathletin und hat gerade die Qualifikation zur WM geschafft, als eine merkwürdige Krankheit, die die Ärzte nicht näher bestimmen können, mit heftigen Blutungen und Übelkeit weiteren Leistungssport erst einmal unmöglich macht. Zu Erholung und Ruhe verdonnert, entschließt sich Marie, nun all die Sachen zu machen, zu der sie durch ihre Sportlerkarriere nicht kam, die Bekanntschaft mit dem Bogenschützen Bobby kommt ihr da gerade recht. Bald entschließt sie sich, um ihrer dominanten Mutter zu entkommen, zu ihm zu ziehen, obwohl er am linken Ufer der Schelde, der wohl unpopulärsten Wohngegend Antwerpens wohnt. Immerhin hat man in den Wohnsilos voller Sozialfälle einen hübschen Ausblick. Als Marie durch Zufall erfährt, daß die Vormieterin von Bobbys Wohnung auf rätselhafte Art und Weise verschwunden ist, wird sie neugierig und stellt fest, daß diese merkwürdige Fakten in der Vergangenheit des Gebäudes recherchierte...
Linkeroever nimmt sich viel Zeit, und das ist gut so. Dank der überzeugenden Hauptdarstellerin und exzellenter Kameraarbeit, die in Einheit mit dem zurückhaltenden Score und den trostlosen Locations eine fesselnde Stimmung zu erzeugen vermag, fällt es nicht ins Gewicht, daß die wesentlichen Handlungs- und Horror-Elemente erst sehr spät im Film auftauchen. Es stellt sich überhaupt die Frage, ob das ein Horrorfilm sein soll oder nicht eher ein düsteres Drama mit übernatürlichen Elementen. Hiermit wäre wohl auch der einzige Kritikpunkt angeschnitten, den ich mal lieber in Spoiler setze:
#856
Geschrieben 17. Oktober 2009, 23:00
Schweden 1983 Regie: Hans Hatwig
Die Frauenband "Rock Cats" (man fragt sich, was beschissener ist: Der Name, der Sound, die Klamotten oder die Frisuren) bleibt auf dem Weg zum nächsten Gig mit ihrem Bus in der schwedischen Wildnis liegen und versucht zu Fuß zum nächsten Dorf zu gelangen. Im Wald finden sie aber nur verlassene Gebäude, allesamt mit Blutspuren verziert...
Direkt auf Video gebannt hat dieser Film immerhin den Vorteil von exotischen schwedischen Locations, die in der Tat alle recht hübsch ausgewählt sind. Der Rest ist allerdings schon ziemlich dilettantisch und nach Schema F durchgeführt – der Darsteller des irren Killers bringt zwar eine brauchbare over-the-top-Performance, aber es hilft nicht wirklich, daß die Morde schlußendlich alle mehr oder weniger im Off stattfinden. Möchte man in Sachen Schauspieler und dummen Drehbuch hier auch die Trash-Karte ziehen, stehen die feinen Locations und die gar nicht mal verkehrte Kamera-Arbeit hier ein wenig im Weg. Für Komplettisten von Filmen, in denen schlechte Rockbands dezimiert werden wohl unverzichtbar, und auch Freunde schwedischer Landschaften kommen hier auf ihre Kosten, alle anderen können aber wohl sehr gut auch ohne diesen Film weiterleben.
#857
Geschrieben 21. Oktober 2009, 23:00
Australien / USA 1971 Regie: Ted Kotcheff
John Grant ist Lehrer im hintersten Outback und muß nicht nur alle Fächer, sondern auch alle Altersklassen gleichzeitig unterrichten, weil, soviele Kinder gibt es dort nicht und für differenzierten Unterricht ist kein Geld da. Er wohnt in einem Hotel, das neben der Schule und einem hölzernen Bahnsteig das einzige Gebäude weit und breit ist, und freut sich immens, in den Weihnachtsferien zu seiner Freundin nach Sydney fliegen zu können. Dazu muß er erstmal mit der Bahn in den nächsten größeren Ort, und dort auch erstmal übernachten. Am Abend sucht er ein wenig Unterhaltung und ist als gebildeter Mensch von den primitiven Hinterwäldlern in den Kneipen erst mal angewidert, aber ihre Gastfreundschaft und Großzügigkeit – vor allem was das spendieren von alkoholischen Getränken angeht – läßt John entkrampfen und Spaß haben. Als er nach einem großen Gewinn in einem simplen Glücksspiel seine Chance sieht, seiner desolaten Lehrer-Existenz zu entkommen, verspielt er jedoch alle seine Kohle und die Möglichkeit, in den nächsten Tagen noch nach Sydney zu kommen. Aber auch seine finanzielle Situtaion hält die Einheimischen nicht davon ab, John zum Übernachten und vor allem zum Saufen einzuladen...
Früher habe ich mir immer gerne eine Kippe angesteckt, wenn Peter Cushing im Film selbiges tat, und wollte ähnliches eigentlich auch mal mit Saufen ausprobieren. Bei diesem Film wäre ich dann wohl an meine Grenzen gestoßen, denn in 100 Minuten alleine schon soviel herunterzukippen, wie es Donald Pleasence hier als Dorfdoktor tut, hätte wohl für ein Koma lange vor dem Abspann gesorgt. Abgesehen von dem Prolog in der Schule wird in dem Film eigentlich nur noch non-stop gesoffen, Begleiterscheinungen dabei spontane Känguruh-Jagd, Schlägereien, Kneipe auseinandernehmen, rumficken. Das alles unter dem Tenor "was anderes gibt es hier eh nicht zu tun". Der Dorfarzt, der schon nach dem Aufstehen (gepennt wird zumeist da, wo man zuletzt hingefallen ist) direkt zur Pulle greift, läßt sich seine Dienste dann direkt in Bier und Whisky bezahlen, wozu auch Geld, braucht er was zu essen, schießt er sich ein Känguruh oder schlägt es im Nahkampf tot. John ist freilich eher angewidert von solchen Situationen, ergibt sich aber dem Gruppenzwang und beginnt auch, enthemmt Känguruhs und Kumpanen in die Fresse zu hauen.
Kein Wunder, daß die australische Tourismusbehörde diesen Film möglichst schnell aus dem Verkehr gezogen wünschte, zeigt er doch trotz schöner Landschaftsaufnahmen ein eher unvorteilhaftes Bild des Landes, das vermutlich zu dieser Zeit auch nicht sehr unrealistisch war, in manchen Gegenden evtl. sogar immer noch ist. Möcht ja jetzt keine Verschwörungstheorien erstellen, ist aber schon komisch, daß das Negativ des Films bis vor kurzem nirgendwo mehr auffindbar war.
#858
Geschrieben 22. Oktober 2009, 23:00
"From shit they sell and shit we buy, from kids with no mums and mums with no kid. From all dead meat and my dead friends, pubs and clubs, from gutters and stars, local tips and old slag heaps. From badgers and owls, wolves and swans. Here is a son of Yorkshire."
RED RIDING: 1974
GB 2009 Regie: Julian Jarrold
Frisch von der Uni zurückgekehrt, stürzt sich der junge Journalist Eddie nach der Beerdigung seines Vaters direkt in die Arbeit. Er wohnt zwar noch bei Muttern, sehnt sich aber nach einer großen Story, wobei sein Idealismus noch eine größere Triebfeder ist als der Wunsch nach Ruhm. Die Chance bietet sich recht bald, als ein kleines Mädchen verschwindet und wenige Tage später tot aufgefunden wird. Eddie vermutet eine Verbindung zu früheren Fällen, die örtliche Polizei mag seine Recherchen aber nicht gutheißen und spendiert ihm den ein oder anderen Bluterguß. Als er sich dann noch in die Mutter eines der Opfer verliebt, gibt es für Eddie kein Zurück mehr...
Ja, die Siebziger, Disco-Mucke, Pullunder, Hemden mit breiten Krägen...Elendsviertel, Arbeitslosigkeit, häusliche Gewalt, Dreck und Scheiße. Ich sage jetzt schon mal, daß ich die literarischen Vorlagen nicht gelesen habe, bevor ich mich ganz am Schluß noch mal zur gesamten Trilogie äußere, aber meine Fresse, geht das schon mal gut los. Die manchmal etwas grobkörnigen oder mit einem Sepia-Stich versehenen Bilder versetzen einen mit der makellosen Ausstattung und den authentischen Locations geradezu direkt ins Yorkshire der Periode. Bei der Geschichte um Korruption, Perversion und Polizeigewalt denkt man öfter, man wäre jetzt ganz unten angekommen, aber sie schafft es, einen immer noch tiefer in den Schmutz hinunterzuziehen. Was mag da noch kommen?
RED RIDING: 1980
GB 2009 Regie: James Marsh
Der Yorkshire Ripper hat gerade sein zwölftes Opfer hinterlassen, das Innenministerium zweifelt ein wenig an den Fähigkeiten der örtlichen Polizei und schickt einen begabten Inspektor aus Manchester nach Leeds, um dem Treiben endlich ein Ende zu bereiten, steigt doch auch das Volk immer häufiger auf die Barrikaden. Peter Hunter hat jedoch einige Schwierigkeiten bei den Ermittlungen, zeigen sich die lokalen Kollegen doch alles andere als kooperativ und scheinen ihm einiges verheimlichen zu wollen...
Diesmal nur wenig Totalen von grauen Arbeitersiedlungen, stattdessen eine Inszenierung, die näher an den Figuren dran ist, was bei den hervorragenden Darstellern freilich keineswegs schadet. Düsternis und Schmutz gibt es auch hier nicht zu knapp, und auch wenn Peter Sutcliffe schlußendlich eingetütet wird und nichts mit den Geschehnissen von 1974 zu tun zu haben scheint, werden hier doch einige Fäden aus dem Vorgänger aufgegriffen und zu einem größeren Puzzle erweitert, das allerdings noch lange nicht vollständig ist...
RED RIDING: 1983
GB 2009 Regie: Anand Tucker
Der Anwalt John Piggott ist eigentlich nur nach Yorkshire zurückgekehrt, um seine Mutter einzuäschern, da bedrängt ihn eine alte Nachbarin, ihrem Sohn zu helfen, der wegen des Mordes von 1974 verurteilt wurde, aber unschuldig sei. Just ein paar Tage früher war wieder ein kleines Mädchen verschwunden, aus der selben Schule wie das letzte Opfer. Da der vermeintliche Täter ein Geständnis abgelegt hat, meint John, ihm nicht viel helfen zu können, es fallen ihm aber so einige Ungereimtheiten auf, die seine Neugier erwecken...
Die trostlosen Totalen sind zurück im Finale und zunächst werden noch ein paar Rätsel hinzugefügt, um dann doch die Zusammenhänge zu lüften. Richtig befreiend wirkt die Auflösung nicht, wirft sie doch noch einen großen Brocken menschliche Niedertracht auf den bereits mächtig angewachsenen Dreckhaufen. Alles andere wäre aber wohl auch unpassend gewesen. Als Bonus gibt es noch eine Anspielung auf die alte TV-Fassung von 1984 mit Peter Cushing, die wegen einer bestimmten Szene (Stichwort Rattenkäfig) damals für große Entrüstung sorgte. Die Zeiten haben sich geändert, aber ich denke, auch hier dürfte der ein oder andere, nicht nur wegen der expliziten Gewaltszenen, entrüstet gewesen sein – vor allem wenn er Polizist in West Yorkshire ist.
Wie erwähnt, habe ich die Bücher von David Peace nicht gelesen und kann daher auch nicht beurteilen, wie schade es ist, daß der zweite Teil "1977" übergangen wurde. In dieser Form macht die zur Trilogie geschrumpfte Tetralogie auf jeden Fall Sinn, was vor allem dem Konzept zu verdanken ist, keine reine Fortsetzungsgeschichte zu erzählen, sondern drei eigenständige Filme zu verbinden. Durch die verschiedenen Regisseure unterscheiden sich die einzelnen Teile in ihrem visuellen Stil beträchtlich, zusätzlich wird versucht, dem jeweiligen Zeitkolorit entsprechend Rechnung zu tragen. Auch die Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein – vom gutaussehenden jungen Reporter über den von den Depressionen seiner Frau angeschlagenen Inspektor bis zum beleibten, jovialen Anwalt: Drei verschiedene Filme, die sich trotzdem zu einem Gesamtbild zusammenfügen, das nur von Plot, Nebenfiguren und der ein oder anderen musikalischen Klammer zusammengehalten wird. Das ist schon mal sehr clever gelöst und zudem, wie von einigen britschen TV-Produktionen gewohnt (ich weiß, ich bin Fan) auch schauspielerisch und handwerklich tadellos, so daß es ruhig auch auf der großen Leinwand hätte Platz nehmen können. Was das Ganze von vielen anderen soliden Fernsehkrimis von der Insel aber noch unterscheidet, ist der wirklich extrem düstere Ton, den ich in einer so geballten Form bislang nur sehr selten serviert bekommen habe.
#859
Geschrieben 23. Oktober 2009, 23:00
Thailand 2009 Regie: Pen-Ek Ratanaruang
Die Ehe von Nop und May trocknet gerade ziemlich aus, als sie zum Zelten in den Wald fahren, damit er seinem Job als Naturfotograf nachkommen kann. Eines Tages kehrt Nop jedoch nicht von seinem Ausflug in die Wildnis zurück: Scheinbar hat er in der Natur irgendetwas gefunden, das ihn festhält...
Hmm, irgendwie schwierig die Handlung zusammenzufassen, einerseits müßte man eigentlich spoilern, andererseits bleibt vieles in diesem Film bewußt ambivalent und offen, so daß sich jeder selbst einen Reim drauf machen kann, was genau hier vor sich geht. Schon bei der langen Plansequenz direkt zu Beginn des Films, bei der die Kamera langsam durch den Wald fährt dachte ich, Herr Ratanaruang begibt sich wohl jetzt auf die Pfade, die schon sein Landsmann Weerasethakul mit Blissfully yours und Tropical Malady betreten hat, die ultimative Dschungel-Atmosphäre zu erzeugen, aber schon schnell merkt man, daß der Blick hier auf eigentümliche Art und Weise verschoben ist: So findet am Bildrand eine Vergewaltigung statt, die aber schon bald aus dem Fokus verschwindet, und das, was man zuvor für eine Handkamera gehalten hat, erhebt sich plötzlich in die Vogelperspektive. Die Einheit von Mensch und Natur ist wohl ein wesentliches Thema des Films, aber auch Entfremdung, Tod und Metamorphose. Ja, auch übernatürliche Elemente und Geister kommen in diesem Film vor, trotz einiger unheimlicher Szenen ist das hier aber ganz und gar kein Horrorfilm, mehr ein elegisches Beziehungsdrama. Schön, daß Ratanaruang hier mal wieder etwas vollkommen anderes abliefert, bei Invisible Waves war ich ja etwas in Sorge, er wäre da steckengeblieben, wo er bei Last Life in the Universe aufgehört hatte. Aber bereits Ploy ging ja schon in eine andere Richtung und hat mit diesem Film das Beziehungsdrama gemein. Nang Mai ist noch ein ganzes Stück langsamer als die bisherigen Filme des Regisseurs, und wer Probleme mit langen Szenen hat, in denen nicht viel passiert (die Plansequenz zu Beginn bleibt nicht die Einzige) oder es nicht mag, sich die Bedeutung einzelner Handlungselemente selbst auszumalen, bleibt hier besser weg – den imdb-Kommentaren zu Folge scheinen einige Leute diesen Film gern zu hassen, aber weiß der liebe Himmel, was die erwartet hatten.
#860
Geschrieben 05. November 2009, 00:00
USA 1958 Regie: Will Cowan
Die junge Jessica ist recht gut an der Wünschelrute und verriet schon dem ein oder anderen Farmer eine brauchbare Wasserquelle. Eines Tages stöbert sie aber etwas anderes auf, das sie am liebsten direkt wieder begraben wüßte: Eine uralte Truhe, von der Unheil auszugehen scheint. In der Tat befindet sich darin der noch lebende Kopf eines Satanisten aus dem 17. Jahrhundert, der alsbald die Menschen in der Nachbarschaft hypnotisiert, damit sein Körper auch wieder ausgebuddelt werden kann...
Na, das ist doch wieder Unterhaltung ganz nach meinem Geschmack. Der Plot erinnert zwar an die mexikanischen Produktionen der Periode, aber das hier kam von der Universal und hat ein paar bekannte Namen aufzubieten: Hinter der Kamera stand Russell Metty, der im selben Jahr Touch of Evil fotografierte und auch hier einige tolle Bilder von nächtlichen Spaziergängen im Wald oder plötzlich an Fensterscheiben erscheinenden Köpfen abliefert, die Musik ist zwar teilweise zweitverwertet, klingt aber gut und stammt größtenteils aus der Feder eines gewissen Herrn Mancini. Gut, hier und da hätten Dialoge und Darsteller vielleicht ein bißchen besser sein können, aber die bisherige Rezeption von hauptsächlich irgendwelchen fantasielosen Hampelmännern, für die jeder ältere Horrorfilm mit einem etwas abseitigerem Plot nur zur Belustigung dient, hat der Film nicht verdient – ich fand den stellenweise richtig super.
#861
Geschrieben 06. November 2009, 00:00
Griechenland 1974 Regie: Kostas Karagiannis
Ein sadistischer Killer, der seine Opfer am liebsten während des Geschlechtsakts erwürgt, macht die Gegend recht unsicher. Gleichzeitig versucht ein untreuer Ex-Kapitän, sich seiner Gattin zu entledigen, um sich ihr Vermögen anzueignen. Dabei soll ihm der Killer helfen, denn die beiden kennen sich noch aus alten Zeiten auf hoher See. Der Deal ist schnell gemacht, doch beide Parteien trauen sich nicht wirklich über den Weg...
Der Film wird oft als griechischer Giallo beschrieben und er hat freilich einige Parallelen zu italienischen Produktionen der Zeit zu bieten: Ein hübscher Look, ein schmissiger Score und ein beachtlicher Sleaze-Anteil. Allerdings wissen wir bereits vor dem Vorspann, wer der Killer ist und wie er aussieht, aber das kommt dann wohl drauf an, wie eng man Giallo jetzt definiert. Große Bonuspunkte gibt es auf jeden Fall für Vagelis Seilinos, dem man den irren Killer gerne abnimmt, vor allem wenn er sich mit Mittelscheitel und den Haaren voller Pomade nachts auf die Pirsch nach neuen Opfern macht, und die wirklich dufte Traumsequenz. Auch sonst geht dem Film kaum die Luft aus, auf Mord und Bumserei folgt der ein oder andere Plot-Twist oder eine Sirtaki-Einlage. Der Regisseur drehte später noch Land of the Minotaur/The Devil's Men, der war dann trotz Mitwirkung wohlverdienter britischer Mimen eher nicht so gut.
#862
Geschrieben 12. November 2009, 00:00
Italien/USA 2007 Regie: Pupi Avati
Francesca wird geheilt aus der Psychiatrie entlassen, da sie die Stimmen, die sie seit dem Selbstmord ihres Mannes vor 15 Jahren verfolgen, nicht mehr hört. Nun kann sie sich ihren lang gehegten Traum eines eigenen italienischen Restaurants in Iowa erfüllen. Bereits das erste Objekt, das ihr der Makler vorschlägt erfüllt alle Voraussetzungen was Größe, Preis und Lage betrifft, nur ist es ein seltsames Haus, in dem einst Schlangen gezüchtet wurden und das lange leer stand. Des Nachts kehren dann auch die Stimmen wieder, aber diesmal sind es andere als früher...
Sehr sachte erzählter, aber durchweg spannender Thriller, der erst im letzten Viertel so richtig in die Vollen geht, dann aber auch richtig. Mehrfach zitiert Avati seinen Klassiker La casa dalle finestre che ridono, ohne allerdings dessen Impact zu erreichen, hat man einige der Inszenierungsstrategien doch mittlerweile schon etwas zu oft gesehen. Trotzdem gibt es solides Kamera-Handwerk, einen passenden Ortolani-Score und äußerst angenehme Darsteller – vor allem sticht hier Rita Tushingham hinaus als leicht verwirrte Bibliotheks-Stammgästin. Hätte dem Herrn Avati ja gerne noch mal einen richtig großen Wurf gegönnt, der ist es leider nicht geworden, aber immerhin ein äußerst brauchbarer Old Dark House-Thriller, der in Sachen Stil und originellen Details weit über dem Durchschnitt liegt und von mir gerne verköstigt wurde.
#863
Geschrieben 13. November 2009, 00:00
Japan 1998 Regie: Hiroshi Shimizu
Eine Gruppe hochgradig verschuldeter Geschäftsmänner hat eine Idee: Laßt uns alle gemeinsam Selbstmord begehen, das Ganze aber als Unfall auf einer Urlaubsreise tarnen, so daß unsere Familien die Lebensversicherung kassieren können und aus dem Schneider sind. Da das Problem immenser Schulden und dem damit einhergehenden Gesichtsverlust recht verbreitet ist, ist der Reisebus auch bald voll besetzt. Einer der Beteiligten leidet allerdings schon ein wenig unter geistiger Umnachtung, so daß er sein Ticket seiner fröhlichen, lebensbejahenden Nichte schenkt, welche die anderen Reisegäste ziemlich aus der Fassung bringt...
Paradebeispiel einer japanischen Komödie, die neben ätzender Gesellschaftskritik eine ganze Batterie von liebenswert-ambivalenten Charakteren auffährt. Ja, man ahnt, daß die junge Frau den depressiven Säcken neuen Lebensmut einhaucht, das geschieht aber auf dezente und äußerst originelle Art und Weise, zudem sind die Figuren auch allesamt gut ausgearbeitet. So verbringt man 90 Minuten mit sympathischen Amüsement, um dann schlußendlich mit einem Ende konfrontiert zu werden, das einem schlichtweg die Socken auszieht. Toll.
#864
Geschrieben 14. November 2009, 00:00
GB 1987 Regie: Paul Seed
Quasi als Experiment wird die Psychologin Jo in einer ländlichen Schule eingesetzt, um sich der schwierigen Fälle der dortigen Pennäler anzunehmen. Eine besonders harte Nuss ist die burschikose Helen, die meistens gar nicht erst zum Unterricht erscheint und wenn sie dann doch auftaucht, direkt in Schlägereien verwickelt ist. Der Psychologin ist bald klar, daß die Schülerin weder dumm noch böse ist, sondern einfach nur grundsätzlich anders tickt. Nach einer Weile entwickelt sich sogar so etwas wie Freundschaft zwischen den Beiden, doch als Jo Helens Familie auf dem Bauernhof kennen lernt, ahnt sie, daß dort unter der Oberfläche äußerst unangenehme, unausgesprochene Konflikte brodeln...
Bei Geschichten, die auf entlegenen englischen Bauernhöfen spielen muß ich ja zunächst immer an All Creatures Great and Small denken, aber bereits bei Beasts war zu beobachten, daß dort nicht nur amüsant-schrullige Charaktere wohnen können, sondern auch der blanke Horror. Dieser ist hier freilich eher im übertragenen Sinne gemeint, manifestiert sich das Grauen nicht mit übernatürlichen Elementen, sondern durch leider allzu realistische menschliche Niedertracht, die vom sozialen Umfeld konsterniert einfach so hingenommen wird. War halt schon immer so Scheiße, kann man auch nichts dran ändern. Oder vielleicht doch? Die Lösung, die hier schlußendlich offenbart wird, ist noch viel ungemütlicher als die Situation selbst. Was wie ein gesellschaftskritisches Sozialdrama beginnt, steigert sich mit und mit in das komplette Grauen und ähnlich der Protagonistin, die eigentlich nur helfen wollte, schaut man der Katastrophe hilflos zu. Ein äußerst düsterer und effektiver Film mit tollen Darstellern, dessen Titel nicht nur zweideutig ist, sondern auf mindestens fünf verschiedene Arten und Weisen interpretiert werden kann.
#865
Geschrieben 21. November 2009, 00:00
Belgien 2009 Regie: Pieter Van Hees
Der schüchterne Diego arbeitet im Stunt-Team seines Bruders Cisse und hat nicht viel Erfolg bei den Frauen. Als er, sonst der im Hintergrund arbeitende Techniker, eines Tages für seinen Bruder bei einem Stunt einspringt, geht das natürlich fürchterlich schief und er landet im Koma im Krankenhaus. Es ist ein Wunder, daß er nichts als eine leichte Gehirnverletzung davongetragen hat, diese hat aber ungeahnte Wirkung: Er möchte ab jetzt nur noch "Tony T." genannt werden und ist plötzlich ungemein redegewandt und selbstbewußt...
Der zweite Teil der "Love & Pain"-Trilogie des Regisseurs ist gänzlich anders ausgefallen als Linkeroever. Wie man der Zusammenfassung entnehmen kann, handelt es sich um eine Art Loser-Komödie, die zwar einige hervorragende Gags und abseitige Ideen aufzubieten hat, aber auch viele Standards dieser Art von Film bedient, die man wahrlich schon oft genug gesehen hat. Beileibe kein schlechter Streifen und gute Unterhaltung, aber einen so bleibenden Eindruck wie der Vorgänger konnte der Film bei mir nicht hinterlassen. Gerüchten zufolge soll der letzte Teil der Trilogie Wasteland heißen, das könnte ja wieder etwas düsterer werden. Aber man muß wohl mit allem rechnen, und das ist ja an sich nichts Schlechtes.
#866
Geschrieben 26. November 2009, 00:00
Schottland 1989 Regie: David Hayman
Jock ist Werftarbeiter und stets mit der Gewerkschaft enthusiastisch auf die Barrikaden gegangen. Jetzt ist er schon seit Jahren arbeitslos und schaut verbittert zu, wie Thatchers Privatisierungen zu immer mehr Entlassungen und Fabrikschließungen führen. Genauso verbittert betrachtet er die geplante Hochzeit seiner vernachlässigten Tochter, kann er den Ehemann, einen schnöseligen Unternehmer der jungen Generation, doch überhaupt nicht leiden. Um ihn herum zerfällt auch das Wohnsilo immer mehr, bis er schließlich des nachts aus der leerstehenden Wohnung nebenan merkwürdige Geräusche vernimmt...
Die urbane Ödnis von verfallenden Arbeitersiedlungen hat man auf der Insel schon recht früh als Location für Horror- und Geistergeschichten entdeckt, hier ein Beispiel aus dem filmischen Bereich, während in der Literatur Ramsey Campbell bereits in den 70ern die schäbigsten Ecken Liverpools zu Handlungsorten machte. Das mag aber auch am Faible für Sozialdramen liegen, und um ein solches handelt es sich trotz der übernatürlichen Handlungselemente bei Govan Ghost Story in erster Linie, vermengt mit ordentlich Gesellschaftskritik gibt es hier auch viel Lokalkolorit. Ich mag diesen Dialekt ja gerne hören, auch wenn ich nicht immer alles verstehe. Trotz der düsteren, hoffnungslosen Umgebung trägt die Geschichte allerdings auch didaktische Züge, aus der der bittere Jock, man ahnt es schon recht bald, als geläuterter und zufriedenerer Mensch hervorgeht. Meinetwegen hätte der Film auch bitter bleiben können, aber man kann nicht alles haben. Mit Tom Watson gibt es jedenfalls einen hervorragend knautschigen Hauptdarsteller, und einige der unheimlichen Momente haben es auch in sich. Ay.
#867
Geschrieben 27. November 2009, 00:00
USA 2001 Regie: Aaron Vanek
Die junge Galeristin Tess braucht dringend eine zündende Idee, um nicht pleite zu gehen. Inspiriert durch einen Traum hat sie den Gedanken, eine Ausstellung mit Werken des exzentrischen Audrey Scott, der sich vor zehn Jahren aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte, zu organisieren. Sie macht ihn auch tatsächlich ausfindig und kann ihn überreden. Der Maler stellt jedoch eine Bedingung: Sie muß ihm vorher Modell stehen. Während der Sitzungen stellt Tess fest, daß nicht nur an dem Künstler, sondern auch an seinem Atelier etwas Grundsätzliches nicht stimmt...
Ich hab's ja schon öfter geschrieben: Da draußen liegen noch so viele tolle literarische Stoffe unverfilmt herum, warum wird nur gerade im Bereich des unheimlichen Films stattdessen lieber so oft auf den selben Mustern herumgekaut? Alleine schon deshalb ist diese mit recht bescheidenen Mitteln entstandene Verfilmung einer Erzählung von Robert W. Chambers, der seinerseits einen großen Einfluß auf H.P. Lovecraft ausübte, sehr zu begrüßen. Das geringe Budget sieht man dem Film zwar an, aber er schafft es, eine durchaus bedrohliche Atmosphäre zu erzeugen, was neben dem mit viel Liebe zum Detail entstandenen Atelier-Set vor allem auch den überzeugenden Darstellern zu verdanken ist. Für Freunde des eigenwilligen phantastischen Films, die nicht immer alles hochglänzend haben müssen, sehr zu empfehlen.
#868
Geschrieben 30. November 2009, 00:00
Hong Kong 1966 Regie: Fong Pao
Statt für sein Examen anständig zu lernen, läßt sich ein junger Mann lieber vorhersagen, ob er die Prüfungen bestehen wird oder nicht. Einer dieser Wahrsager rät ihm, in der Nacht nach Nordwesten zu gehen, dort wird er jemanden finden, der ihm Erfolg bringt. Zunächst findet er dort nur einen verfallenen Tempel vor und spricht ein Gebet, doch kurze Zeit später hört er eine wunderschöne Frau schluchzen und beschließt, ihr zu helfen und sie, obwohl bereits mit attraktiver, gehorsamer Ehefrau ausgestattet, zu Hause zu verstecken. Diesen Entschluß soll er bald bereuen...man nimmt aus verfallenen Tempeln einfach keine Frauen mit nach Hause, so hübsch die auch sein mögen!
Diese Verfilmung einer klassischen P'u Sung Ling-Erzählung wartet sogar mit dem Rahmen aus den "Strange Tales from a Chinese Studio" auf und ist recht ruhig, aber auch sehr hübsch inszeniert. Es braucht freilich eine ganze Weile Herzschmerz, bis das Übernatürliche zum Zuge kommt, aber das offenbart sich dann immerhin auch in einer sehr bemerkenswerten Sequenz. Von der Atmosphäre her nicht ganz so enthoben wie der vergleichbare Enchanting Shadow, aber dennoch ein interessantes Beispiel für frühen Hong Kong-Horror. Etwas irritierend allerdings, daß die Musik oft die Tonfolge des James Bond-Titelthemas aufgreift.
#869
Geschrieben 05. Dezember 2009, 00:00
Iran 2005 Regie: Sirus Alvand
Nachdem er sich mit dem Dekan angelegt hat, fliegt Rahmani von der Uni. Er lebt noch bei seiner Mutter und verdingt sich nun frustriert als Taxifahrer. Ein wohlhabender Bekannter überzeugt ihn von seinem Feldzug gegen die "kranken Elemente" in der Gesellschaft und spannt ihn in seine Aktionen ein. Zunächst soll er ein Molotov-Cocktail auf das Auto eines Drogendealers werfen, was ihm durchaus sinnvoll erscheint. Als nächster Auftrag soll er jedoch eine vermeintliche Prostituierte erschießen und Rahmani zögert, scheint die Frau doch weder "krank" noch "böse" zu sein, sondern einfach keine andere Wahl gehabt zu haben. Statt sie zu töten, entschließt er sich, sie zu verstecken und zu beschützen und gerät so selbst in die Schußlinie verschiedener Gruppierungen...
Aufmerksam wurde ich auf den Film, weil er vielerorts als Horrorfilm deklariert wurde und ich nach Girls' Dormitory gerne weitere Genrebeispiele aus dem Land sehen wollte. Horror ist hier aber gar nicht drin, es sei denn, man fast den Begriff äußerst weit, denn grauenvolle Dinge passieren schon. Es handelt sich in erster Linie um ein düsteres Drama mit Thriller-Elementen, das vor allem durch die beiden sympathischen Hauptfiguren punkten kann. Man ahnt allerdings schon recht bald, daß es nicht viel Hoffnung für sie gibt. Leider konnte ich nichts über die Rezeption des Films im Iran in Erfahrung bringen, aber er ist scheinbar normal im Kino gelaufen und nicht verboten worden, was insofern verwunderlich ist, als daß die deutlichste Botschaft des Films zu sein scheint, daß das Leben als alleinstehende Frau in dieser Gesellschaft/in diesem Land aufgrund der zahlreichen Demütigungen und Schikanen unerträglich ist. Zudem kriegen, obwohl "In the Name of God" dem Film vorangestellt ist, verblendete religiöse Fanatiker auch ihr Fett weg. So richtig systemkonform scheint mir das alles nicht zu sein, auch wenn hier und dort wohl Kompromisse eingegangen worden sind - so stellt sich z.B. die angebliche Prostituierte schlußendlich doch als Jungfrau heraus. Auf jeden Fall eine interessante und sehenswerte Angelegenheit, die auch losgelöst von den gesellschaftskritischen Aspekten als Spannungsfilm funktioniert.
#870
Geschrieben 07. Dezember 2009, 00:00
Spanien/USA 1965 Regie: Javier Setó
In Madrid verliebt sich der Medizinstudent Pablo in die hübsche Französin Dominique. Auf einem Friedhof besteht sie auf einem Schwur, daß, wer von den beiden zuerst ins Jenseits einkehren würde, zurückkehren soll. Kurze Zeit später verunglückt das Flugzeug, mit dem Dominique zurück in die Bretagne flog. Pablo steht einige Ängste aus, bis er schließlich von der Geliebten angerufen wird und sich auch wieder mit ihr trifft. Doch eine seltsame Veränderung scheint mit ihr vorgegangen zu sein...
Stimmungsvoller leiser Gruselfilm voller hübscher schwarz-weiß-Kompositionen, der vor allem im letzten Drittel, als Pablo im opulenten Herrensitz die merkwürdige Verwandschaft seiner Liebsten kennenlernt, ordentlich Gänsehaut erzeugen kann. Dyanik Zurakowska ist in ihrem Leinwanddebüt zudem so bezaubernd, daß es mir persönlich ja egal wäre, ob sie jetzt aus dem Diesseits oder dem Jenseits kommt. Sowas ist aber immer leicht zu sagen, wenn man nicht selbst mit so einer Situation konfrontiert wird.
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