Geschrieben 25. März 2014, 11:01
Her
2013
(Spike Jonze)
8/10
Gestern in der Omu gesehen. Nachdem Spike Jonze in seinem letzten Feature einen schönen Film über Kindheit und übers Kind sein gemacht hat, der leider oft missverstanden wurde, da er eben nicht unbedingt ein Kinderfilm ist, läßt er nun Joacquin Phoneix in einer gar nicht so weit hergeholten Zukunft, 2 Stunden mit sich selbst sprechen. Dabei spricht er eigentlich mit seinem neuen Operating System, gesprochen von Scarlett Johansson und verliebt sich in sein Computersystem. Es ist einmal dem großartigen Phoenix zuzusprechen, den ich ernsthaft seit Gladiator, für einen der fähigsten US-Newcomer halte, das dies 2 Stunden lang spannend bleibt. Spike Jonze nimmt diese Liebe ernst, auch wenn es natürlich zu reichlich komischen Szenen kommt, hält der Film immer die Waage und Distanz, macht sich nie darüber lustig. Die Gefühle und Empfindungen sind echt und es entsteht sowas wie Metakino, da man Scarlett Johansson, die körperlos ist, sich als Zuschauer dazudenken kann oder eben nicht. Ein schöner Film über Entfremdung in einer gar nicht so modernen Zeit. Vielleicht etwas zu lang aber der schöne Soundtrack von Karen O und Arcade Fire entschädigt einmal dafür und läßt eine geradezu wunderschön, manchmal entrückte Atmosphäre entstehen.
Die Reise ins Glück
2004
(Wenzel Storch)
(8/10)
Wie-Wo-Wahnsinn ! Absolutes Gaga Kino und das aus HILDESHEIM ! Gleich nebenan. Hab mich furchtbar amüsiert und mit nach Hause genommen, dass Max Raabe so doof gar nicht sein kann, jedenfalls hat der Mann Sinn für Humor. Danach haben mein Freund und ich versucht die Kinobar leerzusaufen und als er dann anfing von seinen LSD Trips in den 70ern und freier Liebe und Sex ohne Kondom zu erzählen, wurde es einer weiblichen Besucherin zu bunt und wir flogen raus. Toller Abend mit anschließendem Kater, der mich am Samstag ein wenig langgestreckt hat, weswegen ich dann auch nicht noch zur Lesung vom Storch getigert bin.
Jeder Film schreibt Geschichte. Um Filmgeschichte zu verstehen muss man Film immer im geschichtlichen und natürlich im Genrespezifischen Kontext sehen. So ist das und nicht anders.